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Handout zur Veranstaltung - IHK Trier

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Informationsveranstaltung über die neuen gesetzlichen<br />

Regelungen bei der<br />

Verfüllung und Wiedernutzbarmachung<br />

von Steinbrüchen, Kies- Kies und Lavasandtagebauen<br />

Anforderungen an den bodenschutzrechtlichen Vollzug<br />

am 24. März 2004<br />

im Tagungszentrum der Industrie- Industrie und Handelskammer <strong>Trier</strong><br />

Referenten:<br />

Karlheinz Mesenich (SGD Nord) Nord)<br />

Alfred Weinandy (SGD Nord)<br />

und der<br />

Organisation:<br />

Heinz Schwind (<strong>IHK</strong> <strong>Trier</strong>)<br />

Gemeinsame <strong>Veranstaltung</strong> der<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Neue gesetzlichen Regelungen bei der Verfüllung Verf llung und Wiedernutzbarmachung<br />

von Steinbrüchen, Steinbr chen, Kies- Kies und Lavasandtagebauen<br />

- Anforderungen an den bodenschutzrechtlichen Vollzug –<br />

Abhängig von der Lage und der vorgesehenen Folgenutzung ergeben sich aufgrund veränderter<br />

gesetzlicher Bestimmungen neue und unterschiedliche Auflagen, die bei der<br />

Verfüllung und Wiedernutzbarmachung von Steinbrüchen, Kies- und Lavasandtagebauen<br />

vom jeweiligen Betreiber zu beachten sind.<br />

Im Rahmen der am 24. März 2004 durchgeführten Informationsveranstaltung hat die für den<br />

Bodenschutz zuständige Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) die<br />

wesentlichen Bestimmungen und Auflagen erläutert, die Ihnen im Zuge der Anpassung bereits<br />

erteilter Zulassungen bzw. bei einer Neuzulassung von den Genehmigungsbehörden<br />

(Kreisverwaltungen, Bergbehörde) auferlegt werden.<br />

Mit dem vorliegenden Tagungsband möchten wir Ihnen den Inhalt der<br />

Informationsveranstaltung als Nachschlagewerk und zum Nachstudium bereitstellen.<br />

Während im oberen Teil der nachfolgenden Seiten im Wesentlichen die Nebenbestimmungen<br />

aufgeführt werden, sind im unteren Teil die Quellen, also die gesetzlichen und die<br />

verwaltungsrechtlichen Grundlagen, genannt, auf die sich die jeweiligen Nebenbestimmungen<br />

beziehen.<br />

Da sich unterschiedliche Nebenbestimmungen zum Teil auf die selben Quellen beziehen und<br />

die verschiedenen Regelwerke der LAWA, LAGA und LABO entsprechende Passagen<br />

gegenseitig zitieren, ist eine Wiederholung von einzelnen Textpassagen im Rahmen dieses<br />

Tagungsbandes leider unvermeidlich.<br />

LAWA = Länderarbeitsgemeinschaft Wasser<br />

LAGA = Länderarbeitsgemeinschaft Abfall<br />

LABO = Länderarbeitsgemeinschaft Boden<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

1


Fallübersicht<br />

Fall 1: Nur Anforderung an das Bodenmaterial <strong>zur</strong><br />

Wiederherstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

mit anschließender landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Fall 2: Nur Anforderung an das Bodenmaterial <strong>zur</strong><br />

Wiederherstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

ohne anschließende landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Fall 3: Verfüllung von Abgrabungen in Sondergebieten<br />

mit anschließender landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Fall 4: Verfüllung von Abgrabungen in Sondergebieten<br />

ohne anschließende landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Fall 5: Verfüllung von Abgrabungen außerhalb von<br />

Sondergebieten<br />

mit anschließender landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Fall 6: Verfüllung von Abgrabungen außerhalb von<br />

Sondergebieten<br />

ohne anschließende<br />

landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Fallgestaltung:<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Je nach Lage der Abgrabung, bzw. je nach Folgenutzung ergeben sich<br />

unterschiedliche Bestimmungen und Auflagen, die aufgrund des BBodSchG, der<br />

BBodSchV, der LAGA (M 20), der LABO Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV und<br />

des Rundschreibens des Ministeriums vom 14.1.2003 zu beachten sind.<br />

Gleichartige und stets wiederkehrende Bearbeitungsfälle wurden im Bereich der<br />

Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong> <strong>zur</strong> einheitlichen Bearbeitung gleichartiger<br />

und wiederkehrender Zulassungsfälle systematisiert.<br />

Bei der Bearbeitung wird der jeweilige Einzelfall gemäß den Antragsunterlagen<br />

einem der 6 systematisierten Fällen zugeordnet. Der jeweiligen<br />

Genehmigungsbehörde wird in der fachtechnische Stellungnahme mitgeteilt,<br />

unter welchen Fall das jeweilige Vorhaben zu subsumieren ist, damit diese die<br />

jeweiligen Nebenbestimmungen in ihrem Bescheid aufnehmen kann. Am<br />

22.01.2004 wurden den Kreisverwaltungen im Bereich der SGD Nord, Reg.<br />

WAB <strong>Trier</strong> und der Stadtverwaltung <strong>Trier</strong> die jeweiligen Fälle übersandt.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

2


Fall 1<br />

Anforderung an das Bodenmaterial <strong>zur</strong><br />

Wiederherstellung einer durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht mit anschließender<br />

landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht mit landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Regelwerk: § 12 BBodSchV, mit Abs. 4, 5, 6 und 7<br />

gesättigte Zone (Grundwasser)<br />

Lage der Abgrabung inner- oder außerhalb wasserwirtschaftlicher Sondergebiete<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte innerhalb der durchwurzelbaren<br />

durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht mit landwirtschaftlicher Folgenutzung:<br />

Um 70 % reduzierte Vorsorgewerte gemäß Tabellen 4.1 und 4.2 des Anhangs 2 der<br />

BBodSchV<br />

Bodenart<br />

Organische<br />

Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

größer<br />

> 8 %<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Vorsorgewerte Vorsorgewerte<br />

Vorsorgewerte<br />

PCB6 B[a]P PAK16 PCB6 B[a]P PAK16 Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,0 70 70 40 0,70 50 140<br />

Lehm / Schluff 0,03 0,2 2 0,07 0,7 7 0,7 50 40 25 0,35 35 100<br />

Sand 0,3 25 20 15 0,07 10 40<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

3


Fall 2<br />

Anforderung an das Bodenmaterial <strong>zur</strong><br />

Wiederherstellung einer durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht ohne anschließende<br />

landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht ohne landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Regelwerk: § 12 BBodSchV, ohne Abs. 4, 5, 6 und 7<br />

gesättigte Zone (Grundwasser)<br />

Lage der Abgrabung inner- oder außerhalb wasserwirtschaftlicher Sondergebiete<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte innerhalb der durchwurzelbaren<br />

durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht ohne landwirtschaftlicher Folgenutzung:<br />

Einfache Vorsorgewerte gemäß Tabellen 4.1 und 4.2 des Anhangs 2 der BBodSchV<br />

Bodenart<br />

Organische<br />

Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

größer<br />

> 8 %<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Vorsorgewerte Vorsorgewerte<br />

Vorsorgewerte<br />

PCB6 B[a]P PAK16 PCB B[a]P PAK16 Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,50 100 100 60 1,00 70 200<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 0,1 1 10 1,00 70 60 40 0,50 50 150<br />

Sand 0,40 40 30 20 0,10 15 60<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

4


Fall 3<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht mit landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Regelwerk: § 12 BBodSchV, mit Abs. 4, 5, 6 und 7<br />

Verfüllmaterial / Regelwerk: LAGA (M 20) / Einbauklasse 0: Regelfall<br />

Z 0 (Feststoff) = einfache Vorsorgewerte der BBodSchV<br />

ergänzt durch das Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt und Forsten für die Parameter<br />

Thallium, Arsen und Kohlenwasserstoffe<br />

gesättigte Zone (Grundwasser)<br />

Lage der Abgrabung innerhalb eines wasserwirtschaftlichen Sondergebietes<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte innerhalb der durchwurzelbaren<br />

durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht:<br />

� siehe Fall 1<br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte des Verfüllmaterials Verf llmaterials unterhalb der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht im Regelfall:<br />

Die Anforderungen an das Verfüllmaterial hängen davon ab, ob sich die Abgrabung in<br />

einem wasserwirtschaftlichen Sondergebiet befindet. Wenn sich das Rekultivierungsvorhaben<br />

in einem wasserwirtschaftlichen Sondergebiet befindet, darf als Verfüllmaterial<br />

nur Z 0 Material eingebaut werden, da § 9 BBodSchV ausdrücklich bestimmt, das die<br />

Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr. 4 BBodSchV „in der Regel“ einen Maßstab für den<br />

Besorgnistatbestand darstellen. Auf diese Vorschrift verweist § 12 (2) BBodSchV.<br />

Einfache Vorsorgewerte gemäß Tabellen 4.1 und 4.2 des Anhangs 2 der BBodSchV,<br />

ergänzt um die Parameter KW, Arsen und Thallium<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0<br />

(Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Humusgehalte kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0 (Feststoff)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5 100 100 60 1,0 70 200 15 1,0<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 100 1,0 70 60 40 0,5 50 150 10 0,7<br />

Sand 0,4 40 30 20 0,1 15 60 3 0,4<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

5


Fall 4<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht ohne landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Regelwerk: § 12 BBodSchV, ohne Abs. 4, 5, 6 und 7<br />

Verfüllmaterial / Regelwerk: LAGA (M 20) / Einbauklasse 0: Regelfall<br />

Z 0 (Feststoff) = einfache Vorsorgewerte der BBodSchV<br />

ergänzt durch das Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt und Forsten für die Parameter<br />

Thallium, Arsen und Kohlenwasserstoffe<br />

gesättigte Zone (Grundwasser)<br />

Lage der Abgrabung innerhalb eines wasserwirtschaftlichen Sondergebietes<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte in der durchwurzelbaren Bodenschicht:<br />

Bodenschicht:<br />

� siehe Fall 2<br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte des Verfüllmaterial Verf llmaterial unterhalb der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht im Regelfall:<br />

Die Anforderungen an das Verfüllmaterial hängen davon ab, ob sich die Abgrabung in<br />

einem wasserwirtschaftlichen Sondergebiet befindet. Wenn sich das Rekultivierungsvorhaben<br />

in einem wasserwirtschaftlichen Sondergebiet befindet, darf als Verfüllmaterial<br />

nur Z 0 Material eingebaut werden, da § 9 BBodSchV ausdrücklich bestimmt, das die<br />

Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr. 4 BBodSchV „in der Regel“ einen Maßstab für den<br />

Besorgnistatbestand darstellen. Auf diese Vorschrift verweist § 12 (2) BBodSchV.<br />

Einfache Vorsorgewerte gemäß Tabellen 4.1 und 4.2 des Anhangs 2 der BBodSchV,<br />

ergänzt um die Parameter KW, Arsen und Thallium<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0<br />

(Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Humusgehalte kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0 (Feststoff)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5 100 100 60 1,0 70 200 15 1,0<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 100 1,0 70 60 40 0,5 50 150 10 0,7<br />

Sand 0,4 40 30 20 0,1 15 60 3 0,4<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

6


Fall 5<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht mit landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Regelwerk: § 12 BBodSchV, mit Abs. 4, 5, 6 und 7<br />

Verfüllmaterial / Regelwerk: LAGA (M 20) / Einbauklasse 0: Ausnahmefall<br />

Z 0* (Feststoff) = zweifache Vorsorgewerte der BBodSchV und Z 0* (Eluat)<br />

ergänzt durch das Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt und Forsten für die Parameter<br />

Thallium, Arsen und Kohlenwasserstoffe<br />

Abstandsschicht / Regelwerk: LAGA (M 20): Z 0 / Einbauklasse 0: Regelfall<br />

gesättigte Zone (Grundwasser)<br />

Lage der Abgrabung außerhalb eines wasserwirtschaftlichen Sondergebietes<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte innerhalb durchwurzelbaren durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht:<br />

� siehe Fall 1<br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte des Verfüllmaterial unterhalb unterhalb<br />

der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht im Ausnahmefall:<br />

Die Anforderungen an das Verfüllmaterial hängen davon ab, ob sich die Abgrabung in einem wasserwirtschaftlichen<br />

Sondergebiet befindet. Wenn sich das Rekultivierungsvorhaben außerhalb eines wasserwirtschaftlichen<br />

Sondergebiet befindet, darf als Verfüllmaterial Z 0* Material eingebaut werden.<br />

Feststoffgehalte<br />

Zweifache<br />

Vorsorgewerte gemäß<br />

Tabellen 4.1 und 4.2<br />

des Anhangs 2 der<br />

BBodSchV, ergänzt<br />

vom Ministerium für<br />

Umwelt und Forsten<br />

um die Parameter KW,<br />

Arsen und Thallium<br />

Eluatgehalte<br />

Vorläufig festgelegt<br />

durch Rundschreiben<br />

des Ministeriums für<br />

Umwelt und Forsten<br />

vom 14.01.2003<br />

Bodenart<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5<br />

Lehm / Schluff<br />

Sand<br />

0,1 0,6 3-6 200<br />

1,0<br />

140 120 80 1,0 100 300 20 1,4<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Feststoff)<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Eluat)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Zuordnungswerte Z 0* (Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Zuordnungswerte Z 0* (Eluat)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn As TI<br />

[µg/l]<br />

[µg/l]<br />

unabhängig - - 0,2 - 2 20 15 50 0,2 40 100 10


Fall 6<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht ohne landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Regelwerk: § 12 BBodSchV, ohne Abs. 4, 5, 6 und 7<br />

Verfüllmaterial / Regelwerk: LAGA (M 20) / Einbauklasse 0: Ausnahmefall<br />

Z 0* (Feststoff) = zweifache Vorsorgewerte der BBodSchV und Z 0* (Eluat)<br />

ergänzt durch das Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt und Forsten für die Parameter<br />

Thallium, Arsen und Kohlenwasserstoffe<br />

Abstandsschicht / Regelwerk: LAGA (M 20): Z 0 / Einbauklasse 0: Regelfall<br />

gesättigte Zone (Grundwasser)<br />

Lage der Abgrabung außerhalb eines wasserwirtschaftlichen Sondergebietes<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte innerhalb durchwurzelbaren durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht:<br />

� siehe Fall 2<br />

Anforderungen an die Schadstoffgehalte des Verfüllmaterial unterhalb unterhalb<br />

der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht im Ausnahmefall:<br />

Die Anforderungen an das Verfüllmaterial hängen davon ab, ob sich die Abgrabung in einem wasserwirtschaftlichen<br />

Sondergebiet befindet. Wenn sich das Rekultivierungsvorhaben außerhalb eines wasserwirtschaftlichen<br />

Sondergebiet befindet, darf als Verfüllmaterial Z 0* Material eingebaut werden.<br />

Feststoffgehalte<br />

Zweifache<br />

Vorsorgewerte gemäß<br />

Tabellen 4.1 und 4.2<br />

des Anhangs 2 der<br />

BBodSchV, ergänzt<br />

vom Ministerium für<br />

Umwelt und Forsten<br />

um die Parameter KW,<br />

Arsen und Thallium<br />

Eluatgehalte<br />

Vorläufig festgelegt<br />

durch Rundschreiben<br />

des Ministeriums für<br />

Umwelt und Forsten<br />

vom 14.01.2003<br />

Bodenart<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5<br />

Lehm / Schluff<br />

Sand<br />

0,1 0,6 3-6 200<br />

1,0<br />

140 120 80 1,0 100 300 20 1,4<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Feststoff)<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Eluat)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Zuordnungswerte Z 0* (Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Zuordnungswerte Z 0* (Eluat)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn As TI<br />

[µg/l]<br />

[µg/l]<br />

unabhängig - - 0,2 - 2 20 15 50 0,2 40 100 10


Zu beachtende Regelwerke<br />

� Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG)<br />

� Bundes-Bodenschutz- und<br />

Altlastenverordnung (BBodSchV)<br />

� Rundschreiben des MUF vom 14.1.2003<br />

� Mitteilung der LAGA (M 20)<br />

� Vollzugshilfe der LABO zu § 12 BBodSchV<br />

� DIN Normen 19731, 18915, 18919<br />

Gesetzliche und verwaltungsrechtliche Grundlagen<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Die Verwaltungsvorschrift <strong>zur</strong> Vermeidung und Entsorgung von Bauabfällen des<br />

Ministeriums für Umwelt und des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr vom 20. Januar<br />

1993 ist mit Ablauf des Jahres 1998 außer Kraft getreten.<br />

Außerdem ist am 12. Juli 1999 die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />

(BBodSchV) als untergesetzliches Regelwerk zum Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG)<br />

vom 17.03.1998 in Kraft getreten, so dass nun auch die Anforderungen des vorsorgenden<br />

Bodenschutzes nach § 7 des BBodSchG i.V.m. § 9 BBodSchV zu beachten sind.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

9


LAGA M 20, Teil I<br />

„Allgemeiner Teil“<br />

Aufbau des Regelwerkes<br />

Geltungsbereich<br />

Begriffe<br />

Anforderungen an<br />

die Verwertung<br />

die Untersuchung<br />

die Bewertung<br />

Qualitätssicherung<br />

Dokumentation<br />

Erläuternder Anhang<br />

Bereits überarbeitet!<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Gesetzliche und verwaltungsrechtliche Grundlagen<br />

Zwischenzeitlich wurde auch der „Allgemeine Teil I“ der Mitteilung M 20 der<br />

Länderarbeitsgemeinschaft Abfall über die Anforderungen an die stoffliche<br />

Verwertung von mineralischen Abfällen (LAGA M 20) an die Bestimmungen des<br />

BBodSchG und an die BBodSchV angepasst.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

10


LAGA M 20, Teil II<br />

„Abfallspezifische Anforderungen“<br />

Mineralische Abfälle aus dem Baubereich<br />

Boden<br />

Straßenaufbruch<br />

Bauschutt<br />

Schlacken / Aschen aus der thermischen<br />

Abfallbehandlung<br />

Gießereiabfälle<br />

Kraftwerksabfälle<br />

In Überarbeitung!<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Gesetzliche und verwaltungsrechtliche Grundlagen<br />

