in the groove 02/2006DE - Trelleborg Sealing Solutions
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Busak+Shamban <strong>02</strong>/<strong>2006DE</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>the</strong><strong>groove</strong><br />
deutsche Ausgabe<br />
Special Mobilhydraulik<br />
Das Kompetenzteam<br />
stellt sich vor<br />
The world of seals and service<br />
Neue Energien<br />
„Watt aus W<strong>in</strong>d“<br />
Mobilhydraulik<br />
Busak+Shamban<br />
liefert Dichtungen<br />
für e<strong>in</strong>en weltweit<br />
führenden<br />
Traktorenhersteller
Inhalt<br />
Titelstory<br />
Mobilhydraulik<br />
Aerospace<br />
Extras<br />
Editorial 3<br />
News 3-5, 8<br />
Watt aus W<strong>in</strong>d 6<br />
Der Markt für W<strong>in</strong>dkraft wächst von rund 60.000<br />
Megawatt auf 110.000 Megawatt im Jahr 2010 und<br />
damit auch der Markt für Dichtungen.<br />
MOB Special 9<br />
Editorial 10<br />
Hase und Igel 12<br />
Idee wird zum Maß aller D<strong>in</strong>ge 16<br />
Masch<strong>in</strong>en, die vor Kraft strotzen 18<br />
Neue Namen für alte Hüte 20<br />
MOB ist top 22<br />
Das MOB-Team 24<br />
Die Chemie muss stimmen 26<br />
Global frame contract - Combi-Glyd R<strong>in</strong>g ®... 28<br />
Parkhaus kriecht über die Autobahn 30<br />
ILA mit Besucherrekord 33<br />
Veranstaltet wurde die ILA2006 vom Bundesverband<br />
der Deutschen Luft- und Raumfahrt<strong>in</strong>dustrie e. V. (BDLI)<br />
und der Messe Berl<strong>in</strong>. Die nächste ILA f<strong>in</strong>det vom<br />
27. Mai bis 1. Juni 2008 statt.<br />
Highlights aus den Midlands 36<br />
Das Werk Cadley Hill liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der schönsten Regionen<br />
des britischen Königsreichs: <strong>in</strong> der Grafschaft Derbyshire,<br />
die zu den Midlands gehört. So beschaulich das kl<strong>in</strong>gt<br />
– hergestellt wird dort Hightech.<br />
Impressionen von drei Messen 38<br />
Auf drei Frühjahrsmessen hat Busak+Shamban <strong>in</strong><br />
diesem Jahr ausgestellt. Auf der Semicon <strong>in</strong> München,<br />
auf der Automotive-Ausstellung EACE <strong>in</strong> Stuttgart und<br />
als Partner des Handelsunternehmens RALA auf der<br />
Achema <strong>in</strong> Frankfurt
Editorial<br />
news<br />
Good bye Germany - hello Europe<br />
Verehrte Leser<strong>in</strong>, verehrter Leser, heute halten Sie die zweite Ausgabe der deutschsprachigen<br />
Kundenzeitung „<strong>in</strong> <strong>the</strong> <strong>groove</strong>“ <strong>in</strong> den Händen.<br />
Wir waren der Me<strong>in</strong>ung, unsere “Busak+Shamban newsl<strong>in</strong>e” war reif für e<strong>in</strong> neues<br />
Layout, schließlich haben auch wir uns <strong>in</strong> den letzten 5 Jahren – ja, solange gibt es<br />
unsere „newsl<strong>in</strong>e“ schon – <strong>in</strong> riesigen Schritten weiterentwickelt. Wir wollen Ihnen<br />
mit dem neuen Layout noch mehr Anwendungsbeispiele und aussagekräftige Fotos<br />
liefern, DichtungsTipps und Neuheiten aus dem Hause Busak+Shamban und<br />
<strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong>.<br />
In dieser Ausgabe liegt der Schwerpunkt <strong>in</strong> Anwendungen der Mobilhydraulik.<br />
Wir <strong>in</strong>formieren Sie über Partnerschaften mit Kunden und stellen Ihnen das Kompetenzteam<br />
