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Geschäftsbericht 2011 der Holcim Deutschland Gruppe

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Lösungen liefern.<br />

Zukunft bauen.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

|


Lösungen liefern.<br />

Zukunft bauen.<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> ist Norddeutschlands<br />

führen<strong>der</strong> Baustoffhersteller.<br />

Mit unseren Produkten<br />

entstehen zahlreiche Bauwerke<br />

im Norden.<br />

Ob große o<strong>der</strong> kleine Projekte –<br />

wir liefern unseren Kunden die<br />

richtigen Lösungen und bauen<br />

gemeinsam an <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Mit den Bildreihen in diesem<br />

Bericht stellen wir Ihnen<br />

ausgewählte Bauprojekte vor und<br />

geben Ihnen zudem Einblicke in<br />

unser Geschäft und Handeln.<br />

2<br />

Lagebericht des Konzerns<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

|


Hauptverwaltung Hamburg<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

3<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> in Zahlen<br />

|<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Absatz Bindemittel (1.000 t) 4.279 3.602<br />

Absatz Zuschlagstoffe (1.000 t) 3.991 3.298<br />

Absatz Transportbeton (1.000 m 3 ) 2.093 1.915<br />

Umsatzerlöse (T€) 392.210 354.790<br />

Bilanzsumme (T€) 415.985 417.073<br />

Eigenkapital und Anteile Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter (in % <strong>der</strong> Bilanzsumme) 38,2 38,9<br />

Sachanlagenzugänge (T€) 32.431 18.428<br />

Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen (T€) 26.420 27.303<br />

Personalaufwand (T€) 1) 76.335 78.165<br />

Personalstand (Vollzeitäquivalent 31.12.) 1.289 1.390<br />

Jahresüberschuss inklusive Min<strong>der</strong>heitenanteile (T€) −1.381 3.499<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (Cashflow) (T€) 26.965 23.664<br />

1) Einschließlich sozialer Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung<br />

sowie freiwilliger sozialer Leistungen


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

4<br />

Organe<br />

Vorstand<br />

Leo Mittelholzer<br />

Vorsitzen<strong>der</strong>, Hamburg<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Peter von Foerster<br />

Vorsitzen<strong>der</strong>, Hamburg<br />

Theophil H. Schlatter (bis 30.6.<strong>2011</strong>)<br />

stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>, Wädenswil / Schweiz<br />

Thomas Aebischer (ab 1.7.<strong>2011</strong>)<br />

stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> (ab 27.9.<strong>2011</strong>),<br />

Küsnacht / Schweiz<br />

Karl Gernandt<br />

Hamburg<br />

Dr. Bernhard G. Leben<strong>der</strong><br />

Hamburg<br />

Thomas Lucius* (ab 1.8.<strong>2011</strong>)<br />

Lehrte<br />

Jürgen Schostak* († 29.5.<strong>2011</strong>)<br />

Bahrenfleth<br />

Ronald Siegismund*<br />

Sehnde<br />

* Arbeitnehmervertreter<br />

Management-Team<br />

Leo Mittelholzer<br />

Business Planning, Risikomanagement,<br />

Kommunikation, Zuschlagstoffe, Geocycle,<br />

Fertigteile<br />

Matthias von <strong>der</strong> Brelje<br />

Markt und Logistik Bindemittel,<br />

Hüttensand, Flugasche<br />

Joachim Dietz<br />

Personal und Services, Aktivitäten Sachsen,<br />

Liegenschaften<br />

Markus Hauck<br />

Finanzen und Controlling, Einkauf, Recht, IT<br />

Morten Holpert<br />

Produktion und Technik, Werksgruppe Lägerdorf<br />

Oliver Lindfeld<br />

Transportbeton<br />

Marius Seglias<br />

Produktion und Technik, Werksgruppe Höver<br />

|


Leo Mittelholzer<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

5<br />

Vorwort<br />

Das Jahr <strong>2011</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

blieben im vergangenen Geschäftsjahr weiter<br />

spannend: Während in <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

die anhaltende Finanzkrise und die ungelöste<br />

Staatsverschuldung einiger Mitgliedslän<strong>der</strong> die<br />

Rahmenbedingungen vieler Staaten bestimmten,<br />

ist die deutsche Wirtschaft im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr erneut kräftig gewachsen und<br />

zeigte sich in einer sehr robusten Verfassung.<br />

Dies wirkte sich auch insgesamt positiv auf die<br />

deutsche Bauwirtschaft aus.<br />

Für die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> ist das<br />

Jahr <strong>2011</strong> in allen Segmenten mengenmäßig<br />

positiv verlaufen. Dabei sind uns bei <strong>der</strong> positiven<br />

Absatzentwicklung sicherlich die relativ<br />

milden Wintermonate, das abermals kräftige<br />

Wirtschaftswachstum in <strong>Deutschland</strong> sowie die<br />

damit verbundene gute Lage in <strong>der</strong> Bauindustrie<br />

zur Hilfe gekommen. Jedoch spürten wir<br />

auch deutlichen Gegenwind – bei <strong>der</strong> Durchsetzung<br />

dringend notwendiger Preiserhöhungen,<br />

bei den volatilen Beschaffungskosten für Rohstoffe<br />

und Energie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> zunehmend einge­<br />

schränkten Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe.<br />

Diese Einflüsse und auch vorgenommene Abschreibungen<br />

sorgten dafür, dass wir trotz guter<br />

Mengenentwicklungen beim Betriebsergebnis<br />

schlechter als im Vorjahr abgeschlossen haben.<br />

Lassen Sie mich kurz erläutern, was die<br />

wichtigsten Entwicklungen in den einzelnen<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong>n waren: Im Segment Bindemittel<br />

erreichten wir erfreuliche Absatzmengen,<br />

sicherten uns in Frankreich neue Vertriebswege<br />

und stellten auch in schwierigen Situationen<br />

die je<strong>der</strong>zeitige Kundenbelieferung sicher.<br />

Das Segment Zuschlagstoffe entwickelte sich<br />

weiterhin gut und es gab hier eine noch engere<br />

Zusammenarbeit mit unserem Schwesterunternehmen<br />

Yeoman Baumineralien GmbH. Im<br />

Bereich Transportbeton waren insbeson<strong>der</strong>e in<br />

den Metropolregionen aufgrund <strong>der</strong> Preis kämpfe<br />

die Märkte weiterhin schwierig. Das Geschäft im<br />

Bereich Betonfertigteile verbesserte sich und vor<br />

allem die Exporte wurden gesteigert.<br />

Den Dialog mit unseren Zielgruppen bauten<br />

wir im Jahr <strong>2011</strong> weiter aus. So trafen sich<br />

gut 200 Experten aus <strong>der</strong> Bauwirtschaft zum<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

6<br />

Vorwort<br />

6. <strong>Holcim</strong> Beton­Forum, das diesmal in Bremen<br />

unter dem Motto „Maritimes Bauen“ stand.<br />

Außerdem war <strong>Holcim</strong> im September auf <strong>der</strong><br />

Baufachmesse NordBau in Neumünster mit<br />

einem eigenen Stand vertreten.<br />

Auch <strong>2011</strong> spielten wie<strong>der</strong> die Themenfel<strong>der</strong><br />

„Soziale Verantwortung“ und „Umweltengage<br />

ment“ für unsere Unternehmensgruppe<br />

eine wichtige Rolle: Dies zeigte sich in vielen<br />

Bereichen wie Arbeitssicherheit, Umwelt, Klima<br />

und Energie, in unterschiedlichen Wegen zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Idee des nachhaltigen Planens<br />

und Bauens o<strong>der</strong> im sozialen Engagement in<br />

den Standortgemeinden. Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> hat auch den dritten weltweiten<br />

Nachhaltigkeitswettbewerb <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Foundation<br />

for Sustainable Construction wie<strong>der</strong> gerne<br />

unterstützt. Auch bei dem zentralen Thema<br />

Arbeits sicherheit gibt es Erfolge zu vermelden:<br />

Die Betriebsunfallhäufigkeit sank im Vergleich<br />

zum Vorjahr – bereinigt um Än<strong>der</strong>ungen im Konsolidierungskreis<br />

– um nochmals 55 Prozent.<br />

Beson<strong>der</strong>s gefreut haben uns schließlich<br />

folgende Auszeichnungen: Vom Verband<br />

Deutscher Zementwerke (VDZ) wurden im<br />

September <strong>2011</strong> wie<strong>der</strong> rückwirkend die<br />

Arbeits sicherheitspreise für das Jahr 2010 vergeben.<br />

Die Klinkerwerke Höver und Lägerdorf<br />

wurden mit einem ersten Platz ausgezeichnet.<br />

Auch das Team im Werk Bremen freute sich<br />

über einen ersten Platz in <strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> „Mahlwerke“.<br />

Die Auszeichnungen zeigen, dass wir<br />

im Vorjahr viele Dinge richtig gemacht haben.<br />

Sie sind Belohnung und zugleich Ansporn,<br />

auch weiterhin durch gelebte Arbeitssicherheit<br />

erste Plätze zu erreichen. Bei <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Inno vationspreisverleihung <strong>der</strong> AVK (Industrievereinigung<br />

Verstärkte Rohstoffe e.V.) belegte<br />

die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG den ersten Platz<br />

in <strong>der</strong> Kategorie Umwelt. Ausgezeichnet wurde<br />

das erste europaweite Rücknahme­ und<br />

Recycling system für Faserverbundkunststoffe,<br />

das zusammen mit einem Partnerunternehmen<br />

entwickelt wurde.<br />

Der plötzliche Tod unseres Aufsichtsratsmitglieds,<br />

Betriebsrats und Mitarbeiters Jürgen Schostak<br />

hat alle, die ihn kannten, sehr getroffen. Seine<br />

ruhige und stets auf Ausgleich und Fairness<br />

bedachte Art haben wir alle sehr geschätzt.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

7<br />

Vorwort<br />

Sein verantwortliches Handeln wird mir und<br />

sicherlich auch vielen an<strong>der</strong>en Menschen in <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> in guter Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Auch im Namen des Management­Teams<br />

möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

den Arbeitnehmervertretern und dem Aufsichtsrat<br />

für die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

im vergangenen Geschäftsjahr danken – und<br />

wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen<br />

weiter an <strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> zu arbeiten.<br />

2012 wird für <strong>Holcim</strong> schließlich auch ein<br />

beson<strong>der</strong>es Jubiläumsjahr sein: So feiert das<br />

Werk Bremen 100 Jahre Standortgeschichte.<br />

Die Zementproduktion in Lägerdorf blickt sogar<br />

auf eine 150­jährige Geschichte zurück, die<br />

von Innovationskraft, Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und Nachhaltigkeit geprägt ist. Und auch<br />

unsere weltweit agierende Schweizer Muttergesellschaft<br />

<strong>Holcim</strong> Ltd schaut im Jahr 2012 auf<br />

eine erfolgreiche 100­jährige Unternehmensgeschichte<br />

zurück. Der Blick in die eigene<br />

Geschichte ist für uns auch immer eine Ideenquelle<br />

und bietet Orientierungspunkte für einen<br />

dynamischen und spannenden Prozess, <strong>der</strong><br />

über die Gegenwart hinaus in die Zukunft weist.<br />

Kurz gesagt: Unsere Geschichte hat Zukunft.<br />

Ihr<br />

Leo Mittelholzer<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstands<br />

|


Die ersten 150 Jahre.<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

Seit 1862 werden am Standort Lägerdorf erfolgreich<br />

Portlandzemente und an<strong>der</strong>e qualitativ hochwertige<br />

Produkte für Kunden im In- und Ausland produziert.<br />

Und das soll auch künftig so bleiben.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

9<br />

Geschichte mit Zukunft.<br />

2012 ist ein Jahr voller Jubiläen: Das Werk Bremen blickt dann auf 100 Jahre Standort geschichte<br />

zurück und <strong>der</strong> Standort Rostock feiert sein 20­jähriges Bestehen. Und auch unsere schweizer<br />

Muttergesellschaft <strong>Holcim</strong> Ltd schaut auf eine 100­jährige Firmengeschichte zurück. In Lägerdorf<br />

reichen die ältesten historischen Wurzeln <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> bis in das Jahr 1862<br />

zurück. Hier wird im September 2012 das Jubiläum „150 Jahre Zementproduk tion“ mit Mitarbeitern,<br />

Nachbarn, Kunden und an<strong>der</strong>en in- und ausländischen Gästen gefeiert und eine Chronologie<br />

veröffentlicht. Und anschließend wird hier die export orientierte Erfolgs geschichte weiter<br />

fortgeschrieben. Kurz: Geschichte mit Zukunft!<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

10<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

Auf oberster Leitungsebene wird die <strong>Holcim</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> durch den Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG geführt. Dieser wird<br />

operativ durch ein Management­Team unterstützt,<br />

das primär nach funktionalen Verantwortlichkeiten<br />

organisiert ist. Für die operative<br />

Obergesellschaft, die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG,<br />

ist entsprechend <strong>der</strong> gesetzlichen Erfor<strong>der</strong>nis<br />

ein Vorstand berufen, <strong>der</strong> seit dem 1. Juli 2007<br />

nur noch aus einer Person besteht. Die Bestellung<br />

und Abberufung von Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<br />

ist durch die §§ 84 und 85 des Aktiengesetzes<br />

geregelt. Satzungsän<strong>der</strong>ungen erfolgen entsprechend<br />

den §§ 133 und 179 des Aktiengesetzes.<br />

An <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG ist<br />

die <strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>)<br />

zu über 75 Prozent beteiligt.<br />

Die Untergesellschaften werden auf oberster<br />

Führungsebene durch Geschäftsführer<br />

geleitet. In <strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> sind Kontrollgremi­<br />

en in Form des Aufsichtsrates und in Form<br />

von Beiräten installiert. Der Aufsichtsrat <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG hat mit einem Audit<br />

Committee sowie einem Personalausschuss<br />

Expertengremien gebildet. Für die Alsen’sche<br />

Portland-Cement-Holding KG (GmbH & Co.)<br />

ist ein Son<strong>der</strong>recht entsprechend § 289 Abs. 4<br />

Nr. 4 HGB bzw. § 315 Abs. 4 Nr. 4 HGB vereinbart,<br />

nach dem ein Aufsichtsratsmitglied für die<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG gestellt werden darf.<br />

Das Grundkapital <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG<br />

beträgt zum 31.12.<strong>2011</strong> 47.064 T€ und ist in<br />

18.410.000 nennwertlose Stückaktien eingeteilt,<br />

die hinsichtlich <strong>der</strong> Stimm­ und sonstigen<br />

Rechte nicht beschränkt sind.<br />

Die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

sind primär nach geografischen Gesichtspunkten<br />

segmentiert. Basis ist <strong>der</strong> Standort<br />

<strong>der</strong> Anlagen, sodass sämtliche Aktivitäten <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> sich lediglich auf<br />

eine einzige Region, nämlich <strong>Deutschland</strong>,<br />

erstrecken. Die weitere Unterteilung erfolgt nach<br />

Produkt linien (sekundäre Segmentierung) und<br />

glie<strong>der</strong>t die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> in die drei<br />

Segmente Bindemittel, Zuschlagstoffe sowie<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen. Die<br />

wesentlichen Produkte <strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> sind Zement,<br />

Hüttensandprodukte, Transportbeton, Sand,<br />

Kies und Beton fertigteile. Weiterhin werden<br />

Industrieentsorgungsleistungen durchgeführt.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

11<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Der Handel mit den Hauptprodukten <strong>der</strong> Unternehmensgruppe<br />

sowie mit Vor­ und Nebenprodukten<br />

rundet die Aktivitäten ab. Wesentliche<br />

operative Standorte sind Lägerdorf, Höver,<br />

Bremen und Salzgitter im Bereich Binde mittel<br />

sowie diverse Transportbetonwerke in den<br />

Bundes län<strong>der</strong>n Hamburg, Schleswig­Holstein,<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, Nordrhein­Westfalen, Mecklenburg­Vorpommern<br />

und Sachsen­Anhalt.<br />

Sand­ und Kiesvorkommen liegen in Sachsen,<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, Schleswig­Holstein und Mecklenburg­Vorpommern.<br />

Betonfertigteile werden in<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen und Mecklenburg­Vorpommern<br />

produziert. Die Konzernzentrale <strong>der</strong> deutschen<br />

Unternehmensgruppe befindet sich in Hamburg.<br />

Die wesentlichen Absatz märkte für Zement und<br />

Beton liegen mit Hamburg, Schleswig­Holstein,<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, Nordrhein­Westfalen und Mecklenburg­Vorpommern<br />

in Norddeutschland. Die<br />

Absatzmärkte für Sand, Kies und Splitt befinden<br />

sich schwerpunktmäßig in Sachsen, Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />

Hamburg sowie Schleswig­Holstein.<br />

Betonfertigteile werden in <strong>Deutschland</strong>, den<br />

Nie<strong>der</strong>landen und Schweden vertrieben.<br />

Wesentliche wirtschaftliche Einflussfaktoren<br />

ergeben sich aus <strong>der</strong> weiter bestehenden<br />

Überkapazität <strong>der</strong> Zementproduktion, <strong>der</strong><br />

eingeschränkten Verfügbarkeit bestimmter<br />

Rohstoffe und den verstärkt volatilen Rohstoffbzw.<br />

Kohlenotierungen. Bei den Strompreisen<br />

fallen die deutlich gestiegenen Durchleitungsgebühren,<br />

die ständig steigenden Aufschläge<br />

für die erneuerbaren Energien sowie die damit<br />

verbundenen zusätzlichen Netzausbaukosten<br />

beson<strong>der</strong>s ins Gewicht. Zudem sind <strong>der</strong> Zukaufsbedarf<br />

an CO ­Emissionsberechtigungen<br />

2<br />

ab 2013 und das zunehmend eingeschränkte<br />

Ausgabeverhalten <strong>der</strong> öffentlichen Hand für<br />

Bauvorhaben zu beachten.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen ergeben sich<br />

aus den Genehmigungsprozeduren im Produktionsbereich,<br />

aus Umweltschutzregeln sowie aus<br />

den steuerlichen, handels­ und gesellschaftsrechtlichen<br />

Normen.<br />

Das Steuerungssystem <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> verwendet wie die international agieren­<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

12<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

de Konzernmuttergesellschaft <strong>Holcim</strong> Ltd eine<br />

Vielzahl von Kennzahlen. Wesentliche Größen<br />

in <strong>der</strong> Berichterstattung sind <strong>der</strong> Operating<br />

EBITDA, <strong>der</strong> Operating Profit (Betriebsergebnis),<br />

<strong>der</strong> Operating Cashflow, <strong>der</strong> Free Cashflow,<br />

<strong>der</strong> Cashflow from Operating Activities<br />

sowie – als wesentliche und industrieübliche<br />

Kenngröße für den Geldfluss – die Capital<br />

Expen ditures (Investitionen in das Sachanlagevermögen).<br />

Bilanzielle Kennzahlen sind vor<br />

allem das Net Working Capital und Kennzahlen<br />

zur Rendite des Vermögens und des Kapitals.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

13<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Überblick über das Geschäftsjahr<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> ist die deutsche Wirtschaft wie<strong>der</strong><br />

kräftig gewachsen und zeigte sich in einer<br />

sehr robusten Verfassung: Das preis bereinigte<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel nach ersten<br />

Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />

um 3,0 Prozent höher aus als im Vorjahr.<br />

Damit setzte sich <strong>der</strong> konjunkturelle Aufholprozess<br />

<strong>der</strong> deutschen Wirtschaft auch im zweiten<br />

Jahr nach <strong>der</strong> Wirtschaftskrise weiter fort.<br />

Im Jahr 2009 hatte <strong>Deutschland</strong> die stärkste<br />

Rezession <strong>der</strong> Nachkriegszeit mit einem historischen<br />

Rückgang des BIP von − 5,1 Prozent<br />

erlebt. Das Jahr 2010 war durch einen rasanten<br />

Aufschwung gekennzeichnet (+3,7 Prozent). Im<br />

Verlauf des Jahres <strong>2011</strong> wurde auch das Vorkrisenniveau<br />

beim preisbereinigten BIP wie<strong>der</strong><br />

überschritten. Der Wirtschaftsaufschwung fand<br />

dabei hauptsächlich in <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte<br />

statt und die Wachstumsimpulse kamen vor<br />

allem aus dem Inland.<br />

Die deutsche Bauwirtschaft blickt gleichfalls<br />

auf erfreuliche Entwicklungen zurück: Das<br />

Statistische Bundesamt weist für die Bauinvestitionen<br />

<strong>2011</strong> im Vergleich zum Vorjahr dabei<br />

einen Anstieg von 5,4 Prozent aus. Ein <strong>der</strong>art<br />

starker Anstieg wurde zuletzt 1994 verzeichnet.<br />

Dieser Anstieg ergab sich unter an<strong>der</strong>em aus<br />

dem kräftigen Zuwachs bei den Investitionen für<br />

Wohnbauten (+5,9 Prozent).<br />

Der erneut kräftige Aufwärtstrend <strong>der</strong> Gesamtkonjunktur<br />

und die gute Entwicklung <strong>der</strong><br />

Bauwirtschaft haben sich nach Angaben des<br />

Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ) auch<br />

auf die Zementindustrie positiv abgefärbt und<br />

die Branche in fast allen Marktsegmenten mengenmäßig<br />

auf Erholungskurs gebracht. Danach<br />

lag <strong>der</strong> inländische Zementverbrauch in <strong>2011</strong><br />

nach Zuwächsen in allen Marktsegmenten bei<br />

etwa 28 Mio. Tonnen Zement. Darin enthalten<br />

sind auch witterungsbedingte Nachfrageeffekte<br />

im 1. Quartal <strong>2011</strong> sowie im Dezember <strong>2011</strong>.<br />

Insgesamt entspricht <strong>der</strong> Anstieg einem Zuwachs<br />

von gut 13 Prozent in Relation zum<br />

Vorjahr (2010: 24,7 Mio. Tonnen). Entsprechend<br />

den positiven Tendenzen <strong>der</strong> Marktentwicklung<br />

verlief auch die Entwicklung des Umsatzes<br />

positiv. Die Umsatzentwicklung <strong>der</strong> Zementbranche<br />

nahm in den ersten elf Monaten um<br />

7,4 Prozent zu. Die Zement­ und Klinkerausfuhren<br />

<strong>der</strong> deutschen Hersteller lagen in <strong>2011</strong><br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

14<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

nach bisherigen Hochrechnungen etwa 10 Pro­<br />

zent über dem Vorjahreszeitraum und verfehl­<br />

ten damit nur knapp das Exportniveau des<br />

Jahres 2008. Einschließlich <strong>der</strong> Export mengen<br />

lag die Zementproduktion in <strong>Deutschland</strong> etwa<br />

bei 33,8 Mio. Tonnen und somit wie<strong>der</strong> leicht<br />

über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2008<br />

(33,6 Mio. Tonnen). Die Importe bewegten sich<br />

mit 1,2 Mio. Tonnen nahezu auf Vorjahresniveau.<br />

Auch die Transportbetonindustrie berichtete<br />

für das abgelaufene Geschäftsjahr in ersten<br />

Zwischenmeldungen von erfreulichen Produktionssteigerungen:<br />

Seit Anfang des Jahres<br />

erreichte die Transportbetonindustrie alleine<br />

bis August ein Mengenwachstum von 15 Prozent.<br />

Dieses positive Ergebnis ist nach Angaben<br />

des Bundesverbandes auf die schlechte<br />

Absatzlage des Winters 2009 / 2010 sowie auf<br />

Auftragsverschiebungen vom schneereichen<br />

Dezember 2010 auf das Jahr <strong>2011</strong> zurückzuführen.<br />

Aber auch die Hochbaugenehmigungen,<br />

die von Januar bis Juni <strong>2011</strong> in <strong>Deutschland</strong><br />

insgesamt um 16 Prozent zugenommen hatten,<br />

signalisierten für das abgelaufene Jahr einen<br />

Mengenzuwachs von neun bis zehn Prozent.<br />

Vor allem in Ballungsgebieten führte das<br />

auch im europäischen Vergleich sehr niedrige<br />

Ausgangsniveau zu einem Zuwachs im Wohnungsbau<br />

bei den Baugenehmigungen von<br />

Januar bis Juni <strong>2011</strong> von 28,5 Prozent. Auch<br />

<strong>der</strong> Nichtwohnbau nahm allein von Januar bis<br />

Juni um 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

zu, wobei hier die gute Konjunktur im<br />

Wirtschaftsbau den Rückgang <strong>der</strong> Baugenehmigungen<br />

im öffentlichen Bau um über 20 Prozent<br />

mehr als kompensieren konnte.<br />

Auch unter erneut schwierigen Rahmenbedingungen<br />

hat sich die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> in den einzelnen Märkten wie<strong>der</strong><br />

behauptet. Im Segment Bindemittel erreichten<br />

wir erfreuliche Absatzmengen, sicherten uns<br />

im Sommer mit <strong>der</strong> Zementzertifizierung für<br />

Frankreich neue Vertriebswege und stellten<br />

auch in schwierigen Situationen die je<strong>der</strong>zeitige<br />

Kunden belieferung sicher. Das Segment<br />

Zuschlag stoffe entwickelte sich weiter gut<br />

und wir freuen uns über die noch engere<br />

Zusammen arbeit mit unserem Schwesterunternehmen<br />

Yeoman Baumineralien GmbH.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

15<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Das Betriebsergebnis verbesserte sich, blieb<br />

aber weiterhin noch negativ. Im Bereich<br />

Transportbeton waren insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Metropolregionen aufgrund <strong>der</strong> Preiskämpfe die<br />

Märkte weiterhin schwierig. Im Bereich Betonfertigteile<br />

verbesserte sich das Geschäft und<br />

vor allem die Exporte wurden gesteigert.<br />

Die Marketingaktivitäten wurden im Jahr <strong>2011</strong><br />

weiter intensiviert. Die stetige Neu­ und<br />

Weiterentwicklung unserer Produkte und<br />

Dienstleistungen verbunden mit einer hohen<br />

Kundenorientierung war auch im Jahr <strong>2011</strong><br />

Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren im<br />

Markt. Wir stellten uns den produkttechnischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und boten in enger Zusammenarbeit<br />

mit Kunden und Partnern in allen Segmenten<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te Lösungen sowie<br />

ergänzende Dienstleistungen und Informationen<br />

an. Die fortwährende Weiterentwicklung<br />

internationaler und nationaler Gesetze und<br />

Regelwerke erfor<strong>der</strong>te von <strong>Holcim</strong> kontinuierliches<br />

Handeln, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Regelkonformität <strong>der</strong> Produkte und Dienstleistungen<br />

zu gewährleisten. Beispielhaft sei die<br />

EU Chemikalien-Verordnung REACH angeführt.<br />

REACH steht für Registration, Evaluation,<br />

Authorisation and Restriction of Chemicals,<br />

also für die Registrierung, Bewertung, Zulassung<br />

und Beschränkung von Chemikalien. Um<br />

die sich daraus ergebenden Aufgaben gezielt,<br />

umfänglich und zuverlässig zu bearbeiten,<br />

wurde im Technical Marketing <strong>der</strong> Aufgabenbereich<br />

„Product Legal Compliance“ geschaffen.<br />

Neue und aktua lisierte Broschüren, ergänzende<br />

Informatio nen im Internet sowie Messestände<br />

unterstützten zudem die zielgerichtete<br />

Kommuni kation.<br />

<strong>2011</strong> war das vorletzte Jahr <strong>der</strong> aktuellen<br />

Handelsperiode für den CO ­Emissionshandel<br />

2<br />

(2008 − 2012). Wie in den Vorjahren wurden<br />

unsere CO ­Emissionsberichte für die Werke<br />

2<br />

Lägerdorf und Höver termingerecht bei den<br />

zuständigen Landesbehörden eingereicht. Die<br />

genauen Zuteilungsmengen <strong>der</strong> einzelnen<br />

Anlagen für die dritte Handelsperiode wurden<br />

von Seiten <strong>der</strong> EU­Kommission europaweit<br />

festgelegt, wobei die Zuteilung unserer Zementwerke<br />

auf Basis eines äußerst ambitionierten<br />

Benchmarkwertes von 766 kg/CO je produ­<br />

2<br />

zierter Tonne Grauzementklinker erfolgte. Da<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

16<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

unsere CO 2 ­Emissionen pro Tonne Klinker im<br />

Bereich von ca. 820 – 825 kg liegen, gehen wir<br />

von einem entsprechenden Zukaufbedarf von<br />

CO ­Emissionsberechtigungen ab 2013 aus.<br />

2<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> fielen zwei beson<strong>der</strong>s zu erwähnende<br />

Vorfälle an: Ein wesentlicher Geschäftsvorfall<br />

war <strong>der</strong> Verkauf <strong>der</strong> Mehrheit an <strong>der</strong><br />

Logistik­Tochter HSG. Rückwirkend zum 1. Januar<br />

<strong>2011</strong> hat die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG<br />

am 24. Januar <strong>2011</strong> die Mehrheitsanteile<br />

(51 Prozent) an dem Logistik­Unternehmen<br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH (HSG)<br />

verkauft. Ein zweiter wesentlicher Vorgang war,<br />

dass die <strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>)<br />

mit Schreiben vom 28. Juni <strong>2011</strong> den mit<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG bestehenden<br />

Gewinnabführungsvertrag vom 19. Novem­<br />

ber 2001 mit Wirkung zum 31.Dezember <strong>2011</strong><br />

gekündigt hat.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich die wesentlichen<br />

Kennzahlen <strong>der</strong> Unternehmenssteuerung<br />

wie folgt entwickelt: Bezüglich des Operating<br />

Profits (Betriebsergebnis) wurde im Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> mit −1,2 Mio. € ein geringeres Ergebnis<br />

als im Vorjahr (3,3 Mio. €) erreicht. Der<br />

RONOA (Return on Net Operating Assets,<br />

Renta bilität <strong>der</strong> Netto betrieblichen Aktiva) fiel<br />

auf − 0,4 Prozent (Vorjahr 1,1 Prozent). Die<br />

Inves titionen in das Sachanlagevermögen<br />

(Capital Expenditures) stiegen von 16,3 Mio. €<br />

(2010) auf 29,6 Mio. € (<strong>2011</strong>). Der Cashflow<br />

from Operating Activities betrug 27,0 Mio. €<br />

(Vorjahr 23,7 Mio. €).<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

17<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Segment Bindemittel<br />

Absatz Bindemittel gestiegen – Exporte stützten weiterhin das Geschäft<br />

Segment Bindemittel <strong>2011</strong> 2010<br />

Absatz Bindemittel (1.000 t) 4.279 3.602<br />

Umsatzerlöse (in T€) 217.740 196.029<br />

Betriebsergebnis (in T€) 9.081 16.054<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war gekennzeichnet durch einen<br />

Aufschwung <strong>der</strong> Bauwirtschaft. Nach den Rückgängen<br />

<strong>der</strong> vergangenen beiden Jahre aufgrund<br />

<strong>der</strong> globalen Wirtschafts­ und Finanzkrise<br />

entwickelte sich <strong>der</strong> Bausektor wie<strong>der</strong> positiv.<br />