Der abfallspezifische Teil II der LAGA mit Festlegung der neuen<br />

Zuordnungswerte (Z-Werte) befindet sich jedoch derzeit noch in Überarbeitung.<br />

Für die im Anhang 2, Tabellen 4.1 und 4.2 in der BBodSchV aufgeführten<br />

Schadstoffparameter werden die dann neu festgesetzten Z 0 – Feststoffwerte den<br />

Vorsorgewerten der BBodSchV entsprechen. Die Z 0* (Feststoffwerte) ergeben<br />

sich ebenfalls für die in der BBodSchV genannten Schadstoffparameter, gemäß<br />

dem bereits überarbeiteten Teil I der LAGA, aus den doppelten Vorsorgewerten<br />

der Tabellen 4.1 und 4.2 des Anhang 2 der BBodSchV. Für die in der BBodSchV<br />

gänzlich fehlenden Eluatwerte und für die nicht in der BBodSchV vorhanden<br />

Schadstoffparameter (hier: Thallium, Arsen und Kohlenwasserstoffe) wird<br />

noch eine endgültige Wertefeststellung in dem abfallspezifischen Teil II der<br />

LAGA erfolgen.<br />

Vom Ministerium für Umwelt und Forsten wurde im Rundschreiben vom<br />

14.01.2003 festgelegt, dass der überarbeitete Teil I der LAGA bei der<br />

Verfüllung von Abgrabungen in Rheinland-Pfalz zu vollziehen ist.<br />

Für die nicht über die BBodSchV herleitbaren Zuordnungswerte und damit<br />

folglich noch in dem Teil II der LAGA festzulegenden Z 0* - Eluatwerte und Z 0<br />

und Z 0* - Feststoffwerte[1], hat das Ministerium für Umwelt und Forsten in dem<br />

Rundschreiben vom 14.1.2003 eine vorläufige Wertefestlegung getroffen und<br />

begründet.<br />

[1] nur für die Schadstoffparameter noch erforderlich die nicht in Tabellen 4.1<br />

und 4.2 des Anhangs 2 der BBodSchV vorhanden sind und bei bodenähnlichen<br />

Verwertungsmaßnahmen relevant sind.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

11


Regelfall<br />

Regelfall<br />

Regelfall<br />

Sonderfall<br />

Sonderfall<br />

LAGA M 20, Teil III<br />

„Probenahme und Analytik“<br />

Allgemeine Grundsätze<br />

Probenahme<br />

Probebehandlung<br />

Analyseverfahren<br />

Ergänzende Regelungen<br />

Boden<br />

Straßenaufbruch<br />

Bauschutt<br />

HMV-Schlacken<br />

Gießereiabfälle<br />

Kraftwerksabfälle<br />

In Überarbeitung!<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Vorläufige Vorl ufige Wertefeststellung des Ministeriums für f r Umwelt- Umwelt und Forsten:<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

12


Vollzugshilfe der LABO zu § 12 BBodSchV<br />

Teil I : Allgemeiner Teil<br />

Teil II: Zu den einzelnen Regelungen des<br />

§ 12 BBodSchV<br />

Anhang 1: Ablaufschema zu § 12 BBodSchV<br />

Anhang 2: Mustercheckliste <strong>zur</strong><br />

Einzelfallbearbeitung<br />

Anhang 3: Übersicht zu Anwendungsbereichen<br />

und Regelwerken<br />

Anhang 4: Abgrenzungsgrundsätze<br />

25 Doppelseiten mit 4 Anhängen!<br />

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Gesetzliche und verwaltungsrechtliche Grundlagen<br />

Zusätzlich wurde von der Länderarbeitsgemeinschaft Boden (LABO) eine<br />

Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV erstellt, die von der 30. ACK am 17. Oktober<br />

2002 den Ländern <strong>zur</strong> Einführung empfohlen wurde.<br />

Vom Ministerium für Umwelt und Forsten wurde im Rundschreiben vom<br />

14.01.2003 festgelegt, dass die Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV bei der<br />

Verfüllung von Abgrabungen in Rheinland-Pfalz im Bereich der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht zu vollziehen ist.<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

13


Teil 1:<br />

Was ist grundsätzlich neu!<br />

Anforderungen an die Herstellung einer<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht wegen<br />

§ 12 BBodSchV und der dazugehörigen Vollzugshilfe<br />

der LABO und<br />

neue Anforderungen an das Verfüllmaterial unterhalb<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht aufgrund der<br />

Anpassung der technischen Regeln der LAGA (M 20)<br />

an das BBodSchG und an die BBodSchV<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anforderungen an die durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Im ersten Teil der Informationsveranstaltung wurde Ihnen anhand der<br />

Nebenbestimmungen erläutert, welche Anforderungen beim Aus- und<br />

Wiedereinbau einer durchwurzelbaren Bodenschicht zu beachten sind. Mit den<br />

Anforderung an die durchwurzelbare Bodenschicht wurde deshalb begonnen, da<br />

die zu Beginn der Abgrabung vorhandene durchwurzelbare Bodenschicht erst<br />

entfernt und <strong>zur</strong> späteren Wiederherstellung zwischengelagert werden muss.<br />

Außerdem entfallen die Anforderungen an das Verfüllmaterial unterhalb der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht in den Fällen (siehe Fälle 1 und 2), in denen<br />

nach Abschluss der Abgrabung nur die durchwurzelbare Bodenschicht mit dem<br />

zu diesem Zweck zwischengelagerten Abraummaterial wieder hergestellt werden<br />

soll.<br />

Teil II:<br />

Anforderungen an das Verfüllmaterial Verf llmaterial unterhalb der der durchwurzelbaren<br />

durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht<br />

Im zweiten Teil dieses Vortrages wurde Ihnen anhand der Nebenbestimmungen<br />

erläutert, welche Anforderungen beim Verfüllmaterial unterhalb der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht zu beachten sind.<br />

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14


1. Anforderungen an die durchwurzelbare<br />

Bodenschicht gemäß der Vollzugshilfe der<br />

LABO zu § 12 BBodSchV<br />

An die durchwurzelbare Bodenschicht sind<br />

besonders hohe Anforderungen zu stellen, da von<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Auswirkungen auf alle Wirkungspfade bzw.<br />

vielfältigen Bodenfunktionen zu erwarten sind.<br />

Definition nach § 2 Abs. 11 BBodSchV<br />

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„Durchwurzelbare Bodenschicht: Bodenschicht, die von den Pflanzenwurzeln in Abhängigkeit von den natürlichen<br />

Standortbedingungen durchdrungen werden kann.“<br />

Anwendungsbereiche<br />

� siehe Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV Seite 5<br />

„Die Anforderungen nach § 12 BBodSchV sind sowohl innerhalb des Geltungsbereiches des Bodenschutzrechtes<br />

als auch außerhalb dessen – zumindest materiell – zu berücksichtigen, soweit es sich um den Bereich der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht handelt.“<br />

Bei jeder Abgrabung müssen die Bestimmungen des § 12 BBodSchV beachtet werden, so dass die nachfolgenden<br />

Nebenbestimmungen (1.1.1. bis 1.6.4. bzw. 1.1.1. bis 1.7.3.) auch bei anderen Verfahren als bei der Rekultivierung<br />

von Abgrabungen angewandt werden können.<br />

So können beispielweise die Nebenbestimmungen 1.4.1. Bis 1.4.6. (siehe Seite 22, 23) bei den Verfahren<br />

angewandt werden, bei denen die durchwurzelbare Bodenschicht an Ort und Stelle nicht wiederhergestellt werden<br />

soll (z. B. Straßenbau). Im Rahmen der fachtechnischen Stellungnahmen zum Bodenschutz in<br />

Bauleitplanungsverfahren werden die Nebenbestimmungen 1.4.1. Bis 1.4.6. angewandt.<br />

Weitere Anwendungsbereiche der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV:<br />

Bei Auf- und Einbringung von Materialien in und auf eine bereits vorhandene durchwurzelbare Bodenschicht<br />

• Maßnahmen des Garten und Landschaftsbaus,<br />

• bei der Verwertung von Bodenmaterial auf landwirtschaftlichen Flächen und<br />

• bei der Aufbringung von Bankettschälgut auf Böden, das bei Unterhaltungsmaßnahmen des Straßenbaus anfällt.<br />

Bei der (Wieder-) Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

• im Rahmen der Begrünung von technischen Bauwerken (Lärmschutzwälle, Dammbauwerken etc.),<br />

• Maßnahmen des Garten und Landschaftsbaus (z. B. Herstellung von Rasensportanlagen) und<br />

• im Zusammenhang mit der Sanierung von schädlichen Bodenveränderungen und Altlasten.<br />

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Bodenfunktionen gemäß<br />

§ 2 (2) Nr. BBodSchG<br />

Natürliche Funktionen<br />

Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen,<br />

Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen<br />

Bestandteil des Naturhaushaltes, insbesondere mit<br />

seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen<br />

Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für<br />

stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-,<br />

Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften,<br />

insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers<br />

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Natürliche Nat rliche Bodenfunktionen gemäß gemäß<br />

§ 2 (2) Nr. 1 BBodSchG<br />

(2) Der Boden erfüllt im Sinne dieses Gesetzes<br />

1. natürliche Funktionen als<br />

a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und<br />

Bodenorganismen,<br />

b) Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und<br />

Nährstoffkreisläufen,<br />

c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund<br />

der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum<br />

Schutz des Grundwassers,<br />

3. Nutzungsfunktionen als<br />

b) Fläche für Siedlung und Erholung,<br />

c) Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung,<br />

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16


Bodenfunktionen<br />

der Boden ist Grundlage für unsere Ernährung<br />

eine Hand voll Oberboden enthält 4 bis 5 Milliarden<br />

Bakterien<br />

in 1 m³ Oberboden sind 1 kg Lebewesen vorhanden,<br />

dass entspricht auf einem Hektar dem Gewicht von 20<br />

Kühen,<br />

der Boden speichert Schadstoffe und kann diese zum<br />

Teil umwandeln und schützt so das Grundwasser<br />

der Boden puffert den Säureeintrag durch den sauren<br />

Regen ab und schützt so das Grundwasser<br />

der Boden speichert das Regenwasser und hilft somit<br />

gegen Überschwemmungen vorzubeugen<br />

Der Boden leistet einen wesentlichen Beitrag <strong>zur</strong><br />

Grundwasserneubildung<br />

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Natürliche Nat rliche Bodenfunktionen gemäß gemäß<br />

§ 2 (2) Nr. 1 BBodSchG<br />

Der Boden übernimmt wichtige Funktionen: Der Boden bildet die Grundlage für<br />

unsere Ernährung, denn er ist die Grundlage für das Wachstum von Pflanzen und<br />

diese wiederum für die weidenden Tiere. Der Boden ist Lebensraum für die<br />

Bodenbewohner (pro m2 ca. 1 kg, also pro Hektar ca. 10.000 kg, das entspricht in<br />

etwa 20 Kühen). Der Boden filtert Schadstoffe und kann dadurch bis zu einem<br />

gewissen Grad das Grundwasser schützen. Beispielsweise puffert der Boden<br />

Wirkungen ab, die durch Säureeintrag entstehen. Der Boden speichert das<br />

Regenwasser und hilft gegen Überschwemmung vorzubeugen. Außerdem wird<br />

das gespeicherte Wasser an das Grundwasser abgegeben, so dass ein lockerer und<br />

nicht verdichteter Boden vor Überschwemmungen schützt und gleichzeitig einen<br />

wesentlichen Beitrag <strong>zur</strong> Grundwasserneubildung leistet.<br />

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17


1. Anforderungen an die durchwurzelbare<br />

Bodenschicht gemäß der Vollzugshilfe der<br />

LABO zu § 12 BBodSchV<br />

• Folgende Anforderungen des<br />

§ 12 BBodSchV und der<br />

dazugehörigen Vollzugshilfe<br />

werden ausdrücklich wie folgt<br />

festgelegt:<br />

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1.1. Zielvorgabe:<br />

1.1.1. das Ziel des Rekultivierungsvorhabens ist die<br />

Wiederherstellung von Bodenfunktionen,<br />

insbesondere die Wiederherstellung einer belebten,<br />

begrünungsfähigen, künftig pflanzentragenden<br />

(durchwurzelbaren) Bodenschicht und<br />

1.1.2. bei der Herstellung der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht im Rahmen der Rekultivierung sollte<br />

angestrebt werden, dass die neu hergestellte<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht dem ursprünglich<br />

vor dem Rohstoffabbau vorhandenen Bodenmaterial<br />

in Qualität (chemische und physikalische<br />

Eigenschaften) und Aufbau (z.B. Schichtfolgen)<br />

entspricht.<br />

§ 12 (2) BBodSchV<br />

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„(2) Das Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in eine durchwurzelbare Bodenschicht oder<br />

<strong>zur</strong> Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht im Rahmen von Rekultivierungsvorhaben<br />

einschließlich Wiedernutzbarmachung ist zulässig, wenn<br />

- insbesondere nach Art, Menge, Schadstoffgehalten und physikalischen Eigenschaften der Materialien<br />

sowie nach den Schadstoffgehalten der Böden am Ort des Auf- oder Einbringens die Besorgnis des<br />

Entstehens schädlicher Bodenveränderungen gemäß § 7 Satz 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes<br />

und § 9 dieser Verordnung nicht hervorgerufen wird und<br />

- mindestens eine der in § 2 Abs. 2 Nr. 1 und 3 Buchstabe b und c des Bundes-Bodenschutzgesetzes<br />

genannten Bodenfunktionen nachhaltig gesichert oder wiederhergestellt wird.<br />

Die Zwischenlagerung und die Umlagerung von Bodenmaterial auf Grundstücken im Rahmen der<br />

Errichtung oder des Umbaus von baulichen und betrieblichen Anlagen unterliegen nicht den<br />

Regelungen dieses Paragraphen, wenn das Bodenmaterial am Herkunftsort wiederverwendet wird.“<br />

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1.2. Herkunft des Materials<br />

1.2.1. <strong>zur</strong> Herstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

darf nur folgendes Bodenmaterial verwendet werden,<br />

zugelassenes Bodenmaterial<br />

Bodenmaterial gemäß § 2. Abs. 1 BBodSchV<br />

Bodenaushub, der als Abfall bei der<br />

Gewinnung und Aufbereitung nichtmetallischer<br />

Bodenschätze entsteht<br />

als oberste Schicht<br />

natürlich auch<br />

Mutterboden<br />

Abfälle von Kies-<br />

und Gesteinsbruch<br />

Abfälle von Sand<br />

und Ton<br />

Bodenmaterial, das in Bodenbehandlungsanlagen behandelt wurde.<br />

Herkunft des Bodenmaterials<br />

Abfallschlüsselnummer<br />

(AS)<br />

17 05 04<br />

01 04 08<br />

01 04 09<br />

17 05 04<br />

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Die Herkunft des Bodenmaterials ist in § 12 (1) BBodSchV geregelt, so dass die<br />

Nebenbestimmungen mit der Festlegung der Herkunft beginnen.<br />

§ 12 (1) BBodSchV<br />

„(1) Zur Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht dürfen in und auf<br />

Böden nur Bodenmaterial sowie Baggergut nach DIN 19731 (Ausgabe 5/98) und<br />

Gemische von Bodenmaterial mit solchen Abfällen, die die stofflichen<br />

Qualitätsanforderungen der nach § 8 des Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetzes erlassenen Verordnungen sowie der Klärschlammverordnung<br />

erfüllen, auf- und eingebracht werden.“<br />

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20


1.2. Herkunft des Materials<br />

1.2.2. die Verwendung von Baggergut (AS 17 05 06) und / oder<br />

Gemischen von Bodenmaterial mit Klärschlamm, Bioabfall<br />

oder anderen Abfällen bedarf einer gesonderten<br />

Genehmigung,<br />

1.2.3. Material, das aus einem der unter 3.5. genannten<br />

Herkunftsbereiche stammt, darf ohne Zustimmung der SGD<br />

Nord nicht angenommen werden,<br />

1.2.4. die unterste Schicht der durchwurzelbaren Bodenschicht sollte<br />

zunächst mit dem vorhandenen, unbelastetem humusarmen<br />

Abraummaterial erfolgen,<br />

1.2.5. reicht das vorhandene, unbelastete Abraummaterial und der<br />

vorher abgeschobene Mutterboden <strong>zur</strong> Herstellung der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht nicht aus, so ist die<br />

Schadstofffreiheit für das dann einzusetzende Fremdmaterial<br />

zu gewährleisten,<br />

Zur Nebenbestimmung 1.2.2.:<br />

Anhang 4 der Vollzugshilfe § 12 BBodSchV<br />

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„Das Rangverhältnis zwischen BBodSchG und KrW- /AbfG wird mit § 3 I Nr. 1<br />

und Nr. 2 BBodSchG für die dort genannten Fälle geregelt. Danach verdrängen<br />

die Vorschriften des Abfallrechtes die des Bodenschutzrechtes, sofern es sich um<br />

das Aufbringen von Abfällen <strong>zur</strong> Verwertung als Sekundärrohstoff- oder als<br />

Wirtschaftsdünger i. S. d. § 1 Düngemittelgesetzes handelt. Mithin sind die<br />

Klärschlamm- und Bioabfallverordnung (AbfKlärV, BioAbfV) vorrangig, soweit<br />

sie Einwirkungen auf den Boden regeln.“<br />

Die Aufbringung von Bioabfall oder Klärschlamm in die durchwurzelbarer<br />

Bodenschicht bedarf gesonderter Nebenbestimmungen die sich aus den o.g.<br />

Verordnungen ergeben.<br />

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1.2. Herkunft des Materials<br />

1.2.6. für sämtliche Fremdmaterialien ist die Bodenart (Ton,<br />

Lehm / Schluff, Sand), der Humusgehalt, der pH-Wert, der<br />

Steingehalt sowie der Anteil an mineralischen<br />

Fremdbestandteilen (z.B. Bauschutt, Straßenaufbruch)<br />

durch einen geologischen Sachverständigen (Bodengutachter)<br />

oder eine bodenkundliche Fachstelle aufgrund § 12<br />

Abs. 3 BBodSchV zu bestimmen,<br />

1.2.7. bei homogenen Chargen wird zum Nachweise der<br />

Schadstofffreiheit ein Mindestuntersuchungsumfang je<br />

angefangene 1.000 Mg gefordert,<br />

1.2.8. bei inhomogenen Chargen oder Verdacht auf<br />

Verunreinigungen ist der Untersuchungsumfang gemäß den<br />

Vorgaben des geologischen Sachverständigen oder der<br />

bodenkundlichen Fachstelle zu erhöhen und<br />

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§ 12 (3) BBodSchV<br />

„Die nach § 7 des Bundes-Bodenschutzgesetzes Pflichtigen haben vor dem Aufund<br />

