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2012-C-Trainerausbildung-koordinative Fähigkeiten.pdf - HVSA

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A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 1 Seite 1 von 4<br />

KOORDINATION<br />

KOORDINATIVE FÄHIGKEITEN<br />

AUFGABE:<br />

Diskutiert und erklärt euch gegenseitig die praktische Bedeutung der einzelnen <strong>koordinative</strong>n<br />

<strong>Fähigkeiten</strong>. Sucht und findet<br />

a) Beispiele aus verschiedenen Sportarten<br />

b) Beispiele und Situationen aus dem Handball<br />

1. KOPPLUNGSFÄHIGKEIT<br />

Defintion<br />

Unter Kopplungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, Teilkörperbewegungen (z. B. Teilkörperbewegungen der Extremitäten,<br />

des Rumpfes und des Kopfes) untereinander und in Beziehung zu der auf ein bestimmtes Handlungsziel gerichteten<br />

Gesamtkörperbewegung zweckmäßig zu koordinieren.<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 1 Seite 2 von 4<br />

KOORDINATION<br />

2. DIFFERENZIERUNGSFÄHIGKEIT<br />

Definition<br />

Unter Differenzierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zum Erreichen einer hohen Feinabstimmung einzelner Bewegungsphasen<br />

und Teilkörperbewegungen, die in großer Bewegungsgenauigkeit und Bewegungsökonomie zum Ausdruck<br />

kommen.<br />

3. GLEICHGEWICHTSFÄHIGKEIT<br />

Defintion<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

Unter Gleichgewichtsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten oder<br />

während und nach umfangreichen Körperverlagerungen diesen Zustand beizubehalten bzw. wiederherzustellen.<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


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DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 1 Seite 3 von 4<br />

KOORDINATION<br />

4. ORIENTIERUNGSFÄHIGKEIT<br />

Definition<br />

Unter Orientierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zur Bestimmung und Veränderung der Lage und Bewegungen des<br />

Körpers in Raum und Zeit, bezogen auf ein definiertes Aktionsfeld (z. B. Spielfeld, Turngeräte) und/oder ein sich bewegendes<br />

Objekt (z. B. Ball, Gegner, Mitspieler).<br />

5. REAKTIONSSFÄHIGKEIT<br />

Defintion<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

Unter Reaktionsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmäßiger, kurzzeitiger<br />

motorischer Aktionen auf ein Signal. Dabei kommt es darauf an, zum zweckmäßigsten Zeitpunkt und mit einer aufgabenadäquaten<br />

Geschwindigkeit zu reagieren, wobei meist das maximal schnelle Reagieren das Optimum ist.<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


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DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 1 Seite 4 von 4<br />

KOORDINATION<br />

6. UMSTELLUNGSFÄHIGKEIT<br />

Definition<br />

Unter Umstellungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, während des Handlungsvollzugs aufgrund wahrgenommener oder<br />

antizipierter (vorausgenommener) Situationsveränderungen das Handlungsprogramm den neuen Gegebenheiten anzupassen<br />

oder die Handlung auf völlig andere Weise fortzusetzen.<br />

7. RHYTHMISIERUNGSFÄHIGKEIT<br />

Defintion<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

Unter Rhythmisierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, einen von außen vorgegebenen Rhythmus zu erfassen und<br />

motorisch zu reproduzieren sowie den „verinnerlichten“ in der eigenen Vorstellung existierenden Rhythmus einer Bewegung<br />

in der eigenen Bewegungstätigkeit zu realisieren.<br />

Beispiele Sportarten Beispiele Handball<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


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DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 2<br />

KOORDINATION<br />

HANDWERKSZEUG:<br />

GRUNDREGELN ZUR KOORDINATIONSSCHULUNG<br />

STELLENWERT<br />

1. Vielseitigkeit geht vor Spezialisierung!<br />

2. Für die Schulung gibt es kein ‘zu früh’, aber immer ein ‘zu spät’!<br />

3. Die höchste Trainierbarkeit und das günstigste Lernalter liegen im Kindesalter (6 bis 12 Jahre).<br />

4. Die Ausbildung <strong>koordinative</strong>r <strong>Fähigkeiten</strong> ist die Basis für die Lernfähigkeit, Leistungsentwicklung und das sportliche<br />

Leistungspotenzial von Kindern.<br />

METHODISCHE GRUNDSÄTZE<br />

1. Bewegungen müssen beherrscht werden. Durch<br />

– Variationen der Bewegungsausführung<br />

– Veränderung der Situationsbedingungen<br />

– variable Zusatzanforderungen (=Druckbedingungen)<br />

werden die <strong>koordinative</strong>n <strong>Fähigkeiten</strong> weiterentwickelt.<br />

2. Koordinationsschulung muss abwechslungsreich sein und vor allem Freude bereiten.<br />

3. Vormachen – Nachmachen ist die wichtigste Vermittlungsmethode.<br />

4. Spontaneität und Ideen der Kinder nutzen!<br />

Kreativität,<br />

Phantasie und<br />

Einfallsreichtum<br />

sind unabdingbare Voraussetzungen der Koordiationsschulung.<br />

5. Beachte: Koordinative Übungen nach der Wiederholungsmethode anwenden. Je höher die Bewegungsgeschwindigkeit<br />

bzw. die Anforderungen sind, desto größer müssen die Erholungspausen und desto geringer die Anzahl der Wiederholungen<br />

sein. Die neuronale Ermüdung tritt früher ein als die muskuläre! (Wichtig für Koordinations-, Technik- und<br />

