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Sandini Sammlung

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<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong>


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

M.G. 151/20 in Flakdrillingslafette (Fla- I.151 0 ) aufgenommen im Milit ärhistorischen Museum in Dresden,<br />

An diesem Gerät befindet sich nur für die linke Waffe an der Lafette der Munitionskasten für 240 Sc huß.<br />

während Cl' für die rechte Waffe fehlt und dafür lediglich der Kastent räger am unteren Ring des Lafettenmanteb,<br />

zu sehen ist .


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Nach dem Ersten Weltkrieg waren der Reichswehr<br />

durch den Versailler Vertragim Artikel 169 u.a. auch<br />

die Flakwaffen verboten worden. Nachdem 1926 die<br />

Interalliierte Militär-Kontrollkornmisston (IMKK)<br />

abgezogen war, setzte, zwar noch getarnt, die praktische<br />

Ausbildung von Kraftwagen-Batterienim Schießen<br />

gegenLuftziele indenFahrabteilungenderReichswehr<br />

ein. Als leichte Maschinenwaffe kam zur Tief­<br />

Oiegerbekämpfung seit 1928 zunächst die in der<br />

Schweiz hergestellte 2em Oerlikon bei der Truppe als<br />

2cm Flak zum Einsatz. Diese Waffe warauch in vielen<br />

europäischen Staaten eingeführt und wurdeim Zweiten<br />

Weltkrieg auf fast allen Kriegsschauplätzen von<br />

deutschen Truppenerbeutet.Da die Leistungder 2cm<br />

Flak 28 der der inzwischen eingeführten deutschen<br />

2cm Flak30 und 38 entsprach, wurdesie im Krieg vor<br />

allem im Heimatgebietzum Einsatzgebracht. Weil die<br />

Patronenhülsenjedoch anders geformt waren als die<br />

der deutschen 2cm Flak, mußte nach dem Verbrauch<br />

der Beutemunition eine besondere Fertigungfür Hülsen<br />

eingerichtet werden, auf die das deutsche 2cm<br />

Geschoß gesetzt wurde.<br />

Die Waffe war ein Rückstoßlader mit Massenverriegelung<br />

und Vorlaufzündung. d.h. bei Betätigung<br />

des Abzuges schneJltedieVerschlußmasse durch<br />

den Druck der Vorholetfeder nach vorn. Das Verschlußstück<br />

schob im Vorlaufdie untere Patrone aus<br />

dem 15Schußfassenden Magazinin das Patronenlager.<br />

Kurz vor Beendigungdes Vorlaufes wurdederSchlagbolzen<br />

ausgelöst, der aufdas Zündhütchen der Patrone<br />

schlug. Durch die beim Schuß entstandenen Pulvergase<br />

wurde der Verschluß und mit ihm die leere<br />

Patronenhülse abgebremst und schließlich zurückgeschleudert.<br />

Der Auswerfer bewirkte dann beim<br />

Rücklauf das Auswerfen der leeren Patronenhülse.<br />

Die Waffe bestand aus dem luftgekühlten Rohr, dem<br />

Gehäuse, der Verschlußmasse und dem Abzugsgehäuse<br />

mit Abzug. Sie war in einer Räderlafette<br />

eingelagert. Deren Hauptteile waren Wiege, Oberlafette,<br />

Unterlafette Achsträger mit zwei Rädern und<br />

drei Spreizen. Verwendet werden konnte die Lafette<br />

mit den Rädern als Spreizlafette. ohne Räder nach<br />

Die ersten Schweizer Oerlikon<br />

Tank- und Flugabwehrkanonen<br />

waren noch mit Hol zrädern<br />

ausgestattet. Nach dem Au sschwe<br />

nken de r beiden den<br />

Lafettenschwanz bildenden<br />

Spreizen war die Waffe auf<br />

Rädern vor allem zum Erdkampf<br />

einsatzbereit.<br />

2cm FLAK 28 OERLIKON<br />

Ansetzen einer dritten Spreize als Dreibeinlafette und<br />

mit einem Sockelunterteil als Sockellafette. Von den<br />

drei Spreizen waren zwei in der Unterlafette so eingehängt,<br />

daß sie zusammengeschwenkt den Lafettenschwanz<br />

bildeten. Die dritte Spreize wurden in den<br />

Lafettenschwanz eingeschoben. Schwenkte man die<br />

beiden den Lafettenschwanz bildenden Spreizen auseinander<br />

und hängte die dritte auf der gegenüberliegenden<br />

Seite ein, so entst.and nach Abnahme der<br />

Räder die Dreibein - Feuerstellung.<br />

Fahrbarwardas Geschützaufden beiden Rädern,die<br />

in die Unterlafette einsetzbar waren, wobei mit der<br />

Mündungvor- oderrückwärtsgefahren werden konnte.<br />

Als Zugmittel diente im allgemeinen das Kfz.SI.<br />

Zum Einsatz in schwierigem Gelände konnte das<br />

Geschütz in Einzellästen zerlegt und auf Tragtieren<br />

befördert werden. Ohne Achsträger und Spreizen<br />

war die Lafette auf einem besonderen Sockel auf<br />

einem Kraftwagen einsetzbar.<br />

Als Zielgerät gegen Luftziele diente zunächst ein<br />

Kreiskorn mit Zielstachel. Beide waren aufeinem der<br />

Wiege folgenden Parallelogramm befestigt. Die noch<br />

im Zweiten Weltkriegeingesetzten 2crnFlak28hatten<br />

als Zielgerät das Linealvisier 21, bestehend aus einer<br />

Glaskimme und einem auf einem Schlitten der Maßentfernung<br />

entsprechenden Linealkreis mit drehbar<br />

gelagertem Lineal. Zur Bedienung der 2cm Flak 28<br />

mit Linealvisier gehörten der Geschützführer und<br />

vier Kanoniere. Der Kl als Richtkanonier richtete das<br />

Ziel an und betätigte je nach Feuerbefehl den Abzug.<br />

Der K2 stellte als Visierkanonier laufend an dem<br />

Rädelknopf die vom E-Meßmann zugerufene Entfernung<br />

am Linealvisier ein. Der KJ beobachtete das<br />

Ftugziel , schätzte die Flugrichtung und Höhenänderung<br />

und stellte diese laufend am Linealvisier ein.<br />

Der K4 setzte als Ladekanonier die Magazine ein,<br />

beobachtete die Patronenzuführung und wechselte<br />

die Magazine und nahm die leergeschossenen ab.<br />

Mit einer Vo von 830 mlsek wurde die größte Schutzweite<br />

von 4400 m und eine maximale Steighöhe von<br />

3700 m erreicht.<br />

3


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Die 2crn Flak 28 von Oerlikon war wie hier in Fahrstellung<br />

mit der Rohrmündung nach vorn, aber auch<br />

mit der Mündung nach rückwärts fahrbar.<br />

Oben:<br />

Für die Dreibeinfeuerstellung wurden die Räder abgenommen,<br />

die bei den den Lafettenschwanz bildenden<br />

Spreizen auseinandergeschwenkt und die dritte<br />

Spreize so eingesetzt, daß ein Dreibein entstand.<br />

4<br />

Diese 2ern Flak 28 Oerlikon gehörte zur Zeit<br />

des Polenfeldzuges 1939 arn Flugplatz<br />

Döberitz-El sgrund zum Flakschutz des dort<br />

liegenden Jagdgeschwaders 1/132 "Richthofcn".<br />

An der Waffe ist gut das von oben einzusetzende<br />

Magazin erkennbar, das 15 Patronen faßte.<br />

Abgefeuert wurde die Waffe zum Einzelfeuer mir<br />

dem Abzugshebel an der rechten Seite des Abzuggehäuses,<br />

an der linken Seite befand sich ein<br />

Hebel für Dauerfeuer, das auch durch Betätigen<br />

des Pedals arn Fußabzug abgegeben werden<br />

konnte.<br />

Links:<br />

Nochmals die 2cm<br />

Flak 28 in Stellung<br />

am Flugplatz Döbcritz.<br />

An der Oberlafette ist<br />

das Höhenrichthandrad<br />

gut zu sehen.<br />

während das waagerecht<br />

angebrachte<br />

Handrad für die<br />

Seitenrichtmaschme<br />

links daneben nur<br />

schwer erkennenbar<br />

j SI.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Bis 1933 wurden beim M.G.C/30 vor allem an der<br />

