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Fachtagung der Unternehmen Viessmann Deutschland GmbH und ...

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Techem<br />

<strong>Fachtagung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Unternehmen</strong> <strong>Viessmann</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>GmbH</strong> <strong>und</strong> Techem Energy Services<br />

<strong>Viessmann</strong>str. 1, 35108 Allendorfr/E<strong>der</strong><br />

am 20.10.2010<br />

21. Oktober 2010<br />

Referent<br />

Dr. Olaf Riecke<br />

Folie 1<br />

www.riecke-hamburg.de<br />

Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Verwalterhaftung für die Missachtung<br />

öffentlich-rechtlicher Vorschriften<br />

(EichG, EnEV; LBauO)<br />

<strong>Fachtagung</strong> am 20.10.2010<br />

Referent<br />

Dr. Olaf Riecke<br />

www.riecke-hamburg.de<br />

21. Oktober 2010 Folie 2 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

• Gesetzliche Haftung<br />

Fahrplan Teil 1<br />

– als Organ des Verbandes?<br />

– als „Organ“ <strong>der</strong> Wohnungseigentümer?<br />

– aus Delikt?<br />

• soweit er verpflichtet ist<br />

• soweit Verband verpflichtet ist<br />

• soweit Wohnungseigentümer verpflichtet sind?<br />

• Vertragliche Haftung ggü. Verband<br />

– Vertrag <strong>und</strong> § 280 BGB<br />

• Haftung aus Vertrag zu Gunsten Dritter ggü.<br />

Wohnungseigentümer<br />

21. Oktober 2010 Folie 3 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Fahrplan Teil 2<br />

• Haftung ggü. Dritten (Auskunft, Beratung …)<br />

• Haftung des Verbandes für Verwalter<br />

– § 31 BGB<br />

– § 278 BGB<br />

• Befreiungsmöglichkeiten<br />

• Einzelfälle<br />

21. Oktober 2010 Folie 4 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Gesetzliche Haftung<br />

als Organ des Verbandes<br />

• Der WEG-Verwalter hat eine Doppelfunktion bzw.<br />

Zwitterstellung (arg. § 27 Abs. 2 <strong>und</strong> 3 WEG):<br />

• Er handelt nicht nur im Einzelfall als Vertreter für alle<br />

Wohnungseigentümer, son<strong>der</strong>n auch als Organ für den<br />

Verband „Wohnungseigentümergemeinschaft“.<br />

• In den Fällen des § 27 Abs.1 WEG besteht keine<br />

Vertretungsmacht. Er hat ohne Beschluss nur<br />

Geschäftsführungskompetenz.<br />

• Besteht kein Verwaltervertrag kommt <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Haftung Bedeutung zu.<br />

21. Oktober 2010 Folie 5 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Gesetzliche Haftung aus Delikt<br />

• Eine Eigenhaftung des Verwalters aus Delikt ist denkbar.<br />

• Sie kann nicht über die Verpflichtungen nach § 27 WEG<br />

hinausgehen. Sonst ergäben sich Wertungswi<strong>der</strong>sprüche<br />

(vgl. Jennißen/Schmidt Rn.752 <strong>und</strong> Gottschalg Rn. 73).<br />

21. Oktober 2010 Folie 6 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Vertragliche Haftung ggü dem Verband<br />

• Da <strong>der</strong> Verwaltervertrag mit dem Verband abgeschlossen<br />

wird, kommt eine direkte Vertragshaftung nur in diesem<br />

Verhältnis in Betracht.<br />

• Für seine Mitarbeiter haftet <strong>der</strong> Verwalter wegen § 278 BGB.<br />

• Bei Pflichtverletzungen ergibt sich seine Haftung aus den<br />

§§ 280 ff BGB.<br />

• Die vertragliche Haftung konkurriert mit <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Haftung; kann im Einzelfall bei beson<strong>der</strong>en Vertragspflichten<br />

aber weitergehen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 7 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Konsequenz<br />

• Bei umfangreichen von <strong>der</strong> öffentlichen Hand gefor<strong>der</strong>ten<br />

Maßnahmen muss er sofort eine Eigentümerversammlung<br />

einberufen <strong>und</strong> Beschlussvorschläge unterbreiten.<br />

• Bei Handeln ohne Vertretungsmacht <strong>und</strong> z. B. im Rahmen<br />

einer GoA könnte sein Aufwendungsersatzanspruch nach §<br />

670 BGB – teilweise – verneint werden.<br />

• Zu echten Notmaßnahmen bleibt er in jedem Fall berechtigt<br />

(§ 27 Abs.3 Nr.4 iVm § 27 Abs.1 Nr.3 WEG). Hierunter fallen<br />

nur Sicherungsmaßnahmen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 8 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Haftung<br />

• Weiß <strong>der</strong> Verwalter um öffentlich-rechtliche Pflichten mit<br />

langen Übergangsfristen, muss er rechtzeitig tätig werden.<br />

• Ergehen wegen <strong>der</strong> Verzögerung Bußgeldbescheide, ist <strong>der</strong><br />

Verwalter haftbar.<br />

• Bsp.: Anbringung von Thermostatventilen nach EnEV,<br />

Rauchwarnmel<strong>der</strong>n nach LBauO, Verbrauchserfassungsgeräten<br />

etc.<br />

21. Oktober 2010 Folie 9 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Haftung aus Vertrag zu Gunsten Dritter<br />

ggü. Wohnungseigentümern<br />

• Der Verwaltervertrag mit dem Verband entfaltet Schutzwirkungen<br />

auch zugunsten <strong>der</strong> Eigentümer.<br />

• Die Pflichtverletzung kann auch in einem Unterlassen<br />

bestehen, wenn eine Verpflichtung zum Handeln bestand.<br />

• § 49 Abs.2 WEG stellt we<strong>der</strong> ein Haftungsprivileg dar (Riecke<br />

WE 2008, 148; BGH v. 18.8.2010, V ZB 164/09), noch kann er<br />

analog gelten; <strong>der</strong> Verwalter haftet idR für leichte Fahrlässigkeit<br />

bereits.<br />

• Für im Namen des Verbandes eingeschaltete Son<strong>der</strong>fachleute<br />

haftet <strong>der</strong> Verwalter aber nicht!<br />

21. Oktober 2010 Folie 10 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Verkehrssicherungspflichten<br />

• Treffen sowohl den Verband als auch die Wohnungseigentümer,<br />

§ 27 Abs.1 Nr.2 WEG.<br />

• Bsp: öff.-rechtliche Pflicht zur Gehwegreinigung <strong>und</strong> zum<br />

Schneeräumen.<br />

• Wichtig: Wenn zB <strong>der</strong> Hauswart vom Verband angestellt<br />

wurde, scheidet Vertragshaftung nach § 278 BGB zulasten<br />

des Verwalters aus. Ihn trifft nur eine Überwachungspflicht.<br />

• Lit: Gottschalg, Verwalterhaftung Rn. 280 ff<br />

21. Oktober 2010 Folie 11 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Ausgangspunkt<br />

• Verbände wie die WEG (§ 10 Abs.6 WEG) können Adressat<br />

einer Geldbuße sein (vgl. § 30 Abs.1 OWiG).<br />

• Seit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> sog. Teilrechtsfähigkeit durch BGH<br />

