Optimierung im IT-Betrieb
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Optimierung im IT-Betrieb
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<strong>Opt<strong>im</strong>ierung</strong> <strong>im</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Betrieb</strong><br />
Ein Warenkorb-basierter Ansatz<br />
Produktorientierung verstärkt Kundenorientierung – ein alternatives Vorgehensmodell<br />
Ausgangspunkt für eine <strong>Opt<strong>im</strong>ierung</strong> <strong>im</strong> <strong>IT</strong>-<br />
<strong>Betrieb</strong> ist häufig die Analyse der Prozesse<br />
oder gar gleich der Systeme. Zahlreiche Prozessmodelle<br />
und Ansätze stehen hierfür zur<br />
Verfügung. Allerdings läuft eine <strong>Opt<strong>im</strong>ierung</strong><br />
auf dieser Basis <strong>im</strong>mer auch Gefahr, zu einer<br />
<strong>IT</strong>-internen Nabelschau zu werden, bei der die<br />
Kundenperspektive schnell in den Hintergrund<br />
rückt: „Technische Schönheit“ und Regeln<br />
bzw. Stringenz <strong>im</strong> Prozess spielen dann eine<br />
größere Rolle als die Bedürfnisse der (internen)<br />
Kunden.<br />
Vorteile dieses Vorgehensmodells<br />
Warum also nicht einmal vom Warenkorb ausgehend<br />
eine <strong>Opt<strong>im</strong>ierung</strong> des <strong>IT</strong>-<strong>Betrieb</strong>s angehen?<br />
Schließlich ist dieser das „Aushänge<br />
Bestehende<br />
Produkte und Services<br />
�� � Produkte<br />
- Telefon<br />
-Server<br />
- Applikationsbetrieb<br />
-…<br />
�� � Dienstleistungen<br />
- Eventbetreuung<br />
- Planung, Beratung<br />
-…<br />
�� � <strong>IT</strong>-Basisdienste<br />
- Fileservices<br />
- Printservices<br />
-…<br />
Neue und verbesserte<br />
Produkte und Services<br />
�� � Produkte<br />
- Telefon (inkl. IP-Telefonie)<br />
-Server<br />
- Applikationsbetrieb<br />
-…<br />
�� � Dienstleistungen<br />
- Eventbetreuung<br />
- Planung, Beratung<br />
-…<br />
�� � <strong>IT</strong>-Basisdienste<br />
- Fileservices<br />
-Konsolidierte Printservices<br />
- EAI-Plattformbetrieb<br />
Ist-Zustand<br />
Leistungserbringung,<br />
Organisation<br />
�� � Durch wen wird geleistet?<br />
�� � W ie wird erbracht?<br />
�� � W ieviel Aufwand entsteht?<br />
�� � An welchen Orten?<br />
�� � Durch welche Org.-Einheiten?<br />
schild“ einer <strong>IT</strong>. Und wenn noch kein vollständiger<br />
Warenkorb besteht, bringt die Etablierung eines solchen<br />
ohnehin einige Vorteile mit sich, u.a.<br />
� Fokussierung auf Kostentransparenz und Kostenverursachungsprinzip,<br />
� Ausrichtung der <strong>IT</strong>-Prozesse auf das relevante<br />
Ergebnis der Prozesse aus Kundensicht,<br />
� Zuordnungsfähigkeit von Service-Level-Agreements.<br />
Vom Warenkorb ausgehen<br />
Die untenstehende Abbildung verdeutlicht das Vorgehen.<br />
Ausgangspunkt ist der bestehende Warenkorb<br />
mit den existierenden Produkten und Services. Zunächst<br />
wird die Frage gestellt, welche Produkte und<br />
Services (inkl. Service-Levels) die Kunden in Zu-<br />
Veränderungspotenzial<br />
und -bedarf<br />
Soll-Zustand<br />
Leistungserbringung,<br />
Leistungserbringung,<br />
Organisation<br />
Organisation<br />
�� � Durch wen wird geleistet?<br />
�� � W ie wird erbracht?<br />
�� � W ieviel Aufwand entsteht?<br />
�� � An welchen Orten?<br />
�� � Durch welche Org.-Einheiten?<br />
<strong>IT</strong>-Architektur<br />
�� � Auf welcher Hardware?<br />
�� � Auf Basis welcher Technologie?<br />
