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Protokoll der Mitgliederversammlung am 22.9.2002 in Berlin

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Newsletter 2/2002 5<br />

<strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>vers<strong>am</strong>mlung <strong>am</strong> <strong>22.9.2002</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Ort: Humboldt Universität Berl<strong>in</strong><br />

Beg<strong>in</strong>n: 18 Uhr<br />

Ende ca. 19.45<br />

ANWESENHEITSLISTE<br />

Vollmitglie<strong>der</strong>: Arnold, Karl-He<strong>in</strong>z; Artelt, Cordula; Bannert, Maria; Brunste<strong>in</strong>,<br />

Joachim; Bromme, Ra<strong>in</strong>er; Dalbert, Claudia; Dickhäuser, Oliver; Doll, Jörg;<br />

Hany, Ernst; Fischer, Frank; Gerjets, Peter; Giesen, He<strong>in</strong>rich; Gold, Andreas;<br />

Grabowski, Joachim; Grube, Dietmar; Gruber, Hans; Hänze, Mart<strong>in</strong>; Heise,<br />

Elke; Henn<strong>in</strong>ger, Michael; Hesse, Friedrich; Holz-Ebel<strong>in</strong>g, Frie<strong>der</strong>icke; Hummer,<br />

Annelie; Jerusalem, Matthias; Joswig, Helga; Kassis, Wassilis; Kle<strong>in</strong>e, Dietmar;<br />

Kohlmann, Carl-Walter; Körndle, Hermann; Krapp, Andreas; Kriz, Willy; Kurth,<br />

Erich; M<strong>in</strong>sel, Beate; Mittag, Waldemar; Möller, Jens; Perleth, Christoph;<br />

Plötzner, Rolf; Preiser, Siegfried; Quaiser-Pohl, Claudia; R<strong>am</strong>bow, Riklef;<br />

R<strong>in</strong><strong>der</strong>mann, He<strong>in</strong>er, Schatz, Tanja; Schellhas, Bernd; Schnei<strong>der</strong>, Wolfgang;<br />

Schnotz, Wolfgang; Schöne, Claudia; Schott, Franz; Schwarzer, Ralf;<br />

Sedlmeier, Peter; Seufert, T<strong>in</strong>a; Sp<strong>in</strong>ath, Birgit; Stark, Rob<strong>in</strong>; Stern, Elsbeth;<br />

Tiedemann, Joachim; Trolldenier, Hans-Peter; Uhlendorff, Harald; Wilberg,<br />

Sylvia<br />

Assoziierte Mitglie<strong>der</strong>: Gisbert, Krist<strong>in</strong>; Huth, Katja; Jucks, Ina; Kle<strong>in</strong>-Heßl<strong>in</strong>g,<br />

Johannes; Kneser, Cornelia; Nückles, Matthias; Rollett, Wolfr<strong>am</strong>; Schöne,<br />

Claudia; Souvignier, Elmar; Stahl, Elmar.<br />

Gäste: Bartholomé, Tobias; Günther, Cornelia; Kirsch, Bärbel; Lund, Brigitte;<br />

Perels, Franziska; Proske, Antje; Richter, Tobias; Runde, Anne; Scheiter,<br />

Kathar<strong>in</strong>a; Schworm, Silke; Seidel, T<strong>in</strong>a; Stadtler, Marc; Weber, Gerhard;<br />

Martignon, Laura; Froche, Roland; Reimann, Grit; Billmann-Mahecha, Elfriede.


TAGESORDNUNG<br />

Top 1: Feststellung <strong>der</strong> Beschlussfähigkeit<br />

Top 2: Wahl <strong>der</strong> <strong>Protokoll</strong>ant<strong>in</strong>/des <strong>Protokoll</strong>anten<br />

Top 3: Genehmigung <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

Newsletter 2/2002 6<br />

Top 4: Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>vers<strong>am</strong>mlung vom<br />

18.09.2001 <strong>in</strong> Landau (Newsletter 1/2002)<br />

Top 5: Verleihung des Nachwuchspreises<br />

Top 6: Aussprache über den laufenden Kongress aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong><br />

