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GESUNDHEIT<br />
Der Dreck<br />
muss raus!<br />
Ein absolutes<br />
Muss ist das<br />
regelmäßige<br />
Kontrollieren<br />
von Wasserkübeln.Häufig<br />
befin<strong>den</strong><br />
sich darin Exkremente<br />
von<br />
Ratten und<br />
Vögeln.<br />
Während Eiweißüberfütterung durch Kürzung<br />
der Kraftfutterration oder Wahl eines eiweißärmeren<br />
Industriefutters schnell behoben<br />
wer<strong>den</strong> kann, müssen krankhafte Störungen<br />
– in der Regel nach umfangreicher Blutdiagnostik<br />
– tierärztlich behandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Wie kann der Wasserverbrauch<br />
kontrolliert wer<strong>den</strong>?<br />
Die Kontrolle wieviel ein Pferd wirklich am<br />
Tag trinkt ist schwierig. Dazu gibt es drei<br />
Möglichkeiten:<br />
✱ In jede Box einen Wasserzähler in die Zuleitung<br />
bauen. Die Kosten für einen Gebrauchtzähler<br />
liegen bei circa 20 Euro.<br />
✱ Per Handdruck das Tränkebecken voll laufen<br />
lassen und nachschauen, ob es nach einer<br />
gewissen Zeit leer ist.<br />
✱ Stichprobenartig die Tränke abstellen und<br />
ersatzweise mehrmals am Tag nach der Füt-<br />
Lassen <strong>Sie</strong> Ihr Wasser überprüfen!<br />
Spezielle Institute analysieren Wasserproben. Auf dem klassischen<br />
Hygienesektor erfolgt der Schnellnachweis innerhalb weniger Stun<strong>den</strong>.<br />
Im Rahmen mikrobiologischer Untersuchungen ist neben der<br />
Quantifizierung klassischer Keime auch die Ermittlung von mikrobiologischen<br />
Sondergruppen, zum Beispiel Nitrifikanten, Sulfatreduzierer,<br />
Methanbildner und deren Aktivitäten möglich. Ergänzend kom-<br />
72 6/2007<br />
terung im Eimer Wasser anbieten. So hat man<br />
am einfachsten <strong>den</strong> Überblick, ob genug getrunken<br />
wird.<br />
Nicht nur der Wasserverbrauch, sondern auch<br />
die Tränken sollten täglich auf ihre Funktionstüchtigkeit<br />
hin kontrolliert wer<strong>den</strong>.<br />
Häufig kommt es vor, dass Pferde in die Tränke<br />
koten. Dieser muss sofort entfernt und die<br />
Tränke sorgfältig ausgewaschen wer<strong>den</strong>. Bietet<br />
man <strong>den</strong> Pfer<strong>den</strong> auf der Weide Wasser in<br />
Bottichen an, sollten diese alle drei bis vier<br />
Tage gereinigt und mit frischem Wasser aufgefüllt<br />
wer<strong>den</strong>, da sich sonst Fäulnisbakterien<br />
bil<strong>den</strong> können.<br />
Was ist „schlechtes“ Wasser?<br />
Neben der Menge ist die Qualität des Tränkwassers<br />
entschei<strong>den</strong>d. Oft wird das Schadstoffproblem<br />
gerade im Naturwasser verkannt.<br />
Gelegentlich hört man sogar be-<br />
Manche Pferde<br />
lieben kleine<br />
Mengen Brackwasser<br />
mit Huminstoffen.<br />
schwichtigend: „Das können Tiere schon<br />
ab!“ Nun ist Tier nicht gleich Tier: Was einer<br />
Ratte noch behagt, kann ein Pferd auf Dauer<br />
umbringen. Tränkwasser mit unnatürlichem<br />
Geruch oder Geschmack, mit Fäkalienverschmutzung<br />
oder mit sonstigen auffälligen<br />
organischen oder anorganischen Beimischungen<br />
wie beim Regenwasser ist generell<br />
ungeeignet und wird von Pfer<strong>den</strong> nur bei<br />
extrem großem Durst aufgenommen. Viele<br />
Stoffe und Keime im Wasser sind erst über einem<br />
bestimmten Schwellenwert, oberhalb einer<br />
Mindestkonzentration schädlich. Wirkt<br />
ein Gift, Schadstoff oder Keim in geringen<br />
Mengen sehr lange Zeit auf <strong>den</strong> Organismus<br />
ein, kann es zu chronischen Schä<strong>den</strong> oder<br />
Vergiftungserscheinungen kommen. Diese<br />
sind selten leicht zu erkennen und äußern sich<br />
meist nur in unspezifischem Unwohlsein,<br />
Durchfall, allgemeiner Mattigkeit und Leis-<br />
men mikroskopische Sondierungs- und Nachweistechniken wie<br />
Epifluoreszenz-Mikroskopie und Spezialfärbungen zum Einsatz. Vor<br />
einem Analyseauftrag empfiehlt es sich, die Kosten zu erfragen. Eine<br />
sehr umfangreiche Analyse kostet circa 200 Euro. Adressen regionaler<br />
Institute können beim jeweiligen Kreisgesundheitsamt oder beim<br />
örtlichen Wasserversorgungs-Unternehmen erfragt wer<strong>den</strong>.<br />
● Infos: Institut Fresenius/Competence Center Bioanalytik,<br />
Tel. 06128 744772, Fax: 06128/7449772<br />
FOTOS: I. BENDER (2), S. RIECK, LENZ_HIM