Januar-Februar: Ansteckend - BewegungPlus
Januar-Februar: Ansteckend - BewegungPlus
Januar-Februar: Ansteckend - BewegungPlus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
online<br />
8 leIDenSCHAFT FÜR menSCHen<br />
9<br />
Leidenschaftlich helfen<br />
und dienen<br />
Hans-Peter lang wird an der ministry-Conference 2012 sein Herz<br />
mit uns teilen und aufzeigen, warum und wie wir als Christen der<br />
Welt ganz praktisch dienen können. ein ansteckendes<br />
Plädoyer für soziales engagement.<br />
Von Hans-Peter lang<br />
Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist, nicht<br />
herrschend, sondern helfend und dienend. Voraussetzung<br />
hierfür sind Gläubige, die eine natürliche Gottesbeziehung<br />
im Alltag leben. Denn ein evangelium, das<br />
im Alltag nicht funktioniert, funktioniert überhaupt<br />
nicht. Die Versuchung ist immer nahe,<br />
dass wir bei Jesus nichts anderes suchen<br />
als die Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse.<br />
Diese Gefahr verstärkt sich,<br />
wenn uns die Kirche Jesus nur als unseren<br />
Seligmacher und Tröster darstellt.<br />
ein der Welt abgewandter Glaubensstil konzentriert<br />
sich auf die Vergebung aus Gnade und die Freude an<br />
der errettung.<br />
Echtheit des Glaubens<br />
Wie aktuell und wegweisend wirkt heute die Aussage<br />
von Adolf Schlatter, der unmissverständlich<br />
betont, dass sich am Vollzug der liebe die echtheit<br />
und Glaubwürdigkeit des Glaubens entscheidet:<br />
«Die Kirche wird von denen, die ihr fernbleiben,<br />
nicht nach dem beurteilt, was sie sagt, sondern nach<br />
dem, was sie tut, und sie kann sich nicht beklagen,<br />
dass dieser massstab an sie gelegt wird. Denn er<br />
ergibt sich unmittelbar aus dem evangelium, aus<br />
dem Anspruch, den die Kirche durch ihre Aussage<br />
über sich selber erhebt.» 1<br />
Natürliche Gottesbeziehung<br />
nichts überwindet die Welt so stark, wie ein liebendes<br />
Herz. Die Grundlage einer solchen Kirche sind Gläubige,<br />
die eine natürliche Gottesbeziehung leben, die den<br />
ganzen menschen und alle lebensbereiche einnimmt.<br />
Sie unterscheidet sich damit von einer unnatürlichen<br />
Gottesbeziehung, die in sonntäglichen geistlichen<br />
Übungen und religiösen Traditionen Ausdruck findet,<br />
jedoch keine Auswirkungen auf den Alltag hat. Die-<br />
1<br />
Schlatter, Adolf: Der Dienst des Christen. Beiträge zu einer Theologie<br />
der liebe. Brunnen, Giessen/Basel, 2001.<br />
se unnatürliche Trennung widerspricht dem evangelium<br />
Jesu Christi. Denn wenn das evangelium im Alltag<br />
nicht funktioniert, funktioniert es überhaupt nicht. Im<br />
Alltag gelebte christliche Werte haben dagegen die<br />
Kraft, eine Gesellschaft zu verändern.<br />
Schlatter weist uns den Weg. Wo die<br />
Botschaft des evangeliums nicht nach<br />
aussen sichtbar leuchtet, ist sie weder<br />
Salz noch licht. Handlungsbedarf ist angezeigt.<br />
Jakobus formuliert dies in aller Deutlichkeit: «ein<br />
Glaube, der nicht zu guten Taten führt, ist kein Glaube<br />
– er ist tot und wertlos.»<br />
Geschwächte Kirche<br />
Wie es zur Zeit esras die menschen alleine durch<br />
die Verkündigung des Wortes versäumten, gemeinsam<br />
die mauern wieder aufzubauen, so ist<br />
durch das verkürzte menschenbild der protestantischen<br />
Reformation und durch den einfluss<br />
der liberalen Theologie und des humanistischen<br />
Denkens in der Kirche das geistliche leben auch<br />
heute unvollständig. Daraus folgende geistliche<br />
Krankheiten wie egoismus, religiöser Geist, Verherrlichung<br />
von Traditionen, Rebellion und Zwietracht<br />