�� � Wie sind Vernetzung und<br />
Schnittstellen gelöst?<br />
<strong>IT</strong>-Architektur<br />
�� � Auf welcher Hardware?<br />
�� � Auf Basis welcher Technologie?<br />
�� � Wie sind Vernetzung und<br />
Schnittstellen gelöst?<br />
Strategische Festlegungen und Richtlinien für<br />
zukünftige Veränderungen oder Neubedarf<br />
Maßnahmen-/<br />
Projektplan<br />
Projekt 1<br />
Projekt 2<br />
Projekt 3<br />
...<br />
Projekt 4
kunft nachfragen werden. Die Kunden sollten<br />
hier unbedingt eingebunden werden. Entscheidend<br />
für die darauf folgende Ausrichtung der<br />
<strong>IT</strong> ist nämlich auch, in welchen Mengen und<br />
mit welchen Preisvorstellungen die Kunden<br />
den Warenkorb in Zukunft nachfragen.<br />
Auch sollten die Elemente des Warenkorbes in<br />
Hinblick auf das Kundenproblem bzw. die Lösung<br />
aus Sicht des Kunden definiert werden,<br />
und nicht aus <strong>IT</strong>-technischer Sicht. Ein neuer<br />
Mitarbeiter möchte z.B. keinen „User-Account,<br />
e-mail-Zugang und ERP-User“, er möchte einen<br />
voll funktionsfähigen PC-Arbeitsplatz, zu<br />
dem der Zugang auf Standard-Office-Software,<br />
zum Internet, zu Kommunikationsmedien und<br />
z.B. zum ERP des Unternehmens gehört.<br />
Analyse IST-Zustand<br />
Die Analyse des IST-Zustandes erfolgt dann in<br />
Referenz zum Warenkorb. Im Mittelpunkt stehen<br />
die<br />
� Leistungserbringung mit der <strong>IT</strong>-Organisation<br />
und ihren Prozessen sowie die<br />
� <strong>IT</strong>-Architektur mit ihrer Hardware und<br />
den eingesetzten Technologien.<br />
Wichtig bei der Analyse ist <strong>im</strong>mer, dass ein<br />
Bezug zu den Produkten und Services des Warenkorbes<br />
bestehen bleibt. Dies erleichtert später<br />
die Ermittlung des Veränderungsbedarfes<br />
auf Basis des zukünftigen Warenkorbes.<br />
Ableitung SOLL-Zustand<br />
Aus dem Veränderungsbedarf bzgl. des Warenkorbes<br />
werden dann die Konsequenzen für<br />
die <strong>IT</strong> abgeleitet.<br />
Hier zeigen sich nun auch die Vorteile einer<br />
Definition des Warenkorbes entsprechend dem<br />
Kundenproblem. Der Prozess, der <strong>im</strong> IST-<br />
Zustand zum Ergebnis eines voll funktionsfähigen<br />
Arbeitsplatzes führt, involviert möglicherweise<br />
mehrere Personen, die für die Einrichtung<br />
und Freischaltung der beschriebenen<br />
<strong>IT</strong>-technischen Elemente zuständig sind. Der<br />
Gesamtprozess dauert so schnell einmal mehrere Tage,<br />
in manchen Unternehmen sogar über eine Woche.<br />
Warum nicht den Prozess so gestalten, dass EIN<br />
Mitarbeiter den Vorgang EINMAL anpackt und alle<br />
Einrichtungen vorn<strong>im</strong>mt, mit dem Ergebnis einer<br />
Durchlaufzeit von 20 Minuten statt einer Woche?<br />
Und wenn dies aufgrund einer zu breiten Qualifikationsanforderung<br />
nicht möglich ist, bestehen noch Ansätze,<br />
die Prozessschritte parallel zu fahren und somit<br />
auch die Durchlaufzeit stark zu reduzieren.<br />
Bei der Analyse des SOLL-Zustandes ist auch die<br />
Frage zu stellen, ob die einzelnen Bestandteile nach<br />
wie vor von der internen Organisation erbracht werden<br />
sollten, oder ob es aufgrund von Standardisierung<br />
und Mengeneffekten nicht sinnvoll ist, Teile der<br />
Leistungserbringung an Externe zu verlagern.<br />
Sind die Treiber für Veränderungen erst einmal identifiziert,<br />
lassen sich auch Regeln und Richtlinien für<br />
