Thioglycolat-Bouillon Clear - Heipha Dr.Müller GmbH
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<strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong><br />
1464560010 (heipha 490100d), 1463330010 (heipha 490100sd)<br />
Zweckbestimmung und Anwendungsbereich<br />
<strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> ist ein Komplexmedium zur Anzüchtung von anaeroben, aber auch einigen<br />
aeroben Mikroorganismen.<br />
Das Medium entspricht in seiner Zusammensetzung weitgehend den Empfehlungen der aktuellen European<br />
Pharmacopeia (EP) und der United States Pharmacopoeia (USP). Ein Teil der empfohlenen Agarmenge<br />
ist in dieser Formulierung durch ein klares, gelierendes Agens ersetzt.<br />
Die <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> eignet sich für den Sterilitätstest von pharmazeutischen Produkten.<br />
Es sind folgende Abfüllungen erhältlich:<br />
� <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> - Art.-Nr. 1464560010 (heipha 490100d) (125 ml-Flasche mit Septum,Füllvolumen<br />
100 ml)<br />
� <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> - Art.-Nr. 1463330010 (heipha 490100sd) (125 ml-<br />
Schraubverschlussflasche mit Septum, Füllvolumen 100 ml)<br />
Typische Zusammensetzung pro l<br />
Caseinpepton (Pankreashydrolysat) 15 g Glucosemonohydrat 5,5 g<br />
Hefeextrakt 5 g NaCl 2,5 g<br />
Natriumthioglycolat 0,5 g L-Cystin 0,5 g<br />
Agar / Geliermittel 0,2 g Resazurin 1 mg<br />
pH 7,1 � 0,2<br />
Die <strong>Bouillon</strong> ist klar und gelblich gefärbt.<br />
Lagerbedingungen und Verwendungsdauer<br />
Das Produkt ist gemäß den Angaben auf dem Etikett in der Originalverpackung zu lagern sowie vor Licht<br />
und direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.<br />
Die <strong>Bouillon</strong> muss vor dem Beimpfen auf Raumtemperatur gebracht werden. Die Haltbarkeit des Produktes<br />
im ungeöffneten Zustand ist auf dem Etikett angegeben. Nach Ablauf des Verfalldatums sollte es<br />
nicht mehr verwendet werden.<br />
Warnhinweise und Vorsichtsmaßregeln<br />
Die Berührung sowie das Anhusten oder -niesen eines unbeimpften Nährmediums ist generell zu vermeiden,<br />
da dies zur Kontamination des Nährmediums führen kann. Nach einem solchen Vorfall ist das<br />
Nährmedium zu verwerfen und darf nicht mehr eingesetzt werden.<br />
Nährmedien, die Inhaltsstoffe tierischen oder menschlichen Ursprungs enthalten (wie z. B. Schaf- oder<br />
Humanblut oder Fleischextrakt - siehe Zusammensetzung) sind als potentiell infektiös anzusehen. Ein<br />
Kontakt des Anwenders mit solchen Medien ist zu vermeiden. Nach direktem Kontakt mit dem Medium<br />
wird die Desinfektion des betroffenen Hautareals empfohlen.<br />
Mikrobiologische Fertigmedien sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt.<br />
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Prinzip der Methode und Verfahrensbeschränkungen<br />
<strong>Thioglycolat</strong> und L-Cystin senken das Redoxpotential des Mediums, wodurch anaerobe Bedingungen<br />
hergestellt werden. Auch Quecksilber und andere Schwermetalle werden durch diese Substanzen inaktiviert.<br />
Der Zusatz von Agar und Geliermittel verhindert eine schnelle Diffusion von Sauerstoff im Medium<br />
und sorgt damit ebenfalls für die Aufrechterhaltung von anaeroben Bedingungen, bei gleichzeitig klarem<br />
Aussehen.<br />
Das Medium enthält weiterhin Resazurin als Redoxindikator, wodurch die Farbe des Mediums unter aeroben<br />
Bedingungen nach rosa wechselt.<br />
Strikte Anaerobier, wie z.B. Clostridium sporogenes wachsen im unteren, gelblich gefärbten Teil der<br />
<strong>Bouillon</strong>. Fakultative Anaerobier, wie z. B. Staphylococcus aureus wachsen überall in der <strong>Bouillon</strong>. Aerobe<br />
Keime, wie z.B. Pseudomonas aeruginosa wachsen nur an der Oberfläche im oxidierten, leicht rosa<br />
gefärbten Teil der <strong>Bouillon</strong>. Da die Inkubation unter aeroben Bedingungen stattfindet, muss insbesondere<br />