Vor allem die Erholung des Wohnungsbaus<br />

führte zu einer steigenden Nachfrage. Der milde<br />

Winter führte bereits zu Jahresbeginn zu einem<br />

frühen Anziehen <strong>der</strong> Bauwirtschaft. Somit verlief<br />

die Mengenentwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

für das Segment Bindemittel durchweg positiv.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e das erhöhte Absatzvolumen<br />

sorgte für höhere Umsatzerlöse gegenüber<br />

dem Vorjahr. Steigende Brennstoffkosten und<br />

weiterhin hohe Energiekosten ließen sich<br />

aufgrund des weiterhin sehr wettbewerbsintensiven<br />

Marktumfeldes allerdings nicht vollständig<br />

an die Kunden weitergeben. Bei Hüttensand<br />

ergaben sich höhere Absteuerungskosten und<br />

auch in <strong>der</strong> Logistik war ein Kostenanstieg zu<br />

verzeichnen. Zudem fielen aufgrund getätigter<br />

Investitionen höhere und außerplanmäßige Abschreibungen<br />

an. Zudem hatte sich im Vorjahr<br />

noch <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>effekt einer Versicherungserstattung<br />

auf das Betriebsergebnis ausgewirkt.<br />

Das Betriebsergebnis <strong>2011</strong> fiel im Vergleich<br />

zum Vorjahr niedriger aus.<br />

Der Inlandsabsatz lag deutlich über dem<br />

Vorjahresniveau. Diese Entwicklung wurde<br />

auch wesentlich durch erhöhte Absatzvolumina<br />

an eigene Transportbetonwerke gestützt. Der<br />

Export sicherte uns als etabliertes und flexibles<br />

Instrument zur kontinuierlichen Produktionsauslastung<br />

sowie zur Steuerung <strong>der</strong> Lagerbestände<br />

einen wichtigen Teil des Bindemittel­Absatzes.<br />

Zur Jahresmitte <strong>2011</strong> endete planmäßig die<br />

Zementbelieferung des finnischen Produktionsstandortes<br />

des Nord Stream­Projektes. Die<br />

freien Mengen wurden im weiteren Jahresver­<br />

lauf erfolgreich an einen neuen Kunden inner­<br />

halb des europäischen <strong>Holcim</strong>­Netzwerkes ver­<br />

trieben. Auch weitere Exportkunden – etwa in<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

18<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Großbritannien, Frankreich und Skandinavien –<br />

waren mit <strong>der</strong> gelieferten Produktqualität und<br />

unserer zuverlässigen Logistik erneut sehr zufrieden.<br />

Klinkerexporte nach Westafrika wirkten<br />

temporär wachsenden Klinkerbeständen entgegen.<br />

Das Exportterminal Brunsbüttel war vor<br />

diesem Hintergrund erneut gut ausgelastet. Um<br />

<strong>der</strong> hohen Frequenz <strong>der</strong> zu verladenden Schiffe<br />

gerecht zu werden, wurde das Terminal im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr zeitweise sieben<br />

Tage rund um die Uhr von unserer Logistik mit<br />

Zement versorgt.<br />

Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> trieb im<br />

Jahr <strong>2011</strong> den Absatz hüttensandhaltiger<br />

Zemente weiter voran. Aufgrund ihrer Eigenschaften<br />

haben sich diese Produkte für vielfältige<br />

Anwendungsgebiete etabliert. Die zunehmende<br />

Akzeptanz unserer Kunden für<br />

hüttensandhaltige, CO ­reduzierte Zemente<br />

2<br />

leistete einen wichtigen Beitrag zur umwelt­ und<br />

ressourcenschonenden Produktion an unseren<br />

Standorten.<br />

Parallel zur guten Entwicklung <strong>der</strong> Bauindustrie<br />

erhöhten sich auch die Absatzzahlen für die<br />

verschiedenen Hüttensandprodukte erfreulich<br />

und lagen über den Erwartungen. Hierzu trugen<br />

auch die Geschäfte innerhalb des internationalen<br />

<strong>Holcim</strong>­Netzwerkes bei. Trotz <strong>der</strong> guten Entwicklungen<br />

waren Absteuerungsmaßnahmen<br />

für Hüttensand und zusätzliche Lagerkapazitäten<br />

notwendig, die zu höheren Kosten führten.<br />

Im Bereich Flugasche war das Jahr <strong>2011</strong> von<br />

einem hohen Absatzvolumen, von geplanten<br />

und ungeplanten Ausfällen in Norddeutschland<br />

sowie einer geringeren Auslastung <strong>der</strong> Kohlekraftwerke<br />

aufgrund <strong>der</strong> steigenden Windenergiekapazitäten<br />

geprägt. Insgesamt wurde<br />

ein gutes Gesamtergebnis erreicht. Bei <strong>Holcim</strong><br />

sorgte ein gutes Bestandsmanagement erneut<br />

dafür, dass trotz <strong>der</strong> Verknappung am Markt alle<br />

eigenen Kunden zuverlässig mit Flugasche versorgt<br />

wurden. Die Preise blieben auf Vorjahresniveau.<br />

Mit vielen Kraftwerken in Norddeutschland<br />

wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

neue mittel­ bis langfristige Vertragsverlängerungen<br />

vereinbart.<br />

Der gute Mengenverlauf stellte die gesamte<br />

Bindemittel-Logistik – insbeson<strong>der</strong>e durch die<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

19<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

dauerhaft hohe Auslastung bei Straßentrans­<br />

porten – vor beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen. So<br />

spürten wir und unsere Partner (u. a. Hannoversche<br />

Silo­Gesellschaft mbH und Gleimius<br />

Transporte GmbH & Co. KG) in einigen Regionen<br />

bereits einen zunehmenden Mangel an<br />

qualifizierten und jüngeren Fahrern. Außerdem<br />

wurden im Rahmen sogenannter inter modaler<br />

Verkehre (Bahn, LKW und Binnen schiff) mit<br />

Silocontainern neue Wege zur ver netzten<br />

Versorgung unserer Werke in Lägerdorf,<br />

Höver und Bremen gefunden. Weitere Anteile<br />

unseres Auftrags volumens aus dem Bereich<br />

Bindemittel­Logistik wurden erfolgreich über die<br />

Auftrags plattform Pegasus abgewickelt.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

20<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Segment Bindemittel – Produktion und Umweltschutz<br />

Die Klinkerproduktion <strong>der</strong> Werksgruppen Höver<br />

und Lägerdorf lag über den Vorjahreswerten.<br />

Auch die Zementproduktion stieg im Vergleich<br />

zum Vorjahr insgesamt an. Steigende Kosten für<br />

Brennstoffe, Rohmaterialien und elektrische Energie<br />

wurden durch ein striktes Kostenmanage ment<br />

und erneute Prozessoptimierungen aufgefangen.<br />

Die Veröffentlichung <strong>der</strong> „Umweltdaten 2010“ mit<br />

allen umweltrelevanten Informationen <strong>der</strong> Werke<br />

in Bremen, Höver, Lägerdorf und Salzgitter erfolgte<br />

wie jedes Jahr termingerecht. Die Ergebnisse<br />

wurden auch bei mehreren öffentlichen<br />

Terminen ausführlich vorgestellt.<br />

Werksgruppe Lägerdorf<br />

Im ersten Quartal wurde im Werk Lägerdorf <strong>der</strong><br />

Ofen 11 ab Februar <strong>2011</strong> witterungsbedingt mit<br />

einer geringeren Leistung betrieben. Schwerpunkt<br />

in <strong>der</strong> Grundreparatur im Frühjahr war neben<br />

dem Austausch einer Zyklonstufe <strong>der</strong> Umbau<br />

des Elektrofilters auf ein neues, innovatives<br />

Schlauchfilter <strong>der</strong> Firma Scheuch. Ebenso wurde<br />

das Leitsystem für die Ofenanlage auf die neuste<br />

Version umgestellt. Nach sieben Wochen wurde<br />

die Ofenanlage wie<strong>der</strong> in Betrieb genommen und<br />

erreichte im weiteren Jahres verlauf das Niveau <strong>der</strong><br />

Vorjahre. Positiv war <strong>der</strong> erfolg reiche Einsatz von<br />

alternativem Eisen träger sowie die Möglichkeit,<br />

zwischen drei Klinker sorten im Online­Betrieb zu<br />

wechseln. Dies ermöglichte uns, eine spezielle<br />

Klinker sorte für die erfolgreiche Norm-Zertifizierung<br />

in Frankreich zu produzieren und gleichzeitig die<br />

Produktion <strong>der</strong> wichtigen Sulfo­Klinkersorte für das<br />

Nord Stream­Projekt beizubehalten.<br />

Im Mühlenbereich wurden wesentliche Energieeinsparungen<br />

von 6 kWh pro Tonne Zement erzielt.<br />

Ebenso war eine signifikante Leistungssteigerung<br />

<strong>der</strong> durchschnittlichen Mühlen leistung zu verzeichnen.<br />

Damit wurden unsere Export­ und Inlandskunden<br />

je<strong>der</strong>zeit zuverlässig bedient. Die Energiespitze<br />

des Werkes konnte erfolgreich reduziert werden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war das Verfahren zur<br />

Erlangung <strong>der</strong> Genehmigung, künftig den Gesamtwärmebedarf<br />

mit bis zu 100 Prozent alternativen<br />

Brennstoffen zu decken. Ein mehrtägiger mo<strong>der</strong>ierter<br />

Erörterungstermin fand im Juni statt. Im Vorfeld<br />

gab es zudem verschiedene dialogorientierte<br />

Informationstermine, bei denen <strong>Holcim</strong> die Bürger<br />

<strong>der</strong> benachbarten Gemeinden über das Projekt<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

21<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

informierte. Momen tan laufen die fachlichen<br />

Beurteilungen <strong>der</strong> Genehmigungsbehörde und<br />

die Bearbeitung <strong>der</strong> Eingaben und Stellungnahmen.<br />

Mit <strong>der</strong> Genehmigung wird im ersten<br />

Quartal 2012 gerechnet.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden verschiedene Investitionsvorhaben,<br />

die in den Vorjahren bereits begonnen<br />

wurden, realisiert. Dazu zählten Ersatzinves titionen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Filterpressen sowie die<br />

Umrüstung des Elektrofilters auf ein Schlauchfilter,<br />

um die Genehmigungsvoraus setzungen für<br />

den Ofen 11 (100 % TSR, Thermal Substitution<br />

Rate) zu schaffen. Weiter hin wurden die Projekte<br />

zum Austausch <strong>der</strong> Elektro komponenten in <strong>der</strong><br />

Feldebene sowie in dem Leitsystem Ofen 11 realisiert.<br />

Das neue POLAB System zur Qualitätsabsicherung<br />

und Steuerung <strong>der</strong> Prozessabläufe<br />

wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich<br />

in Betrieb genommen. Dieses System dient<br />

<strong>der</strong> Sicherung unserer hohen Produkt qualität<br />

und unterstützt zugleich die Prüfung von speziell<br />

für den Export entwickelten Zementen.<br />

Im Werk Bremen wird <strong>der</strong> vom benachbarten<br />

Stahlwerk ArcelorMittal bereits granulierte<br />

Hüttensand zur Mahltrocknung, Mischung<br />

und zum Versand angeliefert. Gegenüber<br />

dem Vorjahr wurde im Jahr <strong>2011</strong> im Stahlwerk<br />

Bremen wie<strong>der</strong> mehr Roheisen und damit<br />

verbunden mehr Hüttensand hergestellt. Das<br />

Werk Bremen verzeichnete im Berichtsjahr eine<br />

erfreuliche Produktionsauslastung, die über<br />

den budgetierten Erwartungen lag. Ebenfalls<br />

wurde die Mischerauslastung und <strong>der</strong> Versand<br />

von CEM III-Zementen nochmals gesteigert.<br />

Die Sorge um stets ausreichende Lagerkapazitäten<br />

für Hüttensand begleitete uns auch im<br />

Jahr <strong>2011</strong>. Auch im Jahr <strong>2011</strong> waren keine<br />

Arbeitsunfälle im Werk zu verzeichnen.<br />

Das Exportterminal Brunsbüttel, das vom Werk<br />

Lägerdorf aus versorgt wird, blickt erneut auf einen<br />

erfolgreichen Jahresverlauf mit einer guten<br />

Terminalauslastung zurück, wobei <strong>der</strong> sehr gute<br />

Vorjahreswert aber nicht wie<strong>der</strong> erreicht wurde.<br />

Werksgruppe Höver<br />

Aufgrund des frühen Wintereinbruchs wurde im<br />

Werk Höver <strong>der</strong> Ofen bereits kurz nach Jahresbeginn<br />

zur Reparatur angehalten und mit Blick<br />

auf die Witterungs­ und Absatzlage erst nach<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

22<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

vier Wochen wie<strong>der</strong> gestartet. Hauptaktivitäten<br />

waren das Aufarbeiten vom Verschleißschutz<br />

<strong>der</strong> Rohmehlmühle, das Verschieben eines<br />

Ofenlaufringes sowie das Aufarbeiten von<br />

Lager zapfen an einer Ofenstation. Wie jedes<br />

Jahr wurden umfangreiche Feuerfestarbeiten im<br />

Ofen und Wärmetauscherturm durchgeführt. Die<br />

Reparaturen an <strong>der</strong> Zementmühle 4 sowie an <strong>der</strong><br />

Hüttensandmühle wurden innerhalb <strong>der</strong> ersten<br />

zwei Monate jeweils in zwei Etappen durchgeführt.<br />

Ende September wurde die Zementmühle 4<br />

außerplanmäßig angehalten, um einen Riss am<br />

Stirnwand­Lagerzapfen zu schweißen. Die aufwendige<br />

Reparatur wurde dank einer sehr guten<br />

Teamleistung innerhalb von zwölf Tagen erfolgreich<br />

durchgeführt und es kam trotz hoher Tagesversandzahlen<br />

zu keinerlei Engpässen im Markt.<br />

Das Werk Höver überschritt im November <strong>2011</strong><br />

zum zweiten Mal in <strong>der</strong> Werksgeschichte im<br />

Zement versand die Marke von einer Million Tonnen.<br />

Ebenso wurden bei <strong>der</strong> Klinkerproduktion<br />

trotz längerer Stillstände neue Höchstwerte beim<br />

AFR­Einsatz erreicht. Im Berichtsjahr wurde<br />

erneut getrockneter Klärschlamm eingesetzt,<br />

um das Anlage­ und Prozessverhalten weiter<br />

auszutesten und Erfahrungen zu sammeln. Dank<br />

verschiedener Optimierungsmaßnahmen, einer<br />

hohen Auslastung und eines guten Produktportfolios<br />

wurden <strong>2011</strong> die spezifischen elektrischen<br />

Energie verbräuche gesenkt. Sie lagen<br />

zum Jahres ende deutlich unter dem Durchschnitt<br />

deutscher Zementwerke (Werte von 2010). Zudem<br />

wurde ein weiterer Lärmschutzwall errichtet,<br />

um die Anwohner <strong>der</strong> Anliegergemeinden Höver<br />

und Bilm vor Produktionslärm aus dem Steinbruch<br />

zu schützen.<br />

Am 5. Mai <strong>2011</strong> fand in Höver ein Erörterungstermin<br />

zum 100­prozentigen Einsatz von Ersatzbrennstoffen<br />

statt. Nach einer insgesamt dreijährigen<br />

Projektdauer mit diversen Messungen,<br />

Tests, öffentlichen Terminen und Expertisen<br />

erhielten wir schließlich im Dezember <strong>2011</strong> die<br />

entsprechende Bewilligung.<br />

Die Granulationsanlagen in Salzgitter wurden erneut<br />

mit einer guten Verfügbarkeit effizient betrieben. Seit<br />

dem zweiten Quartal liefen die Anlagen aufgrund<br />

guter Absätze auch wie<strong>der</strong> mit Vollauslastung.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

23<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Segment Zuschlagstoffe<br />

Erfolgreicher Geschäftsverlauf<br />

Segment<br />

Zuschlagstoffe<br />

Absatz Zuschlagstoffe<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

(1.000 t) 3.991 3.298<br />

Umsatzerlöse (in T€) 29.541 24.571<br />

Betriebsergebnis (in T€) −348 −782<br />

Nach witterungsbedingten Einschränkungen zu<br />

Jahresbeginn stieg die Nachfrage nach Zuschlagstoffen<br />

im Jahr <strong>2011</strong> sprunghaft an. Bedingt<br />

durch Aufholeffekte durch den frühen Wintereinbruch<br />

im November 2010, die Beliefe rung<br />

diverser Großobjekte insbeson<strong>der</strong>e in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

und die allgemein gute Bau konjunktur<br />

wurden die Kapazitäten voll ausgelastet. Mehrere<br />

Werke in Sachsen und Nie<strong>der</strong>sachsen erzielten<br />

Rekordabsätze und insgesamt stieg <strong>der</strong><br />

Absatz des Segmentes gegenüber dem Vorjahr<br />

um 21 Prozent.<br />

In guter Kooperation zwischen unserem<br />

Dienstleister und <strong>der</strong> Disposition wurden die<br />

Bahnlieferungen aus dem Kieswerk Zeithain<br />

bedarfsgerecht und zuverlässig ausgebaut und<br />

zusätzliche Relationen bedient – beispielsweise<br />

auch <strong>der</strong> Berliner Markt. Durch die Inbetriebnahme<br />

neuer Waggons stieg die Transport menge<br />

eines Ganzzugs auf über 3.000 t netto an.<br />

Die enge Kooperation mit unserer Schwestergesellschaft<br />

Yeoman Baumineralien GmbH in allen<br />

vertrieblichen und strategischen Fragen sowie im<br />

administrativen Bereich wurde weiter intensiviert.<br />

Planmäßige Reparaturen und Werksumbauten<br />

dienten <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Zuverlässigkeit <strong>der</strong><br />

Produktionsanlagen, <strong>der</strong> Effizienzsteigerung<br />

sowie <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> hohen <strong>Holcim</strong> Sicherheitsstandards.<br />

Die Umsatzsteigerung, die hohe Kapazitätsauslastung<br />

und technologische Verbesserungen<br />

führten schließlich zu einer wesentlichen Verbesserung<br />

des Betriebsergebnisses gegenüber<br />

dem Vorjahr, das aber trotzdem noch negativ<br />

blieb.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

24<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />

Deutliche Absatzsteigerung im Transportbeton – Anhaltend starker Wettbewerb in Ballungsgebieten<br />

und steigen<strong>der</strong> Kostendruck in allen Bereichen<br />

Segment<br />

Weitere Baustoffe und<br />

Service leistungen<br />

Absatz Transportbeton<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

(1.000 m3 ) 2.093 1.915<br />

Umsatzerlöse (in T€) 179.338 177.746<br />

Betriebsergebnis (in T€) − 9.896 −11.972<br />

Die um 1,6 Mio. € höheren Umsatzerlöse im<br />

Transportbeton sind überwiegend auf gestiege<br />

ne Volumen zurückzuführen (bereinigt um<br />

Effekte aus Än<strong>der</strong>ungen des Konsolidierungskreises<br />

+16,2 Mio. €). Dementsprechend<br />

verbesserte sich das Betriebsergebnis um<br />

2,1 Mio. € (bereinigt 2,4 Mio. €). Trotz Auslaufens<br />

eines langjährigen Großprojektes zu<br />

Jahres beginn konnten wir die Absatz mengen<br />

Transportbeton im Vergleich zum Vorjahr<br />

insgesamt deutlich steigern. Diese Entwicklung<br />

ist hauptsächlich auf zwei witterung sbedingte<br />

Ursachen zurückzuführen: signifikante Nachholeffekte<br />

aus dem Winter 2010 sowie eine durchgehende<br />

Produktion bis zum Jahresende <strong>2011</strong>.<br />

Einzig die Mengen im Großraum Hamburg<br />

bleiben hinter den Vorjahres werten zurück.<br />

Trotz <strong>der</strong> insgesamt zufrieden stellenden<br />

Nachfragesituation blieben die Durchschnitts­<br />

erlöse insbeson<strong>der</strong>e in den Ballungsgebieten<br />

Hamburg und Hannover weiterhin stark unter<br />

Druck. Expansionsbestrebungen bestehen<strong>der</strong><br />

Wettbewerber bzw. Markteintritte neuer Wettbewerber<br />

mit neuen Anlagen sorgten hier für<br />

einen anhaltenden Preisdruck. In allen Bereichen<br />

war ein steigen<strong>der</strong> Kostendruck zu verzeichnen.<br />

Intern haben wir deshalb weiterhin<br />

intensiv an <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Kostenbasis<br />

gearbeitet. Neben strukturellen Anpassungen<br />

wie Standort schließungen o<strong>der</strong> Werksertüchtigungen<br />

und organisatorischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in den Zuständigkeiten haben wir es vor allem<br />

durch Sensibilisierung jedes einzelnen Mitarbeiters<br />

geschafft, in den verschiedenen Bereichen<br />

weitere Einsparungen und Effizienz verbesserungen<br />

zu erreichen. Außer dem legten wir<br />

durch verschiedene Projekte die Basis, um zukünftig<br />

die anspruchsvollen Kunden bedürfnisse<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

25<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

noch besser befriedigen zu können – sei es<br />

in Bezug auf Produktentwicklung, Mitarbeiterqualifikation<br />

o<strong>der</strong> Anlagenausstattung. Die<br />

deutliche Steigerung <strong>der</strong> Absatzmengen trug<br />

dazu bei, dass wir trotz niedrigerer Erlöse und<br />

Deckungsbeiträge das negative Betriebsergebnis<br />

gegenüber dem Vorjahr noch verringern<br />

konnten.<br />

Im Bereich Betonfertigteile setzte sich <strong>2011</strong><br />

insgesamt die positive Entwicklung des Vorjahres<br />

fort. Der Verlauf in den Märkten <strong>Deutschland</strong>,<br />

Nie<strong>der</strong>lande und Schweden gestaltete<br />

sich aber erneut unterschiedlich: In unseren<br />

deutschen Absatzgebieten erhöhten sich die<br />

Absatzmengen gegenüber Vorjahr um rund<br />

20 Prozent. In den Nie<strong>der</strong>landen verlief die<br />

Baukonjunktur dagegen deutlich schwächer<br />

und die Absatzmengen gingen im Vergleich<br />

zum Jahr 2010 um rund 28 Prozent zurück.<br />

Der Gesamt umsatz bei den Betonfertigteilwerken<br />

wurde gegenüber dem Vorjahr um<br />

22 Prozent gesteigert. Unsere Geschäfte in<br />

Schweden entwickelten sich beson<strong>der</strong>s erfreulich<br />

und wir profitierten im Markt von <strong>der</strong> hohen<br />

Qualität unserer Produkte. Hier verzeichneten<br />

wir in fast allen Produktbereichen deutliche<br />

Absatz steigerungen zwischen 30 und fast<br />

50 Prozent.<br />

Im Geschäftsbereich Geocycle war die Verwertung<br />

von Aschen und Schlacken aus <strong>der</strong> Industrie<br />

von sehr schwierigen Marktbedingungen<br />

geprägt. Trotz dieser großen Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

wurden die gesteckten Ziele <strong>der</strong> Industrieentsorgung<br />

erreicht.<br />

Rückwirkend zum 1. Januar <strong>2011</strong> verkaufte die<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG am 24. Januar <strong>2011</strong><br />

die Mehrheitsanteile an dem Logistikunternehmen<br />

Hannoversche Silo-Gesellschaft mbH<br />

(HSG). <strong>Holcim</strong> ist weiterhin mit 49 Prozent an<br />

diesem Unternehmen beteiligt.<br />

Das Handelsgeschäft mit sonstigen Baustoffen<br />

lieferte insgesamt die erwarteten Ergebnisse.<br />

Niedrigere Absätze beim künstlichen Aufhellungsgestein<br />

LUXOVITE wurden zumindest<br />

teilweise durch gute Preisentwicklungen kompensiert.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

26<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Produkttechnische Lösungen für unsere Kunden<br />

Die stetige Neu­ und Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Bindemittel­ und Betonprodukte in Verbindung<br />

mit einer hohen Kundenorientierung ist eine <strong>der</strong><br />

grundlegenden Voraussetzungen für ein erfolgreiches<br />

Agieren im Markt. Wir haben uns auch<br />

im Jahr <strong>2011</strong> wie<strong>der</strong> den produkttechnischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Marktes gestellt und in enger<br />

Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern erfolgreich<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te Lösungen erarbeitet.<br />

Die Forschungs­ und Entwicklungsarbeit konzentrierte<br />

sich <strong>2011</strong> unter an<strong>der</strong>em auf die<br />

Optimierung <strong>der</strong> Produkteigenschaften des<br />

<strong>Holcim</strong>­Aqua 4 – eines Spezialzementes für<br />

Wasserbauwerke und massige Bauteile. Der<br />

nun als CEM III / B 42,5 L-LH / HS / NA ausgewiesene<br />

Zement ist speziell für die Herstellung von<br />

Betonen mit geringer Wärmeentwicklung konzipiert,<br />

die anspruchsvolle Festigkeitsklassen und<br />

eine hohe Dauerhaftigkeit erreichen. Zudem<br />

wurde im Forschungsvorhaben „Multifunktionale<br />

Fahrbahn aus nanooptimiertem Ultrahochleistungsbeton“<br />

die Projektarbeit fortgesetzt. Ferner<br />

wurde die Entwicklung eines im Werk Lägerdorf<br />

zu produzierenden Spezialzements für die Herstellung<br />

von Betonwaren fortgeführt. Schließlich<br />

wurde das neu entwickelte Spezialbindemittel<br />

„Multicompound“ bei ersten Kunden eingesetzt.<br />

Damit lassen sich im Transportbetonwerk<br />

künftig selbstverdichtende Böden sowie weitere<br />

Verfüllbaustoffe wie fließfähige Suspensionen<br />

herstellen. Vorzüge für unsere Kunden sind die<br />

einfache Handhabung auf <strong>der</strong> Baustelle, garantierte<br />

und qualitätsüberwachte Produkteigenschaften<br />

sowie ein umfassendes Service­ und<br />

Prüfleistungspaket.<br />

Im Bereich Beton gab es erneut vielfältige<br />

beton technologische Aufgaben zu erfüllen.<br />

Der Schwerpunkt unserer Forschungs­ und Entwicklungsarbeit<br />

lag hier wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Untersuchung einer großen Anzahl<br />

unterschiedlichster Rezepturen – beispielsweise<br />

für anspruchsvolle Sorten wie Unterwasser­,<br />

Schlitzwand­ o<strong>der</strong> Schwerbetone. So wurde<br />

unter an<strong>der</strong>em auch an <strong>der</strong> Entwicklung von<br />

Systemlösungen für Fahrbahndecken­Betone<br />

gearbeitet.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

27<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Auch <strong>2011</strong> wirkten unsere Ingenieure und<br />

Beton technologen unter an<strong>der</strong>em bei <strong>der</strong> Realisierung<br />

folgen<strong>der</strong> anspruchsvoller Bauvorhaben<br />

mit:<br />

• Im November <strong>2011</strong> wurde <strong>der</strong> erste Strang<br />

<strong>der</strong> rund 1.200 Kilometer langen Ostseepipeline<br />

des europäisch­russischen Konsortiums<br />

Nord Stream AG in Betrieb genommen. Bei<br />

<strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Rohre kam in den Rohrummantelungswerken<br />

<strong>der</strong> Firma Eupec in<br />

Mukran auf Rügen und Kotka in Finnland ein<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>ter sulfatbeständiger Zement<br />

aus Lägerdorf zum Einsatz, <strong>der</strong> auch einen<br />

niedrigen wirksamen Alkaligehalt aufweist.<br />

• Im April <strong>2011</strong> endete vorerst die Herstellung<br />

von Salzbeton für das Endlager für radioaktive<br />

Abfälle Morsleben (ERAM) durch die<br />

ARGE Salzbeton Morsleben. Im Zeitraum<br />

Oktober 2003 bis April <strong>2011</strong> wurden Salz beton<br />

und ähnliche Produkte für die Verfüllung und<br />

Stabilisierung von Hohlräumen im Zentralbereich<br />

des Grubengebäudes geliefert. Die<br />

Maßnahme diente <strong>der</strong> Absicherung einer<br />

später folgenden Still legung des Endlagers,<br />

für die <strong>der</strong>zeit ein Planfeststellungsverfahren<br />

durchgeführt wird.<br />

• Die Betonarbeiten bei dem Neubau des<br />

800-MW-Steinkohlekraftwerks Wilhelmshaven<br />

<strong>der</strong> GDF SUEZ Energie <strong>Deutschland</strong><br />

AG wurden im Herbst <strong>2011</strong> weitgehend<br />

beendet. Auch bei diesem Neubau kam <strong>der</strong><br />

Hochofenzement Duo 4 N (CEM III / A 42,5 N)<br />

zum Einsatz. Das Betonvolumen lag bei<br />

ca. 90.000 m3 . Die <strong>Holcim</strong>­Komplettlösung<br />

aus Logistik, Produkttechnik und Produktion<br />

schloss auch die Lieferung <strong>der</strong> Gesteinskörnungen<br />

durch unser Schwesterunternehmen<br />

Yeoman Baumineralien GmbH ein. Das Kraftwerk<br />

wird seinen Betrieb voraussichtlich noch<br />

2012 aufnehmen.<br />

• Das norddeutsche Jahrhun<strong>der</strong>t-Bauprojekt,<br />

<strong>der</strong> JadeWeserPort Wilhelmshaven, wird<br />

nach Fertigstellung eine Hafenfläche von<br />

360 Hektar haben und auch für Containerschiffe<br />

<strong>der</strong> neuesten Bauart unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Tide erreichbar sein. 2008 begannen die<br />

ersten Bauarbeiten. Seit September <strong>2011</strong><br />

ist die eigentliche Kajeanlage fertiggestellt.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

28<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Seit November wird an dem 10.000 m 2<br />

großen Terminalgebäude gebaut, in dem<br />

<strong>der</strong> Betrieb des einzigen deutschen Tiefseewasserhafens<br />

ab August 2012 gesteuert<br />

wird. Insgesamt werden bei diesem Bauvorhaben<br />

80.000 m3 Transportbeton, hergestellt<br />

mit den Hochofenzementen Duo 4 N<br />

(CEM III / A 42,5 N) und Aqua 4 (CEM III / B<br />

42,5 N­LH / HS / NA), verarbeitet.<br />

• Aufgrund <strong>der</strong> zentralen Lage Hannovers an<br />

den europäischen Verkehrsachsen gewinnt<br />

diese Region als Logistikstandort weiter an<br />

Bedeutung. Zum Beispiel wurde in unmittelbarer<br />

Nähe des Zementwerkes Höver<br />

für 33 Mio. € ein neues Logistikzentrum<br />

gebaut. Auf dem 108.000 m 2 großen Grund­<br />

stück wurde ein Gebäude mit ca. 64.000 m 2<br />

Nutzfläche erstellt. Für den Industrieboden<br />

und die Außen fläche wurden innerhalb von<br />

45 Betonier tagen rund 13.000 m3 Beton aus<br />

dem Transportbetonwerk Lehrte <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong><br />

