Spätsommerpflege - Landesanstalt für Bienenkunde
Spätsommerpflege - Landesanstalt für Bienenkunde
Spätsommerpflege - Landesanstalt für Bienenkunde
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Juli 2011<br />
Dr. Peter Rosenkranz<br />
<strong>Landesanstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Bienenkunde</strong><br />
Badische Imkerschule 2010<br />
Anzahl Bienen/<br />
Brutzellen<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
0<br />
<strong>Spätsommerpflege</strong> &<br />
Varroabekämpfung<br />
Populationsentwicklung<br />
von Bienenvölkern<br />
Bienen<br />
Brut<br />
10. März<br />
2. April<br />
26. April<br />
17. Mai<br />
Populationsentwicklung Schwäbische Bienen/ Alb 2001 Brut<br />
Abl Ableger<br />
5. Juni<br />
26. Juni<br />
19. Juli<br />
6. Aug<br />
28. August<br />
20. Sept<br />
10. Okt
<strong>Spätsommerpflege</strong><br />
Was ist zu tun?<br />
• Honig entnehmen<br />
• Bienensitz ordnen (Wabenhygiene!)<br />
• Varroabekämpfung<br />
–Ameisensäure<br />
• 3-Tagebehandlung (MoT oder Liebig-Dispenser)<br />
• Evtl. Auflösen von schwachen Völkern<br />
• Evtl. Umweiseln<br />
• Fütterung<br />
–Futterteig<br />
– Flüssig auffüttern<br />
Foto: Spürgin<br />
Foto: Spürgin<br />
<strong>Spätsommerpflege</strong><br />
Honigentnahme<br />
Besser: Bienenflucht!
<strong>Spätsommerpflege</strong><br />
Bienensitz ordnen/ Wabenhygiene<br />
Brut<br />
Futter<br />
Leer<br />
Pollen<br />
Unteres Magazin kann u.U.<br />
komplett entnommen werden<br />
Abb.: Armin Spürgin<br />
Ein- oder zweizargig überwintern?
Abb.: Armin Spürgin<br />
<strong>Spätsommerpflege</strong><br />
Füttern<br />
Einfache Einfütterung mit<br />
6-10l-Gefäß<br />
Brut<br />
Futter<br />
Leer<br />
Pollen<br />
<strong>Spätsommerpflege</strong>/ Füttern<br />
Ablauf<br />
• Von 3 (4) auf zwei Zargen einengen<br />
• „Anfüttern“ Anfütte n“ (5 kg Apifonda Apifond oder ode 5l flüssig flü ig<br />
• Ameisensäurebekämpfung (spätestens bis<br />
1. August)<br />
• Auffüttern flüssig (1-zargige Völker<br />
brauchen ~ 15 kg Vorräte, 2-zargige ~ 20kg<br />
• Zweite Ameisensäurebekämpfung<br />
• Wintersitz/ Mäusegitter<br />
• Winterbehandlung (Oxalsäure)<br />
Foto: Spürgin
Zucker<br />
Einfütterung<br />
Wieviel Zucker ist in 1 Liter Zuckerwasser?<br />
1:1 3:2 2:1 Invertsirup<br />
625 800 890 1000<br />
Wasser 625 530 445 400 00<br />
Futter<br />
1 qdm verdeckelt<br />
= 250 g<br />
Nach Armin Spürgin<br />
Nach Armin Spürgin<br />
560 860 1000 >1000<br />
Einfütterung<br />
Wieviel Zucker ist in 1 Liter Zuckerwasser?<br />
Futter Liter Kg<br />
TTr.S. S<br />
€/kg<br />
TTr.s.<br />
€<br />
Zuckerw. 3:2 15 12 0,82 9,84<br />
APIINVERT 10 10 1,16* 11,16<br />
Zuckerw. 3:2 25 20 0,82 16,40<br />
APIINVERT 16 16 1,16* 18,56
<strong>Spätsommerpflege</strong><br />
Füttern: Vorsicht Räuberei<br />
Standort!<br />
Photos: Thehoneygatherers.com
Mäuseschutz<br />
Fluglochkeil oder Gitter (max. 8mm)<br />
<strong>Spätsommerpflege</strong><br />
Wachsarbeiten/ Wabenhygiene
Varroa-Milbe<br />
Verbreitung<br />
Unterschiedliche Varroa-Arten und Varroa-Rassen<br />
Unterschiedliche Virulenz?