Pädagogischen Psychologie<br />

Top 7: Tätigkeitsbericht <strong>der</strong> Sprechergruppe und Aussprache<br />

Top 8: Kassenbericht<br />

Top 9: Ausblick auf die 9. Tagung <strong>der</strong> Fachgruppe Pädagogische<br />

Psychologie <strong>in</strong> Bielefeld<br />

Top 10: Verschiedenes<br />

Top 1: Feststellung <strong>der</strong> Beschlussfähigkeit<br />

Der Sprecher <strong>der</strong> Fachgruppe, Alexan<strong>der</strong> Renkl (Freiburg), begrüßte die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>vers<strong>am</strong>mlung. Er entschuldigte<br />

die Beisitzer<strong>in</strong> Elke Wild (Bielfeld), die an <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>vers<strong>am</strong>mlung nicht<br />

teilnehmen konnte. Die Beschlussfähigkeit wurde durch Zählung <strong>der</strong><br />

anwesenden Teilnehmer und Teilnehmer<strong>in</strong>nen festgestellt.<br />

Top 2: Wahl <strong>der</strong> <strong>Protokoll</strong>ant<strong>in</strong>/des <strong>Protokoll</strong>anten<br />

Zum <strong>Protokoll</strong>anten wurde Matthias Nückles (Freiburg) per Akkl<strong>am</strong>ation<br />

ernannt.<br />

Top 3: Genehmigung <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

Die Tagesordnung wurde ohne E<strong>in</strong>wände genehmigt.


Newsletter 2/2002 7<br />

Top 4: Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>vers<strong>am</strong>mlung<br />

vom 18.09.2001 <strong>in</strong> Landau (Newsletter 1/2002)<br />

Das <strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>vers<strong>am</strong>mlung vom 18.09.2001 <strong>in</strong> Landau wurde<br />

ohne Än<strong>der</strong>ungen genehmigt.<br />

Top 5: Verleihung des Nachwuchspreises 2002<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl erläuterte zunächst die mit <strong>der</strong> Ausschreibung des<br />

Nachwuchspreises verbundenen Zielsetzungen sowie das Proze<strong>der</strong>e.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e sollen Nachwuchswissenschaftler<strong>in</strong>nen und<br />

Nachwuchswissenschaftler, die an e<strong>in</strong>em für die Pädagogische Psychologie<br />

relevanten Thema arbeiten, dar<strong>in</strong> unterstützt werden, qualitativ hochwertige und<br />

<strong>in</strong>novative Forschungsarbeiten <strong>in</strong> angesehenen <strong>in</strong>ternationalen Zeitschriften zu<br />

publizieren. E<strong>in</strong>e ausführliche Darstellung <strong>der</strong> Ausschreibungs<strong>in</strong>tention und<br />

-modalitäten kann im Newsletter 1/2002 ab S. 6 nachgelesen werden.<br />

Für den Nachwuchspreis 2002 gab es <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t 6 Bewerbungen, die von<br />

jeweils e<strong>in</strong>em Mitglied <strong>der</strong> Sprechergruppe sowie von je e<strong>in</strong>em externen<br />

Gutachter beurteilt wurden. Externe Gutachter waren: Dr. Peter Gerjets, Prof.<br />

Dr. D. Leutner und Prof. Dr. J. Möller. Das Preisgeld be<strong>in</strong>haltet bis zu 300<br />

EURO für die aktive Teilnahme an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Kongress sowie<br />

weitere f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung bei <strong>der</strong> Anfertigung bzw. „Englisch-Korrektur“<br />

e<strong>in</strong>es Artikelmanuskripts. An folgende drei Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und<br />

Wissenschaftler wurde <strong>der</strong> Nachwuchspreis 2002 verliehen:<br />

Dipl.-Psych. Franziska Perels (Technische Universität Darmstadt) für ihren<br />

Beitrag „Longitud<strong>in</strong>al and processual evaluation of a tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g progr<strong>am</strong> to<br />

improve the problem solv<strong>in</strong>g competence of 8th gra<strong>der</strong>s“.<br />

Dipl.-Psych. Tobias Richter (Universität zu Köln) für se<strong>in</strong>en Beitrag „When<br />

implausible arguments foster learn<strong>in</strong>g: Epistemological evlaluations <strong>in</strong> text“.<br />

Dipl.-Psych. Silke Schworm (Universität Freiburg) für ihren Beitrag<br />

„Acquisition of cognitive skills: The role of self-explanation <strong>in</strong> observational<br />

learn<strong>in</strong>g“.<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl problematisierte die relativ ger<strong>in</strong>ge Zahl an Bewerbungen (6)<br />

und ermutigte die anwesenden Fachgruppenmitglie<strong>der</strong> zukünftig die<br />

Informationen über die Ausschreibung <strong>der</strong> Preise breiter zu streuen.


