Im Blickfeld - Sauer
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Im Blickfeld - Sauer
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<strong>Im</strong> <strong>Blickfeld</strong><br />
Auf<br />
S I<br />
... schweben alle Besitzer<br />
eines Original J. P.<br />
<strong>Sauer</strong> & Sohn Luftwaffen-<br />
Drillings M 30, von dem<br />
es nur rund 1200 Stück<br />
geben soll.
Sascha Numßen<br />
KkMur selten in der Geschichte<br />
m w machte eine zivile Jagdwaffe<br />
mit einem Hochwildkaliber beim<br />
Militär Karriere. Der Luftwaffen-<br />
Drilling M 30 ist eine der rühmlichen<br />
Ausnahmen. Doch gibt es<br />
unter Fachleuten unterschiedliche<br />
Meinungen, wie und ob er überhaupt<br />
in erwähnenswerten Stückzahlen<br />
(außer auf Propagandafotos)<br />
zur fliegenden Truppe kam.<br />
Doch der Reihe nach: Während<br />
des il. Weltkriegs rieben sich die<br />
verbündeten Italiener in Nordafrika<br />
mehr und mehr auf, und so<br />
ersuchte Benito Mussolini Berlin<br />
um Militärhilfe. Die Aufstellung eines<br />
deutschen Afrika-Korps war<br />
bis 1941 abgeschlossen, und der<br />
Feldzug begann im März unter<br />
der Führung Erwin Rommels mit<br />
Stützungsaktionen der italienischen<br />
Truppen und ersten Aufklärungsvorstößen.<br />
Das besondere<br />
Klima und der Kampf in der<br />
Wüste machten aber bereits im<br />
Vorfeld die Beschaffung spezieller<br />
Uniformen und Ausrüstungsgegenstä'nde<br />
dringend erforderlich.<br />
Jkf otfall-Koffer: Deutsche Pi-<br />
I f loten führten schon vorher<br />
standardmäßig die Walther PPK<br />
in 7,65 mm in einem Uniform-Futeral<br />
an der linken Körperseite<br />
und zusätzlich eine Signalpistole.<br />
Die Flugzeugbesatzungen von<br />
Fernaufklärern, Sturzkampfverbänden<br />
(Stuka) und Jagdfliegern,<br />
deren Route über unwirtliches<br />
Gebiet oder eben die nordafrikanische<br />
Wüste führte, sollten dann<br />
ab sofort vor dem Start zusätzlich<br />
einen flachen, dunkelgrünen<br />
Alukasten mit den Außenmaßen<br />
678 x 185 x 100 mm und einem<br />
Gewicht von 10,1 kg ausgehändigt<br />
bekommen.<br />
In ihm lag ein zerlegter Drilling<br />
mit Schrotkalrber 12/65 und der<br />
Kugel 9,3 x 74 R. An Munition beinhaltete<br />
jeder Kasten 25 Rottweil-Schrotpatronen<br />
3,5 mm, 20<br />
Brenneke-Flintenlaufgeschosse<br />
und 20 RWS-Kugelpatronen mit<br />
H-Mantel-Geschoß sowie einen<br />
Reinigungskasten mit Putzstock,
<strong>Im</strong> <strong>Blickfeld</strong><br />
Bürsten, Öl, Werg und einen<br />
Gewehrriemen aus braunem<br />
Leder. Mit dem Drilling sollte<br />
der abgeschossene oder zu einer<br />
Notlandung gezwungene<br />
Pilot sein Überleben sichern<br />
können.<br />
Hält man den Kasten heute in<br />
der Hand, fragt man sich unweigerlich,<br />
wie so viel Zeug da<br />
reinpassen konnte. Die Antwort<br />
liefert einem die Bedienungsanleitung,<br />
die empfahl,<br />
beim Wiedereinpacken eine<br />