Lafette wesentliche Veränderungen vorgenommen.<br />

Das verbesserte Geschütz kam als lern Flak 30 1934<br />

zurTruppe. Auchdiese Waffewarein Rückstoßlader,<br />

bei der das Rohr mit Rohrhülse und Verschluß bis<br />

nach dem Geschoßaustritt miteinander verriegelt<br />

waren. Laden, Zuführen der Patrone, Ausziehen der<br />

leeren Hülse geschahdurch den DruckderPul vergase.<br />

Das Rohr glich fast dem des km M.G.C/30L. Es war<br />

jedoch mit zwei verschiedenen Köpfen zur Mündungsbremse<br />

ausgestattet. Bei leichtgängigen, eingeschossenen<br />

Waffen kam der Kopfmiteinem 35 nun<br />

Innendurchmesserzum Einsatz,während der41mrn­<br />

Kopf, mit dem der Rückstoß der Waffe weniger abgebremst<br />

wurde, bei neuen Waffen oder bei durch<br />

Regen und Kälte verursachterSchwergängigkeitoder<br />

bei besonders gekennzeichneter Munition verwendet<br />

wurde.<br />

Die Patronenzufuhr erfolgte bei der 2cm Flak 30 von<br />

der linken Seite aus einem Flachrnagazin, das 20 Patronen<br />

enthielt.<br />

Die Lafette bestand aus dem feststehenden Dreiecksverband<br />

der Unterlafette mit Tragarmen zum<br />

Einhängen in den einachsigen Sonderanhänger 51.<br />

Aufder Unterlafettelagerte die rundum schwenkbare<br />

Oberlafettemitderhöhenschwenkbaren Wiege. Rechts<br />

an derOberlafette wardie Höhenrichtmaschineange-<br />

2cm FLAK 30 UND 38<br />

Unten: 2em Flak 30 in Stellung an der belgiseben Nordseeküste 1940/41.<br />

6<br />

ordnet, hinten die Seitenrichtmaschine, wo auch der<br />

Sitz für den Richtkanonier befestigt war. Der auf der<br />

Wiege gleitbare Schlitteo trugdie Waffe. In der Wiege<br />

war der Bremszylinder eingebaut, der den Rücklauf<br />

des Schlittens beim Schuß begrenzte und dessen Vorlauf<br />

durch die Flüssigkeitsbremsung regelte. Gefüllt<br />

warder Bremszylindermitetwa 1121 Bremsflüssigkeit.<br />

Die Abzugseinrichtung wurde vom Kl durch einen<br />

Fußhebel rechts für Einzelfeuer und einen links für<br />

Dauerfeuer ausgelöst. Als Visier dienten ihm das<br />

Flakvisier 35 oder das Linealvisier 21 und für den<br />

Erdeinsatz das Zielfernrohr 3 x 8°.<br />

1939 kam die verbesserte 2cm Flak 38 zur Truppe.<br />

Deren ballistische Werte waren allerdings die gleichen<br />

wie die der 2crn Flak 30, weil dieselbe Munition<br />

verwendet werden sollte. Die Feuergeschwindigkeit<br />

warjedoch von theoretisch 280 - 300 SchußIMin. bei<br />

der 2cm Flak 30 auf theoretisch 480 Schuß/Min. und<br />

praktisch von 120 auf220SchußIMin.erhöht worden.<br />

Auch waren die Seiten- und H öhenrlchtgeschwindlgkeiten<br />

durch jeweils einen zusätzlichen Schnellgang<br />

verbessert worden. Sie betrugen je Handradumdrehung<br />

der Höhe nach 4°, im Schnellgang 12°, der<br />

Seitenach 10°, im Schnellgang30°. DerRich tka non ier<br />

saß nicht mehr hinter, sondern rechts neben der<br />

Waffe und bediente mit der linken Hand das waagerechtliegende<br />

Handrad der Seitenrichtrnaschine und


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

mitder rechten dassenkrechtan der rechten Lafettenwand<br />

angebrachte Höhenrichthandrad.<br />

Im Inneren des Wiegenkastens der Lafette war eine<br />

Rücklaufeinrichtung eingebaut. Sie hatte den Rückstoß<br />

der Waffe aufzunehmen und den Schlitten nach<br />

dem Schuß wieder nach vorn zu holen. Was bei der<br />

2cm Flak 30 der Bremszylinder bewirkte, einreichte<br />

nun ein Federsatz in Verbindung mit der Bremse.<br />

