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Unterrichtsbausteine zum Treffen von Heiligendamm - GEW

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Die Welt goes <strong>Heiligendamm</strong><br />

Acht <strong>Unterrichtsbausteine</strong> <strong>zum</strong> <strong>Treffen</strong> der G8


Impressum<br />

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Hauptvorstand<br />

Ulf Rödde (V.i.S.d.P.)<br />

Autor: Jonas Lanig<br />

Redaktion: Schorsch Wiesmaier, Stefanie Eßwein<br />

Reifenberger Str. 21<br />

60489 Frankfurt<br />

Telefon: 069/78973-0<br />

Fax: 069/78973-202<br />

E-Mail: info@gew.de<br />

www.gew.de<br />

Im Netz unter http://www.gew.de/Die_Welt_goes_<strong>Heiligendamm</strong>.html als Download


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 3<br />

Unterrichtsbaustein 1:Willkommen im Club<br />

*Infoteil 4<br />

• Wer gehört zur Gruppe der Acht? 5<br />

• Wo liegen die Länder der G8? 6<br />

• Acht auf einen Streich 7<br />

• Die G8-Staaten im Ländervergleich 8<br />

Unterrichtsbaustein 2: Eine lange Geschichte<br />

*Infoteil 9<br />

• Porträt eines Jahrgangs 10<br />

• Schlagzeilen-Rallye 12<br />

Unterrichtsbaustein 3: Globalisierung – was ist das?<br />

*Infoteil 13<br />

• Globalisierung im Supermarkt 14<br />

• Global trifft lokal 15<br />

• Globalisierung ist, wenn... 16<br />

Unterrichtsbaustein 4: Das neoliberale Projekt<br />

*Infoteil 18<br />

• Meinungs-Horoskope 19<br />

• Die sechs Baustellen des Neoliberalismus 21<br />

• Die Privatisierung – Das Hobby der Neoliberalen 22<br />

Unterrichtsbaustein 5:Wer regiert die Welt?<br />

*Infoteil 23<br />

• Die Macht der Zahlen 24<br />

• Merkel ohne Zähne 25<br />

• Global Governance 27<br />

Unterrichtsbaustein 6: Global denken – lokal handeln<br />

*Infoteil 28<br />

• Grenzen der Machbarkeit 29<br />

• Aktivitäten vor Ort 30


Unterrichtsbaustein 7: Hinter dem Zaun<br />

*Infoteil 32<br />

• Drei Tage im Juni 33<br />

• Klartext am Kamin 34<br />

Unterrichtsbaustein 8:Vor dem Zaun<br />

*Infoteil 35<br />

• Die Agenda des Protests 36<br />

• Ein breites Bündnis 38<br />

• Ein neuer Name für Schule 39<br />

Lösungen und Links 40<br />

<strong>GEW</strong>-Adressen 44<br />

Mitgliedsantrag 44


Vorwort<br />

Vom 6. bis 8. Juni treffen sich die Staats- und Regierungschefs der acht reichsten und mächtigsten<br />

Industrieländer der Welt auf deutschem Boden. Das <strong>Treffen</strong> in <strong>Heiligendamm</strong> ist mehr als eine PR-<br />

Veranstaltung: Hier wird handfeste Politik gemacht, hier werden Maßnahmen <strong>von</strong> globaler Tragweite<br />

vereinbart.<br />

Unsere Schülerinnen und Schüler werden über die Medien an diesem Gipfeltreffen teilhaben. Und<br />

sie werden dabei mit einer Berichterstattung konfrontiert, die zwischen Feierlichkeit und Hysterie<br />

schwanken dürfte. Um so schwerer wird es ihnen fallen, dieses Gipfeltreffen richtig einzuschätzen<br />

und sich dazu ein sachgerechtes Urteil zu bilden. Die wenigsten <strong>von</strong> ihnen werden über die Hintergründe<br />

des G8-Gipfels oder die globale Dimension politischen Handelns informiert sein. Die Flut<br />

der Bilder aber kann solche Informationen nicht ersetzen. Deshalb ist hier die Schule als ein Ort der<br />

Aufklärung gefordert: Sie kann den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck vom politischen und<br />

ökonomischen Kontext solcher Gipfeltreffen vermitteln. Und sie kann ihnen erläutern, welche Interessen<br />

dabei jeweils wirksam werden. Im Klassenzimmer sollte nicht die Außendarstellung internationaler<br />

Konferenzen zählen, sondern ganz alleine deren politische Substanz.<br />

Um die Aufklärungsarbeit der Schulen zu unterstützen und um die Meinungsbildung unter den<br />

Schülerinnen und Schülern anzuregen, legt die <strong>GEW</strong> acht <strong>Unterrichtsbausteine</strong> <strong>zum</strong> <strong>Treffen</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Heiligendamm</strong> vor. Sie macht dabei keinen Hehl daraus, dass sie sich selbst dem Protest der Globalisierungskritiker<br />

angeschlossen hat. Die <strong>Unterrichtsbausteine</strong> aber sind so offen gehalten, dass sich<br />

jeder Schüler unvoreingenommen mit diesem Thema beschäftigen und eine eigene Position dazu<br />

erarbeiten kann.<br />

Die <strong>GEW</strong> weiß um die vielfältigen Belastungen, denen die Arbeit der Lehrkräfte ausgesetzt ist. Die<br />

vorliegende Arbeitshilfe für den Unterricht versteht sich deshalb auch als ein Service für die Kolleginnen<br />

und Kollegen an den Schulen: Sie können ihren Schülern ein aktuelles Thema anbieten, ohne<br />

sich selber in umständlichen Recherchen aufzureiben oder sich auf die Entwicklung eigener Unterrichtsmethoden<br />

einzulassen. Alle <strong>Unterrichtsbausteine</strong> lassen sich als Kopiervorlagen nutzen und<br />

sind deshalb ohne großen Aufwand einsetzbar.<br />

Es ist der vorliegenden Publikation zu wünschen, dass über sie ein ebenso notwendiges wie komplexes<br />

Thema den Unterricht erreicht, und dass damit das Klassenzimmer als ein Ort der Information<br />

und des Diskurses genutzt wird.<br />

Ulrich Thöne<br />

<strong>GEW</strong>-Vorsitzender<br />

www.gew.de<br />

3


4<br />

Infoteil:Willkommen im Club!<br />

Am 17. November 1975 ging auf Schloss Rambouillet bei Paris der erste „Weltwirtschaftsgipfel“ zu<br />

Ende. Zum abschließenden Gruppenfoto, das noch am selben Tag die Agenturen in aller Welt<br />

erreichte, versammelten sich die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Italiens,<br />

Japans, der Bundesrepublik Deutschland und der Vereinigten Staaten <strong>von</strong> Amerika. Der Zusammenkunft<br />

<strong>von</strong> Rambouillet sind inzwischen 31 solcher <strong>Treffen</strong> gefolgt – und der Gipfel <strong>von</strong> <strong>Heiligendamm</strong><br />

dürfte nicht die letzte Konferenz dieser Art bleiben. Die Idee zu einer solchen Begegnung<br />

hatten seinerzeit der französische Staatspräsident Giscard d’Estaing und der deutsche Bundeskanzler<br />

Helmut Schmidt gemeinsam ausgebrütet. Ihnen ging es vor allem darum, zwischen den Führern der<br />

wichtigsten Industrienationen eine Atmosphäre des Vertrauens anzubahnen und auf dieser Basis die<br />

Zusammenarbeit zwischen ihren Ländern zu vertiefen. Wo man sich persönlich näher kam, da sollte<br />

es den Teilnehmern leichter fallen, sich politisch abzustimmen und gemeinsame Strategien und<br />

Projekte zu entwickeln. Das <strong>Treffen</strong> <strong>von</strong> Rambouillet sollte deshalb möglichst frei <strong>von</strong> protokollarischen<br />

Zwängen bleiben und umso mehr Gelegenheit zu informellen Kontakten und zu einem offenen<br />

Gedankenaustausch bieten.<br />

Der erste „Weltwirtschaftsgipfel“ sollte nach dem Willen des französischen Staatspräsidenten und des<br />

deutschen Kanzlers aber auch auf eine krisenhafte Entwicklung der Weltwirtschaft reagieren, wie sie<br />

sich Mitte der 1970er Jahre immer dramatischer abzeichnete:<br />

• Einerseits war das seit 1944 geltende System <strong>von</strong> Bretton Woods außer Kraft gesetzt worden, das<br />

feste Wechselkurse garantierte und der Weltwirtschaft ein hohes Maß an Berechenbarkeit sicherte.<br />

• Andererseits hatte die Ölkrise <strong>von</strong> 1973 den teilnehmenden Staaten vor Augen geführt, wie<br />

gefährdet Wohlstand und wirtschaftliche Stabilität waren. Schließlich hatte der Ölpreisschock zu<br />

einem bisher einmaligen Einbruch der Weltkonjunktur geführt.<br />

Bei den sechs Staaten der ersten Stunde freilich sollte es nicht bleiben: 1976 wurde erstmals Kanada<br />

zu den Beratungen der wichtigsten Industrienationen eingeladen. Und seit 1997 sitzt der russische<br />

Präsident mit am Konferenztisch. Dass aus der informellen Runde <strong>von</strong> Rambouillet inzwischen eine<br />

feste Einrichtung geworden ist, drückt sich auch in der Namensgebung aus: Für die alljährliche<br />

Zusammenkunft der wichtigsten Industrienationen hat sich inzwischen die Bezeichnung „Gruppe<br />

der Acht“ eingebürgert – kurz: „G8“. Noch ist der Club eine exklusive Veranstaltung, aber schon<br />

drängen weitere Staaten darauf, in den Kreis der Reichen und Mächtigen aufgenommen zu werden<br />

– ein Beweis dafür, dass hier offensichtlich nicht nur Höflichkeiten ausgetauscht werden.<br />

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1. Baustein:Willkommen im Club! M1<br />

Wer gehört zur Gruppe der Acht?<br />

Immer wieder ist <strong>von</strong> der „Gruppe der Acht“ die Rede – oder ganz einfach <strong>von</strong> der „G8“. Aber viele<br />

Menschen wissen überhaupt nicht, welche Länder dazu gehören. Weißt du es?<br />

An der Tafel findet ihr acht Umschläge mit den acht Anfangsbuchstaben der Teilnehmerländer.<br />

Außerdem hat jeder Schüler eine Karteikarte mit einem dieser Anfangsbuchstaben erhalten. Ihr<br />

notiert das Teilnehmerland, das mit diesem Buchstaben beginnen könnte, auf eure Karte und werft<br />

sie in den passenden Umschlag. Wie oft lagt ihr dabei richtig – und wie oft lagt ihr falsch?<br />

D F G I<br />

wie wie wie wie<br />

J K R U<br />

wie wie wie wie<br />

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5


6<br />

1. Baustein:Willkommen im Club! M2<br />

Wo liegen die Länder der G8?<br />

Die Macht auf dieser Welt ist ungleich verteilt. Ein Blick in den Atlas wird dir das bestätigen:<br />

Suche im Atlas nach den Hauptstädten der G8-Länder. Wie heißen diese Hauptstädte und auf welchem<br />

Breitengrad liegen sie? Notiere dir diese Informationen und berechne mit dem Taschenrechner<br />

den durchschnittlichen Breitengrad aller acht Hauptstädte! – Wo ist die wirtschaftliche und politische<br />

Macht auf unserer Erde konzentriert?<br />

Deutschland Frankreich Großbritannien Italien<br />

Hauptstadt: Hauptstadt: Hauptstadt: Hauptstadt:<br />

Breitengrad: Breitengrad: Breitengrad: Breitengrad:<br />

Japan Kanada Russland USA<br />

Hauptstadt: Hauptstadt: Hauptstadt: Hauptstadt:<br />

Breitengrad: Breitengrad: Breitengrad: Breitengrad:<br />

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1. Baustein:Willkommen im Club! M3<br />

Acht auf einen Streich<br />

Nicht alle G8-Länder kennst du gleich gut. Deshalb dürfte dir diese Aufgabe entgegenkommen. Du<br />

sollst nämlich für ein Teilnehmerland des G8-Gipfels alle Angaben der folgenden Ländertabelle<br />

benennen – <strong>von</strong> der Bezeichnung in der Landessprache bis hin <strong>zum</strong> Namen des Staatsoberhaupts.<br />

Für ein zweites Land sollst du wenigstens sieben Kästchen ausfüllen können, für ein drittes sollten<br />

es nur noch sechs sein usw. Bei dem Land, mit dem du dich am schwersten tust, reicht eine einzige<br />

Angabe.<br />

Land Deutsch- Frank- Groß- Italien Japan Kanada Russland USA<br />

land reich britannien<br />

Name in der<br />

Landessprache<br />

Amtssprache/n<br />

Autokennzeichen<br />

Hauptstadt<br />

Landesfarben<br />

Nationalfeiertag<br />

Währung<br />

Regierungschef/<br />

Staatspräsident<br />

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7


8<br />

1. Baustein:Willkommen im Club! M4<br />

Die G8-Staaten im Ländervergleich<br />

Du findest hier sechs verschiedene Länderlisten. Jede Liste gibt Auskunft, wie ein Land im Vergleich<br />

zu den anderen Ländern abschneidet. Fachleute sprechen hier <strong>von</strong> einem „Ranking“. Welche der<br />

sechs Rankings sind nach welchem Kriterium sortiert? – Das sollst du herausbekommen. In den<br />

Listen geht es um die Einwohnerzahl, die Landesfläche, das Brutto-Nationaleinkommen (BNE), die<br />