Einbringen die notwendigen Untersuchungen der Materialien nach den<br />

Vorgaben in Anhang 1 durchzuführen oder zu veranlassen. Die nach<br />

§ 10 Abs. 1 des Bundes-Bodenschutzgesetzes zuständige Behörde kann weitere<br />

Untersuchungen hinsichtlich der Standort- und Bodeneigenschaften anordnen,<br />

wenn das Entstehen einer schädlichen Bodenveränderung zu besorgen ist;<br />

hierbei sind die Anforderungen nach DIN 19731 (Ausgabe 5/98) zu beachten.“<br />

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22


1.2. Herkunft des Materials<br />

1.2.9. eine analytische Überprüfung und eine<br />

bodenkundliche Bewertung ist nur dann<br />

nicht erforderlich, wenn das Fremdmaterial<br />

aus nachweislich natürlich anstehenden<br />

Schichten stammt, bei der schädliche<br />

Kontaminationen aus antropogenen<br />

Einflüssen oder aus erhöhter geogener<br />

Hintergrundbelastung nicht zu erwarten sind<br />

und die Menge je Anfallstelle 1.000 m³ nicht<br />

überschreitet.<br />

Bagatelleklausel<br />

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Diese Nebenbestimmung erlaubt, dass nicht jeder Boden analytisch untersucht<br />

werden muss. In dem Betriebstagebauch (siehe Nebenbestimmung 3.15.) wird<br />

durch das Datenblatt für das Bodenmaterial dokumentiert, wie von dieser<br />

Regelung gebrauch gemacht wurde.<br />

Vollzughilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 3 Seite 14<br />

„In der DIN 19731 sind beispielhaft Fallgestaltungen aufgeführt, bei denen<br />

i.d.R. zusätzliche analytische Untersuchungen des Bodenmaterials nicht<br />

erforderlich bzw. erforderlich sind.“<br />

Bodenmaterial kann, bedingt durch seine Herkunft oder Vorgeschichte, mit sehr<br />

unterschiedlichen Stoffen belastet sein. Es muss daher geprüft werden, ob<br />

aufgrund der Historie mit einer Schadstoffbelastung und daraus resultierenden<br />

zusätzlichen analytischen Untersuchungen gerechnet werden muss.<br />

In aller Regel entfallen analytische Untersuchungen, wenn keine Hinweise auf<br />

Hinweise auf menschliche (anthropogene) oder natürliche (geogene)<br />

Schadstoffanreicherung vorliegen.<br />

Eine Liste mit allen Fällen, bei denen nicht auf Untersuchungen verzichtet<br />

werden kann, wird in der Nebenbestimmung 3.5. aufgeführt.<br />

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1.3. Anforderung an die Beschaffenheit<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Bei Einhaltung der Vorsorgewerte<br />

nach Anhang 2 Nr. 4 BBodSchV ist<br />

gewährleistet, dass aufgrund der<br />

Schadstoffgehalte der aufzubringenden<br />

Böden die Besorgnis des Entstehens einer<br />

schädlichen Bodenveränderung gemäß §7<br />

Satz 2 BBodSchG und § 9 BBodSchV durch<br />

die Herstellung der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht nicht hervorgerufen wird.<br />

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§ 7 BBodSchG – Vorsorgepflicht -<br />

„Der Grundstückseigentümer, der Inhaber der tatsächlichen Gewalt über<br />

ein Grundstück und derjenige, der Verrichtungen auf einem Grundstück<br />

durchführt oder durchführen lässt, die zu Veränderungen der<br />

Bodenbeschaffenheit führen können, sind verpflichtet, Vorsorge gegen<br />

das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen zu treffen, die durch<br />

ihre Nutzung auf dem Grundstück oder in dessen Einwirkungsbereich<br />

hervorgerufen werden können. Vorsorgemaßnahmen sind geboten, wenn<br />

wegen der räumlichen, langfristigen oder komplexen Auswirkungen<br />

einer Nutzung auf die Bodenfunktionen die Besorgnis einer<br />

schädlichen Bodenveränderung besteht. Zur Erfüllung der<br />

Vorsorgepflicht sind Bodeneinwirkungen zu vermeiden oder zu<br />

vermindern, soweit dies auch im Hinblick auf den Zweck der Nutzung des<br />

Grundstücks verhältnismäßig ist. Anordnungen <strong>zur</strong> Vorsorge gegen<br />

schädliche Bodenveränderungen dürfen nur getroffen werden, soweit<br />

Anforderungen in einer Rechtsverordnung nach § 8 Abs. 2 festgelegt sind.<br />

Die Erfüllung der Vorsorgepflicht bei der landwirtschaftlichen<br />

Bodennutzung richtet sich nach § 17 Abs. 1 und 2, für die<br />

forstwirtschaftliche Bodennutzung richtet sie sich nach dem zweiten<br />

Kapitel des Bundeswaldgesetzes und den Forst- und Waldgesetzen der<br />

Länder. Die Vorsorge für das Grundwasser richtet sich nach<br />

wasserrechtlichen Vorschriften. Bei bestehenden Bodenbelastungen<br />

bestimmen sich die zu erfüllenden Pflichten nach § 4.“<br />

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24


1.3. Anforderung an die Beschaffenheit<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

1.3.1. nach Art, Menge und physikalischen<br />

Eigenschaften der Materialien sowie nach<br />

den Schadstoffgehalten der Böden darf die<br />

Besorgnis des Entstehens schädlicher<br />

Bodenveränderungen gemäß §7 Satz 2<br />

BBodSchG und § 9 BBodSchV durch die<br />

Herstellung der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht nicht hervorgerufen werden,<br />

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§ 9 BBodSchV - Besorgnis schädlicher sch dlicher Bodenveränderungen<br />

Bodenver nderungen -<br />

„(1) Das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen nach § 7 des Bundes-<br />

Bodenschutzgesetzes ist in der Regel zu besorgen, wenn<br />

1. Schadstoffgehalte im Boden gemessen werden, die die Vorsorgewerte nach<br />

Anhang 2 Nr. 4 überschreiten, oder<br />

2. eine erhebliche Anreicherung von anderen Schadstoffen erfolgt, die aufgrund ihrer<br />

krebserzeugenden, erbgutverändernden, fortpflanzungsgefährdenden oder<br />

toxischen Eigenschaften in besonderem Maße geeignet sind, schädliche<br />

Bodenveränderungen herbeizuführen.<br />

§ 17 Abs. 1 des Bundes-Bodenschutzgesetzes bleibt unberührt.<br />

(2) Bei Böden mit naturbedingt erhöhten Schadstoffgehalten besteht die Besorgnis<br />

des Entstehens schädlicher Bodenveränderungen bei einer Überschreitung der<br />

Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr. 4 nur, wenn eine erhebliche Freisetzung von<br />

Schadstoffen oder zusätzliche Einträge durch die nach § 7 Satz 1 des Bundes-<br />

Bodenschutzgesetzes Verpflichteten nachteilige Auswirkungen auf die<br />

Bodenfunktionen erwarten lassen.<br />

(3) Absatz 2 gilt entsprechend bei Böden mit großflächig siedlungsbedingt erhöhten<br />

Schadstoffgehalten.“<br />

§ 9 BBodSchV bestimmt ausdrücklich, dass die Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr.<br />

BBodSchV „in der Regel“ einen Maßstab für einen Besorgnistatbestand darstellen,<br />

so dass § 12 Abs. 2 BBodSchV speziell auf den § 9 BBodSchV verweist.<br />

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25


1.3.2. Zulässige Schadstoffgehalte<br />

ohne landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

Bodenart<br />

Organische<br />

Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

größer<br />

> 8 %<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Vorsorgewerte Vorsorgewerte<br />

Vorsorgewerte<br />

PCB6 B[a]P PAK16 PCB B[a]P PAK16 Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,50 100 100 60 1,00 70 200<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 0,1 1 10 1,00 70 60 40 0,50 50 150<br />

Sand 0,40 40 30 20 0,10 15 60<br />

siehe Vorsorgewerte Anhang 2, Tabelle 4.1 und 4.2 BBodSchV<br />

nach § 8 (2) Nr. 1 BBodSchG<br />

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§ 8 (2) BBodSchG - Werte und Anforderungen - Vorsorgewerte<br />

„(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, nach Anhörung der beteiligten Kreise (§<br />

20) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates <strong>zur</strong> Erfüllung der sich<br />

aus § 7 ergebenden Pflichten sowie <strong>zur</strong> Festlegung von Anforderungen an die damit<br />

verbundene Untersuchung und Bewertung von Flächen mit der Besorgnis einer<br />

schädlichen Bodenveränderung Vorschriften zu erlassen, insbesondere über<br />

1. Bodenwerte, bei deren Überschreiten unter Berücksichtigung von geogenen oder<br />

großflächig siedlungsbedingten Schadstoffgehalten in der Regel davon auszugehen<br />

ist, dass die Besorgnis einer schädlichen Bodenveränderung besteht<br />

(Vorsorgewerte),<br />

2. zulässige Zusatzbelastungen und Anforderungen <strong>zur</strong> Vermeidung oder<br />

Verminderung von Stoffeinträgen.“<br />

Bei Einhaltung der oben aufgeführten Vorsorgewerte ist aufgrund der<br />

Schadstoffgehalte für die durchwurzelbare Bodenschicht gewährleistet, dass<br />

durch die Einbringung des Bodenmaterials nicht die Besorgnis des Entstehens<br />

einer schädlichen Bodenveränderung hervorgerufen wird.<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

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Besonderes Vorgehen bei<br />

landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

� siehe Vollzughilfe zu § 12 BBodSchV,<br />

Kapitel 4, Seite 16<br />

„Im Hinblick auf die besondere Schutzbedürftigkeit<br />

insbesondere der Funktion des Bodens als Standort für die<br />

landwirtschaftliche Nutzung enthalten die Absätze 4, 5<br />

und 6 des § 12 BBodSchV besondere Anforderungen an<br />

das Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in eine<br />

durchwurzelbare Bodenschicht landwirtschaftlich<br />

genutzter Flächen sowie an die Herstellung von Flächen,<br />

die für eine landwirtschaftliche Folgenutzung rekultiviert<br />

werden.“<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Bei einer landwirtschaftlichen Folgenutzung werden besondere<br />

Nebenbestimmungen erforderlich!<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

27


1.3.2. Zulässige Schadstoffgehalte<br />

mit landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Bodenart<br />

Organische<br />

Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

größer<br />

> 8 %<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Vorsorgewerte Vorsorgewerte<br />

Vorsorgewerte<br />

PCB6 B[a]P PAK16 PCB6 B[a]P PAK16 Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,0 70 70 40 0,70 50 140<br />

Lehm / Schluff 0,03 0,2 2 0,07 0,7 7 0,7 50 40 25 0,35 35 100<br />

Sand 0,3 25 20 15 0,07 10 40<br />

siehe Vorsorgewerte Anhang 2, Tabelle 4.1 und 4.2 BBodSchV<br />

nach § 8 (2) Nr. 1 BBodSchG<br />

siehe § 12 (4) BBodSchV (70 % der Vorsorgewerte)<br />

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Besonderes Vorgehen bei landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

Vollzughilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 4 Seite 16<br />

„(4) Bei landwirtschaftlicher Folgenutzung sollen im Hinblick auf künftige<br />

unvermeidliche Schadstoffeinträge durch Bewirtschaftungsmaßnahmen oder<br />

atmosphärische Schadstoffeinträge die Schadstoffgehalte in der entstandenen<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht 70 Prozent der Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr. 4<br />

nicht überschreiten.<br />

Bei Einhaltung der oben aufgeführten Vorsorgewerte ist aufgrund der<br />

Schadstoffgehalte für die durchwurzelbare Bodenschicht gewährleistet, dass<br />

durch die Einbringung des Bodenmaterials auch bei einer landwirtschaftlichen<br />

Folgenutzung nicht die Besorgnis des Entstehens einer schädlichen<br />

Bodenveränderung hervorgerufen wird.<br />

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28


Zulässige Schadstoffgehalte bei Verdacht auf<br />

Kontamination mit EOX, KW, BTX und LHKW<br />

1.3.3. wenn das Material aus einem der unter 3.5. genannten<br />

Herkunftsbereichen oder einer Bodenbehandlungsanlage stammt, besteht<br />

der Verdacht auf Verunreinigungen mit EOX, Kohlenwasserstoffen, BTX<br />

und LHKW. In diesen Fällen ist das Untersuchungsprogramm um diese<br />

Parameter zu erweitern. Die Verwertung des Bodens als durchwurzelbare<br />

Bodenschicht ist dann nur zulässig, wenn zusätzlich zu den o.g.<br />

Vorsorgewerte folgende Zuordnungswerte eingehalten werden:<br />

Bodenart<br />

Ton<br />

Lehm / Schluff<br />

Sand<br />

Zurodnungswerte bei<br />

einem spezifischen<br />

Verdacht<br />

Zuordnungswerte<br />

EOX KW BTX LHKW<br />

[mg/kg]<br />

1 100 1 1<br />

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Erfordernis der Erweiterung des Untersuchungsumfangs auf obige Parameter Parameter<br />

Ohne Zustimmung der SGD Nord darf das Material aus den o.g. Herkunftsbereichen<br />

zwar nicht angenommen werden. Durch die Nebenstimmung 1.3.3. wird aber bereits<br />

jetzt festgelegt, unter welchen Bedingungen dem Einbau unserseits zugestimmt<br />

werden kann.<br />

Weitere Parameter bleiben im jeweiligen Einzelfall vorbehalten.<br />

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29


1.3.4. zulässige Schichtung der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht in Abhängigkeit von den jeweiligen<br />

Humusgehalten<br />

Aufbau der<br />

durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht<br />

= < 1 % 1 - 2 % 2 - 4 % 4 - 8 % 8 - 16 % > 16 %<br />

Oberbodenschicht ja ja ja ja ja ja<br />

Maximale Mächtigkeit der<br />

Oberbodenschicht<br />

Verwendung als<br />

Unterbodenschicht<br />

Gemische mit anderen<br />

nährstoffreichen Materialien<br />

unbeschränkt<br />

Hinweis: Humusgehalt = TOC-Gehalt * 2,0<br />

Bodenmaterial mit Humus-Gehalten von<br />

1,00 m 0,50 m 0,30 m 0,15 m<br />

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Einzelfallprüfung<br />

ja nein nein nein nein nein<br />

ja ja nein nein nein nein<br />

Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 5.1<br />

„Unter Umweltgesichtspunkten ist insbesondere die N-Freisetzung in<br />

humusreichem Bodenmaterial/ Baggergut zu beachten, die den Bedarf der<br />

Folgevegetation nicht überschreiten darf. Daher ist die maximal zulässige<br />

Schichtmächtigkeit des aufgebrachten Bodenmaterials bzw. Baggergutes in<br />

Abhängigkeit des Humusgehaltes zu begrenzen (Tab. II-2). Ggf. ist zusätzlich eine<br />

Aufteilung der durchwurzelbaren Bodenschicht in eine humusreichere<br />

Oberbodenschicht (vergleichbar einem Ah-Horizont) und eine humusärmere<br />

Unterbodenschicht (vergleichbar einem B-Horizont) vorzusehen, um stärker<br />

humushaltiges Bodenmaterial/Baggergut von einer Verwendung als<br />

Unterbodenschicht auszuschließen. Ebenso ist das Entstehen von humusreichen<br />

Sonderstandorten (> 4%) zu vermeiden.“<br />

30


1.3.5. Boden, dessen pH-Wert kleiner oder gleich 5,5 ist (das<br />

dürfte bei Böden aus Waldgebieten die Regel sein), darf<br />

ohne vorherige Aufkalkung bis zum jeweiligen Ziel-pH-<br />

Wert für die landbauliche Nutzung nicht <strong>zur</strong> Herstellung<br />

einer durchwurzelbaren Bodenschicht verwandt werden,<br />

1.3.6. Boden, dessen Stein- bzw. Kiesgehalt über 30 % reicht,<br />

darf ebenfalls nicht <strong>zur</strong> Herstellung einer durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht verwandt werden,<br />

1.3.7. der Anteil mineralischer Fremdbestandteile (z.B.<br />

Bauschutt, Ziegelbruch) darf <strong>zur</strong> Herstellung einer<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht 1 % nicht überschreiten<br />

und<br />

.<br />

1.3. Anforderung an die Beschaffenheit<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

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Aus einem Glossar eines Arbeitsheftes zum Bodenschutz des Landes Baden- Baden<br />

Württemberg rttemberg<br />

Ziel-pH Ziel pH<br />

G - 4 Ziel - pH<br />

„Pflanzen sind gegenüber dem pH-Wert (der Reaktion) des Bodens in einem weitem Bereich<br />

tolerant. Die Bedeutung der Bodenreaktion liegt jedoch vor allem darin, daß sie<br />

• die Bodenstruktur mitbestimmt sowie<br />

• die Nährstoffverfügbarkeit und<br />

• die Verfügbarkeit von Schadstoffen reguliert<br />

Von den Bodeneigenschaften bestimmen vor allem der Ton- und Humusgehalt sowie der<br />

pH-Wert die Verfügbarkeit der Schadstoffe. Je mehr Ton und Humus ein Boden enthält,<br />

desto mehr anorganische wie organische Schadstoffe kann er festhalten. Mit sinkendem<br />

pH-Wert d.h. je saurer ein Boden ist, um so mehr nimmt die Verfügbarkeit der Schwermetalle<br />

i.a. zu. Würde man z.B. einen Boden mit neutralem pH-Wert von 7 auf einen pH-Wert<br />

von 5 versauern, ergäbe sich für Cadmium eine ca. 4 mal und für Blei sogar eine ca. 20 mal<br />

höhere Verfügbarkeit. Das unterstreicht die Bedeutung einer ausreichenden Kalkzufuhr<br />

zum Boden, um eine optimale Bodenreaktion zu gewährleisten.“<br />

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31


1.3. Anforderung an die Beschaffenheit<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht bei<br />

landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

1.3.8. die Eignung des Bodenmaterials für die<br />

jeweilige Folgevegetation sollte mit der<br />

zuständigen landwirtschaftlichen<br />

Beratungsstelle - Dienstleistungszentrum<br />

Ländlicher Raum - im Voraus<br />

abgestimmt werden.<br />

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32


1.4. Anforderungen an die technische Ausführung<br />

während des Ausbaus der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht gemäß DIN 19731<br />