Diese Rücklaufeinrichtung konnte nach einer geringfügigen<br />

Veränderung auch in die 2crn Flak 30 eingebaut<br />

werden. Die Abzugseinrichtung wurde vom Kl<br />

durch einen Fußhebel betätigt. Mit Hilfe eines Hebels<br />

an der rechten Seite des Bodenstückes der Waffe<br />

konnte ervon Einzel- aufDauerfeuer umschalten und<br />

die Waffe sichern und entsichern.<br />

Eine äußerlich auffallende Veränderung gegenüber<br />

der 2cm Flak 30 waren bei der 2crn Flak 38 die beiden<br />

an der Wiege angeschraubten Lagerringe mit den<br />

Lagerdeckeln. Der rechte Lagerring trug das Zahnsegment<br />

für die Höhenrichtrnaschine und zwei verstell<br />

ha re H Öhenbegrenzer.<br />

Als Visiere wurden das Flakvisier 38 gegen Flug- und<br />

Erdziele und dasErdzielfernrohr 3 x 8°gegenErdziele<br />

verwendet.<br />

Eingesetzt wurden die 2 cm Flak 30 und 38 auf dem<br />

Sd.Ah.51 ode raufLastkraftwagen,Sei bstfahrlafetten,<br />

Vollkettenfahrzeugen und Eisenbahnwagen oder<br />

festversoekelt.<br />

Bei einer Vo von 900 m/sek. wurde eine maximale<br />

Schußweite von 4800 m und eine Schußhöhe von<br />

3800 m erreicht.<br />

Rechts:<br />

Diese 2Clll Flak steht heule in der Rüdel Kaserne<br />

in Rendsburg.<br />

Unten:<br />

Die 2cm Flak 38-Lafette abgesetzt mit Flakvisier 38.<br />

Ansicht von rechts. Auffällig sind die beiden runden<br />

Lagerringe. die an der Lafette der Flak 30 nicht<br />

vorhanden waren.<br />

/{dhrnrfclrlmlJsd!,qt<br />


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Oben: 2eln Flakstellung an der nordafrikanischen Küste.<br />

Unten: 2ern Flakschutz für die Notbrücke über den Njernen (Memel) bei Prienai 1941.<br />

9


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Oben: lern Flak schutz über den Dächern von Paris .<br />

Unten:<br />

Dieser 2cm Flakstand befand sich auf der "Daniel 6", einem Schiff. da s einen Pfeiler der "M udra-Brücke"<br />

bildete.<br />

10


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

12<br />

Links:<br />

Ein recht luftiger 2em Flakhochstand<br />

in Norwegen. in dessen Nähe<br />

keine Bomben einschlagen<br />

durften. Sie hätten den Stand und<br />

die Bedienung mit ihrem Geschütz<br />

umgefegt.<br />

Unten:<br />

Auch während des Essens aus dem<br />

Kochgeschirr saß bei Feuerbereitschaft<br />

der Riebtschürze auf seinem<br />

Sitz hinter der 2ern Flak bereit.<br />

sofort einen plötzlichen Tieffliegerangriff<br />

auf die Behelfsbrücke abzuwehren.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Um für den Fronteinsatz Soldaten frei zu bekommen,<br />

wurden ab 1942 HitJerj ungen als Flakwaffenhelfer<br />

in Heimat-Flakbatterien eingesetzt.<br />

Ihre blaugraue Uniform ähnelte der der Luftwaffe.<br />

Sie bestand aus einer Feldbluse mit aufgesetzten<br />

Taschen, über deren rechter das Abzeichen der<br />

Luftwaffe aufgenäht war, ferner aus einer langen<br />

Überfallhose, einem Lederkoppel mit dem Koppelschloß<br />

der Lu ftwaffe. einer Skimütze oder im Einsatz<br />

dem Stahlhelm. Am linken Oberarm der<br />

Feldbluse mußte die Armbinde der HJ<br />

getragen werden. Die beiden Bilder zeigen eine<br />

Flakwaffenhe1fer-Bedienung an der 2 em Flak 30<br />

beim Geschützexerzieren. Der Geschützstand ist<br />

mit Splitterschutzkästen umgeben.<br />

T<br />

I<br />

13


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Oben:<br />

Die beschwerlichste Art der Fortbewegungsmöglichkeit einer 2ern Flak im Gelände war wohl die im Mannschaftszug.<br />