Arbeitslosigkeit, den Energieverbrauch und die Militärausgaben.<br />

Liste Rot: Liste Weiß:<br />

Russland Kanada<br />

Kanada USA<br />

USA Frankreich<br />

Frankreich Russland<br />

Japan Deutschland<br />

Deutschland Japan<br />

Italien Großbritannien<br />

Großbritannien Italien<br />

Liste Blau: Liste Schwarz:<br />

USA Deutschland<br />

Japan Frankreich<br />

Großbritannien Italien<br />

Kanada Russland<br />

Deutschland Kanada<br />

Frankreich USA<br />

Italien Großbritannien<br />

Russland Japan<br />

Liste Gelb: Liste Grün:<br />

USA Russland<br />

Russland USA<br />

Japan Großbritannien<br />

Deutschland Frankreich<br />

Frankreich Italien<br />

Großbritannien Deutschland<br />

Italien Kanada<br />

Kanada Japan<br />

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Infoteil: Eine lange Geschichte<br />

Seit der Konferenz <strong>von</strong> Rambouillet hat es sich eingebürgert, dass jeweils ein Teilnehmerland den<br />

Vorsitz der G8-<strong>Treffen</strong> übernimmt. Aufgabe des Gastgeberlandes ist es, einen geeigneten Tagungsort<br />

auszuwählen und Themen <strong>von</strong> globalem Interesse auf die Agenda des Gipfeltreffens zu setzen. Dabei<br />

kann es immer wieder vorkommen, dass die ursprüngliche Tagesordnung verworfen und einem aktuellen<br />

Thema oder einem drängenden Konflikt geopfert wird. So beschäftigten sich die versammelten<br />

Staats- und Regierungschefs bei ihrem <strong>Treffen</strong> in Köln (1999) ausführlich mit dem Kosovo-Konflikt,<br />

obwohl dieser Gipfel ursprünglich dem Problem einer Überschuldung der Dritten Welt vorbehalten<br />

sein sollte.<br />

An der Auswahl und an der Gewichtung der Konferenzthemen lässt sich ablesen, wie sich das Selbstverständnis<br />

der Gipfeltreffen seit 1975 verändert hat:<br />

• Anfangs konzentrierten sich die Teilnehmer der <strong>Treffen</strong> darauf, die Politik ihrer Länder aufeinander<br />

abzustimmen und ihre nationalen Interessen in eine gemeinsame Strategie einfließen zu<br />

lassen. Ein globales Interesse war ihnen ebenso fremd wie jede imperiale Attitüde. Zu Beginn der<br />

1980er Jahre verabschiedeten sich die Teilnehmer der Gipfeltreffen <strong>von</strong> der selbst auferlegten<br />

Zurückhaltung und bekannten sich ungeniert zu ihrem Anspruch als selbst ernannte Weltenlenker:<br />

Nun sollten bei den Arbeitsessen und während der Kamingespräche auch die Angelegenheiten<br />

derer mitverhandelt werden, die am Konferenztisch gar nicht vertreten waren. Aus einem<br />

multilateralen Koordinationsgremium war eine Steuerungsgruppe mit weltweiten Ambitionen<br />

geworden.<br />

• Ähnlich hat sich seit dem ersten Weltwirtschaftsgipfel das Verhältnis <strong>von</strong> Politik und Ökonomie<br />

verschoben: Teilten Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt noch die Überzeugung, der Staat<br />

habe sich in ökonomische Zusammenhänge steuernd und moderierend einzubringen, so orientierten<br />

sich die <strong>Treffen</strong> der wichtigsten Industrienationen in den 1980er Jahren immer mehr an<br />

den Grundsätzen des Neoliberalismus. Unter dem Einfluss des amerikanischen Präsidenten<br />

Ronald Reagan und der englischen Premierministerin Margret Thatcher wurden alle Gestaltungsansprüche<br />

zurück gestellt, die der Eigendynamik des Marktes hätten gefährlich werden können.<br />

Die Aufgabe des Staates sollte sich darin erschöpfen, den Geldwert möglichst stabil zu halten<br />

und die Bewegungsfreiheit großer Unternehmen durch keinerlei Vorschriften oder Abgaben<br />

einzuengen.<br />

Die Verbindlichkeit der Entscheidungen ist <strong>von</strong> Thema zu Thema höchst unterschiedlich. Sie richtet<br />

sich in hohem Maße danach, ob und wie weit die G8 einen Konsens <strong>zum</strong> jeweiligen Problem finden.<br />

Die <strong>Treffen</strong> sind z.B. in Umweltfragen über bloße Absichtserklärungen nicht hinausgekommen,<br />

andererseits wurden konkrete Maßnahmen zur Schuldensituation in der Dritten Welt vereinbart, die<br />

z.T. bis heute wirksam sind.<br />

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9


10<br />

2. Baustein: Eine lange Geschichte M5<br />

Porträt eines Jahrgangs<br />

Vom 15. bis 17. November 1975 kamen die Staats- und Regierungschefs der sechs wichtigsten Wirtschaftsnationen<br />

<strong>zum</strong> ersten Mal zusammen. Das ist jetzt 32 Jahre her. Deshalb macht es Sinn, sich<br />

die Ereignisse des Jahres 1975 noch einmal in Erinnerung zu rufen.<br />

Dazu benennt die Klassensprecherin eurer Klasse neun Experten/innen für ganz unterschiedliche<br />

Bereiche. Dann werden euch aus diesen Bereichen jeweils drei Ereignisse vorgelegt. Welches Ereignis<br />

könnte 1975 stattgefunden haben? – Du kreuzt dieses Ereignis an. Anschließend kommen die Experten/innen<br />

zu Wort. Wie haben sie entschieden – und haben sie wirklich mehr Ahnung als du?<br />

Krieg und Frieden<br />

Terror<br />

Katastrophen<br />

Technik<br />

m Großbritannien führt mit Argentinien einen Krieg um die Falklandinseln.<br />

m Der Krieg um Vietnam geht mit einer Niederlage der USA zu Ende.<br />

m Die USA greifen mit Rückendeckung der Vereinten Nationen den Irak an.<br />

m Auf die Tagung der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) in Wien wird ein Anschlag mit<br />

Geiselnahme verübt.<br />

m Arbeitgeberpräsident Schleyer wird <strong>von</strong> einem Kommando der Rote Armee Fraktion<br />

umgebracht.<br />

m Zwei <strong>von</strong> Terroristen entführte Flugzeuge fliegen in die Türme des World Trade Centers.<br />

2.602 Menschen starben bei den Angriffen.<br />

m Beim Einbruch <strong>von</strong> Staudämmen in China kommen 231.000 Menschen ums Leben.<br />

m Beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge sterben in Teneriffa über 500 Menschen.<br />

m In den Vereinigten Staaten werden die ersten AIDS-Fälle bekannt.<br />

m Die USA und die Sowjetunion (heute: Russland) starten ihre erste gemeinsame Raumfahrtmission.<br />

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Wirtschaft<br />

Königshäuser<br />

Kino<br />

Sport<br />

Promis<br />

m Zum ersten Mal wird auf der Welt ein Computervirus entdeckt.<br />

m Der erste Mensch betritt den Mond.<br />

m Bill Gates gründet die Firma Microsoft.<br />

m Im Zeichen der Ölkrise führen viele europäische Länder Fahrverbote ein.<br />

m In vielen europäischen Ländern wird als neue Währung der Euro eingeführt.<br />

m Die Deutsche Silvia Sommerlath heiratet den schwedischen König.<br />

m Prinzessin Diana stirbt auf der Flucht vor den Fotografen.<br />

m Spanien wird nach vielen Jahrzehnten wieder Königreich.<br />

m Der erste der „Star-Trek-Filme“ kommt in die Kinos.<br />

m „Der weiße Hai“ wird zu einem Renner an den Kinokassen.<br />

m Als erster deutscher Spielfilm erhält „Die Blechtrommel“ einen Oscar.<br />

m In einem legendären Kampf besiegt die Box-Legende Muhammed Ali seinen Rivalen<br />

Joe Frazier.<br />

m Boris Becker gewinnt als erster deutscher Spieler seit langem das Tennisturnier <strong>von</strong><br />

Wimbledon.<br />

m Deutschland wird <strong>zum</strong> zweiten Mal Fußball-Weltmeister – und <strong>zum</strong> ersten Mal im eigenen<br />

Land.<br />

m Der Metzger, Sänger und Moderator Stefan Raab wird geboren.<br />

m Der Fußballspieler Lukas Podolski wird geboren.<br />

m Die Filmschauspielerin Angelina Jolie wird geboren.<br />

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11


12<br />

2. Baustein: Eine lange Geschichte M6<br />

Schlagzeilen-Rallye<br />

Jedes <strong>Treffen</strong> der G8-Staaten findet in einem der Teilnehmerländer statt. Und jedes <strong>Treffen</strong> hat ein<br />

besonderes Thema, das sich aus den aktuellen Herausforderungen dieser Erde ergibt.<br />

Notiere auf diesem Arbeitsblatt: Über welches Thema könnten die Großen der Welt bei den einzelnen<br />

<strong>Treffen</strong> diskutiert haben? Und welche Probleme verbergen sich hinter den entsprechenden<br />

Schlagzeilen der Straßenzeitungen?<br />

Jahr Ort Schlagzeile Themen<br />

1976 San Juan Da waren’s plötzlich sieben...<br />

1979 Tokio Auf und da<strong>von</strong>: Was ist mit<br />

unseren Preisen los?<br />

1983 Williamsburg Wird Deutschland jetzt zur<br />

Abschussrampe?<br />

1991 London Wird der eiserne Vorhang jetzt<br />

eingeschmolzen?<br />

1993 Tokio Die Welt in Angst: Dieses Loch<br />

ist brandgefährlich!<br />

1999 Köln Na also: Jetzt sind die Armen<br />

wieder flüssig!<br />

2001 Genua Schock: Ein Virus bedroht Afrika<br />

2002 Kananaskis Präsident Bush spielt den<br />

Feuerwehrmann<br />

2004 Sea Island Eurpoa schmollt: Macht euern<br />

Krieg doch alleine!<br />

2006 St. Petersburg Damit wir´s auch morgen noch<br />

kuschelig haben..<br />

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Infoteil: Globalisierung – was ist das?<br />

Der Begriff „Globalisierung“ ist viel jünger als der Prozess, um den es hier geht. Wird darunter doch<br />

eine Entwicklung verstanden, durch die die Welt immer näher zusammenrückt und durch die sie<br />

immer enger miteinander vernetzt wird. Stationen in früheren Jahrhunderten auf diesem Weg waren<br />

die Fahrten der Entdecker, die Geschäfte der Kolonialherren und die Aktivitäten der Missionare.<br />

Diese Beispiele zeigen gleichzeitig, dass es hier um keinen neutralen Vorgang geht, sondern dass<br />

damit oft auch Unterdrückung und Ausbeutung verbunden waren. Neu ist also nicht, dass die Globalisierung<br />

vorhandene Ungleichgewichte verschärft; das war zu Beginn der Neuzeit nicht anders als<br />

heute. Neu aber ist das Tempo, mit dem dieser Prozess inzwischen um sich greift. So haben die<br />

Finanzströme – nicht zuletzt durch den Ausbau der weltweiten Informationstechnologie – inzwischen<br />

eine Dynamik erreicht, die jedes menschliche Vorstellungsvermögen übersteigt. „Auf den Kapitalmärkten<br />

werden weltweit täglich auf Knopfdruck in Sekundenschnelle Deviseneinheiten im Wert<br />

<strong>von</strong> circa 1.500 Milliarden US $ verkauft oder geordert (…) Das große Ausmaß an vagabundierendem<br />

Kapital <strong>von</strong> spekulativem Charakter kann ganze Volkswirtschaften über Nacht in die Knie zwingen,<br />

mit dramatischen Konsequenzen für Arbeitnehmer und ihre Familien.“ (Heinz Putzhammer,<br />

ehemaliges DGB-Vorstandsmitglied)<br />

Viele junge Menschen sehen in der Globalisierung zunächst einen faszinierenden Vorgang, der sie in<br />

ihrer naiven Fortschrittsgläubigkeit nicht zu beirren vermag. Das gilt vor allem für die Chancen, die<br />

mit dem Ausbau des Internets verbunden sind. Tatsächlich hat die weltweite Vernetzung der Kommunikationsmedien<br />

aus unserem Planeten ein Global Village werden lassen, in dem jeder Einzelne<br />

mit vielen Millionen Menschen in Kontakt treten kann – sofern er Zugang zu dieser Technologie hat.<br />

Ähnlich positiv werden es die Schüler bewerten, dass sie sich heute für wenig Geld in ferne Länder<br />

fliegen lassen können oder dass im Supermarkt an der Ecke Produkte aus aller Herren Länder zu<br />

haben sind. Erst bei genauerem Hinsehen werden die Schüler erkennen, dass sich die Globalisierung<br />

nicht nur als ein Portfolio zivilisatorischer Errungenschaften darstellt. Schon ein Blick auf die globale<br />

Umweltsituation wird sie belehren, dass es mit dem unaufhaltsamen Zusammenwachsen der Welt<br />

zu immer neuen Risiken kommt. Da ist der Raubbau am Tropischen Regenwald dann kein Problem<br />

der Entwicklungsländer mehr, sondern eine globale Bedrohung, der man sich auch auf der nördlichen<br />

Hemisphäre nicht entziehen kann. Ähnliches gilt für die Gefahren, die mit einer weltweiten<br />

Standortkonkurrenz verbunden sind. Hier treten die Länder der Welt in einen unheilvollen Wettbewerb<br />

um die billigsten Löhne und die geringsten Steuersätze, hier konkurrieren sie um die miesesten<br />

Arbeitsbedingungen und die niedrigsten Sozialleistungen. Vor diesem Hintergrund wird die Globalisierung<br />

gerne wie ein Naturgesetz beschrieben, dem sich niemand entziehen könne. Wenn die<br />