unseres Vertriebssegments Mobilhydraulik/Mar<strong>in</strong>e vor.<br />
Wir freuen uns über Anregungen von Ihrer Seite zur neuen „<strong>in</strong> <strong>the</strong> <strong>groove</strong>“<br />
Gisela Mayer-Marc<br />
Leiter<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>g Deutschland<br />
Peter Hahn wurde zum 1. August 2006 zum President Market<strong>in</strong>g Europe von<br />
Busak+Shamban berufen. Herr Hahn ist damit für über 20 Market<strong>in</strong>g Companies<br />
und für die Produktentwicklung <strong>in</strong> Europa verantwortlich.<br />
Schwerpunkt se<strong>in</strong>er europäischen Funktion wird allem voran das weitere Wachstum<br />
des Unternehmens se<strong>in</strong>: Wachstum aus eigener Kraft durch Produktentwicklungen<br />
und spezifische Kundenlösungen, aber auch durch den Ausbau der<br />
Vertriebsorganisation im Osten Europas und nicht zuletzt durch Akquisition von<br />
Unternehmen, die zu unseren Produkten oder Anwendungsbereichen – vor<br />
allem aber zur Kultur von Busak+Shamban – passen. Diese ist <strong>in</strong> dem Firmenleitbild<br />
def<strong>in</strong>iert, welches vor allem auf langfristigen Partnerschaften mit Kunden<br />
und Lieferanten aufbaut, geprägt durch führende Technologie und exzellenten<br />
Service.<br />
Peter Hahn war seit Februar 2001 Vorsitzender der Geschäftsführung der Busak+Shamban Deutschland GmbH <strong>in</strong><br />
Stuttgart. In dieser Zeit gab er mit se<strong>in</strong>er Erfahrung wesentliche Impulse für Projekte und Wachstums<strong>in</strong>itiativen im<br />
Konzern. Der Marktanteil konnte dadurch deutlich gesteigert werden. In den letzten 5 Jahren expandierte der<br />
Standort um über 80 Mitarbeiter auf heute 430 Mitarbeiter; global agierende Funktionen wie die IT und SCM<br />
wurden <strong>in</strong> Stuttgart zentral aufgebaut; das Logistic Centre Europe – welches seit 2 Jahren die komplette Logistik<br />
europaweit abwickelt - Anfang des Jahres nach Gärtr<strong>in</strong>gen verlagert.<br />
Aufgewachsen <strong>in</strong> den USA, Österreich und Deutschland, absolvierte er se<strong>in</strong> Wirtschafts<strong>in</strong>genieurdiplom an der<br />
TH Darmstadt. Langjährige Berufserfahrung machen Peter Hahn zu e<strong>in</strong>em vorausschauenden Strategen. Aufgaben<br />
<strong>in</strong> technisch-kaufmännischen Bereichen, im Vertrieb sowie der Gesamtleitung von Unternehmen prägen se<strong>in</strong>en<br />
Werdegang: Die Karriere begann zunächst bei Degussa <strong>in</strong> Deutschland und USA <strong>in</strong> kaufmännischen Führungsfunktionen.<br />
Für die Leybold Vakuumanlagenbau Gruppe war Peter Hahn dann verantwortlich für strategische Projekte,<br />
den weltweiten Vertrieb und das Servicegeschäft, später für die Leitung e<strong>in</strong>er Anlagenbausparte, die er nach deren<br />
Verkauf als Geschäftsführer weiterführte. Se<strong>in</strong>e Kompetenz stützt sich auf vielfältige Erfahrungen <strong>in</strong> den Themen<br />
Vertrieb, Ergebnisverbesserungen, Restrukturierungen, Akquisitionen und IPO.<br />
3
news<br />
Seit April 2006 leitet Mart<strong>in</strong> Böhmler das<br />
Handelssegment von Busak+Shamban.<br />
Als Nachfolger von Gerd Geiger, der das Unternehmen<br />
altershalber verließ, hat Mart<strong>in</strong> Böhmler sich<br />
zum Ziel gesetzt, den Handelskunden noch mehr<br />
