STADION - VfB Stuttgart
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Überraschend wechselhaft<br />
Werder Bremen sucht in dieser Saison noch den Schlüssel zum Erfolg<br />
Es sind schon einige Wochen ins Land gezogen,<br />
seitdem Werders Macher Klaus Allofs<br />
auf die Frage, ob Bremens Mannschaft eine<br />
Wundertüte sei, entgegnete, dass die Schaaf-<br />
Elf wenn schon überhaupt, dann nur eine<br />
„Wundertüte deluxe“ sei. Die viel entscheidendere<br />
Frage, nämlich die, was sich wirklich<br />
im sprachbildlichen, grün-weißen Papierbehältnis<br />
verbirgt, kann in Bremen bis heute<br />
allerdings keiner mit Sicherheit beantworten.<br />
Oft haben sie in die „Wundertüte Werder“<br />
hineingeschaut und festgestellt, dass<br />
der Inhalt von Mal zu Mal unterschiedlicher<br />
nicht sein könnte. Großartige Spiele, geprägt<br />
von attraktivem Offensivfußball, zeichnen<br />
die Bremer in dieser Spielzeit genauso aus<br />
wie schwache Auftritte mit auffallenden<br />
Mängeln im Defensivverhalten. Genau von<br />
diesen hatte am vergangenen Samstag auch<br />
der 1. FC Nürnberg profitiert, der mit 3:2 im<br />
Weserstadion die Oberhand behielt. Im Angriff<br />
sind die Hansestädter weiterhin ein absolutes<br />
Spitzenteam. Die Offensive, allen voran<br />
Toptorjäger Claudio Pizarro, generiert<br />
22<br />
Chancen wie am Fließband – schlägt im Moment<br />
allerdings nicht so viel Kapital hieraus<br />
wie in der vergangenen Saison. Dennoch ist<br />
es Claudio Pizarro gelungen, vor 14 Tagen<br />
einen neuen Rekord aufzustellen. Beim Auswärtsspiel<br />
in Mönchengladbach erzielte der<br />
Peruaner seinen 134. Ligatreffer und verdrängte<br />
damit Giovane Elber im Ranking der<br />
besten ausländischen Torjäger der Bundesliga<br />
von Platz eins. Doch ein Pizarro in Bestform<br />
allein reicht Werder Bremen nicht, um<br />
kontinuierlich zu siegen oder zumindest zu<br />
punkten. Vier Siegen stehen ebenso viele<br />
Niederlagen gegenüber bei zwei Unentschieden,<br />
was in der Summe aktuell Tabellenplatz<br />
elf bedeutet. Das Team müsse auf dem Platz<br />
immer wieder nachlegen, betonte Cheftrainer<br />
Thomas Schaaf nach dem Nürnberg-Spiel<br />
und auch Innenverteidiger Per Mertesacker<br />
unterstrich zuletzt, woran es im Bremer Spiel<br />
gegen den Club hakte: „Wir haben uns nach<br />
der Führung gegen Nürnberg nur auf das<br />
Spielerische verlassen. Das können wir nicht<br />
durchhalten.“ Es fehlte vielleicht etwas an<br />
Routine und Abgeklärtheit – Attribute, die<br />
Kapitän Torsten Frings auszeichnen. Der ehemalige<br />
Nationalspieler hat seine Verletzungsprobleme<br />
inzwischen überwunden und zeigte<br />
sich in den vergangenen Partien mit ansteigender<br />
Form. Er ist ein starker Leader auf<br />
und abseits des Platzes. Vielleicht war es genau<br />
das, was Werder manchmal fehlte, um<br />
aus der „Wundertüte“ nur noch positive<br />
Überraschungen hervorzuzaubern.