Schüler aber solche ideologischen Tricks aufdecken, ist schon einmal etwas gewonnen.<br />

www.gew.de<br />

13


14<br />

3. Baustein: Globalisierung – was ist das? M7<br />

Globalisierung im Supermarkt<br />

Die regelmäßigen <strong>Treffen</strong> der G8-Staaten machen nur deshalb einen Sinn, weil nationale Grenzen<br />

immer unwichtiger werden. So gab es im Tante-Emma-Laden vor 100 Jahren fast nur Lebensmittel<br />

aus deutscher Produktion. Im modernen Supermarkt aber finden sich Waren aus aller Herren Länder.<br />

Du hast zehn Minuten Zeit. Nutze diese Zeit, um möglichst viele Markennamen aufzunotieren, die<br />

aus ausländischer Produktion stammen dürften. Bei den meisten Namen lässt sich ja vermuten, dass<br />

sie ausländischer Herkunft sind. Zu jedem Buchstaben des Alphabets darfst du jeweils nur ein Produkt<br />

benennen:<br />

A B<br />

C D<br />

E F<br />

G H<br />

I J<br />

K L<br />

M N<br />

O P<br />

Q R<br />

S T<br />

U V<br />

W Z<br />

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3. Baustein: Globalisierung – was ist das? M8<br />

Global trifft lokal<br />

Was hat die Klimakatastrophe mit dem Terrorismus gemeinsam? – Es handelt sich in beiden Fällen<br />

um globale Erscheinungen. Und die Liste solcher globaler Phänomene ließe sich beliebig erweitern.<br />

Lokale Erscheinungen finden demgegenüber vor Ort statt und sind oft nur den Einheimischen<br />

bekannt.<br />

An der Tafel hängen fünf Umschläge und jeder Umschlag steht für einen Buchstaben des Wortes<br />

„global“:<br />

G L O B A L<br />

Darunter hängen fünf Umschläge mit den Buchstaben des Wortes „lokal“:<br />

L O K A L<br />

Woran denkst du, wenn du <strong>von</strong> diesen beiden Begriffen hörst? Welche weiteren Begriffe fallen dir<br />

dazu ein? – Du erhältst drei Kärtchen und notierst darauf jeweils einen Begriff, der etwas mit globalen<br />

bzw. lokalen Zusammenhängen zu tun hat und mit einem der ausgehängten Buchstaben beginnt.<br />

Du wirfst dann jedes Kärtchen in den passenden Umschlag. Später werden die Kärtchen der Globalund<br />

die Lokalreihe der Reihe nach vorgelesen und ausgewertet:.<br />

„Von den vorgelesenen Begriffe treffen diese ziemlich genau das, was ich mit dem Wort „global“ verbinde:<br />

1. ........................................................... 2. ...........................................................<br />

3. ........................................................... 4. ...........................................................<br />

5. ........................................................... 6. ...........................................................<br />

Und diese Begriffe entsprechen dem, was für mich „lokal“ bedeutet:<br />

a. ........................................................... b. ...........................................................<br />

c. ........................................................... d. ...........................................................<br />

e. ........................................................... f. ...........................................................<br />

www.gew.de<br />

15


16<br />

3. Baustein: Globalisierung – was ist das? M9<br />

Globalisierung ist, wenn …<br />

Was Liebe sein soll – das erläutert die BILD-Zeitung jeden Tag in ihrer Rubrik „Liebe ist ...“. Was<br />

man aber unter Globalisierung versteht und was daran gut oder schlecht ist, das sollt ihr mit Hilfe<br />

einer Meinungsgeraden herausbekommen.<br />

Dazu erhält jeder <strong>von</strong> euch eine Karte. Auf ihr ist beschrieben, was Globalisierung alles bedeuten<br />

kann. Dann wird auf der Tafel eine Gerade aufgezeichnet. Je weiter ein Punkt auf dieser Geraden nach<br />

links rückt, umso negativer ist eine bestimmte Erscheinung zu bewerten. Und je weiter sich ein Punkt<br />

nach rechts schiebt, umso positiver seht ihr dieses Phänomen. Nun werden die einzelnen Karten mit<br />

Hilfe eines Klebebands an der Meinungsgeraden aufgehängt. Und ihr erhaltet eine erste Bewertung<br />

der Globalisierung, an der ihr aber alle mitgewirkt habt.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

es überall in der Welt eine<br />

McDonalds-Filiale gibt.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

nur noch jeder zehnte Film in<br />

unseren Kinos aus deutscher<br />

Produktion stammt.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

die Arbeiter in Deutschland<br />

und in anderen europäischen<br />

Ländern zu Konkurrenten<br />

werden.<br />

www.gew.de<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

deutsche Soldaten überall in<br />

der Welt eingesetzt sind.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

die Arbeit für die Unternehmer<br />

immer billiger wird.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

es bei uns auch noch im<br />

Januar Erdbeeren und Weintrauben<br />

zu kaufen gibt.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

immer mehr deutsche Betriebe<br />

an ausländische Besitzer<br />

verkauft werden.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

der Umweltschutz nicht an<br />

nationalen Grenzen Halt<br />

macht.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

immer weniger Zölle erhoben<br />

werden.


Globalisierung ist, wenn ...<br />

jedes afrikanische Kind Coca-<br />

Cola und Marlboro aus der<br />

Werbung kennt.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

das Internet immer mehr<br />

Menschen aus unterschiedlichen<br />

Ländern und Kulturen<br />

miteinander verbindet.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

immer mehr öffentliche Aufgaben<br />

in die Hände <strong>von</strong> Privaten<br />

übergehen.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

die Betriebe dorthin verlagert<br />

werden, wo die niedrigsten<br />

Löhne gezahlt werden.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

der internationale Terrorismus<br />

keine Ländergrenzen mehr<br />

kennt – die Polizei aber<br />

schon.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

ausländische Fernsehsender<br />

im deutschen Kabelnetz empfangen<br />

werden können.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

immer mehr Menschen im<br />

Ausland ihr Geld verdienen.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

sich die Länder mit möglichst<br />

geringen Steuersätzen gegenseitig<br />

zu überbieten versuchen.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

demokratische Ideen auch<br />

<strong>von</strong> Polizei und Geheimdienst<br />

nicht mehr aufgehalten<br />

werden können.<br />

Globalisierung ist, wenn...<br />

die einzelnen Staaten und<br />

ihre Regierungen immer weniger<br />

zu sagen haben.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

sich ein Computervirus in<br />

Windeseile über den gesamten<br />

Globus verbreitet.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

die Kontakte rund um den<br />

Globus so dicht sind wie<br />

in einem Dorf („Global<br />

Village“).<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

heute Menschen miteinander<br />

Kontakt haben, die sich<br />

früher nie begegnet wären.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

immer mehr deutsche Waren<br />

ins Ausland exportiert werden.<br />

Globalisierung ist, wenn ...<br />

sich die Vertreter der wichtigsten<br />

Industrienationen regelmäßig<br />

treffen.<br />

www.gew.de<br />

17


18<br />

Infoteil: Das neoliberale Projekt<br />

Jeder Versuch, die Globalisierung aufhalten zu wollen, wäre so vergeblich wie der Kampf des Don<br />

Quichotte gegen die Windmühlen. Die Demonstranten vor dem Zaun <strong>von</strong> <strong>Heiligendamm</strong> verstehen<br />

sich deshalb weniger als Globalisierungsverweigerer denn als Globalisierungskritiker Ihr Protest richtet<br />

sich nicht gegen die Globalisierung als solche, sondern gegen den generalstabsmäßig organisierten<br />

Kreuzzug des Neoliberalismus. Dieser erobert im Windschatten der Globalisierung immer neue<br />

Areale und wird deshalb oft mit dieser verwechselt. Transnationale Behörden, Organisationen und<br />

Konferenzen haben den Neoliberalismus zu einer Art Weltdoktrin erhoben. Und auch die Gruppe<br />

der Acht hat immer wieder den Wegbereiter eines neoliberalen Politikmodells gespielt. In den 1980er<br />

Jahren ließen sich die Teilnehmerländer auf die Grundüberzeugungen des Neoliberalismus einschwören<br />

– und seitdem gilt dieser als heimliche Magna Charta der G8. Eckpunkte des neoliberalen<br />

Projekts sind:<br />

• Die Aufwertung des Marktes zur zentralen Plattform gesellschaftlichen Handelns. Nur dem<br />

Markt wird zugetraut, auf Dauer Wohlstand und Entwicklung zu gewährleisten. Das allerdings<br />

setzt voraus, dass seine Akteure rational und weitsichtig handeln – was allerdings noch zu beweisen<br />

wäre.<br />

• Der Rückzug des Staates aus seinen angestammten Tätigkeitsfeldern. Diese Zurücknahme drückt<br />

sich für die Anhänger des neoliberalen Projekts in einer Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen<br />

und staatlicher Einrichtungen und in einer Senkung der Staatsquote aus.<br />

• Die Fixierung auf eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Wichtigste Aufgabe politischen<br />

Handelns ist es demnach, den Unternehmen optimale Bedingungen zu garantieren. Diese reichen<br />

<strong>von</strong> steuerlichen Erleichterungen bis hin zu einem Abbau klassischer Arbeitnehmerrechte.<br />

• Die Übertragung öffentlicher Verantwortung auf den Einzelnen, der damit die Funktion einer<br />

Ich-AG übernimmt. Von den Beschäftigten wird in dieser Funktion erwartet, sich auf einem liberalisierten<br />

Arbeitsmarkt selber zu vermarkten und sich für die Absicherung sozialer Risiken selber<br />

verantwortlich zu fühlen.<br />

Im Praxistest hat die neoliberale Rhetorik ihren Glanz längst eingebüßt. Denn hier zeigt sich, dass<br />

sie <strong>von</strong> falschen Grundannahmen ausgeht. So folgen die Akteure des hoch gelobten Marktes oft ganz<br />

irrationalen Motiven, wie die hysterischen Ausschläge des Börsenhandels immer wieder beweisen.<br />

Das Marktgeschehen bleibt darüber hinaus auf kurzatmige Interessen ausgerichtet, wo stattdessen<br />

langfristige Vorhaben angebahnt werden müssten – wie Investitionen in Bildung, Forschung und<br />

Umwelt. Schließlich hat sich bestätigt, dass das neoliberale Projekt bestehende Ungleichheiten nur<br />

noch weiter verschärft – der immer wieder verheißene Wohlstand also nur relativ wenigen zugute<br />

kommt.<br />

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4. Baustein: Das neoliberale Projekt M 10<br />

Meinungs-Horoskope<br />

Die neue Weltordnung, an der die Staats- und Regierungschefs der größten Industrienationen bei<br />

ihren jährlichen <strong>Treffen</strong> arbeiten, soll weitgehend den Prinzipien des Neoliberalismus folgen. Du hast<br />

dazu wahrscheinlich noch keine eindeutige Meinung. Das aber dürfte sich ändern, wenn es um ganz<br />

konkrete Fragen geht, wie sie derzeit politisch diskutiert und entschieden werden. Hier wirst du dir<br />

bereits eine Meinung gebildet haben. Und für deine Mitschüler dürfte dasselbe gelten. Es dürfte dir<br />

deshalb keine Probleme bereiten, für<br />

(Name eines Mitschülers eintragen)<br />

ein Meinungshoroskop zu erstellen. Dazu bewertest du jede der folgenden Aussagen mit einem „Ja“<br />

oder mit einem „Nein“ – je nachdem, wie sich diese Mitschülerin/dieser Mitschüler entscheiden<br />

würde. Dann wird das Meinungshoroskop an die betroffene Mitschülerin/den betroffenen Mitschüler<br />

weiter gereicht. Von ihm/ihr erfährst du, wie gut du dich in ihn/sie hineinversetzen konntest<br />

und wie gut du seine/ihre Haltung in strittigen Fragen getroffen hast.<br />

1. Eine private Krankenzusatzversicherung sollte für alle Arbeitnehmer verpflichtend sein – so wie<br />

bei der Kfz-Versicherung.<br />

2. In bestimmten Branchen sollten verbindliche Frauenquoten eingeführt werden – damit die Männer<br />

nicht unter sich bleiben.<br />

3. Der Besuch eines Nachhilfestudios sollte in Zukunft steuerlich absetzbar sein.<br />

4. Betriebe, die sich nicht an der Ausbildung junger Menschen beteiligen, sollten mit einer Ausbildungsabgabe<br />

belegt werden.<br />

5. Die Geschäfte sollten rund um die Uhr geöffnet haben.<br />

6. Ohne einen triftigen Grund sollte keinem Arbeitnehmer gekündigt werden dürfen.<br />

7. Es müsste gesetzlich verboten werden, <strong>von</strong> den Schülern Schulgeld zu kassieren.<br />

8. Wer Vermögen besitzt, sollte mit einer eigenen Vermögenssteuer belegt werden können.<br />

9. Arbeitnehmer sollten grundsätzlich nur befristet eingestellt werden.<br />

10. In der Sozialversicherung sollte die Kopfpauschale eingeführt werden: Hier zahlt jeder den gleichen<br />

Betrag – egal, wie viel er verdient.<br />

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19


20<br />

11. Arbeitslose, die sich nicht <strong>von</strong> sich aus um eine neue Stelle bemühen, sollten kein Arbeitslosengeld<br />

mehr bekommen.<br />

12. Jedem Schüler sollte ein Rechtsanspruch auf den Besuch einer Ganztagsschule zugesichert werden.<br />

13. Der Staat sollte garantieren, dass jeder Arbeitnehmer Anspruch auf einen Mindestlohn hat.<br />

14. Es sollte gewährleistet sein, dass alle Arbeitnehmer einer bestimmten Branche in einer bestimmten<br />

Region dasselbe verdienen.<br />

15. Der Aufsichtsrat eines großen Unternehmens sollte zur Hälfte mit Vertretern der Arbeitnehmer<br />

besetzt sein.<br />

16. Für alle Bürger sollte derselbe Steuersatz gelten – unabhängig <strong>von</strong> ihrem individuellen Einkommen.<br />