bestimmte Reihenfolge einzuhalten:<br />
"(.,.) so istdie Reihenfolge<br />
des Einlegens in den Transportkasten:<br />
a) In das rechte<br />
Fach: 25 Schrotpatronen und<br />
10 Brenneke-Patronen. b) In<br />
das linke Fach: 2x10 Kugelpatronen,<br />
nebeneinander.<br />
c) In das mittlere Fach: 1 Reinigungskasten,<br />
d) Zwischen<br />
Lauf und Verschlußstück, 10<br />
Brenneke-Patronen und 1 Gewehrriemen,<br />
e) Lauf mit aufgesetztem<br />
Vorderschaft mit<br />
Mündung nach links. (...) also<br />
Kugellauf nach oben, f) Kolben<br />
und Verschlußstück so<br />
einlegen, daß die Backe nach<br />
unten und die Kappe nach<br />
links zeigt"<br />
• J|#er sich einen Notausmm<br />
stieg mit dem Fallschirm<br />
oder die Bruchlandung<br />
mit einem Flugzeug vorstellt,<br />
dem wird schnell klar, daß diese<br />
Lösung nicht optimal war.<br />
Dennoch hatte sie wohl zwei<br />
entscheidende Gründe: Zum<br />
einen fehlte die Zeit, eine Son-<br />
54<br />
Propaganda oder nicht?<br />
Stuka- und ME-210-Piloten,<br />
die über die nordafrikanische<br />
Wüste flogen,<br />
bekamen den Luftwaffen-<br />
Drilling mit an Bord.<br />
Manchmal wohl auch ohne<br />
den Aluminiumkoffer,<br />
wie das Bild zeigt.<br />
derwaffe für diesen Zweck zu<br />
entwickeln. Zum anderen<br />
waren der oberste Befehlshaber<br />
der Luftwaffe, Hermann<br />
Göring, und der für die Ausrüstung<br />
der Luftwaffe zuständige<br />
Generalluftzeugmeister<br />
sowie Chef des damaligen Technischen<br />
Amtes im Reichsluftfahrt-Ministerium<br />
Ernst Udet<br />
passionierte Jäger. Sie kannten<br />
sich schon aus gemeinsamen<br />
Zeiten im Geschwader Richthofen<br />
während des Ersten<br />
Weltkriegs. Sie besannen sich<br />
wahrscheinlich auf den universell<br />
einsetzbaren und damals<br />
jagdlich weitverbreiteten Drilling.<br />
Ohnehin trafen sich beide<br />
oft zur Jagd in der Rominter<br />
Heide, und von Udet ist ferner<br />
bekannt, daß er auch im Suhler<br />
Raum bei Hugo Schmeisser<br />
gejagt haben soll — die Verflechtungen<br />
von Industrie und<br />
obersten Führern aus der Beschaffung<br />
lassen sich an diesem<br />
Beispiel nur erahnen.<br />
Fliegerbraut oder Försterwaffe?<br />
In welchem Umfang<br />
die Drillinge jemals in die<br />
Cockpits gelangten, darüber<br />
läßt sich heute trefflich spekulieren.<br />
Ein anderer Ansatz in<br />
Sammlerkreisen jedenfalls ist<br />
unspektakulärer: Die Luftwaffe<br />
verfügte mit dem Kriegsausbruch<br />
und der massiven Erweiterung<br />
des deutschen<br />
Hoheitsgebietes auch über<br />
immer mehr Flugplätze im besetzten<br />
Ausland mit zum Teil<br />
gewaltigen Flächen. Da deutsches<br />
Recht auch dort galt,<br />
waren sie keine rechtsfreien<br />
Räume, sondern juristisch gesehen<br />
Jagd- und Forstbezirke.<br />
Das Jagdrecht wurde dort von<br />
jagdlich ausgebildeten Luftwaffenangehörigen<br />
ausgeübt,<br />
die solche Drillinge als Dienstwaffen<br />
geführt haben sollen.