Newsletter 2/2002 8<br />

Top 6: Aussprache über den laufenden Kongress<br />

aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Pädagogischen Psychologie<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Aussprache stand die von Alexan<strong>der</strong> Renkl aufgeworfene<br />

Frage, weshalb beim diesjährigen Kongress <strong>der</strong> DGPs vergleichsweise wenige<br />

Beiträge aus <strong>der</strong> Pädagogischen Psychologie zu verzeichnen waren.<br />

Angemeldet worden waren 7 Arbeitsgruppen, 46 Forschungsreferate, 29<br />

Poster, e<strong>in</strong>e Vorführung, jedoch ke<strong>in</strong>e Positions- und Überblicksreferate. Davon<br />

wurden angenommen: 6 Arbeitsgruppen, 39 Forschungsreferate, 26 Poster und<br />

e<strong>in</strong>e Vorführung. Elsbeth Stern erläuterte zunächst das Proze<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

Begutachtung <strong>der</strong> Beiträge. Demnach gab es für jede <strong>der</strong> genannten<br />

Beitragsarten mehrere Gutachter, wobei zwischen verschiedenen Gutachtern,<br />

die denselben Beitrag begutachteten nur selten Abweichungen im Urteil<br />

auftraten. Ablehnungen wurden generell nur bei offensichtlich „unseriösen“<br />

Abstracts ausgesprochen. Manche Beiträge wurden vom Progr<strong>am</strong>mkommitee<br />

auch an<strong>der</strong>en Sachgebieten zugeordnet als dies von den Autoren angegeben.<br />

Diese „Umgruppierung“ wurde als e<strong>in</strong>e potenzielle Ursache für die niedrige<br />

Anzahl an Beiträgen aus <strong>der</strong> Pädagogischen Psychologie angeführt. Alexan<strong>der</strong><br />

Renkl führte an, dass normalerweise auf Grund <strong>der</strong> Fachgruppengröße ca. 15%<br />

<strong>der</strong> Positions- und Überblicksreferate aus <strong>der</strong> Pädagogischen Psychologie zu<br />

erwarten s<strong>in</strong>d und ermutigte die Anwesenden, zukünftig wie<strong>der</strong> mehr Positions-<br />

und Überblicksreferate anzumelden.<br />

Top 7: Tätigkeitsbericht <strong>der</strong> Sprechergruppe und Aussprache<br />

Thema 1: Entwicklung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahl <strong>der</strong> Fachgruppe<br />

Die Fachgruppe umfasst <strong>der</strong>zeit 293 Mitglie<strong>der</strong> (Stand: September 2002). Dies<br />

entspricht „Platz 3“ unter den 14 Fachgruppen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Psychologie, nach Sozialpsychologie (302) und Kl<strong>in</strong>ischer Psychologie<br />

(348). Es handelt sich somit um e<strong>in</strong>e starke Fachgruppe und es ist e<strong>in</strong> Zuwachs<br />

seit November 2001 um 22 Mitglie<strong>der</strong> zu verzeichnen (zum Vergleich<br />

Sozialpsychologie: 9 neue Mitglie<strong>der</strong>, Kl<strong>in</strong>ische Psychologie: 15,<br />

Entwicklungspsychologie: 15, A&O: 15).<br />

Thema 2: Umstellung des Newsletters<br />

Der Sprecher, Alexan<strong>der</strong> Renkl, dankte dem Landauer Verlag für Empirische<br />

Pädagogik für den kostenlosen Druck des Newsletters über viele Jahre h<strong>in</strong>weg.