(vom 2.6.2005, ZMR 2005, 547) - richtig: volle<br />

Rechtsfähigkeit in Teilbereichen - sind nicht mehr primär<br />

die einzelnen Wohnungseigentümer STÖRER.<br />

21. Oktober 2010 Folie 12 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 30 OWiG - Geldbuße gegen juristische<br />

Personen <strong>und</strong> Personenvereinigungen<br />

• (1) Hat jemand<br />

• 1. als vertretungsberechtigtes Organ einer juristischen Person<br />

o<strong>der</strong> als Mitglied eines solchen Organs,<br />

• 2. als Vorstand eines nicht rechtsfähigen Vereins o<strong>der</strong> als Mitglied<br />

eines solchen Vorstandes,<br />

• 5. als sonstige Person, die für die Leitung des Betriebs o<strong>der</strong><br />

<strong>Unternehmen</strong>s einer juristischen Person o<strong>der</strong> einer in Nummer 2<br />

o<strong>der</strong> 3 genannten Personenvereinigung verantwortlich handelt,<br />

wozu auch die Überwachung <strong>der</strong> Geschäftsführung o<strong>der</strong> die<br />

sonstige Ausübung von Kontrollbefugnissen in leiten<strong>der</strong> Stellung<br />

gehört,<br />

• eine Straftat o<strong>der</strong> OWi begangen, durch die Pflichten, welche die<br />

juristische Person o<strong>der</strong> die Personenvereinigung treffen, verletzt<br />

worden sind … , so kann gegen diese eine Geldbuße festgesetzt<br />

werden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 13 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Rechtsfähigkeit ist aber nicht immer mit<br />

Rechtspersönlichkeit gleichzusetzen<br />

• arg. § 11 Abs.2 Nr.1 InsO:<br />

• § 11 Zulässigkeit des Insolvenzverfahrens<br />

• (1) Ein Insolvenzverfahren kann über das Vermögen je<strong>der</strong><br />

natürlichen <strong>und</strong> je<strong>der</strong> juristischen Person eröffnet werden. Der<br />

nicht rechtsfähige Verein steht insoweit einer juristischen<br />

Person gleich.<br />

• (2) Ein Insolvenzverfahren kann ferner eröffnet werden:<br />

• 1. über das Vermögen einer Gesellschaft ohne<br />

Rechtspersönlichkeit (offene Handelsgesellschaft,<br />

Kommanditgesellschaft, Partnerschaftsgesellschaft,<br />

Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts, Partenree<strong>der</strong>ei,<br />

Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung)<br />

21. Oktober 2010 Folie 14 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

• § 124 HGB<br />

Trotz <strong>und</strong> wegen fehlen<strong>der</strong><br />

Rechtspersönlichkeit …<br />

• (1) Die offene Handelsgesellschaft kann unter ihrer Firma<br />

Rechte erwerben <strong>und</strong> Verbindlichkeiten eingehen,<br />

Eigentum <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e dingliche Rechte an Gr<strong>und</strong>stücken<br />

erwerben, vor Gericht klagen <strong>und</strong> verklagt werden.<br />

• § 11 WEG Unauflöslichkeit <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

• (3) Ein Insolvenzverfahren über das Verwaltungsvermögen<br />

<strong>der</strong> Gemeinschaft findet nicht statt.<br />

21. Oktober 2010 Folie 15 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Kein Bußgeld gegen den Verband ?!<br />

• WEGem ist keine juristische Person iSd Owi-Recht<br />

• Sie ist auch keine Gesellschaft (vgl. § 14 Abs.2 BGB)<br />

• Konsequenz:<br />

• Die Festsetzung von Bußgel<strong>der</strong>n gegen den Verband<br />

scheidet aus!<br />

• Deshalb:<br />

• Was liegt näher als den WEG-Verwalter in die Pflicht zu<br />

nehmen?<br />

21. Oktober 2010 Folie 16 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Sieht man das an<strong>der</strong>s …<br />

• Dann wäre nur <strong>der</strong> WEG-Verwalter „Repräsentant“ <strong>und</strong><br />

vertretungsberechtigtes Organ des Verbandes;<br />

• nicht <strong>der</strong> Beirat <strong>und</strong> nicht die WE-Versammlung<br />

21. Oktober 2010 Folie 17 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Voraussetzungen<br />

• Verletzung von Verbandspflichten durch den Verwalter<br />

• Nicht: Zuwi<strong>der</strong>handlungen zulasten des Verbandes<br />

• zB: Verkehrssicherungspflichten; Verstoß gegen EichG,<br />

EnEV…<br />

• Bis zur Än<strong>der</strong>ung des § 30 OWiG kann nach h.M. (vgl.<br />

Helmrich NZM 2010, 460) <strong>der</strong> Verband sanktionslos untätig<br />

bleiben!<br />

• Das ist für sein Organ (WEG-Verwalter) mit Haftungsrisiken<br />

verb<strong>und</strong>en!<br />

21. Oktober 2010 Folie 18 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Vermeidungsstrategien<br />

Ausnutzen von Befreiungsmöglichkeiten von<br />

Nachrüstpflichten<br />

• gemäߧ 10 Abs. 6 EnEV o<strong>der</strong><br />

• gemäß § 25 EnEV.<br />

• Die dort benutzten unbestimmten Rechtsbegriffe sind<br />

freilich <strong>der</strong>zeit kaum zu handhaben.<br />

Ermächtigungsgr<strong>und</strong>lage ist § 5 Abs. 1 <strong>und</strong> 2 EnEG. Es<br />

geht also um die »übliche Nutzungsdauer« <strong>und</strong> die<br />

»Erwirtschaftung in angemessener Zeit«. In <strong>der</strong> bisherigen<br />

Rechtsprechung gilt ein 10 Jahres Vergleichszeitraum.<br />

21. Oktober 2010 Folie 19 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

• § 10 Abs.6 EnEV:<br />

§§ 10 Abs.6 <strong>und</strong> § 25 EnEV<br />

• Die Absätze 2 bis 5 sind nicht anzuwenden, soweit die für<br />

die Nachrüstung erfor<strong>der</strong>lichen Aufwendungen durch die<br />

eintretenden Einsparungen nicht innerhalb angemessener<br />

Frist erwirtschaftet werden können.<br />

21. Oktober 2010 Folie 20 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 25 Abs. 1 EnEV<br />

• Die nach Landesrecht zuständigen Behörden haben auf<br />

Antrag von den Anfor<strong>der</strong>ungen dieser Verordnung zu<br />

befreien, soweit die Anfor<strong>der</strong>ungen im Einzelfall wegen<br />

beson<strong>der</strong>er Umstände durch einen unangemessenen<br />

Aufwand o<strong>der</strong> in sonstiger Weise zu einer unbilligen Härte<br />

führen. Eine unbillige Härte liegt insbeson<strong>der</strong>e vor, wenn<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Aufwendungen innerhalb <strong>der</strong> üblichen<br />