Den Original Luftwaffen-Drilling gab es nur in der Schrot-<br />
Kugel-Kombination 12/65 und 9,3 x 74 R. Wie beim<br />
normalen Serienmodell 30 hatte er eine bunt gehärtete<br />
Basküle, dafür aber den stilisierten Luftwaffenadler mit<br />
Hakenkreuz in den Fängen auf dem rechten Schrotlauf ...<br />
Modell: Luftwaffen-Drilling M 30<br />
Hersteller: J. P. <strong>Sauer</strong> & Sohn, Suhl<br />
Kaliber: 12/65 und 9,3 x 74 R<br />
Kapazität: dreischüssig, 2 x Schrot, 1 x Kugel<br />
Gesamtlänge: 1078 mm<br />
Kugellauf: 650 mm, 6 Züge rechts<br />
Gewicht: 3468 g (leer)<br />
Ausführung: buntgehärtete Stahlbasküle,<br />
Nußbaumholzschaft mit Deutscher Backe,<br />
Französischer Stecher, Lauf-Wa hl Schalter auf der<br />
Scheibe, Sicherung am Kolbenhals links, automatische<br />
Klappkimme (erscheint beim Umschalten<br />
auf Kugel) und Perlkorn, Riemenbügel, stilisierter<br />
Luftwaffen-Adler mit Hakenkreuz auf rechtem<br />
Schrotlauf und rechter Seite des Hinterschafts,<br />
Alukasten mit Munition und Zubehör.<br />
Bei allen Luftwaffen-Drillingen<br />
findet sich auf der Scheibe vor<br />
dem Schrot-Kugel-Umschalter<br />
die Marke "W.St." für Waffenstelle,<br />
die vor dem Bunteinsetzen<br />
eingraviert wurde. Viele<br />
von ihnen dienten ursprünglich<br />
— so dieser Erklärungsansatz<br />
— dem Forstschutz auf den<br />
Flughäfen und wurden erst<br />
dann als Überlebenswaffe angesehen.<br />
Und weil sie sich<br />
eben so gut für die Jagd eigneten,<br />
ist es ebenfalls nicht unwahrscheinlich,<br />
daß sie bei<br />
dem einen oder anderen jagenden<br />
Offizier einfach hän-<br />
gengeblieben sind. Das nicht<br />
allzu viele einen echten Einsatz<br />
gesehen haben, könnte auch<br />
diese Anekdote untermauern:<br />
Der ehemalige Kommandant<br />
des Flughafens Braunschweig-<br />
Waggum (mit angegliedertem<br />
Luftzeugamt) übergab den<br />
einmarschierenden Amerikanern<br />
allein 50 (!) neue Luftwaffen-Drillinge<br />
— gemessen an<br />
der Gesamtzahl eine gewaltige<br />
Summe.<br />
yagdliches Wissen findet<br />
sich in der Bedienungsanleitung<br />
wieder: "Der Drilling<br />
... und auf der rechten Hinterschaftseite. Nach hinten<br />
schließt der Kolben mit einer dünnen Bakelitkappe ab.
<strong>Im</strong> <strong>Blickfeld</strong><br />
M 30 ist eine Waffe, die für<br />
jagdliche Zwecke Verwendung<br />
findet (...) Das Brenneke-<br />
Flintenlaufgeschoß (Bleigeschoß)<br />
ist ein wirkungsvoller<br />
Kugelschuß aus dem Schrotlauf.<br />
Es ist geeignet für Rotund<br />
Schwarzwild..."<br />
Die enge Verknüpfung von Jagen<br />
und Fliegen führte auf der<br />
anderen Seite auch zu ungewöhnlichenAusbildungsmethoden.<br />
Generaloberst Udet<br />
ließ an den Jagdflieger-Schulen<br />
das Wurfscheiben-<br />
Schießen als Pflichtfach einführen,<br />
da es die Reflexe und<br />
das richtige Vorhaltemaß<br />
schulte, beides wichtige<br />
Standbeine im Luftkampf.<br />
Flinten dazu bezog man von<br />
den Berlin-Suhler-Waffenwerken<br />
(BSW), Gebr. Merkel und<br />
von J. P. <strong>Sauer</strong> & Sohn. Sie erhielten<br />
wie die Luftwaffen-<br />
Drillinge eine Bestempelung<br />
mit Adler und Hakenkreuz auf<br />
Lauf und Schaft und sind bei<br />
Sammlern heute gleichfalls<br />
sehr gesuchte (vielleicht sogar<br />
noch seltenere) Stücke.<br />
us der Serie: Der Luftwaffen-Drilling<br />
selbst ist eigentlich<br />
ein ganz normaler ziviler<br />
Drilling des Baumusters<br />
Modell 30/32 (ohne und mit<br />
Gravur) von J. P. <strong>Sauer</strong> & Sohn<br />
