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Beschreibung Lakota-Schmuck - Gesellschaft für bedrohte Völker

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Informationsblatt zum traditionell gefertigten <strong>Schmuck</strong> der Oglala <strong>Lakota</strong> aus<br />

South Dakota/USA und dem Projekt Landrückgewinnung der Indianer<br />

Das traditionelle Kunsthandwerk der <strong>Lakota</strong><br />

Die Verarbeitung von Stachelschweinborsten als Verzierung<br />

von Kleidung, Kopfschmuck und Moccasins oder auch<br />

<strong>Schmuck</strong> hat bei den Oglala <strong>Lakota</strong> Indianern aus South<br />

Dakota/USA eine lange Tradition. Diese Technik ist<br />

wesentlich älter als der Gebrauch von Glasperlen, die erst<br />

durch europäische Händler zu den <strong>Lakota</strong> gebracht wurden.<br />

Für den <strong>Schmuck</strong> suchen die <strong>Lakota</strong> die Borsten, die das<br />

Stachelschwein natürlich verliert. Danach werden sie<br />

eingeweicht, gepresst, gefärbt und dann verarbeitet. Diese<br />

<strong>Schmuck</strong>stücke stammen aus der Werkstatt von Avery Red Cloud, dem Sohn von Henry<br />

Red Cloud. Die Red Clouds gehören zu den nur noch wenigen <strong>Lakota</strong>-Familien aus Pine<br />

Ridge, die bis heute Stachelschweinborsten als Material <strong>für</strong> ihr traditionelles Kunsthandwerk<br />

verwenden.<br />

Die Technik, Quilts (Steppdecken) in Patchwork-Technik herzustellen, hat sich zu einer<br />

eigenständigen Form von Kunsthandwerk bei den <strong>Lakota</strong><br />

entwickelt. Bekannt <strong>für</strong> seine Schönheit ist vor allem das einem<br />

Morgenstern nachempfundenen Muster der Star Quilts. Die<br />

Sterne werden aus einzelnen rautenförmigen Flicken<br />

zusammengesetzt, deren Farbgebung sich von Decke zu<br />

Decke unterscheidet. Die Technik entwickelte sich im 18.<br />

Jahrhundert, nachdem der Bison nahezu ausgerottet war und<br />

die <strong>Lakota</strong> einen Ersatz <strong>für</strong> Bisonhäute als Rohstoff <strong>für</strong> Decken<br />

brauchten. Quilts werden häufig fort gegeben, um den<br />

Beschenkten zu ehren. Sie werden einer Familie überreicht,<br />

der ein Kind geboren wird oder um einen verstorbenen<br />

Angehörigen zu ehren, sind ein besonderes Geschenk <strong>für</strong> gute<br />

Freunde oder werden jungen Ehepaaren zur Hochzeit<br />

geschenkt. Quilts dienen als Altardecken, schmücken die Festräume bei<br />

Schulabschlussfeiern oder dienen zur Abdeckung von Schwitzhütten.<br />

Jedes Stück ist ein Unikat<br />

Alle von uns angebotenen Stücke sind reine Handarbeit aus Naturmaterialien. Jedes<br />

einzelne Produkt ist ein Unikat. Die Farben variieren von <strong>Schmuck</strong>stück zu <strong>Schmuck</strong>stück.<br />

Wir können Ihnen daher nicht garantieren, dass das von Ihnen erworbene Exemplar exakt so<br />

aussieht wie sie es in der Internetdarstellung gesehen haben. Sie können sich aber <strong>für</strong> eine<br />

Grundfarbe entscheiden. Für den Fall, dass eine Farbe ausverkauft ist, bitten wir Sie ihre<br />

E-Mail Adresse bei uns zu hinterlegen.<br />

Der Erlös der <strong>Schmuck</strong>stücke fließt zu 100 Prozent in das Landrückgewinnungsprojekt<br />

der <strong>Lakota</strong> und damit der Existenzsicherung der Indianer!