Nutzungsdauer, bei Anfor<strong>der</strong>ungen an bestehende<br />

Gebäude innerhalb angemessener Frist durch die<br />

eintretenden Einsparungen nicht erwirtschaftet werden<br />

können.<br />

21. Oktober 2010 Folie 21 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 25 II EnEV<br />

• (2) Eine unbillige Härte im Sinne des Absatzes 1 kann sich<br />

auch daraus ergeben, dass ein Eigentümer zum gleichen<br />

Zeitpunkt o<strong>der</strong> in nahem zeitlichen Zusammenhang<br />

mehrere Pflichten nach dieser Verordnung o<strong>der</strong> zusätzlich<br />

nach an<strong>der</strong>en öffentlichrechtlichen Vorschriften aus<br />

Gründen <strong>der</strong> Energieeinsparung zu erfüllen hat <strong>und</strong> ihm<br />

dies nicht zuzumuten ist.<br />

21. Oktober 2010 Folie 22 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Unklare Rechtslage<br />

• Derzeit ist völlig offen, ob jetzt 10, 15, 20 o<strong>der</strong> sogar noch<br />

mehr Jahre gelten.<br />

• Geht man von <strong>der</strong> Nutzungsdauer/Lebensdauer des<br />

jeweiligen Bauteils aus (was m. E. konsequent ist) bzw. bei<br />

Bestandgebäuden von <strong>der</strong> noch zu erwartende Restdauer<br />

(siehe § 5 Abs. 1 S. 3 EnEG) aus, verbietet sich die<br />

pauschale Betrachtungsweise.<br />

• Die Politik (B<strong>und</strong>esministerium für Bau Verkehr) äußert sich<br />

hierzu nicht, auch die Verbände sind <strong>der</strong>zeit ratlos.<br />

21. Oktober 2010 Folie 23 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Wer auf die Politik setzt …<br />

• Es ist nicht damit zu rechnen, dass kurz- o<strong>der</strong> mittelfristig<br />

Hilfestellung aus <strong>der</strong> Politik kommen wird .<br />

• An<strong>der</strong>s war es bei Kaltwasserzählern in Hamburg. Dort gibt<br />

es inzwischen zu <strong>der</strong> Befreiungsmöglichkeit nach HBauO<br />

ein Arbeitsblatt <strong>der</strong> Behörde, indem konkretisiert wird,<br />

unter welchen Voraussetzungen eine Unzumutbarkeit/<br />

Unwirtschaftlichkeit gegeben ist <strong>und</strong> die Behörden die<br />

Befreiung von <strong>der</strong> Einbaupflicht bewilligen müssen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 24 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Bauprüfdienst (BPD) 5/2003 Nachträglicher Einbau von<br />

Einrichtungen zur Messung des Wasserverbrauchs<br />

(BPD Wasserzähler)<br />

• Nach § 39 Abs. 3 HbgBauO ist jede Wohnung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Nutzungseinheit in Gebäuden, die überwiegend Wohnzwecken<br />

dienen, mit Einrichtungen zur Messung des Wasserverbrauchs<br />

in <strong>der</strong> Wohnung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nutzungseinheit auszurüsten. Die<br />

Eigentümerinnen <strong>und</strong> Eigentümer bestehen<strong>der</strong> Gebäude sind<br />

verpflichtet, bis zum 1. September 2004 jede Wohnung o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Nutzungseinheit nach Satz 1 mit solchen Einrichtungen<br />

auszurüsten.<br />

21. Oktober 2010 Folie 25 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Ausnahmen<br />

• Ausnahmen können zugelassen werden,<br />

• soweit die Ausrüstung im Einzelfall wegen beson<strong>der</strong>er<br />

Umstände durch einen unangemessenen Aufwand o<strong>der</strong> in<br />

sonstiger Weise zu unverhältnismäßigen Kosten führt.<br />

• Der vorliegende Bauprüfdienst erläutert, unter welchen<br />

Umständen bei bestehenden Gebäuden ein<br />

unangemessener Aufwand bzw. unverhältnismäßige<br />

Kosten vorliegen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 26 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Verfahrensantrag<br />

• Der Ausnahmeantrag muss folgende Angaben enthalten :<br />

• - Wohnflächen pro Hauseingang (in m²)<br />

• - anrechenbare Installationskosten pro Hauseingang (in Euro)<br />

• - Vergleich <strong>der</strong> in die Berechnungsformel eingesetzten<br />

anrechenbaren Installationskosten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wohnfläche (Summe<br />

jeweils pro Hauseingang) mit <strong>der</strong> Kostenobergrenze<br />

• - Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen pro Hauseingang<br />

• - erfor<strong>der</strong>liche Anzahl <strong>der</strong> Wasserzähler pro Hauseingang<br />

• - Berechnung <strong>der</strong> durchschnittlichen Anzahl an Wasserzählern<br />

pro Wohnung (bezogen auf den Hauseingang)<br />

• Die erfor<strong>der</strong>liche Anzahl von Wasserzählern <strong>und</strong> die<br />

anrechenbaren Installationskosten sind über<br />

Kostenvoranschläge eines Fachbetriebes nachzuweisen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 27 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Son<strong>der</strong>fall WEG<br />

• Bei Eigentümergemeinschaften nach dem WEG kann von<br />

<strong>der</strong> Vorgabe abgewichen werden, dass die in den<br />

Bauvorlagen nachzuweisenden Parameter auf die<br />

jeweiligen Hauseingänge zu beziehen sind.<br />

• Innerhalb <strong>der</strong> Eigentumsgemeinschaften soll eine<br />

einheitliche Abrechnung erfolgen können, daher ist bei<br />

Gemeinschaften nach dem WEG die Bezugsgröße nicht<br />

zwangsläufig <strong>der</strong> Hauseingang.<br />

• Statt dessen kann die gesamte Eigentümergemeinschaft<br />

(Wohnfläche <strong>und</strong> anrechenbare Investitionskosten) in einer<br />

Berechnung berücksichtigt werden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 28 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Rspr. aus Franken<br />

• Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat mit Urteil vom<br />

28.7.2010 - 14 S 438/10 WEG für die Umstellung von Öl-<br />

Zentral-Heizung auf Fernwärme 40 Jahre zugr<strong>und</strong>egelegt!<br />

• Die Maßgeblichkeit <strong>der</strong> 40 Jahre wird nicht näher<br />

begründet; offenbar ist dies die übliche Nutzungsdauer<br />

einer Fernwärmeanlage.<br />

21. Oktober 2010 Folie 29 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Beschlussantrag lautete:<br />

• Es wird <strong>der</strong> Antrag gestellt, im Zuge des Austausches des<br />

alten Heizkessels Brötje als Energiequelle künftig die<br />

Fernwärme <strong>der</strong> N-ERGIE zu nutzen. Die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Umbaumaßnahmen an <strong>der</strong> Regelung, den Absperrungen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Pumpen können nach Auftragserteilung erfolgen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme gehen zu Lasten <strong>der</strong><br />

