Jahresbericht 1995 - Institut AIFB - KIT
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• Bereitstellung von Unterstützung für eine kooperative Systementwicklung.<br />
Im folgenden wird auf die wichtigsten Aktivitäten und Ergebnisse jedes dieser<br />
Bereiche einzeln eingegangen:<br />
NR/T-Netze<br />
Das Konzept der NR/T-Netze (NF2-Relationen/Transitionen-Netze) stellt die<br />
zentrale methodische Neuentwicklung des INCOME/STAR-Projekts dar. Dabei<br />
handelt es sich um eine Erweiterung von Prädikate/Transitionen-Netzen (Pr/T-<br />
Netzen), die es ermöglicht, verteilte Abläufe und komplexe Objektstrukturen<br />
in integrierter Form zu modellieren. Die Erweiterung ist "aufwärtskompatibel",<br />
d.h. jedes Pr/T-Netz kann auch als spezielles NR/T-Netz<br />
interpretiert werden. Werkzeugunterstützung für NR/T-Netze kann also auch<br />
für bereits vorhandene Pr/T-Netze eingesetzt werden. Bei der Verwendung<br />
herkömmlicher Pr/T-Netze kommt es immer dann zu Problemen, wenn diese<br />
in Kombination mit Datenmodellen eingesetzt werden, die auch komplexe<br />
Objektstrukturen zulassen. Es ist beispielsweise nicht möglich, Nebenläufigkeit<br />
auf komplex strukturierten Objekten zu beschreiben. Falls Dokumente (z.B.<br />
Büroformulare, Stücklisten, Vorgangsmappen) in digitalisierter Form<br />
vorliegen, kann es aber durchaus vorkommen, daß unterschiedliche Sachbearbeiter<br />
gleichzeitig auf unterschiedliche Komponenten desselben<br />
Dokuments zugreifen.<br />
Als Resultat der Projektarbeiten liegt mittlerweile eine umfangreiche<br />
Dokumentation mit den formalen Grundlagen von NR/T-Netzen vor. Die<br />
entwickelten Konzepte wurden ansatzweise in der Werkzeugumgebung<br />
INCOME/STAR umgesetzt. Als erster Schritt dahin wurde - unter weitgehender<br />
Wiederverwendung von am <strong>Institut</strong> <strong>AIFB</strong> vorhandenem Smalltalk-Knowhow<br />
im Graphik-Bereich - ein graphischer Editor für NR/T-Netze prototypmäßig<br />
implementiert. Der wichtigste Unterschied in der graphischen Darstellung<br />
von NR/T-Netzen zu herkömmlichen Pr/T-Netzen ist die Verwendung<br />
sogenannter Filtertabellen als Kantenbeschriftung. Filtertabellen repräsentieren<br />
den Selektionsmechanismus für die beim Schalten von Transitionen zu<br />
entfernenden bzw. einzufügenden Objekte.<br />
Konzepte zur Erweiterung des vorhandenen Petri-Netz-Simulators für die<br />
Simulation von NR/T-Netzen wurden entwickelt: die Filtertabellen eines<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>1995</strong> Uni KA / <strong>Institut</strong> <strong>AIFB</strong><br />
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