Unterstützung zu bieten.<br />
Zum Beispiel <strong>in</strong> der technischen Betreuung.<br />
Die meisten Fragen lösen unsere Handelspartner<br />
selbstständig – bei speziellen Anforderungen an<br />
e<strong>in</strong>e Dichtungslösung bieten wir sowohl unserem<br />
Handelspartner als auch dessen Endkunden technischen<br />
Support – selbstverständlich auch vor Ort.<br />
Internationale Dichtungstagung<br />
4<br />
Mart<strong>in</strong> Böhmler war nach e<strong>in</strong>em Betriebswirtschaftsstudium<br />
im Technischen Handel tätig und kennt<br />
die Dichtungsbranche aus mehrjähriger Tätigkeit.<br />
Er leitet beim Dichtungshersteller Busak+Shamban<br />
das Handelssegment.<br />
Bereits zum dritten Mal veranstaltet der VDMA mit se<strong>in</strong>em Arbeitskreis Fluiddichtungen, <strong>in</strong> dem die führenden<br />
deutschen Hersteller von Dichtungen für fluidtechnische Anwendungen zusammengeschlossen s<strong>in</strong>d, unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung von Dr.-Ing. Werner Haas vom Institut für Masch<strong>in</strong>enelemente der Universität Stuttgart die<br />
Internationale Dichtungstagung ISC an der Universität Stuttgart. Die Tagung steht unter dem Leitgedanken<br />
Zuverlässig abdichten – Status quo und Vision<br />
Dichtsysteme für fluidtechnische Anwendungen, das heißt für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Hydraulik- und Pneumatikbauteilen, die<br />
wiederum im Masch<strong>in</strong>en-, Fahrzeug- und Anlagenbau zum E<strong>in</strong>satz kommen, aber auch für Anwendungen <strong>in</strong> der Automobil<strong>in</strong>dustrie,<br />
<strong>in</strong> der Luft- und Raumfahrt und der chemischen Industrie, spielen e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle sowohl für<br />
die Funktionsfähigkeit und Sicherheit komplexer Anlagen als auch für deren Umweltfreundlichkeit.<br />
Zielsetzung der Tagung ist die Präsentation von wissenschaftlichen Arbeiten und Entwicklungsergebnissen als<br />
Informationstransfer zwischen Zulieferern, Dichtungsherstellern, Anwendern (Hydraulik- und Pneumatikbauteileherstellern),<br />
Endkunden und Herstellern von Druckmedien und Schmierstoffen. E<strong>in</strong> weiteres Ziel ist der Informationsaustausch<br />
mit Kunden.<br />
Zur 14. Internationalen Dichtungstagung s<strong>in</strong>d Vorträge zu folgenden Themenkomplexen vorgesehen:<br />
Wellendichtungen<br />
Statische Dichtungen<br />
Translatorische Dichtungen Hydraulik<br />
Translatorische Dichtungen Pneumatik<br />
Dichtungswerkstoffe/ Werkstoffcharakteristik<br />
Simulation<br />
Normung/ Patente/ Prüfverfahen<br />
Ausführliche Info unter http://www.seal<strong>in</strong>g-conference.com
Dichtungslösungen onl<strong>in</strong>e – Nicht nur<br />
e<strong>in</strong>e Website ...<br />
Optimale Onl<strong>in</strong>e-Ressourcen für Dichtungslösungen – wir<br />
glauben, dass uns das mit dem neuen Design von<br />
www.busakshamban.de recht gut gelungen ist. Die<br />
Website steht <strong>in</strong> 20 landesspezifischen Versionen <strong>in</strong> 18<br />
verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Ingenieuren auf<br />
der ganzen Welt wird damit die Auswahl der richtigen<br />
Dichtungen erleichtert.<br />
Neu – Leistungsstarker elektronischer Produktkatalog –<br />
Produkte auswählen und Anfragen bequem onl<strong>in</strong>e stellen<br />
