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Richtige Ernaehrung - Fit For Fire Fighting

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Eat and Drink for <strong>Fire</strong>fighting<br />

Landesfeuerwehrschule Bruchsal<br />

Bruchsal, den 07. November 2009<br />

Referent: Dr. Wolfgang Friedrich<br />

Magister der Sportbiologie und Sportwissenschaft<br />

Diplom-Sportlehrer<br />

Studienleiter des WLSB, Landesportschule Albstadt


Spezifische Bedingungen im<br />

Feuerwehreinsatz<br />

• Einsatzdauer (zunächst) nicht absehbar<br />

• Tageszeit des Einsatzes unklar<br />

• z.T. sehr ungünstige Witterungsbedingungen<br />

• Ungünstige Einsatzbekleidung<br />

• Schwere Ausrüstung<br />

• Art des Einsatzes: Unfälle, Hausbrände, Industriebrände, Rettung in<br />

schwierigem Gelände, Fehlalarme,…<br />

Feuerwehr St. Brandan(Schweiz)<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeitshaushalt<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Aufgabe von Getränken im Sport<br />

• Flüssigkeitsverlust ausgleichen (Trinkmenge)<br />

• Mineralstoffverluste ausgleichen<br />

• Energie (in Zuckerform) liefern<br />

• Verträglichkeit<br />

• Geschmack<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Schweiß fließt, wenn Muskeln weinen...<br />

• Was da so alles verloren geht pro Liter:<br />

• Natrium 1200mg<br />

• Chlorid 1000mg<br />

• Kalium 300mg<br />

• Calcium 160mg<br />

• Magnesium 36mg<br />

• Sulfat 25mg<br />

• Phosphat 15mg<br />

• Laktat 1500mg<br />

• Harnstoff 700mg<br />

• Vit. C 50 mg<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeit und mentale<br />

Leistungsfähigkeit<br />

• Das Gehirn ist auf Flüssigkeit und Zucker angewiesen<br />

• Optimal pro Tag ca. 2.5 Liter Flüssigkeit (ohne Sport)<br />

• Folge von Wassermangel :<br />

• die Kapazität zur aktuellen Informationsaufnahme und<br />

Informationsverarbeitung wird gemindert<br />

• Aufmerksamkeit und Wachheitsgrade sinken<br />

• Immer genügend trinken!<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeitshaushalt - Apfelsaftschorle<br />

• Magen- u. Darmbeschwerden möglich<br />

• Mischungsverhältnis wichtig: 1 : 3<br />

• liefert Energie<br />

• liefert Mineralstoffe<br />

• Unverdünnter Apfelsaft ist völlig ungeeignet<br />

• Beurteilung:<br />

• Eignet sich nicht generell<br />

• Hängt von Verträglichkeit ab<br />

• Optimales Getränk nach dem Einsatz<br />

• Vorsicht bei Fertiggetränken!<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeitshaushalt - Mineralwasser<br />

• NaCL: 500-1500mg/l<br />

• Magnesium: 80-100mg/l<br />

• Calcium: 160 –250 mg/l<br />

• Hydrogencarbonat: > 600mg/l<br />

• Beurteilung:<br />

• optimal für Einsatz, passt immer<br />

• ohne Kohlensäure > behindert VO2max!<br />

• Tipp zum Kochsalz:<br />

• Laugenbrezeln/Laugenbrötchen sind sehr salzhaltig und liefern<br />

zudem Kohlenhydrate!!!<br />

• Salzstangen übrigens auch…<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Mineralwässer<br />

Na K Mg Ca Cl<br />

Ensinger 28,8 6,9 124 528 28,9<br />

Rosbach<br />

Quelle<br />

39,9 131,4 261,6 50,0<br />

Apollinaris 470 30 120 90 130<br />

Gerolsteiner 118 11 108 348 40<br />

Volvic 8 10,4 6 5,4 7,5<br />

Leitungswasser<br />

TÜ<br />

20,3 3,2 18,3 75,4 33<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Coca Cola - “Mischen Impossible“<br />

• Enthält 100-110 Gramm Zucker/l<br />

• ist quasi mineralstofffrei<br />

• pH-Wert 3,0<br />

• wirkt diuretisch<br />

• wirkt stimulierend > Hypernervosität<br />

• spült über den Urin extrem viel Magnesium, Calcium, NaCl aus<br />

• Ist extrem schädlich für die Knochen<br />

• Beurteilung: direkt angewendeter Blödsinn!<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Energy – Drinks<br />

