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2011-C-Trainerausbildung-AB A8 Sportmedizin.pdf - HVSA

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<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 1<br />

SICHERHEIT IM TRAINING<br />

Der Trainer ist stets für die Sicherheit und Unversehrtheit der ihm anvertrauten Sportler zuständig. Die folgende<br />

Checkliste erfasst wesentliche Aspekte zum Sportler selber, zum Geräte-Einsatz sowie zum Übungs-/Spielbetrieb,<br />

die vor diesem Hintergrund unbedingt beachtet werden müssen.<br />

Zum Sportler<br />

Aufgabe überfordert nicht<br />

Ermüdungszustand/Konzentration<br />

Übermotivation oder Selbstüberschätzung<br />

sichere Kleidung (Schuhe!) und Ausrüstung (keine Hals-/Armbänder, Uhren, Haarspangen etc.)<br />

(über-)vorsichtiges Verhalten, Angst vor Aufgaben respektieren<br />

Zum Geräte-Einsatz<br />

funktionssicherer, einwandfreier Zustand<br />

ordnungsgemäßer Aufbau und Gerätetransport<br />

eben, rutschfest, ohne Hindernisse<br />

Bewegungsraum und der Raum dahinter (z. B. beim Wurf) frei von Hindernissen und Personen<br />

Kontrolle auch während des Betriebs<br />

Zum Übungs-/Spielbetrieb<br />

Kinder und Jugendliche zur Aufmerksamkeit anhalten/erziehen<br />

keine herumliegenden Bälle (Bälle in Kästen, Pappkartons u. ä.<br />

sammeln!)<br />

eindeutige Sicherheitshinweise in der Übungsansage (sicherstellen,<br />

dass diese auch ankommen!)<br />

keine Aktivitäten abseits des Geschehens (Geräteraum, Tribüne, Umkleide!)<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 2<br />

VORBEUGEN - WAS WEISS ICH ÜBER DEN SPIELER?<br />

IST DER SPORTLER SPORTGESUND?<br />

� Medizinische Sporttauglichkeit<br />

Die medizinische Sporttauglichkeit eines Spielers sollte mindestens zum Beginn der Trainingsteilnahme durch<br />

eine entsprechende Untersuchung abgeklärt werden; eine regelmäßige (jährliche) Wiederholung der Untersuchung<br />

ist empfehlenswert.<br />

� Bestehen akute oder chronische Erkrankungen/Allergien?<br />

Eltern befragen, ggf. erkannte Auffälligkeiten (motorisch, psychisch) im Gespräch hinterfragen (Verschwiegenheitspflicht<br />

beachten!).<br />

� Kenntnisse über mögliche Medikamenteneinnahme<br />

Wichtige Informationen gerade im Hinblick auf längere Fahrten, Wochenendveranstaltungen, mehrtägige Veranstaltungen.<br />

� Gibt es Hinweise auf Fehlstatiken?<br />

Gerade zum Beginn der Trainingsteilnahme empfiehlt es sich, das Vorliegen möglicher Fehlstatiken abzuklären.<br />

Die Darstellungen geben dem Trainer Beobachtungsmöglichkeiten an die Hand - keinesfalls als Ersatz für eine<br />

medizinische Diagnostik! Falls Auffälligkeiten festgestellt werden, ist der Spieler unbedingt an einen Arzt weiterzuleiten.<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 3<br />

HINWEISE AUF FEHLSTATIKEN<br />

WIRBELSÄULE<br />

� Blick von hinten<br />

Beobachtung seitlicher Abweichungen<br />

von der Geraden<br />

� Blick von der Seite<br />

Beobachtung von Abweichungen von<br />

der normalen geschwungenen Form<br />

BEINACHSEN<br />

� Blick frontal<br />

Beobachtung seitlicher Abweichungen<br />

von der Geraden (X- oder O-Beine)<br />

FÜSSE<br />

� Blick frontal<br />

Beobachtung von Geradlinigkeit sowie<br />

Abknicken nach innen/außen<br />

� Weitere Möglichkeiten<br />

Abdruck des nassen Fußes: Senk-,<br />

Hohlfuß ...? Kontrolle der Schuhsohlenabnutzung:<br />

einseitig?<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND<br />

Plattfuß Normaler Fuß<br />

hohes<br />

Fußgewölbe


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 4<br />

SOFORTMASSNAHMEN BEI VERLETZUNGEN ODER UNFÄLLEN<br />

� Wichtig: Den Verbandskasten in der Halle kontrollieren und – falls dieser nicht normgerecht gefüllt<br />

sein sollte (leider ist das meistens so!) – einen eigenen zum Training mitbringen. Wichtig: Pflaster in<br />

verschiedenen Größen, Sprühpflaster, Desinfektionsmittel, Mullbinden!<br />

� Tipp: Kinderhandball-Trainer sollten einen Erste Hilfe-Kurs absolviert haben.<br />

