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Motivation und Widerstandskraft<br />

Wie man Kopf und Bauch zusammenbringt –<br />

und die Abwehrkräfte stärkt!<br />

Univ.-Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

16. Juni 2011


2<br />

GALLUP-Studie 2010:<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

13 % der Mitarbeiter zeigen emotionale Bindung an ihr Unternehmen.<br />

66 % der Mitarbeiter arbeiten nur noch im Schongang.<br />

21 % pflegen sogar eine aktive Sabotage-Haltung!<br />

Führungskräfte werden als Fachexperten befördert und enden<br />

als (meist überforderte) Vorgesetzte.<br />

Falscher Personaleinsatz und ungeschickte Stellengestaltung<br />

multiplizieren sich in der Wirkung.


3<br />

http://eu.gallup.com/berlin/118645/gallup-engagement-index.aspx<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


4<br />

6. Alternative Sichtweisen auf Führung<br />

Wechselbereitschaft der Beschäftigten<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Wirtschaftwoche,<br />

49/2010


5<br />

Verhaltensdeterminanten<br />

V = f (P, U) !<br />

Verhalten (also auch Leistung) ergibt sich als Synthese aus<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

individuellem Können, persönlichem Wollen und sozialem Dürfen


6<br />

„Motivation ist Voraussetzung für zielorientiertes<br />

Verhalten und deshalb aus Managementperspektive<br />

Hauptansatzpunkt für leistungssteigernde<br />

Beeinflussungsstrategien.“<br />

Motivation: � von movere (lat. „bewegen“)<br />

� intervenierende Variable zwischen situativen<br />

und personalen Bedingungen und beobachtbarem<br />

Verhalten<br />

sog. theoretisches Konstrukt<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


7<br />

Anreize<br />

Bedürfnis Motiv Aktivierung Verhalten<br />

(Mangel- (gerichtetes (Spannung) (Bedürfnis-<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

empfinden) Mangelem- befriedigung)<br />

pfinden +<br />

Bereitschaft<br />

zu dessen<br />

Beseitigung)<br />

Motivationsmodell nach HECKHAUSEN (1980)


8<br />

Intrinsische und extrinsische Motivation<br />

Leistungserbringung erfolgt aus prinzipiell zwei Gründen:<br />

- wg. Interesse an der Arbeit selbst bzw. dem Arbeitsergebnis<br />

- wg. Interesse an „äußerlicher“ Belohnung (vgl. TAYLOR)<br />

Intrinsisch: Arbeit ist der Zweck (= direkte Bedürfnisbefriedigung)<br />

Extrinsisch: Arbeit ist Mittel zum Zweck (= indirekte Bedürfnisbefriedigung)<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


9<br />

Pro intrinsische Motivation:<br />

- nicht jede Tätigkeit läßt sich<br />

adäquat entgelten oder auch<br />

„messen“<br />

- größere Kreativität<br />

(Innovationen,<br />

Verbesserungsvorschläge)<br />

- stärkeres Verbundenheitsempfinden<br />

auch bei ungünstiger<br />

Situation<br />

Contra intrinsische Motivation:<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Richtiger Mix aus intrinsischer und extrinsischer Motivation nötig!<br />

- nicht leicht zu erzeugen, manchmal<br />

sogar unzweckmäßig<br />

- extrinsische Motivation lässt sich<br />

zielgenauer ansteuern


10<br />

Dabei beachten: Crowding-out-Effekt!<br />

In der Regel treten beide Motivationen gleichzeitig auf bzw. sind<br />

schwer voneinander zu trennen (z.B. beim Berufsbergsteiger).<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Aber: Wenn ein Ziel nur als Mittel zur Erreichung eines anderen Ziels<br />

gesehen wird, büßt es an Wert ein!<br />

Ein von außen kommender Eingriff bewirkt, dass eine<br />

um ihrer selbst willen ergriffene Aktivität oder Einstellung<br />

zurückgedrängt wird.


11<br />

3. Verhaltenswissenschaftliche<br />

Grundlagen<br />

Verlust der Lust…<br />

„Belohnungen ersetzen uns den Spaß an<br />

der Sache durch den Spaß an der<br />

Belohnung. Sie untergraben unser<br />

natürliches Interesse, eine Sache um ihrer<br />

selbst willen zu tun.<br />

Sie verhindern, dass wir uns für etwas<br />

engagieren, einfach weil es uns Spaß<br />

(oder Sinn, vdO) macht“.<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


12<br />

Beispiele:<br />

- Lernbelohnung durch Opa<br />

- Lagerung von AKW-Abfällen in der Schweiz<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Grund: Zurückweisung der (durch Belohnung oder Bestrafung ver-<br />

ursachten) Reduzierung des eigenen Verhaltensspielraums<br />

Reaktanz („Romeo- & Julia-Effekt“)


13<br />

David McClelland:<br />

„Die meisten Bedürfnisse werden im Laufe des<br />

menschlichen Sozialisationsprozesses erlernt“<br />

Als da wären:<br />

• Leistungsmotiv (“achievement“)<br />

• Anschluss- bzw. Zugehörigkeitsmotiv (“affiliation“)<br />

• Machtmotiv (“power“)<br />

• Vermeidungsmotiv (“avoidance“)<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


14<br />

Beim Personaleinsatz beachten:<br />

Erfolgssucher:<br />

risikobereit, Suche nach äußerer Anerkennung („Macher“)<br />

Mißerfolgsvermeider:<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Furcht vor Kontrollverlust, Pedanten, Versagensangst („Grübler“)<br />

Die Grundantriebe einer Person sind ihr selbst oft nicht bewusst!<br />

Sie verbinden sich „still“ mit den Persönlichkeitsfaktoren. Befragungen und<br />

andere direkte Erhebungsmethoden scheiden aus diesem Grund aus!


