Schnerfr Nr. 44 / Dezember 2012 - Gemeinde Ischgl - Land Tirol
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ein Ende bereitet wurde. Dafür gilt<br />
unser Dank insbesondere Herrn <strong>Land</strong>eshauptmann<br />
Günther Platter, der<br />
uns als Kenner des Gebietes jahrelang<br />
Mut gemacht hat, konsequent<br />
daran weiterzuarbeiten und der<br />
uns im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />
schon als <strong>Land</strong>esrat immer unterstützt<br />
hat. Danken möchten wir<br />
auch <strong>Land</strong>eshauptmannstellvertreter<br />
Hannes Gschwentner, der durch diese<br />
Entscheidung eine klare Entscheidung<br />
pro Tourismus getroffen hat,<br />
und den Beamten der Umweltabteilung,<br />
die sich die Sache bei Gott<br />
nicht leicht gemacht haben und immer<br />
wieder neue Einsprüche und Gegenargumente<br />
zu prüfen hatten für<br />
deren sachliche und fundierte Aufarbeitung<br />
der Materie.<br />
Ein ständig wiederholtes Argument<br />
gegen dieses Projekt ist die Behaup-<br />
Die <strong>Tirol</strong>er <strong>Land</strong>esregierung als Naturschutzbehörde I. Instanz gemäß § 42 Abs. 2 <strong>Tirol</strong>er<br />
Naturschutzgesetz 2005 (TNSchG 2005), LGBl. <strong>Nr</strong>. 26/2005, zuletzt geändert durch LGBl. <strong>Nr</strong>. 30/2011,<br />
entscheidet über diesen Antrag wie folgt:<br />
SPRUCH<br />
I.<br />
Naturschutzrechtliche Genehmigung<br />
tung, dass es kaum einen Beitrag<br />
zum touristischen Wohlergehen unserer<br />
Region leisten wird. Dem sei<br />
entgegengehalten, dass vor der ersten<br />
Seilbahn in <strong>Ischgl</strong> in den sechziger<br />
Jahren sämtliche Gutachten<br />
davon gesprochen haben, dass aus<br />
<strong>Ischgl</strong> nie ein Skigebiet werden kann.<br />
Dasselbe war 1977 in Samnaun der<br />
Fall. Als erfreuliches Ergebnis dieser<br />
negativen Gutachten dürfen wir<br />
heute verbuchen, Herr im eigenen<br />
<strong>Land</strong> zu sein, weil niemand Kapital<br />
in diese von sogenannten Experten<br />
als zum Scheitern verurteilte Projekte<br />
stecken wollte. Damals hat die Bevölkerung<br />
in einem Kraftakt eigenes<br />
Geld in die Zukunft investiert und die<br />
Saat ist aufgegangen. Vor diesem<br />
Hintergrund sind Äußerungen des<br />
<strong>Land</strong>esumweltanwaltes und anderer<br />
„Experten“ entbehrlich, die die wirt-<br />
Der Silvretta Seilbahn AG, vertreten durch die beiden Vorstandsmitglieder Mag. Hannes Parth und Ing.<br />
Markus Walser wird gemäß § 6 lit. c, e und f i.V.m. § 29 Abs. 1 lit. b, Abs. 4 und 5<br />
TNSchG 2005 und §§ 2 Abs. 2 lit. a, Abs. 4 lit. b, 5 Abs. 2 lit. a <strong>Tirol</strong>er Naturschutzverordnung 2006<br />
(TNSchVO 2006), LGBl. <strong>Nr</strong>. 39/2006, i.V.m. §§ 23 Abs. 5 lit. c, 24 Abs. 5 lit. c und 29 Abs. 3 lit. b<br />
TNSchG 2005<br />
die naturschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung der "Pendelbahn Vesil" erteilt.<br />
Silvretta Seilbahn AG<br />
22<br />
schaftliche Sinnhaftigkeit des Projektes<br />
anzweifeln. Es ist überhaupt<br />
interessant, dass gerade das jeweils<br />
letzte Projekt, wo immer in <strong>Tirol</strong> es<br />
auch ist, als nicht mehr notwendig<br />
beurteilt wird. Aber wo wäre <strong>Tirol</strong>s<br />
Tourismus heute, wenn wir auf dem<br />
Status quo der Achtzigerjahre stehen<br />
geblieben wären?<br />
Insofern hat die Entscheidung Symbolcharakter<br />
für den gesamten<br />
Tourismus in <strong>Tirol</strong> und könnte ein<br />
Zeichen für eine wirtschaftsfreundlichere<br />
Haltung in einer Welt voller<br />
Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen<br />
sein, die uns das Leben so<br />
schwer machen und von denen ein<br />
Normalbürger keine Vorstellung hat.<br />
Aus diesen Gründen ist es für uns<br />
nicht nachvollziehbar, wenn in Stellungnahmen,<br />
auch von Politikern,<br />
von einer weiteren Verschärfung<br />
der Verfahren und überzogenen Einspruchsrechten<br />
für bestimmte NGOs<br />
und der <strong>Land</strong>esumweltanwaltschaft<br />
die Rede ist. Was wir dringend brauchen,<br />
ist die vor jeden Wahlen versprochene<br />
Entbürokratisierung endlich<br />
voranzutreiben und nicht ständig<br />
neue Hindernisse.<br />
Die negative Berichterstattung haben<br />
wir mit Interesse verfolgt. Immer<br />
noch wird nach Gründen gesucht<br />
und Experten vor den Vorhang gebeten,<br />
um dieses Projekt doch noch<br />
zu Fall zu bringen. Völlig aus der Luft<br />
gegriffene Argumente werden von<br />
vielen Medien unreflektiert übernommen.<br />
Interessant ist, dass gerade<br />
jene, die immer auf den Rechtsstaat<br />
pochen und die Beachtung jedes Beistriches<br />
einer Vorschrift einfordern,<br />
einen rechtskräftigen Bescheid in<br />
keiner Weise akzeptieren wollen. Sie<br />
haben es aber geschafft, ein negatives<br />
Bild in der öffentlichen Meinung<br />
zu schüren. Wir werden uns aber von<br />
unserem Weg nicht abbringen lassen<br />
und auch nach 27 Jahren werden wir<br />
konsequent unser Ziel weiterverfolgen.<br />
Mag. Hannes Parth,<br />
Vorstand der Silvretta Seilbahn AG