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Pfarrblatt Nr 23/10 - Pfarrei Stans

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E-Mail von Pater Ernst Waser aus<br />

Indonesien vom 19. November<br />

Lieber David<br />

Herzlichen Dank für die Einladung der <strong>Pfarrei</strong>angehörigen<br />

via <strong>Pfarrblatt</strong> zum Freundeskreis-Treffen<br />

vom 24. Oktober im <strong>Pfarrei</strong>heim.<br />

Ich habe mich sehr gefreut. Das<br />

Freundeskreis-Treffen wurde diesmal gleichsam<br />

ein «<strong>Pfarrei</strong>anlass» und die Opfer für<br />

meine Missionsarbeit sind somit gleichsam<br />

«Anteilscheine» und nicht nur eine grosszügige<br />

Unterstützung. Ich arbeite und wirke<br />

hier im Auftrag der <strong>Pfarrei</strong>. Das war 1976<br />

Thema einer schlichten Aussendungsfeier im<br />

Sonntagsgottesdienst, als mir Pfarrer Theo<br />

Gander selig ein Kreuz, eine Bibel und eine<br />

Kerze mit auf den Weg nach Indonesien<br />

überreichte.<br />

Inzwischen spüre ich die Müdigkeit des Alters,<br />

sodass ich mich alle zwei Monate für<br />

eine Woche in unsere Einsiedelei nach Bari<br />

absetze. Um die Einsiedelei zu erreichen,<br />

fährt man 3 ½ Stunden mit einem Motorfahrzeug<br />

und anschliessend 4 Stunden mit<br />

einem Motorboot. Unsere einheimischen<br />

Motorboote sind originelle Kunstwerke. Unser<br />

Boot war an die 14 m lang und 2 ½ m<br />

breit und «hochseetüchtig». Ich hatte Gelegenheit,<br />

den Steuermann zu beobachten<br />

und zu bewundern. Er sass auf dem Dach<br />

der Kajüte, mit den Zehen steuerte er das<br />

Boot, an einer Schnur regulierte er auf Distanz<br />

den Gashebel des Dieselmotors. Die<br />

Lenkseile waren um die Achse des Steuerrades<br />

gewickelt. Von der Achse aus verzweigten<br />

sich die zwei Steuerseile aufs Hinterdeck,<br />

wo der Steuerbalken durch den<br />

Zugdruck des Steuerrades nach rechts oder<br />

links verschoben wurde. Ein technisches,<br />

einheimisches Wunderwerk: Die Steuerflossen<br />

des Bootes folgten willig dem Druck der<br />

Füsse! Diese Technik funktioniert nicht nur<br />

bei ruhiger See, sondern auch bei Sturm.<br />

Wir erlebten dies vor Jahren bei einem<br />

Sturm. Der Steuermann hielt das Steuer mit<br />

den Zehen, lehnte sich über Bord, um den<br />

nächsten Wellenberg zu erspähen und diesen<br />

richtig anzusteuern. Bei einer Querlage<br />

zum Wellenberg wäre das Boot gekippt,<br />

doch auf dem Wellenberg angelangt, konnte<br />

der Steuermann das Boot ins Wellental sausen<br />

lassen, um den nächsten Wellenberg<br />

anzusteuern.<br />

Der Steuerbalken<br />

folgt dem Zug des<br />

Seiles nach rechts<br />

bzw. nach links und<br />

überträgt die Bewegung<br />

auf die Steuerflossen<br />

ausserhalb<br />

des Bootes.<br />

Der Steuermann sitzt<br />

auf dem Dach und<br />

steuert mit den Füssen.<br />

Das Seil um die Achse<br />

gewunden ist im Hinterdeck<br />

mit dem<br />

Steuerbalken verbunden.<br />

Die Sommerhitze nimmt zu. Sie erreicht ihren<br />

Höhepunkt im Dezember und Januar. Es<br />

ist Regenzeit und man fühlt sich an der Küste<br />

wie in einer Sauna.<br />

Es grüsst Dich und die <strong>Pfarrei</strong>angehörigen<br />

herzlich<br />

Pater Ernst Waser, Indonesien

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