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Dokumentation zur dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern in

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Beschluß der Stadtverordnetenversammlung<br />

Schließlich lag am 30. Mai 2001 der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung e<strong>in</strong><br />

"Modellplan <strong>zur</strong> <strong>Unterbr<strong>in</strong>gung</strong> <strong>von</strong> AsylbewerberInnen <strong>in</strong> der Stadt Cottbus" vor. Die<br />

Stadtverordneten entschieden sich fast e<strong>in</strong>stimmig (bei e<strong>in</strong>er Stimmenthaltung) dafür.<br />

Kernaussage des Beschlusses war: "Künftig soll die Mehrheit der AsylbewerberInnen und<br />

geduldete Ausländer <strong>in</strong> Wohnungen des Cottbuser Stadtgebietes untergebracht und<br />

begleitet werden. E<strong>in</strong>e Erhöhung dieser Quote wird <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> den f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten der Stadt sowie ausländerrechtlichen Regelungen <strong>von</strong> Bund und Ländern<br />

angestrebt. (...) Zur Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e selbstständige Lebensführung, der<br />

E<strong>in</strong>gewöhnung <strong>in</strong> das Cottbuser Alltagsleben, der Erstkontaktierung <strong>von</strong> Ämtern und<br />

Behörden sowie der Überw<strong>in</strong>dung sprachlicher Barrieren sollen AsylbewerberInnen und<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> Jahr lang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiv betreuten Wohnform verbleiben." 24<br />

E<strong>in</strong>e Wohnungsunterbr<strong>in</strong>gung soll also <strong>in</strong> Zukunft Vorrang haben. Gleichzeitig soll es<br />

e<strong>in</strong>e zentrale <strong>Unterbr<strong>in</strong>gung</strong> für etwa 100 Personen geben, die den Charakter e<strong>in</strong>es<br />

heimähnlichen, betreuten Wohnens hat.<br />

Rechtliche Grundlage des <strong>Unterbr<strong>in</strong>gung</strong>skonzepts<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Punkt <strong>in</strong> diesem Modellplan war der rechtliche H<strong>in</strong>tergrund der<br />

<strong>Unterbr<strong>in</strong>gung</strong>sform, der <strong>in</strong> diesem Papier explizit hervorgehoben wurde. Dazu hieß es:<br />

"Mit der Aufgabe des Asylbewerberheimes <strong>in</strong> der Lipezker Straße entfällt dem Grunde<br />

nach für die Stadt Cottbus die Soll-Leistung e<strong>in</strong>er heimartigen Geme<strong>in</strong>schaftsunterkunft<br />

nach § 53 Asylverfahrensgesetz (AsylVfG). Bei der künftigen Variante der zentralen<br />

<strong>Unterbr<strong>in</strong>gung</strong> handelt es sich um e<strong>in</strong> Wohnmodell mit e<strong>in</strong>er erhöhten<br />

Eigenverantwortung und Selbstkontrolle der AsylbewerberInnen für den Zeitraum <strong>von</strong> ca.<br />

e<strong>in</strong>em Jahr nach Ankunft <strong>in</strong> der Stadt." 25<br />

Kriterien<br />

Der Modellplan hielt auch Kriterien fest, die bei der Vergabe <strong>von</strong> Wohnungen<br />

berücksichtigt werden sollen. Demnach sollen die Asylbewerber folgende<br />

Voraussetzungen erfüllen:<br />

eigenes Interesse an e<strong>in</strong>er <strong>dezentralen</strong> <strong>Unterbr<strong>in</strong>gung</strong>,<br />

nachweisliche Kenntnisse der deutschen Sprache (Besuch e<strong>in</strong>es Sprachkurses),<br />

erkennbares Bemühen um Arbeit (u.U.auch geme<strong>in</strong>nütziger Arbeit)<strong>zur</strong> F<strong>in</strong>anzierung<br />

<strong>von</strong> Wohnnebenkosten,<br />

ke<strong>in</strong>e Straftaten im S<strong>in</strong>ne des StGB. 26<br />

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