Instandhaltungsrücklage.<br />

• Beschluß: Für den Antrag 465 Stimmen, gegen den Antrag:<br />

294 Stimmen, Enthaltungen: 49 Stimmen, gesamt: 808<br />

Stimmen. Somit ist <strong>der</strong> Antrag mehrheitlich genehmigt.<br />

21. Oktober 2010 Folie 30 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Beanstandung ggü dem Verwalter<br />

• Der Erneuerung <strong>der</strong> Heizanlage steht nicht entgegen, dass<br />

sie <strong>der</strong>zeit funktionstüchtig ist. Eine Erneuerung ist nicht<br />

nur dann notwendig, wenn eine technische Einrichtung<br />

endgültig ausfällt, son<strong>der</strong>n schon dann, wenn sie sich in<br />

einem Zustand befindet, in dem je<strong>der</strong>zeit damit gerechnet<br />

werden muss, dass wesentliche Teile unbrauchbar werden.<br />

• Hinzu kommt, dass die Zentralheizung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> EnEV<br />

spätestens im Laufe des Jahres 2011 jedenfalls teilweise<br />

erneuert werden muss. Der zuständige Kaminkehrermeister<br />

hat ausgesagt, dass er den Kessel des Baujahres 1973 bei<br />

<strong>der</strong> nächsten Feuerstättenschau im Jahr 2011 beanstandet<br />

würde <strong>und</strong> er dann, wenn nicht binnen 3 Monaten Abhilfe<br />

geschaffen würde, die Bauaufsicht einschalten müsse. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> hatte er <strong>der</strong> Verwalterin bereits eine<br />

Beanstandung geschickt.<br />

21. Oktober 2010 Folie 31 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Kosten-Nutzen-Analyse<br />

• Die Investitionskosten für die Fernwärme sind zwar<br />

ursprünglich um ca. 4.000,00 € höher, hingegen wird die<br />

Wohnungseigentümergemeinschaft in den nächsten 40<br />

Jahren 64.500,00 € an Folgekosten gegenüber <strong>der</strong> Öl-<br />

Zentral-Heizung sparen.<br />

• Insgesamt verspricht dies innerhalb <strong>der</strong> nächsten 40 Jahre<br />

einen langfristigen finanziellen Vorteil von ca. 60.000,00 €.<br />

21. Oktober 2010 Folie 32 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Ordnungspflichtigkeit des WEG-Verwalters<br />

für Brandschutz<br />

• 1. Die Inanspruchnahme des Verwalters einer<br />

Wohnungseigentümergemeinschaft zur Sicherstellung des<br />

Brandschutzes im Bereich des Gemeinschaftseigentums<br />

durch eine Ordnungsverfügung (hier: Freihalten des<br />

Treppenhauses) ist nicht zu beanstanden.<br />

• Der Begriff <strong>der</strong> Instandhaltung (§ 27 Abs.1 Nr.2 WEG)<br />

umfasst auch die Beseitigung einer Störung <strong>der</strong><br />

öffentlichen Sicherheit o<strong>der</strong> Ordnung.<br />

• OVG NRW (Münster), Beschluss vom 15.4.2009, 10 B<br />

304/09, ZMR 2010, 78<br />

21. Oktober 2010 Folie 33 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 27 Abs.1 Nr. 2 <strong>und</strong> 3 WEG<br />

• (1) Der Verwalter ist gegenüber den Wohnungseigentümern<br />

<strong>und</strong> gegenüber <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong><br />

Wohnungseigentümer berechtigt <strong>und</strong> verpflichtet,….<br />

• 2. die für die ordnungsmäßige Instandhaltung <strong>und</strong><br />

Instandsetzung des gemeinschaftlichen Eigentums<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen zu treffen;<br />

• 3. in dringenden Fällen sonstige zur Erhaltung des<br />

gemeinschaftlichen Eigentums erfor<strong>der</strong>liche Maßnahmen<br />

zu treffen;<br />

21. Oktober 2010 Folie 34 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Weiter das OVG NRW<br />

• 2. Die aus Gründen des Brandschutzes gefor<strong>der</strong>te<br />

Beseitigung von Gegenständen aus dem Bereich eines<br />

notwendigen Rettungsweges kann nicht nur mit <strong>der</strong><br />

Brennbarkeit <strong>der</strong> Gegenstände begründet werden, son<strong>der</strong>n<br />

auch damit, dass sie im Brandfall den Durchgang für Retter<br />

<strong>und</strong> Bewohner des Hauses erschweren.<br />

• Dies gilt gr<strong>und</strong>sätzlich auch dann, wenn die nutzbare Breite<br />

des Rettungsweges unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

vorhandenen Gegenstände die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> §§ 36<br />

Abs 5, 38 Abs.2 BauO NRW 2006 erfüllt.<br />

• 3. Eine Ordnungsverfügung, die dem Adressaten die<br />

Beseitigung "sämtlicher Brandlasten aus dem Treppenhaus"<br />

aufgibt, kann wegen Unbestimmtheit rechtswidrig sein.<br />

21. Oktober 2010 Folie 35 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Begründung<br />

• Die Inanspruchnahme des Verwalters nach dem WEG ist<br />

nicht zu beanstanden.<br />

• Nach <strong>der</strong> Rechtsprechung des beschließenden Gerichts<br />

ergibt sich aus dem Umstand, dass <strong>der</strong> Verwalter ein<br />

eigenes selbständiges Recht hat, die für die<br />

ordnungsgemäße Instandhaltung <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen zu treffen, auch, dass er<br />

aufgr<strong>und</strong> dieser Handlungsbefugnis als Störer in Anspruch<br />

genommen werden kann.<br />

• Vgl. OVG NRW, Beschlüsse vom 17. Dezember 2008 - 10 A<br />

1649/08 – n. v.<br />

21. Oktober 2010 Folie 36 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

weiter<br />

• Der Verwalter ist vielmehr nach § 27 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 WEG<br />

berechtigt, im Namen <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong><br />

Wohnungseigentümer <strong>und</strong> mit Wirkung für <strong>und</strong> gegen sie die<br />

laufenden Maßnahmen <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen ordnungsgemäßen<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> Instandsetzung gemäß Absatz 1 Nr. 2 zu<br />

treffen. Damit sind auch nicht lediglich Reparaturen <strong>und</strong><br />

Instandsetzungsmaßnahmen gemeint.<br />

• Der Begriff <strong>der</strong> Instandhaltung umfasst auch die<br />

Beseitigung einer Störung <strong>der</strong> öffentlichen Sicherheit o<strong>der</strong><br />