17. Für alle Bauvorhaben sollte eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben werden – damit<br />

weitere Bausünden ausgeschlossen sind.<br />

18. Wer studieren will, sollte sich an der Finanzierung seines Studiums beteiligen – <strong>zum</strong> Beispiel in<br />

Form <strong>von</strong> Studiengebühren.<br />

19. Die Staatsquote – also die Summe der Staatsausgaben – sollte nicht mehr als 33,33 Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts betragen.<br />

20. Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollten alle Zölle abgeschafft werden.<br />

Du hast dich bemüht, mein Abstimmungsverhalten richtig einzuschätzen. Bei insgesamt zwanzig<br />

Fragen hast du dabei ____ Mal ins Schwarze getroffen. In insgesamt ____ Fällen aber hat dich deine<br />

Vermutung getäuscht.<br />

Trotzdem: Danke, dass ich <strong>von</strong> dir eine solche Rückmeldung bekommen habe.<br />

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4. Baustein: Das neoliberale Projekt M 11<br />

Die sechs Baustellen des Neoliberalismus<br />

Gemeinsam ist den Staats- und Regierungschefs der acht größten Industrienationen, dass sie die Welt<br />

nach dem Leitbild des Neoliberalismus umgestalten wollen. Das gilt für die internationalen Beziehungen,<br />

das gilt aber auch für die Verhältnisse im Innern.<br />

Wie steht ihr aber selbst zu den Prinzipien des Neoliberalismus? Das soll anhand einer Dartscheibe<br />

geklärt werden. Dazu zeichnet ihr auf ein Poster einen Kreis mit sechs Segmenten. Jedes Segment<br />

steht für eine neoliberale Kernforderung. Jeder <strong>von</strong> euch erhält nun sechs Markierungspunkte, die ihr<br />

auf diese Segmente klebt. Je mehr euch eine Forderung einleuchtet, umso näher rückt der entsprechende<br />

Markierungspunkt <strong>zum</strong> Mittelpunkt des Kreises. Je weniger ihr einer Forderung zustimmen<br />

könnt, umso mehr bewegt sich der Markierungspunkt auf den Außenkreis zu.<br />

Entmachtung der Abbau der Bürokratie Privatisierung öffentlicher<br />

Gewerkschaften Einrichtungen<br />

nehmenssteuern staats Mitbestimmung<br />

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Senkung der Unter- Rückbau des Sozial- Ende der betieblichen<br />

21


22<br />

4. Baustein: Das neoliberale Projekt M 12<br />

Die Privatisierung – das Hobby der Neoliberalen<br />

In allen Staaten, die an den G8-<strong>Treffen</strong> teilnehmen, lässt sich dieselbe Entwicklung beobachten: Ehemalige<br />

Einrichtungen des Staates werden an private Investoren verkauft – sie werden privatisiert. Die<br />

Anhänger einer solchen Privatisierung behaupten, die Einrichtungen arbeiteten dann effektiver. Die<br />

Gegner halten den Rückzug des Staates für ein gefährliches Manöver, das vor allem die Armen und<br />

Schwachen auszubaden haben.<br />

Um deine Klasse an dieser Diskussion teilhaben zu lassen, wird eine Jury gebildet: Sie entscheidet<br />

am Schluss, wer die besseren Argumente vorgetragen hat. Alle Schüler, die an einem geraden Datum<br />

Geburtstag haben, werden zu Pro-Anwälten. Sie müssen die Vorteile einer solchen Privatisierung<br />

öffentlicher Einrichtungen herausarbeiten. Alle Schüler mit einem ungeraden Geburtstagsdatum<br />

übernehmen die Rolle der Contra-Anwälte: Sie haben die Nachteile dieser Entwicklung nachzuzeichnen.<br />

Die Jury nennt eine der unten aufgeführten Einrichtungen. Dann müssen zwei Anwälte<br />

der beiden Fraktionen begründen, warum sie für bzw. gegen eine solche Privatisierung sind. Die Jury<br />

entscheidet dann, welche Argumente ihr mehr eingeleuchtet haben.<br />

Am Schluss wird zusammen gezählt: Welche Argumente beider Seiten sind <strong>von</strong> der Jury gut aufgenommen<br />

worden? Wie gut haben die Pro- und wie haben die Contra-Argumente abgeschnitten? Wie steht<br />

die ganze Klasse zur Privatisierung? Und: Was bringt die Privatisierung den Menschen auf dieser Welt?<br />

Privatisierung der Bahn:<br />

Die Bahn ist verpflichtet, künftig<br />

kostendeckend zu arbeiten<br />

und keine unrentablen Züge<br />

mehr fahren zu lassen.<br />

Privatisierung der Schule:<br />

Die Schule kann selber Geld<br />

eintreiben und sich dazu einen<br />

Sponsoren suchen – also einen<br />

Geldgeber.<br />

Privatisierung der Krankenhäuser:<br />

Die Klinik kann mit Werbeanzeigen<br />

auf Patientenfang gehen.<br />

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Privatisierung der Inneren<br />

Sicherheit:<br />

Die Polizei wird entlastet und<br />

<strong>zum</strong> Teil durch private Sicherheitsdienste<br />

ersetzt.<br />

Privatisierung der Hochschulen:<br />

Die Universität kann sich ihre<br />

Studenten selber aussuchen.<br />

Privatisierung der Gefängnisse:<br />

Die Vollzugsbeamten werden<br />

<strong>zum</strong> Teil. durch angelernte Aufseher<br />

ersetzt. Und die kosten<br />

erheblich weniger.<br />

Privatisierung der Bundeswehr:<br />

Ganze Bereiche wie die<br />

Küchenbetriebe oder die Putzdienste<br />

werden an private<br />

Anbieter abgetreten.<br />

Privatisierung der Arbeitsverwaltung:<br />

Das ehemalige Arbeitsamt<br />

kann zusätzliches Geld verdienen,<br />

wenn es seine Arbeitslosen<br />

an die Betriebe verleiht –<br />

wie eine Zeitarbeitsfirma.<br />

Privatisierung der Wohnungsbaugesellschaften:<br />

Die Mietswohnungen werden<br />

gründlich saniert und dann in<br />

Eigentumswohnungen umgewandelt.


Infoteil: Wer regiert die Welt?<br />

Die Fußball-Weltmeisterschaft im letzten Jahr hat es wieder einmal bestätigt: Ein Sieg der eigenen<br />

Mannschaft kann das ganze Land in einen Taumel nationaler Begeisterung versetzen. Und inzwischen<br />

scheinen sogar die oft zögerlichen Deutschen <strong>von</strong> diesem Virus infiziert. Was im Sport immer<br />

noch zu funktionieren scheint, ist in der Politik schon lange nicht mehr möglich: Hier spielen die<br />

einzelnen Nationalstaaten eine immer geringere Rolle, entgleitet diesen das Heft des Handelns<br />

immer mehr bzw. sie geben es freiwillig aus der Hand. Dieser Bedeutungsverlust der Nationalstaaten<br />

hat seine Ursache in einer zunehmenden Durchlässigkeit der Grenzen und in einer Transnationalisierung<br />

<strong>von</strong> Wirtschaft und Kommunikation sowie wachsendem Einfluss multinationaler Institutionen.<br />

Als Folge einer fortschreitenden Globalisierung scheint der Nationalstaat traditioneller Prägung<br />

am Ende – so wie auch die klassische Nationalökonomie längst ausgedient hat.<br />

Diese Erosion der Nationalstaaten wäre leicht zu verschmerzen, wenn sie nicht gleichbedeutend mit<br />

einem Verlust demokratischer Legitimation wäre. Schließlich finden Wahlen im nationalen Rahmen<br />

statt, wird der Volkswille <strong>von</strong> nationalen Parlamenten vertreten, müssen sich die Regierungen auf<br />

nationaler Ebene kontrollieren lassen. Mit dem Bedeutungsverlust der Nationalstaaten ist deshalb<br />

immer auch ein Prozess der Entdemokratisierung verbunden. Darüber hinaus sind auch die Gewerkschaften<br />

oder die Verbraucherschützer jeweils national organisiert. Ihr Bemühen um eine Zivilisierung<br />

des Kapitalismus wird enorm erschwert, sobald dieser nationale Grenzen überwindet und nur<br />

noch in globalen Zusammenhängen auftritt. Auf internationaler Ebene stoßen demokratische Procedere<br />

an ihre Grenzen, lässt sich <strong>von</strong> unten nur schwer etwas ausrichten.<br />

Gleichzeitig etabliert sich ein Modell transnationaler Zusammenarbeit, für das sich der Begriff „Global<br />

Governance“ eingebürgert hat. Unter „Global Governance“ wird dabei ein Steuerungs- und Regulierungssystem<br />

verstanden, das ohne die Exekutivgewalt eines Regierungsapparates auskommen<br />

muss. Zu den wichtigsten Akteuren innerhalb des „Global Governance“ zählen<br />

• transnationale Behörden wie Weltbank oder Internationaler Währungsfond,<br />

• informelle Gremien wie der Pariser Club, in dem die Gläubigerländer der Dritten Welt vertreten<br />

sind,<br />

• so genannte Think-Tanks wie die OECD oder der Club of Rome.<br />

Die „Gruppe der Acht“ stellt ein wichtiges Machtzentrum innerhalb dieses Systems des Global<br />

Governance dar. Diese Rolle wird durch den Reichtum der Teilnehmerländer, durch ihre ökonomische<br />

Dynamik, aber auch durch ihre militärische Stärke untermauert.<br />

www.gew.de<br />

23


24<br />

5. Baustein:Wer regiert die Welt? M 13<br />

Die Macht der Zahlen<br />

Niemand würde die regelmäßigen <strong>Treffen</strong> der G8-Staaten auch nur zur Kenntnis nehmen – wenn<br />

hier nicht so viel Macht konzentriert wäre. Denn die acht Teilnehmerländer, die im Juli 2007 in <strong>Heiligendamm</strong><br />

zusammenkommen, erwirtschaften und verbrauchen viel mehr als es ihrem Anteil an der<br />

Weltbevölkerung entspricht.<br />

Mit Hilfe des folgenden Statistischen Lottos kannst du dir <strong>von</strong> solchen Größenordnungen selbst ein<br />

Bild machen. Dazu musst du schätzen, welche Aussage welcher Prozentzahl entspricht. Notiere den<br />

entsprechenden Buchstaben jeweils in eines der folgenden Zahlenkästchen:<br />

13% 45% 50% 65%<br />

75% 79% 85% 91%<br />

a. So hoch ist der Anteil der G8-Staaten an der Weltbevölkerung.<br />

b. So hoch ist der Anteil der G8-Staaten an der weltweiten Wirtschaftsleistung (BSP).<br />

c. So viele der weltweit vergebenen Patente gehen an die G8-Staaten.<br />

d. So viele der größten transnationalen Konzerne haben ihren Sitz in einem G8-Staat.<br />

e. So viel des weltweit geförderten Erdöls wird in den G8-Staaten verbraucht.<br />

f. So hoch ist der Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen, der <strong>von</strong> den G8-Staaten verursacht<br />

wird.<br />

g. So hoch ist der Anteil der G8-Staaten an den weltweiten Militärausgaben.<br />

h. So viele der weltweit verfügbaren Atomwaffen lagern in den G8-Staaten.<br />

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5. Baustein:Wer regiert die Welt? M 14<br />

Merkel ohne Zähne<br />

Auf den ersten Blick ist die Bundesrepublik Deutschland ein mächtiges Land und die Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) eine mächtige Frau. Dieser Eindruck kann aber täuschen. Denn die<br />

Macht der Kanzlerin endet an den deutschen Grenzen. Was sich jenseits dieser Grenzen abspielt –<br />

darauf hat Frau Merkel nur bedingt Einfluss. Manche vergleichen sie deshalb mit einem zahnlosen<br />

Tiger, der das Maul zwar bedrohlich weit aufreißen, aber nicht wirklich zubeißen kann. Und was für<br />

die Bundeskanzlerin gilt, das gilt für ihre Regierung und das deutsche Parlament erst recht.<br />

Was die Politik einer nationalen Regierung und eines nationalen Parlaments wirklich ausrichten kann<br />

– das sollt ihr im Rahmen eines Erfolgsdetektors herausbekommen. Dazu findet ihr zwölf durchaus<br />

sinnvolle Projekte vor. Ihr habt euch zu überlegen, was eine Bundesregierung oder was der Bundestag<br />

tun könnte, um solche Projekte durchzusetzen. Hier können Vorschriften erlassen und Gesetze<br />

beschlossen werden. Hier kann eine Aufklärungskampagne gestartet oder ein internationales Abkommen<br />

auf den Weg gebracht werden. Möglich ist alles, was dazu auf nationaler Ebene angepackt werden<br />

kann. Anschließend werden die ausgefüllten Arbeitsblätter zusammen gefaltet und innerhalb der<br />

