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Das Kundenmagazin der GEWOBAU Lebensfreude im Fokus der ...

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Frau Pfefferle erlebt an<strong>der</strong>e Dinge. Ihr<br />

Mann erkrankt 1990 an Demenz. Über<br />

14 Jahre kümmert sie sich um ihn, lernt<br />

mit Wesensverän<strong>der</strong>ung und Zerstreutheit<br />

umzugehen und begegnet mit aller<br />

Kraft dem Krankheitsverlauf ihres Mannes.<br />

Als ihre Partner versterben, gehen<br />

beide sehr unterschiedlich damit um.<br />

Frau Pfefferle sucht die Ablenkung, um<br />

das Erlebte zu verarbeiten. Sie be-<br />

ginnt allein zu reisen, besucht fast<br />

alle Kontinente und eines ist für<br />

sie klar: Sie möchte sich weiterhin<br />

für an<strong>der</strong>e Menschen einsetzen<br />

und ihre Kraft nicht vergeuden.<br />

<strong>Das</strong> ist auch <strong>der</strong> Hauptgrund, um in<br />

eine „Wohnen mit Service“-Wohnung<br />

<strong>der</strong> <strong>GEWOBAU</strong> zu ziehen – das und <strong>der</strong><br />

Wunsch, sich in eine Gemeinschaft zu<br />

integrieren, solange sie noch fl exibel ist.<br />

Sie engagiert sich in <strong>der</strong> Cafeteria und<br />

<strong>der</strong> Bücherei, organisiert Aktivitäten und<br />

bietet Beratung und Hilfe für Demenzkranke<br />

an.<br />

Bei Herrn vom Kolke ist es an<strong>der</strong>s.<br />

Nach dem Tod seiner Frau zieht er sich<br />

zurück, ist nie<strong>der</strong>geschlagen. Selbst<br />

kleine Alltagsaufgaben fallen ihm<br />

schwer. Sein Sohn rät ihm daraufhin,<br />

als <strong>GEWOBAU</strong>-Mieter in eine „Wohnen<br />

mit Service“-Wohnung zu ziehen. Als<br />

geborener Werdener zieht es ihn ohnehin<br />

dorthin zurück. Er beginnt wie<strong>der</strong> mit<br />

dem Singen und lernt hier auch Frau<br />

Pfefferle kennen. Sie an<strong>im</strong>iert ihn, an<br />

Gemeinschaftsaktivitäten teilzunehmen.<br />

Die Sympathie ist vom ersten Augenblick<br />

groß – auch wenn zunächst nur innige<br />

Freundschaft daraus wird. Es dauert eine<br />

ganze Weile bis sich beide eingestehen,<br />

dass da mehr ist.<br />

Doch zunächst traut er sich nicht. Auch<br />

mit 80 scheinen <strong>der</strong> Männerstolz und<br />

die Angst vor einer möglichen „Abfuhr“<br />

noch vorhanden zu sein. „So ist es“, bestätigt<br />

Frau vom Kolke-Pfefferle lachend.<br />

Als es dann endlich ausgesprochen ist,<br />

nehmen sich die beiden Zeit, suchen<br />

erst einmal Abstand und sie fährt in den<br />

Urlaub. Doch lange halten sie es nicht<br />

ohne einan<strong>der</strong> aus, sie telefonieren und<br />

schreiben täglich. „Nie zuvor habe ich<br />

so viele Liebesbriefe geschrieben“, sagt<br />

sie. Wie<strong>der</strong> dieses herzhafte Lachen. Als<br />

sie zurückkommt, wartet er am Bahnhof<br />

mit Blumen in <strong>der</strong> Hand und da ist es eigentlich<br />

für beide längst klar: Sie gehören<br />

zusammen.<br />

„Nie zuvor habe ich so viele<br />

Liebesbriefe geschrieben.“<br />

Als gläubigen Menschen ist beiden eine<br />

kirchliche Trauung ein wichtiges Anliegen<br />

– ein „Bratkartoffelverhältnis“ ist nicht<br />

ihr Ding. Sie sagen es seinen Kin<strong>der</strong>n und<br />

sein Sohn freut sich beson<strong>der</strong>s darüber,<br />

dass er seinen Vater als Trauzeuge zum<br />

Traualtar führen darf.<br />

Heute betreuen die beiden gemeinsam<br />

die Cafeteria, sie organisiert Fahrten und<br />

hilft bei Festen, er veranstaltet Männerabende.<br />

Dem Paar ist es sehr wichtig, sich<br />

um die Gemeinschaft zu kümmern. „Die<br />

Leere, wenn ein Partner stirbt, ist riesig“,<br />

sagt Herr vom Kolke und erklärt weiter,<br />

wie wichtig es sei, irgendwann wie<strong>der</strong><br />

am Leben teilzunehmen, Anschluss zu<br />

bekommen und auch Hilfe in Anspruch<br />

zu nehmen. Beide möchten an<strong>der</strong>en bei<br />

<strong>der</strong> Bewältigung dieser schweren Bürde<br />

helfen.<br />

Die Frage nach ihrem Erfolgsrezept<br />

beantwortet das Ehepaar<br />

damit, dass sie sich einfach jeden<br />

Tag aufs Neue darüber freuen,<br />

nebeneinan<strong>der</strong> aufzuwachen,<br />

sich gefunden zu haben und das Leben<br />

gemeinsam teilen zu können. Es sei eine<br />

an<strong>der</strong>e Zweisamkeit als früher, bestätigen<br />

beide. Früher hätte man noch<br />

Dinge beweisen müssen, hatte noch alle<br />

Unwägbarkeiten des Lebens vor sich,<br />

aber heute haben sie bereits alles erlebt.<br />

Sie sind einfach frei und sie selbst. „<strong>Das</strong><br />

Gehe<strong>im</strong>nis“, sagt Herr vom Kolke, „ist<br />

es, jeden Tag bewusst zu erleben, sich<br />

aneinan<strong>der</strong> zu erfreuen und gemeinsam<br />

zu lachen“.<br />

Frau vom Kolke-Pfefferle<br />

und Herr vom Kolke:<br />

„<strong>Das</strong> Gehe<strong>im</strong>nis ist es,<br />

jeden Tag bewusst zu<br />

erleben, sich aneinan<strong>der</strong> zu<br />

erfreuen und gemeinsam<br />

zu lachen.“<br />

[] EINBLICK<br />

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