«transformation» - Carosoft
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auftreten, wie zum Beispiel durch: erhöhte<br />
Schreckhaftigkeit, Depressionen, andauerndes<br />
Gefühl von Teilnahmslosigkeit, Betäubt<br />
sein und Stumpfheit, Gleichgültigkeit<br />
gegenüber anderen Menschen, Vermeidung<br />
von Situationen, die mit dem Trauma<br />
zusammenhangen sowie auch Schlaf-<br />
störungen und Alpträume. 41<br />
Bei den Betroffenen treten meist auch<br />
Gedächtnislücken auf, sodass sie an manchen<br />
Tagen gar nicht wissen, wer sie am<br />
morgen in Stadt gegrüsst hat, oder wie<br />
sie plötzlich an einen anderen Ort gelangt<br />
sind. Dass kommt daher, dass sich die Person<br />
nicht an alle Handlungen der anderen<br />
Persönlichkeiten erinnern kann, oder teilweise<br />
sie überhaupt nicht wahrnimmt.<br />
25<br />
2.4 Ursache für die Entstehung<br />
multipler Persönlichkeiten<br />
Als erstes möchte ich Ihnen gerne<br />
ein Fallbeispiel aus Christian Scharfetters<br />
Buch vorstellen. Es handelt sich dabei um<br />
eine junge Frau vorstellen, welche an dissoziativer<br />
Identitätsstörung leidet.<br />
Die 23-jährige Frau zählt neun Teilpersonen<br />
auf, die sie im Einzelnen beschreibt.<br />
Sie sagt dazu: «Ich bin die Leere<br />
zwischen diesen Personen».<br />
Sie stammt aus einer unerwünschten<br />
Schwangerschaft, überlebte im Uterus<br />
ihrer Mutter einen Abtreibungsversuch,<br />
wurde von den Eltern, die beide Alkoholiker<br />
sind, zu zwei Onkeln gegeben, wo<br />
sie durch Jahre hindurch unter Todesdrohungen<br />
täglich sexuell missbraucht wurde.<br />
«Ich musste damals lernen (während<br />
der Missbrauchsakte), ins Tapetenmuster<br />
der Wand wegzutreten. Die Welt war immer<br />
gefährlich, so habe ich eine eigene Welt<br />
gebaut.» Sie beschreibt die neuen Teilpersönlichkeiten:<br />
Eine erwachsene Arbeitsper-<br />
son, eine 15-jährige Bschützerin, die ag-<br />
gressiv und seit dem 8. Lebensjahr selbst<br />
verletzend sein kann, ein sprachloses«ganz<br />
kleines Mädchen», eine «Fassade» «le-<br />
bendig-tot»), einen störenden und entwer-<br />
tenden Dämon, eine religiös-gläubige Per-<br />
son, eine schützende Zauberin, einen<br />
namenlosen kleinen Knaben, eine allen<br />
fern stehende «Vikiana».<br />
Maturarbeit I 2. Transformation in der Psychologie I Dissoziative Identitätsstörung<br />
Diese Frau mit Anorexie, Bulimie, Adipositas,<br />
Selbstverletzungen, vielen Suizidversuchen,<br />
Depressionen und Angstsyndromen<br />
erlebt seit dem 21. Lebensjahr<br />
auch optische, akustische und taktile<br />
Halluzinationen: Dämonen, die sie plagen,<br />
ihr zu essen und zu leben verbieten,<br />
die wie «halbverweste Leichen» aussehen.<br />
Teilweise sprechen in ihrer je eigenen Art<br />
zu ihr. 42<br />
Bei 95% aller Patienten, welche multiple<br />
Persönlichkeitsstörungen aufweisen,<br />
ist die Ursache dieser Störung auf<br />
einen Missbrauch in der frühen Kindheit<br />
zurückzuführen. Dies kann ein sexueller,<br />
physischer, psychischer oder ritueller<br />
Missbrauch sein. In den meisten Fällen<br />
41 www.dissoziative-identitaetsstoerung.de<br />
42 Christian Scharfetter, Dissoziation – Split – Fragmentation,<br />
Seite 14, Hans Huber, Bern, 1999<br />
43 Eigenliteratur, Seite 35/36, von Dr. med. Robert M. McShine MHA,<br />
Stv. Ärztlicher Direktor<br />
sind es Frauen, genau gesagt in über 80%<br />
der Geschehnisse, welche eine gespaltene<br />
Persönlichkeit entwickeln. Häufig ist<br />
der Grund dafür, dass Mädchen häufiger<br />
Opfer sexuellen Missbrauchs werden als<br />
Knaben.<br />
Um diese schwere Traumatisierung<br />
im frühen Alter zu verarbeiten, fangen<br />
die Kinder an, das Geschehene mit einem<br />
Abwehrmechanismus unschädlich zu machen.<br />
43 Das Kind kann sich nur dann vor<br />
dem Schmerz des Missbrauchs schützen,<br />
wenn es die Erinnerungen vom bewussten<br />
Gedächtnisbesitz trennt. Wiederholt<br />
sich jedoch der Missbrauch, fängt das<br />
Kind an, sich mehrere Persönlichkeiten<br />
zu bilden. Jeder Persönlichkeit teil sie ein<br />
26