Klasse neu verteilt. Eure Aufgabe ist es jetzt, die Projektvorschläge eines Mitschülers zu bewerten und<br />

auf ihre Erfolgsaussichten hin abzuklopfen. Dazu tragt ihr in die rechte Spalte jeweils eine Prozentzahl<br />

ein. Welche nationalen Strategien sind am ehesten geeignet, um auf internationaler Ebene etwas<br />

auszurichten?<br />

Ein politisches Ziel, das <strong>von</strong> einer<br />

Mehrheit der Deutschen befürwortet<br />

wird:<br />

1. Deutsche Arbeitsplätze dürfen<br />

nicht <strong>von</strong> heute auf morgen ins<br />

Ausland verlagert werden – nur<br />

weil hier weniger verdient wird.<br />

2. Es darf nicht länger möglich sein,<br />

Menschen zu Hungerlöhnen zu<br />

beschäftigen.<br />

3. Nirgendwo in der Welt dürfen<br />

Kinder unter 14 Jahren als billige<br />

Arbeitskräfte eingesetzt werden.<br />

4. In der Landwirtschaft muss die<br />

Verwendung gesundheitsschädlicher<br />

Chemikalien <strong>zum</strong> Schutz<br />

der Beschäftigten verboten werden.<br />

Was Bundesregierung und Bundestag<br />

tun könnten, um dieses<br />

Ziel zu erreichen:<br />

Erfolgsaussichten<br />

(in Prozent):<br />

www.gew.de<br />

25


5. Der Ausstoß des gefährlichen<br />

Kohlendioxids muss überall auf<br />

der Welt auf den Stand des Jahres<br />

1990 zurückgefahren werden.<br />

6. Schon aus Gründen des Klimaschutzes<br />

muss jede Rodungstätigkeit<br />

im tropischen Regenwald<br />

eingestellt werden.<br />

7. Auch im Konfliktfall dürfen die<br />

gefährlichen Landminen nicht länger<br />

als Waffen eingesetzt werden.<br />

8. Keiner Kriegspartei soll es möglich<br />

sein, Kindersoldaten zu rekrutieren<br />

und sie in bewaffneten<br />

Konflikten einzusetzen.<br />

9. Materialien <strong>zum</strong> Bau <strong>von</strong> Atomwaffen<br />

dürfen grundsätzlich<br />

nicht in andere Länder exportiert<br />

werden.<br />

10. Steuerflüchtlingen darf es nicht<br />

länger möglich sein, sich im<br />

Ausland niederzulassen und um<br />

ihre Steuerpflicht zu drücken.<br />

11. Großen Konzerne dürfen die<br />

Märkte armer Länder nicht länger<br />

mit Billigangeboten überschwemmen.<br />

12. Die Bestechung <strong>von</strong> Politikern<br />

und Beamten muss überall auf<br />

der Welt unter Strafe gestellt<br />

werden.<br />

26 www.gew.de


5. Baustein:Wer regiert die Welt? M 15<br />

Global Governance<br />

Das ist das Problem: Viele wichtige Vorgänge spielen sich auf internationaler Ebene statt. Aber es gibt<br />

keine Weltregierung, die eingreifen könnte. Deshalb mischen hier inzwischen zahlreiche internationale<br />

Behörden, Organisationen und Konferenzen mit. Manche <strong>von</strong> ihnen müssen sich mit Empfehlungen<br />

und Appellen begnügen, andere können massiv in die Angelegenheiten einzelner Länder<br />

eingreifen. Das System einer Steuerung internationaler Vorgänge wird als „Global Governance“<br />

beschrieben.<br />

Ihr findet hier sechs wichtige Akteure im Bereich der Global Governance. Findet durch Recherchen im<br />

Internet heraus, was es damit auf sich hat. Ihr müsstet dann in der Lage sein, die fehlenden Informationen<br />

zu ergänzen:<br />

Abkürzung<br />

Deutscher<br />

Titel<br />

Hauptsitz<br />

Zielsetzung<br />

Zahl der<br />

Mitglieder<br />

Internetadresse<br />

G 8<br />

Gruppe<br />

der Acht<br />

z.Z. Berlin<br />

8<br />

InternationalerWährungsfond<br />

Washington<br />

D.C.<br />

Analyse<br />

der Finanzpolitik<br />

und<br />

Kreditvergabe<br />

www.<br />

imf.org<br />

OECD<br />

Paris<br />

30<br />

www.<br />

oecd.org<br />

UNCTAD<br />

HandelsundEntwicklungs<br />

konferenz<br />

Dialog<br />

zwischen<br />

IndustrieundEntwicklungsländern<br />

www.<br />

unctad.org<br />

World Bank<br />

Group<br />

Washington<br />

D.C.<br />

Kreditvergabe<br />

und<br />

Kontrolle<br />

der Entwicklungsländer<br />

www.<br />

worldbank.org<br />

WTO<br />

www.gew.de<br />

Welthandelsorganisation<br />

Verbindliche<br />

Regeln<br />

für den<br />

Welthandel<br />

149<br />

27


28<br />

Infoteil: Global denken – lokal handeln<br />

Es sind oft die bitteren Pillen, mit denen sich Krankheiten besiegen lassen. Und es sind leider oft die<br />

sperrigen Themen, mit denen die Schüler zu einem Umdenken angestiftet werden sollen. Das gilt<br />

auch für die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Facetten der Globalisierung. Wer dieses Thema<br />

<strong>zum</strong> Gegenstand seines Unterrichts machen möchte, hat sich damit schnell ein Motivationsproblem<br />

eingehandelt. In globalen Zusammenhängen zu denken macht den Schülern einige Mühe und verheißt<br />

darüber hinaus wenig Kurzweil. Und es sind immer die folgenden beiden Ausreden, mit denen<br />

sie ihr Desinteresse zu tarnen versuchen:<br />

• „Betroffen <strong>von</strong> den Auswirkungen der Globalisierung sind eher die Menschen in den Entwicklungsländern.<br />

Wir in den reichen Ländern der nördlichen Hemisphäre bekommen da<strong>von</strong> kaum<br />

etwas mit.“<br />

• „Es bleibt uns gar nichts anderes übrig als die Globalisierung mitsamt ihren Folgeerscheinungen<br />

hinzunehmen. Wir sind doch viel zu ohnmächtig, um uns mit transnationalen Konzernen oder<br />

mit den Institutionen der Global Governance anzulegen.“<br />

Solche Argumente zu widerlegen, gehört zu den wichtigsten Herausforderungen eines engagierten<br />

Unterrichts. So sollte kein Schüler ungeschützt behaupten können, er sei an den Folgen der Globalisierung<br />

weder beteiligt noch da<strong>von</strong> betroffen. Schließlich sind es die reichen Industrieländer des<br />

Nordens, die hier die Welt nach ihren Vorstellungen und Interessen einrichten. Außerdem belasten<br />

die Auswirkungen der Globalisierung zunehmend auch die Lebensbedingungen in den reichen Ländern.<br />

Sei es, dass sie die Folgen einer (hausgemachten) Klimakatastrophe mitzuschultern haben. Sei<br />

es, dass sie vom Transfer der Arbeitsplätze oder vom Rückbau sozialer Standards betroffen sind. Im<br />

Zeichen der Globalisierung können aus vermeintlichen Gewinnern schon bald Verlierer werden. Und<br />

deshalb geht dieses Thema auch die Schüler etwas an.<br />

Außerdem macht es sich der zu leicht, wer sich den neoliberalen Auswüchsen der Globalisierung<br />

ohne jeden Widerstand fügt. Hier sind die Möglichkeiten einer wirksamen Gegenwehr noch lange<br />

nicht ausgeschöpft, hier tun sich immer neue Handlungspotenziale auf. So sind die Möglichkeiten<br />

eines Verbraucherboykotts oder die Chancen gewerkschaftlicher Kooperationen noch lange nicht<br />

ausgereizt. Vor allem fehlt es an einer durchschlagenden Informationskampagne, um der Meinungsmacht<br />

ökonomischer Interessen etwas entgegenzusetzen. Und mit einer solchen Unterrichtung der<br />

Bevölkerung über die Auswüchse der Globalisierung könnte sofort und auf lokaler Ebene begonnen<br />

werden. Globales Denken ist eben kein intellektueller Zeitvertreib, sondern ein erster Beitrag <strong>zum</strong><br />

politischen Handeln.<br />

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6.Baustein:Global denken – lokal handeln M 16<br />

Grenzen der Machbarkeit<br />

Irgendetwas geht immer. Das sagen sich die vielen Organisationen und Gruppen, die die Auswirkungen<br />

der Globalisierung kritisch einschätzen und angetreten sind, etwas dagegen zu tun. Was aber<br />

kann man gegen die Macht der Konzerne und die Wucht internationaler Finanzbewegungen tun?<br />

Diese Frage muss zunächst jeder für sich selbst beantworten. Dazu wird an die Tafel geschrieben:<br />

„Gegen die Globalisierung kann man nichts unternehmen, weil ...“<br />

Dann wird ein Softball im Klassenzimmer hin- und hergeworfen. Jeder, der ihn fängt, muss diesen<br />

Satz mit einem schlüssigen Argument fortsetzen („Weil die Konzerne viel zu mächtig sind.“; „Weil<br />

bei diesem Tempo keiner mithalten kann.“; „Weil wir über internationale Zusammenhänge viel zu<br />

schlecht informiert sind.“ usw.) Wenn einem Schüler kein neues Argument mehr einfällt, ist diese<br />

Fragerunde abgeschlossen.<br />

Dann erscheint an der Tafel der Satzanfang:<br />

„Gegen die Globalisierung lässt sich etwas unternehmen, weil ...“<br />

Und wieder ist der Softball im Klassenzimmer unterwegs. Auch jetzt geht es darum, den Satz an der<br />

Tafel fortzusetzen („Weil uns das Internet miteinander verbindet.“; „Weil wir unsere Macht als Kunden<br />

ausspielen können.“; „Weil Ausbeutung auf Dauer neue Kosten verursacht.“). Und auch diese<br />

zweite Runde ist erst beendet, wenn der Fundus an Argumenten aufgebracht ist.<br />

Zu welcher These sind eurer Klasse mehr Argumente eingefallen?<br />

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29


30<br />

6.Baustein:Global denken – lokal handeln M 17<br />

Aktivitäten vor Ort<br />

Wenn schon nationale Regierungen und Parlamente gegen die Auswüchse der Globalisierung nicht<br />

viel ausrichten können, wie ohnmächtig muss dann erst der Einzelne sein! So denken viele. Und auf<br />

den ersten Blick hat diese pessimistische Einschätzung ja auch etwas für sich. Aber die Erfahrung<br />

zeigt, dass beides geht: In globalen Zusammenhängen denken – und vor Ort aktiv zu werden.<br />

Dass man vor Ort durchaus etwas gegen die Kehrseiten der Globalisierung tun kann, da<strong>von</strong> wird<br />

euch das folgende Ideenfließband überzeugen: Dazu nennt jeder <strong>von</strong> euch der Reihe nach ein Thema,<br />

das ihm besonders wichtig erscheint. Ihr bedient euch dabei des hier aufgelisteten Themenkatalogs.<br />

Ein Thema, das bereits gewählt wurde, darf dabei kein zweites Mal genannt werden.<br />

Verlust <strong>von</strong> Arbeitnehmerrechten<br />

Bedrohte Völker<br />

Flüchtlinge aus den<br />

Ländern der 3. Welt<br />

Verfolgung religiöser<br />

Minderheiten<br />

Waffenexporte aus<br />

Industrieländern in<br />

die 3. Welt<br />

Gefährdung der weltweitenEnergieversorgung<br />

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Analphabetismus<br />

Öffentliche Armut<br />

durch Steuerausfälle<br />

Sex-Tourismus in<br />

Südostasien<br />

Neues Wettrüsten<br />

Auslagerung <strong>von</strong><br />

Arbeitsplätzen<br />

Bedrohung des Weltklimas<br />

Verdrängung des tropischen<br />

Regenwalds<br />

Verknappung natürlicher<br />

Ressourcen<br />

Verfall der Rohstoffpreise<br />

auf dem Weltmarkt<br />

Artensterben<br />

Rückkehr <strong>von</strong> Seuchen<br />

und Epidemien<br />

Überbevölkerung<br />

Verletzung der Menschenrechte<br />

Bedrohung durch<br />

Atomwaffen<br />

AIDS in Afrika<br />

Verfolgung politisch<br />

Andersdenkender<br />

Kinderarbeit in den<br />

Ländern der 3. Welt<br />

Überschuldung der<br />

Entwicklungsländer


Anschließend überlegt ihr euch: Welche Projektform ist wohl am besten geeignet, um im Sinne des<br />

<strong>von</strong> dir gewählten Themas aktiv zu werden? Eine Hilfe dürfte euch dabei die folgende Aufstellung<br />

geeigneter Aktionsformen sein:<br />

Ihr organisiert einen<br />

Käuferstreik, um den<br />

Verkauf bestimmter<br />

Waren zu boykottieren.<br />

Ihr organisiert einen<br />

Basar oder einen<br />

Markt der Möglichkeiten<br />

im Schulhaus.<br />

Ihr bereitet ein Thema<br />

in Form einer Power-<br />

Point-Präsentation auf.<br />

Ihr übernehmt eine<br />

Patenschaft für einen<br />

einzelnen Menschen<br />

oder eine ganze Einrichtung.<br />

Ihr stellt eine Homepage<br />

ins Netz, auf<br />

der ihr über einen bestimmten<br />

Missstand<br />

informiert.<br />

Ihr gestaltet eine<br />

Sonderausgabe eurer<br />

Schülerzeitung.<br />

Ihr nehmt Kontakt zu<br />

Betroffenen auf und<br />

ladet sie zu einem<br />

gemeinsamen Frühstück<br />

ein.<br />

Ihr wendet euch in<br />

einem Leserbrief an<br />

die Heimatpresse.<br />

Ihr gestaltet eine Plakatwand,<br />

die ihr bei<br />

der Stadtreklame<br />

angemietet habt.<br />

Ihr richtet eine Petition<br />

an den Deutschen<br />

Bundestag und<br />

sammelt dafür Unterschriften.<br />

Ihr bereitet eine<br />

Radiosendung im<br />

Offenen Kanal vor, in<br />

der ihr über euer<br />

Thema informiert.<br />

Ihr organisiert eine<br />

Mahnwache vor einer<br />

betroffenen oder<br />

beteiligten Einrichtung.<br />

Ihr baut an einem<br />

markanten Platz eurer<br />

Stadt eine Installation<br />

auf, die für Gesprächsstoff<br />

sorgt.<br />

Ihr gebt einen Fotokalender<br />

heraus, der<br />

einen weltweiten Missstand<br />

illustriert.<br />

Ihr baut einen Infostand<br />

in der Fußgängerzone<br />

auf.<br />

Ihr geht auf Spurensuche<br />

in der Nachbarschaft<br />

und sucht hier<br />

nach den Auswirkungen<br />

eines globalen<br />

Phänomens.<br />

Ihr spielt „Unsichtbares<br />

Theater“ und provoziert<br />

damit die Passanten.<br />

Ihr sichtet eure Schulbücher<br />

und überprüft,<br />

wie hier ein<br />

bestimmtes Thema<br />

behandelt wird.<br />

Ihr macht euch im<br />

Internet kundig und<br />

stellt die Ergebnisse<br />

in Form einer Broschüre<br />

zusammen.<br />

Ihr veranstaltet einen<br />

Wettbewerb unter<br />

euren Mitschülern<br />

Ihr überprüft das<br />

Wissen der Passanten<br />

in Form <strong>von</strong> Straßeninterviews.<br />

Ihr gestaltet einen<br />

Schaukasten im<br />

Schulhaus, um auf<br />

euer Thema aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Ihr gründet an eurer<br />