Honigbienen und parasitische Milben<br />
Ursprünglich:<br />
Apis cerana (östliche Honigbiene) Varroa-Milbe<br />
Apis mellifera (westliche Honigbiene) Tracheenmilbe<br />
Apis dorsata (Riesenhonigbiene) Tropilaelaps-Milbe<br />
Heute:<br />
Apis cerana (östliche Honigbiene) Varroa-Milbe<br />
Tracheenmilbe<br />
Tropilaelaps-Milbe<br />
Apis mellifera (westliche Honigbiene) Tracheenmilbe<br />
Varroa-Milbe<br />
Tropilaelaps-Milbe<br />
Tropilaelaps Milbe<br />
Neue Krankheitsprobleme<br />
durch welweite Verbreitung von Pathogenen<br />
copyright CSIRO, Denis Anderson
Varroa-Zyklus<br />
Verlauf der Varroa-Fortpflanzung innerhalb der<br />
Brutzelle<br />
Rosenkranz, Aumeier, Ziegelmann, 2010<br />
Ei<br />
1<br />
Protonymphe Deutonymphe<br />
Ei<br />
2<br />
Ei<br />
3<br />
Ei<br />
4<br />
Ei<br />
5<br />
Mä Männchen h / Weibchen W ib h<br />
Paarung<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Tage nach Eindringen in die Brutzelle<br />
Muttermilbe<br />
1-3 Tochtermilben<br />
Der Verlauf der Fortpflanzung wird von der Bienenlarve gesteuert!
Varroa-Entwicklung<br />
Varroa: Entwicklungsstadien<br />
Männchen<br />
Protonymphe<br />
Ei<br />
Deutochrysalis<br />
Kot
Wirtsfindung<br />
Attraktive Larvensubstanzen bereits identifiziert<br />
Aber: Im Bienenvolk sind die lebenden Bienen immer attraktiver<br />
als irgendwelche Fallen<br />
Populationsdynamik
Varroa infestation [n]<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
Datenerfassung in 3-Wochen-Abständen<br />
Populationsschätzungen Bienenproben<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Brutproben<br />
Zunahme der Varroa-Population<br />
März<br />
20 Milben<br />
August<br />
1200 Milben<br />
0<br />
0 0 1 3 2 6 3 9 4 12 5 15 6 18 7 8<br />
Wochen 3-week intervals
Beispiel <strong>für</strong> Varroa-Vermehrungsraten<br />
Annahme: Verdoppelung der Population alle 4 Wochen<br />
Ausgangsbefall Februar März April Juni September<br />
Milben<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
50 100 200 800 6400<br />
100 200 400 1600 12800<br />
Zunahme der Varroa-Population<br />
Sackbrut: geringes Populationswachstum<br />
Milben<br />
Expon. (Milben)<br />
y = 21,25e 0,094x<br />
R² = 0,493<br />
Befallsentwicklung Volk G 5.01<br />
9 14 19 24 29 34 39<br />
Woche
Varroa-Gesamtbefall [n]<br />
Varroa-Befallsentwicklung<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
24. März<br />
Anzahl Bienen/<br />
Brutzellen<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
0<br />
17. April<br />
8. Mai<br />
Maximaler Befall<br />
(Zeitpunkt variabel)<br />
Zunahme Abnahme<br />
29. Mai<br />
19. Juni<br />
17. Juli<br />
Woche<br />
31. Juli<br />
21. August<br />
11. Sept.<br />
Populationsentwicklung<br />
Bienen/ Brut/ Varroa-Milben<br />
Bienen<br />
Brut<br />
2. Okt.<br />
Schwäbische Alb 2001<br />
Winterbienen<br />
10. März<br />
2. April<br />
26. April<br />
17. Mai<br />
5. Juni<br />
26. Juni<br />
19. Juli<br />
6. Aug<br />
28. August<br />
20. Sept<br />
10. Okt
Milbeneintrag („Reinvasion“) über 8 Wochen<br />
am ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen<br />