zukünftige Veränderungen ableiten. Diese sollten<br />
gleich parallel zum <strong>Opt<strong>im</strong>ierung</strong>sprozess erarbeitet<br />
und definiert werden. Sie erleichtern das Management<br />
zukünftiger Veränderungen. Eine Regel könnte<br />
beispielsweise lauten, dass be<strong>im</strong> Hinzufügen neuer<br />
Serverklassen nur best<strong>im</strong>mte Marken erlaubt sind.<br />
Dies wäre eine wichtige Richtlinie z.B. zur Sicherstellung<br />
eines auseichend hohen Einkaufsvolumens<br />
in der Zukunft und Lernkurveneffekten in der<br />
Betreuung. Be<strong>im</strong> Ersatz bestehender Server würde<br />
zudem die <strong>IT</strong>-Landschaft sukzessive homogener.<br />
Der Veränderungsbedarf wird in Projekten beschrieben.<br />
Diese werden priorisiert und in über einen Projektumsetzungsplan<br />
<strong>im</strong>plementiert.<br />
Relevanz für Image der <strong>IT</strong><br />
Natürlich lässt sich der Wertbeitrag der <strong>IT</strong>-<br />
Organisation zum Gesamterfolg eines Unternehmens<br />
nicht allein auf greifbare Produkte und etwa die Frage<br />
reduzieren, ob ein neuer PC nun für 500 oder für<br />
550 Euro bereitgestellt wird. Die Qualität der Anwendungslandschaft<br />
sowie ihre ständige, flexible<br />
Anpassung an die Anforderungen aus den Geschäftsprozessen<br />
und der Unternehmensentwicklung,<br />
sind sicherlich ungleich wichtiger. Trotzdem sollten<br />
sowohl der Imageeffekt eines guten und effizient be-
eitgestellten <strong>IT</strong>-Warenkorbes als auch das Effizienzpotenzial<br />
nicht unterschätzt werden.<br />
Denn der <strong>IT</strong>-Warenkorb ist das Aushängeschild<br />
der <strong>IT</strong> <strong>im</strong> Unternehmen. Die Masse der<br />
Mitarbeiter <strong>im</strong> Unternehmen bildet sich darüber<br />
eine Meinung, wie gut und effektiv eine<br />
<strong>IT</strong> arbeitet. Und habe ich etwa Vertrauen in die<br />
Kompetenz einer <strong>IT</strong>, meine zukünftigen, hochinnovativen<br />
Geschäftsprozesse ordentlich<br />
durch Systeme zu unterstützen, wenn sie es<br />
noch nicht einmal schafft, mir einen Laptop<br />
innerhalb von 2 Tagen auszutauschen oder für<br />
eine Passwortfreischaltung 2 Wochen benötigt?<br />
Fazit<br />
In diesem Artikel wurde ein alternatives Vorgehensmodell<br />
vorgestellt, das sich an konkreten,<br />
für die Kunden „erlebbaren“ und „messbaren“<br />
Ergebnissen der <strong>IT</strong>-Prozesse orientiert. Es<br />
forciert Kostentransparenz und Zuordnungsfähigkeit<br />
von Kosten. Somit leistet es vor allem<br />
in Situationen, in denen das Kostenmanagement<br />
einer <strong>IT</strong> <strong>im</strong> Vordergrund steht, einen<br />
wichtigen Beitrag. Die Eignung des Modells<br />
hängt also stark von der Situation, in der sich<br />
das Unternehmen befindet, ab. Es sollte daher<br />
als alternative Vorgehensweise, nicht jedoch<br />
als „Pauschalrezept“ für jede Situation gesehen<br />
werden.<br />
Hinweis zu weiteren Informationen<br />
Zu anderen Vorgehensmodellen, die stärker<br />
den Wertbeitrag der <strong>IT</strong> in den Vordergrund<br />
stellen, hat Helbling ebenfalls Ansätze entwickelt<br />
und erfolgreich in der Praxis umgesetzt.<br />
Gerne stellen wir Ihnen die Kompetenzpräsentationen<br />
hierzu auf Anfrage zur Verfügung.<br />
Der Autor Andreas Laschke ist Senior Manager bei der<br />
Helbling Management Consulting GmbH in Eschborn<br />
www.helbling.de<br />
© Copyright Helbling Management Consulting GmbH