Unten:<br />

Bequemer. wenn auch langsam und in unrnilitärischer Art konnte das Ge schütz von einem Ochsengespann<br />

fortbewegt werden, wie hier beim Stellungswechsel einer 2cm-Balterie auf dem Balkan.<br />

14


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Oben:<br />

Rast einer Flak-Batterie der Division "Herrnann Göring". Die Geschütze sind auf je einem mittleren Pkw mit<br />

Stützachse verlastet. In den Anhängern wurden Munition und das Gepäck der Bedienungsmannschaft mitgeführt.<br />

Unten: Die 2crn Flak auf der Fahrt über eine Behelfsbrücke. Gezogen wird sie von dem leichten Krupp Lkw. L 2H<br />

143.<br />

IS


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Diese 2em Flak ist auf einern Jt Ford-Maultier V8 verlastet. Auch hier wurde ein Anhänger für das Gepäck und<br />

dieMunition mitgeführt.<br />

Unten:<br />

Ein Ford-Maultier mit der 2cIll Flak 38 fährt aus der Splitterboxe. in der das Fahrzeug mit dem verlasteten Geschütz<br />

in Stellung stand.<br />

\6


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Oben:<br />

Auf einem getarnten lt Zugkraftwagen, dem Sd. Kfz.lO/4, ist diese 2em Flak 38 aufgesetzt. Wie die weißen<br />

Kragenspiegel an der Uniform der Bedienungsleute erkennen lass en, ge hörten sie zur Division "Hermann<br />

Gering".<br />

Unten:<br />

Wir sehen hier den leichten Zgkw. lt, das Sd .Kfz. 10/4. mit einer 2ern Flak 38 . Auf den horizontal abgeklappten<br />

Seitenteilen, die die Plattform im Ein satz erweiterten, stehen Munitionskästen aufgereiht. In den Kästen über<br />

den vorderen Schutzblechen befanden sich die Gewehre (Karabiner 98k) der Geschützbedienung.<br />

17


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

18<br />

Links:<br />

Bei dieser lt-Selbstfahrlafette sind Kühler<br />

und Fahrerhaus leicht gepanzert. Nach<br />

den Symbolen an dem Schutzschild der<br />

aufgelasteten 2cm Flak zu schließen, war<br />

die Bedienung mit ihrem Geschütz recht<br />

erfolgreich.<br />

Unten:<br />

Diese 2cm Flak auf lt-Sfl, stehen gut getarnt<br />

in einer Ausgangsstellung. Bemerkenswert<br />

sind die Auffahrschienen<br />

vor dem Kühler des vorderen Fahrzeuges.<br />

Diese wurden an das waagerecht geklappte<br />

hintere Seitenteil der Schießplattform<br />

eingehängt. Mit Hilfe zweier am<br />

Sonderanhänger 51 eingehängter SeiJe,<br />

die über Rollen rechts und links hinter<br />

den vorderen Sitzen Iiefen, zogen je zwei<br />

Mann das Geschütz auf die Sfl. Die linke<br />

Rolle ist hier über dem Lenkrad zu sehen .<br />

Nach dem Absenken des Geschützes auf<br />

der Sfl. wurde der Sd. Anh.51 über die<br />

Auffahrschienen wieder herabgelassen.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Hier ist die 2C01 Flak 38 auf dem Schützenpanzerwagen (SPW. Sd.Kfz. 251/17) der Division HG (siehe<br />

Divisionszeichen) verlostet. Die Seitenteile waren abklappbar. In dem Kasten neben der Fahrerkabine waren die<br />

Karabiner untergebracht.<br />

Unten:<br />

Mit leicht gepanzerten und getarnten 4,51 Lkw ist eine Batterie mit 2em Flakvierlingen auf dem Marsch. In<br />

mitgeführten Sd.Anh. 36 wurden auch hier die Ausrüstung der Bedienungsmannschaft und die Munition<br />

mitgeführt.<br />

19


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

20<br />

Oben:<br />

1942 setzte man die 2em Flak 38 auf<br />

das Fahrgestell des mittleren Kampfwagens<br />

38 (t) Sd-Kfz. 140. Damit war<br />

wohl ein gepanzertes Vollkeuenfahrzeug<br />

für die Flak geschaffen, das aber<br />

wegen der Bewaffnung mit einem<br />

kleinen 2cm Geschütz unbefriedigend<br />

war. Zum anderen mußten die oberen<br />

Platten der Panzerseitenteile beim<br />

Erdzielbeschuß abgeklappt werden.<br />

So war der ohnehin nach oben offene<br />

Kampfraum für dießedienungsmannschaft<br />

noch weniger geschützt. Die<br />

Waffe war in den hinteren Teil des<br />

Fahrzeuges verlegt worden, da sich in<br />

der Mitte der Motor befand.<br />

Links:<br />

Ein Blick auf die aufgeklappte Luke<br />

des Fahrers. Im Kampfraum sieht man<br />

von der 2cm Flak 38 das Rohr, den<br />

Hülsenfänger und darüber das<br />

Schwebekreisvisier.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Rechts:<br />