Flugshow oder Bauchlandung?!<br />

• sind hyperton , enthalten so viel Zucker wie Coca Cola<br />

• Enthalten sehr viel Koffein (bis zu 150mg)<br />

• Mineralstoffverluste : Krampfneigung steigt<br />

• Enthalten kaum Natrium: Erbrechen möglich<br />

• Viele enthalten problematische Inhaltsstoffe (z.B. Benzol, Farbstoffe,<br />

künstliche Süssungsmittel,…)<br />

• z.B.Taurin: erlaubt sind 300mg/l , 14 Testgetränke enthielten ><br />

4000mg/l (Ökotest 7/2007)<br />

• Fazit: Diese Getränke sind für den Einsatz völlig ungeeignet!<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeitshaushalt - Sportgetränke<br />

• liefern Energie und Mineralstoffe<br />

• Zuckergehalt: 40-80g/l<br />

• Auch in Pulverform möglich (günstigere Kosten)<br />

• Trend :<br />

• Verdünnen: 1/3 Sportgetränk und 2/3 Mineralwasser/ Wasser auf 1 Liter<br />

• Beurteilung:<br />

• Kann vor, während und nach dem Einsatz getrunken werden<br />

• v.a. wenn hohe Schweiß-verluste zu erwarten sind<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeitshaushalt - Malzbier<br />

• liefert Energie in <strong>For</strong>m von Zucker<br />

• günstige Mischung verschiedener Zuckerformen:<br />

• Maltose, Glukose, Fruktose<br />

• keine Unterzuckerung<br />

• ist quasi mineralstofffrei<br />

• Beurteilung:<br />

• Kann vor, während und nach dem Einsatz getrunken werden<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Flüssigkeitshaushalt - Alkohol<br />

• behindert generell die Regeneration (Erholung)<br />

• wirkt diuretisch: Mg, K, NaCl, Ca<br />

• beeinträchtigt die Glukoseneogenese in der Leber<br />

• man übersäuert schneller<br />

• beeinträchtigt die Mitochondrienfunktion<br />

• stört den Proteinstoffwechsel<br />

• senkt den Testosteronspiegel,<br />

• also: Vorsicht bei Krafttrainingsphasen<br />

• Erhöhung der Infektanfälligkeit<br />

• Beurteilung:...<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Take home message: Trinkverhalten<br />

• Merken:<br />

• Der Durst ist ein schlechter Ratgeber!<br />

• Man muss lernen zu trinken, auch wenn man keinen Durst hat!<br />

• Gehirnleistung leidet unter einem Wassermangel im Körper<br />

• Die Zufuhr rasch verfügbarer Energie hat bei längeren Einsätzen<br />

Vorrang vor dem Ersatz von Mineralstoffen!<br />

• D.h. Zuckerersatz vor Mineralstoffersatz!<br />

• Kochsalz, Magnesium, Kalium und Kalzium sind dabei die<br />

wichtigsten Elektrolyte<br />

• Vortrinken ist wichtig, also u.U. auf der Fahrt zum Einsatz<br />

(Magenfüllung)<br />

• Regelmäßiges Nachtrinken: ca. 100- 250ml alle 30 Minuten<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


• kohlenhydratbetont<br />

• fettbewusst<br />

• hochwertiges Eiweiß<br />

• mineralreich<br />

Feste Nahrungsmittel<br />

• vitaminreich, also viel Obst und Gemüse<br />

• frische Zubereitung!<br />

• regional<br />

• saisonal<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Frühstück<br />

• Nach einer Erhebung von 2007 frühstücken …<br />

• 72% der Deutschen regelmäßig<br />

• 10% manchmal<br />

• 17 % verzichten ganz darauf<br />

• Mögliche Folgen bei Frühstücksmuffeln:<br />

• Unkonzentriertheit, Müdigkeit, Schlappheit am Morgen<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Kohlenhydratreiche Ernährung<br />

• Teigwaren / Pasta<br />

• Längerer Einsatz: Spaghetti möglich<br />

• Kartoffeln: Kartoffelpüree, Gnocchi<br />

• Vollkornbrot<br />

• Im Einsatz Vollkorn bevorzugen, da es länger sättigt!<br />

• Müsli<br />

• Reis (Vollkorn/poliert)<br />

• Risotto<br />

• Haferflocken<br />

• Rührkuchen<br />

• Banane geschält<br />

• Sport-Riegel<br />

• Fruchtschnitten<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Dschungelwurst oder...<br />