in Suhl und fällt in der Konfiguration<br />
12 — 9,3 mm doch recht<br />
klobig aus. Mit rostträgen<br />
Nirosta-Läufen wurden die<br />
Modelle in dieser Kaliberkombination<br />
auch 'Tropendrilling"<br />
genannt — der berühmte Afrikaforscher<br />
Ernst A. Zwilling<br />
etwa führte einen solchen<br />
Dreiläufer bei seinen Expeditions-<br />
und Jagdreisen nach Kamerun:<br />
"Der Tropendrilling<br />
von <strong>Sauer</strong> & Sohn ist auch in<br />
Afrika eine richtige Gebrauchswaffe.<br />
(...) Dieser kurz-<br />
In dem stabilen und staubsicheren Alu-Koffer fand der<br />
zerlegte Drilling Platz. Mit dabei ein dreiteiliger Putzstock<br />
mit diversen Bürsten, Olflasche sowie Lederriemen. Das<br />
Inhaltsverzeichnis auf der Deckelinnenseite (rechts im Bild)<br />
gibt Aufschluß über den gesamten Inhalt des Koffers.<br />
läufige Drilling ist auf der Jagd<br />
im äquatorialen Regenwald<br />
für alles Wild, abgesehen von<br />
Elefanten, zu gebrauchen."<br />
Vom Standard M 30 hob sich<br />
der Luftwaffen-Drilling nur<br />
durch den stilisierten Luftwaffenadler<br />
mit Hakenkreuz hinten<br />
am rechten Schrotlauf und<br />
auf der rechten Seite des Hinterschafts<br />
sowie durch seine<br />
Lieferung in einer speziellen,<br />
staubsicher abgedichteten Alukiste<br />
mit Zubehör ab.<br />
Die Aufträge in unterschiedlichem<br />
Umfang wurden nurvon<br />
Zeit zu Zeit in der Jagdwaffenabteilung<br />
von <strong>Sauer</strong> & Sohn<br />
abgearbeitet, allerdings sehr<br />
schleppend, weil das Personal<br />
in den Kriegszeiten stärker in<br />
die Militärwaffenfertigung abgezogen<br />
wurde. Somit fand<br />
keine echte Serienproduktion<br />
statt. 1941/42 entstanden<br />
etwa sechs bis zehn Luftwaffen-Drillinge<br />
in der Woche.<br />
Dabei brauchten die Arbeiter<br />
56 VISIER 3/2006
Ab Mitte der 50er Jahre hatten<br />
schwedische Jet-Piloten den<br />
S & W M 1 2 Airweight dabei,<br />
den US-Kollegen wurde ab<br />
Ende der Fünfziger ein neues<br />
Survivalgewehr mitgegeben.<br />
nicht auf die damals angeordnete<br />
Zeit- und Materialeinsparung<br />
zu achten. Sie durften<br />
aus dem vollen schöpfen, weil<br />
das Herreswaffenamt außen<br />
vor war und der Auftrag direkt<br />
vom Reichsluftfahrt-Ministerium<br />
kam.<br />
Zahl-Tag: Mit der Kapitulation<br />
der deutsch-italienischen<br />
Truppen am 13. Mai<br />
1943 fiel der Verwendungszweck<br />
"Afrika-Korps" natürlich<br />
weg. Die Drillinge wurden<br />
trotzdem weiter gefertigt und<br />
statt dessen verstärkt an Fern-<br />
F lug begleiten<br />
Für den Fall der Fälle führten Piloten auch nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg Waffen im Cockpit mit.<br />
Meist waren dies Pistolen oder Revolver wie die 22er PPKs bei den Israelis<br />
oder seit 1956 bei der schwedischen Luftwaffe der Smith & Wesson<br />
M12 Airweight mit mittelgroßem K-Rahmen in .38 Special. Ende der 50er<br />
Jahre wechselte die US Air Force zu einem neuen Survivalgewehr, dem<br />
"Riffe Shotgun Survival Cal. .22/.410M 6" von Springfield Armory. Die in<br />
Blechprägebauweise gefertigte Kipplaufwaffe mit Doppelhakenverriegelung<br />
wurde später auch in Lizenz von CZ (Ceskä Zbrojovka) gefertigt<br />
und hatte im Hinterschaft integrierte Patronen ha Iter für vier Schrot- und<br />
15 KK-Patronen. Großwild ließ sich damit natürlich nicht erlegen, aber<br />
auf 25 beziehungsweise 50 Meter reichten Schrot und Kugel für Flugwild<br />