Dieser 2em Flak-Drilling 151 wurde aus drei<br />

Flugzeugbordkanonen M.G. 151/20 in der<br />

Flugabwehr-Sockellafette Fla SJ 151 gebildet.<br />

M.G.151/20 IN DRILLINGSLAFETIE<br />

Die Produktion von 2ern Flak 38 konnte gegen<br />

Kriegsendeden Bedarfnichtmehrdecken.So wurden<br />

u.a. 2 cm Fliegerbordwaffen als Flakgeschütze meist<br />

in Drillingslafetten verwendet, die ohne Richtmaschineu<br />

frei derSeite und Höhe nach gerichtet werden<br />

mußten. Obwohl Abschußerfolge wegen der fehlenden<br />

Richtrnaschinen gering waren, so bestand doch<br />

bei der Abwehr eines direkten Tiefangriffes aufein zu<br />

schützendes Objektdie Wirkung in der hohen Schußfolge<br />

der Leuchtspurmunition.<br />

Frei gerichtet werden konnte der Seite nach unbegrenzt<br />

um 360 0<br />

, der Höhe nach allerdings nur von _3°<br />

bis +49 '-' mit Hilfe des an der Wiege angebrachten<br />

waagerechten Rohres, an dessen Enden sich Griffe<br />

befanden. Diese waren mit der Abfeuervorrichtung<br />

verbunden. So konnten durch den linken Griff die<br />

mittlere Waffe und mit dem rechten die beiden äußeren<br />

WalTen abgefeuert werden. Eingesetzt wurde das<br />

M.G.151/20 auf Schnellbooten, im Heimatgebiet, im<br />

Werkschutz, im Eisenbahntransportschutz und auf<br />

Schützenpanzerwagen (SPW).<br />

Die drei Bilder auf dieser Seite wurden in der Wehrtechnischen<br />

Studiensammlung in Koblenz aufgenommen. Oben links ZlI sehen<br />

ein 2em Flak-Zwilling 38 in Doppellafette M44. Oben rechts ist ein<br />

seltener Flak-Zwilling 38 in Doppellafeue, fahrbar mit dem einachsigen<br />

Sonderanhänger 5] • zu sehen.<br />

21


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

22<br />

Links:<br />

Das Flak M.G. 151/20 in<br />

Drillingslafette 15J D ist hier auf<br />

ei nem Sc h ü tzenpanzerwagen,<br />

Sd.Kfz.251/21. verlastet. Jedes<br />

Rohr hatte eine theoretische<br />

Feuergeschindigkeit von 720<br />

Schuß/Min., dabei war natürlich<br />

ein freies Richten sehr schwer.<br />

Bemerkenswert sind die<br />

Schrägdüsen an den beiden<br />

äußeren Waffen. Durch sie wurde<br />

der durch den Rückstoß der<br />

äußeren Waffen auftretende Drehmoment<br />

an der Lafette verringert.<br />

Unten:<br />

Ein Schützenpanzerwagen. Sd.Kfz.<br />

251/21, mit dem Flak M.G.151/20<br />

in Drillingslafette.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

San dBranhan ger 52<br />

Oben: 2ern Flakvierling 38 auf Sonderanhänger 52.<br />

Unten: Die Bedienung eines 2ern Flakvierlings bringt ihr Geschütz im Mannschaftszug in Stellung.<br />

-,<br />

2cmFlak38-Woffen<br />

mit einge$etzten<br />

S tau b decke!n<br />

25


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Wint erein sat z in Rußland. Der 2c m Vierling wurde zur besseren T arnung we iß angestriche n und die Bedienung<br />

trägt weiße Tarnanzüge.<br />

Unten: M it ein em Fußhebel waren zw ei diagonal liegende W affen auszul ösen . Währenddessen konnte n die<br />

Magaz ine der beiden and eren Waffen ausgewechse lt werd en , ohne eine Feuerpause eintreten Zl1 lassen . Bei<br />

Betätigung zweier Fußhebel feuerten alle vier Waffen, so wie das all em Ansch ein nach hier der Fall ist. Rund<br />

um den Geschützstand sind Kästen mit Bereitschaftsmunition aufgestellt.<br />

27


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Flakschutz an der Sperrmauer der Eckertalsperre im Harz, Winter 1943/44. Nach den Angriffen der Engländer<br />

im Mai 194:1 auf die Edcrtalsperre wurde der Flakschutz für wichtige Talsperren verstärkt.<br />

Unten: Dieser Stellungswechsel mit vier PS in Süditalien ging sicher nicht sehr schnell vonstatten.<br />

28


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben: Die Bedienung eines 2cm Vierlings auf Sfl. richtet das anfliegende Ziel laufend an. Der Geschützführer<br />

wartet, bis der E-Meßmann mit seinem Entfernungsmesser 1m R36 die zur Bekämpfung des Zieles günstigste<br />

Entfernung ausgerufen hat, um den Befehl zur Feuereröffnung zu geben.<br />

Unten: Diese Batterie mit 2em Vierlingen auf Sfl . steht in einem Waldstück in Feuerbereirschaft.<br />

29


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

30<br />

Oben :<br />

Zwei 2eIH FInkvierlinge auf SIl.<br />

stehen feuerbereit zum Schutz<br />

einer Rollbahn im Winter<br />

1943/44 im Norden Rußlands.<br />

Links:<br />

Dieses und das obere Bild<br />

zeigen, daß die 2em Flakvi erlinge<br />

auf Sfl. durch die große<br />

Feuerhöhe ein gutes Ziel boten.<br />

Da ein Eingraben in den hartgefrorencn<br />

Boden unmöglich war,<br />

mußten Tarnanstrich, weiße<br />

Winterbekleidung der Bedienung<br />

und eine mögliche anderweitige<br />

Tarnung von Fahrzeug<br />

und Ge schütz eine frühe Erkennung<br />

möglichst erschweren.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Der Geschützwagen Il (E) leichte Flak mit ei nem lern Plakvierl ing 38 in Feuerstellung. (I) Mannschaftsunterkunft.<br />

bestehend aus Schlafstellen für acht Mann, Tischen, Bänken. zwei kleinen und einem in den Stauraum ei ngebauten<br />

