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bautechnik bautechnik - Forum Wohnenergie

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Zu diesem Buch<br />

Es ist kein Geheimnis: Die meisten Architekten haben ein sehr gespaltenes Verhältnis<br />

zur Anlagentechnik. Einerseits will man sich natürlich das energetische Konzept für<br />

ein Gebäude nicht aus der Hand nehmen lassen, andererseits fehlt es vielen Planern<br />

an entscheidenden Detailkenntnissen, um sicherzugehen, inwieweit die angepeilte<br />

Heizungsanlage sich mit anderen Komponenten wie beispielsweise einer Solaranlage<br />

verträgt oder sich diese am effizientesten einbinden lässt. Spätestens wenn der Termin<br />

mit dem TGA-Fachplaner ansteht oder vom Installateur konkrete Rückfragen wegen<br />

Unklarheiten in der Ausschreibung kommen, laufen viele Architekten Gefahr, mit ihrem<br />

Fachwissen aufzuschwimmen und müssen sich binnen Sekunden entscheiden,<br />

ob sie nun besser ihre Defizite offenlegen oder versuchen sollen, ihre Unsicherheit zu<br />

überspielen und sich irgendwie durch das Fachgespräch zu mogeln. Letzteres ist sicher<br />

der schlechteste Weg, um die beste anlagentechnische Lösung im Sinne des Bauherrn<br />

zu finden, ohne dabei das ursprüngliche energetische Konzept aus den Augen zu verlieren,<br />

das ja in der Regel darauf ausgerichtet sein muss, Architektur und Technik<br />

optimal und nutzerbezogen aufeinander abzustimmen.<br />

Während sich bei einem Neubau durch frühzeitige Einbindung der Fachplaner und<br />

den infrage kommenden Handwerkern der Findungsprozess für das ideale energetische<br />

Konzept eines architektonisch anspruchsvollen Gebäudeentwurfs recht einfach<br />

gestalten lässt, funktioniert dies bei einem Altbau nicht so ohne Weiteres. Hier gilt<br />

es zunächst in detektivischer Kleinarbeit herauszufinden, wie sich der Bestand darstellt,<br />

sprich welche Qualitäten die Gebäudesubstanz einschließlich aller technischen<br />

Einbauten aufweist. Das fachmännische Urteil über den Zustand der Gebäudehülle<br />

geht Architekten dabei naturgemäß einfacher über die Lippen als das Resümee der<br />

Eindrücke im Heizungskeller. Was sich dort hinter Kartons und Gerümpel so alles<br />

versteckt, ist selbst für gestandene Installateure nicht immer auf den ersten Blick zu<br />

durchschauen – der von Spinnweben überzogene Wirrwarr an Leitungen, Ventilen,<br />

Schläuchen und Manometern erinnert oftmals eher an den Maschinenraum eines verlassenen<br />

U-Bootes denn an die Technikzentrale eines Wohnhauses. Wie soll man in<br />

dem Chaos erkennen, welchen Stand der Technik der Heizkessel repräsentiert und wie<br />

das Prinzip der Warmwasserversorgung aufgebaut ist?<br />

In solchen Situationen gilt es, mit Bedacht vorzugehen und das verschlungene Geheimnis<br />

des Anlagenkonzeptes Stück für Stück zu entwirren. Dazu muss man natürlich<br />

wissen, wie das Schema einer Heizanlage einer bestimmten Epoche grundsätzlich<br />

aufgebaut ist, welche Komponenten autark sind, welche Funktionen die einzelnen Bestandteile<br />

einer Anlage übernehmen und ob diese hierhin oder dorthin gehören. Um<br />

Architekten zu etwas mehr hellseherischem Licht im technischen Dunkel eines antiquierten<br />

oder auch neuzeitlichen Heizraumes zu verhelfen, ist dieses Fachbuch entstanden.<br />

Ein kleiner Rückblick in die Welt des Wohnens und Heizens soll den Einstieg<br />

in die darauf folgende, so umfassende wie detaillierte Übersicht der Anlagentechnik<br />

erleichtern, die mit sieben vorbildlichen Projektbeispielen verschiedener energetischer<br />

Sanierungen abschließt. Frank Hartmann, Klaus Siegele<br />

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