Schule eine Arbeitsgemeinschaft,<br />

die sich<br />

eines bestimmten<br />

Themas annimmt.<br />

Ihr schreibt an das<br />

Staatsoberhaupt eines<br />

fremden Landes und<br />

bittet um Unterstützung.<br />

www.gew.de<br />

31


32<br />

Infoteil: Hinter dem Zaun<br />

In alten englischen Kriminalfilmen pflegen sich die Herren der Gesellschaft in ihren Club zurückzuziehen,<br />

wenn es für sie wieder einmal brenzlig werden könnte. Im Club treffen sie sich in einem ausgesuchten<br />

Ambiente mit Gleichgesinnten, um eine Partie Bridge zu spielen, um ein Geschäft auszuhandeln<br />

oder um eine kleine, aber feine Intrige einzufädeln. An diese Tradition der englischen Clubs<br />

könnten sich Giscard d`Estaing und Helmut Schmidt erinnert haben, als sie 1975 das <strong>Treffen</strong> <strong>von</strong><br />

Rambouillet vorbereiteten. Wie jener Rückzugsraum der englischen Aristokratie sollte das <strong>Treffen</strong> der<br />

Staats- und Regierungschefs eine elitäre Veranstaltung werden, die nur den Reichen und Mächtigen<br />

offen stehen sollte. Und wie im schweren Mobiliar eines solchen Clubs sollten hier vor allem informelle<br />

Kontakte gepflegt werden. Vom Wert solcher informellen Kontakte ist das Auswärtige Amt<br />

auch 32 Jahre später immer noch überzeugt: „In der Tat liegt der Erfolg der Gipfel nicht nur in den<br />

unmittelbaren Ergebnissen. Oft ist der persönliche Meinungsaustausch über künftige Entwicklungen<br />

besonders wertvoll und hilft spätere Entscheidungen <strong>von</strong> großer Tragweite vorzubereiten.“<br />

Anders als internationale Konferenzen kommen die G8-<strong>Treffen</strong> ohne feste Statuten aus. Es hat sich<br />

lediglich eingebürgert, Beschlüsse jeweils im Konsensverfahren herbeizuführen. Aber schon die Verbindlichkeit<br />

der hier getroffenen Absprachen ist letztlich nicht geklärt. Anders als bei weltweit tätigen<br />

Institutionen üblich bedarf es keines eigenen Apparates und keines bürokratischen Unterbaus,<br />

um solche <strong>Treffen</strong> vorzubereiten. Insofern sind diese Gipfeltreffen mit anderen internationalen Einrichtungen<br />

nicht zu vergleichen.<br />

Jedes Jahr übernimmt ein anderes Land den G8-Vorsitz. Damit verbunden ist die Auflage, sich um<br />

ein angenehmes Tagungsambiente zu kümmern und eine Tagesordnung dieses dreitägigen <strong>Treffen</strong>s<br />

vorzuschlagen. Vorbereitet werden die <strong>Treffen</strong> <strong>von</strong> hohen Regierungsbeamten der Teilnehmerstaaten,<br />

die im Jargon der Diplomaten als „Sherpas“ bezeichnet werden. Sherpa der deutschen Kanzlerin<br />

Angela Merkel ist der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Bernd Pfaffenbach. Wie ihre Vorbilder<br />

aus dem Himalaya sollen die Sherpas Trägerdienste verrichten, um ihren Herren (und Frau<br />

Merkel) den Aufstieg <strong>zum</strong> Gipfel zu erleichtern. Sie werden dabei <strong>von</strong> den „Sous Sherpas“ und <strong>von</strong><br />

der einen oder anderen „Task Force“ unterstützt. Darüber hinaus kommen die Außen- und die<br />

Finanzminister der G8-Staaten regelmäßig zusammen, um die Absichten und Abmachungen des<br />

letzten Gipfeltreffens in konkrete politische Maßnahmen umzusetzen. Denn mit einer dreitägigen<br />

Zusammenkunft allein lässt sich der hohe Anspruch, mit dem die G8 international auftritt, noch<br />

nicht einlösen.<br />

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7. Baustein: Hinter dem Zaun M 18<br />

Drei Tage im Juni<br />

In dem folgenden Text sind jeweils zwei Begriffe, Namen oder Zahlen miteinander vertauscht.<br />

Finde heraus, wo jeweils eine solche Verwechslung vorliegt.<br />

Noch können wir nur ahnen, wie sich das <strong>Treffen</strong> der acht wichtigsten Industrienationen im Einzelnen<br />

gestalten wird. Weil diese Gipfeltreffen immer nach demselben Drehbuch ablaufen, ist mit keinen<br />

größeren Überraschungen zu rechnen: Den Vorsitz dieser Zusammenkunft der Reichen und<br />

Mächtigen übernimmt immer das Gastgeberland. Und in <strong>Heiligendamm</strong> wird die Bundesrepublik<br />

Deutschland durch Horst Köhler vertreten sein. Dem <strong>Treffen</strong> <strong>von</strong> <strong>Heiligendamm</strong> wird eine Konferenz<br />

der Spitzenbeamten vorausgehen, die die wichtigsten Entscheidungen vorbereiten und dabei die<br />

internationalen Konflikte abarbeiten. An ihrem ersten Abend werden sich die Staats- und Regierungschefs<br />

zu einem zwanglosen Gruppenfoto versammeln. Hierbei geht es in der Regel eher bilateral<br />

zu: Die Unterhaltung folgt also keiner starren Tagesordnung und jeder Teilnehmer kann sich mit<br />

den Themen einbringen, die ihm besonders wichtig sind. Jeder der Staats- und Regierungschefs hat<br />

einen Agenda benannt, der für ihn ein Jahr lang an den Vorbereitungen des G8-Gipfels mitgearbeitet<br />

hat. Als Agenda bezeichnet man ursprünglich einen Einheimischen, der die Extrembergsteiger bei<br />

ihren Expeditionen ins Hochgebirge begleitet. In früheren Jahren war Kanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) als Agenda zur Vorbereitung der G8-Gipfel tätig. Das Gastgeberland ist auch für die Sherpa<br />

verantwortlich – also für die Liste der Themen, mit denen sich die Arbeitssitzungen des Gipfeltreffens<br />

zu beschäftigen haben. Die Bundeskanzlerin hat bereits angekündigt, dass diesmal der Klimawandel<br />

und die globale Energieversorgung ganz oben auf der Sherpa stehen werden. Neben den<br />

Arbeitssitzungen werden in <strong>Heiligendamm</strong> zahlreiche informelle Gespräche auf der Tagesordnung<br />

stehen – also Unterhaltungen, an denen jeweils nur zwei Staats- oder Regierungschefs teilnehmen<br />

werden. Während des Gipfeltreffens bastelt ein ganzes Heer <strong>von</strong> Außenministern an der Abschlusserklärung,<br />

mit der ein solches <strong>Treffen</strong> traditionell zu Ende geht. Um die Gemeinsamkeit der wichtigsten<br />

Industrienationen zu unterstreichen, werden sich die Teilnehmer auch in <strong>Heiligendamm</strong> noch<br />

einmal <strong>zum</strong> traditionellen Kamingespräch versammeln. Von denen, die gegen dieses <strong>Treffen</strong> demonstrieren,<br />

werden sie aber kaum etwas mitbekommen. Dazu wird ein 90 km langer Zaun errichtet, der<br />

den Steuerzahler zwölf Millionen Euro kosten wird – das ist so viel wie der Haushalt des Landes.<br />

www.gew.de<br />

33


34<br />

7. Baustein: Hinter dem Zaun M 19<br />

Klartext am Kamin<br />

Schon beim ersten Weltwirtschaftsgipfel im Jahr 1975 wollten die versammelten Staats- und Regierungschefs<br />

die gemeinsame Zeit nutzen, um miteinander ins Gespräch zu kommen: Deshalb verzichteten<br />

sie auf eine feste Tagesordnung und alle protokollarischen Zwänge. Nicht die Sprache der<br />

hohen Diplomatie sollte hier gesprochen werden. Man wollte Klartext miteinander reden. Das galt<br />

vor allem für die Vier-Augen-Gespräche, die seitdem jeden Gipfel begleiten.<br />

Ihr habt im Rahmen eines Rollenspiels Gelegenheit, solche Vier-Augen-Gespräche nachzustellen.<br />

Dazu zieht jeder Schüler deiner Klasse den Namen eines Staats- oder Regierungschefs. Dann werden<br />

jeweils zwei Schüler aufgerufen. Sie müssen 100 Sekunden lang ein Vier-Augen-Gespräch bestreiten,<br />

wie es die <strong>von</strong> ihnen ausgelosten Teilnehmer des G8-Gipfels am Kamin führen könnten: Welche Themen<br />

beschäftigen die Vertreter dieser zwei Länder? Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie?<br />

Welche Interessen verfolgen sie? Und: Wer hat sich überhaupt nichts zu sagen?<br />

A. Merkel<br />

(D)<br />

*<br />

(F)<br />

T. Blair<br />

(GB)<br />

R. Prodi<br />

(I)<br />

Shinzo<br />

Abe (J)<br />

S. Harper<br />

(CDN)<br />

W. Putin<br />

(RUS)<br />

G.W. Bush<br />

(USA)<br />

A. Merkel<br />

(D)<br />

X<br />

www.gew.de<br />

* (F)<br />

X<br />

T. Blair<br />

(GB)<br />

X<br />

R. Prodi<br />

(I)<br />

X<br />

Shinzo<br />

Abe (J)<br />

X<br />

S. Harper<br />

(CDN)<br />

X<br />

W. Putin<br />

(RUS)<br />

X<br />

G.W. Bush<br />

(USA)<br />

* In Frankreich finden am 6. Mai 2007 die Präsidentschaftswahlen statt (Vorwahl am 22. April). Bei Redaktionsschluss war das Ergebnis<br />

noch nicht bekannt. Zur Stichwahl treten an: Segolene Royal und Nicolas Sarkozy.<br />

X


Infoteil:Vor dem Zaun<br />

Bei den ersten Zusammenkünften der G8 beherrschten die Staats- und Regierungschefs noch ganz<br />

alleine die Szene. Inzwischen werden die Gipfeltreffen aber regelmäßig <strong>von</strong> den Aktivitäten ihrer Kritiker<br />

flankiert. Auch für den Gipfel <strong>von</strong> <strong>Heiligendamm</strong> wird mit einem gewaltigen Auftrieb der Globalisierungsgegner<br />

gerechnet. Die zuständigen Stellen haben deshalb vorsichtshalber einen zwölf<br />

Kilometer langen Zaun erreichten lassen, um die Idylle des Osteseebades nicht durch die Präsenz<br />

ungebetener Gäste zu belasten.<br />

Als die Gruppe der G8 zu Beginn der 1980er Jahre <strong>von</strong> Margret Thatcher und Ronald Reagan auf<br />

einen neoliberalen Kurs eingeschworen wurde, meldeten sich die Kritiker dieser politischen Kehrtwendung<br />

lautstark zu Wort. So wurde 1984 parallel <strong>zum</strong> Gipfel <strong>von</strong> London eine alternative Konferenz<br />

organisiert. Unter dem Titel „The Other Economic Summit“ (TOES) beschäftigte sich diese<br />

Konferenz mit einem Gegenentwurf zur offiziellen Industriepolitik der G8, mit Modellen eines nachhaltigen<br />

Wirtschaftens und mit einer neuen Solidarität zwischen Nord und Süd. Seitdem begleiten<br />

solche Alternativkonferenzen fast alle Gipfeltreffen der G8. Bereits ein Jahr später kam es im Zusammenhang<br />

mit dem Gipfel <strong>von</strong> Bonn zu einer ersten Demonstration der Globalisierungskritiker. Noch<br />

waren es nicht mehr als 25 000 Demonstranten, die ihren Protest auf die Straße trugen und die die<br />

PR-Veranstaltung der Staats- und Regierungschefs in einem fragwürdigen Licht erscheinen ließen.<br />

Aber ein Anfang war gemacht – und schon wenige Jahre später konnten die Veranstalter mit ganz<br />

anderen Teilnehmerzahlen aufwarten.<br />

In der Folgezeit investierten die Gastgeber der G8-Gipfel viel innenpolitischen Ehrgeiz in die Auseinandersetzung<br />

mit den Demonstranten. Offensichtlich ging es ihnen dabei vor allem darum, den<br />

Protest zu kriminalisieren und die Globalisierungskritiker als gewaltbereite Krawallmacher erscheinen<br />

zu lassen. So ging im Zusammenhang mit dem Gipfeltreffen <strong>von</strong> 1992 der „Münchner Kessel“ in die<br />

Polizeigeschichte ein – eine Operation, die später <strong>von</strong> den zuständigen Gerichten als rechtswidrig<br />

eingestuft wurde. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi versuchte den Gipfel <strong>von</strong><br />

Genua (2001) zu nutzen, um sich der Weltöffentlichkeit als beinharter Low-And-Order-Mann zu präsentieren.<br />