Stark befallenes<br />
„Spendervolk“<br />
Abstand 30 m:<br />
201 Milben<br />
Abstand 400 m:<br />
154 Milben<br />
Abstand 1 m:<br />
283 Milben<br />
Abstand 1500 m:<br />
255 Milben<br />
Abstand 1300 m:<br />
122 Milben<br />
Schäden<br />
Sekundärinfektionen
Viren –<br />
Mögliche Ursache bei Völkerverlusten?<br />
Viren bei Honigbienen<br />
Akuter Paralyse Virus ABPV<br />
Ch Chronischer i h Paralyse P l Virus Vi (Maikrankheit) (M ik kh it) CBPV<br />
Verkrüppelter Flügel Virus DWV<br />
Sackbrut Bienen Virus SBV<br />
Kaschmir Bienen Virus KBV<br />
Schwarzer Königinnenzellen Virus BQCV<br />
Gallmann, Liebefeld 2006
Virus + Varroa<br />
Viren bei Honigbienen<br />
Akuter Paralyse Virus ABPV<br />
Ch Chronischer i h Paralyse P l Virus Vi (Maikrankheit) (M ik kh it) CBPV<br />
Verkrüppelter Flügel Virus DWV<br />
Sackbrut Bienen Virus SBV<br />
Kaschmir Bienen Virus KBV<br />
Schwarzer Königinnenzellen Virus BQCV<br />
DWV, ABPV, SBV und KBV werden von Varroa übertragen<br />
Gallmann, Liebefeld 2006
Viren bei Honigbienen<br />
Varroamilben:<br />
1. Verbreiten Viren<br />
22. Können Viren aktivieren<br />
1. Bienenviren allein � kaum Effekte<br />
2. Bienenviren + Varroa � oft dramatische Effekte<br />
Varroaschäden auch Virusschäden?
.<br />
Bienen/ / Brut/ Varroamilben<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
0<br />
Bekämpfung<br />
Populationsdynamik<br />
Bienen/ Brut/ Varroamilben<br />
Bienen<br />
Brutzellen<br />
10 March<br />
2 April<br />
26 April<br />
Varroa<br />
17 May<br />
5 June<br />
26 June<br />
19 July<br />
6 Aug<br />
28 Aug<br />
Varroa!<br />
Winterbienen<br />
20 Sept<br />
10 Oct
Fotos: Neumann, Aulendorf<br />
Untersuchungsproben!<br />
Deutsches Bienenmonitoring<br />
Winterverluste 2005 ‐ 2011
Deutsches Bienenmonitoring<br />
Winterverluste 2010/2011<br />
(Herbst‐<br />
Winter‐ Winter‐ Streu‐<br />
eingewintert verlust) ausgewintert verlust verlust [%] breite % ÜQ<br />
Celle 139 121 18 12,9 0 ‐ 50,0 0,84<br />
Halle 60 50 10 16,7 0 ‐ 60,0 0,78<br />
Hohenheim 190 181 9 4,7 0 ‐ 20,0 1,07<br />
Hohen‐Neuendorf 250 (3) 217 30 12,0 0 ‐ 60,0 0,91<br />
Kirchhain 120 106 14 11 11,77 0 ‐ 70 70,00 096 0,96<br />
Mayen 170 154 16 9,4 0 ‐ 20,0 0,76<br />
Veitshöchheim 201 (1) 192 8 4,0 0 ‐ 20,0 0,72<br />
gesamt* 1130 1021 105 10,2 0,86<br />
gesamt** 9,3 0,87<br />
* errechnet aus Mittelwerten der Institute<br />
** errechnet aus Völkerzahl<br />
100 Bienen im Herbst 2010<br />
Varroa pro<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Deutsches Bienenmonitoring<br />
Varroabelastung und Überwinterung 2010/ 2011<br />
n=1021<br />
n=109<br />
ja nein<br />
überwintert
Deutsches Bienenmonitoring „DEBIMO“<br />
Effekt Varrobefall im Oktober auf Winterverluste 2005 - 2009<br />
Überlebende Völker [%]<br />
1. Frühjahr<br />
Drohnenbrut<br />
~ 6 Milben/ 100 Bienen<br />
n = 3.588 Bienenvölker!<br />
Anzahl Varroa-Milben pro 100 Bienen im Oktober<br />
Varroa-Bekämpfungskonzept<br />
2. Sommer<br />
Ameisensäure<br />
Thymol<br />
3. Winterbehandlung<br />
Träufeln (Oxalsäure)<br />
4. Diagnose!<br />
Während und nach der Behandlung!!!