Newsletter 2/2002 9<br />

Er nennt verschiedene Gründe für die Umstellung, beispielsweise die<br />

gestiegenen Kosten bei <strong>der</strong> Herstellung, und er erläutert die Entscheidung <strong>der</strong><br />

Sprechergruppe für die zukünftige Verbreitung des Newsletters als PDF-<br />

Dokument per Internet. Nähere Informationen hierzu können im Newsletter<br />

1/2002 S.5 nachgelesen werden.<br />

Thema 3: Umstellung <strong>der</strong> Internetseiten <strong>der</strong> Fachgruppe<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl dankt Frau Dr. Margarete Imhof für die langjährige Pflege <strong>der</strong><br />

Internetseiten und gibt die neue WWW-Adresse bekannt (http://www.paedpsy.de/).<br />

Nähere Informationen können im Newsletter 1/2002 auf S. 5<br />

nachgelesen werden.<br />

Thema 4: Nachwuchspreis<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl erläutert an dieser Stelle nochmals die Zielsetzungen, welche<br />

die Sprechergruppe mit <strong>der</strong> jährlichen Vergabe des Nachwuchspreises<br />

verb<strong>in</strong>det. Er betont <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er formativen<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung gegenüber e<strong>in</strong>er summativen Nachwuchsför<strong>der</strong>ung, wie<br />

sie bislang mit <strong>der</strong> Vergabe des För<strong>der</strong>preises Pädagogische Psychologie<br />

realisiert wurde. Nähere Informationen können im Newsletter 1/2002 ab S. 6<br />

nachgelesen werden.<br />

Thema 5: Vorbereitung e<strong>in</strong>er Befragung von Doktoranden und <strong>der</strong>en Betreuern<br />

Offenbar gibt es Diskrepanzen zwischen Betreuer und Betreuten, was die<br />

Wahrnehmung des Betreuungsverhältnisses, die subjektiven Erwartungen und<br />

die Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Betreuung angeht. Anfang des kommenden<br />

W<strong>in</strong>tersemesters soll unter Fe<strong>der</strong>führung von Elke Wild (Bielefeld) e<strong>in</strong><br />

Fragebogen verschickt werden, <strong>in</strong> dem diesen Fragen nachgegangen wird. Zu<br />

<strong>der</strong> Thematik ist e<strong>in</strong> Diskussionsforum auf <strong>der</strong> nächsten Fachgruppentagung <strong>in</strong><br />

Bielefeld geplant. Das genaue Format ist jedoch noch offen. In diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang erwähnt Alexan<strong>der</strong> Renkl, dass gerade für neu berufene<br />

Professoren e<strong>in</strong>e Supervision o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Coach<strong>in</strong>g <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e<br />

Optimierung <strong>der</strong> anfallenden Betreuungs- und Leitungstätigkeiten s<strong>in</strong>nvoll wäre.<br />

Er regt dazu an, darüber nachzudenken, <strong>in</strong>wiefern hier auch e<strong>in</strong>e Unterstützung<br />

durch die Fachgruppe geleistet werden könnte.<br />

Thema 6: Rahmenprüfungsordnung und Profilbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pädagogischen<br />

Psychologie<br />

Der Sprecher, Alexan<strong>der</strong> Renkl erläutert die Neuregelung des Paragraphen 28<br />

<strong>der</strong> Rahmenprüfungsordnung für Psychologie. Hauptziel <strong>der</strong> neuen RO ist die


Newsletter 2/2002 10<br />

Flexibilisierung des Studiums im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Schwerpunktbildung im<br />

Hauptstudium. In <strong>der</strong> ersten Fassung des § 28 war Pädagogische Psychologie<br />

nicht mehr als Prüfungsfach neben Kl<strong>in</strong>ischer und A&O Psychologie angeführt.<br />

Die Initiative <strong>der</strong> Sprechergruppe hat nun dazu geführt, dass dies geän<strong>der</strong>t<br />

wurde und nun nach <strong>der</strong> endgültigen Fassung zwei Fachprüfungen <strong>in</strong> zwei <strong>der</strong><br />

drei Anwendungsfächer abgelegt werden müssen. Pädagogische Psychologie<br />

ist nun wie<strong>der</strong> als gleichberechtigtes Fach aufgeführt.<br />

E<strong>in</strong> zweiter kritischer Punkt betrifft die Fachprüfungen <strong>in</strong> den Vertiefungsfächern<br />