Schrank, einem Ofen. dessen Abzugsrohr (31) in Feuerstellung umgelegt werden mußte; (2) Leiter für den Einstieg<br />

zur Unterkunft; (30) Handbremse; (28) derStauraum unter der Geschützplattform war durch drei Türen in der Stirnund<br />

Seitenwand oder direkt vom Mannschaftswohnraum aus zugängig; (5) Streben. die die abgeklappten Seitenwände<br />

gegen den Stauraum abst ützten: (6) ein gelenkig gelagertes Geländer.<br />

32<br />

Links:<br />

Ein Blick auf die Geschützplanform<br />

VOI11 Geschützwagen<br />

11 (E) mit<br />

einer Flak 38. Diese<br />

stand 1,10 111 über dem<br />

Wagenboden und war<br />

von der Mannschaftsunterkunft<br />

aus über eine<br />

Treppe zu erreichen. Das<br />

Geschütz stand mit<br />

seinem Lafettendreieck<br />

auf einem hölzernen<br />

Grundsockel (I I); (10)<br />

Holzkästen für je zehn<br />

Magazinkästen 2cI11 Flak­<br />

Berei tschaft munition ;<br />

(8 u. 9) Bolzell und B än­<br />

- der zum Ausstellen der<br />

Klappwände.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Je zwei dieser Flakschutzwagen fuhren an den Sonderzügen von Hitler, Göring und einigen anderen<br />

Funktionären mit. auch Mussolini erhielt zwei dieser Spezial-Flakschutzwagen von Hitler geschenkt. An jedem<br />

Wagenende befand sich ein 2cm Flakvierlingsstand. Die Unterkunft für die J7 Mannschaften eines Wagens, die<br />

vom Regiment General Göring gestellt wurden. sowie Lagerräume für Munition Gerät lind Gepäck waren in der<br />

Wagenmitte angeordnet.<br />

Unten :<br />

Im Panzerzug NI'. 26 fuhr 1942 dies er provisorische Flakwagen mit. Während der Fahrt waren die Seitenteile<br />

des Schutzschildes vom 2cm Flakvierling augeklappt. um den Luftwiderstand zu verringern.<br />

Merkwürdigerweise ist in Richtung Mannschaftsunterkunft kein Rohrahweiser erkennbar.<br />

33


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Rechts:<br />

Dieser Zcm Flakvierling war auf dem<br />

Panzerzug Nr. 28 eingesetzt. einem<br />

ehemaligen russischen Zug. der auf<br />

Normalspur umgestellt wurde und auch<br />

sonst einige Änderungen erfuhr.<br />

34<br />

Links:<br />

Flakwagen fuhren wegen der<br />

zunehmenden Jabo-Angriffe<br />

auf die Verkehrswege auch<br />

an Personen- und D-Zügen<br />

mit. Hier ein 2eln Flakvierfing<br />

an einem Schnellzug bei<br />

der Einfahrt in den Brüssclcr<br />

Hauptbahnhof 1944.<br />

Links:<br />

Das Bild zeigt eine nur provisorisch<br />

auf normale Güterwagen<br />

aufgestellte 8,8cm Flakbatterie im<br />

Januar 1942 bei Rschew. Zu ihrem<br />

Schutz vor Tieffliegerangriffen<br />

stehen auf dem vorderen G-\Vagen<br />

zwei 2em Gebirgsflak 38. Sie<br />

halten einen festen Schutzschild.<br />

eine Lafette in Blechpr ägekoustruktion<br />

und eine Dreibeinlafette.<br />

In Feuerstellung wog das Gesch ütz<br />

nur 276 kg gegenüber 420 kg der<br />

2cIll Flak 38 .<br />

Die Ballistik und die Munition waren<br />

die der 2cIH Flak .'\8. Als Visier<br />

sehen wir hier das Linealvisier 21.<br />

Die leeren Hülsen im Schnee lassen<br />

auf eine beendcte Gefechtstätigkeit<br />

schließen.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Auf den Geschütz- und<br />

Flakwagen der Standart­<br />

Panzerlüge vom Typ BP42<br />

waren neben der 7,62cm­<br />

F.F.295/l (r) die 2ern<br />

Vielingsflak 38 auf einem<br />

erhöhten Stand eingebaut.<br />

Beide Bilder zeigen den<br />

Geschütz- und Flakwagen<br />

vom Panzerzug 63. dessen<br />

Zeichen die aufgehende<br />

Sonne war, Bemerkenswert<br />

sind am Flakstand die<br />

Scharniere für die zum Teil<br />

abklappbare Brüstung.<br />

Darunter sind die<br />

geschlossenen Klappen für<br />

Sehschlitze, Gewehr- und<br />

MG-Luken erkennbar. Der<br />

2cm-Stand war durch einen<br />

Kriechgang mit dem<br />

folgenden Wagen<br />

verbunden.<br />

35


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben: Der getarnte Flakstand mit einem 2em Flakvierling auf dem Panzerzug 72A.<br />