Anteil Varroa-Population V<br />
[%]<br />
Verteilung der Varroa-Milben im Volk<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Verteilung der Varroa-Milben auf Bienen und Brut<br />
Frühjahr Sommer Herbst<br />
Drohnenbrutentnahme<br />
Kalkulierbarer Effekt<br />
Drohnenbrut<br />
Arbeiterinnenbrut<br />
Bienen
Kalkulierter Effekt der Drohnenbrut-Entnahme<br />
Annahmen: Verdoppelung der Population alle 4 Wochen<br />
ca. 25% der Milben in der Drohnenbrut<br />
Ausgangsbefall Ausgangsbefall 50<br />
50<br />
50<br />
Drohnenbrut-<br />
Entnahme<br />
März 100 100<br />
April 200 200 - 50 Milben = 150<br />
Mai a 400<br />
00 300 - 75 Milben = 225<br />
Juni 800 450 - 110 Milben = 340<br />
Juli 1600 680<br />
August 3200 1360<br />
September 6400 2720<br />
Drohnenbrut-Entnahme
Varroa-Bekämpfung<br />
„Einschleichende“ Ameisensäurezugabe!<br />
Medizinflasche ohne Teller: „MoT“<br />
Varroa-Bekämpfung<br />
„Einschleichende“ Ameisensäurezugabe!<br />
Medizinflasche ohne Teller: „MoT“
Varroa-Bekämpfung<br />
„Liebig-Dispenser“<br />
Varroa-Bekämpfung<br />
Geringe Brutschäden bei schlüpfenden Bienen<br />
� Abstand Brut – AS!
Spätsommer-Bekämpfung<br />
mit Thymol<br />
Referenten_Baden_2010<br />
-ApiLife als Thymol-Präparat<br />
� Behandlungsdauer mindestens 6 Wochen<br />
� Fütterung während Behandlung problematisch<br />
� Spätester Behandlungsbeginn Ende Juli!!
-Anwendung von ApiLife<br />
-(www.imkerhof-salzburg.at)<br />
Zur Anwendung im Detail:<br />
Es ist notwendig, die Völker frühzeitig (10.-20. Juli- je nach Trachtende<br />
auch später) abzuernten und sofort (am gleichen Tag) mit der<br />
Ei Einfütterung fütt zu bbeginnen. i Äußerst Ä ß t wichtig i hti ist, i t meiner i Meinung M i nach, h das d<br />
Trachtende zu erkennen und sofort zu handeln. Entscheidend ist der<br />
Zeitpunkt der Anwendung. Man muss in Jahren mit sehr frühem<br />
Brutbeginn (Januar) den Beginn der Behandlung unbedingt auf die erste<br />
Julidekade vorverlegen, wenn keine anderen Maßnahmen getroffen<br />
worden sind. Die Völker müssen mindestens 2/3 (je nach<br />
Einwinterungsgröße) der nötigen Winterfuttermenge sofort, vor<br />
der Behandlung erhalten . Ich füttere die Völker vor der Behandlung<br />
auf zwei ZA-Zargen ZA Zargen voll auf. auf Zu dieser Zeit sind die Bienenvölker in der<br />
Regel sehr stark, so dass eine schnelle Fütterung kein Problem sein sollte<br />
(28 kg Api-Invert in 8 Tagen, auch Zuckerlösungen sind sehr gut,<br />
Stärkefutter nehme ich nicht !). Es ist immer besser die Völker auf zwei<br />
Zargen einzuwintern. Ist das Futter eingetragen, sollen sich die Völker 1<br />
Tag beruhigen können.<br />
Referenten_Baden_2010<br />
Anzahl Varroa-Mil lbe<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
26. Aug A<br />
Zeitlicher Verlauf der Milbenabtötung<br />
bei Ameisensäure und Thymol<br />
(Behandlungsbeginn: 19. August)<br />
02. Sept S<br />
09. Sept S<br />
21. Sept S<br />
29. Sept S<br />
07. 7Okt O<br />
Thymol<br />
Ameisensäure<br />
19. 9Okt O
Problem in der Praxis:<br />
Fehlende Diagnose!!<br />
Natürlicher Milbenfall nach 1. Ameisensäurebehandlung!<br />
Unterschiedliche Ausfärbung erwachsener Varroamilben<br />
Oxalsäure<br />
1. Brutfreier Zustand!!<br />
2. Direkt in die Wintertraube (bis -5°C kein Problem!)
Krankheitsvorbeugung:<br />
Volksstärke und Winterverluste<br />
Volksstärke im Oktober<br />
Altvölker ca. 8.000 - 10.000 Bienen (8-10 Wabengassen)<br />
Ableger ca. 5.000 – 8.000 Bienen (5-8 Wabengassen)<br />
Warum ist die Varroa-<br />
Milbe so gefährlich?