So ließ er 20 000 Polizisten zusammenziehen, um den friedlichen Protest der 250 000<br />

Demonstranten in ein bürgerkriegsähnliches Gemetzel zu verwandeln. Dabei wurde der 23-jährige<br />

Carlo Giuliani <strong>von</strong> einem Polizisten erschossen.<br />

Die Bundesregierung und die Regierung <strong>von</strong> Mecklenburg-Vorpommern wären gut beraten, wenn sie<br />

es diesmal nicht auf eine ähnliche Konfrontation ankommen lassen würden. Dann könnte es nämlich<br />

diesseits und jenseits des Zauns vor allem um die Inhalte gehen.<br />

www.gew.de<br />

35


36<br />

8. Baustein:Vor dem Zaun M 20<br />

Die Agenda des Protests<br />

Vor dem Zaun <strong>von</strong> <strong>Heiligendamm</strong> werden sich die Vertreter vieler Organisationen einfinden, aber<br />

auch einzelne Bürger aus dem In- und Ausland. Was diese Demonstranten wollen, darüber informieren<br />

die zahlreichen Transparente, Plakate und Flugblätter, die vor dem Zaun zu sehen sind und<br />

die hoffentlich auch hinter dem Zaun zur Kenntnis genommen werden.<br />

Du findest hier die wichtigsten 22 Forderungen der Demonstranten. Außerdem geht ein Würfel in<br />

der Klasse herum. Jede Punktzahl steht für eine Bewertung:<br />

1 = Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo<strong>von</strong> hier die Rede ist.<br />

2 = Um mir hier ein Urteil zu erlauben, müsste ich besser informiert sein.<br />

3 = Das könnte sogar Frau Merkel unterschreiben.<br />

4 = Dieses Anliegen sollten sich die Gipfelteilnehmer zu eigen machen.<br />

5 = Das klingt gut, ist mir aber noch nicht konkret genug.<br />

6 = Diese Forderung ist mir zu radikal.<br />

Jeder Schüler würfelt eine Zahl und entscheidet sich dann für eine Forderung,<br />

auf die die entsprechende Bewertung zutrifft. Eine Forderung, die schon einmal zitiert wurde, darf<br />

kein zweites Mal genannt werden. Wann ist das Repertoire passender Anliegen erschöpft?<br />

1. Ein neuerliches Wettrüsten muss auf jeden Fall verhindert werden.<br />

2. Die Nicht-Regierungs-Organisationen sollten an den Beratungen der Staats- und Regierungschefs<br />

beteiligt werden.<br />

3. Unternehmen, die Gewinne machen, sollten keine Arbeitnehmer mehr entlassen dürfen.<br />

4. Aus Gründen der Gerechtigkeit sollten große Vermögen in Zukunft stärker besteuert werden.<br />

5. Nur durch die Förderung regenerativer Energien kann der Klimawandel verhindert werden.<br />

6. Die Schere zwischen Arm und Reich darf sich nicht noch weiter öffnen.<br />

7. Der Export <strong>von</strong> Waffen in andere Länder sollte gesetzlich verboten werden.<br />

8. Acht Regierungen dürfen nicht länger über das Schicksal <strong>von</strong> sechs Milliarden Menschen bestimmen.<br />

9. Die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen darf so nicht weitergehen.<br />

10. Arbeitnehmerrechte sollten in allen Ländern und in allen Betrieben in gleicher Weise gelten.<br />

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11. Die reichen Industrienationen des Nordens müssen sich in der Entwicklungshilfe mehr engagieren<br />

als bisher.<br />

12. Flüchtlinge dürfen nicht länger als Menschen zweiter Klasse behandelt werden.<br />

13. Die Unterdrückung indigener Völker darf sich nicht fortsetzen.<br />

14. Bauern und Kleinunternehmer in den Entwicklungsländern sollten durch Zölle vor der internationalen<br />

Konkurrenz geschützt werden.<br />

15. Die Arbeitnehmer unterschiedlicher Länder dürfen <strong>von</strong> den multinationalen Konzernen nicht<br />

länger gegeneinander ausgespielt werden.<br />

16. Kriege dürfen <strong>von</strong> keinem Land mehr als ein Mittel der Konfliktlösung eingesetzt werden.<br />

17. An den Beratungen der G8-Staaten sollten künftig auch die Entwicklungsländer teilnehmen.<br />

18. Die Menschenrechte müssen in allen Ländern der Erde respektiert werden.<br />

19. Den ärmsten Ländern der Erde müssen sämtliche Schulden erlassen werden.<br />

20. Durch die Einführung <strong>von</strong> Mindestlöhnen muss sichergestellt werden, dass jeder Mensch <strong>von</strong><br />

seiner Arbeit leben kann.<br />

21. Die Finanzmärkte brauchen endlich eine demokratische Kontrolle.<br />

22. Alle Versuche mit der Gentechnik gehören verboten.<br />

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37


38<br />

8. Baustein:Vor dem Zaun M 21<br />

Ein breites Bündnis<br />

Der Protest <strong>von</strong> <strong>Heiligendamm</strong> wird <strong>von</strong> zahlreichen Initiativen und Gruppen unterstützt. Dazu<br />

zählen<br />

• die so genannten „Non-Governmental-Organisations“(Nicht-Regierungs-Organisationen), kurz:<br />

NGOs,<br />

• die neuen sozialen Bewegungen (Umwelt-, Friedens-, Frauenbewegung),<br />

• die Gewerkschaften.<br />

Du findest hier zwei Listen: Die linke Liste nennt der Namen einzelner Organisationen oder Initiativen,<br />

die rechte beschreibt deren Engagement. Schneide beide Listen aus und verschiebe sie gegeneinander<br />

– bis der Name auf der linken Seite jeweils zur Kurzcharakteristik auf der rechten passt.<br />

Dazu ist es notwendig, den oberen Teil der rechten Liste abzuschneiden und unten anzufügen.<br />

attac Deutschland engagiert sich für eine bessere Gesundheitsversorgung.<br />

BUND ist eine bekannte Friedensinitiative.<br />

DGB-Jugend kümmert sich um Flüchtlinge aus aller Welt.<br />

Friedensratschlag koordiniert die Aktiven vor Ort.<br />

Gerechtigkeit Jetzt organisiert junge Leute in Dienstleistungsberufen.<br />

<strong>GEW</strong> ist die Anlaufstelle aller Globalisierungskritiker.<br />

Greenpeace Deutschland vernetzt zahlreiche Umwelt- und Bürgerinitiativen.<br />

JungsozialistInnen vertritt junge Beschäftigte aller Branchen.<br />

medico international will Konflikte friedlich lösen.<br />

Pax Christi engagiert sich für einen fairen Welthandel.<br />

Pro Asyl setzt sich als Bildungsgewerkschaft für mehr Gerechtigkeit ein.<br />

Rostocker Bündnis macht oft mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam.<br />

ver.di Jugend sind Teil einer Regierungspartei.<br />

www.gew.de


8. Baustein:Vor dem Zaun M 22<br />

Ein neuer Name für die Schule<br />

Nicht alle Schüler sind mit dem Namen ihrer Schule zufrieden. Das gilt auch für die jungen Leute,<br />

die das traditionsreiche Kronprinzessin-Elisabeth-Gymnasium besuchen. Von der Namensgeberin<br />

ihrer Schule wissen sie eigentlich nur, dass sie auf Kosten anderer gelebt und diese auch noch übel<br />

herumschikaniert hat. Deshalb hätte man den ungeliebten Schulnamen gerne gegen einen anderen<br />

eingetauscht. In dese Richtung zielt auch ein Antrag der Schülervertretung:<br />

„Hiermit fordern wir die Schulkonferenz des Kronprinzessin-Elisabeth-Gymnasiums auf, sich der<br />

Forderung nach einer Umbenennung unserer Schule in<br />

CARLO-GUILIANO-SCHULE<br />

anzuschließen. Anders als die bisherige Namenspatronin unserer Schule ist Carlo Guiliano durch<br />

sein solidarisches und couragiertes Eintreten für andere hervorgetreten. Der junge Italiener gehörte<br />

im Jahr 2001 zu den vielen, die in Genua gegen das <strong>Treffen</strong> der G8 demonstrierten und eine<br />

gerechtere Weltordnung einklagten. Er wurde dabei <strong>von</strong> der Kugel eines Polizisten getroffen und<br />

damit <strong>zum</strong> Opfer einer <strong>von</strong> der italienischen Regierung geschürten Bürgerkriegshysterie. Unsere<br />

Schule hat die Chance, dem Andenken Carlo Guilianos durch eine solche Umbenennung angemessen<br />

Rechnung zu tragen.“<br />

Ihr habt die Aufgabe, die Auseinandersetzung um diesen Vorschlag im Rahmen eines Simulationsspiels<br />

zu rekonstruieren. Dazu stellt ihr eine Schulversammlung nach, in der über den Antrag der<br />

Schülervertretung beraten werden soll. Dafür werden innerhalb der Klasse die folgenden Rollen ausgelost:<br />

Didaktischer Vorsitzender Leiter des 2. Schüler- Vorsitzender<br />

Leiter des Personalrats Schulamts sprecherin des Fördervereins<br />

1. Schüler- Sprecher der Vorsitzende des Schulleiterin Leiterin der<br />

sprecher Ehemaligen Elternbeirats Politik-AG<br />

Unterstufen- Vorsitzender des 3. Schüler- Kontaktmann des Vertreterin des<br />

sprecher Personalrats sprecherin Schulsponsors Kultusministeriums<br />

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39


40<br />

Lösungen und Links<br />

M 1<br />

D wie Deutschland/F wie Frankreich/GB wie Großbritannien/I wie Italien/J wie Japan/K wie<br />

Kanada/R wie Russland/U wie USA.<br />

M 2<br />

Berlin (D) 52,31 Grad n.B./Paris (F) 48,51 Grad n.B./London (GB)51,30<br />

Grad n.B./Rom (I) 41,53 Grad n.B./Tokio (J) 35,68 Grad n.B./Ottawa<br />

(CDN) 45,19 Grad n.B./Moskau (RUS) 55,46 Grad n.B./Washington<br />

(USA) 38,53 Grad n.B.<br />

Daraus errechnet sich ein durchschnittlicher Breitengrad <strong>von</strong> etwa 46 Grad<br />

n.B. Die Macht dieser Welt ist also auf der nördlichen Halbkugel konzentiert.<br />

M 3<br />

Bundesrepublik Deutschland/Deutsch/D/Berlin/Schwarz-Rot-Gold/3. Oktober/Euro/Angela Merkel<br />

République francaise (France)/Französisch/F/Paris/Blau-Weiß-Rot/14. Juli/Euro/* In Frankreich<br />

finden am 6. Mai 2007 die Präsidentschaftswahlen statt (Vorwahl am 22. April). Bei Redaktionsschluss<br />

war das Ergebnis noch nicht bekannt. Zur Stichwahl treten an: Segolene Royal und Nicolas<br />

Sarkozy.<br />

United Kingdom (Vereinigtes Königreich)/Englisch/GB/London/Blau-Weiß-Rot/Der zweite Samstag<br />

im Juni/Pfund/Tony Blair<br />

Repubblica Italiana (Italia)/Italienisch/I/Rom/Grün-Weiß-Rot/25. April/Euro/Romano Prodi<br />

Nihon-Koku/Japanisch/J/Tokio/Weiß-Rot/23. Dezember/Yen/Shinzo Abe<br />

Canada/Englisch und Französisch/CDN/Ottawa/Rot-Weiß/1. Juli/Dollar/Stephen Harper<br />

Rossijskaja Federacija (Russische Föderation)/Russisch/RUS/Moskau/Weiß-Blau-Rot/12.<br />

Juni/Rubel/Wladimir Putin<br />

United States of America (Vereinigte Staaten; USA)/Englisch/USA/Washington D.C./Blau-Weiß-<br />

Rot/4. Juli/Dollar/George W. Bush<br />

Die Schüler müssen sich eindeutig entscheiden, zu welchem Land ihnen acht Informationen, sieben<br />

Informationen, sechs Informationen usw. eingefallen sind. Nur dann lassen sich die Ergebnisse<br />

auch auswerten.<br />

M 4<br />

Liste Rot = Landesfläche (in 1000 qkm), Liste Weiß = Energieverbrauch (pro Kopf der Bevölkerung<br />

in kg), Liste Blau = Brutto-Nationaleinkommen (pro Kopf in US $), Liste Schwarz = Arbeitslosigkeit<br />

(in Prozent), Liste Gelb = Einwohnerzahl, Liste Grün = Anteil der Militärausgaben (in<br />

Prozent).<br />

www.gew.de


M 5<br />

Krieg und Frieden. 1975 ging der Krieg um Vietnam mit einer Niederlage der USA zu Ende.<br />

(Der Falkland-Krieg fand 1982 statt. 1991 marschierten die USA erstmals im Irak ein).<br />

Terror. 1975 überfielen Terroristen die Tagung der erdölexportierenden Länder in Wien. (Arbeitgeberpräsident<br />

Schleyer wurde 1977 ermordet. Der Anschlag auf das World Trade Center fand am<br />

11. September 2001 statt.)<br />

Katastrophen. 1975 kommt es <strong>zum</strong> Einsturz mehrerer Staudämme in China. (Die ersten AIDS-<br />

Fälle werden 1981 bekannt. 1987 kommt es in Teneriffa <strong>zum</strong> bisher größten Unglück der Luftverkehrsgeschichte.)<br />

Technik. 1975 starten die USA und die damalige UDSSR ihr erstes gemeinsames Raumfahrprojekt.<br />

(Der erste Mensch betritt 1969 den Mond. Der erste Computervirus wird 1982 entdeckt.)<br />

Wirtschaft. 1975 gründet Bill Gates seine Firma „Microsoft“. (Die Ölkrise bewegt die Welt im Jahr<br />