Beton und Zuschlagstoffe GmbH geliefert.<br />

In den zum Teil Frost­Tausalz­beständig<br />

auszuführenden Betonen kamen die <strong>Holcim</strong>­<br />

Zemente Pur 4 N und Pur 4 R zum Einsatz.<br />

• Der Grundstein für den Neubau <strong>der</strong> Siloah<br />

Klinik in Hannover wurde im September 2010<br />

gelegt. Nach nur 13 Monaten Bauzeit ist <strong>der</strong><br />

Rohbau zu drei Vierteln fertiggestellt. Ende<br />

2013 ist die Eröffnung geplant. Bis dahin<br />

werden 33.000 m3 Beton durch eine Liefergemeinschaft<br />

geliefert. Zum Einsatz kommen<br />

dabei Betone bis zur Druckfestigkeitsklasse<br />

C50 / 60. Als Zemente werden <strong>Holcim</strong>-Pur 4 R<br />

und <strong>Holcim</strong>­Duo 4 N verwendet.<br />

• Für den Bau des Röntgenlasers XFEL auf<br />

dem Gelände des Deutschen Elektronen<br />

Synchrotrons (DESY) in Hamburg liefert<br />

<strong>Holcim</strong> bis Mitte 2013 in Liefergemeinschaft<br />

158.000 m3 Beton. Das Sorten spektrum<br />

umfasst anspruchsvolle Sorten wie<br />

Unterwasser betone, Schlitzwandbetone<br />

und Schwerbetone. Als Zemente kamen<br />

<strong>Holcim</strong>­Duo 4 N­NA, <strong>Holcim</strong>­Duo 3 N­LH / NA<br />

und <strong>Holcim</strong>­Pur 4 R zum Einsatz.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

29<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

• Auf dem neuen Campus im Düsseldorfer<br />

Stadtteil Heerdt führt das Mobilfunk­Unternehmen<br />

Vodafone seine bislang auf verschiedene<br />

Standorte verteilten Mitarbeiter<br />

in einer neuen Konzernzentrale zusammen.<br />

In nur 27 Monaten Bauzeit entsteht ein Neubau,<br />

<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em einen 19­geschossigen<br />

Büroturm, drei Gebäu<strong>der</strong>iegel und ein<br />

Parkhaus umfasst. Insgesamt werden hier<br />

rd. 80.000 m3 Transportbeton verbaut, den<br />

die Düsseldorfer Werke <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Beton<br />

und Zuschlagstoffe GmbH in einer Liefergemeinschaft<br />

liefern. Beson<strong>der</strong>s anspruchsvoll<br />

war die Entwicklung eines Betons <strong>der</strong><br />

Festigkeitsklasse C45 / 55, dessen Pumpbarkeit<br />

bis in das 19. Geschoss gewährleistet<br />

sein muss, sowie eines hochfesten Betons<br />

<strong>der</strong> Klasse C80 / 95, <strong>der</strong> für hochbeanspruchte<br />

Stützen benötigt wird.<br />

Die Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

pflegten auch im Jahr <strong>2011</strong> erneut einen<br />

intensiven Austausch mit Hochschulen, Firmen,<br />

Verbänden und Forschungseinrichtungen.<br />

Durch fachliche Beratung und Bereitstellung<br />

von Bindemitteln und Informationen wurden<br />

wie<strong>der</strong> mehrere bedeutende Forschungsvorhaben<br />

unterstützt.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

30<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Umwelt und soziale Verantwortung<br />

Nachhaltiges Denken und Handeln<br />

Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> handelte auch<br />

im Jahr <strong>2011</strong> wie<strong>der</strong> verantwortungsbewusst<br />

gegenüber <strong>der</strong> Umwelt und <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Um Standpunkte zu klären und unsere Position<br />

zu überprüfen, pflegten wir mit allen Anspruchsgruppen<br />

einen aktiven Dialog und setzten dabei<br />

auf eine offene und faire Kommunikation.<br />

Effizienter und nachhaltiger Umgang mit<br />

natürlichen Ressourcen<br />

Unsere Produkte basieren auf Gesteins abbau.<br />

Die Herstellung von Zement ist mit einem hohen<br />

Energieeinsatz verbunden. Der effi ziente und<br />

nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen,<br />

unter an<strong>der</strong>em zur Reduktion <strong>der</strong> CO ­Emissio­<br />

2<br />

nen, war deshalb auch im Berichts jahr <strong>2011</strong> ein<br />

zentraler Eckpfeiler unserer Geschäftspolitik. Ein<br />

integriertes Umwelt managementsystem (Zertifizierung<br />

nach DIN EN ISO 14001:2005) half<br />

dabei, die anspruchsvollen Ziele zu erreichen.<br />

Die Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz, die Nutzung<br />

regene rativer Energiequellen, die Verwertung<br />

von Reststoffen und <strong>der</strong> Ersatz von Klinker durch<br />

an<strong>der</strong>e mineralische Stoffe wie Hüttensand<br />

waren die wichtigsten Stoßrichtungen.<br />

Wir sind <strong>der</strong> Überzeugung, dass die Verwen­<br />

dung von alternativen Roh­ und Brennstoffen<br />

einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung<br />

leistet. Wir waren auch im Jahr <strong>2011</strong><br />

wie<strong>der</strong> Vorreiter beim Einsatz neuer, umweltschonen<strong>der</strong><br />

Technologien im Produktionsprozess<br />

und ein führen<strong>der</strong> Verwerter von alternativen<br />

Brennstoffen und Rohmaterialien: Für<br />

die Klinkerproduktion in Höver und Lägerdorf<br />

wurden Genehmigungsanträge für den Einsatz<br />

von 100 Prozent alternativen Brennstoffen gestellt.<br />

Für das Werk Höver wurde die Genehmigung<br />

in Dezember erteilt und für Lägerdorf wird<br />

sie im ersten Quartal 2012 erwartet. Damit wird<br />

ein weiterer Beitrag zur CO ­Min<strong>der</strong>ung geleis­<br />

2<br />

tet. Im Bereich Rohstoffe wurde auf alternative<br />

Eisen träger – wie etwa Ferrocarbon – umgestellt.<br />

Damit wird auch hier ein wesentlicher<br />

Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen<br />

geleistet.<br />

<strong>2011</strong> war das vorletzte Jahr <strong>der</strong> aktuellen<br />

Handelsperiode für den CO ­Emissionshandel<br />

2<br />

(2008 − 2012). Wie in den Vorjahren wurden<br />

unsere CO ­Emissionsberichte für die Werke<br />

2<br />

Lägerdorf und Höver termingerecht bei den<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

31<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

zuständigen Landesbehörden eingereicht. Es<br />

erfolgte eine externe Verifizierung auf Basis<br />

behördlich genehmigter Monitoringkonzepte.<br />

Die gesetzlich gefor<strong>der</strong>te Rückgabe <strong>der</strong> verbrauchten<br />

Emissionsberechtigungen an die<br />

Deutsche Emissionshandelsstelle beim Umweltbundesamt<br />

(DEHSt) erfolgte gleichfalls<br />

termingerecht. Im Herbst wurden dann auch<br />

von den politischen Gremien in <strong>Deutschland</strong><br />

mit <strong>der</strong> Verabschiedung des Treibhausgas­<br />

Emissions handelsgesetzes (TEHG) und <strong>der</strong><br />

dazugehörigen Zuteilungsverordnung (ZuV<br />

2020) die endgültigen Festlegungen für die<br />

anstehende dritte Handelsperiode (2013−2020)<br />

getroffen: Die Zuteilung unserer Zementwerke<br />

erfolgt auf Basis eines äußerst ambitionierten<br />

Benchmarkwertes von 766 kg/CO je produzier­<br />

2<br />

ter Tonne Grauzementklinker. Unsere Anträge<br />

auf Zuteilung <strong>der</strong> Emissionsberechtigungen für<br />

den Zeitraum 2013−2020 wurden termingerecht<br />

bei <strong>der</strong> Deutschen Emissionshandelsstelle<br />

eingereicht. Die genauen Zuteilungsmengen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Anlagen werden von Seiten <strong>der</strong><br />

EU­Kommission europaweit festgelegt. Da<br />

unsere CO ­Emissionen pro Tonne Klinker im<br />

2<br />

Bereich von ca. 820 − 825 kg liegen, gehen wir<br />

von einem entsprechenden Zukaufbedarf von<br />

CO ­Emissionsberechtigungen ab 2013 aus.<br />

2<br />

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Aktivitäten<br />

lag in <strong>der</strong> weiteren Effizienzsteigerung des<br />

thermischen und elektrischen Energieeinsatzes.<br />

Im Herbst <strong>2011</strong> wurde deshalb entschieden, im<br />

Jahre 2012 an den Standorten Lägerdorf, Höver<br />

und Bremen ein zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />

nach DIN / ISO 16001 einzuführen.<br />

Außerdem sorgte <strong>der</strong> im Frühjahr <strong>2011</strong> von<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung forcierte Ausstieg aus<br />

<strong>der</strong> Atomenergie dafür, dass die bei uns bereits<br />

laufenden Großprojekte für regenerative<br />

Energie erzeugung (Windpark Breitenburg) und<br />

Speicherung dieser Energie (Pumpspeicherkraftwerk<br />

Lägerdorf) eine verstärkte öffentliche<br />

Aufmerksamkeit und Unterstützung erfuhren.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Produktion und Distribution<br />

unserer Baustoffe wurden im Jahr <strong>2011</strong> erneut<br />

große Gütermengen bewegt. Bei allen logistischen<br />

Überlegungen im Rahmen <strong>der</strong> Gestaltung<br />

von Transporten werden innerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> – soweit möglich –<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

32<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

alle Transportwege wie Wasser, Schiene und<br />

Straße hinsichtlich ökonomisch und ökologisch<br />

sinnvoller Nutzungsmöglichkeiten untersucht.<br />

Im Themenfeld „Green Logistic“ verfolgen wir<br />

dabei mehrere Ansätze:<br />

• So setzten wir beispielsweise für die Hüttensandlieferung<br />

vom Werk Salzgitter ins<br />

<strong>Holcim</strong>­Werk Höver sowie nach Lübeck und<br />

an<strong>der</strong>e Zielorte verstärkt auf den Transport<br />

per Binnen schiff. Ein Schiffstransport ersetzt<br />

rund 60 LKW mit je 27 Tonnen. Im Jahr <strong>2011</strong><br />

wurden von Salzgitter insgesamt rund<br />

518.000 Tonnen Hüttensand per Binnenschiff<br />

abtransportiert. Auf <strong>der</strong> Straße würden allein<br />

diese Transporte fast 19.200 LKW­Fahrten<br />

ausmachen. Aus dem Werk Bremen wurden<br />

ca. 133.000 Tonnen Hüttensand per See­ und<br />

Binnenschiff nach Lübeck als auch in das<br />

europäische Ausland transportiert.<br />

• Der Verkehrsweg Schiene spielte auch <strong>2011</strong><br />

bei <strong>der</strong> Versorgung des Rohrummantelungswerk<br />

<strong>der</strong> Firma Eupec für die Ostseepipeline<br />

Nord Stream eine zentrale Rolle. Auch im<br />

Bereich Zuschlagstoffe nahm die Kunden­<br />

versorgung über den Schienenweg erneut<br />

an Bedeutung zu: Aus unserem Kieswerk im<br />

sächsischen Zeithain wurden Zuschlagstoffe<br />

per Bahn nach Hamburg, Schleswig­Holstein,<br />

Mecklenburg­Vorpommern und Nordwestdeutschland<br />

transportiert.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> erfolgte wie<strong>der</strong> eine ausführliche<br />

Umweltberichterstattung: In verschiedenen<br />

Gesprächskreisen wurden <strong>der</strong> interessierten<br />

Öffentlichkeit die jährlichen Umwelt kennzahlen<br />

detailliert erläutert. Außerdem gab es verschiedene<br />

Informationstermine und Meldungen zu<br />

dem laufenden Genehmigungs verfahren in<br />

Lägerdorf, wo es unter an<strong>der</strong>em um die Erhöhung<br />

des AFR­Anteils von <strong>der</strong>zeit 75 Prozent<br />

auf künftig 100 Prozent und um die künftige<br />

thermische und stoffliche Verwertung von<br />

Klärschlamm ging. Ein ähnlich gelagertes<br />

Verfahren lief in Höver. Auch hier wurden<br />

verschiedene Infor mationstermine genutzt.<br />

Im Dezember <strong>2011</strong> erhielt das Werk Höver<br />

die Genehmigung für den künftigen Einsatz<br />

von 100 Prozent Ersatz brennstoffen. Im<br />

August <strong>2011</strong> erfolgte im Internet zusätzlich<br />

die Veröffentlichung <strong>der</strong> „Umweltdaten 2010“:<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

33<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Verschiedenste umweltrelevante Informationen<br />

<strong>der</strong> Werke Bremen, Höver, Lägerdorf<br />

und Salzgitter sind hier wie<strong>der</strong> übersichtlich<br />

und verständlich aufgeführt. Zudem wurde im<br />

Dezember <strong>2011</strong> für Lägerdorf nochmals eine<br />

ergänzende Anzeige mit den Jahresemissionsergebnissen<br />

des Vorjahres in <strong>der</strong> Lokalzeitung<br />

und auf unserer Homepage veröffentlicht.<br />

Unsere soziale Verantwortung<br />

Das Engagement in den Standortgemeinden<br />

hat bei <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> eine lange Tradition.<br />

Als oftmals größter Arbeitgeber vor Ort<br />

nahmen wir auch im Jahr <strong>2011</strong> unsere soziale<br />

Verantwortung wahr. Wir setzten uns weiterhin<br />

für Bildung, Kultur, Breiten­ und Jugendsport,<br />

nachhaltige Gemeindeentwicklung und Verbesserung<br />

<strong>der</strong> lokalen Infrastruktur ein. Dabei<br />

arbeiteten wir eng mit gemeinnützigen Vereinen<br />

und kommunalen Einrichtungen zusammen.<br />

Unsere Mitarbeiter leisten hierbei in vielen<br />

Fällen freiwillige Zeitspenden für soziale Projekte<br />

(Employee Volunteering). Zudem för<strong>der</strong>ten<br />

wir das Themenfeld „Nachhaltiges Bauen“ und<br />

unterstützten deshalb beispielsweise auch die<br />

<strong>Holcim</strong> Awards und die Lehr­ und Forschungsaktivitäten<br />

an <strong>der</strong> HafenCity Universität in Hamburg<br />

(HCU).<br />

Kurz einige ausgewählte Beispiele aus dem<br />

Bereich Gesellschaftsengagement:<br />

• Die nachhaltige Entwicklung <strong>der</strong> Gemeinden<br />

an unseren Standorten liegt uns am Herzen –<br />

und fällt je nach Standort und Bedürfnissen<br />

im Rahmen ehrenamtlicher Aktivitäten recht<br />

unterschiedlich aus: Zusammen mit Lägerdorfer<br />

Bürgern wurde zu Jahresbeginn ein<br />

neues Konzept für die veraltete Homepage<br />

<strong>der</strong> Gemeinde (www.laegerdorf.de) erfolgreich<br />

implementiert. Weitere ehrenamtliche<br />

Einsätze – beispielsweise beim Innenausbau<br />

des neuen Jugendhauses „Haus <strong>der</strong> Projekte“<br />

in Hamburg­Veddel, bei <strong>der</strong> Erstellung eines<br />

Spielgerätes für die Grundschule und den<br />

Kin<strong>der</strong> garten in Rethwisch o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Gestaltung eines Treppengelän<strong>der</strong>s für eine<br />

Kin<strong>der</strong> tagesstätte in Itzehoe o<strong>der</strong> beim Bau<br />

eines öffentlichen Grillplatzes in Höver – sind<br />

ein weiteres Zeichen <strong>der</strong> engen und vielfälti­<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

34<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

gen Verbundenheit unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit den Menschen in <strong>der</strong><br />

Nachbarschaft.<br />

• Am 25. Oktober <strong>2011</strong> wurde an <strong>der</strong> HafenCity<br />

Universität Hamburg (HCU) <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong><br />

Studienpreis für Nachhaltigkeit bereits zum<br />

vierten Mal verliehen. Ausgezeichnet mit dem<br />

1. Preis wurde die Master­Thesis Architektur<br />

von Lukas Kronawitter zum Thema „Water<br />

Sensitive Development in the Gowanus Canel<br />

Sewershed, Brooklyn NYC“.<br />

• Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> hat auch<br />

den dritten weltweiten Nachhaltigkeitswettbewerb<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Foundation for Sustainable<br />

Construction wie<strong>der</strong> sehr gerne unterstützt.<br />

Die regionalen Preisverleihungen <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong><br />

Awards brachten diesmal beson<strong>der</strong>s viele<br />

deutsche Preisträger hervor: Nicht nur in<br />

Europa, son<strong>der</strong>n auch in Afrika und Asien gewannen<br />

insgesamt sechs deutsche Gewinnerteams<br />

für ihre nachhaltigen Bauprojekte<br />

Auszeichnungen.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

35<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Mitarbeiter<br />

Offensive Personalarbeit vor dem demografischen Wandel<br />

Die Mitarbeiteranzahl <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> – bereinigt um Än<strong>der</strong>ungen im Konsolidierungskreis<br />

– ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

nahe zu unverän<strong>der</strong>t geblieben. In den Segmen­<br />

ten Bindemittel und Zuschlagstoffe sind die<br />

Zahlen jeweils leicht gestiegen, während im<br />

Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />

die Anzahl leicht gesunken ist.<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

(Vollzeitäquivalent 31.12.) <strong>2011</strong> 2010 * 2010<br />

Verän<strong>der</strong>ung*<br />

in %<br />

Bindemittel 628 615 615 2<br />

Zuschlagstoffe 98 90 91 9<br />

Weitere Baustoffe und Serviceleistungen 563 576 * 684 −2<br />

Insgesamt 1.289 1.281 * 1.390 1<br />

*Bereinigt um die entkonsolidierte Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH<br />

In <strong>der</strong> Kompetenz, <strong>der</strong> Motivation und dem<br />

Engagement unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sehen wir die wesentlichen Erfolgsfaktoren<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> im<br />

Wettbewerb. Unsere Beschäftigten s tanden<br />

daher weiterhin im Mittelpunkt unserer unternehmerischen<br />

Fürsorge. Zunehmend gestalteten<br />

wir im Rahmen des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements individuelle Einzelprogramme,<br />

um zielgerichtet auf das Gesund­<br />

heitsbewusstsein jedes Einzelnen und eine<br />

verlängerte Lebensarbeitszeit einzugehen. Der<br />

Altersdurchschnitt in <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> wuchs in den vergangenen Jahren<br />

ständig an. Diesen Trend konnten wir im<br />

Jahr <strong>2011</strong> erfolgreich stoppen und verzeichnen<br />

nun ein Durchschnittsalter aller Beschäftigten<br />

von unter 45 Jahren. Aber auch <strong>Holcim</strong><br />

spürte die Auswirkungen des demografischen<br />

Wandels. Sinkende Bewerberzahlen für die<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

36<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Ausbildungsplätze und Fachkräftemangel auf<br />

dem deutschen Arbeitsmarkt erfor<strong>der</strong>ten eine<br />

konsequente Fortsetzung unserer erfolgreichen<br />

Bemühungen zur Nachwuchsgewinnung. Mit<br />

einer überdurchschnittlichen Ausbildungsquote<br />

und einem breit gefächerten Ausbildungs­ und<br />

Studienangebot schufen wir im Jahr <strong>2011</strong> gute<br />

Voraussetzungen, um auch künftig unseren Bedarf<br />

an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zu decken. In <strong>der</strong> verstärkten Präsenz<br />

unseres Unternehmens in sozialen Netzwerken<br />

sehen wir einen weiteren wichtigen Baustein<br />

zur Personalgewinnung.<br />

Mit unserer Nachwuchsarbeit gelangt es zunehmend,<br />

die Attraktivität von <strong>Holcim</strong> als Arbeitgeber<br />

zu stärken. Dazu gehörten verschiedene<br />

Bausteine im Wettbewerb um junge Talente:<br />

Auslandsaufenthalte für Führungskräfte,<br />

Studenten und Auszubildende, ein bedarfsge­<br />

rechtes Personalentwicklungsprogramm und<br />

die Fokussierung auf bestmögliche persönliche<br />

und berufliche Entfaltungsmöglichkeiten. Auch<br />

die von <strong>Holcim</strong> geför<strong>der</strong>te Nachwuchsarbeit an<br />

<strong>der</strong> HafenCity Universität Hamburg und weiteren<br />

Hochschulen trug entscheidend mit dazu bei.<br />

Eine Bestätigung unseres Bestrebens nach<br />

einem intakten Betriebsklima und vernünftig<br />

gestalteten Arbeitsbedingungen zeigt sich in<br />

<strong>der</strong> langjährigen Unternehmenszugehörigkeit<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im<br />

Jahr <strong>2011</strong> konnten wir die Betriebsjubiläen von<br />

26 Beschäftigten für 10 Jahre, 29 Beschäftigten<br />

für 25 Jahre und 14 Beschäftigten für 35 Jahre<br />

Zugehörigkeit würdigen. Die durchschnittliche<br />

Betriebszugehörigkeit von rund 16 Jahren<br />

unterstreicht, dass unsere Mitarbeiterschaft<br />

über sehr viel Erfahrung und berufsspezifisches<br />

Wissen verfügt.<br />

Sinkende Unfallzahlen für <strong>2011</strong> zeigen, dass<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das<br />

Thema Arbeitssicherheit ernst nehmen. Die<br />

Betriebsunfallhäufigkeit sank <strong>2011</strong> im Vorjahresvergleich<br />

erneut um 55 Prozent (bereinigt<br />

um Abgang HSG im Konsolidierungskreis).<br />

Diesen erfreulichen Trend gilt es unvermin<strong>der</strong>t<br />

und nachdrücklich fortzusetzen. Letztlich muss<br />

es das Bestreben aller Beteiligten sein, dass<br />

unsere Beschäftigten und auch die beauftragten<br />

Dienstleister gesund und unbeschadet bleiben.<br />

Für Leistungen im Jahr 2010 gab es im Sep­<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

37<br />

Lagebericht des Konzerns: Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

tember <strong>2011</strong> nochmals eine beson<strong>der</strong>e Auszeichnung:<br />

So wurden die Werke Höver, Lägerdorf<br />

und Bremen mit Arbeitssicherheitspreisen<br />

und jeweils ersten Plätzen ausgezeichnet.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützten<br />

zudem mit ehrenamtlichen Einsätzen<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> wie<strong>der</strong> verschiedene soziale<br />

Projekte in <strong>der</strong> Nachbarschaft unserer Standorte<br />

– und zeigten so wie<strong>der</strong> die enge Verbundenheit<br />

zwischen den Beschäftigten und den<br />

Menschen im Umfeld <strong>der</strong> Werke.<br />

Völlig unerwartet traf uns <strong>der</strong> plötzliche Tod<br />

unseres Aufsichtsratmitgliedes, Betriebsratsvorsitzenden<br />

Lägerdorf und Mitarbeiters<br />

Jürgen Schostak. Seine ruhige, ausgleichende<br />

und auf Fairness bedachte Art haben alle, die<br />

mit ihm zusammenarbeiteten, sehr geschätzt.<br />

Wir werden sein verantwortliches Handeln in<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> stets in guter<br />

Erinnerung behalten.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern<br />

gestaltete sich wie<strong>der</strong> offen und<br />

vertrauensvoll. Die Erarbeitung einer Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

zur Vorgehensweise<br />

beim Betrieblichen Einglie<strong>der</strong>ungsmanagement<br />

wird zukünftig ein weiterer Ausdruck unserer<br />

Mit arbeiterorientierung sein. Das Wohl <strong>der</strong><br />

Beschäftigten und des Unternehmens standen<br />

bei <strong>der</strong> gemeinsamen Lösungssuche stets im<br />

Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Am Ende sind es immer die handelnden Menschen,<br />

die über den unternehmerischen Erfolg<br />

und Misserfolg entscheiden. Wir können uns<br />

auf kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter verlassen, die auch unter<br />

schwierigen Rahmenbedingungen für Qualität,<br />

Termintreue und Service bei <strong>Holcim</strong> einstehen.<br />

Unser Dank gilt deshalb allen Beschäftigten für<br />

ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, die an sie<br />

gestellten Aufgaben anzunehmen.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

Fundamente für<br />

Nachhaltiges Bauen.<br />

Unterstützung und Baustoffe<br />

von <strong>Holcim</strong> für den Neubau <strong>der</strong><br />

HafenCity Universität Hamburg.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch<br />

im Studium eine wichtige Rolle.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

39<br />

Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre.<br />

Ein neues Gebäude für Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner und Geomatiker: <strong>Holcim</strong><br />

unterstützt mit För<strong>der</strong>mitteln und Baustoffen den Neubau <strong>der</strong> HafenCity Universität Hamburg<br />

(HCU) im Magdeburger Hafen. Im Jahr <strong>2011</strong> gingen die Bauarbeiten zügig voran und die<br />

Einweihung ist nun im Jahr 2013 geplant. Der Einsatz <strong>der</strong> Zuwendung zur Umsetzung <strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an das Nachhaltige Bauen ist ganz im Sinne <strong>der</strong> Unternehmensausrichtung<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG. Schließlich treten wir bereits seit vielen Jahren für die Ideen<br />

„Sustainable Development“ und „Nachhaltiges Bauen“ ein. Und auch in Forschung und<br />

Lehre spielt Nachhaltigkeit an <strong>der</strong> HCU eine zunehmend wichtige Rolle.<br />

|<br />

Code Unique Architekten


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

40<br />

Lagebericht des Konzerns: Ertragslage<br />

Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse stiegen im Vorjahresvergleich<br />

um rund 37,4 Mio. € o<strong>der</strong> 10,5 Prozent. Diese<br />

Entwicklung ist durch höhere Absatzmengen bei<br />

Bindemitteln und im Transportbeton bedingt. Die<br />

Preise standen in allen Segmenten auch weiterhin<br />

unter Druck und bewegten sich auf o<strong>der</strong><br />

leicht unter Vorjahresniveau.<br />

Das bereits in den vergangenen Jahren stark<br />

im Fokus stehende strikte Kostenmanagement<br />

wurde auch <strong>2011</strong> konsequent weiterverfolgt.<br />

Trotzdem stieg <strong>der</strong> Produktionsaufwand im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 34,3 Mio. € an. Grund<br />

hierfür sind hauptsächlich die größere Produktionsmenge,<br />

aber auch Effekte aus <strong>der</strong> Absteuerung<br />

von Hüttensand und aus dem verän<strong>der</strong>ten<br />

Produktmix. Zudem sorgten gestiegene Brennstoffkosten<br />

und geringere Mengen eingesetzter<br />

alternativer Brennstoffe für einen höheren<br />

Aufwand in <strong>der</strong> Produktion. Auch die Abschreibungen<br />

erhöhten sich durch den Ersatz alter<br />

Anlagen durch neue Technologien. Eine teilweise<br />

Entlastung des Produktionsaufwands erfolgte<br />

durch Verkäufe von CO ­Rechten in Höhe von<br />

2<br />

3,5 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio. €). Der Produktionsaufwand<br />

des Vorjahres beinhaltet außerdem<br />

Erträge aus Versicherungsleistungen in Höhe von<br />

3,3 Mio. €, die in diesem Jahr nicht angefallen<br />

sind. Die Abschreibungen erhöhten sich wesentlich<br />

durch Wertberichtigungen auf den niedrigeren<br />

beizulegenden Wert nach IAS 36 in Höhe von<br />

3,3 Mio. € (Vorjahr 0,3 Mio. €), die hauptsächlich<br />

aus <strong>der</strong> Einführung neuer Labor­ und Filtertechnik<br />

im Werk Lägerdorf resultieren. Aufgrund höherer<br />

Einkaufspreise bei Transportdienstleistungen und<br />

wachsen<strong>der</strong> Transportmengen stieg auch <strong>der</strong> Distributions­<br />

und Verkaufsaufwand um 4,3 Mio. € an.<br />

Beim Verwaltungsaufwand führte eine Zunahme<br />

an Beratungs­ und IT­Dienstleistungen zu einem<br />

Anstieg in Höhe von 3,2 Mio. €.<br />

Die positive Abweichung in den Umsatzerlösen<br />

wirkte sich wegen <strong>der</strong> erwähnten Kostensteigerungen<br />

nicht bis in das Betriebsergebnis aus.<br />

Dieses reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um<br />

4,5 Mio. € (bereinigt um Än<strong>der</strong>ungen des Konsolidierungskreises<br />

4,2 Mio. €). Starken Rückgängen in<br />

den Segmenten Bindemittel (−7,0 Mio. €) standen<br />

Steigerungen im Segment Weitere Baustoffe und<br />

Serviceleistungen (+2,1 Mio. €; bereinigt um Än<strong>der</strong>ungen<br />

des Konsolidierungskreises +2,4 Mio. €) und<br />

im Segment Zuschlagstoffe (+0,4 Mio. €) entgegen.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

41<br />

Lagebericht des Konzerns: Ertragslage<br />

Die Verringerung des Jahresergebnisses <strong>2011</strong><br />

im Vergleich zu 2010 um rund 4,9 Mio. € resultiert<br />

im Wesentlichen aus dem Rückgang des<br />

Betriebsergebnisses. Die in sehr begrenztem<br />

Umfang genutzten Finanzinstrumente wurden<br />

marktgerecht bewertet.<br />

Für weitere Erläuterungen <strong>der</strong> Ertragslage<br />

verweisen wir auf die segmentbezogenen<br />

Ausführungen im Lagebericht.<br />

Konzern-Ertragslage <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />

T€ % T€ % T€<br />

Umsatzerlöse 392.210 100,0 354.790 100,0 37.420<br />

Produktionsaufwand <strong>der</strong><br />

verkauften Produkte und Leistungen<br />

einschließlich Abschreibungen 269.037 68,6 234.696 66,2 34.341<br />

Bruttogewinn 123.173 31,4 120.094 33,8 3.079<br />

Distributions­ und Verkaufsaufwand 96.330 24,6 92.036 25,9 4.294<br />

Verwaltungsaufwand 26.313 6,7 23.138 6,5 3.175<br />

Abschreibungen auf<br />

immaterielle Vermögensgegenstände 1.693 0,4 1.620 0,5 73<br />

Betriebsergebnis −1.163 − 0,3 3.300 0,9 − 4.464<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 620 0,2 −33 0,0 653<br />