ERSTVERSORGUNG NACH DER P-E-C-H-REGEL<br />

P<br />

E<br />

C<br />

H<br />

Pause<br />

Der Spieler muss die betroffene Struktur schonen und darf sie nicht mehr belasten.<br />

Eis<br />

Unverzüglich eine Eispackung (kein Spray!) oder einen in Eiswasser<br />

getränkten Schwamm anlegen und mit Druckverband sichern.<br />

Tipp: Kühlkissen selbst herstellen: Luft ballons oder Gummihandschuhe<br />

mit Wasser füllen (Foto), zuknotet und ins Gefrierfach legt. Diese<br />

preiswerte Variante „überlebt“ auf jeden Fall eine Trainings einheit<br />

und leistet gute Dienste, wenn Kinder sich mal gestoßen<br />

haben oder umgeknickt sind.<br />

Compression<br />

Der Druckverband verhindert eine (stärkere)<br />

Schwellung.<br />

Hochlagern<br />

Nutzen der Schwerkraft: Wenn die betroffene<br />

Struktur hochgelagert wird, kann die verletzte<br />

Stelle nicht volllaufen; eine mögliche Schwellung<br />

wird verhindert.<br />

VERSORGUNG WEITERER HÄUFIGER VERLETZUNGEN<br />

Wundversorgung<br />

� Keimfrei abdecken<br />

� Nicht direkt berühren (Einmalhandschuhe)<br />

� Kein Puder, Salbe etc.<br />

� Keine Fremdkörper entfernen<br />

� Ggf. Druckverband<br />

� Ärztliche Weiterversorgung je nach Verletzungsintensität<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND<br />

Nasenbluten<br />

� Hinsetzen lassen, Kopf nach vorne<br />

gebeugt.<br />

� Blut nach außen ablaufen lassen.<br />

� Kalte Umschläge in den Nacken.<br />

� Keine Tamponade o. ä.<br />

� Falls keine Besserung: Notruf!


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 5<br />

SPORTVERLETZUNGEN VORBEUGEN<br />

KURZFRISTIGE MASSNAHMEN<br />

(FÜR DIE EINZELNE TRAININGSEINHEIT)<br />

1. Zielgerichtetes Aufwärmen<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

Erhöhung der Körperkerntemperatur und der Muskeltemperatur<br />

Koordinative Vorbereitung<br />

Dynamisches Dehnen<br />

Spezielles Aufwärmen in Richtung der Zielübung<br />

2. Trainingsaufbau beachten<br />

☹<br />

☹<br />

☹<br />

☹<br />

☹<br />

☹<br />

Anspruchsvolle und hochintensive Belastungen zu Beginn der TE<br />

Anspruchsvolle und hochintensive Belastungen am Ende der TE<br />

Abrupte Belastungswechsel<br />

„neue“ Übungen<br />

Training nach Urlaubsphasen, Verletzungen<br />

Training nach Vorermüdung<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 6 Seite 1 von 2<br />

SPORTVERLETZUNGEN VORBEUGEN<br />

LANGFRISTIGE MASSNAHMEN<br />

(FÜR DEN TRAININGSPROZESS ÜBER JAHRE)<br />

1. Training der Grundlagenausdauer<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit: eine gut ent wickelte Grundlagenausdauer wirkt<br />

sich sowohl günstig auf die Wettkampfleistung, als auch auf die Belastbarkeit im Training aus.<br />

Optimierung der Erholungsfähigkeit: Der Sportler erholt sich schneller nach Training und Wettkampf.<br />

Minimieren des Verletzungsrisikos: Besser trainierte Sportler verletzen sich seltener als frühzeitig<br />

ermüdende.<br />

Steigerung der psychischen Belastbarkeit: Der ausdauertrainierte Sportler hat eine größere<br />

Stressresistenz und eine bessere psychische Stabilität.<br />

Verringerung ermüdungsbedingter technisch-taktischer Fehlleistungen durch länger anhaltende<br />

Konzentration und Aufmerksamkeit.<br />

Stabilere Gesundheit durch ein besseres Immunsystem<br />

2. Training der Kraftfähigkeiten, v. a. der Rumpfmuskulatur<br />

☺<br />

☺<br />

Eine kraftvolle Muskulatur verbessert die Halte-, Stütz- und Schutzfunktion.<br />

Muskuläres Gleichgewicht herstellen.<br />

3. Training der Koordination<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

Optimierung von Haltung und Bewegungsabläufen<br />

Verbesserung der Bewegungsökonomie<br />

Bewegungssicherheit im Sport und für die Aktivitäten des täglichen Lebens<br />

Verbesserung der Selbstsicherheit, des Selbstbewusstseins und des Wohlbefindens<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 6 Seite 2 von 2<br />