für das direkte Inokulationsverfahren in Flaschen für eine Belüftung während der Inkubation gesorgt werden,<br />
um den Aerobiern genügend Sauerstoff zu Verfügung zu stellen. Am Ende der Inkubationszeit sollte<br />
jedoch nicht mehr als die obere Hälfte des Medium einen Farbumschlag von gelb nach rosa aufweisen.<br />
Untersuchungsmaterial und Testvorbereitung / Beschreibung der Durchführung;<br />
Leistungsdaten<br />
<strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> in Flaschen mit Septum oder Schraub-Septum-Verschluss wird unter Vakuum<br />
verschlossen, so dass in der Flasche ein Unterdruck vorliegt. Dies könnte beim Öffnen des Deckels, z. B.<br />
im Rahmen einer Direktbeschickung, zum Eintritt unsteriler Luft und somit zur Kontamination des Kulturmediums<br />
führen. Daher wird empfohlen, vor dem Öffnen des Verschlusses bzw. Durchstechen des Septums<br />
mit einer Kanüle mittels einer sterilen Belüftungseinheit kontrolliert sterile Luft in die Flasche einzuleiten.<br />
Hierzu wird die Verschlusskappe entfernt und das Septum desinfiziert. Danach wird das Septum mit einer<br />
sterilen Belüftungseinheit durchstochen und sterile Luft in die Flasche geleitet. Wenn keine sterile Belüftungseinheit<br />
zur Verfügung steht, sollte sicher gestellt sein, dass die Untersuchungsumgebung keimfrei<br />
ist (Reinraum der Klasse A oder Isolator).<br />
Die <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> <strong>Clear</strong> kann nach Validierung entsprechend der Europäischen und US Pharmakopöen<br />
zur Steriltestung von Arzneimitteln eingesetzt werden. Dabei ist dieses Medium zum Nachweis<br />
von Anaerobiern und fakultativ anaeroben Mikroorganismen geeignet. Entsprechend der Vorgaben der<br />
Pharmakopöen wird der Steriltest vorzugsweise als Membranfiltrationsverfahren durchgeführt.<br />
Bei der alternativ möglichen Direktbeimpfung sollte die Menge des zu untersuchenden Probenmaterials<br />
10% des Volumens der <strong>Thioglycolat</strong>-<strong>Bouillon</strong> nicht überschreiten.<br />
Kulturbedingungen<br />
Die beimpfte <strong>Bouillon</strong> wird für 14 Tage bei 30-35°C inkubiert und anschließend auf Trübung durch das<br />
Wachstum von Mikroorganismen geprüft.<br />
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Qualitätskontrolle<br />
Teststamm Inokulum /<br />
Inkubationsbedingungen<br />
Clostridium sporogenes<br />
ATCC 11437<br />
Clostridium sporogenes<br />
ATCC 19404<br />
Staphylococcus aureus<br />
ATCC 6538<br />
Pseudomonas aeruginosa<br />
ATCC 9027<br />
Weiterführende Identifizierung<br />
10-100 KBE/<br />
1 d bei 34 ± 1°C<br />
10-100 KBE/<br />
1 d bei 34 ± 1°C<br />
10-100 KBE/<br />
1 d bei 34 ± 1°C<br />
10-100 KBE/<br />
1 d bei 36 ± 1°C<br />
Wachstumseigenschaften<br />
gutes Wachstum, sichtbare Trübung<br />
des Mediums<br />
gutes Wachstum, sichtbare Trübung<br />
des Mediums<br />
gutes Wachstum, sichtbare Trübung<br />
des Mediums<br />
gutes Wachstum, sichtbare Trübung<br />
des Mediums<br />
Der Steriltest gilt als bestanden, wenn am Ende der Inkubationszeit kein Wachstum von Mikroorganismen<br />
im Medium feststellbar ist.<br />
Im Falle einer Trübung des Medium empfiehlt es sich, eine Identifizierung der gewachsenen Mikroorganismen<br />
durchzuführen, um die Ursache der Kontamination zu klären und Korrektivmaßnahmen einleiten<br />
zu können.<br />
Entsorgung<br />
Bitte beachten Sie bei der Entsorgung von bewachsenen Nährmedien die jeweils gültigen gesetzlichen<br />
Vorschriften (z. B. 20 Minuten bei 121°C autoklavieren, desinfizieren, verbrennen usw.).<br />
Literatur<br />
European Pharmacopoeia 7.1 (2010); 2.6.1. Sterility.<br />
United States Pharmacopoeia 32 NF 27 1 st supplement (2009): Sterility tests.<br />
heipha <strong>Dr</strong>. <strong>Müller</strong> <strong>GmbH</strong> Tel. +49 (0) 62 21 -7 59 01 -0<br />
Lilienthalstraße 16 Fax +49 (0) 62 21 -7 59 01 -9 90<br />
D-69214 Eppelheim e-mail info@heipha.de<br />
www.heipha.com<br />
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