Übriges Ergebnis 1.918 0,5 2.871 0,8 − 953<br />

Finanzertrag 859 0,2 688 0,2 171<br />

Finanzaufwand 4.721 1,2 4.545 1,3 176<br />

Gewinn vor Steuern −2.487 − 0,6 2.281 0,6 − 4.768<br />

Ertragsteuern 1.106 0,3 1.218 0,3 −112<br />

Jahresergebnis<br />

inklusive Min<strong>der</strong>heitsanteile −1.381 − 0,5 3.499 0,9 − 4.880<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

Beton für den Campus.<br />

In Düsseldorf belieferte<br />

<strong>Holcim</strong> den Bau <strong>der</strong> neuen<br />

Vodafone-Konzernzentrale.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

43<br />

Anspruchsvoller Beton und<br />

zuverlässige Großbetonagen.<br />

Auf dem neuen Campus im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt führt das Mobilfunk-Unternehmen<br />

Vodafone seine bislang auf mehrere Standorte verteilten Mitarbeiter in einem Neubaukomplex<br />

zusammen.<br />

Im Rahmen einer Liefergemeinschaft versorgte <strong>Holcim</strong> die Baustelle zuverlässig mit Beton.<br />

Mehrere <strong>Holcim</strong>­Werke sicherten bei Großbetonagen die je<strong>der</strong>zeitige Lieferfähigkeit ab.<br />

In nur 27 Monaten Bauzeit entsteht ein imposanter Neubau, <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em einen<br />

19­geschossigen Büroturm (98 Meter), drei Gebäu<strong>der</strong>iegel, ein Parkhaus (1.571 Parkplätze)<br />

und eine Tiefgarage mit 447 Stellplätzen umfasst.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

44<br />

Lagebericht des Konzerns: Finanzlage<br />

Finanzlage<br />

Die Finanzierungsstrategie <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Deutsch­<br />

land <strong>Gruppe</strong> sowie <strong>der</strong>en operative Umsetzungen<br />

zeichnen sich weiterhin durch Stabilität und<br />

Nachhaltigkeit aus.<br />

Die Sicherung <strong>der</strong> je<strong>der</strong>zeitigen Zahlungsfähigkeit<br />

– ganz beson<strong>der</strong>s im <strong>der</strong>zeitigen Umfeld –<br />

ist die oberste Maxime des Finanz­ und Liquiditätsmanagements<br />

<strong>der</strong> deutschen <strong>Gruppe</strong>.<br />

Hierbei ist die Wahrung <strong>der</strong> Fristen kongruenz <strong>der</strong><br />

Finanzierung ein wesentlicher Gesichtspunkt:<br />

Langfristige Investitions projekte werden durch<br />

langfristige Finanzierungs modelle begleitet.<br />

Neben den Eigenfinanzierungsmöglichkeiten<br />

aus dem operativen Geschäft und externen<br />

Finanzierungsquellen stehen <strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> durch<br />

die Einbindung in den Konzern <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Ltd,<br />

Jona auch konzerninterne Finanzierungsquellen<br />

langfristig zur Verfügung. Durch die teilweise<br />

Inanspruchnahme <strong>der</strong> internen Finanzlinien<br />

sind die langfristigen Verbindlichkeiten im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 24 Mio. € gestiegen. Im<br />

Gegen satz dazu sind die sonstigen kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten durch Tilgung kurzfristiger<br />

finanzieller Verbindlichkeiten gegenüber Dritten<br />

im Geschäftsjahr um rund 23 Mio. € gesunken.<br />

Im Jahresverlauf gingen die langfristigen Rückstellungen<br />

um 1,0 Mio. € auf 96,6 Mio. € zurück.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Zinsbindung wird eine Strategie<br />

<strong>der</strong> Mischung festverzinslicher und variabel<br />

verzinslicher Finanzierungen verfolgt. Es soll<br />

hierdurch sichergestellt werden, dass die Finanzierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> einerseits eine ausreichende<br />

Stabilität und Planungssicherheit gewährleistet<br />

und an<strong>der</strong>erseits Chancen aus vorteilhaften<br />

Entwicklungen <strong>der</strong> Zinsstruktur nutzt.<br />

Die Finanzierung war sowohl bei Investitionen<br />

in das Sachanlagevermögen als auch bei Akquisitionen<br />

je<strong>der</strong>zeit abgesichert und gedeckt.<br />

Auch im Ausblick werden keine Liquiditätsengpässe<br />

erwartet. Im Hinblick auf einen<br />

soliden Cashflow und die Stabilität innerhalb<br />

<strong>der</strong> Eigentümerstruktur ist keine nachteilige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Finanzierungsmöglichkeiten<br />

eingetreten und auch nicht zu erwarten.<br />

Auch relevante bilanzielle Relationen führen<br />

zu keiner negativen Beurteilung <strong>der</strong> Finanzlage.<br />

Die Relation von Anlagevermögen zur<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

45<br />

Lagebericht des Konzerns: Finanzlage<br />

Bilanzsumme verringerte sich im Berichtsjahr<br />

minimal um 0,2 Prozentpunkte. Auch <strong>der</strong> Anteil<br />

des Eigenkapitals an <strong>der</strong> Bilanzsumme sank im<br />

Vergleich zum Vorjahr geringfügig um − 0,8 Prozentpunkte.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Erkenntnisse aus<br />

<strong>der</strong> strategischen Planung wird eine weiterhin<br />

stabile Finanzlage erwartet.<br />

Unter den Investitionsmaßnahmen <strong>2011</strong>,<br />

bei denen es sich um eine Vielzahl kleinerer<br />

Ersatz investitionen handelte, befanden sich<br />

auch folgende Projekte: Im Werk Lägerdorf<br />

wurde sowohl <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Hauptfilteranlage<br />

von Elektro- auf Schlauchfilter (5,9 Mio. €) als<br />

auch <strong>der</strong> Bau des neuen Zentrallabors POLAB<br />

(Polysius Labor) (1,3 Mio. €) abgeschlossen,<br />

die beide in 2010 begonnen wurden. Im Werk<br />

Höver wurde ein zentrales Druckluftsystem<br />

installiert, wodurch <strong>der</strong> Energieverbrauch und<br />

Instand haltungsaufwendungen deutlich reduziert<br />

werden können (0,3 Mio. €). Zur langfristigen<br />

Ressourcensicherung wurden im<br />

Geschäftsfeld Zuschlagstoffe weitere Substanzgrundstücke<br />

erworben (2,3 Mio. €).<br />

Die Unternehmensgruppe ist durch Fremdwährungsrisiken<br />

nur in unwesentlichem Maße<br />

beeinflusst. Fremdwährungseinflüsse ergeben<br />

sich lediglich aus begrenzten Geschäften, die in<br />

Schweizer Franken und US­Dollar abgewickelt<br />

werden.<br />

Geldflussrechnung <strong>2011</strong> 2010 Veränd.<br />

T€ T€ T€<br />

Betriebsergebnis −1.163 3.300 − 4.463<br />

Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 31.293 26.481 4.812<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (Cashflow) 26.965 23.664 3.301<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit −22.874 4.680 −27.554<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit − 4.550 −28.028 23.478<br />

Zunahme / Abnahme flüssige Mittel − 459 316 −775<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

46<br />

Lagebericht des Konzerns: Finanzlage<br />

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

(Cash Flow) erhöhte sich im Vorjahresvergleich<br />

um 3,3 Mio. €. Das gesunkene Betriebs ergebnis<br />

wurde dabei durch die witterungs­ und marktbedingt<br />

vorteilhafte Entwicklung des Nettoumlaufvermögens<br />

mehr als ausgeglichen.<br />

Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit stieg<br />

gegenüber 2010 deutlich an. Hauptgründe<br />

sind die Zunahme <strong>der</strong> Investitionen in Sachanlagen<br />

in <strong>2011</strong> und die Rückzahlung einer<br />

finanziellen Ausleihung durch die <strong>Holcim</strong> Beteiligungs<br />

GmbH (<strong>Deutschland</strong>) in 2010.<br />

Die Liquiditätslage erweist sich über den<br />

Zweijahreszeitraum vom 1.1.2010 bis zum<br />

31.12.<strong>2011</strong> als stabil.<br />

|


Erfolgsfaktor Qualität.<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Betriebslabore in unseren Zementwerken Lägerdorf<br />

und Höver sorgen für eine mehrstufige, zeitnahe und lückenlose<br />

Qualitätsüberwachung: vom Einsatzstoff bis zum Endprodukt.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

48<br />

Sicherheit für den Kunden.<br />

Unser Bindemittel­Programm umfasst verschiedenste hochwertige Produkte. Sie alle unterliegen<br />

einer stetigen Eigenüberwachung, bei <strong>der</strong> eine zeitnahe Erfassung von Qualitäts daten<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Prozess­ und Produktionskontrolle erfolgt. Zudem werden unsere Produkte<br />

von renommierten Prüflabors fremdüberwacht und erfüllen die gültigen Normen und<br />

Vorschriften. Sowohl in Lägerdorf als auch in Höver arbeiten wir mit mo<strong>der</strong>nster Labortechnik<br />

und setzen im Bereich <strong>der</strong> automatischen und manuellen Verarbeitung sowie <strong>der</strong> Analytik<br />

neue Maßstäbe. So sichern wir unser hohes Qualitätsniveau und schaffen damit noch mehr<br />

nachprüfbare Sicherheit für den Kunden.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

49<br />

Lagebericht des Konzerns: Vermögenslage<br />

Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme des Konzerns verringerte<br />

sich im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um 1,1 Mio. €. Bei<br />

den langfristigen Vermögenswerten betrug<br />

<strong>der</strong> Rückgang 1,8 Mio. €, die kurzfristigen<br />

Vermögens werte nahmen um 0,7 Mio. € zu.<br />

Der Aufbau <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen durch höhere Umsatzerlöse<br />

wurde fast vollständig durch den witterungsund<br />

marktbedingten Abbau von Halb­ und<br />

Fertig fabrikaten in den Vorräten ausgeglichen.<br />

Die Anteile an assoziierten Unternehmen erhöhten<br />

sich durch den Verkauf von 51 Prozent <strong>der</strong><br />

Anteile an <strong>der</strong> Hannoversche Silo­Gesellschaft<br />

mbH, die dadurch aus dem Kreis <strong>der</strong> vollkonsolidierten<br />

Unternehmen ausschied und mit den<br />

verbleibenden 49 Prozent seit dem 1.1.<strong>2011</strong><br />

at­Equity konsolidiert wird.<br />

Die an<strong>der</strong>en Finanzanlagen verringerten sich<br />

leicht durch den Abbau finanzieller For<strong>der</strong>ungen<br />

gegenüber Dritten.<br />

Der Rückgang des Firmenwertes ergibt sich<br />

aus dem Verkauf <strong>der</strong> 51 Prozent <strong>der</strong> Anteile an<br />

<strong>der</strong> Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH sowie<br />

aus <strong>der</strong> endgültigen Preisfindung für einen<br />

Unter nehmenserwerb aus dem Jahr 2002.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> übrigen Aktiva beinhaltet<br />

im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen<br />

aus immateriellen Vermögensgegenständen.<br />

Die Entwicklung bis zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufstellung<br />

des Abschlusses in 2012 entspricht den<br />

Planungen <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong>.<br />

Erwartungsgemäß sind die ersten Monate des<br />

Geschäftsjahres im Vergleich zum Gesamtjahr<br />

witterungsbedingt durch geringere Umsatzerlöse<br />

bei konstanten Kosten geprägt. Die Vermögens­<br />

und Finanzlage hat sich im Vergleich<br />

zum 31.12.<strong>2011</strong> nur geringfügig verän<strong>der</strong>t.<br />

|


Vermögens- und Finanzlage<br />

50<br />

Lagebericht des Konzerns: Vermögenslage<br />

Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010 Veränd.<br />

T€ % T€ % T€<br />

Flüssige Mittel 3.217 0,8 3.649 0,9 − 432<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen 21.201 5,1 13.731 3,3 7.470<br />

An<strong>der</strong>e For<strong>der</strong>ungen 10.053 2,4 10.055 2,4 −2<br />

Vorräte und übriges Umlaufvermögen 43.126 10,4 49.439 11,9 − 6.313<br />

Umlaufvermögen 77.597 18,7 76.874 18,4 723<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 2.226 0,5 525 0,1 1.701<br />

An<strong>der</strong>e Finanzanlagen 9.180 2,2 10.746 2,6 −1.566<br />

Sachanlagen 294.577 70,8 293.784 70,4 793<br />

Firmenwert und übrige Aktiva 32.405 7,8 35.144 8,4 −2.739<br />

Anlagevermögen 338.388 81,3 340.199 81,6 −1.811<br />

Aktiva total 415.985 100,0 417.073 100,0 −1.088<br />

Passiva<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.224 5,1 19.108 4,6 2.116<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 88.533 21,3 111.317 26,7 −22.783<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 109.757 26,4 130.425 31,3 −20.668<br />

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 50.768 12,2 26.648 6,4 24.119<br />

Langfristige Rückstellungen 96.639 23,2 97.626 23,4 − 987<br />

Langfristiges Fremdkapital 147.407 35,4 124.274 29,8 23.134<br />

Eigenkapital und Anteile Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter 158.821 38,2 162.374 38,9 −3.553<br />

Passiva total 415.985 100,0 417.073 100,0 −1.088<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

51<br />

Lagebericht des Konzerns: Vermögenslage<br />

Das Sachanlagevermögen entwickelte sich im<br />

Verlauf des Geschäftsjahres wie folgt:<br />

Stand 1. Januar <strong>2011</strong> in T€ 293.784<br />

Zugänge 32.431<br />

Abgänge −740<br />

Abschreibungen −29.728<br />

Umbuchungen<br />

Än<strong>der</strong>ungen des<br />

− 48<br />

Konsolidierungskreises −1.122<br />

Stand 31. Dezember <strong>2011</strong> in T€ 294.577<br />

Das Investitionsvolumen ist mit Nettoinvestitionen<br />

von 27,4 Mio. € höher als im Vorjahr<br />

(14,4 Mio. €). Die Ersatzinvestitionen stiegen<br />

von 13,0 Mio. € im Vorjahr auf 16,9 Mio. € im<br />

Berichtsjahr an und machten 57,1 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bruttoinvestitionen aus (Vorjahr 79,6 Prozent).<br />

Davon betrugen die Investitionen in<br />

Umweltschutzmaßnahmen 0,2 Mio. € (Vorjahr<br />

0,7 Mio. €). Die Erweiterungsinvestitionen erhöhten<br />

sich auf 12,7 Mio. € (Vorjahr 3,3 Mio. €).<br />

Das entspricht einem Anteil von 43 Prozent an<br />

den Bruttoinvestitionen (Vorjahr 20 Prozent).<br />

Die Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen<br />

betrugen 2,2 Mio. € (Vorjahr 2,0 Mio. €). Mit rund<br />

20,3 Mio. € entfällt wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong><br />

Nettoinvestitionen auf das Segment Binde mittel.<br />

Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige<br />

Abschreibungen in Höhe von 3,3 Mio. € vorgenommen.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens<br />

durch das Eigenkapital ist mit 47 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr (48 Prozent) fast konstant<br />

geblieben. Der Anteil des Eigenkapitals am<br />

Gesamt kapital beträgt nun rund 38 Prozent<br />

(Vorjahr 39 Prozent).<br />

|


Baustoffe von <strong>Holcim</strong> für die neue Schleuse Bolzum<br />

am Mittellandkanal bei Sehnde.<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

Zukunft Wasserstraße.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

53<br />

Stahlbeton <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art.<br />

Wenn es um Wasserbau geht, ist <strong>Holcim</strong> ein gefragter Partner. Unsere Experten aus <strong>der</strong><br />

Betontechnik haben für den Neubau <strong>der</strong> Schleuse Bolzum am Mittellandkanal (139 Meter lang<br />

und 17 Meter hoch) maßgeschnei<strong>der</strong>te Produktlösungen entwickelt. Beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

ergaben sich beispielsweise aus <strong>der</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Hydratationswärme <strong>der</strong><br />

Betone. <strong>Holcim</strong> war führen<strong>der</strong> Partner in <strong>der</strong> Liefergemeinschaft, entwickelte die Betonsorten für<br />

die unterschiedlichen Bauteile und setzte für die Abstimmung von Baustelle und Lieferwerken<br />

frühzeitig einen Koordinator ein. Insgesamt wurden rund 60.000 m 3 Beton verbaut. Mitte 2012 soll<br />

die neue Schleuse nach mehrjähriger Bauzeit für den Schiffsverkehr geöffnet werden.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

54<br />

Lagebericht des Konzerns: Vergütungsbericht<br />

Vergütungsbericht<br />

Die Vorstandsvergütung besteht grundsätzlich<br />

aus erfolgsunabhängigen (fixen) und erfolgsbezogenen<br />

(variablen) Vergütungs elementen<br />

und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung<br />

(Aktien mit Transaktionsfrist). Für<br />

die Festlegung <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Vergütungssysteme<br />

sowie <strong>der</strong> Vorstandsvergütung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Mitglie<strong>der</strong> des Vorstands ist<br />

<strong>der</strong> Personal ausschuss des Aufsichtsrats<br />

zuständig. Der Personalausschuss berät und<br />

überprüft die Vergütungsstruktur regelmäßig.<br />

Die Vergütung des Vorstands, momentan wird<br />

die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG von einem Alleinvorstand<br />

geführt, ist leistungsorientiert. Im Einzelnen<br />

setzt sich die Vorstandsvergütung aus<br />

folgenden wesentlichen Komponenten zusammen:<br />

Die fixe Vergütung wird monatlich als<br />

Gehalt ausgezahlt. Die variable Vergütung ist<br />

von dem Erreichen bestimmter, unternehmenserfolgsspezifischer<br />

und persönlicher Ziele<br />

abhängig. Alle Ziele sind sowohl nach oben mit<br />

einer Deckelung versehen als auch abhängig<br />

von einer bestimmten Mindestzielerreichung.<br />

Für die fixe und die variable Vergütung ist eine<br />

entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.<br />

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben<br />

dem Ersatz seiner baren Auslagen eine feste,<br />

nach dem Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare<br />

Vergütung. Die Vergütung beträgt für den<br />

Vorsitzenden jeweils das Doppelte und für den<br />

Stellvertreter jeweils das Eineinhalbfache des<br />

festgelegten Betrages. Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong>,<br />

die nicht während des gesamten Geschäftsjahres<br />

im Amt waren, erhalten eine zeitanteilige<br />

Vergütung. Die auf die Vergütung etwa anfallende<br />

Umsatzsteuer wird von <strong>der</strong> Gesellschaft in<br />

<strong>der</strong> jeweiligen gesetzlichen Höhe zusätzlich<br />

gezahlt, wenn und soweit diese von einem<br />

Aufsichtsratsmitglied in Rechnung gestellt o<strong>der</strong><br />

in einer die Rechnung ersetzenden Gutschrift<br />

ausgewiesen wird.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

55<br />

Lagebericht des Konzerns: Nachtragsbericht<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine<br />

Vorgänge von beson<strong>der</strong>er Bedeutung eingetreten.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

Starke Nachfrage.<br />

Die gute Baukonjunktur sorgte im<br />

Segment Zuschlagstoffe für eine sehr<br />

gute Auslastung <strong>der</strong> Kapazitäten.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

57<br />

Ausgewählte Rohstoffe: Kies, Sand und Splitt.<br />

Das Segment Zuschlagstoffe blickt auf einen erfolgreichen Geschäftsverlauf <strong>2011</strong> zurück.<br />

Die Kapazitäten waren aufgrund <strong>der</strong> hohen Nachfrage voll ausgelastet. Für unsere Kunden<br />

wurde die flexible Versorgung per Bahn und LKW weiter bedarfsgerecht ausgebaut. Wir<br />

bedienten auch zusätzliche Relationen – beispielsweise in Berlin. Durch planmäßige<br />

Reparaturen und Werksumbauten erhöhten wir zudem die Zuverlässigkeit und Effizienz<br />

unserer Produktionsanlagen. Auch die enge Zusammenarbeit mit unserer<br />

Schwestergesellschaft Yeoman Baumineralien wurde weiter intensiviert.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

58<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikomanagementsystem<br />

Risikomanagementsystem<br />

In enger Kooperation mit dem <strong>Holcim</strong> Konzern<br />

wurde ein Risikofrüherkennungs­ und Überwachungssystem<br />

implementiert, das laufend<br />

fortentwickelt wird. Es gewährleistet das zeitnahe<br />

Erkennen von Risiken und Fehlentwicklungen<br />

und die zügige Einleitung entsprechen<strong>der</strong><br />

Gegenmaßnahmen. Allgemeine und spezielle<br />

Risiken werden erfasst, analysiert und bewertet.<br />

Das Risikomanagement <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> ist ein untrennbarer Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Unternehmenssteuerung und <strong>der</strong><br />

Geschäfts prozesse. Die strategische Unternehmensplanung,<br />

das interne Berichtswesen<br />

und das interne Kontrollsystem bilden die<br />

Kern elemente des Risikomanagementsystems:<br />

Die strategische Unternehmensplanung<br />

soll unter an<strong>der</strong>em gewährleisten, langfristige<br />

Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren<br />

und einzuschätzen, um geeignete strukturelle<br />

Maßnahmen zu ergreifen. Die identifizierten<br />

Risiken und entsprechend ergriffenen Maßnahmen<br />

werden in monatlichen Sitzungen des<br />

Management­Teams <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> besprochen. Zudem finden jährlich<br />

zwei Strategietagungen mit dem erweiterten<br />

Führungs kreis statt. Das interne Berichtswesen<br />

ist auf allen Konzernebenen u. a. darauf ausgelegt,<br />

regelmäßig aktuelle und relevante Informationen<br />

über die Entwicklung <strong>der</strong> wesentlichen<br />

Risiken und die Wirksamkeit <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

zur Risikobegrenzung zu liefern. Aufbauend auf<br />

<strong>der</strong> Risikoidentifikation steht die gezielte Überwachung<br />

und Steuerung von Risiken im Fokus<br />

des internen Kontrollsystems. Es fungiert als<br />

integraler Bestandteil des Risikomanagementsystems.<br />

Es basiert auf einer konzerneinheitlich<br />

strukturierten Dokumentation <strong>der</strong> Kontrollen<br />

für die bestehenden Prozessstrukturen und die<br />

damit verbundenen Risiken sowie die darüber<br />

hinaus bekannten geschäftsspezifischen Risiken.<br />

Die internen Kontrollen richten sich auf<br />

die Begrenzung von Risiken wesentlicher<br />

Fehlaussagen in <strong>der</strong> Finanzberichterstattung,<br />

auf die Begrenzung von Risiken durch die<br />

Nichteinhaltung regulatorischer Normen bzw.<br />

durch betrügerische Handlungen sowie auf die<br />

Minimierung operativer / wirtschaftlicher Risiken<br />

(z. B. Vermögensgefährdungen durch unberechtigte<br />

operative Entscheidungen o<strong>der</strong> unberechtigt<br />

eingegangene Verpflichtungen). Der<br />

Aufsichtsrat, hier insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Prüfungs­<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

59<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikomanagementsystem<br />

ausschuss (Audit Committee) als Organ des<br />

<strong>Holcim</strong> Konzerns, und die Interne Revision<br />

sind mit prozess unabhängigen Prüfungstätigkeiten<br />

in das interne Überwachungssystem <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> eingebunden. So<br />

werden im Audit Committee mögliche Systemund<br />

Prozessrisiken beleuchtet und Maßnahmen<br />

zur Verhin<strong>der</strong>ung bzw. Reduzierung von Risiken<br />

beschlossen und eingeleitet.<br />

Wesentliche Merkmale des internen Kontrollund<br />

Risikomanagementsystems im Hinblick<br />

auf den Konzernrechnungslegungsprozess<br />

Das interne Kontrollsystem in <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> umfasst alle<br />

Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur<br />

Sicherung <strong>der</strong> Wirksamkeit, <strong>der</strong> Wirtschaft­<br />

lichkeit und <strong>der</strong> Ordnungsmäßigkeit <strong>der</strong> Rech­<br />

nungslegung sowie zur Sicherung <strong>der</strong> Einhal­<br />

tung <strong>der</strong> rechtlichen und satzungsmäßigen<br />

Vorschriften.<br />

Prozessintegrierte und prozessunabhängige<br />

Überwachungsmaßnahmen bilden die Elemente<br />

des internen Überwachungssystems. Neben<br />

manuellen Prozesskontrollen – wie z. B. dem<br />

Vier­Augen­Prinzip – sind auch die maschinellen<br />

IT­Prozesskontrollen ein wesentlicher Teil<br />

<strong>der</strong> prozessintegrierten Maßnahmen. Weiter hin<br />

werden durch laufende organisato rische Maßnahmen<br />

(Funktionstrennung, Zugriffsbeschränkungen<br />

im IT­Bereich, Zahlungsrichtlinien)<br />

Kontrollen in die Arbeitsabläufe integriert und<br />

überwacht.<br />

Der Aufsichtsrat, hier insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Prüfungsausschuss<br />

(Audit Committee) als Organ<br />

des <strong>Holcim</strong> Konzerns, und die Interne Revision<br />

sind mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten<br />

in das interne Überwachungssystem <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> eingebunden.<br />

Das interne Kontrollsystem als Bestandteil des<br />

Risikomanagementsystems ist mit Bezug auf<br />

die Konzernrechnungslegung auf das Risiko<br />

<strong>der</strong> Falschaussage in <strong>der</strong> Konzernbuchführung<br />

sowie in <strong>der</strong> externen Berichterstattung ausgerichtet.<br />

Es enthält alle organisatorischen Regelungen<br />

und Maßnahmen zur Identifizierung und<br />

Bewertung von Risiken, die dem Ziel <strong>der</strong> Regelungskonformität<br />

<strong>der</strong> Finanzberichterstattung<br />

entgegenstehen können, und zum Umgang mit<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

60<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikomanagementsystem<br />

<strong>der</strong>artigen Risiken. Zudem überwacht es die<br />

Einhaltung <strong>der</strong> getroffenen Maßnahmen und<br />

Kontrollen, die gewährleisten sollen, dass trotz<br />

<strong>der</strong> identifizierten Risiken ein regelungskonformer<br />

Abschluss und Lagebericht erstellt wird.<br />

Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems ergibt sich<br />

aus <strong>der</strong> Organisation unseres Rechnungslegungs­<br />

und Finanzberichterstattungsprozesses.<br />

Eine <strong>der</strong> Kernfunktionen dieses Prozesses<br />

ist die Steuerung des Gesamtkonzerns und<br />

seiner operativen Einheiten. Ausgangspunkt<br />

sind dabei die Zielvorgaben des Vorstands und<br />

die Erwartungen hinsichtlich <strong>der</strong> operativen<br />

Entwicklung, aus denen einmal im Jahr eine<br />

Mittel fristplanung erarbeitet wird. Diese umfasst<br />

Budgetwerte für das jeweils bevorstehende<br />

Geschäfts jahr und Planzahlen für die Folgejahre.<br />

Für laufende Geschäftsjahre werden Prognosen<br />

erstellt, die am Budget anknüpfen und<br />

regelmäßig anhand von Monats­ und Quartalsabschlüssen<br />

aktualisiert werden.<br />

Von den vielfältigen Kontrollprozessen in <strong>der</strong><br />

Rechnungslegung sind einige als wesentlich<br />

hervorzuheben. Basis für sämtliche Rechnungslegungsprozesse<br />

ist ein von <strong>der</strong> Konzernmuttergesellschaft<br />

<strong>Holcim</strong> Ltd weltweit vorgegebenes<br />

Buchführungs­, Bilanzierungs­ und Berichterstattungshandbuch,<br />

das detaillierte Kontierungsanweisungen<br />

für alle wesentlichen Sachverhalte<br />

enthält. Dies umfasst zum Beispiel<br />

auch klare Vorgaben für den Prozess <strong>der</strong> Vorratsbewertung<br />

o<strong>der</strong> die Abbildung von konzerninternen<br />

Liefer­ und Leistungsbeziehungen.<br />

Ergänzt wird dieses Handbuch durch zusätzliche<br />

Vorgaben, die auf gesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

für den deutschen Teilkonzern beruhen.<br />

Das einheitliche Handbuch und die Vorgaben<br />

werden regelmäßig überprüft, aktualisiert und<br />

an gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen angepasst.<br />

Die Buchhaltungsprozesse innerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> sind zum ganz<br />

überwiegenden Teil am Hauptstandort in<br />

Hamburg zentralisiert. Dies erleichtert die<br />

Anwendung von standardisierten und einheitlichen<br />

Prozessen einschließlich dazugehöriger<br />

Kontroll mechanismen und die Nutzung von<br />

standardisierten Systemen in <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung.<br />

Bestimmte Verarbeitungsprozesse,<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

61<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikomanagementsystem<br />

z. B. die Personalabrechnung, sind bei internen<br />

Spezialabteilungen gebündelt. Darüber hinaus<br />

werden – soweit erfor<strong>der</strong>lich, wie zum Beispiel<br />

für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen<br />

– externe Sachverständige hinzugezogen.<br />

Die Erfassung <strong>der</strong> buchhalterischen Vorgänge<br />

erfolgt in den Einzelabschlüssen <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> im Wesentlichen<br />

durch die Unternehmenssoftware SAP. Durch<br />

entsprechende organisatorische Maßnahmen in<br />

Verbindung mit <strong>der</strong> Begrenzung von Zugriffsberechtigungen<br />

auf unsere Informationssysteme<br />

stellen wir in den Rechnungslegungssystemen<br />

eine Aufgabentrennung zwischen Eingaben<br />

von Vorgängen sowie <strong>der</strong>en Prüfung und<br />

Freigabe sicher. Prozessdokumentationen <strong>der</strong><br />

operativen Abschlussprozesse gewährleisten,<br />

dass wichtige Aufgaben klar zugeordnet sind.<br />

Darüber hinaus sind die strikten Verfügungsberechtigungen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Autorisierung von<br />

Verträgen, Gutschriften und Ähnlichem ebenso<br />

zu nennen wie das durchgehend implementierte<br />

Vier­Augen­Prinzip. Dies ist ebenfalls in konzernweiten<br />

Standards fixiert.<br />

Zur Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

werden die jeweiligen Einzelabschlüsse über<br />

eine integrierte Schnittstelle automatisiert in<br />

das Konsolidierungsmodul SAP EC-CS übernommen<br />

o<strong>der</strong> mithilfe standardisierter Erhebungsdateien<br />

eingespielt. Die erfassten Einzelabschlusszahlen<br />

werden in EC-CS konsolidiert<br />

und um standardisierte Informationen, die auf<br />

Konzernebene erhoben und fortgeschrieben<br />

werden, erweitert. Die Ermittlung und Erfassung<br />

aller nicht routinemäßigen Konsolidierungsmaßnahmen<br />

erfolgt zentral durch die Abteilung<br />

Konzernrechnungslegung. Auf diesen monatlich<br />

zusammengestellten Finanzinformationen aufbauend<br />

umfassen Kontrollaktivitäten zur Sicherung<br />

<strong>der</strong> Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit<br />