Ordnung. Diese Ordnungspflicht ist umfassend zu<br />

verstehen.<br />

• Der Umstand, dass <strong>der</strong> Wegfall einer Heizung zu<br />

Folgeproblemen führen mag, än<strong>der</strong>t daran nichts.<br />

21. Oktober 2010 Folie 37 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

weiter<br />

• Auch <strong>der</strong> Hinweis auf die Verjährung zivilrechtlicher<br />

Beseitigungsansprüche gegenüber einzelnen Eigentümern<br />

schränkt die Ordnungspflicht des Verwalters in keiner<br />

Weise ein.<br />

• Von ihm wird durch die Ordnungsverfügung nur die<br />

Beseitigung <strong>der</strong> beanstandeten Gegenstände aus dem<br />

Bereich des Rettungsweges verlangt; dies erfor<strong>der</strong>t keine<br />

Zerstörung <strong>der</strong> Gegenstände, son<strong>der</strong>n lediglich ihre<br />

Sicherstellung an einem ungefährlichen Ort, falls die<br />

Eigentümer <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung des Verwalters nicht<br />

nachkommen, sie zu entfernen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 38 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Tenor <strong>der</strong> Verfügung<br />

• Muss die Vollstreckungsfähigkeit <strong>der</strong> Anordnung<br />

sicherstellen. Dem Adressaten <strong>der</strong> Verfügung wird<br />

aufgegeben, "sämtliche Brandlasten aus dem Treppenhaus<br />

zu entfernen", ohne dass eindeutig bestimmt wäre, was<br />

genau als "Brandlast" zu verstehen <strong>und</strong> deshalb von dieser<br />

Verpflichtung erfasst ist.<br />

• Die im Tenor zusätzlich enthaltene Aufstellung von<br />

Gegenständen ist durch den Zusatz "wie unter an<strong>der</strong>em"<br />

ausdrücklich als nicht abschließend gekennzeichnet, so<br />

dass <strong>der</strong> Adressat davon ausgehen muss, zusätzliche, im<br />

Tenor nicht genannte Gegenstände entfernen zu müssen,<br />

wenn sie eine Brandlast darstellen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 39 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Kritik<br />

• Das Ergebnis <strong>der</strong> Entscheidung ist falsch, <strong>der</strong> WEG-<br />

Verwalter also nicht ordnungspflichtig.<br />

• Das OVG, das sich auf eigene, bereits zum alten Recht<br />

zweifelhafte Rechtsprechung beruft, verkennt jedenfalls die<br />

nach dem 1. 7. 2007 verän<strong>der</strong>te rechtliche Situation.<br />

• § 27 Abs.1 WEG gewährt dem Verwalter keine Vertretungsbefugnis.<br />

Die Vorschrift bezieht sich nach dem Willen des<br />

Gesetzgebers (BT-Dr 16/887, S. 70 = NZM 2006, 401, 442 li.<br />

Sp.) nur auf das Innenverhältnis.<br />

• So bereits Drasdo NJW Spezial 2009, 594<br />

21. Oktober 2010 Folie 40 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Weitere Kritik<br />

• Auch die Argumentation, dass <strong>der</strong> Verwalter handeln dürfe,<br />

weil ihm nach § 27 Abs.3 S. 1 Nr. 3 WEG eine Vollmacht für<br />

die Durchführung von laufenden Instandsetzungs- <strong>und</strong> -<br />

haltungsmaßnahmen eingeräumt worden sei, ist<br />

unzutreffend. Darunter sind wie<strong>der</strong>kehrende Maßnahmen zu<br />

verstehen (BGH, NJW 1977, 44). Dies dürfte bei <strong>der</strong><br />

Befolgung einer Ordnungsverfügung nicht <strong>der</strong> Fall sein.<br />

• Für alle nicht regelmäßig wie<strong>der</strong>kehrenden Maßnahmen<br />

bedarf es, wie sich aus § 27 Abs.3 S.1 Nr. 7 WEG ergibt,<br />

einer Beschlussfassung <strong>der</strong> Wohnungseigentümer, um ein<br />

Handlungsrecht <strong>und</strong> damit auch eine entsprechende Pflicht<br />

zu begründen. Auf eine Notwendigkeit <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Maßnahme kommt es mithin nicht an.<br />

21. Oktober 2010 Folie 41 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 27 Abs. 3 Nr. 3 <strong>und</strong> 7 WEG<br />

• (3) Der Verwalter ist berechtigt, im Namen <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Wohnungseigentümer <strong>und</strong> mit Wirkung für <strong>und</strong> gegen<br />

sie …<br />

• 3. die laufenden Maßnahmen <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />

ordnungsmäßigen Instandhaltung <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

gemäß Absatz 1 Nr. 2 zu treffen; …<br />

• 7. sonstige Rechtsgeschäfte <strong>und</strong> Rechtshandlungen<br />

vorzunehmen, soweit er hierzu durch Vereinbarung o<strong>der</strong><br />

Beschluss <strong>der</strong> Wohnungseigentümer mit Stimmenmehrheit<br />

ermächtigt ist.<br />

21. Oktober 2010 Folie 42 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Zur GaragenVO NRW<br />

• Durch Ordnungsverfügung mit Zwangsgeldandrohung kann<br />

<strong>der</strong> WEG-Verwalter verpflichtet werden, aus<br />

Brandschutzgründen mit einer Frist von ca. 3 Wochen<br />

Garagentore dauerhaft in geöffneter Position festzusetzen<br />

<strong>und</strong> dafür zu sorgen, dass in den Einstellboxen gelagerte<br />

Materialien, mit Ausnahme <strong>der</strong>er, die an ein KFZ montiert<br />

werden können, zu entfernen <strong>und</strong> doie Boxen dauerhaft in<br />

diesem Zustand zu halten.<br />

• VG Düsseldorf, Urteil vom 20.8.2010, 25 K 3582/10<br />

21. Oktober 2010 Folie 43 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Sachverhalt<br />

• Großgarage mit 65 Einstellplätzen.<br />

• Insoweit wurde Son<strong>der</strong>eigentum begründet.<br />

• Nach LBauO sind Garagen nur zum Abstellen von PKW<br />

zugelassen.<br />

• Berufsfeuerwehr sieht in dem Umfunktionieren zum<br />

weiteren Lagerraum/Kellerraum zusätzliche konkrete<br />

Brandgefahr.<br />

21. Oktober 2010 Folie 44 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Begründung<br />

• Weil <strong>der</strong> Verwalter handeln darf, gilt er als STÖRER. Seine<br />

Ordnungspflicht sei umfassend.<br />

• Offenhalten <strong>der</strong> Einstellboxen gefährdet nicht Charakter als<br />

Son<strong>der</strong>eigentum (arg. § 3 Abs.3 Satz 1 Nr.3 WEG).<br />

• Die Inanspruchnahme aller einzelnen Son<strong>der</strong>eigentümer<br />

würde zu unverhältnismäßigem Verwaltungsaufwand<br />

führen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 45 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 61 Abs.1 LBauO NRW<br />

• Aufgaben <strong>und</strong> Befugnisse <strong>der</strong> Bauaufsichtsbehörden:<br />

• (1) Die Bauaufsichtsbehörden haben bei <strong>der</strong> Errichtung, <strong>der</strong><br />