Zur Vermeidung nachteiliger physikalischer Eigenschaften sind beim<br />

Ausbau des Bodens gemäß § 12 Abs. 9 BBodSchV folgende<br />

Maßnahmen zu ergreifen:<br />

1.4.1. der Ober- und Unterboden der vor Beginn der Abbaumaßnahme<br />

vorhandenen durchwurzelbaren Bodenschicht sowie<br />

Bodenschichten unterschiedlicher Verwertungsklassen sollten<br />

getrennt ausgebaut und verwendet werden. Zuvor ist der<br />

Pflanzenaufwuchs auf der Fläche durch Rodung oder Abmähen<br />

zu entfernen,<br />

1.4.2. beim Ausbau ist der Feuchtezustand bzw. die Konsistenz<br />

(Wassergehalt) des Bodens zu beachten. Nur Böden mit einer<br />

geeigneten „Mindestfestigkeit“ können ausgebaut werden. Nach<br />

nassen Witterungsperioden müssen daher die Böden ausreichend<br />

abgetrocknet sein,<br />

§ 12 (9) BBodSchV<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

„(9) Beim Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in den Boden sollen<br />

Verdichtungen, Vernässungen und sonstige nachteilige Bodenveränderungen durch<br />

geeignete technische Maßnahmen sowie durch Berücksichtigung der Menge und des<br />

Zeitpunktes des Aufbringens vermieden werden. Nach Aufbringen von Materialien<br />

mit einer Mächtigkeit von mehr als 20 Zentimetern ist auf die Sicherung oder den<br />

Aufbau eines stabilen Bodengefüges hinzuwirken. DIN 19731 (Ausgabe 5/98) ist zu<br />

beachten.“<br />

Vollzughilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 7 Seite 21<br />

„§ 12 Abs. 9 definiert Anforderungen an die Ausführung der Maßnahme (technische<br />

Maßnahmen, Menge, Zeitpunkt), indem auf DIN 19731 verwiesen wird, die hierzu<br />

allgemeine Anforderungen und Detailregelungen enthält.“<br />

Anmerkung:<br />

Zwar bezieht sich § 12 (9) BBodSchV auf das Auf- und Einbringen und nicht auf den<br />

Ausbau. Die Bestimmungen des § 12 (9) BBodSchV müssen aber bereits beim<br />

Ausbau beachtet werden, da die Ausbaubedingungen einen großen Einfluss auf die<br />

die physikalischen Eigenschaften beim späteren Weidereinbau haben.<br />

Die entsprechenden Vorschriften der DIN 19731 können der Vollzugshilfe der<br />

LABO <strong>zur</strong> BBodSchV auf den Seiten 21 und 22 entnommen werden.<br />

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33


1.4. Anforderungen an die technische Ausführung<br />

während des Ausbaus der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht gemäß DIN 19731<br />

1.4.3. der abgeschobene Boden ist je nach Schichtung in<br />

getrennten Bodenmieten zwischenzulagern,<br />

1.4.4. die Mieten sind vor Verdichtung und Vernässungen<br />

zu schützen und sollten nicht mit Radfahrzeugen<br />

(LKW, Radlader) befahren werden,<br />

1.4.5. die Bodenmieten sind mit tiefwurzelnden winterharten<br />

und stark wasserzehrenden Pflanzen (z.B. Luzerne,<br />

Waldstaudenroggen, Lupine, Ölrettich) zu begrünen<br />

und<br />

1.4.6. um Verdichtungen durch Auflast zu begrenzen, darf<br />

die Mietenhöhe bei humosem Bodenmaterial<br />

höchstens 2 m betragen.<br />

Bodenfeuchte<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Böden mit hoher Bodenfeuchte/hohem Wassergehalt (stark feucht oder weich) sind<br />

sehr verdichtungsempfindlich. Der Boden der Auftragsfläche wie auch das<br />

Bodenmaterial selbst sollte deshalb während der Arbeiten möglichst trocken sein.<br />

Hinweise für f r zu hohe Bodenfeuchte: Fingerprobe<br />

Bei nicht bindigen Böden darf das Material bei der Fingerprobe nicht leicht<br />

eindrückbar sein. Bei bindigen Böden dürfen die Finger bei der Fingerprobe nicht<br />

deutlich feucht werden.<br />

(siehe auch „Bodenkundliche Kartieranleitung, Tab. 31 S. 122“)<br />

Zur Vermeidung von Verdichtungen, Vernässungen sowie sonstiger nachteiliger<br />

Bodenveränderungen sollten die Nebenbestimmungen (1.4.1. bis 1.4.6.) beim Ausbau<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht beachtet werden. Diese Nebenbestimmungen<br />

sind u.a. erforderlich um die Zielvorgaben nach 1.1.1. und 1.1.2. zu erreichen.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

34


1.5. Festlegung der Mächtigkeit der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Die Mächtigkeit der durchwurzelbaren Bodenschicht hängt ab<br />

von Durchwurzelungstiefe-und –intensität der standorttypischen<br />

oder der bestimmungsgemäßen Vegetation und<br />

von den Standortbedingungen und Bodematerialeigenschaft mit<br />

ihrem Einfluss auf die Durchwurzelung:<br />

1.5.1. wenn Angaben <strong>zur</strong> Folgevegetation fehlen, wird als Mächtigkeit<br />

der durchwurzelbaren Bodenschicht eine Stärke von 2 m<br />

angenommen und<br />

1.5.2. geringere Mächtigkeiten bedürfen der vorherigen Genehmigung<br />

durch die SGD Nord.<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Kapitel 1.3 der Vollzugshilfe der LABO zu § 12 BBodSchV, Seiten 11 bis 13<br />

Wenn eine geringe Mächtigkeit der durchwurzelbaren Bodenschicht als 2 m<br />

hergestellt werden soll, ist die Zulässigkeit anhand des Kapitels 4.3 der Vollzugshilfe<br />

zu § 12 BBodSchV zu prüfen.<br />

Siehe Seite<br />

LAGA M 20, Seite 16<br />

Bodenmaterial mit höheren Feststoffgehalten bis Z 0* darf nach der LAGA M 20 nur<br />

eingebaut werden, wenn es anschließend mit einer mindestens 2 m dicken Schicht<br />

aus Bodenmaterial abgedeckt wird, das die Vorsorgewerte der BBodSchV einhält<br />

und damit alle natürlichen Bodenfunktionen übernehmen kann.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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35


1.6. Technische Anforderungen bei der<br />

Herstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

1.6.1. es sollte nach Möglichkeit das zwischengelagerte Material der<br />

Ausgangsböden vor dem Rohstoffabbau oder Bodenmaterial<br />

des Umfeldes mit vergleichbarer Beschaffenheit verwendet<br />

werden,<br />

1.6.1.1. ist der Einsatz von standortfremden Bodenmaterial<br />

erforderlich, so ist unter Berücksichtigung der sensiblen<br />

Folgenutzung vorrangig „natürliches“ Bodenmaterial ohne<br />

Fremdbeimengungen zu verwenden,<br />

1.6.1.2. Bodenmaterial aus Bodenbehandlungsanlagen ist <strong>zur</strong><br />

Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht im<br />

Rahmen von Rekultivierungsmaßnahmen mit<br />

landwirtschaftlicher Folgenutzung in der Regel nicht geeignet,<br />

1.6.1.3. innerhalb eines <strong>zur</strong> späteren einheitlichen Bewirtschaftung<br />

vorgesehenen Schlages soll möglichst Bodenmaterial des<br />

gleichen Ausgangssubstrates aufgebracht werden, um<br />

Bewirtschaftungserschwernisse durch wechselnden<br />

Bodeneigenschaften zu vermeiden,<br />

Hinweis: 1.6.1.1. Bis 1.6.1.3. nur bei landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

§ 12 (6) BBodSchV<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

„(6) Bei der Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht für eine<br />

landwirtschaftliche Folgenutzung im Rahmen von Rekultivierungsvorhaben<br />

einschließlich Wiedernutzbarmachung soll nach Art, Menge und Schadstoffgehalt<br />

geeignetes Bodenmaterial auf- oder eingebracht werden.“<br />

Die Nebenbestimmungen 1.6.1.1. Bis 1.6.1.3. entfallen für die Fälle, in denen keine<br />

landwirtschaftliche Folgenutzung vorgesehen ist.<br />

� siehe: Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 4. Seite 16<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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36


1.6. Technische Anforderungen bei der<br />

Herstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

1.6.2. der Einbau der durchwurzelbaren Bodenschicht sollte<br />

nur bei trockener Witterung und trockenen<br />

Böden (günstig ist eine Aufbringung auf<br />

gefrorenem Boden) durchgeführt werden. Die<br />

Grenzen der Bodenbearbeitbarkeit sind nach DIN<br />

18915 zu berücksichtigen,<br />

1.6.3. der Boden sollte nicht mit Radfahrzeugen befahren<br />

werden. Empfehlenswert sind Kettenfahrzeuge bzw.<br />

Planierraupen mit großer Lauffläche<br />

(„Moorraupen“) und geringer Bodenpressung<br />

( < 4 N/cm²) und<br />

1.6.4. das Bodenmaterial sollte in möglichst wenigen<br />

Arbeitsgängen und Zwischenbefahrungen<br />

aufgebracht werden und umgehend eingeebnet<br />

werden.<br />

§ 12 (9) BBodSchV<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

„(9) Beim Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in den Boden sollen<br />

Verdichtungen, Vernässungen und sonstige nachteilige Bodenveränderungen durch<br />

geeignete technische Maßnahmen sowie durch Berücksichtigung der Menge und des<br />

Zeitpunktes des Aufbringens vermieden werden. Nach Aufbringen von Materialien mit<br />

einer Mächtigkeit von mehr als 20 Zentimetern ist auf die Sicherung oder den Aufbau<br />

eines stabilen Bodengefüges hinzuwirken. DIN 19731 (Ausgabe 5/98) ist zu beachten.“<br />

� siehe: Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 7. Seite 22<br />

Auf § 12 (9) BBodSchV wurde bereits bei den Nebenbestimmungen (1.4.1. bis 1.4.6.)<br />

zum Ausbau der durchwurzelbaren Bodenschicht hingewiesen. Beim Wiedereinbau der<br />

ausgebauten und zwischengelagerten Bodenschicht sind die Nebenbestimmungen 1.6.1.<br />

Bis 1.6.4. erforderlich um die Zielvorgaben nach 1.1.1. und 1.1.2. zu erreichen.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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37


1.7. Anforderungen an die Nährstoffzufuhr gemäß § 12<br />

Abs. 7 während und nach Herstellung der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

1.7.1. die Nährstoffzufuhr ist nach Menge und<br />

Verfügbarkeit dem Pflanzenbedarf anzupassen,<br />

1.7.2. Nährstoffeinträge in ein Gewässer sind zu<br />

vermeiden und<br />

1.7.3. die DIN 18919 (Ausgabe 09/90) ist zu<br />

beachten.<br />

Hinweis: 1.7.1. bis 1.7.2. nur bei landwirtschaftlicher Folgenutzung<br />

§ 12 (7) BBodSchV<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

„(7) Die Nährstoffzufuhr durch das Auf- und Einbringen von Materialien in und auf<br />

den Boden ist nach Menge und Verfügbarkeit dem Pflanzenbedarf der<br />

Folgevegetation anzupassen, um insbesondere Nährstoffeinträge in Gewässer<br />

weitestgehend zu vermeiden. DIN 18919 (Ausgabe 09/90) ist zu beachten.“<br />

Vollzugshilfe § 12 BBodSchV, Kapitel 5, Seite 17<br />

„Durch die Regelungen des Abs. 7 sollen eine bedarfsangepasste Nährstoffzufuhr<br />

gewährleistet und insbesondere Gewässerbelastungen durch Nährstoffeinträge, aber<br />

z.B. auch eine Eutrophierung (angrenzender) naturnaher Flächen vermieden werden.<br />

Darüber hinaus erfüllt eine nicht bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr auch nicht die<br />

Kriterien der Nützlichkeit.“<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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38


Vorsorgewerte nach § 8 (2) BBodSchG<br />

� Anhang 2, Tabellen 4.1 und 4.2 BBodSchV<br />

Stärke richtet sich nach<br />

Folgevegetation<br />

Fall 1: 70 % der Vorsorgewerte<br />

Fall 2: Vorsorgewerte<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht = Vorsorgewerte BBodSchV<br />

gesättigte Zone<br />

Ort der Einhaltung der<br />

Geringfügigkeitsschwelle<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Fall 1: Vorsorgewerte mit landwirtschaftlicher Folgenutzung gemäß § 12 (4) BBodSchV:<br />

Bodenart<br />

PCB6 B[a]P PAK16 PCB6 B[a]P PAK16 Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,0 70 70 40 0,70 50 140<br />

Lehm / Schluff 0,03 0,2 2 0,07 0,7 7 0,7 50 40 25 0,35 35 100<br />

Sand 0,3 25 20 15 0,07 10 40<br />

Fall 2: Vorsorgewerte ohne landwirtschaftliche Folgenutzung:<br />

Bodenart<br />

Organische<br />

Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Vorsorgewerte<br />

Organische<br />

Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Vorsorgewerte<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

größer<br />

> 8 %<br />

Vorsorgewerte<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

größer<br />

> 8 %<br />

Vorsorgewerte<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Vorsorgewerte<br />

PCB6 B[a]P PAK16 PCB B[a]P PAK16 Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,50 100 100 60 1,00 70 200<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 0,1 1 10 1,00 70 60 40 0,50 50 150<br />

Sand 0,40 40 30 20 0,10 15 60<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Vorsorgewerte<br />

39


2. Anforderung an das<br />

Verfüllmaterial unterhalb der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht: Vorsorgewerte BBodSchV<br />

Verfüllmaterial / LAGA M 20 / Einbauklasse 0<br />

Z 0* (Feststoff) und Z 0* (Eluat)<br />

in Sondergebieten Z 0 (Feststoff)<br />

Abstandsschicht = Z 0 (Feststoff) = einfache Vorsorgewert der BBodSchV<br />

Min 1 m, bis zum<br />

höchst zu erwartenden<br />

Grundwasserstand<br />

gesättigte Zone<br />

Anforderungen an das Verfüllmaterial<br />

Verf llmaterial<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Rundschreiben des Ministeriums für f r Umwelt und Forsten vom 14.01.2003<br />

„II. C. Anwendung der LAGA M 20 bei bodenähnlichen<br />

Verwertungsmaßnahmen“<br />

Da mit dem Beschluss der Umweltministerkonferenz die Sonderregelung <strong>zur</strong><br />

uneingeschränkten Verwertung von geeignetem Bodenmaterial in<br />

bodenähnlichen Anwendungen bei der Verfüllung von Abgrabungen schon<br />

umgesetzt werden kann, soll diese in Rheinland-Pfalz im Vorgriff auf die<br />

zukünftige Berücksichtigung im LAGA-Regelwerk M 20 schon jetzt vollzogen<br />

werden. Diese Regelungen gelten auch für Maßnahmen im Landschaftsbau (z. B.<br />

Golfplatz) unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht. Sonstige Maßnahmen<br />

im Landschaftsbau werden in der Vollzugshilfe zu § 12 geregelt.“<br />

LAGA M 20 Teil I, Kapitel 2 „Geltungsbereich<br />

Geltungsbereich“, , Seite 5<br />

„Dieses Regelwerk gilt für die Bewertung der Schadlosigkeit der Verwertung von<br />

- Bodenmaterial, das unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht in<br />

bodenähnlichen Anwendungen verwertet wird (bezüglich der Anforderungen an<br />

die Verwertung siehe Nr. II.1.2 „Technische Regeln für die Verwertung von<br />

Bodenmaterial“).“<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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40


Einbauklassen nach LAGA M 20<br />

Obergrenze Z 0 Obergrenze Z 1 Obergrenze Z 2<br />

Verwertung Verwertung Verwertung<br />

Einbauklasse 0 Einbauklasse 1 Einbauklasse 2<br />

eingeschränkter Einbau mit<br />

uneingeschränkter Einbau eingeschränkter Einbau definierten technischen<br />

Sicherungsmaßnahmen<br />

LAGA M 20<br />

LAGA M 20<br />

Z 0 und Z 0* Z 1.1 und Z 1.2 Z 2<br />

Diese Einbauklasse gilt<br />

nur in bodenähnlichen<br />

Anwendungen<br />

(Verfüllung von<br />

Abgrabungen und<br />

Abfallverwertung im<br />

Landschaftsbau außerhalb<br />

von Bauwerken)<br />

Technische Bauwerke<br />

in wasserdurchlässiger<br />

Bauweise:<br />

z.B.:<br />

- Straßen, Wege,<br />

- Verkehrsflächen,<br />

- Industrieflächen,<br />

- Gewerbeflächen,<br />

- Lagerflächen,<br />

- Unterbau von Gebäuden,<br />

- Lärmwälle,<br />

- Sichtschutzwälle,<br />

- U.bau v. Sportanlagen<br />

LAGA M 20, Teil I, Kapitel 3, Seite 7 und Seite 15<br />

„Einbauklasse<br />

LAGA M 20<br />

Technische Bauwerke in<br />

wasserundurchlässiger<br />

Bauweise:<br />

z.B.:<br />

- Tragschicht unter<br />

wasserundurchlässiger<br />

Deckschicht,<br />

- gebundene Tragschicht<br />

unter weniger durchlässiger<br />

Deckschicht<br />

- gebundene Deckschicht<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

Deponien<br />

Bereich, in dem mineralische Abfälle nach einheitlichen Kriterien eingebaut werden<br />

können. Die Einbauklasse wird durch entsprechende Zuordnungswerte begrenzt.<br />

Uneingeschränkter Einbau<br />

Einbauklasse 0<br />

Verwertung von Bodenmaterial in bodenähnlichen Anwendungen.<br />

� siehe Kapitel 4.3.2 LAGA M 20<br />

Eingeschränkter offener Einbau (Einbauklasse 1)<br />

Der Abfall wird so eingebaut, dass er von Wasser durchsickert werden kann<br />

(wasserdurchlässige Bauweise). Der Einbau wird dahingehend eingeschränkt, dass der<br />

