Akademie-Journal 1/2004 - Union der deutschen Akademien der ...
Akademie-Journal 1/2004 - Union der deutschen Akademien der ...
Akademie-Journal 1/2004 - Union der deutschen Akademien der ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
setzt.<br />
Wissen für Entscheidungsprozesse –<br />
Forschung zum Verhältnis von Wissenschaft,<br />
Politik und Gesellschaft<br />
An die Wissenschaft wird zunehmend die Anfor<strong>der</strong>ung<br />
gestellt, politik- und handlungsrelevantes<br />
Wissen bereitzustellen. Gleichzeitig wird in <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit ein Rückgang an Vertrauen in die<br />
Wissenschaft beklagt und die For<strong>der</strong>ung nach risikosensibler<br />
sowie problem- und nutzenorientierter<br />
Forschung erhoben.<br />
Die För<strong>der</strong>initiative des BMBF „Wissen für Entscheidungsprozesse“<br />
hat zum Ziel, durch die Unterstützung<br />
entsprechen<strong>der</strong> Forschungsvorhaben,<br />
die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Politik,<br />
Wissenschaft und Gesellschaft zu untersuchen.<br />
Durch die Forschungsprojekte soll nicht<br />
nur die (sozial-)wissenschaftliche Beratungskompetenz<br />
für forschungspolitische Entscheidungen<br />
gestärkt, son<strong>der</strong>n auch Strategien zur Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Leistungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft sowie Instrumente und<br />
Kriterien zur Qualitätssicherung wissenschaftlicher<br />
Expertise erarbeitet werden. Des weiteren<br />
sollen bereits existierende internationale Modelle<br />
<strong>der</strong> Forschungssteuerung (governance of<br />
science) untersucht und für die nationale Wissenschaftspolitik<br />
nutzbar gemacht werden. Weitere<br />
Ziele sind die Anregung eines Diskurses innerhalb<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft über Voraussetzungen und<br />
Formen <strong>der</strong> Wissensproduktion, sowie die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Kommunikation zwischen Wissenschaft<br />
und Öffentlichkeit.<br />
Die an <strong>der</strong> BBAW angesiedelte Steuerungsgruppe<br />
und die ihr zugeordnete Geschäftsstelle haben<br />
die Einzelprojekte wissenschaftlich zu begleiten,<br />
zu koordinieren und in regelmäßigen Abständen<br />
gemeinsame Workshops und Diskussionsforen<br />
zu einschlägigen Themen zu veranstalten. Ein<br />
wesentliches Ziel dabei ist es, die Wissenschaftsforschung<br />
in Deutschland zu stärken und die<br />
Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit<br />
zu unterstützen.<br />
Politik, Wissenschaft und Gesellschaft –<br />
Science Policy Studies<br />
Das BMBF hatte im Herbst 2001 eine För<strong>der</strong>initiative<br />
„Politik, Wissenschaft und Gesellschaft“<br />
initiiert, <strong>der</strong>en Ziel es war, <strong>der</strong> Wissenschaftsforschung<br />
in Deutschland neue Impulse zu geben.<br />
Mit <strong>der</strong> Initiative war die Absicht verbunden,<br />
thematische Schwerpunktbildungen in <strong>der</strong> Wissenschaftsforschung<br />
zu för<strong>der</strong>n. Die wissenschaftlich-inhaltliche<br />
Betreuung und Mo<strong>der</strong>ation<br />
<strong>der</strong> BMBF-För<strong>der</strong>initiative lag in den Händen einer<br />
kleinen Geschäftsstelle an <strong>der</strong> BBAW, die<br />
von Rainer Hohlfeld geleitet wurde. Das Vorha-<br />
senschaft, Politik und Gesellschaft“ baut auf dessen<br />
Ergebnissen auf.<br />
AG Not- und Hilfsbüchlein für Optionen einer<br />
zukunftsorientierten Nutzung ländlicher Räume<br />
Im Jahr 1788 gab die Königlich Preußische Sozietät<br />
ein „Noth- und Hilfsbüchlein für Bauersleute“<br />
heraus, das auf vielfältige nationale und internationale<br />
Einsendungen im Rahmen einer von <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong><br />
gestellten Preisaufgabe zurückging.<br />
An die Intentionen dieser Preisaufgabe will die<br />
<strong>2004</strong> eingerichtete interdisziplinäre AG anschließen.<br />
Sie eröffnet Vertretern <strong>der</strong> Technik-, Natur-,<br />
Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften<br />
die Möglichkeit, fachübergreifend Vorschläge zu<br />
erarbeiten, welche Optionen uns für eine zukünftig<br />
tragfähige Nutzung peripherer Räume offenstehen.<br />
Anhand einer Situationsdiagnose <strong>der</strong><br />
Nutzung ländlicher Räume im Nordost<strong>deutschen</strong><br />
Tiefland und ihrer Einbindung in die Stadt-Umland-Verflechtung<br />
Berlin-Brandenburg sowie<br />
mit Blick auf an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> sollen Handlungsnotwendigkeiten<br />
und -möglichkeiten sowie Kriterien<br />
einer „dauerhaft-umweltgerechten und zukunftsfähigen<br />
Landnutzung“ (best practice) mit<br />
konkreten Vorschlägen für Institutionen und Akteure<br />
entwickelt werden.<br />
Preußen als Kulturstaat<br />
Seit Januar <strong>2004</strong> widmet sich die BBAW im<br />
Rahmen des Neuvorhabens „Preußen als Kulturstaat“<br />
dem vieldeutigen Bild Preußens in <strong>der</strong> Geschichte.<br />
Die Spannweite <strong>der</strong> Interpretationen<br />
reicht dabei vom militärisch organisierten Obrigkeitsstaat<br />
über den toleranten Aufklärungsstaat<br />
bis hin zum multi-ethnischen Integrationsstaat.<br />
Das Neuvorhaben wendet sich mit <strong>der</strong> Fokussierung<br />
auf die Kulturstaatsproblematik einem wissenschaftlich<br />
noch nicht ausgeleuchteten und<br />
dennoch zentralen Aspekt <strong>der</strong> preußischen Geschichte<br />
zu. Ganz allgemein gesehen geht es um<br />
das Verhältnis von Staatsbildung, Kultur und Gesellschaft.<br />
Das Vorhaben wird in einer Kombination<br />
von editorischer Arbeit und monographischer<br />
Forschung ausgewählte Themen preußischer<br />
Kultur-, Religions-, Mentalitäts-, Wissenschafts-<br />
und Geschichtspolitik bearbeiten. Es ist<br />
modulartig aufgebaut und bedient sich <strong>der</strong> für<br />
das Thema einzigartig in Berlin-Brandenburg gegebenen<br />
Archivlandschaft.<br />
AG Gesundheitsstandards/Health Standards<br />
Die AG „Gesundheitsstandards“, 1999 initiiert,<br />
beendete ihre Tätigkeit im Dezember 2003. Ihre<br />
Arbeitsergebnisse erscheinen Mitte <strong>2004</strong>: „Gesundheit<br />
nach Maß – Eine transdisziplinäre Studie<br />
zu den Grundlagen eines dauerhaften Gesundheitssystems?“<br />
<strong>Akademie</strong>-<strong>Journal</strong> 1/<strong>2004</strong>