Än<strong>der</strong>ung, dem Abbruch, <strong>der</strong> Nutzung, <strong>der</strong><br />

Nutzungsän<strong>der</strong>ung sowie <strong>der</strong> Instandhaltung baulicher<br />

Anlagen … darüber zu wachen, dass die öffentlich-rechtlichen<br />

Vorschriften <strong>und</strong> die aufgr<strong>und</strong> dieser Vorschriften erlassenen<br />

Anordnungen eingehalten werden.<br />

• Sie haben in Wahrnehmung dieser Aufgaben nach<br />

pflichtgemäßem Ermessen die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

zu treffen.<br />

21. Oktober 2010 Folie 46 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 61 Abs.2 LBauO NRW<br />

• (2) Auch nach Erteilung einer Baugenehmigung (§ 75) o<strong>der</strong><br />

einer Zustimmung nach § 80 können Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gestellt werden, um dabei nicht voraussehbare Gefahren<br />

o<strong>der</strong> unzumutbare Belästigungen von <strong>der</strong> Allgemeinheit<br />

o<strong>der</strong> denjenigen, die die bauliche Anlage benutzen,<br />

abzuwenden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 47 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Richterlicher Hinweis<br />

• Nach § 27 Abs.1 Nr.3 WEG ist <strong>der</strong> WEG-Verwalter in<br />

dringenden Fällen in <strong>der</strong> Lage, sonstige zur Erhaltung des<br />

gemeinschaftlichen Eigentums erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

zu treffen.<br />

• Dies werde in § 27 Abs.3 Nr. 4 WEG aufgegriffen.<br />

• Kein erfolgreiches Berufen auf § 123 StGB<br />

(Hausfriedensbruch) o<strong>der</strong> § 303 StGB (Sachbeschädigung)<br />

möglich, da ggf. Duldungsverfügung<br />

#.öä#ö,läöälpolljkhjtzzt0 Mieter o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>eigentümer<br />

flankierend möglich ist.<br />

21. Oktober 2010 Folie 48 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Bewertung<br />

• Bei Notmaßnahmen muss bzw darf <strong>der</strong> Verwalter im<br />

Innenverhältnis gemäß § 27 Abs.1 Nr. 3 WEG handeln;<br />

• Im Außenverhältnis hat ihn § 27 Abs.3 Nr.4 WEG mit <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Vertretungsmacht versehen;<br />

• Insoweit decken sich Rechte <strong>und</strong> Pflichten im<br />

Innenverhältnis mit <strong>der</strong> zur Ausführung benötigten<br />

Vertretungsmacht (vgl. Spielbauer/Then § 27 Rn. 36)<br />

21. Oktober 2010 Folie 49 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Risiken für den Verwalter<br />

• In den Bereichen Verkehrssicherung<br />

• (herunterfallende Gebäudeteile [§§ 836 f. BGB], Brandschutz<br />

[freihalten des Treppenhauses; Rauchwarnmel<strong>der</strong>])<br />

• besteht die Möglichkeit/Gefahr, dass den Verwalter<br />

persönlich eine Handlungspflicht trifft, so dass die<br />

Freihaltung durch die Wohnungseigentümer ihm nicht<br />

helfen könnte.<br />

21. Oktober 2010 Folie 50 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Rauchwarnmel<strong>der</strong> <strong>und</strong> LBauO<br />

• Brand- <strong>und</strong> Rauchwarnmel<strong>der</strong> gehören zu den<br />

Einrichtungen, die dem gemeinschaftlichen Gebrauch <strong>der</strong><br />

Wohnungseigentümer dienen <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong>e<br />

gemäß § 5 Abs.2 WEG zwingend gemeinschaftliches<br />

Eigentum sind.<br />

• Für diese rechtliche Qualifikation ist es unbeachtlich, dass<br />

sich die Mel<strong>der</strong> innerhalb des räumlichen Bereichs des<br />

Son<strong>der</strong>eigentums befinden.<br />

• Die Gemeinschaft hat Beschlusskompetenz zur<br />

Erweiterung bzw. zum Einbau <strong>der</strong> Mel<strong>der</strong>.<br />

• OLG Frankfurt vom 17.7.2008, 20 W 325/06 ZMR 2009, 865<br />

21. Oktober 2010 Folie 51 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

AG Ahrensburg, Urteil vom 25.9.2008,<br />

37 C 11/08, ZMR 2009, 78<br />

• 1. Rauchwarnmel<strong>der</strong> dienen auch <strong>der</strong> Sicherheit des<br />

Gebäudes. Durch sie sollen nicht nur die in den Räumen<br />

befindlichen Personen/Bewohner geschützt werden.<br />

• 2. Auch wenn Rauchwarnmel<strong>der</strong> in den Räumen des<br />

Son<strong>der</strong>eigentums angebracht werden, handelt es sich<br />

insoweit um Gemeinschaftseigentum; sie sind nicht<br />

son<strong>der</strong>eigentumsfähig….<br />

• 4. Der Einbau von Rauchwarnmel<strong>der</strong>n bereits im Jahr vor<br />

Ablauf <strong>der</strong> Frist <strong>der</strong> maßgeblichen Landesbauordnung<br />

entspricht ordnungsmäßiger Verwaltung.<br />

Anm: zu Einzelheiten vgl. J.-H. Schmidt/R. Breiholdt/O. Riecke<br />

ZMR 2008, 341ff, Breiholdt HbgGE 2008, 250; zum Mietrecht<br />

vgl. Kinne GE 2008, 1029, Harsch WuM 2008, 521.<br />

21. Oktober 2010 Folie 52 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Einzelaktionen <strong>der</strong> Eigentümer<br />

• AG Rendsburg Urteil vom 30.10.2008, 18 C 545/08, ZMR<br />

2009, 239<br />

• Rauchwarnmel<strong>der</strong> sind zwingend Gemeinschaftseigentum.<br />

• Hat ein Wohnungseigentümer bereits deutlich teurere<br />

Mel<strong>der</strong> installiert, soll er ausnahmsweise nicht verpflichtet<br />

werden können, die von <strong>der</strong> Gemeinschaft ausgewählten<br />

Geräte zu dulden.<br />

• Eine Kostenverteilung nach Zahl <strong>der</strong> je Wohnung verbauten<br />

Mel<strong>der</strong> ist nicht zu beanstanden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 53 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Duldungspflichten <strong>der</strong> Eigentümer<br />

• AG Hamburg-Wandsbek, Urteil vom 13.6.2008, 716C C89/08,<br />

ZMR 2009, 47<br />

• Der Nutzer ist verpflichtet den Mitarbeitern eines<br />

Fachunternehmens Zugang zur Wohnung zu gewähren <strong>und</strong><br />

den Einbau von zertifizierten batteriebetriebenen<br />

Rauchwarnmel<strong>der</strong>n zu dulden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 54 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