15<br />

Projektive Verfahren<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Bedürfnis- bzw. Motivmessung über den sog. Apperzeptionstest (TAT),<br />

ein Instrument sog. projektiver Verfahren nach Rorschach


16<br />

Unbedingt beachten: Ziele ziehen und Motive drücken!<br />

Ziele sind<br />

Kopfsache!<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Motive sind<br />

Bauchsache!


17<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

(1972)


18<br />

Außerdem gilt:<br />

Menschen sind dann leistungsmotiviert, wenn ein entsprechendes<br />

Verhalten einen Nutzen („Weg“) für die Erreichung eines subjektiv<br />

geschätzten Zieles („Valenz“) besitzt.<br />

Bsp.: Bedürfnis nach Wohlstand<br />

Motiv u.a. für Bankraub, Besuch der Erbtante, Lotto spielen, hart arbeiten<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


19<br />

Ob jemand Leistung zeigt, ist danach oft weniger eine Frage<br />

persönlicher Anlagen, als vielmehr von situationsbezogenen<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

(und damit beeinflussbaren!) Mittel-Zweck-Einschätzungen abhängig.


20<br />

Ein guter Leader müsste dann also:<br />

� attraktive Belohnungen bereitstellen (heißt auch: die Bedürfnisse<br />

seiner MA kennen)!<br />

� konkrete Handlungswege aufzeigen!<br />

� Erwartungen der MA hinsichtlich der „Erfolgswahrscheinlichkeit“<br />

des eigenen Tuns stärken!<br />

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21<br />

Was hat das alles mit Arbeit<br />

und Gesundheit zu tun?<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


22<br />

Motivation und Arbeitszufriedenheit<br />

Die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg<br />

F. HERZBERG (1923-2000):<br />

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1972-2000 Professor für<br />

Management an der Case Western<br />

Reserve Univ., Salt Lake City


23<br />

Empirischer Ausgangspunkt: Pittsburgh-Studie (1959)<br />

(Harvard Business Manager, 04/2003, S. 54 )<br />

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24<br />

Hygiene-Faktoren: Arbeitsbedingungen, Unternehmenspolitik,<br />

Beziehung zu den Vorgesetzten, LOHN!<br />

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Motivatoren: Arbeitsinhalt, Anerkennung, Verantwortung, Wachstum<br />

(Weinert 1998, S. 209)


25<br />

Ziele und Motive der Absolventen bei der Arbeitgeberwahl<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Wirtschaftwoche,<br />

49/2010


26<br />

3. Verhaltenswissenschaftliche<br />

Grundlagen<br />

Im Idealfall entsteht ein sog. Flow-Erlebnis<br />

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27<br />

niedrig Herausforderungen hoch<br />

Angst<br />

A 1 A 3<br />

Fähigkeiten<br />

A 2<br />

Langeweile<br />

niedrig hoch<br />

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Der Flow-<br />

Korridor


28<br />

28<br />

5. Organisationaler Wandel<br />

Häufigstes Bedrängnis: Der eigene Arbeitsplatz!<br />

(Auftraggeber: Fürstenberg-Institut; n = 2.316)<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


29<br />

29<br />

5. Organisationaler Wandel<br />

Und hier: Fehlende Anerkennung sowie Reorganisationen!<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz


30<br />

Was die Arbeitnehmer heute krank macht<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

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Zwischen Kopf und Bauch, also (vermuteten) Zielen und (tatsächlichen)<br />

Antrieben, klaffen Welten!<br />

Der Job ist zu verdichtet bzw. auch zu komplex für Einzelarbeit!<br />

Im konkreten Tun wird kein Weg zum Ziel gesehen!<br />

Mit dem konkreten Tun wird kein persönlich attraktives Ziel verfolgt!


31<br />

Widerstandsfähigkeit – Resilienz<br />

Die aktuellen Bedürfnisse bzw. wahren Motive ermitteln, und das<br />

Personal dann neigungsgerecht einsetzen!<br />

Institut für Organisation und Führung<br />

Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Qualitative + quantitative Überforderung erkennen! (aber: auch Boring-out)<br />

Jobs aufwerten! Permanente Qualifikation – Menschen wollen „wachsen“!


32<br />

Resilienz (Fort.)<br />

Autonomie und Fähigkeiten zum Selbstmanagement stärken!<br />

Soziale Netzwerke aufbauen; breite Unterstützung mobilisieren!<br />

Studien zeigen klar:<br />

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Prof. Dr. Dietrich von der Oelsnitz<br />

Zwischen Arbeitsbedingungen, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit<br />

bestehen engste Verbindungen!<br />

Begriff der Salutogenese


33<br />

Literatur<br />

Tipps für‘s Weiterlesen:<br />

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