1973. Der Euro wird 2002 eingeführt.)<br />

Königshäuser. 1975 wird Spanien nach dem Tod des Diktators Franco wieder eine Monarchie.<br />

(1976 heiratet Silvia Sommerlath den schwedischen König. Prinzessin Diana stirbt 1997.)<br />

Kino. 1975 lockt „Der weiße Hai“ die meisten Zuschauer an die Kinokassen. (Der erste Film der<br />

Star-Trek-Reihe kommt 1979 in die Kinos. 1980 erhält „Die Blechtrommel“ den Oscar als bester<br />

ausländischer Film.)<br />

Sport. 1975 besiegt Muhammed Ali seinen Herausforderer Joe Frazier. (1974 werden die Deutschen<br />

im eigenen Land Fußball-Weltmeister. Boris Becker gewinnt 1985 erstmals das Tennisturnier <strong>von</strong><br />

Wimbledon.)<br />

Promis. 1975 wird Angelina Jolie geboren. (Stefan Raab ist 1966, Lukas Podolksi 1985 geboren.)<br />

M 6<br />

1976: Kanada wird als siebtes Land in den Kreis der wichtigsten Industrienationen aufgenommen<br />

(G7). 1979: Die Weltwirtschaft hat mit den Folgen einer globalen Inflation zu kämpfen. 1983: In<br />

Westdeutschland sollen mit atomaren Sprengköpfen bestückte Mittelstreckenraketen aufgestellt<br />

werden. 1991: Nach der Wende in Europa bricht der ehemalige Ostblock auseinander. 1993: Die<br />

Welt wird auf die Gefahren des Ozonlochs aufmerksam. 1999: Die Entwicklungsländer sollen<br />

einen Teil ihrer Schulden erlassen bekommen. 2001: AIDS wird <strong>zum</strong> größten Problem des afrikanischen<br />

Kontinents. 2002: George W. Bush startet seinen Feldzug gegen den internationalen Terrorismus.<br />

2004: Wichtige europäische Länder verweigern die militärischen Unterstützung der USA im<br />

Irak-Krieg. 2006: Die weltweite Energieversorgung ist in Gefahr.<br />

M 13<br />

13% = a. 45% = f. 50% = e. 65% = b.<br />

75% = g. 79% = d. 85% = c. 91% = h.<br />

www.gew.de<br />

41


42<br />

M 15<br />

G 8/Gruppe der Acht/wechselt jährlich – z.Z. Berlin/Koordination in Fragen der Weltwirtschaft und der<br />

internationalen Beziehungen/8/www.g-8.de<br />

IWF/Internationaler Währungsfond/Washington D.C./Analyse der Finanzpolitik und Kreditvergabe/<br />

184/www.imf.org<br />

OECD/Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung/Paris/Förderung <strong>von</strong> wirtschaftlicher<br />

und demokratischer Entwicklung in den Mitgliedsstaaten/30/www.oecd.org<br />

UNCTAD/Handels- und Entwicklungskonferenz/Genf/Dialog zwischen Industrie- und Entwicklungsländern/192/www.unctad.org<br />

World Bank Group/Weltbank/Washington D.C./Kreditvergabe und Kontrolle der Entwicklungsländer/Zusammenschluss<br />

<strong>von</strong> fünf Entwicklungsbanken/www.worldbank.org<br />

WTO/Welthandelsorganisation/Genf/Verbindliche Regeln für den Welthandel/149/www.wto.org<br />

M 18<br />

Vertauscht wurden:<br />

• Angela Merkel (vertritt die Bundesrepublik Deutschland beim G8-Gipfel) und Horst Köhler<br />

(war einmal Sherpa unter dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl).<br />

• Außenminister (eine Konferenz der Außenminister wird dem eigentlichen Gipfeltreffen vorausgehen)<br />

und Spitzenbeamte (basteln an der Abschlusserklärung).<br />

• Kamingespräch (eröffnet das <strong>Treffen</strong> der Staats- und Regierungschefs) und Gruppenfoto (schließt<br />

dieses <strong>Treffen</strong> ab).<br />

• informell (Form einer offenen Gesprächsführung) und bilateral (Gespräch, bei dem nur zwei<br />

Seiten vertreten sind).<br />

• Sherpa (mit der Vorbereitung des <strong>Treffen</strong>s beauftragter Spitzenbeamter) und Agenda (Liste der<br />

anstehenden Themen).<br />

• Zwölf (Kilometer wird der Zaun sein, der die Demonstranten vom Tagungshotel abhalten soll)<br />

und 90 (Millionen Euro wird dieser Zaun kosten).<br />

M 21<br />

So passen die Namen der einzelnen Organisationen oder Initiativen und ihre jeweilige Kurzbeschreibung<br />

zusammen:<br />

• attac Deutschland ist die Anlaufstelle aller Globalisierungskritiker.<br />

• BUND vernetzt zahlreiche Umwelt- und Bürgerinitiativen.<br />

• die DGB-Jugend vertritt junge Beschäftigte aller Branchen.<br />

• der Friedensratschlag will Konflikte friedlich lösen.<br />

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• Gerechtigkeit Jetzt engagiert sich für einen fairen Welthandel.<br />

• die <strong>GEW</strong> setzt sich als Bildungsgewerkschaft für mehr Gerechtigkeit ein.<br />

• Greenpeace Deutschland macht oft mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam.<br />

• die JungsozialistInnen sind Teil einer Regierungspartei.<br />

• medico international engagiert sich für eine bessere Gesundheitsversorgung.<br />

• Pax Christi ist eine bekannte Friedensinitiative.<br />

• Pro Asyl kümmert sich um Flüchtlinge aus aller Welt<br />

• das Rostocker Bündnis koordiniert die Aktiven vor Ort.<br />

• die ver.di Jugend organisiert junge Leute in Dienstleistungsberufen.<br />

Links<br />

• Allgemeine Infos zur <strong>GEW</strong> sowie zu bildungs- und sozialpolitischen Themen:<br />

www.gew.de<br />

• Privatisierung:<br />

http://www.gew.de/Dritter_<strong>GEW</strong>-Privatisierungsreport_erschienen.html<br />

• EU-Dienstleistungsrichtlinie:<br />

http://www.gew.de/EU-Dienstleistungsrichtlinie.html<br />

• G8-Gipfel in <strong>Heiligendamm</strong>:<br />

http://www.gew.de/22007_Internationales.html<br />

• Infos zu den G8-Staaten:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/G8<br />

www.gew.de<br />

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#<br />

Unsere Anschriften<br />

<strong>GEW</strong>-Mitglieder erhalten Beratung und Rechtsschutz durch ihren Landesverband.<br />

<strong>GEW</strong> Baden-Württemberg<br />

Silcherstraße 7<br />

70176 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/2 10 30-0<br />

Fax 07 11/2 10 30-45/55<br />

www.gew-bw.de<br />

info@gew-bw.de<br />

<strong>GEW</strong> Bayern<br />

Schwanthaler Straße 64<br />

80336 München<br />

Telefon 0 89/54 40 81-0<br />

Fax 089/5 38 94 87<br />

www.bayern.gew.de<br />

info@bayern.gew.de<br />

<strong>GEW</strong> Berlin<br />

Ahornstraße 5<br />

10787 Berlin<br />

Telefon 0 30/21 99 93-0<br />

Fax 0 30/21 99 93-50<br />

www.gew-berlin.de<br />

info@gew-berlin.de<br />

<strong>GEW</strong> Brandenburg<br />

Alleestraße 6a<br />

14469 Potsdam<br />

Telefon 03 31/2 71 84-0<br />

Fax 03 31/2 71 84-30<br />

www.gew-brandenburg.de<br />

info@gew-brandenburg.de<br />

<strong>GEW</strong> Bremen<br />

Löningstraße 35<br />

28195 Bremen<br />

Telefon 04 21/3 37 64-0<br />

Fax 04 21/3 37 64-30<br />

www.gew-hb.de<br />

info@gew-hb.de<br />

<strong>GEW</strong> Hamburg<br />

Rothenbaumchaussee 15<br />

20148 Hamburg<br />

Telefon 0 40/41 46 33-0<br />

Fax 0 40/44 08 77<br />

www.gew-hamburg.de<br />

info@gew-hamburg.de<br />

<strong>GEW</strong> Hessen<br />

Zimmerweg 12<br />

60325 Frankfurt<br />

Telefon 0 69/97 12 93-0<br />

Fax 0 69/97 12 93-93<br />

www.gew-hessen.de<br />

info@gew-hessen.de<br />

<strong>GEW</strong> Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Lübecker Straße 265a<br />

19059 Schwerin<br />

Telefon 03 85/4 85 27-0<br />

Fax 03 85/4 85 27-24<br />

www.gew-mv.de<br />

landesverband@mvp.gew.de<br />

<strong>GEW</strong> Niedersachsen<br />

Berliner Allee 16<br />

30175 Hannover<br />

Telefon 05 11/3 38 04-0<br />

Fax 05 11/3 38 04-46<br />

www.gew-nds.de<br />

E-Mail@gew-nds.de<br />

Die <strong>GEW</strong> im Internet: www.gew.de<br />

<strong>GEW</strong> Nordrhein-Westfalen<br />

Nünningstraße 11<br />

45141 Essen<br />

Telefon 02 01/2 94 03 01<br />

Fax 02 01/2 94 03 51<br />

www.gew-nrw.de<br />

info@gew-nrw.de<br />

<strong>GEW</strong> Rheinland-Pfalz<br />

Neubrunnenstraße 8<br />

55116 Mainz<br />

Telefon 0 61 31/2 89 88-0<br />

Fax 0 61 31/2 89 88-80<br />

www.gew-rheinland-pfalz.de<br />

gew@gew-rheinland-pfalz.de<br />

<strong>GEW</strong> Saarland<br />

Mainzer Straße 84<br />

66121 Saarbrücken<br />

Telefon 06 81/6 68 30-0<br />

Fax 06 81/6 68 30-17<br />

www.gew-saarland.de<br />

sekretariat@gew-saarland.de<br />

<strong>GEW</strong> Sachsen<br />

Nonnenstraße 58<br />

04229 Leipzig<br />

Telefon 03 41/49 47-4 04<br />

Fax 03 41/49 47-4 06<br />

www.gew-sachsen.de<br />

gew-sachsen@t-online.de<br />

<strong>GEW</strong> Sachsen-Anhalt<br />

Markgrafenstraße 6<br />

39114 Magdeburg<br />

Telefon 03 91/73 554-0<br />

Bitte per Fax an 069/78973-102 oder <strong>GEW</strong>-Hauptvorstand, Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt<br />

Mitgliedsantrag Bitte in Druckschrift ausfüllen.<br />

Vorname/Name<br />

Straße/Nr.<br />

Land/PLZ/Ort<br />

Geburtsdatum/Nationalität<br />

Bisher gewerkschaftlich organisiert bei <strong>von</strong> bis (Monat/Jahr)<br />

Jedes Mitglied der <strong>GEW</strong> ist verpflichtet, den satzungsgemäßen Beitrag zu entrichten<br />

und seine Zahlungen daraufhin regelmäßig zu überprüfen.<br />

Mit meiner Unterschrift auf diesem Antrag erkenne ich die Satzung der <strong>GEW</strong> an und<br />

ermächtige die <strong>GEW</strong> zugleich widerruflich, den <strong>von</strong> mir zu leistenden Mitgliedsbeitrag<br />

vierteljährlich <strong>von</strong> meinem Konto abzubuchen.<br />

Ort/Datum Unterschrift<br />

Telefon Fax<br />

Fax 03 91/7 31 34 05<br />

www.gew-lsa.de<br />

info@gew-lsa.de<br />

<strong>GEW</strong> Schleswig-Holstein<br />

Legienstraße 22–24<br />

24103 Kiel<br />

Telefon 04 31/55 42 20<br />

Fax 04 31/55 49 48<br />

www.gew-sh.de<br />

info@gew-sh.de<br />

<strong>GEW</strong> Thüringen<br />

Heinrich-Mann-Straße 22<br />

99096 Erfurt<br />

Telefon 03 61/5 90 95-0<br />

Fax 03 61/5 90 95-60<br />

www.gew-thueringen.de<br />

info@gew-thueringen.de<br />

<strong>GEW</strong>-Hauptvorstand<br />

Reifenberger Straße 21<br />

60489 Frankfurt<br />

Telefon 0 69/7 89 73-0<br />

Fax 0 69/7 89 73-1 02<br />

www.gew.de<br />

info@gew.de<br />

<strong>GEW</strong>-Hauptvorstand<br />

Parlamentarisches<br />

Verbindungsbüro Berlin<br />

Wallstraße 65<br />

10179 Berlin<br />

Telefon 0 30/23 50 14 11-15<br />

Fax 0 30/23 50 14 11-10<br />

info@buero-berlin.gew.de<br />

Ihre Daten sind entsprechend den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes geschützt.<br />

E-Mail<br />

Berufsbezeichnung/-ziel beschäftigt seit Fachgruppe<br />

Name/Ort der Bank<br />

Kontonummer BLZ<br />

Entgelt-/Besoldungsgruppe Stufe gilt ab Bruttoeinkommen €€ monatlich<br />

Betrieb/Dienststelle Träger<br />

Straße/Nr. des Betriebes/der Dienststelle PLZ/Ort<br />

Beschäftigungsverhältnis<br />

angestellt<br />

beamtet<br />

Honorarkraft<br />

in Rente<br />

pensioniert<br />

Altersübergangsgeld<br />

arbeitslos<br />

beurlaubt ohne Bezüge<br />

teilzeitbeschäftigt mit<br />

Std./Woche<br />

im Studium<br />

ABM<br />

Vorbereitungsdienst/<br />

Berufspraktikum<br />

befristet bis<br />

Sonstiges<br />

Vielen Dank!<br />

Ihre <strong>GEW</strong>

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