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Lebenszeiten_2012_04 (PDF) - Hospiz Wuppertal Lebenszeiten eV

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02 LZ <strong>04</strong> ⁄ <strong>2012</strong> An unsere Leserinnen und Leser<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

unser Leben ist Erinnerung. Über Erinnerungen kreieren wir<br />

unsere Lebensgeschichte und verleihen ihr Individualität, Kontinuität<br />

und Sinn. »Wir sind, woran wir uns erinnern«, sagt der<br />

Hirnforscher Eric Kandel.<br />

Verstorbene leben weiter in den Erinnerungen der Menschen,<br />

die ihren Weg begleitet haben. »Erinnerungen sind einer der<br />

sichersten Orte für den Verstorbenen.« Aufgrund dieser<br />

Erfahrung entwickelte der Psychologe Roland Kachler, Verfasser<br />

mehrerer Bücher über Trauerarbeit, einen eigenen Ansatz zur<br />

Trauerbewältigung und -begleitung.<br />

Woran erinnern wir uns? Besonders an Erlebnisse, die neue<br />

Erfahrungen erschlossen haben, die legendären ersten Male.<br />

Sie hinterlassen einen intensiven Eindruck. So erinnert sich<br />

Joachim Schau an seinen ersten Schultag, der zudem noch eine<br />

dramatische Vorgeschichte hatte. (S. 13)<br />

Anders funktioniert das Erinnerungsmuster »Alle Jahre<br />

wieder«. Weihnachten, der alljährliche Sommerurlaub am selben<br />

Urlaubsort verschwimmen in der Erinnerung zu einem Gesamteindruck.<br />

Das Weihnachtsfest ihrer Kindheit ist Thema des<br />

nostalgischen Beitrags von Monika Röttgers. (S. 12) Im<br />

Rückblick erscheint es ihr »wie ein innerer Schatz«.<br />

Solch beglückende Erinnerungen hatte wohl der Dichter<br />

Jean Paul im Sinn, als er formulierte: »Erinnerung ist das einzige<br />

Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.«<br />

Es gibt aber Erinnerungen, die nicht paradiesisch sind, die<br />

schmerzen. Sie werden oft ausgespart und verdrängt. Das gilt<br />

auch im Hinblick auf Verstorbene, wie die evangelische Theologin<br />

und Therapeutin Renate Schatz darlegt: »Negative Erin-

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