SPORTVERLETZUNGEN VORBEUGEN<br />

LANGFRISTIGE MASSNAHMEN<br />

(FÜR DEN TRAININGSPROZESS ÜBER JAHRE)<br />

4. Training der Propriozeption (Eigenwahrnehmung)<br />

Die Propriozeption gibt Auskunft über die Stellung, die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit, den<br />

Kraftaufwand sowie über die Lage der Gelenke<br />

☺<br />

☺<br />

☺<br />

Orientierung über die Stellung der Gliedmaßen zueinander<br />

Wahrnehmung passiver und aktiver Bewegungen der Gelenke<br />

Feststellung des Widerstands gegen den Bewegung gerichtet ist oder der gehalten wird.<br />

5. Training der Beweglichkeit<br />

☺<br />

☺<br />

Vergrößerung der Bewegungsamplitude<br />

Verbesserung der Körperwahrnehmung<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 7<br />

CHECKLISTE „RETTUNGSRUF“<br />

WAS EIN TRAINER IMMER ZUR HAND H<strong>AB</strong>EN SOLLTE!<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� �<br />

Notruf-Nummer<br />

Infos über nächstgelegenes Krankenhaus<br />

Telefonliste aller Eltern der Spieler<br />

Telefonnummer des Hallenwartes<br />

ggf. Vereinsansprechpartner für Notfälle<br />

INFORMATIONEN ZUM RETTUNGSRUF<br />

� Wo ist es geschehen?<br />

� Was ist geschehen?<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND<br />

Wichtig: Immer ein aufgeladenes (!) Handy<br />

� mit ausreichendem Guthaben dabei haben!<br />

� Welche Art von Verletzungen?<br />

(Was ist erkennbar, was muss vermutet werden? Wie ist der Zustand, verändert er sich?)<br />

� Warten auf Rückfragen!<br />

� Reicht Rettungstransport, oder wird ein Notarzt benötigt?<br />

� Zufahrt zur Halle vorbereiten! (Ist die Zufahrt frei? Einweisung sinnvoll?)<br />

ALLGEMEINE VERHALTENSTIPPS<br />

� Ruhe und Besonnenheit bewahren.<br />

� Training unterbrechen/abbrechen, dabei Aufsichtspflicht beachten.<br />

� Andere Spieler hinzuziehen, wenn/soweit das ihrem Alter entsprechend möglich ist.<br />

� Vertetzten betreuen (beruhigen, trösten).<br />

� Erstversorgung durchführen.<br />

� Entscheiden, ob ärztliche Behandlung erforderlich ist.<br />

� Bei Verdacht auf schwere Verletzungen: Rettungsruf!


<strong>A8</strong><br />

DEUTSCHER HANDBALLBUNDC-TRAINER-AUSBILDUNG<br />

A<br />

ARBEITSBLATT 8<br />

SPORT TREIBEN BEI VORÜBERGEHENDEN<br />

GESUNDHEITLICHEN EINSCHRÄNKUNGEN<br />

Infekte wie z. B. Erkältungen<br />

� Vorsicht: Bei Fieber auf keinen Fall Sport!<br />

� Anzeichen einer sich entwickelnden Infektion: Fiebergefühl, Müdigkeit, all gemeines Unwohlsein<br />

� Tipp: regelmäßig (mindestens 1x jährlich) auf typische „verdeckte“ Infektionsherde wie<br />

Mandeln oder Zähne untersuchen lassen!<br />

Muskuläre Verletzungen wie z.B. Verhärtungen und Zerrungen<br />

� möglichst nicht belasten – ärztliche Rücksprache<br />

Größere Schmerzen<br />

� Trainingsstopp und Wettkampfverzicht<br />

� Ursachenabklärung durch einen Arzt<br />

Muskelkater<br />

� Steigerung der lokalen Muskeldurchblutung durch warme Bäder oder sonstige Wärme -<br />

anwendungen, lockere Gymnastik<br />

� ggf. am nächsten Tag Wiederholung der auslösenden Belastung mit halber (!) Intensität<br />

� Fortdauer über etwa drei Tage hinaus ist ungewöhnlich – in diesem Fall ärztliche Abklärung,<br />

ob nicht eine Muskelverletzung z.B. eine Zerrung vorliegt<br />

Chronische Erkrankungen (z.B. Bronchialasthma, Allergien, Diabetes)<br />

� Abstimmung mit dem Arzt!<br />

� bei medikamentöser Behandlung: Achtung: Doping-Regularien beachten!<br />

DEUTSCHER HANDBALLBUND

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