Abfall nur in technischen Bauwerken eingebaut werden darf.<br />

� siehe Kapitel 4.3.3.1 LAGA M 20<br />

Eingeschränkter Einbau mit definierten technischen Sicherungsmaßnahmen<br />

(Einbauklasse 2):<br />

Der Abfall wird unter einer wasserundurchlässigen Deckschicht so eingebaut, dass er von<br />

Wasser nicht oder nur geringfügig durchsickert werden kann (nicht oder nur gering<br />

wasserdurchlässige Bauweise). In einigen Fällen wird die Wasserdurchlässigkeit (das<br />

Auslaugverhalten) zusätzlich durch die Verwendung von Bindemitteln, z. B. Bitumen oder<br />

Zement, reduziert. Der Einbau wird dahingehend eingeschränkt, dass der Abfall nur in<br />

technischen Bauwerken eingebaut werden darf.<br />

� siehe Kapitel 4.3.3.2 LAGA M 20<br />

41


Deponierung<br />

Deponieklasse<br />

0<br />

(AbfABlV / DepV)<br />

Deponieklasse<br />

I<br />

Deponieklasse<br />

II<br />

Deponieklasse III Deponieklasse IV<br />

(AbfABlV / DepV) (AbfABlV / DepV) (DepV) (DepV)<br />

DK 0 DK I DK II DK III DK IV<br />

Inertdeponie<br />

ohne Basisabdichtung<br />

Deponieklassen nach AbfAblV / DepV<br />

Deponierung Deponierung Deponierung<br />

Bauschuttdeponie<br />

mit Basisabdichtung.<br />

Oberirdische Deponie<br />

nach § 2 Nr. 8 der<br />

Abfallablagerungsverordnung<br />

Hausmülldeponie<br />

mit Basisabdichtung<br />

und<br />

weitergehenden<br />

Anforderungen<br />

Oberirdische Deponie<br />

nach § 2 Nr.9 der<br />

Abfallablagerungsverordnung<br />

Sonderabfalldeponie<br />

Oberirdische Deponie für<br />

Abfälle,die einen höheren<br />

Anteil an Schadstoffen<br />

enthalten als die, die auf<br />

der einer Deponie der<br />

Deponieklasse II<br />

abgelagert werden dürfen,<br />

und bei denen auch die<br />

Schadstofffreisetzung im<br />

Auslaugungsversuch<br />

größer ist als bei<br />

Deponieklasse II und zum<br />

Ausgleich die<br />

Anforderungen an<br />

Deponieerrichtung und<br />

Deponiebetrieb höher<br />

sind.<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

Deponierung<br />

Untertagedeponie,<br />

in der die<br />

Abfälle<br />

a) in einem Bergwerk<br />

mit eigenständigem<br />

Ablagerungsbereich,<br />

der getrennt von einer<br />

Mineralgewinnung<br />

angelegt oder<br />

vorgesehen ist, oder<br />

b) in einer Kaverne<br />

vollständig im<br />

Gestein<br />

eingeschlossen,<br />

abgelagert werden.<br />

LAGA M 20, Kapitel 4.3 „Anforderungen Anforderungen an die mineralischen Abfälle Abf lle“<br />

„Die Einbauklassen berücksichtigen die Herkunft und Beschaffenheit der Abfälle<br />

sowie die Art des Einbaus und die Standortbedingungen am Einbauort. Durch<br />

Beschränkungen der Einbaumöglichkeit und organisatorische<br />

Sicherungsmaßnahmen soll eine großräumige Schadstoffverteilung verhindert<br />

werden.<br />

Die Einbauklassen werden durch Zuordnungswerte im Eluat<br />

(Eluatkonzentrationen) und im Feststoff (Feststoffgehalte) begrenzt.“<br />

Mit der Einbauklasse Z 2 ist der Geltungsbereich der LAGA M 20 erreicht. Wenn<br />

Bodenmaterial abgelagert werden soll, dass höhere Schadstoffgehalte enthält,<br />

muss dies der Sonderabfallmanagement GmbH Rheinland-Pfalz (SAM)<br />

angedient werden. Die SAM weist dann, aufgrund der Schadstoffgehalte, eine<br />

Ablagerung auf eine der o.g. Deponien zu.<br />

Die am 01.03.2001 in Kraft getretene Abfallablagerungsverordnung<br />

(AbfAblV) und die am 01.08.2002 getretene Deponieverordnung (DepV) regeln<br />

die Zuordnungskriterien, die Abfälle einhalten müssen, um auf den einzelnen<br />

Deponieklassen beseitigt werden zu können.<br />

Die Zuordnungskriterien DK 0 der Deponieklasse 0 entsprechen in etwa den<br />

Zuordnungswerten Z 0* der LAGA.<br />

42


GAP Papier Seite 9<br />

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LAGA M 20, Teil I, Kapitel 3, Seite 7 und<br />

GAP-Papier GAP Papier der LAWA: Grundsätze Grunds tze des vorsorgenden Grundwasserschutzes bei Abfallverwertung<br />

und Produkteinsatz, Seite 10<br />

„Grundwasser kann an der Grundwasseroberfläche, in Übereinstimmungen mit dem Maßstab des<br />

§ 3 Abs. 1 GrwV i.V.m. § 3 Abs. 3 GrwV dann als „in nur unerheblichem Ausmaß in seiner chemischen<br />

Beschaffenheit verändert (im rechtlichen Sinne nicht verunreinigt)“ werden wenn trotz einer Erhöhung<br />

der Stoffgehalte gegenüber den regionalen Hintergrundwerten<br />

• im oder durch das Grundwasser (z.B. bei einer angenommenen Nutzung oder beim Austritt in ein<br />

oberirdisches Gewässer) keine ökotoxologischen Wirkungen auftreten können und wenn außerdem<br />

• im Grundwasser die Anforderungen der Trinkwasserverordnung oder entsprechend abgeleitete Werte<br />

eingehalten werden.<br />

Für Konzentrationswerte, die diese Bedingungen einhalten, wird der Begriff „Geringfügigkeitsschwelle“<br />

verwendet. Als Geringfügigkeitsschwellen gelten hinsichtlich des Zahlenwertes die Prüfwerte der Bundes-<br />

Bodenschutzverordnung für den Wirkungspfad Boden – Grundwasser, soweit einzelne Schadstoffe dort<br />

geregelt sind. Eine Überprüfung und ggf. Fortschreibung der Geringfügigkeitsschwellenwerte nach<br />

wasserrechtlichen Maßstäben ist erforderlich. Für relevante Stoffe, die dort nicht aufgeführt sind, müssen<br />

die Geringfügigkeitsschwellen nach den oben definierten Kriterien festgelegt werden. [3],<br />

[3], Aufgrund des Beschlusses der 26. ACK erfolgt derzeit eine entsprechende Überarbeitung und<br />

Ergänzung der Werte durch den LAWA-UA „Prüfwerte“<br />

Wie der Tabelle auf der nächsten Seite zu entnehmen ist, hat die entsprechende Überarbeitung und<br />

Ergänzung für die dort genannten Parameter stattgefunden.<br />

� siehe Anhang 3, GAP-Papier: Datenblätter Geringfügigkeitsschwellen des LAWA-UA „Prüfwerte“<br />

vom 28.5.2003.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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43


Vergleich der Geringfügigkeitsschwellenwerte mit<br />

Z 0* (Eluat) und den Prüfwerten der BBodSchV für den Wirkungspfad<br />

Boden-Grundwasser sowie den Zuordnungskriterien der Deponieklasse 0<br />

Vergleich der verschiedenen<br />

Vorgaben aus den jeweiligen<br />

Regelwerken<br />

LAWA LAGA BBodSchV DepV DepV<br />

Geringfügigkeitsschwellenwert<br />

Zuordnungswert<br />

vorläufig<br />

festgelegt<br />

durch MUF<br />

Prüfwerte<br />

Zuordnungskriterien<br />

(hier: nur<br />

Schw ermetalle<br />

aufgeführt)<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

Rekulivierungsschicht<br />

GfS Z 0* (Eluat) Boden - GW DK 0 alle DK<br />

[µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l]<br />

PCB6 0,01 - 0,05 - Feststoff<br />

B[a]P 0,01 - - - Feststoff<br />

Naphtalin und Methylnaphthaline 1 - 2 - -<br />

PAK Einzelstoff 0,1 - - - -<br />

PAK16 0,1 0,2 - - 0,2<br />

PAK15 - - 0,2 - -<br />

KW 100 Z 0* Feststoff 200 - -<br />

Cadmium 1 2 5 4 2<br />

Blei 10 20 25 50 40<br />

Chrom, gesamt 5 15 50 - 30<br />

Kupfer 20 50 50 150 50<br />

Quecksilber 0,2 0,2 1 1 0,2<br />

Nickel 20 40 50 40 50<br />

Zink 400 100 500 300 100<br />

Arsen 10 10 10 4 10<br />

Thallium 1 < 1 - - -<br />

Anhang 4 der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Punkte 5. (Seite 40)<br />

„Aus Sicht des vorsorgenden Grundwasserschutzes ist in diesen Fällen eine schädliche<br />

Bodenveränderung grundsätzlich nicht zu besorgen, wenn die<br />

Geringfügigkeitsschwellen des vorsorgenden Grundwasserschutzes im Sickerwasser,<br />

das aus der Verwertungs- bzw. Baumaßnahme austritt sicher unterschritten werden.“<br />

GAP-Papier GAP Papier der LAWA: Grundsätze Grunds tze des vorsorgenden Grundwasserschutzes bei<br />

Abfallverwertung und Produkteinsatz, Seite 9<br />

„4.1 Ort der Beurteilung“<br />

• die Verwertung von Abfällen bzw. der Produkteinsatz erfolgt in der ungesättigten Zone.<br />

Ort der Beurteilung ist die betroffene Grundwasseroberfläche. Findet ein Stoffeintrag<br />

über das Sickerwasser statt, ist dies der Bereich, in dem das Sickerwasser auf die<br />

gesättigte Zone trifft, also Teil des Grundwassers wird. Maßgeblich ist der höchst zu<br />

erwartende Grundwasserstand. Um die wasserrechtlich gebotene Vorsorge für das<br />

Grundwasser zu gewährleisten, aber auch im Sinne des vorsorgenden Bodenschutzes<br />

muss das Sickerwasser die zugehörigen qualitativen Anforderungen (sog.<br />

Geringfügigkeitsschwellen, vgl. 4.2) bei Verfüllung oder Aufschüttungen schon an der<br />

Unterkante des eingebauten Materials, und bei technischen Bauwerken, bei denen nur<br />

geringe Frachten freigesetzt werden können, an der Unterkante der vorhandenen<br />

bindigen Schicht einhalten. Dadurch wird im Sickerwasser beim Auftreffen auf das<br />

Grundwasser ein ausreichender Sicherheitsabstand zum Beginn einer möglichen<br />

Grundwasserverunreinigung geschaffen.<br />

44


2.1. Zielvorgabe:<br />

2.1.1. Ziel der Verfüllung der Abgrabung ist die<br />

Wiederherstellung von Bodenfunktionen<br />

(§ 2 BBodSchG), insbesondere die<br />

Wiederherstellung eines Abbau-, Ausgleichsund<br />

Aufbaumediums für stoffliche<br />

Einwirkungen auf Grund der Filter-, Pufferund<br />

Stoffumwandlungseigenschaften,<br />

insbesondere auch zum Schutz des<br />

Grundwassers.<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

LAGA M 20, Teil 1, Kapitel 4.3.2 Uneingeschränkter Uneingeschr nkter Einbau – Verwertung von bodenähnlichen<br />

boden hnlichen<br />

Anwendungen (Einbauklasse 0)<br />

„Bei der Verwertung von Bodenmaterial in bodenähnlichen Anwendungen (Verfüllung von Abgrabungen und<br />

Abfallverwertung im Landschaftsbau außerhalb von Bauwerken) steht die Herstellung natürlicher<br />

Bodenfunktionen im Vordergrund.“<br />

Anhang 4 der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Punkte 6. und 7.<br />

(Seite 40, 41)<br />

„Wie bei der durchwurzelbaren Bodenschicht muss auch bei dem unterhalb liegendem Verfüllmaterial die<br />

Wiederherstellung von Bodenfunktionen gewährleistet sein, es sei den dass die Maßnahme unter den Punkt 7.<br />

(Seite 41) des Anhang 4 der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV subsumiert werden kann.<br />

Wenn die Verfüllung nicht aus bau- bzw. bergtechnischen Gesichtspunkten erfolgt, muss das Verfüllmaterial<br />

unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht vorrangig die natürliche Bodenfunktion als Abbau-,<br />

Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen gemäß § 2 II Nr. 1. Buchstabe c BBodSchG<br />

erfüllen.“<br />

Mit Erreichen der obigen Zielvorgabe ist auch der erforderliche Verwertungstatbestand nach<br />

Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz gegeben.<br />

§ 2 (2) Nr. 1 BBodSchG<br />

(2) Der Boden erfüllt im Sinne dieses Gesetzes<br />

1. natürliche Funktionen als<br />

a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen,<br />

b) Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,<br />

c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Pufferund<br />

Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers,<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

45


2.2. Herkunft des Materials<br />

2.2.1. für die Verfüllung von Abgrabungen unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

eignet sich in der Regel nur humusarmes Bodenmaterial (Humusgehalt < 1 %).<br />

Geeigneter Bauschutt, der die Anforderungen des Boden- und Grundwasserschutzes<br />

erfüllt, darf nur für betriebstechnische Zwecke (z.B. Wegebefestigung etc.) verwendet<br />

werden,<br />

Es darf nur Material mit folgenden Abfallschlüsselnummern eingesetzt werden:<br />

zugelassenes Bodenmaterial<br />

Bodenmaterial gemäß § 2. Abs. 1 BBodSchV<br />

Bodenaushub, der als Abfall bei der<br />

Gewinnung und Aufbereitung nichtmetallischer<br />

Bodenschätze entsteht<br />

jedoch kein<br />

Mutterboden<br />

Abfälle von Kies-<br />

und Gesteinsbruch<br />

Abfälle von Sand<br />

und Ton<br />

Bodenmaterial, das in Bodenbehandlungsanlagen behandelt wurde.<br />

Abfallschlüsselnummer<br />

(AS)<br />

17 05 04<br />

01 04 08<br />

01 04 09<br />

17 05 04<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Herkunft des Bodenmaterials<br />

Die Verwertung von Baggergut (AS 17 05 06) ist ebenfalls möglich. Der Einsatz von<br />

Baggergut ist aber vorher mit der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong> abzustimmen.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

46


2.2. Herkunft des Materials<br />

2.2.2. die Verwendung von Gemischen von Bodenmaterial mit<br />

Klärschlamm, Bioabfall oder anderen Abfällen und die<br />

Verwendung von Bauschutt bzw. anderen Baurestmassen<br />

ist untersagt,<br />

2.2.3. Material, das aus einem der unter 3.5. genannten<br />

Herkunftsbereiche stammt, darf ohne Zustimmung der SGD<br />

Nord nicht angenommen werden,<br />

2.2.4. die erste Schicht der Wiederverfüllung des Abbaugeländes<br />

sollte zunächst möglichst mit dem Material erfolgen, dass am<br />

Geringsten belastet ist und/oder den höchsten Tonanteil<br />

aufweist,<br />

2.2.5. reicht das vorhandene, unbelastete Abraummaterial für eine<br />

Verfüllung nicht aus, so ist die Schadstofffreiheit für das<br />

dann einzusetzende Fremdmaterials zu gewährleisten,<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

LAGA M 20, Teil 1, Kapitel 4.3.2 Uneingeschränkter Uneingeschr nkter Einbau – Verwertung von<br />

bodenähnlichen boden hnlichen Anwendungen (Einbauklasse 0)<br />

„Bei der Verwertung von Bodenmaterial in bodenähnlichen Anwendungen (Verfüllung<br />

von Abgrabungen und Abfallverwertung im Landschaftsbau außerhalb von Bauwerken)<br />

steht die Herstellung natürlicher Bodenfunktionen im Vordergrund. Daher darf hierfür<br />

unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht ausschließlich humusarmes<br />

Bodenmaterial verwendet werden. Im Hinblick auf die Schadstoffgehalte gilt Folgendes:<br />

Bei der Abfallverwertung im Landschaftsbau außerhalb von Bauwerken darf<br />

ausschließlich Bodenmaterial der Einbauklasse 0 verwendet werden. Einzelheiten<br />

werden in der Nr. II.1.2. „Technische Regeln für die Verwendung von Bodenmaterial“<br />

geregelt.<br />

Bei der Festlegung der Anforderungen an mineralische Abfälle, die bei der Verfüllung<br />

von Abgrabungen verwertet werden, sind die folgenden Randbedingungen zu beachten:<br />

- Für die Verfüllung von Abgrabungen unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

eignet sich in Regel nur Bodenmaterial. Geeigneter Bauschutt, der die nachfolgend<br />

beschriebenen Anforderungen des Boden- und Grundwasserschutzes erfüllt, darf nur für<br />

technische Zwecke verwendet werden.<br />

- natürliches Bodenmaterial, das die bodenartspezifischen Vorsorgewerte bzw. für<br />

weitere Schadstoffparameter die Zuordnungswerte Z 0 der Nr. II.1.2 „Technische<br />

Regeln für die Verwertung von Bodenmaterial“ einhält (Einbauklasse 0), erfüllt die<br />

Anforderungen des vorsorgenden Grundwasserschutzes (Regelfall).“<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

47


2.2. Herkunft des Materials<br />

2.2.6. für sämtliche Fremdmassen, die <strong>zur</strong> Verfüllung vorgesehen<br />

sind, sind die Bodenart (Ton, Lehm / Schluff, Sand), die<br />

Humusgehalte, die pH-Werte sowie die Anteile an<br />

mineralischen Fremdbestandteilen (z.B. Bauschutt und<br />

Straßenaufbruch) durch einen geologischen<br />

Sachverständigen (Bodengutachter) oder eine<br />

bodenkundliche Fachstelle zu bestimmen,<br />

2.2.7. bei homogenen Chargen wird zum Nachweise der<br />

Schadstofffreiheit ein Mindestuntersuchungsumfang je<br />

angefangene 1.000 Mg gefordert,<br />

2.2.8. bei inhomogenen Chargen oder Verdacht auf<br />

Verunreinigungen ist der Untersuchungsumfang gemäß den<br />

Vorgaben des geologischen Sachverständigung oder der<br />

bodenkundlichen Fachstelle zu erhöhen und<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