VG München, Urteil vom 29.5.2008, M<br />

11 K 07.6087, DWE 2009, 22<br />

• Bei bestandsgeschützten baulichen Anlagen kommen<br />

(nachträgliche) Brandschutzanfor<strong>der</strong>ungen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nur dann in Betracht, wenn beide Rettungswege entwe<strong>der</strong><br />

nicht vorhanden sind o<strong>der</strong> Mängel aufweisen .<br />

• Eine gesetzliche Verpflichtung zur Anbringung von<br />

Rauchwarnmel<strong>der</strong>n in Wohnungen normiert die Bayerische<br />

Bauordnung - an<strong>der</strong>s als in verschiedenen an<strong>der</strong>en<br />

neueren Landesbauordnungen - bisher allerdings nicht.<br />

• Die Ausstattung von „Wohnungen, Häusern <strong>und</strong><br />

Werkstätten“ mit Rauchwarnmel<strong>der</strong>n wird den Bürgern<br />

lediglich empfohlen<br />

21. Oktober 2010 Folie 55 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Fehlalarm <strong>und</strong> Kostentragung<br />

OVG Hamburg Beschluss vom 1.7.2008, 1 Bf 250/07, ZMR<br />

2009, 567<br />

• Feuerwehreinsätze wegen des Fehlalarms einer<br />

Brandmeldeanlage sind auch dann gebührenpflichtig, wenn<br />

die Anlage zwar im überwiegenden öffentlichen Interesse<br />

eingerichtet wurde, sie aber auch privaten Interessen dient.<br />

21. Oktober 2010 Folie 56 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

OVG Schleswig vom 23.2.2000, 2 K<br />

20/97, SchlHA 2000, 141<br />

• Auch wenn die Vorsorgeleistungen für größere<br />

Notfalleinsätze - ebenso wie Vorsorgeleistungen für den<br />

herkömmlichen Rettungsdienst - für die Allgemeinheit von<br />

Bedeutung <strong>und</strong> Interesse sind, sind es letztlich diejenigen,<br />

die den Rettungsdienst in Anspruch nehmen müssen,<br />

denen die getroffene Vorsorge allein zugute kommt. Dies<br />

rechtfertigt, die öffentliche Hand zu entlasten <strong>und</strong> dem<br />

Personenkreis, dem die Leistungen zurechenbar sind, allein<br />

die Kosten aufzubürden.<br />

• Keine Einwände lassen sich weiterhin dagegen erheben,<br />

dass die Aufwendungen für sog. Fehleinsätze in den<br />

gebührenpflichtigen Aufwand einbezogen wurden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 57 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

weiter<br />

• Diese Aufwendungen sind betriebsbedingt. Nach § 6 Abs. 1<br />

Satz 1 RDG ist Rettungsdienst die bedarfsgerechte <strong>und</strong><br />

leistungsfähige Sicherstellung von Notfallrettungen <strong>und</strong><br />

Krankentransport in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft.<br />

Diese Definition verdeutlicht, dass die öffentliche<br />

Einrichtung Rettungsdienst das Versorgungssystem als<br />

Ganzes umfasst.<br />

• Sog. Fehleinsätze, sei es, dass <strong>der</strong> Verletzte eines<br />

Transports nicht bedarf bzw. es ablehnt, transportiert zu<br />

werden o<strong>der</strong> sei es, weil niemand am Einsatzort angetroffen<br />

wird, sind unvermeidlich.<br />

21. Oktober 2010 Folie 58 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Verstoß gegen das Eichgesetz<br />

• 1. Einem Wohnungseigentumsverwalter ist es nicht als<br />

ordnungswidrig vorzuwerfen, wegen <strong>der</strong> Verwendung <strong>und</strong><br />

Bereithaltung nicht mehr gültig geeichter Wasserzähler in<br />

<strong>der</strong> Wohnungseigentumsanlage einen Verstoß nach § 25<br />

Abs.1 Satz 1 Nr. 1 EichG begangen zu haben, wenn er die<br />

Wohnungseigentümer auf die Erfor<strong>der</strong>lichkeit einer<br />

Zählereichung hingewiesen hat, aber die Gemeinschaft<br />

gleichwohl einstimmig beschlossen hat, einen<br />

Zähleraustausch zurückzustellen.<br />

• AG Düsseldorf, Beschluss vom 14.3.2008, ZMR 2008, 741<br />

21. Oktober 2010 Folie 59 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Zweifelhafte Begründung<br />

• 2. Zudem verbietet die genannte Vorschrift, ungeeichte<br />

Messgeräte im geschäftlichen Verkehr zu verwenden o<strong>der</strong><br />

bereitzuhalten. Bei <strong>der</strong> Verwendung <strong>und</strong> Bereithaltung von<br />

Wasserzählern im Rahmen einer Eigentumsgemeinschaft<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> darauf fußenden Abrechnung innerhalb <strong>der</strong><br />

Eigentümergemeinschaft handelt es sich aber gerade nicht<br />

um geschäftlichen Verkehr im Sinne <strong>der</strong> Vorschrift. Wenn<br />

es die Eigentümerversammlung für ausreichend erachtet,<br />

auf <strong>der</strong> Basis ungeeichter Wasserzähler den<br />

Gesamtverbrauch bzw. die darauf fußende Verteilung nach<br />

einem festgelegten Verteilungsschlüssel abzurechnen,<br />

handelt es sich um eine Maßnahme ohne Außenwirkung.<br />

21. Oktober 2010 Folie 60 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Sachverhalt/Bußgeldbescheid<br />

• Der Betroffene ist gewählter Verwalter <strong>der</strong><br />

Wohnungseigentumsanlage A in ... E.<br />

• In <strong>der</strong> vorgenannten Liegenschaft befanden sich jedenfalls<br />

wenigstens am 16. August 2006 26 nicht mehr gültig<br />

geeichte Wasserzähler, die <strong>der</strong> Berechnung des<br />

Wasserverbrauchs in den einzelnen Eigentumswohnungen<br />

dienten.<br />

• Durch Bußgeldbescheid vom 28. März 2007 ist dem<br />

Betroffenen zur Last gelegt worden, wegen <strong>der</strong><br />

Verwendung <strong>und</strong> Bereithaltung dieser nicht mehr gültig<br />

geeichten Wasserzähler in <strong>der</strong> genannten Liegenschaft<br />

einen Verstoß nach § 25 Abs.1 Satz 1 Nr. 1a EichG<br />

begangen zu haben.<br />

21. Oktober 2010 Folie 61 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 25 EichG<br />

• § 25 Fortbestehen von Eichpflichten<br />

• (1) Es ist verboten,<br />

• 1. Messgeräte zur Bestimmung<br />

• a) <strong>der</strong> Länge, <strong>der</strong> Fläche, des Volumens, <strong>der</strong> Masse, <strong>der</strong><br />

thermischen o<strong>der</strong> elektrischen Energie, <strong>der</strong> thermischen<br />

o<strong>der</strong> elektrischen Leistung, <strong>der</strong> Durchflussstärke von<br />