17


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

2 cm FLAKVIERLING AUF<br />

FLAKTURMEN<br />

Zum Schutz der Stadtzentren von Berlin, Harnburg<br />

und Wien wurden im Laufe des Krieges Flaktürme<br />

gebaut. Auf deren Geschütztürmen standen in der<br />

Regel vier 12,8 cm Zwillingsflak und aufgesonderten<br />

seitlich angebauten Plattformen 3,7 cm oder 2 cm<br />

Flakvierlinge 38, die Angriffe von Tieffliegern aufdie<br />

Geschütz- oder Feuerleittürrne abwehren sollten. In<br />

einigen dieser Flaktürme befanden sich im unteren<br />

Teil Schutzräumefür die Zivilbevölkerung. Unter der<br />

oberen Betondecke waren die Unterkünfte der Geräte-<br />

undGeschützbedienungeneingerichtet. DerTransport<br />

der Munition erfolgte über besondere Aufzüge.<br />

Links:<br />

Der Flakturm auf dem Heiligengeistfeld in Harnburg<br />

war noch im Bau. da befanden sich schon zum Schurz<br />

der Baustelle 2cm Flakvierlinge auf einigen der noch<br />

nicht ganz fertigen Planformen.<br />

Unten;<br />

Ein Blick auf eine der Eckplatt formen für die leichte Flak auf dem Lei uurm (L-Turm) Hei ligeugei xtfeld in<br />

Harnburg mit einem 2cm Flakvierling. Dessen Bedi enung befindet sich beim Ger ätee xerzieren. Etwa s abgesetzt<br />

steht der E-Meßmanll mit seinem Em Im R 36. Er trägt das Gerät in Gebrauchsstellung auf dem Schultergestell.<br />

38


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Einer der 2Clll Flakvierfinge auf dem Geschützturm (G-Turm) in Berlin Friedrich shain. Im Hintergrund ist halblinks<br />

der Rathausturm zu erkennen.<br />

Rechts:<br />

Das 3. Geschütz der<br />

2.11.4 14 M il seine r<br />

Bedienung auf dem<br />

Flakturm<br />

HeiIigengcistfeld in<br />

Harnburg.<br />

:\9


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Auf der Hauptbühne dieser Flak-Transportfähre. nach<br />

dem Kon strukteuer auch "Siebet-Fähre" genannt . sind<br />

hier zwei 2em Flak 30 aufgestellt. Dies war eine der<br />

Möglichkeiten, die Hauptbühne der Transportfähre zu<br />

bewaffnen . Befestigt wurden die Geschütze mit einern<br />

Klemmstück an jedem Horizontierungsteller, das mit<br />

seinem abgewinkelien Teil über den Rand des Horizontierungsrellers<br />

griff, während sich der gegenüberliegende<br />

Teil an dem Untersetzstück abstützte, Dieses<br />

Stück war auf den Bodenbelag der Fähre aufgeschraubt.<br />

40<br />

FLAK-KAMPF- UND<br />

FLAK-TRANSPORTFÄHREN<br />

Im Frühjahr 1942 entstanden als Sondereinheiten<br />

einige Fähren-Flakabteilungen. Eingesetzt wurden<br />

sie auf dem Ladogasee zur Einkesselung von Leningrad,<br />

ferner vor der Halbinsel Krirn, zwischenSizilien<br />

und Nordafrika und auf der Donau beim Kampf am<br />

Budapest.<br />

Auf zwei großen seefesten Pontons mit geringem<br />

Tiefgang waren bei den Flak-Kampffähren vier 8,8<br />

em Flak 18 oder 36, zwei 2 cm Flak 30 oder 38 sowie<br />

ein Ern 4m R (H) mit Kommando-Rechner (Kdo-Re.l<br />

aufeinem Pendelgestell mit Knaggen und Schrauben<br />

befestigt.Taktischwarendiese Fähren reine flakträger<br />

und waren zur Bekämpfung von Feindflugzeugen<br />

bestimmt. Das Gesamtgewicht der vier Geschütze +<br />

Bedienung + Bereitschaftsmunition + zwei 2 cm Geschütze<br />

mit Bedienung und Munition + Ern 4 m R (H)<br />

mit Kdo.-Re. und Bedienung sowie Funkgerät mit<br />

Mast, Antenne und Bedienung betrug knapp 50 t.<br />

Wie aus dem Namen schon hervorgeht, waren die<br />

Flak-Transportfähren zum Transport von Gütern<br />

oder Truppen bestimmt unter entsprechendem<br />

Flakschutz. Dabei durfte die gesamte Belastung nicht<br />

mehr als SO t betragen. Je nach Auftrag fiel die<br />

Bewaffnung zum Schutz vor Angriffen aus der Luft,<br />

von See oder vom Land unterschiedlich aus, deren<br />

neun Möglichkeiten hier nicht aufgezählt werden<br />

können. ZurAufstellung kamen 2 em Flak30 oder 38,<br />

3,7 cm Flak 36 und ein oder zwei 8,8 cm Flak 18 oder<br />

36 auf Haupt- und Nebenbühnen in Frage. .<br />

Die Nebenbühnen waren abnehm- bzw. versetzbar.<br />

Nach dem Konstrukteur, Oberstlt. d. Res. Siebel<br />

wurden diese Fähren oft "Siebet-Fähren" oder auch<br />

"SS-Fähren" (sehr scliwere) genannt.<br />

Links:<br />

Auf der Hauptbühne<br />

dieser Flak-Transportfähre<br />

steht eine 3,7c111<br />

FInk 38 und je eine<br />

2eln Flak 30 auf den<br />

beiden Nebenbühnen.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Auf dieser Flak-Transportfähre sind am Bug eine<br />

3,7cm Flak 36 und auf der Hauptbühne zwei 2cln<br />

Flak 30 mit Schutzschild aufgesetzt.<br />

42<br />

Oben:<br />

2cm Flak auf einer Flak-Fähre in der Straße von<br />

Kertsch,<br />

Unten :<br />

Eine "Siebel-Fähre" auf Übungsfahrt. Ein gezielres<br />

Abwehrfeuer war von einer solchen Fähre nur bei<br />

ganz ruhigem Wasser möglich, da an den Geschützen<br />

die Kantrichtachse fehlte, wie sie bei den Geschützen<br />

der Marine üblich sind , um Schlingerbewegungeu des<br />

Schiffes ausgleichen zu können .