(§ 28 Absatz b). Hier sollen zwei Fächer vertiefend studiert werden, wobei die<br />

beiden Fachprüfungen <strong>in</strong> diesen Fächern durch e<strong>in</strong>e Prüfung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Fachgebiet ersetzt werden können, sofern dieses <strong>in</strong> doppeltem Umfang<br />

vertiefend studiert wurde.<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl erläutert die Konsequenzen, die aus diesen Än<strong>der</strong>ungen<br />

resultieren:<br />

1) Pädagogische Psychologie kann vermieden werden.<br />

2) E<strong>in</strong>e doppelte Vertiefung kann zumeist von e<strong>in</strong>er Abteilung nicht alle<strong>in</strong>e<br />

geleistet werden.<br />

3) Kooperationen vor Ort werden wichtig, um e<strong>in</strong>fache bzw. doppelte<br />

Vertiefungen anbieten zu können. In diesem Zus<strong>am</strong>menhang stellen an<strong>der</strong>e<br />

Fachgruppen bereits erste Überlegungen zu neuen Curricula an (z.B.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Psychologie, Medienpsychologie).<br />

Es besteht offenbar e<strong>in</strong>e Notwendigkeit zu e<strong>in</strong>er frühzeitigen Positionierung des<br />

Faches bzw. <strong>der</strong> Fachgruppe.<br />

Kommentare zu dieser Problematik von Seiten <strong>der</strong> anwesenden<br />

Fachgruppenmitglie<strong>der</strong>:<br />

Andreas Krapp: Die Vertiefungsfächer sollten längerfristig auf Praxisfel<strong>der</strong><br />

zugeschnitten werden. Es sollten Kooperationen mit Kollegen aus<br />

Nachbarfächern angestrebt werden, um auf diese Weise strukturbildend zu<br />

wirken. Durch die „Doppelvertiefung“ könnten <strong>in</strong>novative <strong>in</strong>ter- bzw.<br />

„subdiszipl<strong>in</strong>äre“ Fel<strong>der</strong> erschlossen werden. In diesem Kontext s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die Initiativen <strong>der</strong> DFG zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> empirischen<br />

Bildungsforschung <strong>in</strong> Deutschland zu sehen.<br />

Ralf Schwarzer: Wer die Profilbildung konsequent will, muss ggf. auch bereit<br />

se<strong>in</strong>, auf Pädagogische Psychologie als Bezeichnung des Faches zu<br />

verzichten. Dieser Weg wird beispielsweise <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> gegangen.


Newsletter 2/2002 11<br />

Claudia Dalbert stimmt den Vorrednern zu, es ist notwendig, Kooperationen<br />

e<strong>in</strong>zugehen, um Profile zu schaffen, und das Ergebnis muss nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

Pädagogische Psychologie heißen.<br />

Franz Schott: Pädagogische Psychologie sollte nicht an den historisch<br />

gewachsenen „Flächen“ festgemacht werden und daran gemessen werden.<br />

Man sollte vielmehr Grundkompetenzen def<strong>in</strong>ieren und daran die<br />

Vertiefungsfächer ausrichten.<br />

Joachim Brunste<strong>in</strong> macht darauf aufmerks<strong>am</strong>, dass Pädagogische<br />

Psychologie als Berufs- bzw. Praxisfach beim BDP kaum vertreten ist,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Vergleich zu Kl<strong>in</strong>ischer und A&O Psychologie. Das Profil <strong>der</strong><br />

Pädagogischen Psychologie sollte <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Frage <strong>der</strong><br />

Berufsqualifizierung deutlicher herausgearbeitet werden.<br />

Elsbeth Stern weist <strong>in</strong> diesem Zus<strong>am</strong>menhang darauf h<strong>in</strong>, dass die Anregung<br />

<strong>der</strong> vorangegangenen Sprechergruppe, ehemalige Absolventen <strong>in</strong><br />

