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Die Vorreiter - Landert Family Office

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<strong>Family</strong> OFFice<br />

landert <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>, Zollikon<br />

Gerhard landert gründet sein erstes<br />

Unternehmen im Bereich Analyse der Finanzmärkte<br />

und strategische Beratung<br />

von Großkunden in den 1970er Jahren.<br />

Das profunde Research, eine bedeutende<br />

Datenbank und eine Vermögensverwaltung<br />

ohne Interessenkonflikte stößt auf<br />

Interesse bei namhaften Privatkunden,<br />

Unternehmen und Institutionen im In-<br />

und Ausland.<br />

Im Sinn einer Nachfolgeregelung geht<br />

Gerhard landert 2007 ein Joint-Venture<br />

mit der Familie Oppenheim ein – es entsteht<br />

das Oppenheim <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>.<br />

Im Frühjahr 2010 kauft die Deutsche Bank<br />

Oppenheim komplett auf. landert sieht<br />

die Unabhängigkeit des <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s in<br />

Gefahr, möchte Interessenskonflikte vermeiden<br />

und kauft im Sommer 2010 seine<br />

Anteile vollständig zurück. Als Alleineigentümer ändert er den Namen in landert<br />

<strong>Family</strong> <strong>Office</strong>.<br />

Um die Nachfolgelösung nun nachhaltig anzugehen, ernennt er Patrick J. Aregger,<br />

Geschäftsführer des Schweizer Büros, und Cyrus Moriabadi, der die Dependance<br />

in Deutschland leitet, zu Partnern und beteiligt sie am Unternehmen.<br />

landert ist nach wie vor in der Geschäftsführung aktiv. Sein makro-ökonomisches<br />

Know-how und seine Erfahrung sind wesentliche Bestandteile in der Erarbeitung<br />

und Formulierung der Anlagestrategie des Hauses, sowohl in der strategischen als<br />

auch taktischen Umsetzung.<br />

Heute betreut das landert <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> neben dem Vermögen der Familie landert<br />

auch zahlreiche andere vermögenden Familien und Privatpersonen, internationale<br />

Unternehmen, Banken, Pensionskassen und Stiftungen. <strong>Die</strong> betreuten Vermögenswerte<br />

belaufen sich auf mehrere Milliarden Franken.<br />

Quilvest, Paris<br />

Das Multi <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> Quilvest geht auf<br />

den Kölner Otto Bemberg zurück, der<br />

1850 als 23-Jähriger nach Argentinien<br />

auswandert. 1888 gründet er zusammen<br />

mit seinem Sohn die Brauerei Brasserie<br />

Argentine, die später in Quinsa umbenannt<br />

wird.<br />

Das Bier schmeckt, die leute trinken es<br />

gern und machen die Brauerei zum Milliardenkonzern.<br />

Um die Bier-Millionen zu verwalten,<br />

gründen die Erben Bembergs 1917 die<br />

Privatbank Quilvest Banque Privée in Paris.<br />

1932 kommt ein <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> in Zürich<br />

hinzu. „Quilvest ist damit eines der<br />

ältesten <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s des Welt“, sagt<br />

Michel Abouchalache, Geschäftsführer<br />

von Quilvest. 1999 öffnet die Bemberg-<br />

Familie das <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> auch für andere<br />

ultra-reiche Familien.<br />

cyrus moriabadi, Geschäftsführer<br />

landert <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> in Deutschland<br />

michel abouchalache, Geschäfts-<br />

führer des <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s Quilvest<br />

Heute hat Quilvest zwei Standbeine, das <strong>Family</strong> <strong>Office</strong> auf der einen und ein Private-Equity-Geschäft<br />

auf der anderen Seite.<br />

<strong>Die</strong> rund 400 Mitarbeiter in Paris, Zürich, New york, london, luxemburg, Hongkong,<br />

Singapur, Dubai und Montevideo betreuen etwa 500 Familien, darunter die<br />

Bemberg-Familie in der siebten Generation. Das verwaltete Vermögen liegt bei 18<br />

Milliarden Dollar.<br />

private banking magazin 01_2012<br />

<strong>Die</strong>ses Maßschneidern zeigt sich zum Beispiel bei<br />

der Auswahl von Fondsmanagern. „Wir suchen uns vor<br />

allem kleine, unabhängige Boutiquen aus, deren Manager<br />

sehr gut sind“, sagt Daniel Briggs, Investmentchef<br />

bei FF&P. „Viele von ihnen, gerade in den USA, sind nur<br />

über uns zu haben.“ FF&P greift dabei entweder auf<br />

bestehende Fonds zu. „Oder wir geben den Fondsmanagern<br />

ein Mandat und schlüsseln auf, welche Performance<br />

wir bei welchem Risiko von ihnen brauchen.“<br />

Mitunter wird es dabei recht außergewöhnlich, dann<br />

leasen die <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>r auch Fluggesellschaften und<br />

greifen auf Mezzanine-Finanzierungen zurück. „Wir haben<br />

uns auch Kunst und Wein angeschaut“, so Briggs.<br />

„Während Wein sich in den vergangenen Jahren sehr<br />

gut entwickelt hat, sehen wir inzwischen die Gefahr,<br />

dass die Boom auslösende nachfrage aus China bald<br />

abflaut.“<br />

Eines ist nahezu allen <strong>Family</strong> <strong>Office</strong>s gemein: <strong>Die</strong><br />

Kaitalanlage sehen sie als größte Prüfung der heutigen<br />

Zeit an. „Bei der Asset Allocation wird die Schlacht gewonnen<br />

oder verloren“, sagt Kurt von Storch. In Zeiten,<br />

in denen die Börsen an einem Tag 5 Prozent runtergehen<br />

und zwei Tage später wieder 5 Prozent rauf, ist das<br />

nicht allzu einfach. Was zählt, ist neben der Diversifikation<br />

die Langfristigkeit der Anlage.<br />

auf Regeln ist kein Verlass mehr<br />

„Wir halten uns mit kurzfristigen Transaktionen<br />

sehr zurück. Es gibt im Moment zu viele Möglichkeiten,<br />

falsch abzubiegen“, sagt Michael Viehmann von<br />

Flossbach von Storch. Ein Grund dafür sei die neue Unberechenbarkeit<br />

der Welt: „Sie können nicht mehr wie<br />

vor fünf Jahren sagen: <strong>Die</strong> Zinsen fallen, das hilft den<br />

Aktienkursen. Fallende Zinsen können heute ein Alarmsignal<br />

sein.“ Auch die Politik schmeißt immer häufiger<br />

über Bord, was noch einen Tag zuvor gegolten hat. Beispiel<br />

Euro-Krise: <strong>Die</strong> EZB sagt, sie kauft keine griechischen<br />

Anleihen. nun tut sie‘s doch. Sie sagt, sie kauft<br />

nur temporär und wenig, nun aber doch viel. Viehmann:<br />

„Auf die Regeln ist kein Verlass mehr, das muss man<br />

sich verinnerlichen.“<br />

Wichtig sei deshalb vor allem der rote Faden, das<br />

Weltbild, das man habe: Wo wird es langfristig politisch<br />

und wirtschaftlich hingehen? Bei Flossbach von Storch<br />

heißt die Prognose finanzielle Repression. „Das bedeutet,<br />

dass der Staat sich nicht durch einen einfachen<br />

Bankrott entschuldet“, sagt Viehmann. „Vielmehr wird<br />

er sich indirekt von seinen Schulden frei machen über<br />

sehr niedrige Zinsen, hohe Inflationsraten von bis zu 8<br />

Prozent und höhere Steuern.“ Was in diesem Szenario

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