LAGA M 20, Teil I, Kapitel 5 „Anforderungen Anforderungen an die Abfalluntersuchung<br />

und Bewertung“, Bewertung , Seite 23<br />

„Vor einer Untersuchung und Bewertung eines Abfalls ist eine aussagekräftige<br />

Beschreibung der Herkunft und des geplanten Verwertungsvorhabens vorzulegen<br />

(Deklarationspflicht).“<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

48


2.2. Herkunft des Materials<br />

2.2.9. eine analytische Überprüfung und eine<br />

bodenkundliche Bewertung ist nur dann nicht<br />

erforderlich, wenn das Fremdmaterial aus<br />

nachweislich natürlich anstehenden und<br />

tieferliegenden Schichten (Humusgehalte < 1%)<br />

stammt, bei der schädliche Kontaminationen aus<br />

antropogenen Einflüssen oder aus erhöhter geogener<br />

Hintergrundbelastung nicht zu erwarten sind und die<br />

Menge je Anfallstelle 1.000 m³ nicht überschreitet.<br />

Siehe Anmerkung zu 1.2.9.<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

49


2.3. Anforderungen an die Beschaffenheit des<br />

Verfüllmaterials unterhalb der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

2.3.1. nach Art, Menge, Schadstoffgehalten und physikalischen<br />

Eigenschaften der Materialien der Böden darf die Besorgnis<br />

des Entstehens schädlicher Bodenveränderungen gemäß § 7<br />

Satz 2 BBodSchG und § 9 BBodSchV durch das<br />

Verfüllmaterial nicht hervorgerufen werden,<br />

2.3.2 natürliches Bodenmaterial einschließlich Baggergut (siehe<br />

Definition in der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV), das -<br />

bezogen auf die Bodenarten Ton, Lehm/Schluff und Sand – die<br />

bodenartspezifischen Vorsorgewerte der BBodSchV bzw. für<br />

weitere Schadstoffparameter die überarbeiteten<br />

Zuordnungswerte Z 0 (neu Feststoffgehalt) des LAGA -<br />

Regelwerkes M 20 einhält, erfüllt die Anforderungen des<br />

vorsorgenden Boden- und Grundwasserschutzes<br />

(Regelfall)<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

LAGA M 20, Teil 1, Kapitel 4.3.2 Uneingeschränkter Uneingeschr nkter Einbau – Verwertung<br />

von bodenähnlichen boden hnlichen Anwendungen (Einbauklasse 0)<br />

„Bei der Abfallverwertung im Landschaftsbau außerhalb von Bauwerken darf<br />

ausschließlich Bodenmaterial der Einbauklasse 0 verwendet werden.“<br />

Einzelheiten werden in der Nr. II.1.2 „Technische Regeln für die Verwertung<br />

von Bodenmaterial“ geregelt.“<br />

Diese Forderung geht auf die 26. Amtschefkonferenz am 11./12.10.2000 in<br />

Berlin <strong>zur</strong>ück und wurde bereits in den überarbeitenden Teil I der LAGA<br />

aufgenommen. Der o.g. genannte Teil II.1.2. „Technische Regeln für die<br />

Verwertung von Bodenmaterial“ ist jedoch, wie bereits erwähnt, noch nicht<br />

überarbeitet worden.<br />

„Natürliches Bodenmaterial, das die bodenartspezifischen Vorsorgewerte bzw.<br />

für weitere Schadstoffparameter die Zuordnungswerte Z 0 der Nr. II. 1.2<br />

„Technische Regeln für die Verwertung von Bodenmaterial“ einhält<br />

(Einbauklasse 0), erfüllt die Anforderungen des vorsorgenden Boden- und<br />

Grundwasserschutzes (Regelfall).“<br />

LAGA M 20, Teil I, Kapitel 3, Definition Zuordnungswerte<br />

„Zuordnungswerte<br />

Zulässige Schadstoffkonzentrationen im Eluat (Eluatkonzentrationen) bzw.<br />

zulässige Schadstoffgehalte im Feststoff (Feststoffgehalte), die für den Einbau<br />

eines Abfall festgelegt werden, damit dieser unter den für die jeweilige<br />

Einbauklasse vorgegebenen Anforderungen eingebaut/verwendet werden<br />

kann.“<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

50


Fall 3 und Fall 4<br />

(Lage in einem Sondergebiet)<br />

Durchwurzelbaren Bodenschicht = Vorsorgewerte BBodSchV<br />

Anforderungen Regelfall:<br />

Verfüllmaterial / LAGA M 20 / Einbauklasse 0: Regelfall<br />

Z 0 (Feststoff) = einfache Vorsorgewerte der BBodSchV<br />

ergänzt durch das Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt und Forsten für die Parameter<br />

Thallium, Arsen und Kohlenwasserstoffe<br />

gesättigte Zone<br />

Ort der Einhaltung der<br />

Geringfügigkeitsschwelle<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Die Anforderungen an das Verfüllmaterial hängen davon ab, ob sich die<br />

Abgrabung in einem der auf der nächsten Seite genannten Sondergebiete<br />

befindet. Wenn sich das Rekultivierungsvorhaben in einem Sondergebiet<br />

befindet, darf als Verfüllmaterial nur Z 0 Material eingebaut werden, da § 9<br />

BBodSchV ausdrücklich bestimmt, das die Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr. 4<br />

BBodSchV „in der Regel“ einen Maßstab für den Besorgnistatbestand darstellen.<br />

Auf diese Vorschrift verweist § 12 (2) BBodSchV.<br />

Wenn Ihr Steinbruch, Ihr Kies- oder Lavasandtagebau in einem der nachfolgend<br />

genannten Sondergebiet liegt, wird der Bescheid auf Grundlage der „Fälle 3 oder<br />

4“ (siehe Fallübersicht auf Seite 3) erstellt.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

51


Lage in einem Sondergebiet?<br />

Festgesetzes, vorläufig sichergestelltes bzw.<br />

ausgewiesenes oder geplantes<br />

Trinkwasserschutzgebiet, Zone I bis Zone III B,<br />

festgesetztes, vorläufig sichergestelltes bzw.<br />

ausgewiesenes oder geplantes Heilquellenschutzgebiet,<br />

Zone I bis IV,<br />

im Landesentwicklungsprogramm oder in den<br />

regionalen Raumordnungsplänen im Interesse der<br />

künftigen Wasserversorgung ausgewiesenen<br />

Vorranggebieten für Wasserschutz oder in<br />

Karstgebiete und Gebiete mit stark klüftigem,<br />

besonders wasserwegsamem Untergrund.<br />

Lage in einem Sondergebiet?<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Rundschreiben des Ministeriums für f r Umwelt und Forsten vom14.01.2003,<br />

Seite 7<br />

„Liegt die Abgrabung in einem Sondergebiet darf im Regelfall nur Z 0 Material<br />

eingebaut werden. Bodenmaterial mit höheren Feststoffgehalten bis zu Z 0*<br />

(Feststoff) und Z 0* (Eluat) darf als Ausnahme von dieser Regel nur außerhalb<br />

der oben aufgeführten Sondergebiete eingebaut werden, wenn es anschließend<br />

mit einer mindestens 2 m mächtigen Schicht aus Bodenmaterial abgedeckt wird,<br />

das die Vorsorgewerte der BBodSchV einhält.“<br />

LAGA M 20 Teil I, Kapitel 4.3.2, Seite 16<br />

Bodenmaterial mit höheren Feststoffgehalten darf bei Einhaltung folgender<br />

Randbedingungen eingebaut werden (Ausnahme von der Regel):<br />

- Die Abgrabung/Verfüllung liegen außerhalb wasserwirtschaftlicher<br />

Schutzgebiete.<br />

- Die Feststoffgehalte dürfen nicht die Zuordnungswerte Z 0* der Nr.<br />

II.1.2 „Technische Regeln für die Verwertung von Bodenmaterial“<br />

überschreiten.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

52


2.3. Anforderungen an die Beschaffenheit des<br />

Verfüllmaterials unterhalb der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht<br />

2.3.2. Bodenmaterial mit höheren Feststoffgehalten (bis Z 0*) darf bei folgenden<br />

Randbedingungen eingebaut werden (Ausnahme von der Regel):<br />

2.3.2.1. die Abgrabung liegt in keinem der bereits genannten<br />

Sondergebiete und<br />

2.3.2.2. die Feststoffgehalte überschreiten nicht die Zuordnungswerte<br />

Z 0* des Teil II. 1.2 „Technische Regeln für die Verwertung<br />

von Bodenmaterial“. Diese Werte werden grundsätzlich aus<br />

den zweifachen Vorsorgewerten des Anhangs 2 Nr. 4<br />

BBodSchV abgeleitet. Für die Schwermetalle werden hierfür<br />

die Vorsorgewerte für die Bodenart Lehm/Schluff zugrunde<br />

gelegt (Ausnahme für den Parameter Cd: 1 mg/kg für die<br />

Bodenarten Sand und Lehm/Schluff sowie 1,5 mg/kg für die<br />

Bodenart Ton). Für die organischen Schadstoffe werden die<br />

Vorsorgewerte für ≤ 8 % Humusgehalt herangezogen.<br />

Bei Einbau von Z 0* Material ist nach LAGA M 20 eine Mindestmächtigkeit der<br />

durchwurzelbaren Bodenschicht von 2 m erforderlich.<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Anhang 4 der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Punkte 5. (Seite 40)<br />

Begründung:<br />

§ 9 BBodSchV bestimmt ausdrücklich, das die Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr.<br />

4 BBodSchV „in der Regel“ einen Maßstab für den Besorgnistatbestand<br />

darstellen. Auf diese Vorschrift verweist § 12 (2) BBodSchV.<br />

Die Vorschrift lässt es somit zu, Ausnahmen zu definieren, in denen diese Werte<br />

zwar nicht eingehalten werden, es aufgrund der sonstigen Randbedingungen der<br />

Maßnahme aber dennoch nicht <strong>zur</strong> Besorgnis des Entstehens schädlicher<br />

Bodenveränderungen kommen kann. Aus Sicht des vorsorgenden<br />

Grundwasserschutzes ist in diesen Fällen eine schädliche Bodenveränderung<br />

grundsätzlich nicht zu besorgen, wenn die Geringfügigkeitsschwellen des<br />

vorsorgenden Grundwasserschutzes im Sickerwasser, das aus der Verwertungsbzw.<br />

Baumaßnahme austritt sicher unterschritten werden.<br />

Da entsprechende Vorschriften, die dieses konkretisieren, nicht vorliegen, müssen<br />

mögliche Ausnahmen von der Regel und die damit verbundenen<br />

Randbedingungen für folgende Anwendungsbereiche durch Vollzugshilfen in<br />

Abstimmung mit den betroffen Länderarbeitsgemeinschaften festgelegt werden:<br />

für die durch durchwurzelbare Bodenschicht LABO-UA Vollzugshilfe zu § 12<br />

BBodSchV,<br />

für die Verwertung von mineralischen Abfällen außerhalb der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht und außerhalb der bergrechtlichen Regelungen des LAB: LAGA<br />

AG „Mineralische Abfälle“<br />

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53


Grundwasserüberdeckung<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Grundwasserüberdeckung im Bereich der SGD Nord,<br />

Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz<br />

<strong>Trier</strong><br />

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54


Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebiete<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebiete in Rheinland-Pfalz<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

55


Fall 5 und Fall 6<br />

außerhalb von Sondergebieten<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht = Vorsorgewerte BBodSchV<br />

Verfüllmaterial / LAGA M 20 / Einbauklasse 0: Ausnahme<br />

Z 0* (Feststoff) = Zweifache Vorsorgewerte der BBodSchV<br />

und<br />

Z 0* (Eluat) = vorläufig festgelegt durch Rundschreiben MUF<br />

Abstandsschicht = Z 0 (Feststoff) = einfache Vorsorgewert der BBodSchV<br />

Min 1 m, bis zum höchst<br />

zu erwartenden<br />

Grundwasserstand<br />

gesättigte Zone<br />

Anforderungen Ausnahme von der Regel<br />

Ort der Einhaltung der<br />

Geringfügigkeitsschwelle<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Außerhalb von Sondergebieten sind höhere Schadstoffgehalte nur zulässig wenn<br />

folgende Zuordnungswerte eingehalten werden:<br />

• Z 0* (Feststoff) und Z 0* (Eluat)<br />

Beim Einbau beim Einbau von Z 0* Material muss aber sichergestellt sein, dass der<br />

Abstand der Schüttkörperbasis zum höchst zu erwartenden Grundwasserstand<br />

mindestens 1 m beträgt.<br />

Anhang 4 der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Punkte 5. (Seite 40)<br />

„5. Die Anforderungen an die Ausnahme von der Regel gemäß § 9 Abs. 1<br />

BBodSchV sind unter Berücksichtigung des § 12 BBodSchV fachlich zu<br />

konkretisieren.<br />

Wenn der Steinbruch, der Kies- oder Lavasandtagebau in einem der nachfolgend<br />

genannten Sondergebiet liegt, wird der Bescheid auf Grundlage der „Fälle 5 oder 6“<br />

(siehe Fallübersicht auf Seite 3) erstellt.<br />

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56


2.3.2.2. Z 0* (Feststoff)<br />

� zweifache Vorsorgewerte nach Anhang 2 der<br />

Tabellen 4.1. und 4.2. BBodSchV<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Zuordnungswerte Z 0* (Feststoff)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5<br />

Lehm / Schluff<br />

Sand<br />

0,1 0,6 3-6 200<br />

1,0<br />

140 120 80 1,0 100 300 20 1,4<br />

Achtung für PAK 16 von 3 – 6 mg/kg wird Säulenversuch<br />

verlangt! (Nebenbestimmung 2.3.3.4.)<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Zum Vergleich : Tabelle für den Regelfall Z 0 ( Feststoff)<br />

Zuordnungswerte Z 0<br />

(Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Humusgehalte kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0 (Feststoff)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5 100 100 60 1,0 70 200 15 1,0<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 100 1,0 70 60 40 0,5 50 150 10 0,7<br />

Sand 0,4 40 30 20 0,1 15 60 3 0,4<br />

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Z 0<br />

Wie bereits erwähnt und hier <strong>zur</strong> Wiederholung noch einmal wiedergegeben<br />

wurde zwischenzeitlich auch der „Allgemeine Teil I“ der Mitteilung M 20 der<br />

Länderarbeitsgemeinschaft Abfall über die Anforderungen an die stoffliche<br />

Verwertung von mineralischen Abfällen (LAGA M 20) an die Bestimmungen<br />

des BBodSchG und an die BBodSchV angepasst.<br />

Die abfallspezifischen Teile II und III der LAGA mit Festlegung der neuen<br />

Zuordnungswerte (Z-Werte) befinden sich jedoch derzeit noch in Überarbeitung.<br />

Für die im Anhang 2, Tabellen 4.1 und 4.2 in der BBodSchV aufgeführten<br />

Schadstoffparameter werden die dann neu festgesetzten Z 0 – Feststoffwerte den<br />

Vorsorgewerten der BBodSchV entsprechen. Die Z 0* (Feststoffwerte) ergeben<br />

sich ebenfalls für die in der BBodSchV genannten Schadstoffparameter, gemäß<br />

dem bereits überarbeiteten Teil I der LAGA, aus den doppelten Vorsorgewerten<br />

der Tabellen 4.1 und 4.2 des Anhang 2 der BBodSchV.<br />

57


2.3.2.3. Z 0* (Eluat)<br />

Muss noch im abfallspezifischen Teil II der LAGA<br />

festgelegt werden!<br />

Bodenart<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Eluat)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Zuordnungswerte Z 0* (Eluat)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn As TI<br />

[µg/l]<br />

[µg/l]<br />

unabhängig - - 0,2 - 2 20 15 50 0,2 40 100 10


Zulässige Schadstoffgehalte bei bei Verdacht auf<br />

Kontamination mit EOX, KW, BTX und LHKW<br />

2.3.3. wenn das Material aus einem der unter 3.5. genannten<br />

Herkunftsbereichen oder einer Bodenbehandlungsanlage stammt, besteht<br />

der Verdacht auf Verunreinigungen mit EOX, Kohlenwasserstoffen, BTX<br />

und LHKW. In diesen Fällen ist das Untersuchungsprogramm um diese<br />

Parameter zu erweitern. Die Verwertung des Bodens als durchwurzelbare<br />

Bodenschicht ist dann nur zulässig, wenn zusätzlich zu den o.g.<br />

Vorsorgewerte folgende Zuordnungswerte eingehalten werden:<br />

Bodenart<br />

Ton<br />

Lehm / Schluff<br />

Sand<br />

Zurodnungswerte bei<br />

einem spezifischen<br />

Verdacht<br />

Zuordnungswerte<br />

EOX KW BTX LHKW<br />

[mg/kg]<br />

1 100 1 1<br />

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Bodenmaterial aus Bodenbehandlungsanlage muss nur auf die zusätzlichen<br />

Schadstoffe untersucht werden, die die Notwendigkeit der Bodenbehandlung<br />

begründet haben.<br />

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59


zulässige Humusgehalte des Verfüllmaterials<br />

2.3.4. unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht darf nur<br />

Bodenmaterial mit Humusgehalten unter 1 %<br />

verwendet werden!<br />

2.3.5. Boden, dessen pH-Wert kleiner oder gleich 5,5 ist (das<br />

dürfte bei Böden aus Waldgebieten die Regel sein), darf<br />

ohne vorherige Aufkalkung bis zum neutralen pH-Wert<br />

von 7,0 nicht als Verfüllmaterial verwandt werden,<br />

2.3.6. Boden, dessen Stein- bzw. Kiesgehalt über 30 % reicht,<br />

darf als Verfüllmaterial verwandt werden,<br />

Hinweis: Humusgehalt = TOC-Gehalt * 2,0<br />

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Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Kapitel 5.1<br />