O-R<strong>in</strong>g-Berechnungsprogramm – E<strong>in</strong>fache E<strong>in</strong>gabe<br />
und Berechnung von Maßen und E<strong>in</strong>bauräumen<br />
Vielseitiger CAD-Service – Erleichtert die Erstellung<br />
von Zeichnungen<br />
Ausführliche Produktdetails – Branchenführende<br />
Onl<strong>in</strong>e-Kataloge<br />
*Neu* Leistungsstarker elektronischer Produktkatalog<br />
Mit unserem leistungsstarken elektronischen Produktkatalog<br />
haben Sie die Möglichkeit nach Dichtungen zu<br />
suchen, <strong>in</strong>dem Sie entweder die Artikelnummer oder<br />
bestimmte Eigenschaften, wie Art der Dichtung, E<strong>in</strong>baumaße<br />
oder Werkstofffreigaben e<strong>in</strong>geben. Sie können<br />
Dichtungen sogar mite<strong>in</strong>ander vergleichen, um für Ihr<br />
Produkt und Ihren Bedarf die geeignetste Dichtung<br />
herauszuf<strong>in</strong>den.<br />
*Neu* Onl<strong>in</strong>e-Anfragen<br />
Wenn Sie wissen, welches Produkt Sie benötigen, können<br />
Sie onl<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e Anfrage stellen. Mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />
E<strong>in</strong>kaufswagen-Service können Sie Anfragen bündeln<br />
und diese dann bequem an die Vertriebsniederlassung<br />
vor Ort schicken. Schnelle Antwort ist garantiert. Das<br />
Aussuchen und Bestellen von Dichtungen geht so e<strong>in</strong>facher<br />
und schneller denn je!<br />
Ausführliche Produktdetails<br />
Unsere branchenführende Onl<strong>in</strong>e-Kataloge stehen Ihnen<br />
auch dann zur Verfügung, wenn Sie nicht registriert s<strong>in</strong>d.<br />
Auf unseren Produktseiten f<strong>in</strong>den Sie Informationen zu<br />
Dichtungselementen mit L<strong>in</strong>ks zu ausführlicheren Katalog<strong>in</strong>formationen.<br />
Sie können sich Vollversionen der<br />
zugehörigen Literatur ansehen und herunterladen, wenn<br />
Sie den entsprechenden News-Artikeln und CAD<br />
Dichtungsprofilen folgen..<br />
Registrieren Sie sich für die Member Area, damit Sie<br />
sicher se<strong>in</strong> können, das Beste der Website von<br />
Busak+Shamban optimal nutzen zu können<br />
www.busakshamban.de<br />
5
Viele W<strong>in</strong>dkraftwerke<br />
werden mit Pitchzyl<strong>in</strong>dern<br />
ausgerüstet, die den Anstellw<strong>in</strong>kel<br />
der Rotorblätter<br />
verstellen. Dar<strong>in</strong> enthalten:<br />
Dichtungen mit hoher<br />
Zyklenfestigkeit – made by<br />
Busak+Shamban.<br />
Bild: Vestas<br />
Watt aus W<strong>in</strong>d<br />
Der Markt für W<strong>in</strong>dkraft wächst von rund 60.000 Megawatt auf 110.000<br />
Megawatt im Jahr 2010 und damit auch der Markt für Dichtungen.<br />
Nur wenn die Rotoren der W<strong>in</strong>dkraftwerke sich drehen,<br />
verdienen diese auch Geld. Deshalb achtet die<br />
W<strong>in</strong>dkraftbranche bei allen Komponenten auf höchste<br />
Qualität und Zuverlässigkeit – auch bei Dichtungen.<br />
Diese kommen zum Beispiel <strong>in</strong> den hydraulisch arbeitenden<br />
Pitchzyl<strong>in</strong>dern zum E<strong>in</strong>satz, die je nach W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
den Anstellw<strong>in</strong>kel der Rotorblätter verändern.<br />
Aus Sicherheitsgründen, aber auch zur Erzielung<br />
der höchst möglichen Energiegew<strong>in</strong>nung.<br />