1. Die Varroa-Milbe ist ein relativ neuer Parasit <strong>für</strong> unsere<br />
Bienen � bisher noch keine gegenseitige Anpassung<br />
2. Jedes Bienenvolk in Deutschland (Europe) ist befallen<br />
33. Die Varroa Varroa-Milbe Milbe saugt Bienenblut und überträgt<br />
Sekundärinfektionen<br />
4. Ohne regelmäßige Bekämpfung gibt es bereits nach 1 Jahr<br />
Schäden, nach 2 Jahren Zusammenbrüche<br />
5. Es gibt bisher keine resistenten Bienenvölker in Europa<br />
6. Es gibt kein 100% wirksames Bekämpfungsmittel f<br />
7. Die Varroa-Milbe scheint mit der Zeit immer schädlicher <strong>für</strong><br />
die Bienenvölker zu werden � schnellere Vermehrung,<br />
mehr Schäden bei geringem Befall<br />
Die Imkerpraxis fördert Krankheiten und verhindert die<br />
Entwicklung resistenter Bienenvölker:<br />
1. Massenaufstellung von Bienenvölker<br />
2. Wanderung von (befallenen) Bienenvölkern
Neue<br />
Bekämpfungsverfahren?<br />
Varroabekämpfungskonzept: „Teilen und behandeln“<br />
Teilung zwischen Mitte<br />
Juli und Anfang August<br />
Vereinigung der Völker im<br />
Oktober oder im März (als<br />
Doppelvolk) möglich<br />
♀ ♀ ♀ ♀<br />
Tag x:<br />
Volk teilen in<br />
• Flugling mit<br />
Honigraum und<br />
seinen Bienen plus<br />
Königin und<br />
• Brutvolk, dessen<br />
Zargen tauschen<br />
Nach Liebig<br />
Tag x+2 (oder<br />
etwas später):<br />
Flugling<br />
behandeln (mit<br />
Milchsäure<br />
oder<br />
Oxalsäure),<br />
anschließend<br />
füttern<br />
Tag x+21 (oder<br />
etwas später):<br />
„Brutvolk“<br />
einengen und<br />
behandeln (mit<br />
Milchsäure<br />
oder<br />
Oxalsäure),<br />
anschließend<br />
füttern
Varroabekämpfungskonzept: „Teilen und behandeln“<br />
Oder einfach verdeckelte Brut entnehmen, „Sammelbrutableger“<br />
erstellen und Restvölker mit junger Königin „durchstarten“ lassen<br />
(vorher mit Oxalsäure behandeln).<br />
VVorsicht: i ht OOxalsäure l ä wirkt i kt im i Sommerbienenvolk S bi lk schlechter hl ht als l in i<br />
der Wintertraube!<br />
-Neue Varroa-Bekämpfungsmittel?<br />
Funktioniert nicht!
-Neue Varroa-Bekämpfungsmittel?<br />
„Mite Mit away“ “<br />
Keine „Wundermittel“ in Sicht<br />
� Optimierung bestehender Anwendungen und Konzepte<br />
Aktuelles Forschungsprojekt: Varroa-Kopulation<br />
1 2<br />
3 4
Varroa-Sexpheromon?<br />
Männchen<br />
(Doktorarbeit Bettina Ziegelmann)<br />
Frisch geschlüpftes Weibchen<br />
Dunkles, altes Weibchen<br />
Wiblih Weibliche Deutochrysalis<br />
D t h li<br />
Von jungen Weibchen konnten attraktive Duftstoffe isoliert<br />
werden, die beim Männchen Kopulationsverhalten auslösen<br />
� Verwirrtaktik möglich?
1. Varroa wird auch in 50 Jahren noch ein großes<br />
Problem <strong>für</strong> die Imkerei sein<br />
2. Es wird dk keine einfache f h Patentlösungen l geben b<br />
3. � Schulen, Bekämpfen, Kontrollieren!<br />
-Varroa-Bekämpfung:<br />
Demonstrationen an Lehrbienenständen
Viel Erfolg bei der Varroa-Bekämpfung!