„Unter Umweltgesichtspunkten ist insbesondere die N-Freisetzung in<br />

humusreichem Bodenmaterial/ Baggergut zu beachten, die den Bedarf der<br />

Folgevegetation nicht überschreiten darf. Daher ist die maximal zulässige<br />

Schichtmächtigkeit des aufgebrachten Bodenmaterials bzw. Baggergutes in<br />

Abhängigkeit des Humusgehaltes zu begrenzen (Tab. II-2). Ggf. ist zusätzlich eine<br />

Aufteilung der durchwurzelbaren Bodenschicht in eine humusreichere<br />

Oberbodenschicht (vergleichbar einem Ah-Horizont) und eine humusärmere<br />

Unterbodenschicht (vergleichbar einem B-Horizont) vorzusehen, um stärker<br />

humushaltiges Bodenmaterial/Baggergut von einer Verwendung als<br />

Unterbodenschicht auszuschließen. Ebenso ist das Entstehen von humusreichen<br />

Sonderstandorten (> 4%) zu vermeiden.“<br />

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60


2.3. Anforderung an die Beschaffenheit der<br />

Verfüllmaterials<br />

2.3.7. der Anteil mineralischer Fremdbestandteile (z.B. Bauschutt,<br />

Ziegelbruch) darf im Verfüllmaterial 10 % nicht überschreiten und<br />

2.3.7.1. wenn mineralische Fremdbestandteile größer 1 %<br />

vorhanden sind, ist das Verfüllmaterial zusätzlich auf die<br />

Parameter Sulfat und Chlorid im Eluat zu untersuchen. Es<br />

gelten für diese beiden Parameter dann folgende Eluat-<br />

Zuordnungswerte:<br />

Bodenart<br />

Zurodnungswerte bei<br />

einem spezifischen<br />

Verdacht<br />

Zuordnungswerte<br />

Chlorid Sulfat<br />

[mg/l]<br />

Eluat 10 50<br />

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61


Anforderungen an das Verfüllmaterial<br />

unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

2.3.8. zwischen Schüttkörperbasis des Z 0*-Materials und dem höchst zu erwartenden<br />

Grundwasserstand sollte ein Mindestabstand von 1 m eingehalten werden. Bei der<br />

Festlegung des höchst zu erwartende Grundwasserstand ist von einem 1-jährigen<br />

Wiederkehrintervall auszugehen,<br />

2.3.9. die Wasserdurchlässigkeit kf [m/s] der unter 2.3.10. geforderten Abstandsschicht<br />

sollte sich nicht wesentlich von dem des vorhandenen Grundwasserkörpers<br />

unterscheiden (höchstens 2 Zehnerpotenzen); Abweichungen bedürfen der<br />

gesonderten Zustimmung der Wasserbehörden,<br />

Min. 1m<br />

Abstandsschicht = Z 0 = einfache Vorsorgewerte der BBodSchV<br />

Höchster zu erwartender<br />

Grundwasserstand:<br />

Ort der Beurteilung<br />

hier müssen die<br />

Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

der LAWA<br />

eingehalten werden!<br />

gesättigte Zone<br />

Nebenbestimmungen für f r die Abstandsschicht<br />

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Siehe 2.2.4., 2.3.4. Und 2.3.5.<br />

Die Abstandsschicht muss aus Z 0 Material bestehen. Sollte die Abgrabung auch<br />

unterhalb des höchst zu erwartenden Grundwasserstand fortgesetzt werden, ist die<br />

Mindestschichtstärke um die ausgekofferte Schichtstärke der gesättigten Zone zu<br />

ergänzen.<br />

LAGA M 20, Kapitel 4.3.2 „Uneingeschr<br />

Uneingeschränkter nkter Einbau – Verwertung von<br />

Bodenmaterial in bodenähnlichen boden hnlichen Anwendungen (Einbauklasse 0)“, 0) , Seite 16<br />

„Die Schadstoffkonzentrationen im Eluat müssen die Zuordnungswerte Z 0*<br />

(Eluat) der Nr. II.1.2 “Technische Regeln für die Verwertung von<br />

Bodenmaterial“ einhalten. Diese sind so abzuleiten, dass das Sickerwasser an der<br />

Unterkante des Bodenmaterials die Geringfügigkeitsschwellenwerte des<br />

Grundwasserschutzes einhält. Dieser Nachweis ist für PCB und B[a]P nicht<br />

erforderlich. Für PAK-Gehalte zwischen 3 und 6 mg/kg ist mit Hilfe eines<br />

Säulenversuches nachzuweisen, dass der Geringfügigkeitsschwellenwert<br />

eingehalten wird.“<br />

Die o.g. Abstandsschicht ist eigentlich nicht erforderlich, da die Z 0* - Werte so<br />

abgeleitet werden sollen, dass an der Unterkante des Bodenmaterial die<br />

Geringfügigkeitsschwellenwerte eingehalten werden. Dennoch empfiehlt sich aus<br />

Gründen der Vorsorge, die oben genannte Abstandsschicht zwischen das Z 0*<br />

Material und das Grundwasser einzubauen.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

62


Bodenart<br />

2.3.9. Zulässige Schadstoffgehalte<br />

in der Abstandsschicht Z 0 (Feststoff)<br />

Organische Parameter<br />

Humusgehalte<br />

kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0<br />

(Feststoff)<br />

Anorganische Parameter<br />

Metalle<br />

Humusgehalte kleiner oder gleich<br />

= < 8 %<br />

Zuordnungswerte Z 0 (Feststoff)<br />

PCB6 B[a]P PAK16 KW Cd Pb Cr Cu Hg Ni Zn AS TI<br />

[mg/kg]<br />

[mg/kg]<br />

Ton 1,5 100 100 60 1,0 70 200 15 1,0<br />

Lehm / Schluff 0,05 0,3 3 100 1,0 70 60 40 0,5 50 150 10 0,7<br />

Sand 0,4 40 30 20 0,1 15 60 3 0,4<br />

siehe Vorsorgewerte Anhang 2, Tabelle 4.1 und 4.2 BBodSchV<br />

nach § 8 (2) Nr. 1 BBodSchG ergänzt für Thallium, Arsen<br />

und Kohlenwasserstoffe durch das MUF<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

Z 0*<br />

Durchwurzelbare Bodenschicht = Vorsorgewerte BBodSchV<br />

Verfüllmaterial / LAGA M 20 / Einbauklasse 0: Ausnahme<br />

Z 0* (Feststoff) = Zweifache Vorsorgewerte der BBodSchV<br />

und<br />

Z 0* (Eluat) = vorläufig festgelegt durch Rundschreiben MUF<br />

Abstandsschicht = Z 0 (Feststoff) = einfache Vorsorgewert der BBodSchV<br />

Min 1 m, bis zum höchst zu<br />

erwartenden<br />

Grundwasserstand<br />

gesättigte Zone<br />

Ort der Einhaltung der<br />

Geringfügigkeitsschwelle<br />

63


2.4. Einbaubedingungen für das Verfüllmaterial<br />

2.4.1. der Abraum bzw. die Fremdmassen sind lagenweise<br />

einzubauen,<br />

2.4.2. das Abladen und der Einbau über Kippkante ist nicht<br />

zulässig,<br />

2.4.3. Erdbaumaschinen und Kraftwagen müssen von den<br />

Böschungsrändern so weit entfernt bleiben, dass keine<br />

Absturzgefahr besteht,<br />

2.4.4. entsprechend der Tragfähigkeit des Untergrundes ist der<br />

erforderliche Sicherheitsabstand von der Böschungskante<br />

durch den Unternehmer festzulegen und den Beschäftigten<br />

bekanntzugeben und<br />

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64


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.1. der Maßnahmeträger der Rekultivierung hat sich vom Lieferanten oder vom<br />

vorherigen Eigentümer die Herkunft und die Umweltverträglichkeit der<br />

<strong>zur</strong> Verwertung anstehenden Bodenmassen durch eine verantwortliche<br />

Erklärung mit folgendem Inhalt bescheinigen zu lassen,<br />

3.1.1. Name und Adresse des Abfallerzeugers,<br />

3.1.2. Herkunft des Fremdmaterials (z.B. Ort, Straße, Gemarkung,<br />

Flur, Flurstück),<br />

3.1.3. Bezeichnung der Fremdmassen mit Angabe der<br />

Abfallschlüsselnummer,<br />

3.1.4. Menge,<br />

3.1.5. Bezeichnung der Fremdmassen mit Auskunft über die<br />

derzeitige und ggf. ehemalige Nutzung der Fläche(n), von der<br />

das Bodenmaterial stammt,<br />

3.1.6. Angabe über den Anlieferer und das Beförderungsmittel<br />

(Angabe des Fahrzeugkennzeichens) und<br />

3.1.7. Tag der Anlieferung.<br />

die Verantwortliche Erklärung ist dem Betriebstagebuch beizufügen<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Die Auflagen 3.1. bis 3.16. gelten sowohl für die durchwurzelbare Bodenschicht<br />

als auch für das Verfüllmaterial<br />

LAGA M 20, Teil I, Kapitel „Qualit Qualitätssicherung tssicherung“, , Seite 24<br />

„Die Verwertung von Abfällen nach diesem Regelwerk erfordert eine<br />

Qualitätssicherung. Hierbei wird zwischen der Qualitätssicherung für die<br />

Zuordnung von Abfällen zu einer Einbauklasse auf der Grundlage der<br />

Analyseergebnisse und der Qualitätssicherung für den Einbau unterschieden.<br />

Für die Einstufung der Abfälle einschließlich der dazu erforderlichen<br />

Untersuchungen ist der Abfallerzeuger/-behandler verantwortlich. Die<br />

Qualitätssicherung im Rahmen des Einbaus obliegt dem Träger der<br />

Baumaßnahme.“<br />

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65


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.2. der Betreiber hat eine Betriebsanweisung zu erstellen und auf<br />

Anforderung der Genehmigungsbehörde vorzulegen, die enthalten<br />

muss:<br />

3.2.1. Verantwortlichkeiten, Organigramme,<br />

3.2.2. Regeln <strong>zur</strong> Annahme bzw. Ablehnung von<br />

Fremdmassen bzgl. der jeweiligen Einbauabschnitte,<br />

3.2.3. Arbeitssicherheitsanweisungen,<br />

3.2.4. Regeln <strong>zur</strong> Dokumentation des Betriebes und ,<br />

3.2.5. festgelegte Kontrollen.<br />

Die Betriebsanweisung ist jedem Beschäftigen gegen Unterschrift<br />

auszuhändigen.<br />

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66


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.3. <strong>zur</strong> Wahrung der Kontrollfunktion im Eingangsbereich<br />

ist fachkundiges, zuverlässiges und weisungsbefugtes<br />

Personal erforderlich,<br />

3.4. der angelieferte Boden ist durch eine Eingangskontrolle<br />

mit Prüfung der Ladepapiere sowie mittels einer<br />

Sichtprüfung (organoleptische Prüfung) vor und nach<br />

dem Abkippen zu prüfen und,<br />

3.5. falls Aushubmaterial angeliefert werden soll, bei dem der<br />

Verdacht auf Vorbelastungen gegeben ist, sind<br />

Beprobungen und Analysen durch ein anerkanntes<br />

Institut/Labor vornehmen zu lassen. Das<br />

Untersuchungsprogramm ist in diesen Fällen vorab mit<br />

der SGD Nord abzustimmen.<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Für die Eingangskontrolle kann bei größeren Rekultivierungsmaßnahmen auch<br />

eine LKW-Waage notwendig werden.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

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67


3.5. Verdacht auf Vorbelastungen<br />

� Böden in Gewerbe- und Industriegebieten sowie<br />

militärisch genutzten Gebieten,<br />

� Oberböden (bei aufgeschütteten Böden auch tiefere<br />

Schichten) im Kernbereich urbaner und industriell<br />

geprägter Gebiete, z.B. Innenstadtbereich größerer<br />

Städte,<br />

� altlastenverdächtige Flächen, Altlasten und deren<br />

Umfeld sowie Boden- und Grundwasserschadensfällen<br />

und deren Umfeld,<br />

� Oberböden im Straßenrandbereich einschließlich<br />

Bankettschälgut, mindestens bis<br />

10 m Entfernung vom befestigten Fahrbahnrand,<br />

� Oberböden neben Bauten mit korrosionshemmenden<br />

Anstrichen (z.B. behandelte Strommasten, Brücken),<br />

Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV, Anhang 2<br />

� Mustercheckliste <strong>zur</strong> Einzelfallbearbeitung<br />

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der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

68


3.5. Verdacht auf Vorbelastungen<br />

� Baggergut (das Einzugsgebiet des Gewässers lässt eine<br />

Verunreinigung des Sediments vermuten),<br />

� Oberböden im Einwirkungsbereich relevanter<br />

Emittenten, z.B. Zementwerk, Krematorium,<br />

Metallschmelzen,<br />

� Böden von Überschwemmungsflächen (auch<br />

Hochwasserrückhaltebecken), wenn das Einzugsgebiet<br />

des Gewässers eine Verunreinigung des Sediments<br />

vermuten lässt,<br />

� Abraummaterial des (historischen) Bergbaus und<br />

dessen Einwirkungsbereich,<br />

� Oberböden (bis 30 cm Tiefe bzw. Bearbeitungstiefe) von<br />

Flächen mit Verdacht auf unsachgemäßen Aufbringung<br />

von Klärschlamm und Komposten oder anderer<br />

Abfälle aus Gewerbe und Industrie,<br />

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69


3.5. Verdacht auf Vorbelastungen<br />

� Flächen auf den langjährig unbehandeltes Abwasser<br />

verrieselt wurde,<br />

� Oberböden (bis 30 cm Tiefe bzw. Bearbeitungstiefe)<br />

von Flächen die langjährig als Klein- und Hausgärten<br />

oder für Sonderkulturen, wie Weinbau, Hopfenanbau<br />

usw. genutzt wurden,<br />

� Gebiete, deren Böden erhöhte geogene Hintergrund-<br />

Gesamtgehalte erwarten lassen und<br />

� Oberböden von Waldstandorten.<br />

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70


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.6. nicht zugelassene oder verdächtige Materialien sind<br />

<strong>zur</strong>ückzuweisen oder auf geeigneter Fläche für eine<br />

Nachbeprobung zwischenzulagern,<br />

3.7. Störstoffe und Abfälle, auch Bauschutt, dürfen in den<br />

Bodenmaterialien nicht enthalten sein. Sofern vereinzelt<br />

solche Materialien enthalten sind, sind sie nachträglich<br />

auszulesen (z.B. Kabelreste) und einer ordnungsgemäßen<br />

Entsorgung zuzuführen,<br />

3.8. das Gelände ist so zu sichern, dass das widerrechtliche<br />

Einbringen von Abfällen ausgeschlossen werden kann,<br />

3.9. widerrechtliche Ablagerungen durch Dritten sind ggf.<br />

unverzüglich aufzunehmen und nach den<br />

abfallrechtlichen Bestimmungen zu entsorgen,<br />

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71


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.10. die Qualität der eingebauten Fremdmassen ist durch<br />

Eigenüberwachung entsprechend der vorgenannten Kriterien zu<br />

sichern,<br />

3.11. zusätzlich ist mindestens eine Fremdüberwachung durch<br />

eine dafür unabhängige Untersuchungsstelle entweder<br />

vierteljährlich oder jeweils alle 20.000 m³ vornehmen zu<br />

lassen,<br />

3.12. die Überwachungstermine sind der zuständigen<br />

Genehmigungsbehörde rechtzeitig vorab mitzuteilen,<br />

3.13. der Genehmigungsbehörde bleibt vorbehalten, auf Kosten<br />

des Betreibers Proben von Fremdmassen zu nehmen und<br />

untersuchen zu lassen,<br />

3.14. die Probenahmen und die Untersuchungen sind entsprechend<br />

Anhang I der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />

(BBodSchV) in Verbindung mit Teil 3 der Technischen Regeln<br />

der LAGA „Anforderungen an die stoffliche Verwertung von<br />

mineralischen Reststoffen / Abfällen (in der jeweils gültigen<br />

Fassung) durchzuführen,<br />

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72


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.15. der bzw. die Betreiber der Rekultivierungsflächen hat/haben ein<br />

Betriebstagebuch mit folgenden Angaben zu führen:<br />

3.15.1. Stammdatenblatt <strong>zur</strong> Abgrabungsrekultivierung (Anlage 1),<br />

3.15.2. Datenblatt (Anlage 2) zum Bodenmaterial, das auf der<br />

Rekultivierungsfläche eingebaut wird. Bitte jeweils ein<br />

gesondertes Datenblatt mit den Angaben zu den jeweiligen<br />

Bodenmassen differenziert nach Herkunftsort und ggf.<br />

Chargen ausfüllen.<br />

Im beigefügten Datenblatt (Anlage 2) stellen die ausgefüllten<br />

Angaben nach 2., 3., 4., 5., und 6. mit der Unterschrift des<br />

Abfallerzeugers unter 7. die verantwortliche Erklärung dar.<br />

die Verantwortliche Erklärung ist dem Betriebstagebuch beizufügen<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Stammdatenblatt <strong>zur</strong> Abgrabungsrekultivierung<br />

Das Stammdatenblatt <strong>zur</strong> Abgrabungsrekultivierung gemäß Nebenbestimmung<br />

3.15.1 besteht aus einem Excel-Tabellenblatt. Die dort zu machenden Angaben,<br />

sind bereits bei der Prüfung des Antrages erforderlich, so dass diese<br />

Nebenbestimmung bereits bei der Antragsstellung zum Großteil erfüllt ist.<br />

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73


Stammdatenblatt <strong>zur</strong> Abgrabungsrekultivierung für das Betriebstagebuch (Anlage 1)<br />

Firma: Kies Richard<br />

Angaben zum Träger der Maßnahme:<br />

Straße:<br />

PLZ:<br />

Wackerweg 3<br />

55555<br />

Ort:<br />

Kieselhausen<br />

Lage der Abgrabungs- und Rekultivierungsstelle<br />

Gemeinde(n) und Gemarkung<br />

Flur(e): Flurstück(e)<br />

RechtswertHochwert<br />

Geröllheim<br />

12 7 (teilweise)<br />

Geröllheim<br />

10 9 (teilweise)<br />

Kieselhausen 5 82-86 22222 55555<br />

Kieselhausen<br />

Kieselhausen, Flur 10, 8-30 und 42<br />

5 88<br />

Angaben <strong>zur</strong> Abgrabung, <strong>zur</strong> Wiederverfüllung und <strong>zur</strong> durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Lage in einem der in der LAGA (M20) genannten Sondergebiete:<br />

