Trendsportarten im Alpenraum - Bund Naturschutz in Bayern eV
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Infodienst<br />
<strong>Naturschutz</strong>akzeptanz<br />
Aufgeschlossenheit und Akzeptanz für den<br />
<strong>Naturschutz</strong> s<strong>in</strong>d für den Erfolg jeglicher Maßnahmen<br />
zum Schutz der Natur durch E<strong>in</strong>schränkung<br />
der Sportausübung unverzichtbar. Die<br />
Studie der ANL (s. o.) hat durch Befragungen<br />
versucht, die Faktoren für das Verständnis für<br />
<strong>Naturschutz</strong>maßnahmen herauszuf<strong>in</strong>den. Die<br />
folgenden Ergebnisse dürfen jedoch <strong>in</strong>folge des<br />
ger<strong>in</strong>gen Umfangs der Befragung nicht als<br />
repräsentativ angesehen werden (ANL 1999):<br />
� Je <strong>in</strong>tensiver und größer das Interesse für<br />
Outdoorsportarten ist, je spezialisierter der<br />
Outdoorsportler ist, desto eher neigt er dazu,<br />
das zwar vorhandene <strong>Naturschutz</strong>bewußtse<strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em persönlichen Sportgenuß unterzuordnen.<br />
� Der Ansturm auf die Natur ist e<strong>in</strong>e Fluchtbewegung<br />
aus der grauen Alltagswelt. Dies ist<br />
e<strong>in</strong> verhaltenspsychologisches Problem, das<br />
z. T. <strong>in</strong> der <strong>Naturschutz</strong>problematik manifestiert<br />
worden ist.<br />
� Auch die Kommerzialisierung (Tourismus,<br />
Medien und Hersteller) trägt wesentlich zur<br />
Steigerung des Konfliktpotentials zwischen<br />
Outdoorsport und <strong>Naturschutz</strong> bei.<br />
� Outdoorsport steht für Kompensation von<br />
eigener Anonymität durch Identitätsf<strong>in</strong>dung<br />
pr<strong>im</strong>är auf der Basis der »benutzenden« Naturbedeutungsebene<br />
(»Natur als Spielplatz«).<br />
� Die Outdoorsportler können zwar objektiv<br />
nach »Naturgrenzen« differenzieren, subjektiv<br />
werden diese Grenzen aber überschritten.<br />
� Outdoorsportler sehen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung nicht als potentielle Naturschädiger.<br />
Wenn überhaupt, sprechen sie von<br />
»Bagatellschäden« oder »m<strong>in</strong><strong>im</strong>alen Belastungen<br />
der Natur«, womit ihr eigener Anteil äußerst<br />
ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gestuft wird.<br />
6 <strong>Trendsportarten</strong> <strong>im</strong> <strong>Alpenraum</strong><br />
� Naturbewußt denken und handeln s<strong>in</strong>d zweierlei.<br />
Aus e<strong>in</strong>em veränderten Problembewußtse<strong>in</strong><br />
folgt nicht schon e<strong>in</strong> verändertes Handeln.<br />
D. h. die <strong>in</strong>nere Bereitschaft zum Umdenken und<br />
zur Änderung jahrelang praktizierter Freizeitgewohnheiten<br />
bei den Outdoorsportlern ist<br />
nicht <strong>in</strong> Sicht.<br />
� Das Akzeptanzverhalten ist abhängig von der<br />
»Schmerzgrenze«, vom Überzeugungs- und<br />
Wirkungsgrad sowie der persönlichen Betroffenheit.<br />
Die Outdoorsportler sche<strong>in</strong>en pr<strong>in</strong>zipiell<br />
bereit zu se<strong>in</strong>, <strong>Naturschutz</strong>maßnahmen, die<br />
»S<strong>in</strong>n haben«, zu akzeptieren, aber mit der<br />
Devise an die anderen Naturmitbenutzer »Geh<br />
Du erst mal voran, dann folg’ ich Dir!«<br />
� Wichtig für die Akzeptanz s<strong>in</strong>d auch e<strong>in</strong>e gute<br />
fachliche Begründung, die gleichzeitige E<strong>in</strong>schränkung<br />
von anderen Nutzungen und e<strong>in</strong>e<br />
Überwachung der Reglementierungen sowie<br />
begleitende Information. Unter diesen Voraussetzungen<br />
wären die Befragten auch bereit,<br />
zukünftig mehr auf <strong>Naturschutz</strong>belange zu<br />
achten.