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Österreichische Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung

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Minuten oder ein mittleres körperliches Aktivi -<br />

tätsniveau (120 Minuten mittlere und 60 Minuten<br />

höhere Intensität).<br />

Krafttraining steigert vor allem die muskuläre Fitness<br />

und erhöht die Knochendichte. Durch Krafttraining<br />

können muskuläre Dysbalancen aufgelöst und somit<br />

Haltungsschwächen und übermäßiger Gelenks ab -<br />

nutzung entgegengewirkt werden. Weiters unterstützen<br />

muskelkräftigende Übungen den Mus kelerhalt bei<br />

einem Gewichtsreduktions pro gramm. Für kräftigende<br />

Übungen eignen sich Ge wichts trainings mit dem eigenen<br />

Körpergewicht wie Liegestütz, Klimmzüge oder<br />

Crunches, Training an Maschinen oder mit freien<br />

Gewichten und Übungen mit Thera-Band. Um eine<br />

ausgewogene Kraftent wicklung zu gewährleisten, sollten<br />

alle großen Mus kelgruppen des Körpers (Bein-,<br />

Hüft-, Rücken-, Bauch-, Brust-, Schulter- und Arm -<br />

muskulatur) mindestens zweimal pro Woche trainiert<br />

werden.<br />

•<br />

•<br />

Beispiel <strong>für</strong> Erwachsene:<br />

Bei einem Gewichtstraining ist ein Satz von 8–12<br />

Wiederholungen wirksam, wobei eine darüber hinaus<br />

gehende Wiederholung kaum noch möglich<br />

sein sollte. Es wird also eine weitestgehende Aus -<br />

schöpfung der muskulären Speicher innerhalb von<br />

8–12 Wiederholungen angestrebt. Nach jeweils einer<br />

kurzen Pause von 2–3 Minuten kann diese Serie<br />

zwei- bis dreimal wiederholt werden. Für Menschen<br />

höheren Lebensalters ist die Forderung nach einer<br />

erschöpfenden letzten (8.–12.) Wiederholung nicht<br />

gültig. Wird Krafttraining mit zumindest mittlerer<br />

Intensität durchgeführt, so zählt diese Zeit zum<br />

Wochenumfang körperlicher Aktivität.<br />

Beispiel <strong>für</strong> Kinder:<br />

Krafttraining <strong>für</strong> Kinder soll spielerisch gestaltet<br />

werden, sich auf Belastungen durch das eigene<br />

Körpergewicht beschränken und dem natürlichen<br />

<strong>Bewegung</strong>sdrang entsprechen. Durch <strong>Bewegung</strong>s -<br />

formen wie Klettern, Springen oder spielerische<br />

Partnerübungen wird eine gleichmäßige und altersgerechte<br />

Kraftentwicklung gefördert.<br />

Die Übungs dauer oder Anzahl der Wiederholungen<br />

wird dabei über den Ermüdungszustand und die<br />

Mo tivation gesteuert. Auf Gewichtstrainings an<br />

Hintergrund<br />

Maschinen oder mit freien Gewichten soll verzichtet<br />

werden.<br />

Knochenstärkende <strong>Bewegung</strong> kann teilweise über<br />

das Krafttraining abgedeckt werden. Der Organismus<br />

kontrolliert fortwährend die Belastung auf die<br />

Knochen durch Muskelbewegung, und jeder erhebliche<br />

Anstieg dieser Kräfte signalisiert einen Anreiz,<br />

Knochenmasse und Knochendichte aufzubauen.<br />

Somit ist jede muskelkräftigende körperliche Aktivität<br />

prinzipiell auch knochenstärkend (U.S. Department of<br />

Health and Human Services, 2004). Jedoch gibt es<br />

auch <strong>Bewegung</strong>sformen, bei denen ein noch stärkerer<br />

Anreiz <strong>für</strong> das Knochenwachstum ausgelöst wird als<br />

bei Kraftübungen alleine. Dies sind <strong>Bewegung</strong>sformen<br />

wie z. B. Sprünge oder unübliche Belastungen auf den<br />

<strong>Bewegung</strong>s- und Stützapparat.<br />

Zu den knochenstärkenden <strong>Bewegung</strong>sformen (so<br />

genannte <strong>Bewegung</strong>en „mit hohem Impact“) gehören<br />

beispielsweise:<br />

3 Schnurspringen, Stiegensteigen, Wandern/Bergwandern,<br />

Tanzen, Laufen<br />

3<br />

Gewichtheben und Krafttraining<br />

Das Ziel, das mit knochenstärkenden Übungen er -<br />

reicht werden soll, ist <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche ein<br />

anderes als <strong>für</strong> Erwachsene mittleren oder höheren<br />

Alters. Knochenmasse und Knochendichte erreichen<br />

um das 30. Lebensjahr ein Maximum und beginnen<br />

dann abzunehmen. Kinder und Jugendliche sollten<br />

daher möglichst viel Knochenmasse aufbauen, Er -<br />

wach sene und ältere Menschen hingegen dem Kno -<br />

chenabbau entgegen wirken. Beide Ziele können<br />

durch knochenstärkende <strong>Bewegung</strong>sformen erreicht<br />

werden.<br />

Zentraler Aspekt eines Koordinationstrainings ist<br />

die Verbesserung der <strong>Bewegung</strong>sregulation. Das<br />

Zusammenspiel zwischen Nervensystem und Mus -<br />

kulatur soll dabei gezielt trainiert werden. Gut ausgeprägte<br />

koordinative Fähigkeiten ermöglichen es, in<br />

vorhersehbaren und unvorhersehbaren Situationen<br />

sicher und ökonomisch zu handeln und neue Bewe -<br />

gungen rasch zu erlernen. Grundsätzlich sollte Koor -<br />

dinationstraining immer in körperlich und geistig ausgeruhtem<br />

Zustand erfolgen. Will man Kraft, Ausdauer<br />

14 Fonds Gesundes Österreich<br />

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