Trinkwasserschutzgebiet<br />

"Geröllheim, Zone III"<br />

Genehmigungsverfahren:<br />

Genehmigungsbehörde:<br />

Vorgesehene Folgenutzung:<br />

Einbauklasse unterhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht:<br />

Uneingeschränkter Einbau - Verwertung von Bodematerial in bodenähnlichen Anwendungen<br />

(Einbauklasse 0):<br />

Flächengröße der Abgrabung:<br />

Geländeoberkante vor Beginn der Abgrabung [m ü. NN]:<br />

Sohle der Abgrabung nach Beendigung der Rohstoffgewinnung in [m ü. NN]:<br />

Höchster zu erwartender Grundwasserstand in [m ü. NN]:<br />

Höhe des Wasserpiegels der am nächsten <strong>zur</strong> Abgrabung gelegenenen Wasserfläche (Teich, Bach, etc.)<br />

Schüttkörperbasis des Z 0* Materials in [m ü. NN]:<br />

Abstand der Schüttkörperbasis des Z 0* - Materials zum höchsten zu erwartenden Grundwasserstand<br />

(siehe Nebenbestimmung 2.3.2.5.):<br />

Vorgesehene Einbringungsmenge des Z 0* - Materials in [m³]:<br />

Mächtigkeit der durchwurzelbaren Bodenschicht in [m]:<br />

wasserrechtliches<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich<br />

landwirtschaftliche Folgenutzung<br />

20.000 [m²]<br />

160 [m ü. NN]<br />

150 [m ü. NN]<br />

150 [m ü. NN]<br />

145 [m ü. NN]<br />

151 [m ü. NN]<br />

1 [m]<br />

140.000 [m³]<br />

2 [m]<br />

davon Oberbodenschicht in Abhängigkeit des Humusgehaltes gemäß Tabelle der Nebenbestimmung unter Punkt<br />

1.3.3. in [m]<br />

1 [m]<br />

davon Unterbodenschicht in [m] in Abhängigkeit des Humusgehaltes gemäß Tabelle der Nebenbestimmung unter<br />

Punkt 1.3.3. in [m]:<br />

1 [m]<br />

Chronologischer und höhenmäßiger Verlauf der Abgrabung, der Wiederverfüllung und der Herstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht<br />

Ein- bzw.<br />

Maßnahme:<br />

Beginn Ende Beginn Ende<br />

Abbaumenge<br />

Abgrabung von durchwurzelbarer Bodenschicht und<br />

Abraum:<br />

[Datum] [Datum] [m ü. NN] [m ü. NN] [m³]<br />

01.01.2004 01.02.2004 160 158 40.000<br />

Rohstoffgewinnung 01.02.2004 01.07.2007 158 150 160.000<br />

Verfüllung mit Z 0 –Material: 01.08.2004 01.03.2005 150 151 20.000<br />

Verfüllung mit Z 0*-Material: 01.04.2005 01.04.2006 151 158 140.000<br />

Herstellung der durchwurzelbaren Bodenschicht: 01.04.2006 31.12.2006 158 160 40.000<br />

(Ort, Datum und Unterschrift des Maßnahmeträgers)<br />

Anlage 1<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

Z 0<br />

74


Datenblatt "Boden" (Anlage 2)<br />

(differenziert nach Herkunftsort und ggf. Charge).<br />

1. Bezeichung der Maßnahme zu der Bodenmassen<br />

verbracht werden:<br />

Firma:<br />

Kies Richard<br />

2. Angaben zum Träger der Maßnahme:<br />

Straße:<br />

Wackerweg 3<br />

PLZ: 55555<br />

Ort:<br />

Kieselhausen<br />

Name bzw.Firma: Spedition Schnell<br />

Straße:<br />

An der Autobahn 3<br />

3. Transporteur des Bodenmaterials<br />

PLZ: 11111<br />

Ort:<br />

Schnelldorf<br />

Fahrzeug-<br />

Kennzeichen SCH-XT-234<br />

Tag der Anlieferung 27.03.04<br />

Anlieferungsmenge<br />

[Mg]<br />

10<br />

Name bzw. Firma: Fa. Bodenreceycling BOTEC<br />

4. Herkunft des Bodenmaterials<br />

Straße:<br />

Recylingstraße 3<br />

Angaben zum zum Abfallerzeuger/Aufbereiter/Lieferanten:<br />

PLZ: 2222 Ort:<br />

Bodenhausen<br />

Gemarkung Schmutzhausen Flur / Flurstück 2, Flurstück 4<br />

5. Abfallschlüsselnummer(n) und Menge AVV-Schlüssel 17 05 04<br />

Bitte hier die gesamte Anfallmenge [m³] des Bodenmaterials von diesem<br />

Herkunftsort eintragen, für die die nachfolgenden Angaben zutreffen:<br />

1.000,0 m³<br />

6. Art des Bodenmaterials<br />

(Bitte jeweilige Frage mit Ja oder Nein beantworten!)<br />

6. Bezeichnung der Fremdmassen mit Auskunft über<br />

derzeitige und ggf. ehemalige Nutzung der Fläche(n),<br />

von der das Bodenmaterial stammt?<br />

7. Boden stammt von einem schadstoffverdächtigen<br />

Herkunftsbereich gemäß Punkt 3.5.:<br />

8. Untersuchungsbedarf ist gegeben?<br />

Bitte Frage mit ja oder nein beantworten:<br />

9. Wenn ja: Angabe <strong>zur</strong> Untersuchung des geologischen<br />

Sachverständigen und <strong>zur</strong> Laboruntersuchung:<br />

(6.1)<br />

Wiedereinbringung<br />

des Abraums<br />

oder des<br />

Mutterbodens?<br />

(6.2.)<br />

Aus natürlicher<br />

Lagerung?<br />

(6.3.)<br />

aus Bodenbehandlung?<br />

(6.4.)<br />

Baggergut aus<br />

Teichen, Seen oder<br />

Flüssen?<br />

(6.5.)<br />

Gemisch mit<br />

Klärschlamm?<br />

(6.6.)<br />

Gemisch mit<br />

Bioabfall?<br />

(6.7.)<br />

Sonstige Herkunft?<br />

nein nein ja nein nein nein nein<br />

Datum der<br />

Probennahme bzw.<br />

der Laboruntersuchung:<br />

Anzahl der Proben für<br />

jeweilige Charge:<br />

9.1. Geologischer Sachverständiger<br />

(wenn erforderlich) Geoconsultbüro<br />

24.03.2004 4<br />

9.2. Labor<br />

(wenn erforderlich) Labor A. Tom<br />

25.03.2004 2<br />

10. Humusgehalt:<br />

(Bitte jeweilige Frage mit ja, unterschritten oder<br />

überschritten beantworten)<br />

Wenn das Material aus tieferliegenden Schichten von einem<br />

unverdächtigen Standort stammt, ist die Angabe des<br />

Humusgehaltes nicht erforderlich.<br />

11. Einstufung der Bodenart nach<br />

Bodenartenhauptgruppe<br />

(Bitte die 1. vier Fragen mit Ja oder Nein beantworten und<br />

bei Steingehalt, Grobbodenanteil und pH-Wert den<br />

jeweiligen Wert eintragen)<br />

12. Einstufung des Bodenmaterials je nach Bodenart:<br />

(Bitte jeweilige Frage in Abhägigkeit der unter 9. genannten<br />

Humusgehalte mit ja, unterschritten oder überschritten<br />

beantworten)<br />

13. Verantwortliche Erklärung des Lieferanten oder des<br />

vorherigen Eigentümers über die Herkunft und die<br />

Umweltverträglichkeit der <strong>zur</strong> Verwertung anstehenden<br />

Bodenmassen und die Richtigkeit der Angaben zu 2., 3.,<br />

4 und 5.<br />

Ehemalige Tankstelle in Schmutzdorf<br />

Boden stammt von altlastenverdächtigen Flächen, Altlasten und deren Umfeld und/oder aus Boden- und<br />

Grundwasserschadensfällen und deren Umfeld.<br />

Bezeichnung des geologischen Sachverständigen und des<br />

Labors:<br />

(10.1.)<br />

Humusgehalt<br />

< 1% ?<br />

(10.2.)<br />

Humusgehalt<br />

1 - 2% ?<br />

(10.3.)<br />

Humusgehalt<br />

2 - 4% ?<br />

(10.4.)<br />

Humusgehalt<br />

4 - 8% ?<br />

(10.5.)<br />

Humusgehalt<br />

8 - 16 % ?<br />

Feststoffanalysen?<br />

(10.6.)<br />

Humusgehalt<br />

> 16% ?<br />

ja<br />

Eluatanalysen?<br />

(10.7.)<br />

Material stammt aus<br />

tieferliegenden<br />

Schichten?<br />

ja unterschritten unterschritten unterschritten unterschritten unterschritten ja<br />

(11.1.)<br />

Sand?<br />

(11.2.)<br />

Lehm / Schluff?<br />

(11.3.)<br />

Ton?<br />

(11.4.)<br />

Stein- bzw. Kiesgehalt<br />

ca. in [%]<br />

?<br />

(11.5.)<br />

Anteil mineralischer<br />

Fremdbestandteile<br />

(z. B. Bauschutt) in<br />

[%]<br />

?<br />

(11.6.)<br />

pH-Wert<br />

(11.7.)<br />

Bodenkundliche<br />

Ansprache nicht<br />

durchgeführt, da nicht<br />

erforderlich.<br />

nein nein ja > 30 % 1 - 10 % 6 nein<br />

(12.1.)<br />

Vorsorgewerte<br />

eingehalten?<br />

(12.2.)<br />

Vorsorgewerte für landwirtschaftliche<br />

Folgenutzung<br />

eingehalten?<br />

(12.3.)<br />

Z 0 (Feststoff)<br />

eingehalten?<br />

(12.4.)<br />

Z 0* (Feststoff)<br />

eingehalten?<br />

(12.5.)<br />

Z 0* Eluat<br />

eingehalten?<br />

(12.6.)<br />

PAK 16 im Bereich<br />

3 - 6 mg/kg ?<br />

(12.7.)<br />

Wenn ja:<br />

Säulenversuch PAK 16<br />

eingehalten?<br />

überschritten überschritten überschritten unterschritten unterschritten unterschritten nicht erforderlich<br />

14. Vernässungsmerkmale?<br />

(Bitte Frage mit Ja oder Nein im nebenstehenden Kästchen beantworten): Bei Beantwortung mit ja, muss mit dem Einbau des Materials gewartet werden.<br />

15. Vorgesehene Mächtigkeit des Einbaus in [m]:<br />

(15.1.)<br />

bis 0,2 m ?<br />

(15.2.)<br />

bis 0,3 m ?<br />

(15.3.)<br />

bis 0,5 m ?<br />

(15.4.)<br />

bis 1,0 m ?<br />

(15.5.)<br />

bis 2,0 m ?<br />

(15.6.)<br />

über 2 m ?<br />

ja<br />

mehrschichtiger<br />

Aufbau ?<br />

nein ja nein nein nein nein nein<br />

Gemeinde(n) Gemarkung<br />

16. Lage des Einbauortes<br />

Flur(e): Flurstück(e)<br />

RechtswertHochwert<br />

Höhenlage in<br />

[m ü. NN]<br />

Geröllheim Kieselhausen<br />

5 82 22222 55555 153<br />

Frage 1: Bitte Datum eintragen<br />

Frage 2: Bitte Einbaumenge der jeweiligen Charge in m³<br />

eintragen.<br />

Frage 3: Bitte mit ja oder nein beantworten.<br />

Frage 4: Bitte mit ja oder nein beantworten.<br />

Fragen 5 und 6: Beantwortung der Frage bereits mit ja<br />

vorgegeben, da sonst Material nicht eingebaut werden darf.<br />

Frage 7: Bitte mit ja oder nein beantworten.<br />

Kiesgrube "Geröllheim 3"<br />

(17.1.)<br />

Datum des Einbaus<br />

des Bodenmaterials?<br />

(Ort, Datum und Unterschrift des Abfalllieferanten bzw. des vorherigen Eigentümers)<br />

17. Angaben zu dem Einbau des Bodenmaterials<br />

(17.2.)<br />

Menge des<br />

Einbaumaterials<br />

in [m³]<br />

(17.3.)<br />

Einbau als durchwurzelbare<br />

Bodenschicht?<br />

(17.4.)<br />

Einbau als<br />

Verfüllmaterial<br />

unterhalb der durchwurzelbaren<br />

Bodenschicht?<br />

(17.5.)<br />

Maßnahmeträger hat<br />

sich beim Lieferaten<br />

über Herkunft und<br />

Umweltverträglichkeit<br />

des Materials<br />

erkundigt?<br />

(17.6.)<br />

Angeliefertes<br />

Bodenmaterial wurde<br />

durch Inaugenscheinnahme<br />

geprüft?<br />

(17.7.)<br />

Angeliefertes<br />

Bodenmaterial wurde<br />

<strong>zur</strong>ückgewiesen!<br />

01.04.2004 25,0 nein ja Ja Ja nein<br />

(Ort, Datum und Unterschrift des Genehmigungsinhabers der Rekultivierungsmaßnahme)<br />

Anlage 2<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

Bitte jeweils ein gesondertes Datenblatt differenziert nach Herkunftsort und Chargen ausfüllen.<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

ja<br />

ja<br />

75


3. Gemeinsame Auflagen <strong>zur</strong><br />

Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

3.15. der bzw. die Betreiber der Rekultivierungsflächen hat/haben ein<br />

Betriebstagebuch mit folgenden Angaben zu führen:<br />

3.15.3. ggf. Ergebnisse evtl. Bodenuntersuchungen,<br />

3.15.4. Überwachungsberichte der Eigen- und<br />

Fremdüberwachung,<br />

3.15.6. das Betriebstagebuch ist dokumentensicher anzulegen<br />

und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Das<br />

Betriebstagebuch muss jederzeit einsehbar sein und in<br />

Klarschrift vorgelegt werden können,<br />

3.15.6. das Betriebstagebuch ist auf Anforderung der<br />

Genehmigungsbehörde vorzulegen und<br />

3.15.7. das Betriebstagebuch ist bis nach Abschluss der<br />

Rekultivierung aufzubewahren und anschließend der<br />

Genehmigungsbehörde zu übergeben und<br />

3.16. Erkenntnisse und Ereignisse im Zusammenhang mit der Abfallverwertung,<br />

die den Umweltschutz oder den Arbeits- und Gesundheitsschutz berühren<br />

sind unverzüglich der Genehmigungsbehörde zu melden.<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Betriebstagebuch<br />

Neben dem Stammdatenblatt <strong>zur</strong> Abgrabungsrekultivierung (Nebenbestimmung<br />

3.15.1.) und den jeweiligen Datenblättern zu dem verwendeten Bodenmaterial<br />

(siehe Nebenbestimmung 3.15.2.) sind dem Betriebstagebuch die Ergebnisse evtl.<br />

Bodenuntersuchungen (3.15.3.) sowie die Überwachungsberichte der Eigen- und<br />

Fremdüberwachung (3.15.4.) beizufügen.<br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

76


4. Hinweise und Empfehlungen<br />

4.1. wird durch das Auf- und Einbringen von Material die Besorgnis des<br />

Entstehens einer schädlichen Bodenveränderung hervorgerufen,<br />

kann die zuständige Bodenschutzbehörde nach § 10 Abs. 1<br />

BBodSchG i.V.m. § 12 BBodSchV gegenüber dem Pflichtigen<br />

Anordnungen <strong>zur</strong> Beseitigung des Materials treffen,<br />

4.2. Böden deren Schadstoffkonzentrationen die Zuordnungswerte Z 2<br />

(Feststoff) der Technischen Regeln der LAGA „Anforderungen an<br />

die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen / Abfällen<br />

(in der jeweils gültigen Fassung) übersteigt, sind als besonders<br />

überwachungsbedürftige Abfälle der Sonderabfall Management<br />

GmbH (SAM) als Sonderabfall anzudienen,<br />

4.3. die o.g. Nebenbestimmungen können jederzeit nachträglich geändert<br />

oder ergänzt werden,<br />

4.4. zusätzliche Nebenbestimmungen können jederzeit nachträglich<br />

hinzugefügt werden,<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

77


4. Hinweise und Empfehlungen<br />

4.5. wenn die unter 1.1 und / oder 2.1 genannten Ziele nach<br />

Abschluss der Maßnahme nicht erreicht werden, liegt kein<br />

Verwertungstatbestand im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetzes vor,<br />

4.6. es wird darauf hingewiesen, dass der bzw. die Betreiber der<br />

Rekultivierungsflächen und die von ihm beauftragten Personen<br />

für die Einhaltung der öffentlich-rechtliche Vorschriften<br />

verantwortlich sind (§§ 52 – 56 LBauO) und<br />

4.7. dem Grundstückseigentümer und / oder – bewirtschafter wird<br />

eine privatrechtliche Absicherung gegenüber dem<br />

Materiallieferanten und Bauausführenden insbesondere <strong>zur</strong><br />

Sicherstellung richtiger Angaben nach 3.1. empfohlen.<br />

Musterverträge[1] werden von Berufverbänden <strong>zur</strong> Verfügung<br />

gestellt.<br />

[1] z.B. Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband e.V., Friedrichstraße 41,<br />

79098 Freiburg i. Br.<br />

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Literatur / Fundstelle Abkürzung Bezugsquelle<br />

Bundes-Bodenschutzgesetz BBodSchG www.muf.rlp.de<br />

Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung BBodSchV www.muf.rlp.de<br />

Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV - www.muf.rlp.de<br />

Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt<br />

und Forsten vom 14.1.2003<br />

Anforderungen an die stoffliche Verwertung von<br />

mineralischen Reststoffen / Abfällen<br />

Technische Regeln der LAGA<br />

- www.muf.rlp.de<br />

LAGA M 20 www.erich-schmidt-verlag.de<br />

Bodenbörse - www.alois-info.de<br />

Ende<br />

Literatur und Bezugsquellen<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz - SGD Nord, Regionalstelle WAB <strong>Trier</strong><br />

Tagungsband über die gemeinsame Informationsveranstaltung am 24. März 2004<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Trier</strong> und der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz <strong>Trier</strong><br />

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