Pädagogischer Psychologie über ihren beruflichen Werdegang zu befragen<br />

lei<strong>der</strong> nicht weiterverfolgt wurde. Der jetzige Sprecher, Alexan<strong>der</strong> Renkl, nimmt<br />

dies als Auftrag an.<br />

Wolfgang Schnei<strong>der</strong> verweist auf e<strong>in</strong>e eigene Publikation zu dieser Thematik<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitschrift Erziehung und Unterricht, merkt jedoch an, dass e<strong>in</strong>e solche<br />

Befragung nicht den entscheidenden Punkt trifft. Was vielmehr fehlt, ist e<strong>in</strong>e<br />

genaue Arbeitsmarktanalyse. Was s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Unternehmen?<br />

Außerdem: Es gibt schon klare Profilbildungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pädagogischen<br />

Psychologie. Man muss sich nur die Internetseiten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Institute<br />

ansehen.<br />

Andreas Krapp stellt fest, dass die Alumni-Tradition <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pädagogischen<br />

fehlt, während sie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Diszipl<strong>in</strong>en vorhanden ist. Außerdem gibt es<br />

Konkurrenz von an<strong>der</strong>en Diszipl<strong>in</strong>en, die <strong>der</strong> Pädagogischen Psychologie<br />

traditionelle Tätigkeitsfel<strong>der</strong> streitig machen.<br />

Friedrich Hesse verweist auf se<strong>in</strong>e Arbeitse<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen, die<br />

Pädagogische und Medienpsychologie heißt. Es komme darauf an,<br />

Perspektiven aufzuzeigen, sprich Pädagogische Psychologie mit e<strong>in</strong>er<br />

bestimmten Schwerpunktsetzung zu verb<strong>in</strong>den. In e<strong>in</strong>er ähnlichen Situation<br />

bef<strong>in</strong>den sich auch an<strong>der</strong>e Fächer. Gerade die Überlappungen zwischen den<br />

Fächern bieten die Chance zur Profilbildung.<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl weist darauf h<strong>in</strong>, dass auf diese Weise die Existenz <strong>der</strong><br />

traditionellen Fächer gefährdet wird.


Newsletter 2/2002 12<br />

Hans-Peter Trolldenier bemerkt, dass pädagogisch-psychologische<br />

Kompetenzen durchaus auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n, z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ischen<br />

Psychologie, von Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

Ra<strong>in</strong>er Bromme betont die wichtige Rolle <strong>der</strong> Basisausbildung <strong>in</strong><br />

Pädagogischer Psychologie. Es komme hier darauf an, den Studierenden e<strong>in</strong>e<br />

Orientierung auf Pädagogische Psychologie zu vermitteln, zu verdeutlichen<br />

<strong>in</strong>wiefern Pädagogische Psychologie berufsqualifizierende Kompetenzen<br />

vermittle. Dies ist <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Fächern, z.B. <strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ischer Psychologie, weniger<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Top 8: Kassenbericht<br />

Der Kassenwart, Ulrich Schiefele (Bielefeld), gibt e<strong>in</strong>en kurzen Bericht über die<br />

Kontobewegungen seit <strong>der</strong> letzten Tagung <strong>in</strong> Landau. Nachfolgend se<strong>in</strong>e<br />

Aufstellung:<br />

+ 5700 DM aktuelle Beiträge<br />

– 804 DM für den Newsletter<br />

Umstellung auf EURO <strong>am</strong> 16.11.: Ges<strong>am</strong>tguthaben: 9112 EURO<br />

+ 2556 Euro Rückzahlung Vorschuss für Tagung <strong>in</strong> Landau<br />

+ 2984 Euro Überschuss von <strong>der</strong> letzten Tagung (Landau)<br />

– 113 Euro Reisegel<strong>der</strong> Renkl<br />

– 65 Euro Internetseiten-Betreuung M. Imhof<br />

– 75 Euro E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> Internet-Doma<strong>in</strong> "paed-psy"<br />

Top 9: Ausblick auf die nächste Tagung <strong>in</strong> Bielefeld<br />

E<strong>in</strong>e Anmeldung auf <strong>der</strong> Tagungshomepage ist bereits möglich (http://www.unibielefeld.de:8081/psychologie/paeps2003/<strong>in</strong>dex.htm).<br />

Der Modus für die<br />

E<strong>in</strong>reichung von Beiträgen wird gegenüber <strong>der</strong> letzten Tagung wie<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t.<br />

Es werden ke<strong>in</strong>e ausführlichen Zus<strong>am</strong>menfassungen mehr erfor<strong>der</strong>lich se<strong>in</strong>.<br />

Die Tagung wird vom 21.09. bis 24.09.2003 stattf<strong>in</strong>den.