Diese lag 1995 noch weit unter 10.000 Megawatt pro<br />
Jahr. Doch der Zuwachs ist beachtlich, immer mehr<br />
W<strong>in</strong>dkraftanlagen werden <strong>in</strong>stalliert und die Anlagen<br />
zugleich größer und leistungsfähiger. Auf fünf Megawatt<br />
Nennleistung br<strong>in</strong>gen es die größten Generatoren<br />
<strong>in</strong>zwischen und rund fünfhundert Kraftwerke dieser<br />
Dimension können e<strong>in</strong> Kernkraftwerk ersetzen. Alle<strong>in</strong><br />
das zeigt, dass die W<strong>in</strong>denergie wohl nie den Löwenanteil<br />
zur Stromversorgung beisteuern wird, doch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Energiemix ist ihr e<strong>in</strong><br />
6<br />
Stammplatz nicht mehr streitig zu machen und die<br />
Branche wird weiterh<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>em stürmischen Wachstumskurs<br />
bleiben.<br />
Zurück zu den Pitchzyl<strong>in</strong>dern, die mit Dichtungen von<br />
Busak+Shamban ausgerüstet s<strong>in</strong>d. Diese Zyl<strong>in</strong>der müssen<br />
aus zwei Gründen extrem zuverlässig arbeiten: Erstens<br />
müssen sie – falls e<strong>in</strong> Sturm oder W<strong>in</strong>dböen aufkommen<br />
– die Rotorblätter blitzschnell <strong>in</strong> die neutrale “Fahnenstellung”<br />
drehen. Zweitens s<strong>in</strong>d die W<strong>in</strong>dkraftwerke<br />
übers ganze Land verstreut, weshalb der E<strong>in</strong>satz von<br />
Servicetechnikern mit hohen Kosten verbunden ist. Für<br />
die Kolbenstangen und Zyl<strong>in</strong>der der Pitchantriebe hat<br />
Busak+Shamban neue Dichtungen, Abstreifer und<br />
Führungsbänder entwickelt. Turcon ® Stepseal ® 2K,<br />
hergestellt aus dem Hochleistungs-Dichtungswerkstoff<br />
Turcon ® T29 <strong>in</strong> Tandemanordnung, Excluder 5 aus<br />
Turcon ® T40 und Führungsbänder aus Orkot ® C320<br />
sowie Kolbendichtungen des Systems Glyd R<strong>in</strong>g ® Hz,<br />
ebenfalls aus Turcon ® T29, teilen sich die Aufgaben.
Zur Gew<strong>in</strong>nung von zusätzlichem Strom bei Engpässen<br />
aus W<strong>in</strong>dkraftwerken will der Energieversorger EnBW<br />
e<strong>in</strong> Druckluftspeicherkraftwerk nach dem Vorbild des<br />
niedersächsischen Kraftwerks Huntorf bauen. Prädest<strong>in</strong>iert<br />
für die dar<strong>in</strong> <strong>in</strong>stallierte Gasturb<strong>in</strong>entechnik:<br />
Polymerdichtungen für Temperaturen bis 325°C und<br />
Zurcon® O-R<strong>in</strong>ge, die nicht am gefürchteten Effekt der<br />
“explosiven Dekompression” scheitern.<br />
Den Auftrag zur Lieferung der Dichtungen für die Pitchzyl<strong>in</strong>der<br />
erhielt Busak+Shamban wegen des Nachweises e<strong>in</strong>er sehr<br />
hohen Zyklenfestigkeit – auch unter den oft unwirtlichen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen. Kälte, Hitze und nicht selten auch noch e<strong>in</strong><br />
hoher Salzgehalt <strong>in</strong> der Luft, verlangen viel von Dichtungswerstoffen.<br />
Doch genau gegen diese Unbill haben die Entwickler<br />
die e<strong>in</strong>gesetzten Werkstoffe “forumliert” und <strong>in</strong> der Klimakammer<br />
auf Lebenszyklus-Prüfständen getestet. Damit die<br />
Ausfallrisiken im Dauerbetrieb gegen Null tendieren und die<br />
W<strong>in</strong>dkraftwerke weltweit künftig zehn bis zwanzig Prozent des<br />
