29.01.2013 Aufrufe

Download

Download

Download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A k t u e l l e T e n d e n z e n i m A n l e g e r s c h u t z a u s a n w a l t l i c h e r S i c h t<br />

liche Zusammenhänge und einzelne Anlageformen<br />

Forderung von verschiedenen Seiten: Einführung eines Schulfachs<br />

wie „Wirtschaft und Recht“ mit dem Ziel schon junge Menschen<br />

auf spätere Kapitalanlagen vorzubereiten.<br />

Institutionelle Anleger<br />

= regelmäßig Unternehmen wie Banken, Versicherungen, Industrieunternehmen<br />

oder Anlagegesellschaften<br />

Investitionen großer Summen in regelmäßigen Abständen, mit<br />

besserer Vorbereitung (strategischer und mit höherer – teilweise<br />

externer – Fachkompetenz – vgl. „Heuschrecken“ und ihre<br />

wirtschaftlichen Erfolge) und offensichtlich höherer Risikosensibilität<br />

bzw. einer besseren Risikobegrenzung als Privatanleger.<br />

Institutionelle Anleger erscheinen wegen ihres Fachwissens<br />

weniger schutzwürdig und werden teilweise auch rechtlich<br />

weniger geschützt. Im Gegenzug erhalten sie Zugang zu Produkten,<br />

die für Kleinenleger unzugänglich sind.<br />

Der weitere Vortrag richtete sich am Anlegerschutz für<br />

Privatanleger aus und gab kurze Einblicke in Bereiche und<br />

Tendenzen der verschiedenen Maßnahmen von verschiedenen<br />

Seiten: beim Gesetzgeber, den Aufsichtsbehörden, den Anbietern<br />

und der Anwaltschaft.<br />

1. Tendenzen beim Gesetzgeber<br />

Seit 2003 haben sich die Bundesregierungen Anlegerschutz<br />

auf die Fahnen geschrieben.<br />

Eichels 10-Punkte-Plan<br />

Die wichtigsten Punkte: Haftung von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern,<br />

Rückzahlung von überzogenen Abfindungen,<br />

Klagerecht von Aktionären, Weiterentwicklung des Corporate<br />

Governance Kodex, Schärfere Überwachung der Unternehmensabschlüsse,<br />

Stärkung der Befugnisse der BaFin, Besserer Anlegerschutz<br />

im Grauen Kapitalmarkt.<br />

Einige dieser Punkte wurden in die Tat umgesetzt:<br />

Stärkung der BaFin – besitzt die Aufsicht über den gesamten<br />

Finanzsektor (jedoch zusammen mit der Bundesbank), Verabschiedung<br />

des Anlegerschutzverbesserungsgesetzes, Inkrafttreten<br />

10<br />

des Transparenz- und Publizitätsgesetzes, als Umsetzung des<br />

international anerkannten Corporate-Governance-Kodex für eine<br />

verantwortliche Unternehmensführung;<br />

Umsetzung anderer Punkte bis heute nicht oder nur teilweise:<br />

Haftung von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern, Rückzahlung<br />

von überzogenen Abfindungen.<br />

Problem: Der Gesetzgeber agiert nicht, er reagiert vielmehr<br />

(nur) auf Vorfälle. Bspw. Auswirkung von Gesetzesänderungen auf<br />

die Unternehmen in Bereichen: des Bilanzrechts – Verabschiedung<br />

des Bilanzrechtsreformgesetzes, des Aktienrechts – Wertpapierprospektgesetz,Verhältnis<br />

Vorstand/Aufsichtsrat/ Aktionär – Gesetz<br />

zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts<br />

(UMAG), Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG).<br />

Wichtiger Treiber für die Entwicklung des Anlegerschutzes<br />

– EU Richtlinie 2004/39/EG über Märkte für Finanzinstrumente<br />

– kurz: MiFid.<br />

Inhalt der Richtlinie: Erweiterung der bestehenden nationalen<br />

Regelungen zur Abwicklung von Finanzdienstleistungen mit<br />

Bestimmungen zum Anlegerschutz, verbesserte Transparenz der<br />

Finanzmärkte und Integrität der Finanzdienstleister.<br />

29.04.2009 – erneuter Vorschlag der EU-Kommission zum<br />

Anlegerschutz<br />

Ziel: Besserer Schutz für Privatanleger, Harmonisierung der<br />

Vertriebsregeln für Finanzdienstleister und Informationspflichten<br />

für an Privatanleger gerichtete Geldanlagen<br />

Mittel: erhöhte Transparenz bei Investmentfonds, Zertifikaten,<br />

fondsgebundenen Versicherungen und anderen Verbraucheranlageprodukten,<br />

bessere Vergleichsmöglichkeiten der Produkte.<br />

Weitere Entwicklungen in Deutschland:<br />

Juli 2009 – Verabschiedung des Gesetzes zur „Neuregelung der<br />

Rechtsverhältnisse bei Schuldverschreibungen aus Gesamtemissionen<br />

und zur verbesserten Durchsetzbarkeit von Ansprüchen<br />

von Anlegern aus Falschberatung“<br />

Dennoch: Das Gesetz ist, trotz des langen, nicht unbedingt<br />

gleich verständlichen Titels ein wichtiger Schritt zum Schutz der<br />

Privatanleger.<br />

Inkrafttreten 1. Januar 2010<br />

Wichtige und positive Änderungen:<br />

Abschaffung der kurzen Verjährungsfrist für Wertpapiergeschäfte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!