und Tiere bis Hasengröße locker aus. Damit war zumindest die Nahrungsbeschaffung<br />
bis zur erhofften Rettung gesichert.<br />
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<strong>Im</strong> <strong>Blickfeld</strong><br />
aufklärer und an Flugpersonal<br />
in abgelegenen Gebieten ausgegeben.<br />
Eine private Nutzung<br />
kam dabei wohl immer häufiger<br />
vor. Die Verwahrung übernahmen<br />
die Luftzeugämter,<br />
die die Drillinge dann bei Bedarfausgaben.<br />
Bis zum Kriegsende<br />
wurden schätzungsweise<br />
1200 Stück bei <strong>Sauer</strong> &<br />
Sohn gefertigt, wobei keine eigenen<br />
Seriennummern vergeben<br />
wurden - sie flössen in<br />
die eingeschränkte Jagdwaffen-Produktion<br />
der Kriegsjahre<br />
in folgende Nummernbereiche<br />
ein:<br />
- 336 xxx<br />
- 337 xxx<br />
- 338 xxx<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
tauchten dann noch einige<br />
Original Luftwaffen-Drillinge<br />
mit Carl Zeiss Jena Zielfernrohren<br />
"Zielsechs" auf.<br />
Aufgrund der immer wieder<br />
geäußerten Anfragen legte<br />
<strong>Sauer</strong> & Sohn in Eckernförde<br />
dann 1981 nochmal eine limitierte<br />
Auflage von 50 Stück<br />
auf, die schnell vergriffen war.<br />
Die Modellbezeichnung lautete<br />
"Luftwaffen-Drilling, Modell<br />
M 30", und die Seriennummern<br />
reichten von L 1001 bis<br />
L 1050. <strong>Im</strong> Unterschied zum<br />
Original kam der Neue nun<br />
mit<br />
•Schrotkaliber 12/70,<br />
• Gummischaftkappe,<br />
• Silbermonogrammplatte,<br />
• Silberbeschriftung,<br />
• bunteingesetzten Metallteilen,<br />
• Suhler-Einhakmontage,<br />
• Zeiss Diavari-Z 2,5-10 x 48<br />
und<br />
• einem Spezialgewehrkoffer<br />
aus Aluminium.<br />
Der damalige Preis belief sich<br />
auf 7675 DM.<br />
Verriegelt wird über doppelte Laufhaken und den Greener-Querriegel.<br />
Wählt man den Kugellaul an, drückt ein Bolzen unten in die<br />
Schienenverlängerung (Pfeil) und stellt die Kimme automatisch auf.<br />
Trotz alldem kursieren Legenden<br />
über Herstellungszahlen<br />
sowie Verwendung, und nicht<br />
selten werden auch bewußt<br />
Falschinformationen in die<br />
Welt gesetzt, um die Preise auf<br />
dem Sammlermarkt zu manipulieren<br />
— denn die 26. Ausgabe<br />
des Blue Book of Gun<br />
Values listet für einen Luftwaffen-Drilling<br />
immerhin Preise<br />
von 13 500 (100 %) bis 4000<br />
(60 %) US-Dollar plus einen<br />
40prozentigen Aufschlag für<br />
den Original-Alukasten. Damit<br />
wird eins schnell klar: Nur selten<br />
wechselt ein Luftwaffen-<br />
Drilling den Besitzer, denn wer<br />
einen hat, der behält ihn —<br />
ein Leben lang. -3<br />
Die Waffe stellte uns die Firma<br />
J. P. <strong>Sauer</strong> & Sohn, Eckernförde<br />
(www.sauer-waffen.de) zur<br />
Verfügung. Vielen Dank!<br />
Stempelkunde — der "Adler mit N"<br />
zeigt den Endbeschuß mit rauchlosem<br />
Pulver an, das Ortszeichen steht für das<br />
Prüfamt Suhl, und die Ziffer " 142" weist<br />
auf den Beschüß im Januar 1942 hin.
Das "W.St." (Pfeil) hinter dem Laufwahlschalter steht<br />
für Warfenstelle. Unter dem Oberhebel zeigen die<br />
herausstehenden Signalstifte, daß das Schloß<br />
gespannt und der Drilling damit feuerbereit ist.<br />
Links am Kolbenhals sitzt der Sicherungsschieber.<br />
Lesenswert: <strong>Im</strong> Peter-Arfmann-Verlag ist ein<br />
Werk über die vollständige Geschichte<br />
der Firma J. P. <strong>Sauer</strong> & Sohn (ISBN 3-9807760-2-6)<br />
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