Patienteninformation Radiologie - Claraspital

Patienteninformation Radiologie
Kolon-Kontrasteinlauf:
Röntgeninstitut St. Claraspital AG
Kleinriehenstrasse 30
Tel 061 685 82 85 Postfach
Fax 061 685 85 79 4016 Basel
roentgen@claraspital.ch www.claraspital.ch
Was ist ein Kolon-Kontrasteinlauf?
Ein Kolon-Kontrasteinlauf ist eine röntgenologische Untersuchung des Dickdarmes mittels eines Einlaufs von
Kontrastmittel.
Eine Röntgenuntersuchung des Dickdarmes wird zur Abklärung von Tumoren, bei Divertikel-Krankheit und
entzündlichen Darmwandveränderungen durchgeführt.
Wie wird ein Kolon-Kontrasteinlauf durchgeführt?
Die Röntgenuntersuchung des Dickdarmes wird in einem Durchleuchtungsraum durchgeführt.
Der Radiologe führt ein Darmrohr in den After ein. Über das Darmrohr fliesst das Kontrastmittel in den Dickdarm ein.
Wenn keine akute Erkrankung vorliegt und eine Kolon-Doppelkontrastuntersuchung durchgeführt wird, kommt
eine Bariumsuspension zur Anwendung. Die leicht vorgewärmte Bariumlösung wird durch Drehen in Bauch- und
Seitenlage im gesamten Dickdarm verteilt.
Anschliessend wird langsam Luft in den Dickdarm eingepumpt. Der Dickdarm dehnt sich auf und während das
Kontrastmittel die Darmwand benetzt, sieht der Darm aus wie eine transparente Röhre. Oft wird Ihnen noch ein Medikament
(Buscopan ® ) in die Vene gespritzt, welches zur Verminderung der Darmbewegung dient. Es werden Röntgenaufnahmen
aller Teile des Dickdarmes in verschiedenen Positionen angefertigt.
Falls Sie unter einer akuten Erkrankung des Darmes leiden, oder in Kürze eine Operation geplant ist resp. vor kurzem
ein Eingriff am Darm stattgefunden hat, wird ein Kolon-Kontrasteinlauf mit wasserlöslichem Kontrastmittel durchgeführt.
Diese vereinfachte Methode dient der Abklärung einer ganz gezielten Fragestellung.
Auch bei dieser Untersuchung werden nach der Füllung des Dickdarmes Röntgenbilder in verschiedenen Positionen
angefertigt.
Nach Beendigung der Untersuchung können Sie das Kontrastmittel auf der Toilette entleeren.
Der Radiologe informiert Ihren Arzt über das Untersuchungsergebnis. Dieser wird Sie bei der nächsten Konsultation
über den Befund orientieren.
Eine Kolon-Untersuchung dauert etwa 30 Minuten.
Wie bereite ich mich auf die Untersuchung vor?
Für eine Kolon-Doppelkontrastuntersuchung ist eine Darmreinigung erforderlich.
Sie bekommen dafür entweder von der Röntgen-Abteilung oder Ihrem zuweisenden Arzt ein Abführmittel
(Colophos ® ), resp. Sie holen es in Ihrer Apotheke. In der Packung sind 2 Flaschen Trinklösung enthalten.
Bitte halten Sie sich an das folgende Schema:
• Am Tag vor der Untersuchung leichte Kost.
• Am Abend vor der Untersuchung trinken Sie bitte die erste Flasche des Abführmittels zwischen 17 und 19 Uhr.
Danach 1– 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Keine feste Nahrung mehr aufnehmen.
• Am Morgen vor der Untersuchung ca. 6 Uhr die zweite Flasche des Abführmittels und anschliessend eine
freie Menge Flüssigkeit trinken. Keine feste Nahrung.
• Die Untersuchungsvorbereitung muss mindestens 3 Stunden, besser mehr vor Beginn der Untersuchung
abgeschlossen sein.
Für eine Kolonuntersuchung mit wasserlöslichem Kontrastmittel ist keine Vorbereitung erforderlich.

Mögliche Komplikationen
• Bei bekannten oder vermuteten Verletzungen des Magendarmtraktes (nach Operationen und Biopsien) oder wenn
Fisteln mit einer Verbindung zur Bauchhöhle vorliegen darf Barium nicht eingesetzt werden. In diesen Fällen
wird wasserlösliches Kontrastmittel angewendet, welches sich bei einem Übertritt in die Bauchhöhle selbst auflöst.
Eine sehr seltene Komplikation des Kolon-Kontrasteinlaufs mit Barium ist die Perforation (ein Einriss der Darm-
wand) mit Austritt von Barium in die Bauchhöhle. Wenn Barium in die freie Bauchhöhle gelangt kann es zu einer
schweren Bauchfellentzündung (Peritonitis) kommen, die eine Operation erfordert.
• Bitte informieren Sie den Röntgenarzt, falls kurz vor der Untersuchung eine Darmspiegelung mit Biopsie
(Entnahme einer Gewebeprobe) durchgeführt worden ist.
• Buscopan ® (Scopolaminbutylbromid) hat eine krampflösende Wirkung auf die glatte Muskulatur des Magen-
darmtraktes. Als gelegentliche Nebenwirkungen treten auf: Mundtrockenheit, schnelles Herzklopfen, Schwindel
und Blutdruckabfall, vorübergehender Harnverhalt oder kurzzeitige Sehstörungen. Allergische Reaktionen sind
sehr selten. Vorsicht ist daher geboten bei Patienten mit Glaukom (grüner Star), bei Vergrösserung der Prostata
und bei Herz-Kreislaufproblemen. Da Buscopan ® eine kurzzeitige, vorübergehende Sehunschärfe bewirkt,
können Sie bis zur Normalisierung des Sehens kein Fahrzeug lenken resp. keine Maschine bedienen.
• Durch Abführmittel kann die zuverlässige Wirkung der «Antibabypille» beeinträchtigt werden. Bitte treffen Sie
falls nötig, während dieses Zyklus ergänzende Massnahmen.