schwächen die Kirche so weit, dass sie zu<br />
einer nur am Rande registrierten Randgruppe<br />
verkommen ist. nur der gemeinsame Dienst von<br />
Aposteln und lehrern wird das evangelium in der<br />
Schweiz leuchten lassen.<br />
Trotz vollem Gemeindekalender und evangelistischen<br />
Grossanlässen liegen auch heute die geistlichen mauern<br />
der Kirche in Trümmern. Der Schrei der Benachteiligten,<br />
Armen, einsamen und Gefangenen wird nicht<br />
gehört. Dietrich Bonhoeffer fordert uns hier heraus:<br />
«Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist,<br />
nicht herrschend, sondern helfend und dienend.»<br />
Kirche in der Verantwortung<br />
um eine Gesellschaft zu verändern, müssen nur zwei<br />
Prozent der menschen denken wie du. Träumen wir<br />
Präzise Arbeit am geschützten Arbeitsplatz<br />
doch für einen moment diesen kühnen Traum: Die<br />
Kirche gewinnt verloren gegangenes Terrain zurück,<br />
engagiert sich mit gelebter nächstenliebe unter den<br />
sozial Schwachen und Benachteiligten, gibt der Gesellschaft<br />
Werte zurück, die sie verloren hat, und predigt<br />
das evangelium in Wort und Tat. Durch dieses gesellschaftsrelevante<br />
engagement prägt sie eine ganze Generation.<br />
Diese durchdringt die Instanzen und führt in<br />
20 Jahren die entscheidenden Stellen der Gesellschaft.<br />
menschen, deren Herzen in Gottes Welt verankert sind,<br />
werden die Bestqualifizierten sein, um dieser Welt zu<br />
dienen. Das Geheimnis dieses erfolgs ist allein Jesus.<br />
er gebraucht menschen, durch die er wirkt … muss das<br />
ein Traum bleiben? Wenn wir die Bibel ernst nehmen,<br />
ist die Antwort klar: «Alles ist möglich für den, der<br />
glaubt» (markus 9, 23).<br />
eine organisation wächst nie über ihre Vision hinaus,<br />
und die Vision einer organisation wird nie grösser sein<br />
als die ihrer Führung. Wir sind Gott verantwortlich für<br />
den Zustand unserer nation. Von der Art und Weise, wie<br />
Christen mit mangel umgehen und gerade darin Hoffnung<br />
leben, hängt die Zukunft unserer Gesellschaft<br />
ab. Die Gemeinde Jesus ist ein ort der Hoffnung, wenn<br />
seine nachfolger bereit sind, das morgen in das Heute<br />
hereinzuholen.<br />
Hans-Peter lang (1948), Aarau<br />
Verh. mit margrit lang-Fisler<br />
Zwei Kinder, sechs enkelkinder<br />
Besuch der Bauschule in Aarau<br />
23 Jahre in Kaderstellungen im<br />
Baugewerbe<br />
1993 massgebl. mitgründer der<br />
Stiftung Wendepunkt<br />
Delegierter des Stiftungsrates<br />
www.wende.ch<br />
Stiftung Wendepunkt, auf christlichen<br />
Grundlagen geführte Sozialunternehmung<br />
Die Stiftung Wendepunkt, eine auf<br />
christlichen Grundlagen geführte<br />
Sozialunternehmung, bietet geschützte<br />
Arbeitsplätze für psychisch<br />
behinderte und/oder sozial<br />
gefährdete menschen, eingliederungsprogramme<br />
für Arbeitslose<br />
und Sozialhilfeempfänger an.<br />
Insgesamt bietet sie 550 Arbeits-,<br />
Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze<br />
an. Zur Stiftung gehören die<br />
Tochterfirmen Doppelpunkt AG,<br />
Drehpunkt personal GmbH, Fachschule<br />
für Sozialmanagement und<br />
die SoVA management AG.<br />
MINISTRY-<br />
CONFERENCE<br />
touch the world<br />
vom 26.–28. April 2012<br />
in Winterthur<br />
mit den Referenten:<br />
• Gabriel und Madeleine Häsler,<br />
leiter netzwerk Basel und<br />
Schweiz<br />
• Reto Pelli, Pastor Kirche im<br />
Prisma, Rapperswil-Jona<br />
• Hans-Peter Lang, Gründer<br />
Stiftung Wendepunkt, Aargau<br />
Die drei Referenten erzählen von<br />
ihrer leidenschaft für die menschen<br />
und wie sie das evangelium<br />
in diese Welt hineintragen.