• die Banane wirkt wie eine Energiedepotspritze<br />

• Optimale KH-Kombination, basisch<br />

• Fruchtzucker, Traubenzucker<br />

• Führt nicht zum Unterzucker<br />

• Mineralstoffe: K, Mg, Ca, Na<br />

• Vitamine: A,D,E,K, B1, B2, C, Fölsäure, Niacin, B6,Biotin,<br />

• Ergebnis: leichter, konstanter Blutzuckeranstieg<br />

• Im Einsatz: Früchte zur Verfügung stellen<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


...und dem Hunger einen Riegel<br />

vorschieben!<br />

• Kohlenhydratanteil: ideal 60%<br />

• Fettanteil: 20 % maximal, optimal unter 10%<br />

• Eiweißanteil: im<br />

Riegel ca. 20%<br />

Unterschied:<br />

„feine“ Riegel, z.B. Powerbar<br />

„grobe“ Riegel, z.B. CORNY<br />

Riegel-Regel:<br />

zu Riegeln immer etwas trinken!!!<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Empfehlenswerte Riegel für den<br />

Kohlenhydrate<br />

(g pro 100g)<br />

Einsatz<br />

Eiweiß<br />

(g pro 100g)<br />

Fett<br />

(g pro 100 g)<br />

CORNY nussig 61,4 8,0 16,2<br />

CORNY Schoko 61,9 6,9 17,3<br />

CORNY Schoko<br />

Banane<br />

CORNY fruchtig<br />

herb<br />

CORNY Kirsch<br />

Joghurt<br />

Friedrich, 2007<br />

59,4 5,8 20,6<br />

71,5 6,5 8,6<br />

60,0 7,1 18,2<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Empfehlenswerte Riegel<br />

• Viba Sportsline ®<br />

• Ultra-Sports ®<br />

• Power Bar Performance ®<br />

• Maxim Energy Bar ®<br />

• Seitenbacher <strong>Fit</strong>nessriegel ®<br />

• Nutraxx ®<br />

• Sponser High Energy Bar ®<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Fettbewusste Ernährung –<br />

<strong>Fit</strong> statt fett!<br />

• Arsenal London: max. 10% Körperfett, sonst geht man laufen!<br />

• Fett verzögert die Magenentleerung / Regeneration<br />

• Z.B. Pommes Frites / Kroketten äußerst selten, nicht im Einsatz<br />

• Während des Einsatzes fettarm essen<br />

• Zur optimalen Regeneration nach einem Einsatz auch fettarm<br />

• Fette Wurst meiden: Salami, Fleischkäse, rote Wurst, …<br />

• Schinken (Truthahn, Hähnchen) bevorzugen<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Eiweißbetonte Ernährung<br />

• Günstige Nahrungsmittelkombinationen für den täglichen Verzehr<br />

• Z.B. Müsli mit Kefir, Joghurt, Molke, Buttermilch<br />

• Vollkornbrot mit Käse<br />

• Pfannkuchen, Waffeln<br />

• Pellkartoffeln mit Quark<br />

• Nudeln mit Käse überbacken<br />

• Edamer u. Gouda bevorzugen<br />

• Bohnen mit Nudeln, Reis Kartoffeln<br />

• Spiegelei und Kartoffeln<br />

• Kartoffeln mit Käse überbacken<br />

• Erbsen mit Nudeln, Reis , Kartoffeln<br />

• Hähnchen, Truthahn, Rindersteaks, Schweinesteak, Fisch (tot)<br />

• Nach körperlicher Belastung abends immer Eiweiß und Kohlenhydrate<br />

verzehren<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich


Take home message: Nahrungsmittel<br />

• Nicht hungrig in einen Einsatz gehen!<br />

• Auf der Fahrt zu einem Einsatz z.B. 1 Riegel oder 1 Banane essen<br />

• Bei längeren Einsätzen: Pasta (Spaghetti/Tortellini) bevorzugen<br />

• Vollkorn bevorzugen<br />

• Keine Milch vor oder während des Einsatzes!!!<br />

• Aber eiweiß- und kohlenhydratreich nach dem Einsatz!<br />

• Die erste Stunde nach dem Einsatz ist die wichtigste für die<br />

Regeneration<br />

© Dr. Wolfgang Friedrich

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