Thioglycolat-Bouillon Clear - Heipha Dr.Müller GmbH
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Prinzip der Methode und Verfahrensbeschränkungen<br />
<strong>Thioglycolat</strong> und L-Cystin senken das Redoxpotential des Mediums, wodurch anaerobe Bedingungen<br />
hergestellt werden. Auch Quecksilber und andere Schwermetalle werden durch diese Substanzen inaktiviert.<br />
Der Zusatz von Agar und Geliermittel verhindert eine schnelle Diffusion von Sauerstoff im Medium<br />
und sorgt damit ebenfalls für die Aufrechterhaltung von anaeroben Bedingungen, bei gleichzeitig klarem<br />
Aussehen.<br />
Das Medium enthält weiterhin Resazurin als Redoxindikator, wodurch die Farbe des Mediums unter aeroben<br />
Bedingungen nach rosa wechselt.<br />
Strikte Anaerobier, wie z.B. Clostridium sporogenes wachsen im unteren, gelblich gefärbten Teil der<br />
<strong>Bouillon</strong>. Fakultative Anaerobier, wie z. B. Staphylococcus aureus wachsen überall in der <strong>Bouillon</strong>. Aerobe<br />
Keime, wie z.B. Pseudomonas aeruginosa wachsen nur an der Oberfläche im oxidierten, leicht rosa<br />
gefärbten Teil der <strong>Bouillon</strong>. Da die Inkubation unter aeroben Bedingungen stattfindet, muss insbesondere<br />
für das direkte Inokulationsverfahren in Flaschen für eine Belüftung während der Inkubation gesorgt werden,<br />
um den Aerobiern genügend Sauerstoff zu Verfügung zu stellen. Am Ende der Inkubationszeit sollte<br />
jedoch nicht mehr als die obere Hälfte des Medium einen Farbumschlag von gelb nach rosa aufweisen.<br />
Untersuchungsmaterial und Testvorbereitung / Beschreibung der Durchführung;<br />
Leistungsdaten<br />
<strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> in Flaschen mit Septum oder Schraub-Septum-Verschluss wird unter Vakuum<br />
verschlossen, so dass in der Flasche ein Unterdruck vorliegt. Dies könnte beim Öffnen des Deckels, z. B.<br />
im Rahmen einer Direktbeschickung, zum Eintritt unsteriler Luft und somit zur Kontamination des Kulturmediums<br />
führen. Daher wird empfohlen, vor dem Öffnen des Verschlusses bzw. Durchstechen des Septums<br />
mit einer Kanüle mittels einer sterilen Belüftungseinheit kontrolliert sterile Luft in die Flasche einzuleiten.<br />
Hierzu wird die Verschlusskappe entfernt und das Septum desinfiziert. Danach wird das Septum mit einer<br />
sterilen Belüftungseinheit durchstochen und sterile Luft in die Flasche geleitet. Wenn keine sterile Belüftungseinheit<br />
zur Verfügung steht, sollte sicher gestellt sein, dass die Untersuchungsumgebung keimfrei<br />
ist (Reinraum der Klasse A oder Isolator).<br />
Die <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> kann nach Validierung entsprechend der Europäischen und US Pharmakopöen<br />
zur Steriltestung von Arzneimitteln eingesetzt werden. Dabei ist dieses Medium zum Nachweis<br />
von Anaerobiern und fakultativ anaeroben Mikroorganismen geeignet. Entsprechend der Vorgaben der<br />
Pharmakopöen wird der Steriltest vorzugsweise als Membranfiltrationsverfahren durchgeführt.<br />
Bei der alternativ möglichen Direktbeimpfung sollte die Menge des zu untersuchenden Probenmaterials<br />
10% des Volumens der <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> nicht überschreiten.<br />
Kulturbedingungen<br />
Die beimpfte <strong>Bouillon</strong> wird für 14 Tage bei 30-35°C inkubiert und anschließend auf Trübung durch das<br />
Wachstum von Mikroorganismen geprüft.<br />
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