Strombedarfs decken können. Am Wachstum der W<strong>in</strong>d-Watt-<br />
Branche partiziert übrigens auch unser Mutterkonzern<br />
<strong>Trelleborg</strong>: er liefert für W<strong>in</strong>dkraftwerke spezielle Vibrationsdämpfer,<br />
die zum leisen Betrieb der Generatoren beitragen und<br />
die faserverstärkten Strukturen sowie die Getriebe vor Schäden<br />
bewahren.<br />
Wo immer die W<strong>in</strong>denergie diskutiert wird, spalten sich die<br />
Lager <strong>in</strong> die streng gläubigen Befürworter und die überzeugten<br />
Gegner. G<strong>in</strong>ge es nach den E<strong>in</strong>en, gäbe es bald nur noch W<strong>in</strong>dkraftwerke,<br />
während die Anderen behaupten, für jedes Megawatt<br />
<strong>in</strong>stallierter Leistung müsse auch noch e<strong>in</strong>e gleich hohe<br />
Reserveleistung aus anderen Energieressourcen bereitgehalten<br />
werden, für den Fall der W<strong>in</strong>dstille. Da die Energieversorgung<br />
auf e<strong>in</strong>em großen Verbundnetz basiert, stimmt das natürlich<br />
nur zum Teil. Doch der Bedarf an Ausgleichskapazität ist<br />
grundsätzlich vorhanden. Deshalb plant der Energieversorger<br />
EnBW zurzeit den Bau des weltweit dritten Druckluftspeicherkraftwerks.<br />
Gedacht ist an e<strong>in</strong>en Standort <strong>in</strong> Niedersachsen, wo<br />
überdurchschnittlich viele “W<strong>in</strong>dmühlen” ihre Kreise drehen.<br />
Und wo mangels höherer Berge auch ke<strong>in</strong>e Pumpspeicherkraftwerke<br />
gebaut werden können.<br />
Pitchzyl<strong>in</strong>der verändern je nach W<strong>in</strong>dstärke und<br />
Generatorleistung den Anstellw<strong>in</strong>kel der Rotorblätter.<br />
Bei Sturmböen muss der Sicherheit wegen blitzschnell<br />
die neutrale “Fahnenstellung” herbeigeführt werden.<br />
7<br />
Das erste dieser CAES genannten Kraftwerke<br />
(Compressed Air Energy Store) g<strong>in</strong>g 1978<br />
ebenfalls im niedersächsischen Hunstorf <strong>in</strong><br />
Betrieb. In Schwachlastzeiten pumpen große<br />
Kompressoren Luft <strong>in</strong> zwei Salzkavernen mit<br />
jeweils 150.000 Kubikmeter. In diesen lagert<br />
die Luft bei Drücken zwischen 50 und 70 bar.<br />
Über den Kavernen steht e<strong>in</strong> Kraftwerk, das<br />
auf e<strong>in</strong>er Gasturb<strong>in</strong>e basiert. Das Gas wird mit<br />
der Druckluft gemischt und strömt mit hoher<br />
Effizienz <strong>in</strong> die Turb<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>. Dadurch kann der<br />
Kompressor gespart werden, der sonst bei<br />
Gasturb<strong>in</strong>en-Kraftwerken rund e<strong>in</strong> Drittel der<br />
Leistung schluckt. Während das Hunstorfer<br />
CAES die gesamte Wärme nutzlos verpuffen<br />
lässt, die der Luft vor dem E<strong>in</strong>speisen <strong>in</strong> die<br />
Turb<strong>in</strong>e entzogen werden muss, soll das neue<br />
Kraftwerk von EnBW <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er späteren<br />
Ausbaustufe diese Wärme nutzen. Nach dem<br />
Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>es “adiabatischen” Kraftwerks soll<br />
dann e<strong>in</strong> Wirkungsgrad von deutlich mehr als<br />
50 Prozent erreicht werden.<br />
Vieles spricht dafür, auch diesen Kraftwerkstyp<br />
mit Dichtungen von Busak+Shamban auszurüsten.<br />