Informationsblatt zum traditionell gefertigten <strong>Schmuck</strong> der Oglala <strong>Lakota</strong> aus<br />

South Dakota/USA und dem Projekt Landrückgewinnung der Indianer<br />

Die Pine Ridge Reservation, South Dakota – USA<br />

Henry besuchte uns im Frühjahr 2010 während einer Vortragsreise, bei der er zusammen mit<br />

der gemeinnützige Organisation Village Earth aus Fort Collins, Colorado (USA), das Projekt<br />

der Landrückgewinnung der <strong>Lakota</strong> vorstellte. Die Familie Red Cloud lebt im Pine Ridge<br />

Reservat in Süd Dakota, dem Armenhaus der USA. 80 Prozent der Indianer leben unterhalb<br />

der Armutsgrenze. Das Pine Ridge Reservat, Heimat von mehr als 26.000 Oglala <strong>Lakota</strong>,<br />

entstand durch den Fort Laramie Vertrag von 1868 und erstreckt sich über eine Fläche von<br />

etwa 11.000 Quadratkilometer im südwestlichen South Dakota.<br />

(Foto: Henry Red Cloud im Pine Ridge Reservat)<br />

Durch Zwangsenteignungen und<br />

Zwangsverpachtungen verloren die <strong>Lakota</strong> weite<br />

Teile ihres Landes. Nur 20 Personen kontrollieren<br />

derzeit 46 Prozent der Landfläche. Der Gewinn aus<br />

den Erträgen dieses Landes fließt zu weniger als<br />

einem Drittel zu den Indianern zurück. 2007 waren<br />

dies mach einer Statistik des US-<br />

Landwirtschaftsministeriums $17.835.000 von<br />

$54.541.000.<br />

Fast 60 Prozent des Reservatslandes wurde durch die US-Indianerbehörde Bureau of Indian<br />

Affairs (BIA) verpachtet, die als eine Art Vormund der Indianer auftritt, häufig an<br />

Nicht-Indianer. Die indianischen Eigentümer erhalten da<strong>für</strong> zwischen 50 Cent und drei Dollar<br />

Pacht pro acre (1 acre = 4047 Quadratmeter) und Jahr. Üblich <strong>für</strong> Land vergleichbarer<br />

Qualität wären dagegen 10 bis 23 Dollar. Mehr als 70 Prozent der Familien würden ihr<br />

derzeit verpachtetes Land gern wieder selbst nutzen. Denn die ungleiche Landverteilung hat<br />

auch zur Folge, dass die Menschen abhängig geworden sind von industriell gefertigter oft<br />

minderwertiger Nahrung, die über große Entfernungen eingeführt werden muss.<br />

Ernährungsbedingte Erkrankungen sind weit verbreitet.<br />

Gemeinsam mit Village Earth, Partnerorganisation der <strong>Lakota</strong> und der <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>bedrohte</strong> <strong>Völker</strong>, möchten wir daher die <strong>Lakota</strong>-Familien darin unterstützen, ihr Land<br />

wieder aus den Pachtverträgen zu lösen und zu lernen, sich darauf eine eigenständige<br />

Existenz mit gesunden Nahrungsmitteln aufzubauen<br />

Spendengelder werden u. a. <strong>für</strong> Workshops gebraucht, bei denen Familien dabei beraten<br />

werden, wie sie ihr Land aus den Pachtverträgen lösen können. Auch werden die Familien<br />

bei der Existenzgründung finanziell unterstützt.<br />

Der Erlös der <strong>Schmuck</strong>stücke fließt zu 100 Prozent in das <strong>Lakota</strong>-Projekt!<br />

Mit dem Kauf der hier angebotenen <strong>Schmuck</strong>stücke unterstützen Sie das<br />

Landrückgewinnungsprojekt der <strong>Lakota</strong>! Der Erlös der Stücke fließt zu 100 Prozent in das<br />

Projekt! Zugleich wird die traditionelle <strong>Schmuck</strong>technik im Umgang mit<br />

Stachelschweinborsten gefördert und am Leben erhalten. Wir schlagen lediglich die Kosten<br />

<strong>für</strong> Porto und Verpackung auf.<br />

Sie möchten mehr über unsere Arbeit erfahren?<br />

Weitere Informationen über unsere Arbeit <strong>für</strong> indigene <strong>Völker</strong> in Nordamerika erhalten Sie<br />

bei Yvonne Bangert, GfbV-Referentin <strong>für</strong> indigene <strong>Völker</strong> (0551 4990614,<br />

y.bangert@gfbv.de)

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