Verwendbarkeit des Handschriftenerkennungssystems ... - Hesy.de
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www.hesy.<strong>de</strong><br />
Derzeitiger Haupteinsatzbereich <strong><strong>de</strong>s</strong> HESY ist die Unterschrifteni<strong>de</strong>ntifizierung. Dabei<br />
wird eine noch nicht im Datenbestand erfasste Unterschrift mit <strong>de</strong>m bereits erfassten<br />
Unterschriftsmaterial verglichen. Die wesentlichen Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Unterschrifteni<strong>de</strong>ntifizierung durch HESY zur herkömmlichen I<strong>de</strong>ntifizierung, wie sie<br />
etwa in <strong>de</strong>r gutachterlichen Tätigkeit stattfin<strong>de</strong>t, sind folgen<strong>de</strong>:<br />
• Die Unterschriften wer<strong>de</strong>n durch das HESY automatisiert verglichen.<br />
• Der Vergleich erfolgt unter Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>s</strong> Schreibdruckverlaufes und <strong>de</strong>r<br />
Bewegungsinformation.<br />
• Unterschriften, die bereits auf einem Schriftträger vorliegen, können mit Hilfe <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
HESY nur mittelbar verglichen wer<strong>de</strong>n, sofern <strong>de</strong>r Schriftdruckverlauf<br />
rekonstruierbar ist.<br />
Diese Unterschie<strong>de</strong> kennzeichnen und <strong>de</strong>finieren zugleich die Einsatzmöglichkeiten eines<br />
Schreibwaagensystems wie das HESY. Außer<strong>de</strong>m ist zu berücksichtigen, dass die<br />
I<strong>de</strong>ntifizierung von Unterschriften grundsätzlich auf <strong>de</strong>r Annahme beruht, dass die<br />
Variabilität <strong>de</strong>r Unterschrift eines Schreibers kleiner ist als die Variabilität zwischen<br />
verschie<strong>de</strong>nen Schreibern.<br />
Beim HESY wird eine Verhaltensstichprobe (d.h. eine Unterschrift) mit einer<br />
Eichstichprobe verglichen. Die Eichstichprobe ist dabei die zu Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />
Unterschriftensammlung, die vom tatsächlichen Unterschrifteigner stammt.<br />
Die <strong>Verwendbarkeit</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> Messgerätes (hier <strong><strong>de</strong>s</strong> HESY) hängt also auch davon ab,<br />
inwieweit <strong>de</strong>r Vergleich testtheoretischen Kriterien genügt. Die Erhebung <strong>de</strong>r<br />
Stichproben (fragliche und zweifelsfreie) muss u.a. nach <strong>de</strong>n Kriterien Reliabilität 1 und<br />
Validität 2 erfolgt sein. Die Reliabilität spielt hier die größere Rolle. Eine<br />
Unterschriftprobe von <strong>de</strong>r gleichen Person, sollte, abgesehen von <strong>de</strong>n<br />
personenspezifischen Varianzen, immer die gleiche Druckkurve liefern. Dies be<strong>de</strong>utet,<br />
dass das Messgerät keine Quelle unerkannter Varianz sein soll. Für die Praxis be<strong>de</strong>utet<br />
dies, dass bei <strong>de</strong>r Messung Verzerrungen durch Unlinearitäten, kurzzeitige Driften,<br />
parasitäre Schwingungsvorgänge o.ä. so gering wie möglich zu halten sind.<br />
Es ist jedoch eine Frage legitimer ökonomischer Abwägung, <strong>de</strong>n Aufwand für die<br />
Kontrolle dieser Störvariablen in Relation zu setzen zur Variabilität <strong>de</strong>r Schriftprobe. In<br />
an<strong>de</strong>ren Worten: Es wäre übertrieben, Handschriften mikrometergenau auszumessen o<strong>de</strong>r<br />
1 Reliabilität: Die Zuverlässigkeit einer Messung. Beispiel: Ergeben wie<strong>de</strong>rholte Messungen stets das gleiche Ergebnis?<br />
2<br />
Validität: Die Gültigkeit einer Messung. Beispiel: Zeigt <strong>de</strong>r Tacho die tatsächliche Geschwindigkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Autos o<strong>de</strong>r die<br />
Umdrehungsgeschwindigkeit <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r an?<br />
Bitte keine Weitergabe <strong>de</strong>r Expertise an Dritte o<strong>de</strong>r<br />
Veröffentlichungen aus <strong>de</strong>r Expertise vor <strong>de</strong>m 01. Juli 2001<br />
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