Top10: Verschiedenes<br />

Psychologie <strong>in</strong> den Lehr<strong>am</strong>tsstudiengängen:<br />

Newsletter 2/2002 13<br />

Re<strong>in</strong>hard Pekrun plädiert für e<strong>in</strong> Ende <strong>der</strong> curricularen Beliebigkeit und schlägt<br />

vor, e<strong>in</strong> Rahmencurriculum durchzusetzen, um homogene Strukturen zu<br />

schaffen. Die Gesellschaft für Erziehungswissenschaft hat bereits e<strong>in</strong> Papier zu<br />

diesen Fragen vorgestellt. Die Pädagogische Psychologie kommt <strong>in</strong> diesem<br />

Papier kaum vor! Hier muss „nachgelegt“ werden!<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Arnold plädiert für e<strong>in</strong>e stärkere Modularisierung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Pädagogischen Psychologie.<br />

Uli Schiefele: Was kann Psychologie zu den neuen M.A./B.A.-Studiengängen<br />

beitragen? Was s<strong>in</strong>d die Konsequenzen? Psychologie sei als eigenständiges<br />

Fach oft nicht mehr vertreten.<br />

Ra<strong>in</strong>er Bromme betont die Notwendigkeit, das Fachspezifische Pädagogischer<br />

Psychologie <strong>in</strong> den Lehr<strong>am</strong>tsstudiengängen stärker auszuweisen und verweist<br />

auf die deprimierenden Erfahrungen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>westfalen, wenn dies nicht<br />

geschieht.<br />

Andreas Krapp betont, dass Pädagogische Psychologie sich <strong>der</strong><br />

Lehrerausbildung zuwenden muss, um das Feld nicht an<strong>der</strong>en Fächern zu<br />

überlassen. Se<strong>in</strong> Vorschlag, sich mit <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für<br />

Erziehungswissenschaft zu koord<strong>in</strong>ieren, wird von Re<strong>in</strong>hard Pekrun<br />

unterstützt.<br />

Detlev Leutner bemerkt, dass h<strong>in</strong>reichend Platz <strong>in</strong> den Studiengängen für<br />

Psychologie sei. Er betont ebenfalls die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Koord<strong>in</strong>ation mit<br />

<strong>der</strong> DGFE.<br />

Alexan<strong>der</strong> Renkl wirft die Frage auf, ob Initiativen <strong>der</strong> Kommission<br />

„Lehrerbildung“ über die Fachgruppe o<strong>der</strong> direkt über die DGPs gehen sollten.<br />

Wolfgang Schnotz schlägt e<strong>in</strong>e konzertierte Aktion mit dem Vorstand <strong>der</strong><br />

DGPs vor.<br />

Re<strong>in</strong>hard Pekrun me<strong>in</strong>t, die Rolle <strong>der</strong> Fachgruppe sei hier subsidiär, da<br />

Psychologie <strong>in</strong> den Lehr<strong>am</strong>tsstudiengängen nicht auf Pädagogische<br />

Psychologie beschränkt ist.<br />

Ankündigung <strong>der</strong> nächsten AEPF-Tagung: Frankfurt, DIPF, 17-19. März 2003.


Newsletter 2/2002 14<br />

Andreas Helmke gibt bekannt, dass er nun an die Stelle von Wolfgang<br />

Schnei<strong>der</strong> als Fachgutachter für Pädagogische Psychologie bei <strong>der</strong> DFG<br />

gerückt ist.<br />

gez. Matthias Nückles (<strong>Protokoll</strong>)<br />

gez. Alexan<strong>der</strong> Renkl (Vers<strong>am</strong>mlungsleitung)

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