Einsatz von Naturfasern in Verbundwerkstoffen für die - nova-Institut ...
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Zuwachsraten und e<strong>in</strong> großes Potenzial. Dies gilt ganz besonders <strong>für</strong> den Werkstoff WPC mit<br />
Holzmehl und –fasern.<br />
NF-Granulate und ihre Verarbeitung werden oft als noch nicht technisch ausgereift angesehen<br />
und als noch zu teuer e<strong>in</strong>gestuft, zudem wird bemängelt, dass noch ke<strong>in</strong>e etablierten, größeren<br />
Anbieter mit entsprechendem Support existieren. Sollten <strong>die</strong>se Probleme gelöst werden,<br />
sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> echtes Interesse auf Seiten der OEMs und Zulieferer zu bestehen. Zudem werden<br />
PP-NF-Granulate bei steigenden Erdöl- und Glasfaserpreisen zunehmend <strong>in</strong>teressanter.<br />
Die unterschiedlichen E<strong>in</strong>schätzungen s<strong>in</strong>d zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass der<br />
aktuelle Markt der PP-NF-Granulate sehr unübersichtlich ist und sich <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Granulate <strong>in</strong> ihren mechanischen Eigenschaften und Preisen um bis zum Faktor 2 unterscheiden<br />
können. Vielen potenziellen Kunden s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> derzeit größten und besten Anbieter<br />
nicht bekannt.<br />
Politische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
Geeignete politische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen könnten den Bio-Werkstoffen zu e<strong>in</strong>em erheblichen<br />
Wachstum verhelfen. Zu nennen s<strong>in</strong>d hier beispielsweise forcierte Maßnahmen zur<br />
Reduzierung <strong>von</strong> CO 2-Emissionen. In <strong>die</strong>sem Bereich können vor allem <strong>Naturfasern</strong> punkten,<br />
deren Herstellung um m<strong>in</strong>destens den Faktor zehn weniger energie<strong>in</strong>tensiv ist als <strong>die</strong> <strong>von</strong><br />
Glasfasern.<br />
E<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>fluss könnte auch e<strong>in</strong>e neue EU-Altautorichtl<strong>in</strong>ie haben, <strong>die</strong> gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Überarbeitung steckt. Würde es gel<strong>in</strong>gen, wie es seit Jahren Vertreter der Naturfaserbranche<br />
fordern, e<strong>in</strong>en NaWaRo-Vorwegabzug wie <strong>die</strong> Stahlquote zu erreichen, gäbe es <strong>für</strong> naturfaserverstärkte<br />
Verbundwerkstoffe erhebliche Vorteile. Praktisch könnte das so aussehen,<br />
dass jedem Fahrzeug der tatsächliche Anteil an nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo) als<br />
stoffliches Recycl<strong>in</strong>g gutgeschrieben wird – unabhängig da<strong>von</strong>, ob das Bauteil energetisch<br />
oder stofflich genutzt wird. Diese Vorgehensweise wäre dadurch gerechtfertigt, dass selbst<br />
beim Verbrennen der NaWaRo-Anteile <strong>die</strong> CO 2-Bilanz weitgehend neutral ist. Aktuell wären<br />
<strong>die</strong>s zwar nur durchschnittlich 3,6 kg <strong>Naturfasern</strong> pro Auto; Fahrzeuge mit erheblich höheren<br />
Mengen <strong>von</strong> 20 oder auch 30 kg s<strong>in</strong>d aber seit Jahren erfolgreich <strong>in</strong> Serie und könnten dann<br />
zukünftig nach obigem Modell <strong>die</strong>se höheren Mengen gutschreiben. E<strong>in</strong>e entsprechende<br />
Überarbeitung der Altautorichtl<strong>in</strong>ie würde Brüssel nichts kosten und erhebliche Steuerungseffekte<br />
haben.<br />
NF-Marktstu<strong>die</strong> - 9 - <strong>nova</strong>-<strong>Institut</strong>, Nov. 2006