Schnelligkeitstraining.)<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 3<br />

KOORDINATION<br />

METHODISCHE GRUNDFORMEL FÜR DAS<br />

KOORDINATIONSTRAINING<br />

Grundfertigkeiten und Techniken<br />

Laufen Springen Werfen<br />

Handballspezifische Techniken (z. B. Schlagwurf, Prellen, Fangen, Werfen, Beinarbeit)<br />

+<br />

Erschwerende, variierende Ausführungsbedingungen<br />

Variation der Bewegungsausführung<br />

verschiedene Zusatzanforderungen (Wahrnehmung usw.)<br />

Variation der Übungsbedingungen<br />

+<br />

Druckbedingungen<br />

Zeitdruck Präzisionsdruck Komplexitätsdruck<br />

Organisationsdruck Variabilitätsdruck Belastungsdruck<br />

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A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 4<br />

KOORDINATION<br />

METHODISCHE GRUNDFORMEL FÜR DAS<br />

KOORDINATIONSTRAINING<br />

Grundformel<br />

Fertigkeiten<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND<br />

PRAXISBEISPIELE<br />

+ +<br />

Variierende Ausführungsbedingungen<br />

+<br />

Druck bedingungen<br />

=<br />

+<br />

Koordinationstraining


A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 5<br />

KOORDINATION<br />

METHODISCHE STEUERUNG IM KOORDINATIONSTRAINING<br />

Variationen der<br />

Bewegungsausführung<br />

Veränderung der Ausgangs- und<br />

Endstellungen<br />

Veränderung von Bewegungsrichtung,<br />

Bewegungstempo, Bewegungsumfang,<br />

Krafteinsatz<br />

Betonung einzelner Bewegungsphasen/<br />

Teilbewegungen<br />

Spiegelbildliches Üben<br />

Zusatzaufgaben während der Bewegung<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND<br />

Variationen der<br />

Übungsbedingungen<br />

Veränderung des Übungsraumes, der Anzahl<br />

der Mit- oder Gegenspieler, des Geländes,<br />

der Stützflächen, der Signalgebung, der<br />

Infor mationsaufnahme<br />

Üben mit geschlossenen Augen<br />

Üben nach konditioneller Vorbelastung<br />

Üben unter psychischer Belastung<br />

Üben mit Zeitdruck<br />

Üben mit Störein flüssen


A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 6<br />

KOORDINATION<br />

METHODISCHE STEUERUNG DURCH DRUCKBEDINGUNGEN<br />

Druckbedingungen<br />

Zeitdruck<br />

Präzisionsdruck<br />

Komplexitätsdruck<br />

Organisationsdruck<br />

Variabilitätsdruck<br />

Belastungsdruck<br />

Ziele Beispiele<br />

Aufgaben schnellstmöglich<br />

ausführen<br />

Wettkämpfe<br />

Bewegungen genau und<br />

zielsicher ausführen<br />

mehrere unterschiedliche<br />

Bewegungen hintereinander<br />

ausführen<br />

mehrere unterschiedliche<br />

Bewegungen gleichzeitig<br />

ausführen<br />

Bewegungen in unterschiedlichen,<br />

wechselnden<br />

Situationen ausführen<br />

(Boden, Gegner, Geräte)<br />

Bewegungen unter körper -<br />

licher (später auch psychischer)<br />

Belastung ausführen<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


A4.3<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 7<br />

KOORDINATION<br />

WAS IST KOORDINATION? BEWEGUNGSAUFGABEN<br />

ZUR SELBSTERFAHRUNG<br />

AUFGABEN:<br />

A Folgende Bewegungsaufgaben einzeln hintereinander durchführen.<br />

Sie dürften sicher beherrscht werden.<br />

Aufgabe 1: Auf dem linken Bein hüpfen.<br />

Aufgabe 2: Das rechte Bein gegen den Uhrzeigersinn kreisen.<br />

Aufgabe 3: Den nach vorn ausgestreckten linken Arm im Uhrzeigersinn kreisen.<br />

B Nun werden diese Übungen gleichzeitg (simultan) in zwei Schwierigkeitsstufen durchgeführt.<br />

Aufgabe 1: Kombination von Übung 1 und 2: Auf dem linken Bein hüpfen und gleichzeitig das rechte Bein gegen<br />

den Uhrzeigersinn kreisen.<br />

Aufgabe 2: Nun werden alle drei Bewegungen gleichzeitig ausgeführt: Auf dem linken Bein hüpfen, gleichzeitig<br />

das rechte Bein gegen den Uhrzeigersinn kreisen und gleichzeitig den ausgestreckten linken Arm im<br />

Uhrzeigersinn kreisen.<br />

C Variation<br />

Die letzte, komplexeste Übungen mit dem jeweils anderen Arm und Bein durchführen.<br />

Erschwernis<br />

Ständiger Arm- und Beinwechsel auf Pfiff.<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND

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