<strong>der</strong> Rechnungslegung die Analyse von Sachverhalten<br />

und Entwicklungen anhand spezifischer<br />

Kennzahlenanalysen. Ein zentraler Punkt ist dabei<br />

<strong>der</strong> Vergleich mit den Budget­ und Prognosezahlen,<br />

die mit dem gleichen konzernweiten<br />

Berichterstattungssystem erstellt wurden.<br />

Die identifizierten Risiken und entsprechend<br />

ergriffenen Maßnahmen werden in monatli­<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

62<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikomanagementsystem<br />

chen Sitzungen des Management­Teams <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> besprochen. Die<br />

Effektivität interner Kontrollen im Hinblick auf<br />

die Rechnungslegung wird mindestens einmal<br />

jährlich vorwiegend im Rahmen des Abschlusserstellungsprozesses<br />

beurteilt. Alle beschriebenen<br />

Strukturen und Prozesse unterliegen <strong>der</strong><br />

ständigen Überprüfung durch die Interne Revision.<br />

Welche Strukturen und Prozesse jeweils<br />

einer Prüfung unterzogen werden, legt <strong>der</strong> Prüfungsausschuss<br />

in einem jährlichen Prüfungs­<br />

plan fest. Neben <strong>der</strong> Internen Revision nimmt<br />

– bezogen auf die rechnungslegungsrelevanten<br />

Prozesse – auch <strong>der</strong> Abschlussprüfer eine<br />

Beurteilung im Rahmen seiner Prüfungstätigkeit<br />

vor. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats<br />

(Audit Committee) befasst sich im Rahmen<br />

seiner turnusmäßigen Sitzungen mit den an ihn<br />

berichteten identifizierten Risiken, den ergriffenen<br />

Maßnahmen und den Beurteilungsergebnissen<br />

zur Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

63<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikobericht<br />

Risikobericht<br />

Finanzielle und marktbezogene Risiken<br />

Der Risikomanagementansatz zielt darauf ab,<br />

negative Effekte zu antizipieren o<strong>der</strong> sogar<br />

ganz auszuschließen. Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> geht keine Finanztransaktionen ein,<br />

welche nicht im Zusammenhang mit <strong>der</strong> operativen<br />

Geschäftstätigkeit stehen. Sie verfolgt<br />

somit eine konservative, risikoaverse Linie,<br />

die keinen Spielraum zulässt. Das finanzielle<br />

Risiko management basiert auf Richtlinien, die<br />

mit <strong>der</strong> Konzernmutter abgestimmt sind und von<br />

ihr überprüft werden. Für die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong> sind Marktrisiken in Form von<br />

Währungs­ und Zinsrisiken relevant.<br />

Um ihren Verpflichtungen nachzukommen,<br />

benötigen die <strong>Gruppe</strong>ngesellschaften ausreichend<br />

liquide Mittel. Die AG und ihre Tochtergesellschaften<br />

fassen ihre Liquiditätsüberschüsse<br />

bzw. ­unterdeckungen täglich bei <strong>der</strong><br />

AG zusammen. Zum Jahresende verfügt die<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG bei Banken und im<br />

Wesentlichen bei <strong>der</strong> direkten Muttergesellschaft<br />

<strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>)<br />

über fest zugesagte und nicht genutzte<br />

Kreditlinien in Höhe von rund 52 Mio. €. Die<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG war somit je<strong>der</strong>zeit in<br />

<strong>der</strong> Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.<br />

Aufgrund von Marktzinsän<strong>der</strong>ungen ist die<br />

<strong>Gruppe</strong> schwankenden Finanzierungskosten<br />

ausgesetzt. Das Zinssatzän<strong>der</strong>ungsrisiko wird<br />

vorwiegend über das Verhältnis <strong>der</strong> fest / variabel<br />

verzinslichen Nettoverschuldung gesteuert.<br />

In diesem Zusammenhang kann die <strong>Gruppe</strong><br />

unter an<strong>der</strong>em Zinssatzswaps eingehen, bei<br />

denen periodische Zinszahlungen ausgetauscht<br />

werden, die auf im Voraus vereinbarten fixen<br />

und variablen Zinssätzen basieren.<br />

Grundsätzlich kauft o<strong>der</strong> hält die <strong>Gruppe</strong> keine<br />

Aktien, Optionen auf Aktien o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Eigenkapitalinstrumente,<br />

welche nicht im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit des Konzerns<br />

stehen. Aus Sicht <strong>der</strong> AG sind alle wesentlichen<br />

Beteiligungen und Ausleihungen an Tochtergesellschaften<br />

und assoziierten Unternehmen<br />

in die operative Geschäftstätigkeit integriert. Die<br />

damit verbundenen finanziellen Risiken werden<br />

durch die direkte Beeinflussung <strong>der</strong> operativen<br />

Aktivitäten gesteuert.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

64<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikobericht<br />

Einige Aussagen im Lagebericht beruhen auf<br />

<strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong>. Vorhersagen<br />

über zukünftige wirtschaftliche, politische, gesetzgeberische<br />

und technologische Ereignisse,<br />

Trends, Pläne und Ziele sind – insbeson<strong>der</strong>e in<br />

diesen wirtschaftlich unruhigen Zeiten – zahlreichen<br />

Unwägbarkeiten ausgesetzt.<br />

So hängt die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> stark von<br />

<strong>der</strong> allgemeinen volkswirtschaftlichen Entwicklung<br />

in <strong>der</strong> Europäischen Union sowie in <strong>Deutschland</strong><br />

– insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> Konjunktur <strong>der</strong> Baubranche<br />

in den norddeutschen Küstenlän<strong>der</strong>n, in<br />

Nordrhein­Westfalen und in Sachsen – ab. Diese<br />

Entwicklung können wir nicht beeinflussen. Sie ist<br />

im <strong>der</strong>zeitigen wirtschaftlichen Umfeld auch nur<br />

sehr schwer vorherzusagen.<br />

Die wettbewerbsintensive Situation auf den<br />

Märkten, die durch Überkapazitäten <strong>der</strong> Produktion<br />

in <strong>Deutschland</strong> bedingt ist, bringt weitere<br />

branchenspezifische Risiken mit sich. Hier<br />

liegen vor allem Unsicherheiten bezüglich <strong>der</strong><br />

weiteren Entwicklung <strong>der</strong> Erlöse in den Hauptmärkten<br />

<strong>der</strong> <strong>Gruppe</strong> vor, die nicht zuletzt durch<br />

strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen im Industriesektor<br />

bestimmt sein können. Die Mengen­ und Preisrisiken<br />

sind im <strong>der</strong>zeitigen Umfeld gleichfalls<br />

nur schwer zu quantifizieren. Im Segment<br />

Bindemittel gehen wir im Jahr 2012 im Bereich<br />

Zement von einem Mengenrisiko von 40.000 bis<br />

60.000 Tonnen gegenüber <strong>2011</strong> aus, das primär<br />

bei inländischen Kunden liegt. Zudem sehen<br />

wir aufgrund <strong>der</strong> schwankenden weltweiten<br />

Stahlproduk tion ein Absatzrisiko im Bereich<br />

Hüttensand und müssten im schlimmsten Fall<br />

Mengen sogar absteuern. Im Segment Weitere<br />

Baustoffe und Serviceleistungen erwarten wir<br />

im Bereich Transportbeton ein Risiko zwischen<br />

30.000 bis 80.000 m3 .<br />

Die Nachfrage nach Bauleistungen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand wird größtenteils durch die Haushaltslage<br />

von Bund, Län<strong>der</strong>n und Gemeinden<br />

bestimmt. Aufgrund <strong>der</strong> schwierigen Haushaltslage<br />

von Bund und Län<strong>der</strong>n erwarten wir hier<br />

keine größeren Impulse.<br />

Aufgrund spezifischer Vorkehrungen, die dem<br />

Risiko von For<strong>der</strong>ungsausfällen begegnen<br />

sollen, wird das Risiko in diesem Bereich als<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

65<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikobericht<br />

beherrschbar beurteilt. Zudem wurde in den<br />

letzten zwei Jahren ein Kreditmanagement­<br />

Prozess eingeführt, um mögliche Kreditrisiken<br />

zu minimieren. Eine laufende und detaillierte<br />

Liquiditätsplanung sowie die Einbindung <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG in die übergeordnete<br />

Konzernstruktur lassen die Risiken auch im<br />

Bereich <strong>der</strong> Liquidität und für Zahlungsstromschwankungen<br />

als eher gering erscheinen.<br />

Weitere in ihrer Wirkung ebenfalls nicht zu<br />

unterschätzende Risiken ergeben sich aus den<br />

Rahmenbedingungen für die Produktion und die<br />

Rohstoffversorgung. Wir bemühen uns ständig<br />

um eine Verbesserung des Umweltschutzes<br />

und um eine Sicherung <strong>der</strong> Rohstoffressourcen.<br />

Die kontinuierliche Verteuerung <strong>der</strong> Energie,<br />

die sich neben rohstoff­ und prozessbedingten<br />

Wirkungen auch aus Steuern und Abgaben ergibt,<br />

stellt eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung dar. In<br />

diesem Zusammenhang muss auch auf den Zukaufsbedarf<br />

von CO ­Emissionsrechten ab dem<br />

2<br />

Jahr 2013 hingewiesen werden: Für die dritte<br />

Handelsperiode 2013−2020 gehen wir aus heutiger<br />

Sicht davon aus, dass die Zementindustrie<br />

keine kostenneutrale Zuteilung von CO ­Rech­<br />

2<br />

ten erwarten kann, weil die Zuteilung auf Basis<br />

sehr anspruchsvoller Benchmarks (766 kg/CO ) 2<br />

erfolgt. Da unsere CO ­Emissionen pro Tonne<br />

2<br />

Klinker im Bereich von ca. 820−825 kg liegen,<br />

rechnen wir mit einem entsprechenden Zukaufbedarf<br />

von CO ­Emissionsberechtigungen ab<br />

2<br />

2013. Wir rechnen ab 2013 mit einem jährlichen<br />

Zukaufsbedarf zwischen 200.000 und<br />

300.000 Zertifikaten. Je nach Marktpreis (10 €<br />

bis 20 €) können sich so Zusatzkosten zwischen<br />

2 Mio. € und 6 Mio. € ergeben.<br />

Sonstige Anmerkungen<br />

Im Jahr 2002 hatte das Bundeskartellamt<br />

gegen die damalige Alsen AG und verschiedene<br />

Tochter­ und Beteiligungsunternehmen<br />

als Zement­ und Transportbetonhersteller<br />

ein Bußgeldverfahren wegen des Verdachts<br />

kartellrechtswidriger Absprachen eröffnet. Im<br />

Rahmen dieses Verfahrens wurde mit Bußgeldbescheid<br />

vom 11. April 2003 ein Bußgeld<br />

in Höhe von 74 Mio. € verhängt. Gegen die<br />

Unternehmensbuße hat die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

AG fristgerecht Einspruch beim Oberlandesgericht<br />

Düsseldorf eingelegt. Mit Urteil<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

66<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikobericht<br />

vom 27. Juni 2009 hat das Oberlandesgericht<br />

Düsseldorf das gegen <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

AG verhängte Bußgeld auf 14,6 Mio. €<br />

reduziert. Gegen diese Entscheidung hat die<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG Rechtsmittel beim<br />

Bundesgerichtshof eingelegt. Der Ausgang des<br />

Verfahrens ist belastbar nicht einschätzbar. Ein<br />

erhöhtes Risiko resultiert daraus nicht, da zum<br />

einen das Bußgeld nicht mehr erhöht werden<br />

kann und zum an<strong>der</strong>en entsprechende Rückstellungen<br />

gebildet wurden.<br />

Der <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG ist mit Schriftsatz<br />

vom 8. Dezember 2005 eine Klage <strong>der</strong><br />

Cartel Damage Claims S.A. (CDC) zuge­<br />

gangen, die sich neben <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

gegen fünf weitere Zementhersteller richtet.<br />

In <strong>der</strong> Klage stützt sich die CDC auf (behauptetermaßen)<br />

erworbene, gegen die Zementhersteller<br />

gerichtete angebliche Ansprüche von<br />

Kunden <strong>der</strong> Zementhersteller. Diese Ansprüche<br />

sollen sich aus Zementkäufen ableiten,<br />

die im Wesent lichen in den Neunzigerjahren<br />

erfolgten und entsprechend dem Vortrag <strong>der</strong><br />

Klägerin zu kartellbedingt überhöhten Preisen<br />

abgewickelt worden sein sollen. Aus Sicht <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG stehen dem von CDC<br />

geltend gemachten Schadenersatzanspruch<br />

jedoch gewichtige Argumente entgegen, auf<br />

<strong>der</strong>en Darlegung vor Gericht <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

gut vorbereitet ist. Nach einer mündlichen<br />

Verhandlung am 6. Dezember 2006 vor dem<br />

Landgericht Düsseldorf wurde am 21. Februar<br />

2007 ein Zwischenurteil zur Zulässigkeit erlassen.<br />

Rechtsmittel gegen das Zwischenurteil<br />

wurden zwischenzeitlich zurückgewiesen. Das<br />

Landgericht hat nunmehr ein zweite mündliche<br />

Verhandlung in <strong>der</strong> Hauptsache im März 2012<br />

terminiert. Zu den Erfolgsaussichten dieser<br />

Klage lassen sich aufgrund <strong>der</strong> Komplexität und<br />

des Umfangs des Sachverhalts und <strong>der</strong> damit<br />

verbundenen weitgehend neuen (gerichtlich<br />

nicht geklärten) Rechtsfragen keine belastbaren<br />

Aussagen machen.<br />

Die Europäische Kommission hat am 4. und<br />

5. November 2008 Durchsuchungen in den<br />

Büros von <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG und an<strong>der</strong>en<br />

Zementherstellern in <strong>Deutschland</strong> durchgeführt.<br />

Weitere Durchsuchungen fanden auch<br />

in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien<br />

und Spanien statt, wobei <strong>Holcim</strong> nicht in jedem<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

67<br />

Lagebericht des Konzerns: Risikobericht<br />

Land hiervon betroffen war. Im November 2010<br />

hat die Europäische Kommission hierzu förmlich<br />

ein Verfahren eingeleitet, allerdings ausdrücklich<br />

festgestellt, dies bedeute nicht, dass Beweise<br />

für Zuwi<strong>der</strong>handlungen vorlägen. Soweit ersichtlich,<br />

konzentrieren sich die Ermittlungen u. a. auf<br />

eine vermeintliche Beschränkung von Importen<br />

und Exporten zwischen den EU­Mitgliedstaaten.<br />

Darüber hinaus sind Fokus und Grund <strong>der</strong><br />

Untersuchung nach wie vor unklar, sodass sich<br />

keine belastbaren Aussagen machen lassen.<br />

<strong>Holcim</strong> hat im Verlauf <strong>der</strong> Untersuchung die von<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission gefor<strong>der</strong>ten Informationen<br />

innerhalb <strong>der</strong> gesetzten Fristen übermittelt.<br />

In diesem Zusammenhang hat <strong>Holcim</strong><br />

gegen eine Auskunftsentscheidung <strong>der</strong> Euro­<br />

päischen Kommission Rechtsmittel eingelegt.<br />

Das Rechtsmittelverfahren dauert an. Derzeit<br />

lässt sich nicht belastbar abschätzen, welche<br />

Konsequenzen dieses Ermittlungsverfahren<br />

<strong>der</strong> Euro päischen Kommission in finanzieller<br />

Hinsicht haben kann.<br />

Nach Überprüfung aller uns bekannten<br />

Risiken stellen wir fest, dass es für die<br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> keine materielle<br />

Gefähr dung des Fortbestandes gibt. Unser<br />

Risikomanagementsytem und die Risiken<br />

wurde anlässlich <strong>der</strong> Jahresabschlussprüfung<br />

von dem Abschlussprüfer gemäß<br />

§ 317 Abs. 4 HGB geprüft; es ergaben sich<br />

keine Beanstandungen.<br />

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Viele gewinnen.<br />

Mitarbeiter von <strong>Holcim</strong> engagieren sich<br />

ehrenamtlich für die Nachbarschaft.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

69<br />

Gemeinsam für die Nachbarschaft.<br />

Rückblick <strong>2011</strong>: Auszubildende aus dem Zementwerk Lägerdorf bauen ein neues Spielgerät<br />

für Kin<strong>der</strong> in Rethwisch, Beschäftigte aus <strong>der</strong> Hauptverwaltung engagieren sich beim<br />

Innenausbau eines neuen Jugendhauses in Hamburg­Veddel und Mitarbeiter aus dem<br />

Zementwerk Höver errichten gemeinschaftlich eine neue Außentreppe für ein Sportlerheim.<br />

Diese und weitere ehrenamtliche Aktivitäten <strong>der</strong> Beschäftigten in <strong>der</strong> Nachbarschaft unserer<br />

Standorte werden von <strong>Holcim</strong> aktiv geför<strong>der</strong>t – denn auch das soziale Engagement hat bei<br />

uns eine lange Tradition.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

70<br />

Lagebericht des Konzerns: Prognose- und Chancenbericht<br />

Prognose- und Chancenbericht<br />

Die Erwartungen zur gesamt­ und branchen­<br />

wirtschaftlichen Entwicklung für 2012 sind mit<br />

hohen Unsicherheiten verbunden. Auch für<br />

die europäischen Industrielän<strong>der</strong> hat sich das<br />

Risiko einer weiteren Abschwächung erhöht;<br />

ausschlaggebend dafür sind die Turbulenzen<br />

auf den Finanzmärkten und die Folgen <strong>der</strong><br />

Staatsschuldenkrise. Trotz dieser unsichereren<br />

Prognoseaussichten ergeben sich für unsere<br />

Unternehmensgruppe aber immer auch verschiedene<br />

Chancen, die wir bestmöglich nutzen<br />

werden.<br />

Das Wachstum <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft wird<br />

sich 2012 deutlich verringern. Viele Experten<br />

liegen mit ihren Einschätzungen hier relativ<br />

eng zusammen: <strong>Deutschland</strong> steuert auf eine<br />

Stagnation o<strong>der</strong> bestenfalls einen kleinen<br />

Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP)<br />

zu. Das Münchner ifo Institut prognostiziert<br />

0,4 Prozent Wachstum. Das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut<br />

(HWWI) rechnet ebenso wie<br />

das Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit einem<br />

BIP­Anstieg von 0,5 Prozent. Die Bundesbank<br />

erwartet ein Wachstum von 0,6 Prozent. Die<br />

Bundesregierung erwartet in ihrer Jahresprojek­<br />

tion für 2012 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts<br />

von 0,7 Prozent. <strong>Deutschland</strong><br />

ist und bleibt nach Ansicht <strong>der</strong> Regierung ein<br />

Anker für Stabilität und Wachstum in Europa.<br />

Nach zwei außergewöhnlich wachstumsstarken<br />

Jahren ist die deutsche Wirtschaft nach wie vor<br />

in einer erfreulich robusten Verfassung. Aufgrund<br />

des schwierigeren außenwirtschaftlichen<br />

Umfelds wird zwar mit einer vorübergehenden<br />

Wachstumsdelle im Winterhalbjahr gerechnet.<br />

Allerdings ist die Regierung zu Beginn des<br />

Jahres 2012 fest davon überzeugt, dass die<br />

deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf wie<strong>der</strong> zu<br />

einem höheren Wachstum zurückfinden wird.<br />

Maßgeblich sei hierfür <strong>der</strong> ausgesprochen positive<br />

Dreiklang aus steigen<strong>der</strong> Beschäftigung,<br />

wachsenden Einkommen und stabilen Preisen.<br />

Nach Auskunft des europäischen Forschungsund<br />

Beratungsnetzwerkes „Euroconstruct“ wird<br />

die Erholung des europäischen Bausektors<br />

im Jahr 2012 weiter auf sich warten lassen.<br />

Bauprognosen in zahlreichen Län<strong>der</strong>n wurden<br />

deutlich nach unten korrigiert. Aufgrund <strong>der</strong> sich<br />

zuspitzenden Staatsschuldenkrise verharren die<br />

Bauleistungen insgesamt auf einem niedrigen<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

71<br />

Lagebericht des Konzerns: Prognose- und Chancenbericht<br />

Niveau – nur <strong>der</strong> Wohnungsbau dürfte leicht<br />

zulegen.<br />

Der Hauptverband <strong>der</strong> Deutschen Bauindustrie<br />

erwartet für das Jahr 2012 insgesamt leicht<br />

steigende Umsätze gegenüber dem Vorjahr.<br />

Der Verband geht beim öffentlichen Bau für<br />

2012 von einem Umsatzrückgang von 2,5 Prozent<br />

aus. Hintergrund sind hier auslaufende<br />

Konjunkturprogramme und die Zuspitzung<br />

<strong>der</strong> Staatsschuldenkrise. Im Wohnungsbau<br />

wird hingegen von <strong>der</strong> Bauindustrie ein Umsatzplus<br />

von 6 Prozent erwartet und auch das<br />

Wachstum im Wirtschaftsbau wird mit einem<br />

Umsatzplus von 3 Prozent angesetzt. Auch die<br />

Ergebnisse im ifo Konjunkturtest Januar 2012<br />

stimmen zumindest für die nächsten sechs Monate<br />

optimistisch: Im Bauhauptgewerbe hat sich<br />

demnach das Geschäftsklima den dritten Monat<br />

in Folge verbessert. Die aktuelle Geschäftslage<br />

ist zwar nicht mehr so günstig wie im Vormonat.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Geschäftsentwicklung im kommenden<br />

halben Jahr sind die befragten Bauunternehmen<br />

aber erheblich zuversichtlicher als<br />

bisher.<br />

Die deutsche Zementindustrie rechnet für das<br />

laufende Jahr mit einem stabilen Zementmarkt.<br />

Getragen von einem weiterhin positiven Verlauf<br />

<strong>der</strong> Gesamtkonjunktur wird sich nach Angaben<br />

des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ)<br />

das relativ hohe Niveau des Jahres <strong>2011</strong> auch<br />

in diesem Jahr halten lassen. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Marktsegment Wohnungsbau rechnet <strong>der</strong> VDZ<br />

auch 2012 mit einer weiteren Belebung. Schätzungen<br />

belaufen sich auf rund 200.000 Fertigstellungen<br />

im laufenden Jahr. Auch beim<br />

Geschosswohnungsbau geht die Branche in<br />

diesem Jahr von einer positiven Marktentwicklung<br />

und vermehrter Zementnachfrage von<br />

20 Prozent sowie von weiteren Zuwächsen aus.<br />

Risiken werden hingegen bei <strong>der</strong> Finanzierung<br />

des öffentlichen Tiefbaus gesehen. Für 2012<br />

wird beim VDZ mit einer Entwicklung des Tiefbaus<br />

etwa auf Vorjahresniveau gerechnet.<br />

Trotz des Vertrauens in die eigenen Stärken<br />

und soli<strong>der</strong> Positionen in den wichtigen Kernmärkten<br />

ist es vor dem Hintergrund <strong>der</strong> unsicheren<br />

Rahmenbedingungen weiterhin<br />

schwierig, detaillierte Prognosen für die Ent­<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

72<br />

Lagebericht des Konzerns: Prognose- und Chancenbericht<br />

wicklung <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

abzugeben. In unseren drei Segmenten gehen<br />

wir von folgenden Entwicklungen aus:<br />

Im laufenden Jahr rechnen wir im Segment<br />

Bindemittel mit erneut steigenden Rohstoffund<br />

Energiepreisen, einem Inlandsabsatz auf<br />

Vorjahresniveau sowie erhöhten Absatzchancen<br />

im Exportgeschäft. Der Preisdruck auf bestimmte<br />

Ersatzbrennstoffe und ­rohstoffe dürfte sich<br />

im Segmentergebnis entsprechend nie<strong>der</strong>schlagen.<br />

Die Preise und Margen in <strong>der</strong> Zementbranche<br />

liegen weiterhin auf einem zu niedrigen<br />

Niveau. Weitere Preissteigerungen für unsere<br />

Produkte sind dringend notwendig, weil sich nur<br />

so nachhaltig die notwendigen Mittel für Ersatzund<br />

Erweiterungsinvestitio nen sowie eine angemessene<br />

Verzinsung des gebundenen Kapitals<br />

erreichen lassen. Die Hütten sandstrategie wird<br />

weiter konsequent verfolgt, indem innovative<br />

Hüttensandzemente mit einem klaren Mehrwert<br />

für den Kunden auf den Markt gebracht werden.<br />

Der Einsatz alternativer Roh­ und Brennstoffe<br />

(AFR) wird eine weitere wichtige Stütze im<br />

Umwelt­ und Kosten management bleiben. Im<br />

Jahr 2012 sind Investi tionen in Höhe von rund<br />

18 Mio. € geplant. Für die dritte Handelsperiode<br />

2013−2020 gehen wir aus heutiger Sicht davon<br />

aus, dass die Zementindustrie keine kostenneutrale<br />

Zuteilung von CO ­Rechten erwarten kann,<br />

2<br />

weil die Zuteilung auf Basis sehr anspruchsvoller<br />

Benchmarks (766 kg/CO ) erfolgt. Da<br />

2<br />

unsere CO ­Emissionen pro Tonne Klinker im<br />

2<br />

Bereich von ca. 820–825 kg liegen, rechnen wir<br />

mit einem entsprechenden Zukauf bedarf von<br />

CO ­Emissionsberechtigungen ab 2013. Wir<br />

2<br />

werden uns daher schwerpunkt mäßig weiterhin<br />

auf die weitere Steigerung <strong>der</strong> Energie effizienz,<br />

auf die laufende Optimierung des Herstellungsprozesses<br />

sowie auf die Produktion von CO ­ 2<br />

reduzierten Zementen konzentrieren. Dieses<br />

nachhaltige Handeln bleibt aber auch stets mit<br />

hohen Investitionskosten verbunden. Wir erwarten<br />

für das Segment Bindemittel im Jahr 2012<br />

eine Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />

gegenüber dem Vorjahr.<br />

Im Segment Zuschlagstoffe erwarten wir Absatzmengen<br />

unter Vorjahresniveau. Der Fokus<br />

<strong>der</strong> Vertriebsarbeit wird auf <strong>der</strong> Umsetzung<br />

höherer Preise liegen. Aufgrund <strong>der</strong> spürbaren<br />

Kostensteigerungen in vielen Bereichen ist dies<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

73<br />

Lagebericht des Konzerns: Prognose- und Chancenbericht<br />

dringend erfor<strong>der</strong>lich, um eine Verwässerung<br />

<strong>der</strong> Margen zu verhin<strong>der</strong>n. Darüber hinaus gilt<br />

<strong>der</strong> Optimierung des Sortenmixes – in Abhängigkeit<br />

von den jeweiligen geologischen Bedingungen<br />

– sowie <strong>der</strong> stetigen Optimierung <strong>der</strong><br />

Logistik beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit. Neben <strong>der</strong><br />

planmäßigen Instandhaltung stehen insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen wichtige Werksumbauten<br />

an, um neue Vorkommensabschnitte bei<br />

möglichst geringen Kosten zu erschließen. Hierfür<br />

sowie insbeson<strong>der</strong>e für die Sicherung von<br />

Reserven und Ressourcen sind Investitionen<br />

in Höhe von 3,7 Mio. € geplant. Im Segment<br />

Zuschlagstoffe erwarten wir 2012 ein Betriebsergebnis<br />

auf Vorjahresniveau.<br />

Im Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen<br />

erwarten wir erneut ein beson<strong>der</strong>s<br />

herausfor<strong>der</strong>ndes Geschäftsjahr. Im Bereich<br />

Transportbeton wird sich die witterungsbedingt<br />

sehr gute Absatzentwicklung des<br />

Vorjahres in 2012 nicht fortsetzen; das wird<br />

vermutlich in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte sichtbar<br />

werden. Zudem gehen wir von einer weiter<br />

anhaltenden intensiven Wettbewerbssituation<br />

und einem weiterhin starken Preisdruck aus.<br />

Vor diesem Hintergrund erwarten wir einen<br />

zunehmenden Erlösdruck. Wir werden diesem<br />

Druck mit anhaltendem Kostenmanagement<br />

und weiteren Optimierungsansätzen in den<br />

internen Struk turen, Prozessen und Systemen<br />

begegnen. Aller dings werden diese Anstrengungen<br />

die Wirkungen sinken<strong>der</strong> Erlöse nicht<br />

kompensieren können, sodass wir insgesamt<br />

eine deutliche Ergebnisverschlechterung für<br />

2012 erwarten. Der Bereich Betonfertigteile<br />

wird sich erneut nicht von <strong>der</strong> aktuellen baukonjunkturellen<br />

Entwicklung in <strong>Deutschland</strong>, den<br />

Nie<strong>der</strong> landen und Schweden abkoppeln lassen.<br />

Mit <strong>der</strong> Dienstleistungsmarke Geocycle werden<br />

wir unsere Marktposition im Bereich Industrieentsorgung<br />

und alternative Roh­ und Brennstoffe<br />

weiter festigen und ausbauen. Die für 2012<br />

geplanten Investitionen in Höhe von 3,4 Mio. €<br />

werden in diesem Segment größtenteils für<br />

Ersatzinvestitionen im Bereich Transportbeton<br />

ausgegeben.<br />

Ausgehend von dem geringeren Betriebsergebnis<br />

im Jahr <strong>2011</strong>, einer ausgewogenen Vermögenslage<br />

und einer gesicherten Liquiditätslage<br />

mit ausreichenden Finanzierungsreserven<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

74<br />

Lagebericht des Konzerns: Prognose- und Chancenbericht<br />

stellen wir uns erneut auf herausfor<strong>der</strong>nde<br />

Umstände ein. Wenn wir auf das Jahr 2012<br />

blicken, dann lassen sich die ersten sechs<br />

Monate noch relativ gut einschätzen. Wir bleiben<br />

hier trotz eines unsicheren Umfeldes und<br />

einer erwarteten Abschwächung des allgemeinen<br />

Wirtschaftswachstums für das Bauwesen<br />

vorsichtig optimistisch, werden die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer schwieriger werdenden<br />