Flüssigkeiten o<strong>der</strong> Gasen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dichte o<strong>der</strong> des Gehalts<br />

von Flüssigkeiten, …<br />

ungeeicht im geschäftlichen Verkehr zu verwenden o<strong>der</strong> so<br />

bereitzuhalten, dass sie ohne beson<strong>der</strong>e Vorbereitung in<br />

Gebrauch genommen werden können,<br />

21. Oktober 2010 Folie 62 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Fall nach Helmrich NZM 2010, 457<br />

• Passant wird durch herabfallende Dachziegel verletzt.<br />

WEGem ließ Dach trotz bekannter Mängel nicht sanieren.<br />

• Haftung des WEG-Verwalters wegen fahrlässiger<br />

Körperverletzung denkbar (§ 229 StGB).<br />

• § 229 StGB Fahrlässige Körperverletzung<br />

• Wer durch Fahrlässigkeit die Körperverletzung einer<br />

an<strong>der</strong>en Person verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu<br />

drei Jahren o<strong>der</strong> mit Geldstrafe bestraft.<br />

21. Oktober 2010 Folie 63 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

WEG-typische Taten<br />

• Verletzung von privat- o<strong>der</strong> öffentlich-rechtlichen<br />

Verkehrssicherungspflichten des Verwalters selbst o<strong>der</strong><br />

des Verbandes<br />

• Verstöße gegen Baumschutzverordnungen beim Fällen<br />

alter Bäume<br />

21. Oktober 2010 Folie 64 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

EnEV I<br />

• Sehr praxisrelevant sind Verstöße gegen die EnEV<br />

1.10.2009.<br />

• Welche Folgen hat es, wenn man die Vorgaben ignoriert<br />

<strong>und</strong> einen Handwerker findet, <strong>der</strong> bereit ist, seinerseits die<br />

Vorgaben zu ignorieren.<br />

• Das hängt u.a. von <strong>der</strong> rechtlichen Stellung des WEG-<br />

Verwalters ab!<br />

21. Oktober 2010 Folie 65 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

EnEV II<br />

• Dämmpflicht jetzt per 1.1.2012 auch für begehbare<br />

Dachböden nach EnEV 2009.<br />

• Bei Nichtbeachtung droht Bußgeld bis 50.000 Euro (vgl. § 8<br />

EnEG; Drasdo in Riecke/Schmid WEG S.1347).<br />

• Aufgaben des Verwalters: Vorlage von<br />

Beschlussvorschlägen, die <strong>der</strong> Verwalter dann umsetzen<br />

muss; Kein selbständiges Tätigwerden.<br />

• Von <strong>der</strong> EnEV gefor<strong>der</strong>te Maßnahmen sind keine baulichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Sinne des § 22 WEG (vgl. Drasdo in<br />

Riecke/Schmid, 3. Aufl EnEV Rn. 75 ff., S. 1336 ff).<br />

21. Oktober 2010 Folie 66 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 10 EnEV Nachrüstung bei Anlagen<br />

<strong>und</strong> Gebäuden<br />

• (1) Eigentümer von Gebäuden dürfen Heizkessel, die mit<br />

flüssigen o<strong>der</strong> gasförmigen Brennstoffen beschickt werden<br />

<strong>und</strong> vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut o<strong>der</strong> aufgestellt<br />

worden sind, nicht mehr betreiben. ….<br />

• (2) Eigentümer von Gebäuden müssen dafür sorgen, dass<br />

bei heizungstechnischen Anlagen bisher ungedämmte,<br />

zugängliche Wärmeverteilungs - <strong>und</strong> Warmwasserleitungen<br />

sowie Armaturen, die sich nicht in beheizten Räumen<br />

befinden, nach Anlage 5 zur Begrenzung <strong>der</strong> Wärmeabgabe<br />

gedämmt sind.<br />

21. Oktober 2010 Folie 67 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 10 EnEV Nachrüstung bei Anlagen<br />

<strong>und</strong> Gebäuden<br />

• (3)Eigentümer von Wohngebäuden sowie von<br />

Nichtwohngebäuden, die nach ihrer Zweckbestimmung<br />

jährlich mindestens vier Monate <strong>und</strong> auf Innentemperaturen<br />

von mindestens 19 Grad Celsius beheizt werden, müssen<br />

dafür sorgen, dass bisher ungedämmte,<br />

nicht begehbare, aber zugängliche oberste<br />

Geschossdecken beheizter Räume so gedämmt sind, dass<br />

<strong>der</strong> Wärmedurchgangskoeffizient <strong>der</strong> Geschossdecke 0,24<br />

Watt/(m²·K) nicht überschreitet. …..<br />

• (4)Auf begehbare, bisher ungedämmte oberste<br />

Geschossdecken beheizter Räume ist Absatz 3 nach dem<br />

31. Dezember 2011 entsprechend anzuwenden.<br />

21. Oktober 2010 Folie 68 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

§ 27 Ordnungswidrigkeiten<br />

• (1) Ordnungswidrig im Sinne des § 8 Abs.1 Nr.1<br />

Energieeinsparungsgesetz handelt, wer vorsätzlich<br />

o<strong>der</strong> leichtfertig<br />

• 1.entgegen § 3 Absatz 1 ein Wohngebäude nicht richtig<br />

errichtet,<br />

• 2.entgegen § 4 Absatz 1 ein Nichtwohngebäude nicht richtig<br />

errichtet,<br />

• 3.entgegen § 9 Absatz 1 Satz 1 Än<strong>der</strong>ungen ausführt,<br />

• 4. .. 5. … 6.entgegen § 13 Abs1 Satz 1 , auch in Verbindung<br />

mit Satz 2, einen Heizkessel einbaut o<strong>der</strong> aufstellt,<br />

• 7.entgegen § 14 Abs.1 Satz 1, Absa2 Satz 1 o<strong>der</strong> Abs.3 eine<br />

Zentralheizung, eine heizungstechnische Anlage o<strong>der</strong> eine<br />

Umwälzpumpe nicht o<strong>der</strong> nicht rechtzeitig ausstattet…<br />

21. Oktober 2010 Folie 69 Dr. Olaf Riecke


WEG techem<br />

Rechtsstellung <strong>und</strong> Funktion des<br />

Verwalters<br />

• Letztlich geht es um die ganz gr<strong>und</strong>legende Frage <strong>der</strong><br />

Rechtsstellung <strong>und</strong> Funktion des Verwalters bei<br />

rechtswidrigem Verhalten <strong>der</strong> Wohnungseigentümer.<br />

• Ist er Kontrollorgan (bei <strong>der</strong> Einhaltung öffentlichrechtlicher<br />

Vorgaben des Staates) o<strong>der</strong> ist er nur<br />

privatrechtlicher Dienstleister mit beschränkten Hinweis<strong>und</strong><br />

Warnpflichten ?<br />

• JH Schmidt für letzteres in Festschrift für Merle, S. 329 ff.<br />

21. Oktober 2010 Folie 70 Dr. Olaf Riecke


techem<br />

21. Oktober 2010<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit<br />

zum Nachlesen<br />

siehe u.a.:<br />

Folie 71<br />

Dr. Olaf Riecke

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