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Beide Bilder ze ige n die 2cm Flak Oerlikon MK l au f La fe tte MK II A A mit h öhenverstell barem So ck el bei der<br />

Marine. Oben steht das Geschütz auf e ine r Schiffse inheit. unten an Land in Stellung. A uffallend ist das große<br />

Trommelmagazi 11 .<br />

44


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Auf größeren Schiffseinheiten waren auch 2e rn Flakvi erlinge C3R aufge stellt. Sie unterschieden sich von denen<br />

der Landstreitkräfte vor allem dadurch. daß bei den 2em Vierlingen der Marine je ein Seiten- und<br />

Höhcnrichuuann. vorn sitzend. und ein Kantr ichunann erforderlich waren. Letzt erer glich mit Hilfe eines<br />

gro ßen Handrades (Bild unten ) die Stampf- und Schlingerbewegunge u de s Schiffes am Geschütz aus.<br />

45


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

46<br />

Oben:<br />

Hier steht die Bedienungsmannschaft<br />

gefechtsbereit mit Schwimmweste auf<br />

dem Geschützstand an ihrem 2cIll<br />

Flakvierling. Gut zu erkennen isl das<br />

große Kantrichthandrad.<br />

Links:<br />

Vom arn Geschütz sind die beiden<br />

unbesetzten Sitze des Seiten- und<br />

Höhenriebtmannes und deren abgedeckte.<br />

miteinander verbundenen<br />

Zieleinrichtungen zu erkennen. Zwei<br />

Bedienungsleute beobachten als Flugmelder<br />

den Luftraum. wobei einer durch<br />

eine Femsprechgarnitur, bestehend aus<br />

einem Kehlkopfmikrofon und einem<br />

Kopfhörer. jederzeit 111it der Feuerleustelle<br />

verbunden war.


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Kennern werden die folgenden Bilder vom 2 cm<br />

Ftakvicrling auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagens<br />

IV nichts Neues bringen. Doch leider<br />

liegt dem Autor kein neues Bildmaterial vom" Möbelwagen"<br />

und vom Flakpanzer "Wirbelwind" vor. Vielleicht<br />

können ihm Leser zu neuen Bildern verhelfen.<br />

Der "Möbelwagen" (Bild unten) stellt eigentlich keinen<br />

echten Panzer dar, weil sein Kampfraum für den<br />

2C01 Flakvierling nach oben offen war. Die senkrechten<br />

Panzerplatten mußten im Gefecht sogar seitlich<br />

abgeklappt werden und boten dann der Bedienung<br />

keinen Schutz mehr. Das Gefechtsgewicht vom "Möbelwagen"<br />

betrug 25 t. Seine Panzerung war 10 bis 80<br />

Olm stark. Mit einer Motorleistung von 272 PS er·<br />

reichte das FahrzeugeineHöchstgeschwindigkeit von<br />

38 krn/h. An Bord waren neben dem Kommandanten<br />

FLAKPANZER MIT 2 cm FLAK<br />

ein Richtsch ütze, zwei Ladekanoniere und der Fahrer.<br />

Einem Flakpanzer näher kam schon die Ausführung<br />

"Wirbelwind" mit dem 2em Flakvierling38 in einem<br />

drehbaren Turm auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagens<br />

IV. Zwar war der Turm zur Belüftung<br />

und zur ungehinderten Beobachtung wegen eines<br />

fehlenden Radars noch nach oben offen, doch blieb<br />

dem Kommandanten, einem Riebtschützen und zwei<br />

Ladekanonieren durch die geschickteAnordnungder<br />

Panzerplatten bei Gefechtstätigkeit genügend Platz.<br />

Die Leistungen des Fahrzeuges waren die gleichen wie<br />

die beim "Möbelwagen", nämlich 272 PS oder38 km!<br />

h. Das Gefechtsgewicht lag mit22 t etwas niedrigerals<br />

das des "Möbelwagens", obwohl die Stärke der Panzerung<br />

auch 16-80 mm betrug.<br />

Unten:<br />

Der Flakpanzer mit seinem 2cIJ1 Flakvierling auf dem Fahrgestell des Pan zerkampfwagens IV wurde wegen<br />

seines Aussehen s bei hochgestellten Panzerplatten "Möbelwagen" genannt. Hier stehen die Seitenbordwände<br />

7.1I1ll Luftzielbeschuß auf e twa 30° und sind durch vom und hinten angebrachte Scharnierplatten in dieser<br />

Stellung fixiert,<br />

"..-<br />

47


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Oben:<br />

Der Flakpanz er "Möbelwagen mit dem 2cm Flakvierling 38. Seine Seitenbordwände sind hier wie zum Erdkampf<br />

abgeklappt, so daß die Bedienung nur durch den Schild


<strong>Sandini</strong> <strong>Sammlung</strong><br />

Waffen-Arsenal Band 142<br />

Verkaufspreis: DM 12,801 öS 100,-1 sfr 12,80<br />

Schutz eines Flußüberganges durch 2crn Flak 30 vor Tieffliegerangriffen.<br />

PODZUN-PALLAS-VERLAG - 61169 FriedbergIH. (Dorheim)

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