Wirtschaftslage annehmen und angemessen<br />

reagieren. Klar ist, dass wir keinerlei Anspruch<br />

auf gute konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />

haben. Vielmehr müssen wir uns Jahr für Jahr<br />

den unternehmerischen Erfolg gemeinsam neu<br />

erarbeiten und dabei die sich bietenden Chancen<br />

– insbeson<strong>der</strong>e im Markt, bei <strong>der</strong> Kundenorientierung,<br />

beim Kostenmanagement und bei<br />

<strong>der</strong> laufenden Optimierung unserer eigenen<br />

Prozesse – konsequent nutzen. Chancen sehen<br />

wir beispielsweise in <strong>der</strong> laufenden Vereinheitlichung<br />

und Standardisierung unserer Geschäftsprozesse<br />

und Systeme auf europäischer Ebene<br />

(Projekt „European Business Model, EBM“),<br />

die ab 2013 in verschiedensten Bereichen zu<br />

einer Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit<br />

führen werden. Weitere Chancen ergeben<br />

sich etwa auch bei laufenden Verbesserungen<br />

unserer komplexen Produktionsprozesse im<br />

Segment Bindemittel, die niedrigere Herstellkosten<br />

und verbesserte Absatzchancen erwarten<br />

lassen. Das Thema „Arbeitssicherheit“ wird<br />

weiterhin eine zentrale Rolle einnehmen.<br />

Wir schauen – trotz <strong>der</strong> sich bietenden Chancen<br />

– weniger optimistisch in die nahe Zukunft<br />

und gehen davon aus, dass die zu erwartende<br />

Ertragslage in den kommenden zwei Jahren<br />

sich bei stagnierenden Absatzmengen und<br />

Preisen weiter auf einem niedrigeren Niveau<br />

einpendeln wird. Auch <strong>der</strong> Preisdruck wird<br />

wohl weiter anhalten. Für die Vermögens- und<br />

Finanz lage werden Verän<strong>der</strong>ungen entsprechend<br />

<strong>der</strong> Ertragslage erwartet. Im Jahr 2012<br />

werden alle geplanten Investitionen erneut<br />

überwiegend aus dem laufenden Cashflow<br />

finanziert. Unsere Unternehmensgruppe ist<br />

weiterhin solide finanziert und kann bei Bedarf<br />

auf zusätzliche interne und externe Finanzierungsquellen<br />

zurückgreifen. Ab 2014 rechnen<br />

wir dann mit einer Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />

aufgrund erfolgreich realisierter<br />

Preiserhöhungen im Bereich Zement.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

75<br />

Lagebericht des Konzerns: Prognose- und Chancenbericht<br />

Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> blickt nunmehr<br />

auf eine 150­jährige Unternehmensgeschichte<br />

zurück, die 1862 mit <strong>der</strong> Zementproduktion<br />

am Standort Lägerdorf begann. Als einer <strong>der</strong><br />

Pioniere <strong>der</strong> Portlandzement­Produktion in<br />

<strong>Deutschland</strong> betrachten wir es als Ansporn und<br />

Verpflichtung, unsere Tradition mit hochwertigen<br />

Produkten, maßgeschnei<strong>der</strong>ten Serviceleistungen<br />

und einer konsequenten Kundenorientierung<br />

fortzusetzen. Unsere erfolgreiche<br />

Hamburg, den 17. Februar 2012<br />

Leo Mittelholzer Markus Hauck<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes Chief Financial Officer<br />

Unternehmensgeschichte ist Grundlage und<br />

Ansporn für unseren Führungsanspruch in<br />

<strong>der</strong> norddeutschen Baustoffindustrie. Der<br />

Grundsatz <strong>der</strong> Nachhaltigkeit leitet unser<br />

Denken und Handeln: Es ist unser Ziel, das<br />

Bauen <strong>der</strong> Zukunft erfolgreich mitzugestalten.<br />

Damit wollen wir weiterhin dauerhaft Werte<br />

schaffen – für unsere Kunden, Aktionäre,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für<br />

die Gesellschaft insgesamt.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

76<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2011</strong> 2010<br />

Erläuterung T€ T€<br />

Umsatzerlöse 2 392.210 354.790<br />

Produktionsaufwand <strong>der</strong> verkauften<br />

Produkte und Leistungen 3 269.037 234.696<br />

Bruttogewinn 123.173 120.094<br />

Distributions­ und Verkaufsaufwand 4 96.330 92.036<br />

Verwaltungsaufwand 5 26.313 23.138<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 1.693 1.620<br />

Betriebsergebnis −1.163 3.300<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 6a 620 −33<br />

Übriges Ergebnis 6b 1.918 2.871<br />

Finanzertrag 7 859 688<br />

Finanzaufwand 8 4.721 4.545<br />

Gewinn vor Steuern −2.487 2.281<br />

Ertragsteuern 9 1.106 1.218<br />

Konzernergebnis −1.381 3.499<br />

Davon auf Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter entfallende Anteile 41 −10<br />

Davon auf Aktionäre <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG entfallende Anteile −1.422 3.509<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

77<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Ergebnis je Aktie <strong>2011</strong> 2010<br />

Aktionäre <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG T€ T€<br />

Auf Aktionäre <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG entfallende Anteile am Konzernergebnis −1.422 3.509<br />

Anzahl <strong>der</strong> Aktien 18.410.000 18.410.000<br />

Ergebnis je Aktie in € − 0,08 0,19<br />

Gesamtergebnisrechnung <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Konzernergebnis −1.381 3.499<br />

Im Eigenkapital erfasste Wertän<strong>der</strong>ungen<br />

– Verän<strong>der</strong>ung des Zeitwerts <strong>der</strong> Cashflow-Absicherung 52 −27<br />

Summe aus Konzernergebnis und im Eigenkapital erfassten Wertän<strong>der</strong>ungen −1.329 3.472<br />

Davon auf Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter entfallende Anteile 41 −10<br />

Davon auf Aktionäre <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG entfallende Anteile −1.370 3.482<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

78<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Bilanz 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

Erläuterung T€ T€<br />

Flüssige Mittel 3.217 3.649<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen 10 21.201 13.731<br />

An<strong>der</strong>e For<strong>der</strong>ungen 10 10.053 10.055<br />

Vorräte 11 41.732 47.508<br />

Übriges Umlaufvermögen 1.394 1.931<br />

Umlaufvermögen 77.597 76.874<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 2.226 525<br />

An<strong>der</strong>e Finanzanlagen 12 9.180 10.746<br />

Sachanlagen 13 294.577 293.784<br />

Firmenwerte und übrige Aktiva 14 31.416 34.208<br />

Latente Steuerfor<strong>der</strong>ungen 20, 21 989 936<br />

Anlagevermögen 338.388 340.199<br />

Aktiva total 415.985 417.073<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.224 19.108<br />

Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung 15 66.937 89.653<br />

An<strong>der</strong>e kurzfristige Verbindlichkeiten 16 21.197 21.027<br />

Kurzfristige Rückstellungen 19 399 637<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 109.757 130.425<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung 17 50.768 26.648<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 20, 21 16.918 18.764<br />

Langfristige Rückstellungen 19 79.721 78.862<br />

Langfristiges Fremdkapital 147.407 124.274<br />

Fremdkapital 257.164 254.699<br />

Gezeichnetes Kapital 47.064 47.064<br />

Reserven und Bilanzgewinn 110.948 114.542<br />

Eigenkapital Aktionäre <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG 158.012 161.606<br />

Anteile Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter 809 768<br />

Passiva total 415.985 417.073<br />

|


Verän<strong>der</strong>ung des konsolidierten Eigenkapitals<br />

79<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital Agio Rücklagen<br />

Rücklagen für<br />

Cashflow-<br />

Absicherung<br />

Bilanzverlust /<br />

Bilanzgewinn<br />

Eigenkapital <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>Gruppe</strong><br />

|<br />

Anteile<br />

Min<strong>der</strong>heits­<br />

gesellschafter Summe<br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

01.01.2010 47.064 53.125 64.138 −19 −2.093 162.215 778 162.993<br />

Verrechnung mit Rücklagen −2.093 2.093 0 0<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertän<strong>der</strong>ungen<br />

von Cashflow-Absicherungen<br />

−27 −27 −27<br />

Konzern­Ergebnis (vor Gewinnabführung) 3.509 3.509 −10 3.499<br />

Gewinnabführung an<br />

<strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>)<br />

− 4.091 − 4.091 − 4.091<br />

31.12.2010 47.064 53.125 62.045 − 46 − 582 161.606 768 162.374<br />

Verrechnung mit Rücklagen − 582 582 0 0<br />

Direkt im Eigenkapital erfasste Wertän<strong>der</strong>ungen<br />

von Cashflow-Absicherungen<br />

52 52 52<br />

Konzern­Ergebnis (vor Gewinnabführung) −1.422 −1.422 41 −1.381<br />

Gewinnabführung an<br />

<strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>)<br />

−2.224 −2.224 −2.224<br />

31.12.<strong>2011</strong> 47.064 53.125 61.463 6 −3.646 158.012 809 158.821<br />

Das Grundkapital <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG beträgt zum 31.12.<strong>2011</strong> 47.064 T€ und ist in 18.410.000 nennwertlose Stückaktien eingeteilt. Sämtliche Aktien wurden<br />

ausgegeben und sind voll eingezahlt. Genehmigtes Kapital besteht zum 31.12.<strong>2011</strong> nicht.<br />

Die Darstellung des nach dem Gewinnabführungsvertrags vom 19.11.2001 an die <strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>) abzuführenden handelsrechtlichen Gewinns<br />

wurde im Konzernabschluss <strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr verän<strong>der</strong>t: Der Betrag <strong>der</strong> Gewinnabführung (2.224 T€ für <strong>2011</strong> bzw. 4.091 T€ für 2010) wird nunmehr als<br />

Ergebnisverwendung in <strong>der</strong> „Verän<strong>der</strong>ung des konsolidierten Eigenkapitals“ ausgewiesen. Im Konzernabschluss des Vorjahres erfolgte ein Ausweis als „Aufwand aus<br />

Ergebnisabführung“ in <strong>der</strong> Gewinn­ und Verlustrechnung. Die Angaben im Konzernabschluss <strong>2011</strong> für die Vergleichsperiode 2010 wurden an die geän<strong>der</strong>te Darstellung<br />

angepasst.<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

80<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Geldflussrechnung <strong>2011</strong> 2010<br />

Erläuterung T€ T€<br />

Gewinn vor Steuern −2.487 2.281<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen − 620 33<br />

Übriges Ergebnis −1.918 −2.871<br />

Finanzertrag − 859 − 688<br />

Finanzaufwand 4.721 4.545<br />

Betriebsergebnis −1.163 3.300<br />

Betriebliche Abschreibungen 31.303 29.099<br />

Übrige nicht kassenwirksame Posten 4.709 5.514<br />

Verän<strong>der</strong>ung Nettoumlaufvermögen −3.556 −11.432<br />

Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 31.293 26.481<br />

Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen 37 320<br />

Erhaltene Dividenden von Dritten 367 145<br />

Erhaltene Zinsen 908 883<br />

Gezahlte Zinsen − 4.198 −3.604<br />

Zusätzliche Ein­ und Auszahlungen −790 − 696<br />

Ertragsteuern − 652 135<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (Cashflow) (A) 26.965 23.664<br />

Investitionen in Sachanlagen −29.639 −16.346<br />

Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen 2.202 1.954<br />

Investitionen in Finanzanlagen − 563 −2.467<br />

Erlöse aus Verkauf / Tilgung von Finanzanlagen 5.152 21.441<br />

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände −26 98<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit (B) 26 −22.874 4.680<br />

Gewinnabführung − 4.091 − 69.178<br />

Verän<strong>der</strong>ung kurzfristige Finanzschulden −24.642 29.242<br />

Verän<strong>der</strong>ung langfristige Finanzschulden 24.183 11.908<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (C) − 4.550 −28.028<br />

Zunahme / Abnahme flüssige Mittel (A+B+C) − 459 316<br />

Flüssige Mittel am 1.1. 3.649 3.333<br />

Zunahme / Abnahme flüssige Mittel − 459 316<br />

Wechselkurseffekte 27 0<br />

Flüssige Mittel am 31.12. 3.217 3.649<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

81<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Anhang zum Jahresabschluss des Konzerns<br />

Allgemeines<br />

Der Konzernabschluss <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> wurde in Übereinstimmung mit den in <strong>der</strong><br />

Europäischen Union anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS), die durch<br />

das International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben werden, erstellt. Die dabei<br />

verwendeten Jahresabschlüsse <strong>der</strong> einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs­<br />

und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Umstellung auf diese Konsolidierungs­ und<br />

Bewertungsgrundsätze erfolgte mit Wirkung vom 1. Januar 1992.<br />

Ergänzend wurden die nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften<br />

beachtet.<br />

Die verwendeten Bilanzierungsgrundsätze stimmen mit den für den konsolidierten Jahresabschluss<br />

per 31. Dezember 2010 verwendeten Grundsätzen überein. Die Darstellung des Konzernabschlusses<br />

ist zum Teil detaillierter als im <strong>Geschäftsbericht</strong> des Vorjahres. Vorjahreswerte wurden an diese Darstellungsweise<br />

angepasst.<br />

Der vorliegende Konzernabschluss wurde in <strong>der</strong> Berichtswährung Euro aufgestellt, alle Beträge sind,<br />

soweit nicht an<strong>der</strong>s vermerkt, in Tausend Euro (T€) angegeben. An <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG<br />

ist die <strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>) (HBG), Hamburg, zu über 75 Prozent beteiligt. Mit<br />

dieser bestand bis zum 31.12.<strong>2011</strong> ein Gewinnabführungsvertrag. Oberstes Mutterunternehmen<br />

des Konzerns ist die <strong>Holcim</strong> Ltd, Jona / Schweiz, in <strong>der</strong>en Konzernabschluss die Gesellschaft einbezogen<br />

wird.<br />

|


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82<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Einführung überarbeiteter und neuer International Financial Reporting Standards<br />

und neuer Interpretationen<br />

Beginnend mit dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> waren folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu<br />

herausgegebene Standards und Interpretationen verpflichtend anzuwenden:<br />

• Än<strong>der</strong>ung des IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und<br />

Personen“<br />

• Verbesserungen zur Klarstellung bestehen<strong>der</strong> IFRS (veröffentlicht im Mai 2010)<br />

• Än<strong>der</strong>ung des IFRS 1 „Erstmalige Anwendung <strong>der</strong> International Financial Reporting Standards:<br />

Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwen<strong>der</strong> von Vergleichsangaben nach IFRS 7“<br />

• Än<strong>der</strong>ung des IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung – Einstufung von Bezugsrechten“<br />

• IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente“<br />

• Än<strong>der</strong>ung des IFRIC 14 „IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes,<br />

Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung“<br />

Die Anwendung <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Standards hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den<br />

Konzernabschluss <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG.<br />

Für das Geschäftsjahr 2012 wurden keine verpflichtend anzuwendenden Än<strong>der</strong>ungen<br />

vom IASB veröffentlicht.<br />

Folgende Än<strong>der</strong>ungen von Standards sowie folgende Interpretationen gelten ab dem<br />

Geschäftsjahr 2013:<br />

• IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“<br />

• IFRS 10 „Konsolidierte Abschlüsse“<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

83<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

• IFRS 11 „Gemeinschaftliche Vereinbarungen“<br />

• IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an an<strong>der</strong>en Unternehmen“<br />

• Folgeän<strong>der</strong>ungen zu IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“<br />

• IFRS 13 „Bewertung zum beizulegenden Wert“<br />

• Ergänzungen zu IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“<br />

• IFRS 9 „Finanzinstrumente“<br />

• Folgeän<strong>der</strong>ungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“<br />

• Ergänzungen zu IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“<br />

• IFRIC 20 „Abraumkosten in <strong>der</strong> Produktionsphase einer über Tagebau erschlossenen Mine“<br />

IFRS 11 ersetzt IAS 31 „Anteile an Joint Ventures“. Der neue Standard verlangt eine Einordnung von<br />

gemeinschaftlichen Vereinbarungen in entwe<strong>der</strong> eine gemeinschaftliche Tätigkeit o<strong>der</strong> ein Joint Venture,<br />

basierend auf den Rechten und Verpflichtungen aus <strong>der</strong> jeweiligen Vereinbarung. Der Standard<br />

verlangt im Weiteren die Bilanzierung von Joint Ventures nach <strong>der</strong> Equity­Methode. Als Konsequenz<br />

wird die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG solche Gesellschaften ab 2013 nicht wie bisher nach <strong>der</strong> Quotenkonsolidierungs­Methode<br />

in den Konzernabschluss einbeziehen können.<br />

Die konkreten Auswirkungen aus IFRS 11 werden <strong>der</strong>zeit ebenso untersucht wie die Frage, ob aus<br />

den übrigen genannten Än<strong>der</strong>ungen weitere Auswirkungen auf den Konzernabschluss <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong><br />

(<strong>Deutschland</strong>) AG resultieren können.<br />

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84<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Risikomanagementpolitik<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Angaben zur Risikomanagementpolitik sowie zu den Kredit­, Liquiditäts­ und<br />

Marktrisiken verweisen wir auf den Konzern­Lagebericht <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG für <strong>2011</strong>.<br />

Konsolidierungsmethoden<br />

In den Konzernabschluss wurden die Gesellschaften (Konzerngesellschaften) einbezogen, die die<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG stimmenmäßig, direkt o<strong>der</strong> indirekt, zu mehr als 50 Prozent kontrolliert<br />

o<strong>der</strong> in denen die Kontrolle durch vertragliche Vereinbarung gewährleistet ist. Unternehmen, die<br />

für die Lage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind, wurden nicht in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung wird nach <strong>der</strong> Neubewertungsmethode<br />

durch geführt. Die Anteile Dritter am Kapital und am Jahresüberschuss werden in <strong>der</strong> konsolidierten<br />

Bilanz und Erfolgs rechnung geson<strong>der</strong>t ausgewiesen. Auf die Min<strong>der</strong>heiten entfallendes<br />

negatives Eigen kapital wird dem Mehrheitsanteil am Konzernkapital zugerechnet, sofern die<br />

Min<strong>der</strong>heitsgesell schafter nicht verpflichtet und nicht in <strong>der</strong> Lage sind, das anteilige negative<br />

Eigen kapital auszugleichen. Gemeinschafts unternehmen sind quotal konsolidiert. Beteiligungen<br />

an assoziierten Gesellschaften werden grundsätzlich gemäß <strong>der</strong> Equity­Methode in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Das anteilige Eigenkapital <strong>der</strong> assoziierten Unternehmen wird auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> handelsrechtlichen Jahres abschlüsse ermittelt. Eine Umbewertung nach IFRS<br />

wird bei betraglich wesentlichen Positio nen vorgenommen. Sofern kein maßgeblicher Einfluss<br />

auf die Gesellschaft besteht, werden die Beteiligungen zu Anschaffungskosten bewertet. Auf<br />

eine Zwischenergebnis­Eliminierung wird verzichtet, soweit sie für die Vermögens­, Finanz­ und<br />

Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist. Die einbezogenen Gesellschaften<br />

sind im Abschnitt „Konsolidierungskreis“ des Anhangs zum Konzern­Jahresabschluss genannt. Die<br />

vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG ist in einer geson<strong>der</strong>ten<br />

Anlage zu diesem Konzernanhang enthalten.<br />

|


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85<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Fremdwährung<br />

Transaktionen in Fremdwährungen sind von untergeordneter Bedeutung. Sie werden zum jeweils<br />

maßgebenden Transaktionskurs in Euro umgerechnet. Gewinne und Verluste aus solchen Transaktionen<br />

sowie aus <strong>der</strong> Umrechnung monetärer Aktiva und Passiva werden erfolgswirksam erfasst.<br />

Kursgewinne und ­verluste, die sich aus <strong>der</strong> Bewertung von ausländischen Beteiligungen ergeben,<br />

werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.<br />

Segmentberichterstattung<br />

Die <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> ist in die Strukturen des weltweiten Konzerns <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Ltd<br />

eingebunden, <strong>der</strong> zu Führungszwecken nach insgesamt fünf geographischen Regionen organisiert<br />

ist. Die Unterteilung richtet sich dabei nach dem Standort <strong>der</strong> Anlagen und bildet die Basis für die<br />

konzerninterne Aufteilung in Berichtssegmente für Zwecke <strong>der</strong> Segmentberichterstattung. Da die<br />

Standorte <strong>der</strong> Anlagen <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>Gruppe</strong> ausnahmslos in <strong>Deutschland</strong> liegen, werden<br />

sämtliche Aktivitäten einem einzigen Berichtssegment im Sinne von IFRS 8 zugerechnet, das geographisch<br />

definiert ist. In diesem einen Berichtssegment werden die Erträge aus dem Verkauf von<br />

Produkten aus drei Produktlinien erzielt: 1. Bindemittel (beinhaltet Klinker, Zement und an<strong>der</strong>e hydraulische<br />

Bindemittel), 2. Zuschlagstoffe (beinhaltet Kies, Sand und Splitt) und 3. Weitere Baustoffe<br />

und Serviceleistungen (beinhaltet Transportbeton, Betonwaren, Handelsaktivitäten sowie weitere<br />

Produkte und Dienstleistungen). Die <strong>Gruppe</strong>nfinanzierung (inklusive Finanzierungskosten und<br />

Finanzerträge) sowie die Ertragssteuern werden auf <strong>Gruppe</strong>nstufe gesteuert und sind daher keiner<br />

Produktlinie zugeordnet. Die Angaben in Erläuterung 1 glie<strong>der</strong>n die Zahlen nach Produkt linien auf.<br />

Diese Aufteilung wird – <strong>der</strong> internen Begriffsverwendung folgend – auch als sekundäre Segmentierung<br />

bezeichnet. Transaktionen zwischen den Produktlinien (z. B. Zementverkäufe aus dem<br />

Segment Bindemittel an das Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen o<strong>der</strong> Verkäufe von<br />

Sand und Kies aus dem Segment Zuschlagstoffe an das Segment Weitere Baustoffe und Serviceleistungen)<br />

werden zu Marktpreisen verrechnet, die sich an vergleichbaren Preisen für externe<br />

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86<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Kunden orientieren. Der Segmentumsatz und die Segmentresultate beinhal ten Transaktionen<br />

zwischen Segmenten (Produktlinien). In <strong>der</strong> Konsolidierung werden diese Transaktio nen eliminiert.<br />

Flüssige Mittel und For<strong>der</strong>ungen<br />

Flüssige Mittel und For<strong>der</strong>ungen werden zum Nennwert bewertet. Bei den For<strong>der</strong>ungen werden<br />

erkennbare Risiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt.<br />

Vorräte<br />

Die Vorräte sind zu historischen Anschaffungs­ o<strong>der</strong> Herstellungskosten o<strong>der</strong> zum niedrigen<br />

realisier baren Marktwert bilanziert. Die Herstellungskosten setzen sich aus den Anschaffungskosten<br />

für Rohmaterialien und Hilfsstoffe sowie aus den variablen und fixen Produktionskosten<br />

einschließlich Produktionsgemeinkosten zusammen. Fremdkapitalkosten werden nicht in die<br />

Herstellungskosten einbezogen. Der Wertansatz <strong>der</strong> Vorräte erfolgt überwiegend nach <strong>der</strong><br />

Durchschnittsmethode. Bei <strong>der</strong> Bewertung von Ersatzteilen werden Gängigkeitsabschläge in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Reichweite vorgenommen.<br />

Finanzanlagen und Finanzschulden<br />

Finanzanlagen beinhalten Beteiligungen an Dritten sowie langfris tige For<strong>der</strong>ungen gegenüber<br />

assoziierten Unternehmen und Dritten. Die langfristigen For<strong>der</strong>ungen bestehen aus ausgereichten<br />

Darlehen, die mit fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. Ausleihungen sind zu ihren<br />

fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung <strong>der</strong> Effektivzinsmethode angesetzt und werden<br />

nicht als Finanzinstrumente zu Handelszwecken eingestuft. Die Buchwerte <strong>der</strong> Finanzanlagen<br />

und Finanzschulden entsprechen im Wesentlichen dem Fair Value. Bei <strong>der</strong> Bestimmung des beizulegenden<br />

Zeitwertes (Fair Value) von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten<br />

werden anerkannte finanzmathematische Bewertungsmodelle unter Verwendung am Markt beobachteter<br />

Preise genutzt o<strong>der</strong> Bewertungen Dritter herangezogen.<br />

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87<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Das maximale Ausfallrisiko wird in allen Fällen durch die Buchwerte <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bilanz angesetzten<br />

finanziellen Vermögenswerte wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen<br />

Beteiligungen an wesentlichen assoziierten Unternehmen werden nach <strong>der</strong> Equity­Methode konsolidiert.<br />

Sie werden mit ihren Anschaffungskosten in die Konzernbilanz aufgenommen, die um die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Konzernanteils am Gewinn o<strong>der</strong> Verlust und am sonstigen Ergebnis des<br />

assoziierten Unternehmens nach dem Erwerbszeitpunkt angepasst werden. Goodwill, <strong>der</strong> bei einer<br />

Akquisition anfällt, ist im Buchwert <strong>der</strong> Beteiligung an assoziierten Unternehmen enthalten. Beträgt<br />

<strong>der</strong> Buchwert einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen, zusammen mit eventuellen<br />

langfristigen For<strong>der</strong>ungen gegenüber diesem, null, wird nicht weiter nach <strong>der</strong> Equity­Methode<br />

bilan ziert – außer <strong>der</strong> Konzern ist bezüglich dieses Unternehmens zusätzliche Verpflichtungen<br />

o<strong>der</strong> Garantien eingegangen.<br />

Sachanlagevermögen<br />

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten, abzüglich betriebswirtschaftlich<br />

notwendiger Abschreibungen, bewertet. Zuschüsse und Zulagen für Investitionen werden<br />

von den Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten in Abzug gebracht und vermin<strong>der</strong>n entsprechend die<br />

planmäßigen Abschreibungen. Die Kosten beinhalten die ursprünglich geschätzten Kosten für den<br />

Rückbau und die Wie<strong>der</strong>instandsetzung des Bauplatzes. Reparaturen und Unterhaltskosten werden<br />

periodengerecht <strong>der</strong> Erfolgsrechnung belastet. Folgende Aktivierungsgrenzen werden angewendet:<br />

Grundstücke und Bauten sowie technische Anlagen T€ 15<br />

Betriebs­ und Geschäftsausstattung T€ 4<br />

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88<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Die Abschreibungen des Sachanlagevermögens erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer.<br />

Die geschätzten Abschreibungsdauern sind wie folgt:<br />

Substanzgrundstücke und Abbaurechte entsprechend Substanzabbau<br />

Bauten 20 bis 40 Jahre<br />

Technische Anlagen 10 bis 30 Jahre<br />

Betriebs­ und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre<br />

Zuschreibungen werden vorgenommen, sofern <strong>der</strong> Grund für die außerplanmäßige Abschreibung<br />

entfallen ist.<br />

Immaterielles Anlagevermögen<br />

Die Firmenwerte aus dem Beteiligungserwerb von Konzern­ o<strong>der</strong> assoziierten Gesellschaften<br />

entsprechen <strong>der</strong> Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem tatsächlichen Wert (Fair Value) des<br />

übernommenen Nettovermögens im Erwerbszeitpunkt.<br />

Der Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Werthaltigkeit wird mindestens einmal<br />

jährlich überprüft. Zu dieser Überprüfung wird <strong>der</strong> erzielbare Betrag <strong>der</strong> zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit, <strong>der</strong> nach dem Nutzungswert (Value in Use) bestimmt wurde, mit dem entsprechenden<br />

Buchwert verglichen. Zukünftige Cashflows werden hierbei unter Verwendung <strong>der</strong> gewichteten<br />

Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital) diskontiert. Bei <strong>der</strong> Überprüfung für <strong>2011</strong> wurde<br />

von einem Diskontsatz von 6,23 Prozent (Vorjahr 5,91 Prozent), einer langfristigen Inflationsrate<br />

von 2 Prozent (Vorjahr 1,7 Prozent) und einer langfristigen BIP­Zuwachsrate von 1,3 Prozent<br />

(Vorjahr 1,6 Prozent) ausgegangen. Die Cashflow-Prognose basiert auf einer 4-jährigen Finanzplanung,<br />

die von <strong>der</strong> Geschäftsleitung genehmigt wurde. Cashflows außerhalb dieser Periode<br />

werden ent we<strong>der</strong> nach konstanten o<strong>der</strong> steigenden, nachhaltigen Cashflows hochgerechnet. Der<br />

Firmen wert wird mit den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertberichtigungen ausgewiesen.<br />

Nach <strong>der</strong> zum Zwecke <strong>der</strong> Durchführung von Werthaltigkeitstests vorgenommenen Zuordnung<br />

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89<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entfallen die zum 31.12.<strong>2011</strong> ausgewiesenen Firmen­<br />

werte in Höhe von 26,1 Mio. € (Vorjahr 27,3 Mio. €) auf die Region ‚<strong>Deutschland</strong>‘ und in Höhe von<br />

2 Mio. € (Vorjahr 2 Mio. €) auf mehrere einzelne Gemeinschaftsunternehmen aus den Produktlinien<br />

Zuschlagstoffe und Weitere Baustoffe und Serviceleistungen. Bezüglich <strong>der</strong> Werthaltig keit des<br />

Nutzungs wertes <strong>der</strong> zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist das Management <strong>der</strong> Ansicht, dass<br />

bei einer möglichen Än<strong>der</strong>ung des Vorsteuer­Diskontsatzes von 0,5 Prozentpunkten <strong>der</strong> Buchwert<br />

<strong>der</strong> zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den Nutzungswert nicht wesentlich übersteigt.<br />

Übrige immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten abzüglich linearer Abschreibungen<br />

bewertet. Die maximale Abschreibungsdauer beträgt 20 Jahre.<br />

Werthaltigkeitsprüfung<br />

Anlagegegenstände werden regelmäßig auf ihre Werthaltigkeit geprüft. Liegt <strong>der</strong> Nettoveräußerungswert<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nutzungswert eines Vermögenswertes unter dem Buchwert, so wird <strong>der</strong> Wertansatz<br />

durch außerplanmäßige Abschreibungen korrigiert. Der Nettoveräußerungswert eines Vermögensgegenstandes<br />

ist <strong>der</strong> Betrag, <strong>der</strong> sich am Markt nach Abzug <strong>der</strong> Veräußerungskosten erzielen<br />

lässt. Der Nutzungswert eines Vermögensgegenstandes ist <strong>der</strong> Barwert des künftig erzielbaren<br />

Cashflows, <strong>der</strong> auf den Gegenstand entfällt.<br />

Schätzungen und Annahmen<br />

Für die Erstellung des Konzernabschlusses müssen Schätzungen vorgenommen und Annahmen<br />

getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die angegebenen Beträge für Vermögenswerte,<br />

Schulden und Eventualverbindlichkeiten zum Bilanztag sowie den Ausweis von Erträgen und<br />

Aufwendungen des Berichtszeitraums. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von die­<br />

sen Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden<br />

fortlaufend überprüft. Die Än<strong>der</strong>ung von Schätzungen wird in <strong>der</strong> Periode, in <strong>der</strong> die Än<strong>der</strong>ung<br />

vorgenommen wird, und in je<strong>der</strong> betroffenen zukünftigen Periode erfasst. Zu den Abschluss­<br />

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90<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

posten, bei denen Schätzungen und Annahmen von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind, werden weitere<br />

Informationen dazu in den Postenerläuterungen bzw. bei <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Bilanzierungs­ und<br />

Bewertungsmethoden gegeben. Dies betrifft u. a. Rückstellungen für Pensionen, einzelne sonstige<br />

Rückstellungen, die Bestimmung <strong>der</strong> beizulegenden Zeitwerte bei Unternehmenserwerben, den<br />

Werthaltigkeitstest für Firmenwerte und Sachanlagen sowie die Bilanzierung aktiver latenter<br />

Steuern. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer wesentlichen<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zugrunde gelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen.<br />

CO -Emissionsrechte<br />

2<br />

Die für das jeweilige Geschäftsjahr kostenlos zugeteilten Emissionsrechte sind immaterielle Vermögenswerte,<br />

die unter den Vorräten ausgewiesen werden. Diese werden zu Anschaffungskosten<br />

mit einem Wert von 0 EUR bewertet. Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden ebenfalls zu<br />

Anschaffungskosten bzw. niedrigerem beizulegenden Zeitwert bewertet. Werden mehr Emissionen<br />

verursacht als bewilligte Emissionsrechte vorliegen, werden für die fehlenden Emissionsrechte aufwandswirksam<br />

Rückstellungen gebildet. Die Bewertung <strong>der</strong> Rückstellung berücksichtigt dabei die<br />

Anschaffungskosten entgeltlich erworbener Emissionsrechte bzw. den Marktwert <strong>der</strong> Emissionsrechte<br />

zum jeweiligen Bilanzstichtag. Zum 31. Dezember <strong>2011</strong> werden Emissionsrechte unter den<br />

Vorräten in Höhe von 0,3 Mio. € (Vorjahr 0,0 Mio. €) bzw. kurzfristige Rückstellungen in gleicher<br />

Höhe ausgewiesen.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert, soweit<br />

nicht IAS 39 (Financial Instruments) eine abweichende Bewertung vorsieht. Der Höhe nach<br />

nicht bestimmte Verpflichtungen (Rückstellungen) wurden mit dem Betrag <strong>der</strong> voraussichtlichen<br />

Inanspruchnahme bewertet. Die Fair Values <strong>der</strong> Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

weichen nicht wesentlich von <strong>der</strong>en Buchwert ab.<br />

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91<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Latente Steuern<br />

Der Steuersatz zur Berechnung <strong>der</strong> latenten Steuern berücksichtigt die Steuern nach dem<br />

Gewerbe ertrag sowie die Körperschaftsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag. Der Steuersatz<br />

beträgt wie im Vorjahr 30 Prozent. Die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG und vier <strong>der</strong> in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Tochtergesellschaften waren bis zum 31.12.<strong>2011</strong> Organgesellschaften<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> Beteili gungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>) (Organ trägerin). Das zu versteuernde Einkommen<br />

<strong>der</strong> Organgesellschaften orientiert sich daher im Berichtsjahr noch an <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Organ trägerin an<br />

die außenstehen den Aktionäre garantierten Ausgleichszahlung. Die latenten Steuern im Konzernabschluss<br />

<strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG werden nach Kündigung des Organschaftsvertrages durch<br />

die <strong>Holcim</strong> Beteiligungs GmbH (<strong>Deutschland</strong>) in dem Umfang ermittelt und ausgewiesen, wie sie<br />

bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften zukünftig anfallen werden. Im<br />

Vorjahr wurden die Organgesellschaften so behandelt, als wären sie ein eigenes Steuersubjekt<br />

(Stand­Alone­Ansatz). Die Aktivierung latenter Steuer ansprüche erfolgt nur, wenn es als wahrscheinlich<br />

erachtet wird, dass <strong>der</strong> steuerbare zukünftige Gewinn ausreicht, um den Steuervorteil<br />

aus den temporären Differenzen und <strong>der</strong> Verlustverrechnung zu realisieren.<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Einige Konzerngesellschaften haben ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Zeit nach<br />

<strong>der</strong> Pensionierung Versorgungsleistungen zugesagt, <strong>der</strong>en Höhe sich im Wesentlichen nach <strong>der</strong><br />

Dienstzeit und dem letzten Bruttoeinkommen richtet. Die Höhe <strong>der</strong> Versorgungsverpflichtung<br />

wird durch versicherungsmathematische Gutachten belegt. Dabei werden den Berechnungen die<br />

Richtlinien des IAS 19 zugrunde gelegt, d. h. nach dem Verfahren <strong>der</strong> laufenden Einmalprämien<br />

(Projected Unit Credit Method) berechnet. Die Berechnungen basieren auf einem Zinssatz von<br />

5 Prozent p. a. (Vorjahr 4,75 Prozent p. a.). Der künftige Einkommenstrend wurde wie im Vorjahr<br />

mit 2,75 Prozent p. a. angenommen. Der Rentensteigerungstrend ist gleichfalls wie im Vorjahr mit<br />

2,25 Prozent p. a. angenommen worden. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

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92<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

werden über die durchschnittlich erwartete Dienstzeit <strong>der</strong> Mitarbeiter verteilt. Bei Direktzusagen<br />

werden die nach vorstehend genannten Grundsätzen ermittelten Werte in <strong>der</strong> Bilanz passiviert.<br />

Bei rechtlich selbstständigen Unterstützungseinrichtungen beschränkt sich <strong>der</strong> Ausweis in <strong>der</strong><br />

Bilanz auf die Differenz zwischen dem Reinvermögen <strong>der</strong> Unterstützungseinrichtung und dem<br />

gemäß IAS 19 ermittelten Wert.<br />

Rückstellung für das Kartellverfahren<br />

Mit Urteil vom 26. Juni 2009 hat das Oberlandesgericht Düsseldorf nach Einspruch <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG den Bußgeldbescheid des Bundeskartellamtes vom 8. April 2003 in<br />

Höhe von 74 Mio. € auf 14,6 Mio. € reduziert. Gegen diese Entscheidung hat die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>)<br />

AG, wie schon zuvor gegen den Bußgeldbescheid, Rechtsmittel eingelegt. Da eine Erhöhung<br />

des Bußgeldes in dem nachfolgenden Verfahren nicht möglich ist, orientiert sich die Einschätzung<br />

<strong>der</strong> notwendigen Rückstellungshöhe wie bisher an <strong>der</strong> am Bilanzstichtag drohenden Belastung.<br />

Erfassung von Erträgen<br />

Erträge werden nur dann erfasst, wenn sichergestellt ist, dass <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Transaktion<br />

verbundene wirtschaftliche Nutzen zufließt und dieser verlässlich geschätzt werden kann.<br />

Verkaufserlöse werden exklusive Umsatzsteuern und Rabatten gezeigt, sobald die Lieferung <strong>der</strong><br />

Waren erfolgt ist und Nutzen und Gefahr übergegangen sind.<br />

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> normalen Geschäftstätigkeit unterhalten die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG und ihre<br />

Tochterunternehmen Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen. Dazu gehören auch<br />

assoziierte Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen des Konzerns gelten, sowie an<strong>der</strong>e<br />

Gesellschaften des weltweiten <strong>Holcim</strong>­Konzerns. Mit Ausnahme <strong>der</strong> Beziehungen zur unmittelbaren<br />

Muttergesellschaft, die jeweils geson<strong>der</strong>t angegeben sind, handelt es sich um laufende<br />

Lieferungs­ und Leistungsbeziehungen, sofern nicht die gehaltenen Beteiligungen o<strong>der</strong> gewährte<br />

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93<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Ausleihungen betroffen sind. Beson<strong>der</strong>e Bedingungen und Konditionen sind bei den laufenden<br />

Lieferungs­ und Leistungsbeziehungen nicht vereinbart. Die Umsatzerlöse mit solchen Unternehmen<br />

sind aus Erläuterung 2 ersichtlich, Beteiligungserträge aus Erläuterung 6a, Finanzerträge<br />

aus Erläuterung 7, Finanzaufwand aus Erläuterung 8, bezogene Dienstleistungen aus Erläuterung<br />

3, For<strong>der</strong>ungen aus Erläuterung 10 und Verbindlichkeiten aus den Erläuterungen 16 und 17.<br />

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94<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Der Konsolidierungskreis und die assoziierten Unternehmen<br />

A) Die vollkonsolidierten Konzernunternehmen<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG Hamburg<br />

Arbeitsgemeinschaft Salzbeton Morsleben Hannover 100,00 %<br />

Baustoffe Dresden GmbH Dresden 100,00 %<br />

Beton­ und Baustoff­Prüfstelle Leer GmbH Leer 100,00 %<br />

Heide­Transportbeton GmbH Bassel 100,00 %<br />

<strong>Holcim</strong> Beton und Zuschlagstoffe GmbH Hamburg 100,00 %<br />

SCHULENBURG Grundstücksgesellschaft mbH Hamburg 100,00 %<br />

Vereinigte Transport-Betonwerke GmbH & Co. KG Aurich 100,00 %<br />

VETRA Betonfertigteilwerk GmbH & Co. KG Neubrandenburg 100,00 %<br />

VETRA Betonfertigteilwerke GmbH Oldenburg 100,00 %<br />

<strong>Holcim</strong> Kieswerk Zeithain GmbH & Co. KG<br />

(vormals SBU Kieswerk Zeithain GmbH & Co. KG) Dresden 75,00 %<br />

Ausgeschieden<br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH Hannover 100,00 %<br />

Die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG hat mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2011</strong> 51 Prozent ihrer Anteile an dem Logistik­Unternehmen<br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH verkauft und bleibt weiterhin mit 49 Prozent an diesem Unternehmen<br />

beteiligt. Auf den Konzernabschluss sowie die Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage hatte diese Transaktion keine<br />

wesentlichen Auswirkungen. Das abgehende Sachanlagevermögen macht weniger als 1 Prozent des Konzern wertes<br />

aus, die abgehenden Schulden entsprechen 1,2 Prozent <strong>der</strong> Konzernschulden. Von den Außenumsätzen 2010 entfielen<br />

0,5 Prozent auf die ab <strong>2011</strong> nicht mehr konsolidierte Gesellschaft. Das Betriebsergebnis <strong>der</strong> Gesellschaft trug<br />

2010 mit 0,3 Mio. € zum Konzernwert bei; für <strong>2011</strong> ist <strong>der</strong> anteilige Betrag im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen<br />

enthalten. Aus dieser Transaktion resultierte ein Gewinn in Höhe von 1.357 T€, <strong>der</strong> im Posten Übriges Ergebnis<br />

ausgewiesen wird.<br />

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95<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

B) Die Gemeinschaftsunternehmen<br />

Fertigbeton von Sal<strong>der</strong>n GmbH & Co. KG Sottrum 50,00 %<br />

Frischbeton Uelzen GmbH & Co. KG Uelzen 50,00 %<br />

Happy-Beton GmbH & Co. KG Geestgottberg 50,00 %<br />

Happy Kies Sand Recycling GmbH & Co. KG Geestgottberg 50,00 %<br />

Happy Translogistik GmbH Geestgottberg 50,00 %<br />

Hüttensand Salzgitter GmbH & Co. KG Salzgitter 50,00 %<br />

Kieswerke Borsberg GmbH & Co. KG Birkwitz­Pratzschwitz 50,00 %<br />

Kieswerk Leinetal GmbH & Co. KG Diekholzen 50,00 %<br />

Union-Transportbeton GmbH & Co. KG Emden 50,00 %<br />

Angaben zu Gemeinschaftsunternehmen nach IAS 31.56 <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

in T€ in T€<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 6.308 5.468<br />

Langfristige Vermögenswerte 19.915 20.589<br />

Kurzfristige Schulden 5.540 4.685<br />

Langfristige Schulden 8.786 9.923<br />

Aufwendungen 26.756 23.517<br />

Erträge 29.667 25.088


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96<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

C) Die assoziierten Unternehmen<br />

KKD Kies Kontor Dresden GmbH & Co. KG Dresden 57,34 %<br />

Kieswerk Ruthe GmbH & Co. KG Hannover 50,00 %<br />

BetonMarketing Nord GmbH Hannover 50,00 %<br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH Hannover 49,00 %<br />

BLS Beton­Labor Soltau GmbH Soltau 25,00 %<br />

Worminghaus Baustoffe GmbH & Co. KG Husum 20,00 %<br />

Hinzugekommen<br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH Hannover 49,00 %<br />

Angaben zu assoziierten Unternehmen nach IAS 28.37 b <strong>2011</strong>* 2010*<br />

in T€ in T€<br />

Vermögenswerte 15.280 7.169<br />

Schulden 11.436 6.072<br />

Umsatzerlöse 26.197 9.943<br />

Jahresergebnis 1.281 −226<br />

* Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Beträge zu assoziierten Unternehmen stammt aus einem Jahresabschluss<br />

per 31.12.<strong>2011</strong>. Die übrigen Angaben wurden den zuletzt vorliegenden Jahresabschlüssen, die das<br />

vorangegangene Geschäftsjahr betreffen, entnommen.<br />

|


97<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

1 Berichterstattung nach Produktlinien in T€ Bindemittel Zuschlagstoffe Weitere Baustoffe und<br />

Serviceleistungen<br />

Eliminierungen / nicht<br />

zugeordnete Posten<br />

|<br />

Konzern<br />

<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />

Umsatzerlöse 217.740 196.029 29.541 24.571 179.338 177.746 −34.409 − 43.556 392.210 354.790<br />

Davon Umsatzerlöse mit an<strong>der</strong>en Segmenten 24.971 23.871 9.438 7.920 0 11.765 −34.409 − 43.566 0 0<br />

Segment-Betriebsergebnis 9.081 16.054 −348 −782 − 9.896 −11.972 0 0 −1.163 3.300<br />

Segmentvermögen 280.068 281.206 39.327 36.419 70.479 72.485 −2.438 −1.569 387.436 388.541<br />

Nicht zugeordnetes Vermögen 28.549 28.532<br />

Total Aktiva 415.985 417.073<br />

Segmentverbindlichkeiten 72.304 67.953 9.004 6.763 18.474 18.300 −2.438 −1.569 97.344 91.447<br />

Nicht zugeordnete Verbindlichkeiten<br />

und Eigenkapital 318.641 325.626<br />

Total Passiva 415.985 417.073<br />

Netto betriebliche Aktiva nach Segment 207.764 213.253 30.323 29.656 52.005 54.185 290.092 297.094<br />

Rentabilität <strong>der</strong> Netto betrieblichen Aktiva 4,4% 7,5% −1,1% −2,6% −19,0% −22,1% − 0,4% 1,1%<br />

Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit 32.043 29.862 3.544 1.225 − 4.104 − 4.067 −190 − 539 31.293 26.481<br />

Nettoinvestitionen in Sachanlagen −20.519 − 9.611 − 4.408 −2.560 −2.513 −3.652 3 1.430 −27.437 −14.393<br />

Personalstand (Vollzeitäquivalent 31.12.) 628 615 98 91 563 684 1.289 1.390<br />

Personalaufwand 76.335 78.165<br />

Von den Umsatzerlösen Bindemittel betreffen 12 Prozent (Vorjahr 14 Prozent) Exporte. Der Begriff „Segmente“ bezeichnet hier die unterschiedlichen Produktlinien.<br />

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98<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

2 Umsatzerlöse <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse mit Schwestergesellschaften 22.639 18.408<br />

Umsatzerlöse mit Gemeinschaftsunternehmen 2.695 2.146<br />

Umsatzerlöse mit assoziierten Gesellschaften 72 2.193<br />

Umsatzerlöse mit Dritten 366.804 332.043<br />

Summe 392.210 354.790<br />

Die Aufteilung <strong>der</strong> Umsatzerlöse ist dem Bericht nach Produktlinien (Erläuterung 1) zu entnehmen.<br />

Die Zunahme ist mengenbedingt.


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99<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

3 Produktionsaufwand <strong>der</strong> verkauften Produkte und Leistungen <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

T€ T€<br />

Materialaufwand 111.095 96.476<br />

Brennstoffaufwand 10.683 8.278<br />

Energieaufwand 26.227 26.867<br />

Personalaufwand 38.636 36.374<br />

Reparaturmaterial und Fremdleistungen 25.709 24.182<br />

Übriger Produktionsaufwand 23.893 18.650<br />

Bestandsverän<strong>der</strong>ungen 3.184 −3.611<br />

Zwischensumme 239.427 207.216<br />

Abschreibungen 29.610 27.480<br />

Summe 269.037 234.696<br />

Der Produktionsaufwand <strong>der</strong> verkauften Produkte und Leistungen vor Abschreibungen ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

um rund 16 Prozent gestiegen.<br />

In <strong>der</strong> Zunahme des Materialaufwands ist Absteuerungsaufwand für den Abgang <strong>der</strong> Handelsware Hüttensand in<br />

Höhe von 2,5 Mio. € enthalten. Der Aufwand für Roh­ und Hilfsmaterial stieg durch erhöhten Verbrauch von Hüttensandmehl<br />

in <strong>der</strong> Zementproduktion um 1 Mio. € an, zur Herstellung größerer Mengen von Hüttensandmehl wurde<br />

für 2 Mio. € mehr Hüttensand eingesetzt und <strong>der</strong> erhöhte Einsatz von Zusatzmitteln bei gleichzeitig gestiegenen<br />

Preisen verursachte einen Mehraufwand von 1,5 Mio. €.<br />

Wie schon im Vorjahr führte auch <strong>2011</strong> <strong>der</strong> verfahrenstechnisch bedingte, höhere spezifische Wärmeverbrauch<br />

<strong>der</strong> Öfen zu erheblich gestiegenem Braunkohlebedarf und beim Einsatz alternativer Brenn­ und Rohstoffe konnten<br />

wie<strong>der</strong>um we<strong>der</strong> die Mengen noch die Erlöse des Vorjahres erreicht werden. Im Übrigen Produktionsaufwand sind<br />

Erträge aus dem Verkauf von CO ­Emissionsrechten in Höhe von 3,5 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio. €) enthalten.<br />

2


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

100<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Der Übrige Produktionsaufwand des Vorjahres beinhaltet außerdem einen Son<strong>der</strong>effekt aus Versicherungsleistungen<br />

in Höhe von 3,3 Mio. €. Die zuvor von einer Konzerngesellschaft erbrachten Dienstleistungen sind nach<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konsolidierungskreises <strong>2011</strong> in Höhe von 1,8 Mio. € als bezogene Leistung von assoziierten Unternehmen<br />

Teil des Übrigen Produktionsaufwands.<br />

In den Abschreibungen sind Wertberichtigungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert nach IAS 36 in Höhe von<br />

3,3 Mio. € (Vorjahr 0,3 Mio. €) enthalten, die im Wesentlichen aus <strong>der</strong> Einführung neuer Labor­ und Filter technik im<br />

Werk Lägerdorf resultieren.<br />

Im Aufwand für erworbene Fertigfabrikate und Waren sowie für Roh­ und Hilfsmaterial sind bezogene Lieferungen<br />

von Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 2.652 T€ (Vorjahr 1.796 T€) sowie von Schwestergesellschaften in<br />

Höhe von 4.908 T€ (Vorjahr 4.514 T€) enthalten.<br />

Der Übrige Produktionsaufwand enthält bezogene Leistungen von Schwestergesellschaften in Höhe von 1.776 T€<br />

(Vorjahr 1.989 T€) sowie bezogene Leistungen von assoziierten Unternehmen in Höhe von 2.025 T€ (Vorjahr<br />

207 T€).<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

101<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

4 Distributions- und Verkaufsaufwand <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

T€ T€<br />

Distributionsaufwand<br />

– Personalaufwand 11.010 15.535<br />

– Übriger Distributionsaufwand 72.359 63.573<br />

Verkaufsaufwand<br />

– Personalaufwand 9.587 9.680<br />

– Übriger Verkaufsaufwand 3.374 3.248<br />

Summe 96.330 92.036<br />

Der Distributions­ und Verkaufsaufwand in Prozent <strong>der</strong> Umsatzerlöse verringerte sich leicht von 25,9 Prozent im Vorjahr<br />

auf 24,6 Prozent. Der Anstieg des Übrigen Distributionsaufwandes ist im Wesentlichen auf Än<strong>der</strong>ungen im Konsolidierungskreis<br />

zurückzuführen: Die zuvor von einer Konzerngesellschaft erbrachten Transportdienstleistungen sind<br />

<strong>2011</strong> als bezogene Leistungen von assoziierten Unternehmen in Höhe von 10.757 T€ im Übrigen Distributionsaufwand<br />

enthalten. Auch <strong>der</strong> Rückgang des Personalaufwands ist durch diese Än<strong>der</strong>ungen bedingt.<br />

5 Verwaltungsaufwand <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Personalaufwand 13.640 13.163<br />

Übriger Verwaltungsaufwand 12.673 9.975<br />

Summe 26.313 23.138<br />

Der Übrige Verwaltungsaufwand erhöhte sich im Wesentlichen durch Beratungsleistungen und IT­Dienstleistungen.<br />

Der Übrige Verwaltungsaufwand beinhaltet bezogene Leistungen von Schwestergesellschaften in Höhe von<br />

4.545 T€ (Vorjahr 2.756 T€).


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

102<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

6a Ergebnis aus assoziierten Unternehmen <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Ergebnisanteil für das laufende Jahr 620 −33<br />

Erhaltene Gewinnausschüttungen 37 320<br />

Übrige Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> unverteilten Gewinne / Verluste −37 −320<br />

Summe 620 −33<br />

6b Übriges Ergebnis <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Buchgewinn aus dem Verkauf von Beteiligungen 1.392 1.627<br />

Dividendenerträge / Verlustübernahmen Dritte 110 145<br />

Gewinn aus <strong>der</strong> Veräußerung von Sachanlagen 1.461 1.473<br />

Abschreibungen auf nicht betriebsnotwendiges Vermögen −118 −389<br />

Wertberichtigungen auf For<strong>der</strong>ungen − 684 0<br />

Übriger ordentlicher Ertrag / Aufwand −243 15<br />

Summe 1.918 2.871<br />

Die Wertberichtigungen auf For<strong>der</strong>ungen betreffen im Wesentlichen Dividendenfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Abschreibungen auf nicht betriebsnotwendiges Vermögen betreffen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude.<br />

|


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103<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

7 Finanzertrag <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Finanzertrag Muttergesellschaft 0 7<br />

Finanzertrag assoziierte Gesellschaften 142 334<br />

Finanzertrag Dritte 717 347<br />

Summe 859 688<br />

Der Zinsertrag mit assoziierten Gesellschaften ist niedriger als im Vorjahr, da 2010 Erträge für zurückliegende<br />

Jahre enthalten waren. Im Finanzertrag mit Dritten sind Nachzahlungszinsen aus einem gewonnenen Rechtsstreit<br />

in Höhe von 310 T€ enthalten.<br />

8 Finanzaufwand <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Finanzaufwand Muttergesellschaft 1.739 1.046<br />

Finanzaufwand assoziierte Gesellschaften 5 0<br />

Finanzaufwand Dritte 2.978 3.467<br />

Finanzaufwand 4.722 4.514<br />

Kursgewinne/­verluste −1 31<br />

Summe 4.721 4.545<br />

Die Anpassung <strong>der</strong> Bewertung eines Zinssicherungsgeschäftes in Höhe von 39 T€ (Vorjahr +117 T€) ist als verrechneter<br />

Ertrag im Finanzaufwand enthalten. Im Finanzaufwand sind außerdem 406 T€ enthalten, die aus Zinseffekten<br />

bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Rekultivierungsrückstellungen resultieren. Das Zinsrisiko des Konzerns besteht vorwiegend<br />

in den variabel verzinsten finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht abgesichert sind. Am 31. Dezember würde eine<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Zinssatzsatzes von +/− 1 Prozentpunkt den jährlichen Finanzaufwand, ohne Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

steuerlichen Effekte, um 0,8 Mio. € verän<strong>der</strong>n (Vorjahr 0,8 Mio. €), vorausgesetzt alle an<strong>der</strong>en Annahmen bleiben<br />

unverän<strong>der</strong>t. Die Ergebnisse aus Kursverän<strong>der</strong>ungen stammen aus Terminkäufen für USD und CHF.<br />

|


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104<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

9 Ertragsteuern <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

T€ T€<br />

Laufende Ertragsteuern − 961 −1.227<br />

Latente Ertragsteuern 2.067 2.445<br />

Summe 1.106 1.218<br />

Überleitungsrechnung<br />

Ergebnis vor Steuern −2.487 2.281<br />

Steuersatz 30 % 30 %<br />

Steuer zum anzuwendenden Steuersatz 746 − 684<br />

Steuerauswirkung von Gewinnabführung an die Muttergesellschaft −1.951 783<br />

Gewinnanteile Personengesellschaften (nur Gewerbesteuer) 275 254<br />

Steuerfreier Ertrag Verkauf Anteile Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH 459 0<br />

Mehrsteuer auf nicht abzugsfähige Betriebsausgaben<br />

Anpassung des Steuereffekts aus <strong>der</strong> Nutzung<br />

− 45 − 544<br />

bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verlustvorträge −28 −107<br />

Steuerauswirkungen von sonstigen Abweichungen<br />

zwischen IFRS­ und Steuerbilanzergebnis 2.095 2.552<br />

Ertragsteuern für Vorjahre 4 − 587<br />

Ertragsteuern auf Garantiedividende für Min<strong>der</strong>heitsaktionäre<br />

aufgrund Gewinnabführungsvertrags − 449 − 449<br />

Summe 1.106 1.218


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105<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

10 For<strong>der</strong>ungen <strong>2011</strong> 2010<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen gegen<br />

|<br />

T€ T€<br />

Muttergesellschaft 64 0<br />

Schwestergesellschaften 5.287 2.630<br />

Gemeinschaftsunternehmen 380 218<br />

Assoziierte Gesellschaften 38 24<br />

Dritte 17.096 12.905<br />

Wertberichtigungen −1.664 −2.046<br />

Summe 21.201 13.731<br />

An<strong>der</strong>e For<strong>der</strong>ungen gegen<br />

Muttergesellschaft 0 46<br />

Gemeinschaftsunternehmen 293 234<br />

Assoziierte Gesellschaften 724 790<br />

Dritte 9.222 9.171<br />

Wertberichtigungen −186 −186<br />

Summe 10.053 10.055<br />

Summe For<strong>der</strong>ungen 31.254 23.786<br />

Davon überfällig<br />

Weniger als 90 Tage 3.005 3.677<br />

90 bis 180 Tage 228 142<br />

Mehr als 180 Tage 254 296<br />

Summe 3.487 4.115


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

106<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Wertberichtigungen auf For<strong>der</strong>ungen <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Stand 1.1. −2.232 −2.299<br />

Verän<strong>der</strong>ung Konsolidierungskreis 8 0<br />

Zuführung −304 − 678<br />

Inanspruchnahme 395 194<br />

Auflösung 283 551<br />

Stand 31.12. −1.850 −2.232<br />

Die For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen nahmen bedingt durch die höheren Umsatzerlöse und die milde<br />

Witterung am Jahresende im Vergleich zum Vorjahr um rund 7 Mio. € zu.<br />

Die Wertberichtigungen beziehen sich in <strong>der</strong> gesamten Höhe auf For<strong>der</strong>ungen gegenüber Gesellschaften außerhalb<br />

des Konsolidierungskreises.<br />

11 Vorräte <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

T€ T€<br />

Rohmaterial und Zuschlagstoffe 11.650 11.634<br />

Halb­ und Fertigfabrikate 13.595 17.026<br />

Brennstoffe 4.440 6.182<br />

Betriebs­, Instandhaltungs­ und Verpackungsmaterial 12.047 12.666<br />

Summe 41.732 47.508<br />

Der Bestandsaufbau bei den Halb­ und Fertigfabrikaten resultiert im Wesentlichen aus witterungs­ und marktbedingt<br />

geringeren Beständen an Klinker und Zement. Der Bestandsabbau bei den Brennstoffen betrifft den traditionellen<br />

Brennstoff Steinkohle.


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107<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

12 An<strong>der</strong>e Finanzanlagen <strong>2011</strong> 2010<br />

|<br />

T€ T€<br />

Beteiligungen an Dritten 2.685 2.803<br />

Langfristige For<strong>der</strong>ungen gegen<br />

Gemeinschaftsunternehmen 500 592<br />

Assoziierte Gesellschaften 1.840 1.880<br />

Dritte 4.155 5.471<br />

Summe 9.180 10.746<br />

In <strong>der</strong> Position Beteiligungen an Dritten sind auch Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe<br />

von 1,0 Mio. € (Vorjahr 1,1 Mio. €) enthalten. Diese Anteile werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Die langfristigen For<strong>der</strong>ungen gegen Dritte beinhalten Darlehen an nicht konsolidierte verbundene Unternehmen in<br />

Höhe von 674 T€ (Vorjahr 404 T€).


13 Sachanlagen Grundstücke und<br />

grundstücksgleiche<br />

Rechte<br />

108<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Bauten einschließlich<br />

Bauten auf fremden<br />

Grundstücken<br />

Technische<br />

Anlagen<br />

und Maschinen<br />

An<strong>der</strong>e Anlagen,<br />

Betriebs­ und<br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau<br />

Anschaffungs- / Herstellungskosten T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

Stand 1.1.2010 118.112 108.222 587.969 70.050 2.967 887.320<br />

Zugänge Konsolidierungskreis 57 0 0 0 0 57<br />

Zugänge 3.552 109 3.982 1.545 9.240 18.428<br />

Abgänge − 848 − 867 −3.147 −2.746 0 −7.608<br />

Umbuchungen 1.676 281 7.696 2.787 − 9.360 3.080<br />

Stand 31.12.2010 122.549 107.745 596.500 71.636 2.847 901.278<br />

Stand 1.1.<strong>2011</strong> 122.549 107.745 596.500 71.636 2.847 901.277<br />

Abgänge Konsolidierungskreis − 43 −223 0 − 6.094 0 − 6.360<br />

Zugänge 5.124 202 4.903 2.486 19.716 32.431<br />

Abgänge − 809 − 544 − 43.537 − 6.151 0 − 51.041<br />

Umbuchungen 9 1.153 14.897 1.484 −17.703 −160<br />

Stand 31.12.<strong>2011</strong> 126.830 108.333 572.763 63.361 4.860 876.147<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

|<br />

Summe


109<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Grundstücke und<br />

grundstücksgleiche<br />

Rechte<br />

Bauten einschließlich<br />

Bauten auf fremden<br />

Grundstücken<br />

Technische<br />

Anlagen<br />

und Maschinen<br />

An<strong>der</strong>e Anlagen,<br />

Betriebs­ und<br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau<br />

Kumulierte Abschreibungen T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

Stand 1.1.2010 31.917 75.585 428.007 48.161 0 583.670<br />

Zugänge 1.887 2.641 18.206 4.569 0 27.303<br />

Abgänge − 622 −717 −3.123 −2.666 0 −7.128<br />

Wertmin<strong>der</strong>ungen (IAS 36) 254 0 222 90 0 566<br />

Umbuchungen 1.673 − 45 1.430 24 0 3.082<br />

Stand 31.12.2010 35.109 77.464 444.741 50.179 0 607.493<br />

Stand 1.1.<strong>2011</strong> 35.109 77.464 444.741 50.179 0 607.493<br />

Abgänge Konsoli<strong>der</strong>ungskreis 0 −208 0 − 5.029 0 − 5.237<br />

Zugänge 2.251 2.488 17.563 4.118 0 26.420<br />

Abgänge −291 − 509 − 43.408 − 6.094 0 − 50.302<br />

Wertmin<strong>der</strong>ungen (IAS 36) 34 0 3.125 149 0 3.308<br />

Umbuchungen − 91 3 608 − 632 0 −112<br />

Stand 31.12.<strong>2011</strong> 37.012 79.238 422.629 42.691 0 581.570<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

|<br />

Summe


110<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Grundstücke und<br />

grundstücksgleiche<br />

Rechte<br />

Bauten einschließlich<br />

Bauten auf fremden<br />

Grundstücken<br />

Technische<br />

Anlagen<br />

und Maschinen<br />

An<strong>der</strong>e Anlagen,<br />

Betriebs­ und<br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau<br />

|<br />

Summe<br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

Buchwert 31.12.<strong>2011</strong> 89.817 29.096 150.134 20.670 4.860 294.577<br />

Buchwert 31.12.2010 87.440 30.281 151.759 21.457 2.847 293.784<br />

Davon zur Sicherheit übereignet<br />

31.12.<strong>2011</strong> 8.200<br />

31.12.2010 9.500<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

111<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Der Nettobuchwert des Sachanlagevermögens entspricht Ende <strong>2011</strong> 33,6 Prozent (Vorjahr 32,6 Prozent) <strong>der</strong><br />

historischen Anschaffungskosten. Die Summe <strong>der</strong> Zugänge (32,4 Mio. €) überschreitet die Summe <strong>der</strong> planmäßigen<br />

Abschreibungen (26,4 Mio. €) und Nettoabgänge (0,7 Mio. €) um 5,3 Mio. €. Der Gesamtbetrag <strong>der</strong> Zugänge betrifft<br />

mit 29,6 Mio. € cashwirksame Investitionen in das Sachanlagevermögen und mit 2,8 Mio. € die Bildung von<br />

Aktivposten für Rekultivierung. Im Geschäftsjahr sind Wertmin<strong>der</strong>ungen gem. IAS 36 (Impairment of Assets) in<br />

Höhe von 3,3 Mio. € erfor<strong>der</strong>lich gewesen, die vor allem die technischen Anlagen in Lägerdorf betreffen und durch<br />

die Einführung einer neuen Labor­ und Filtertechnik verursacht wurden. Hiervon sind in den Abschreibungen des<br />

Produktionsaufwandes 3,3 Mio. € enthalten. Die Wertmin<strong>der</strong>ungen auf nicht betriebsnotwendiges Anlagevermögen<br />

sind in <strong>der</strong> Position „Übriges Ergebnis“ ausgewiesen.<br />

Die Umbuchungen beinhalten Umglie<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> geleisteten Anzahlungen in die entsprechende Anlagenklasse<br />

nach Inbetriebnahme sowie Umqualifizierungen. Der verbleibende Saldo betrifft eine Tauschtransaktion von<br />

Sachanlagen gegen eine Beteiligung.<br />

Die Zu­ und Abgänge aus Konsolidierungskreisän<strong>der</strong>ungen betreffen im Berichtsjahr die Entkonsolidierung <strong>der</strong><br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

112<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

14 Firmenwert und übrige Aktiva<br />

Firmenwert<br />

Übriges immaterielles<br />

Anlagevermögen Summe<br />

T€ T€ T€<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1.2010 29.106 9.861 38.967<br />

Zugänge 125 417 542<br />

Stand 31.12.2010 29.231 10.278 39.509<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1.2010 0 3.681 3.681<br />

Zugänge 0 1.620 1.620<br />

Stand 31.12.2010 0 5.301 5.301<br />

Buchwert 31.12.2010 29.231 4.977 34.208<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1.<strong>2011</strong> 29.231 10.278 39.509<br />

Zugänge 4 26 30<br />

Abgänge − 401 0 − 401<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Konsolidierungskreises −728 0 −728<br />

Stand 31.12.<strong>2011</strong> 28.106 10.304 38.410<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1.<strong>2011</strong> 0 5.301 5.301<br />

Zugänge 0 1.693 1.693<br />

Stand 31.12.<strong>2011</strong> 0 6.994 6.994<br />

Buchwert 31.12.<strong>2011</strong> 28.106 3.310 31.416<br />

Die Verringerung des Firmenwertes betrifft zum einen den Verkauf von 51 % <strong>der</strong> Anteile an <strong>der</strong> Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH<br />

und zum an<strong>der</strong>en die endgültige Kaufpreisfindung für einen Beteiligungserwerb aus dem Jahr 2002.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

113<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

15 Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung <strong>2011</strong> 2010<br />

Verbindlichkeiten aus kurzfristiger Finanzierung gegenüber<br />

T€ T€<br />

Assoziierten Gesellschaften 3 0<br />

Dritten<br />

Kurzfristiger Anteil <strong>der</strong> Verbindlichkeiten aus<br />

64.834 87.552<br />

langfristiger Finanzierung gegenüber Dritten 2.100 2.101<br />

Summe 66.937 89.653<br />

Davon gegen Sicherheiten 1.232 1.301<br />

Als kurzfristige Verbindlichkeiten werden solche erfasst, die innerhalb eines Jahres fällig werden.<br />

16 An<strong>der</strong>e kurzfristige Verbindlichkeiten <strong>2011</strong> 2010<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

|<br />

T€ T€<br />

Muttergesellschaft 2.224 4.091<br />

Schwestergesellschaften 2.775 1.937<br />

Gemeinschaftsunternehmen 157 144<br />

Assoziierten Gesellschaften 153 3<br />

Dritten 15.391 14.664<br />

Rückstellung für laufende Gewinnsteuern 497 188<br />

Summe 21.197 21.027<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber <strong>der</strong> Muttergesellschaft betreffen den Gewinnabführungsvertrag und resultieren aus <strong>der</strong><br />

Abführungsverpflichtung bezüglich des handelsrechtlichen Gewinnes <strong>2011</strong> <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG.


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

114<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

17 Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Verbindlichkeiten aus langfristiger Finanzierung gegenüber<br />

Muttergesellschaft 41.000 15.000<br />

Assoziierten Gesellschaften 52 48<br />

Dritten 9.716 11.600<br />

Summe 50.768 26.648<br />

Davon gegen Sicherheiten 6.936 8.243<br />

Die im Rahmen einer Kreditlinie von <strong>der</strong> Muttergesellschaft bereitgestellten finanziellen Mittel stehen <strong>der</strong><br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG ohne Tilgungsplan zunächst bis zum 31. März 2014 unbesichert zur Verfügung.<br />

Fälligkeitenspiegel (Dritte und assoziierte Gesellschaften) <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Innerhalb eines Jahres (Nr. 15) 2.100 2.101<br />

Innerhalb des 2. Jahres 1.578 2.169<br />

Innerhalb des 3. Jahres 1.439 1.525<br />

Innerhalb des 4. Jahres 1.552 1.624<br />

Innerhalb des 5. Jahres 3.310 1.619<br />

Später als 5 Jahre 1.889 4.710<br />

Summe 11.868 13.748<br />

Die langfristigen Verbindlichkeiten sind in <strong>der</strong> Regel in gleichmäßigen Halb­ o<strong>der</strong> Vierteljahresraten zurückzuzahlen.<br />

Die den Kreditgebern eingeräumten Sicherheiten bestehen im Wesentlichen aus Sicherungsübereignungen und<br />

Grundpfandrechten.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

115<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Ein Gemeinschaftsunternehmen hat zur Finanzierung eines Großaggregates einen langfristigen Kredit in Höhe<br />

von 22 Mio. € aufgenommen. Zur Absicherung des Zinses wurde ein Cap mit bedingter Prämienzahlung und Lauf­<br />

zeit bis zum 30. Juni 2015 abgeschlossen.<br />

Die Cap-rate (strike) beträgt 3,5 Prozent. Eine Prämienzahlung in Höhe von 3,45 Prozent p.a. ist für die Tage zu<br />

leisten, an denen die Differenz zwischen 10­Jahres­EUR­Schuldzins abzüglich 2­Jahres­EUR­Schuldzins kleiner<br />

als 0,4 Prozentpunkte ist.<br />

Dieses Instrument wurde mit dem Zeitwert (− 82 T€) bilanziert. Die Anpassung des Buchwertes an den positiven<br />

Zeitwert für das reine Zinssicherungsgeschäft in Höhe von 9 T€ hat die Rücklagen um 52 T€ erhöht. Die Anpassung<br />

des negativen Zeitwerts <strong>der</strong> Prämienkomponente (Aufwand von 39 T€) ist unter den Finanzaufwendungen ausgewiesen.<br />

18 Finanzverbindlichkeiten gesamt <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Finanzverbindlichkeiten zu festen Zinssätzen 40.043 10.080<br />

Finanzverbindlichkeiten zu variablen Zinssätzen 77.610 106.221<br />

Summe 117.653 116.301<br />

Durchschnittlicher Zinssatz 3,3 % 2,3 %<br />

|


19 Rückstellungen<br />

116<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Stand<br />

1.1.<strong>2011</strong><br />

Än<strong>der</strong>ungen<br />

Konsolidierungskreis Inanspruchnahme Auflösung Zuführung<br />

|<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2011</strong><br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 18.764 169 0 2.028 13 16.918<br />

Pensionsrückstellungen 41.166 − 453 3.284 0 3.271 40.700<br />

Rekultivierung und an<strong>der</strong>e Umweltverpflichtungen 12.298 0 505 116 3.374 15.051<br />

Restrukturierung 312 0 59 253 367 367<br />

Rückstellung für das Kartellverfahren 16.965 0 348 0 0 16.617<br />

Übrige 8.758 −159 1.916 556 1.258 7.385<br />

Summe 98.263 − 443 6.112 2.953 8.283 97.038<br />

Davon kurzfristige Rückstellungen 637 0 63 345 170 399<br />

Davon langfristige Rückstellungen 97.626 − 443 6.049 2.608 8.113 96.639<br />

Rekultivierung und an<strong>der</strong>e Umweltverpflichtungen beinhalten rechtliche und faktische Verpflichtungen des Konzerns zur Wie<strong>der</strong>herstellung eines Rohmaterial-<br />

abbaugebietes und zum Rückbau von Transportbetonwerken. Die Rückstellungen werden zum Barwert <strong>der</strong> erwarteten Ausgaben bewertet, basierend auf einem lang­<br />

fristigen Finanzierungszinssatz. Der Zeitpunkt des Geldabflusses zur Erfüllung dieser Verpflichtung ist vom Ende des Rohmaterialabbaus und dem Beginn <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>­<br />

herstellung abhängig. In <strong>der</strong> Zuführung zur Rekultivierungsrückstellung ist ein Zinseffekt in Höhe von 0,4 Mio. € enthalten.<br />

Die Rückstellung für das Kartellverfahren stammt aus dem Jahr 2002. Durch das 2009 ergangene Urteil war im Geschäftsjahr 2009 eine Auflösung in Höhe von<br />

56,1 Mio. € möglich. Der Zeitpunkt des Geldabflusses <strong>der</strong> verbliebenen Rückstellung ist wie bei den übrigen Rückstellungen unsicher, da er zum größten Teil vom<br />

Ausgang administrativer und rechtlicher Verfahren abhängt.<br />

Die kurzfristigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen eine Rückstellung für ein gerichtliches Verfahren.<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

117<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

20 Latente Steuern <strong>2011</strong> 2010<br />

Analyse <strong>der</strong> temporären Abweichungen<br />

T€ T€<br />

Umlaufvermögen − 4.699 −3.876<br />

Anlagevermögen 69.753 72.427<br />

Fremdkapital −11.079 − 8.164<br />

Total temporäre Abweichungen 53.975 60.387<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 16.918 18.764<br />

Latente Steuerfor<strong>der</strong>ung 989 936<br />

Davon latente Steuerfor<strong>der</strong>ung Verlustvorträge 263 291<br />

Differenzen, für die keine latenten Ertragsteuern bilanziert wurden <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Steuerliche Verlustvorträge 900 1.090<br />

21 Analyse <strong>der</strong> Abweichungen <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> 2010 2010<br />

aktiv passiv aktiv passiv<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Umlaufvermögen 12 −1.390 14 −1.149<br />

Anlagevermögen 667 21.589 590 22.321<br />

Fremdkapital 47 −3.281 41 −2.408<br />

Verlustvorträge 263 0 291 0<br />

Gesamt 989 16.918 936 18.764<br />

Per Saldo 15.929 17.828<br />

|


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118<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

22 Pensionsrückstellungen <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Barwert <strong>der</strong> Verpflichtung (DBO) zum 1.1. 53.485 49.888<br />

Laufen<strong>der</strong> Dienstzeitaufwand 321 266<br />

Zinsaufwand 2.436 2.648<br />

Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) −2.154 4.463<br />

Leistungszahlungen −3.284 −3.780<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Konsolidierungskreises − 483 0<br />

Barwert <strong>der</strong> Verpflichtung (DBO) zum 31.12. 50.321 53.485<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Barwert <strong>der</strong> über einen Fonds finanzierten Verpflichtungen 1.236 1.200<br />

Zeitwert des Planvermögens −361 − 420<br />

875 780<br />

Barwert <strong>der</strong> direkten Verpflichtungen 49.085 52.285<br />

Nicht berücksichtigte Gewinne (+) bzw. Verluste (−) − 9.259 −11.898<br />

Rückstellung zum 31.12. 40.701 41.167<br />

23 Pensionsaufwendungen (im Personalaufwand enthalten) <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Dienstzeitaufwand 321 266<br />

Zinsaufwand 2.436 2.648<br />

Erwarteter Ertrag des Planvermögens −21 −22<br />

Versicherungsmathematische Gewinne (Verluste) 561 245<br />

Gesamt 3.297 3.137<br />

Die direkten Leistungszahlungen an Bezugsberechtigte werden im folgenden Jahr etwa auf dem Niveau des Vorjahres<br />

(rund 3,3 Mio. €) liegen. Die Einzahlungen des Arbeitgebers in das Planvermögen werden 2012 etwa 0,3 Mio. € betragen.<br />

|


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119<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

24 Eventualverbindlichkeiten und Bestellobligo <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Bürgschaften, Garantieverpflichtungen gegenüber assoziierten Gesellschaften 769 839<br />

Kaufverpflichtungen gegenüber Dritten 18.676 22.742<br />

Bürgschaften, Garantieverpflichtungen gegenüber<br />

nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 890 783<br />

Summe 20.335 24.364<br />

In den Kaufverpflichtungen gegenüber Dritten ist im Vorjahr ein Betrag von 6,5 Mio. € enthalten, <strong>der</strong> sich auf die<br />

Anschaffung von Sachanlagevermögen bezieht, im aktuellen Jahr ist diese Position 0 T€.<br />

Im Januar 2006 ist <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG eine Klage <strong>der</strong> Cartel Damage Claims S.A. (CDC) zugegangen.<br />

Die Vorwürfe, die sich anfangs nur gegen an<strong>der</strong>e Zementhersteller richteten, richten sich nun auch direkt gegen<br />

<strong>Holcim</strong> und weitere, bislang ebenfalls nicht direkt beklagte, Zementhersteller. Die Klage bezieht sich auf vom Kläger<br />

erworbene, gegen die Zementhersteller gerichtete, angebliche Ansprüche von Kunden <strong>der</strong> Zementindustrie.<br />

Es ist gegenwärtig nicht möglich, eine verlässliche Abschätzung eines Risikos aus <strong>der</strong> Klage <strong>der</strong> CDC<br />

vorzunehmen.<br />

Die Bandbreite einer möglichen finanziellen Belastung für die <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG ist <strong>der</strong>zeit nicht bestimmbar.<br />

Da eine Inanspruchnahme nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, liegt eine zukünftige finanzielle Belastung<br />

im Bereich des Möglichen.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

120<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

25 Miet- und Leasingverbindlichkeiten (Operating Leasing) <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Miet­ und Leasingzahlungen laufendes Jahr 6.672 6.192<br />

Fälligkeiten <strong>der</strong> Miet­ und Leasingzahlungen<br />

– Innerhalb eines Jahres 5.672 5.108<br />

– Innerhalb des 2. Jahres 4.450 4.318<br />

– Innerhalb des 3. Jahres 3.369 3.389<br />

– Innerhalb des 4. Jahres 2.548 2.631<br />

– Innerhalb des 5. Jahres 1.893 2.085<br />

Später als 5 Jahre 4.937 6.559<br />

Die Konzerngesellschaften haben keine Operating­Leasingverträge abgeschlossen, die im Einzelfall wesentlich<br />

sind.<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

121<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit <strong>2011</strong> 2010<br />

T€ T€<br />

Investitionen in Sachanlagen netto<br />

Ersatzinvestitionen −16.912 −13.003<br />

Erlöse aus Verkauf von Sachanlagen<br />

Investitionen in Sachanlagen zur Erhaltung <strong>der</strong> Substanz<br />

2.202 1.954<br />

und <strong>der</strong> Konkurrenzfähigkeit netto −14.710 −11.049<br />

Erweiterungsinvestitionen −12.727 −3.343<br />

Total Investitionen in Sachanlagen netto (A) −27.437 −14.392<br />

Finanzinvestitionen<br />

Erhöhung Beteiligung − 6 − 65<br />

Erhöhung übrige Finanzfor<strong>der</strong>ungen − 557 −2.402<br />

Total − 563 −2.467<br />

Finanzdesinvestitionen<br />

Verkauf von Konzerngesellschaften (abzüglich veräußerter flüssiger Mittel) 2.417 0<br />

Verkauf von assoziierten Unternehmen 0 3.613<br />

Verkauf von Beteiligung an Dritten 0 4<br />

Reduktion Beteiligung an Dritten 71 0<br />

Reduktion übrige Finanzanlagen 2.664 17.824<br />

Total 5.152 21.441<br />

Investitionen in Finanzanlagen netto (B) 4.589 18.974<br />

Investitionen in immaterielle und sonstige Vermögensgegenstände (C) −26 98<br />

Total Geldfluss aus Investitionstätigkeit (A+B+C) −22.874 4.680<br />

|


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122<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

27 Bezüge <strong>der</strong> Organe<br />

Die Vorstandsbezüge betrugen 898 T€ (Vorjahr 749 T€) und betreffen ausschließlich kurzfristig<br />

fällige Leistungen. Für frühere Vorstandsmitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Hinterbliebene wurden 988 T€<br />

aufgewandt (Vorjahr 1.018 T€). An die Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates wurden für <strong>2011</strong> Vergütungen<br />

in Höhe von 184 T€ gezahlt (Vorjahr 192 T€).<br />

Für laufende Pensionen an ehemalige Vorstandsmitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Hinterbliebene sind<br />

insgesamt 11.695 T€ zurückgestellt. Im Vorjahr waren es 11.819 T€.<br />

28 Honorare<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden für den Konzernabschlussprüfer folgende Honorare als<br />

Aufwand erfasst:<br />

<strong>2011</strong><br />

2010<br />

T€<br />

T€<br />

Abschlussprüfung 327 323<br />

Sonstige Bestätigungs­ und Prüfungsleistungen 11 11<br />

Steuerberatungsleistungen 171 236<br />

Sonstige Leistungen 59 3<br />

568 573<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

123<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

29 Arbeitnehmerzahl<br />

Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:<br />

Vollkonsolidierte Unternehmen <strong>2011</strong> 2010<br />

Gewerbliche Mitarbeiter 705 816<br />

Angestellte 555 551<br />

Summe 1.260 1.367<br />

Auszubildende 56 54<br />

Mitarbeiter gesamt 1.316 1.421<br />

Verringerung durch Än<strong>der</strong>ung des Konsolidierungskreises −122 0<br />

Gemeinschaftsunternehmen (anteilig) <strong>2011</strong> 2010<br />

Gewerbliche Mitarbeiter 63 68<br />

Angestellte 18 18<br />

Summe 81 86<br />

Auszubildende 0 0<br />

Mitarbeiter gesamt 81 86<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

124<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

30 Entsprechungserklärung<br />

Die Erklärung gemäß § 161 AktG (Corporate Governance Kodex) wurde abgegeben und den<br />

Aktionären im Internet auf <strong>der</strong> Homepage (http://www.holcim.de/de) zugänglich gemacht.<br />

Hamburg, den 17. Februar 2012<br />

Leo Mittelholzer Markus Hauck<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes Chief Financial Officer<br />

|


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

125<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

31 Versicherung des gesetzlichen Vertreters<br />

Versicherung des gesetzlichen Vertreters<br />

gemäß § 37y Nr. 1 WphG, § 297 Absatz 2 Satz 4 HGB, § 315 Absatz 1 Satz 6 HGB<br />

Nach bestem Wissen versichere ich, dass <strong>der</strong> Konzernjahresabschluss unter Beachtung <strong>der</strong><br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild <strong>der</strong> Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht<br />

<strong>der</strong> Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so<br />

dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird,<br />

sowie die wesentlichen Chancen und Risiken <strong>der</strong> voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns<br />

beschrieben sind.<br />

Hamburg, den 17. Februar 2012<br />

Leo Mittelholzer<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes<br />

|


126<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Aufstellung des Anteilbesitzes gemäß § 285 Ziffer 11 und 11a HGB zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Name <strong>der</strong> Gesellschaft Sitz<br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

Beteiligungen Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

|<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

% T€ T€ % T€ T€ % T€ T€<br />

A. Zuschlagstoffe<br />

<strong>Holcim</strong> Kieswerk Zeithain GmbH & Co. KG<br />

Verwaltungsgesellschaft <strong>Holcim</strong> Kieswerk<br />

Dresden 75,00 3.059 112<br />

Zeithain mbH Dresden 75,00 31 3) −1 3)<br />

Happy Kies Sand Recycling GmbH & Co. KG Geestgottberg 50,00 350 4) 276 4)<br />

Happy Kies Sand Recycling<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH Geestgottberg 50,00 51 4) 3 4)<br />

Kieswerk Leinetal GmbH & Co. KG Diekholzen 50,00 1.023 309<br />

Kieswerk Leinetal Verwaltungsgesellschaft mbH Diekholzen 50,00 37 3) 2 3)<br />

Kieswerk Ruthe GmbH & Co. KG Hannover 50,00 377 5) − 52 5)<br />

Kieswerk Ruthe Verwaltungs­GmbH Hannover 50,00 58 5) 3 5)<br />

Kieswerke Borsberg GmbH & Co. KG<br />

Kieswerke Borsberg<br />

Pirna 50,00 7.905 50<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH Pirna 50,00 28 3) 0 3)<br />

KKD Kies Kontor Dresden GmbH & Co. KG Dresden 57,34 166 3) 3 3)<br />

KKD Kies Kontor Dresden Verwaltungs­GmbH Dresden 57,34 60 3) 3 3)<br />

B. Transportbeton und Betonfertigteile<br />

Beton­ und Baustoffprüfstelle Leer GmbH Leer 100,00 169 21<br />

Heide­Transportbeton GmbH 6) Soltau 100,00 1.154 0 1)<br />

<strong>Holcim</strong> Beton und Zuschlagstoffe GmbH 6) Hamburg 100,00 6.887 0 1)<br />

Rollbeton GmbH i.L. Nie<strong>der</strong>lehme 100,00 21 3) −2 3)<br />

Vereinigte Transport-Betonwerke GmbH & Co. KG 7) Aurich 100,00 11.000 836<br />

VETRA Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 100,00 37 3) 11 3)<br />

VETRA Betonfertigteilwerke GmbH Oldenburg 100,00 4.637 690<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.


Name <strong>der</strong> Gesellschaft Sitz<br />

127<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

VETRA Betonfertigteilwerk GmbH & Co. KG 7) Neubrandenburg 100,00 2.749 − 40<br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

Beteiligungen Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

|<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

% T€ T€ % T€ T€ % T€ T€<br />

VETRA Betonfertigteilwerk Beteiligungs­ und<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH Neubrandenburg 100,00 74 3) −1 3)<br />

VETRA Betonsystem AB Helsingborg 100,00 264 3)+8) 144 3)+8)<br />

Fertigbeton von Sal<strong>der</strong>n GmbH & Co. KG Sottrum 50,00 420 3) 417 3)<br />

Fertigbeton­Verwaltungsgesellschaft mbH Sottrum 50,00 32 2) 1 2)<br />

Frischbeton Uelzen GmbH & Co. KG Uelzen 50,00 300 305<br />

Frischbeton Uelzen GmbH Uelzen 50,00 35 3) 1 3)<br />

Happy-Beton GmbH & Co. KG Geestgottberg 50,00 1.000 4) 1.812 4)<br />

Verwaltungsgesellschaft Happy­Beton GmbH Geestgottberg 50,00 104 4) 8 4)<br />

"UNION" Beton Nie<strong>der</strong>sachsen GmbH & Co. KG<br />

"UNION" Beton Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Hamburg 50,00 413 −230<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 50,00 19 3) − 4 3)<br />

Union Transportbeton GmbH & Co. KG Emden 50,00 497 106<br />

Union Transportbeton Beteiligungs­GmbH Emden 50,00 83 3) 1 3)<br />

BLS Beton­Labor Soltau GmbH Soltau 25,00 223 3) 123 3)<br />

SMT Sibo-Milde-Transportbeton GmbH & Co. KG Osnabrück 27,50 100 3) 82 3)<br />

SMT Sibo­Milde­Transportbeton<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH Osnabrück 27,50 28 3) 3 3)<br />

Jade­Beton GmbH Wilhelmshaven 20,00 224 3) 18 3)<br />

C. Übrige Produkte<br />

Hüttensand Salzgitter GmbH & Co. KG Salzgitter 50,00 3.814 −228<br />

Hüttensand Salzgitter Verwaltung GmbH Salzgitter 50,00 33 3) 2 3)<br />

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Name <strong>der</strong> Gesellschaft Sitz<br />

D. Dienstleistungen und Handel<br />

128<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

"SCHULENBURG" Grundstücksgesellschaft mbH 6) Hamburg 100,00 5.377 0 1)<br />

Baustoffe Dresden GmbH 6) Dresden 100,00 22.748 0 1)<br />

DKK Dolnoslaskie Kopalnie Kruszyw Spolka zo.o. Poznan / Polen 100,00 0 0<br />

Erdstoff­ und Deponiegesellschaft mbH Teicha 100,00 −168 −12<br />

HABEWO Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 100,00 38 −2<br />

HBG Hamburger Betonsteingesellschaft mbH i.L. Hamburg 100,00 203 3) 3 3)<br />

Heide­Wind Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg 100,00 27 3) 9 3)<br />

Unterstützungskasse Alsen­Breitenburg GmbH Hamburg 100,00 292 14<br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

Beteiligungen Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

Anteile<br />

am Kapital<br />

|<br />

EK <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ergebnis <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

<strong>2011</strong><br />

% T€ T€ % T€ T€ % T€ T€<br />

Versorgungskasse GmbH <strong>der</strong> Nordcement AG<br />

Hannover Hannover 100,00 882 −190<br />

BetonMarketing Nord GmbH Hannover 50,00 78 3) 13 3)<br />

Happy Translogistic GmbH Geestgottberg 50,00 149 4) 70 4)<br />

VR­Kranbetriebsgesellschaft mbH Oldenburg 50,00 62 2) −33 2)<br />

ZEMA Zement­Abrechnungs GmbH Hannover 50,00 16 3) 6 3)<br />

Hannoversche Silo­Gesellschaft mbH Hannover 49,00 2.856 1.151<br />

Worminghaus Baustoffe GmbH & Co. KG Husum 20,00 64 3) 20 3)<br />

Bautech Ribnitz­Damgarten GmbH Ribnitz­Damgarten 25,00 23 3) −2 3)<br />

HEMMOOR ZEMENT AG i. A. Hamburg 99,65 750 ­113<br />

1) aufgrund Ergebnisabführungsvertrages 4) Stand 31.03.<strong>2011</strong> 7) Befreiungsmöglichkeiten gemäß § 264 b HGB anwendbar<br />

2) Stand 31.12.2009 5) Stand 28.02.<strong>2011</strong> 8) Umrechnung von schwedischen Kronen in Euro erfolgte zum Stichtagskurs von 0,1114 (1SEK/0,1114 EUR) .<br />

3) Stand 31.12.2010 6) Befreiungsmöglichkeiten gemäß § 264 III HGB anwendbar<br />

Lösungen liefern. Zukunft bauen.


Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

129<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von <strong>der</strong> <strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus<br />

Gewinn­ und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalverän<strong>der</strong>ungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar <strong>2011</strong> bis 31. Dezember <strong>2011</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

nach den IFRS, wie sie in <strong>der</strong> EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1<br />

HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen <strong>der</strong><br />

Satzung liegen in <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> gesetzlichen Vertreter <strong>der</strong> Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist<br />

es, auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss<br />

und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung <strong>der</strong> vom Institut <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />

Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung <strong>der</strong> anzuwendenden<br />

Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes<br />

<strong>der</strong> Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichen<strong>der</strong> Sicherheit erkannt<br />

werden. Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über<br />

mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen <strong>der</strong> Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht überwiegend auf <strong>der</strong> Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung <strong>der</strong> Jahresabschlüsse <strong>der</strong> in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />

<strong>der</strong> Abgrenzung des Konsolidierungskreises, <strong>der</strong> angewandten Bilanzierungs­ und Konsolidierungsgrundsätze<br />

und <strong>der</strong> wesentlichen Einschätzungen <strong>der</strong> gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung <strong>der</strong><br />

Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind <strong>der</strong> Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

130<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht <strong>der</strong><br />

Konzernabschluss den IFRS, wie sie in <strong>der</strong> EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a<br />

Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen<br />

<strong>der</strong> Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild <strong>der</strong> Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage des <strong>Holcim</strong> <strong>Deutschland</strong> Konzerns.<br />

Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von <strong>der</strong> Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Hamburg, den 5. März 2012<br />

PKF FASSELT SCHLAGE<br />

Partnerschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Rechtsanwälte<br />

Warlich Siemers<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

131<br />

Tabellenverzeichnis Konzern<br />

Lagebericht des Konzerns<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

Anhang zum Jahresabschluss des Konzerns<br />

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Lösungen liefern. Zukunft bauen.<br />

132<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Holcim</strong> (<strong>Deutschland</strong>) AG<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Willy­Brandt­Straße 69<br />

20457 Hamburg<br />

Telefon (0 40) 3 60 02­0<br />

Telefax (0 40) 36 24 50<br />

Gestaltung, Programmierung<br />

EUROMEDIAHOUSE GmbH<br />

Vahrenwal<strong>der</strong> Straße 263<br />

30179 Hannover<br />

Telefon (05 11) 96 84 40<br />

Telefax (05 11) 63 21 01<br />

Fotografie<br />

Stefan Albrecht<br />

Code Unique<br />

Katrin Grahner<br />

Klaus­Dieter Kallweit<br />

Rüdiger Kubsch<br />

Heimatmuseum Lägerdorf<br />

Dr. Jens Marquardt<br />

Dr.-Ing. Walter Pelka, HCU<br />

Polysius/ThyssenKrupp<br />

Birgit Reinke<br />

Manfred Zimmermann<br />

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