Schließlich wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
zahlreiche neue Polymerwerkstoffe für<br />
Hochtemperaturanwendungen entwickelt,<br />
zum Beispiel das Perfluorelastomer Isolast ®<br />
J8325, das Temperaturen von 325°C widersteht<br />
und e<strong>in</strong>en sehr ger<strong>in</strong>gen Druckverformungsrest<br />
von 15 Prozent aufweist, nachdem es 72<br />
Stunden lang 204°C ausgesetzt war.<br />
Für die Gasprozesstechnik hat Busak+Shamban<br />
Zurcon ® O-R<strong>in</strong>ge entwickelt, die bei e<strong>in</strong>em<br />
schnellen Abbau des Gasdrucks ke<strong>in</strong>en<br />
Schaden nehmen. Bei e<strong>in</strong>er ganzen Reihe<br />
marktgängiger O-R<strong>in</strong>g-Werkstoffe ist das<br />
anders: Unter Druck dr<strong>in</strong>gt Gas <strong>in</strong> die Molekularstruktur<br />
der Dichtung e<strong>in</strong>. Fällt danach der<br />
Druck schnell ab, kann es passieren, dass den<br />
e<strong>in</strong>gelagerten Gasblasen ke<strong>in</strong>e Zeit bleibt,<br />
wieder langsam <strong>in</strong> den Medienraum zurückzukehren.<br />
Dann kann das im Polymerwerkstoff<br />
“gefangene” Gas wegen des fehlenden<br />
Gegendrucks schlagartig ausbrechen. Die<br />
O-R<strong>in</strong>ge können also förmlich “explodieren”.
news<br />
<strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong> übernimmt<br />
Chase-Walton Elastomers Inc.<br />
<strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong> hat vor kurzem e<strong>in</strong>en<br />
Vertrag zur Übernahme des Geschäftsbetriebs von<br />
Chase-Walton Elastomers Inc. unterzeichnet. Das<br />
US-amerikanische Unternehmen erwirtschaftet mit<br />
zirka 110 Mitarbeitern e<strong>in</strong>en Jahresumsatz von rund<br />
100 Mio. Schwedenkronen, was annähernd 10 Mio.<br />
Euro bzw. 12,5 Mio. US-Dollar entspricht. Produziert<br />
wird an zwei Standorten <strong>in</strong> Hudson, Massachusetts,<br />
USA.<br />
Chase-Walton Elastomers entwirft, entwickelt und fertigt<br />
Silikonkomponenten für <strong>in</strong>dustrielle Märkte,<br />
hauptsächlich im Bereich der Luft- und Raumfahrt,<br />
Mediz<strong>in</strong>technik und Biotechnologie. Gegründet wurde<br />
das Familienunternehmen 1955.<br />
8<br />
"Mit der Übernahme von Chase-Walton stärken wir<br />
unsere Position <strong>in</strong> wichtigen Marktsegmenten mit günstigem<br />
Wachstumspotenzial", so Claus Barsøe,<br />
President des Geschäftsbereichs <strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g<br />
<strong>Solutions</strong>. "Außerdem expandieren wir auf dem<br />
US-Markt. Das Unternehmen verfügt über reichlich<br />
Know-how und Erfahrungen <strong>in</strong> der Silikontechnologie.<br />
Se<strong>in</strong>e Betriebsstätten ergänzen und erweitern unser<br />
Produktsortiment ganz hervorragend." Chase-Walton<br />
Elastomers Inc. wird jetzt <strong>in</strong> den weltweiten Geschäftsbetrieb<br />
von <strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong> <strong>in</strong>tegriert.<br />
<strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong> (TSS) eröffnet neues<br />
Werk für Dichtungsprodukte <strong>in</strong> Shanghai.<br />
TSS hat <strong>in</strong> der aufstrebenden ch<strong>in</strong>esischen Region<br />
Shanghai e<strong>in</strong>e neue Fertigungsstätte eröffnet. Die Fertigungskapazität<br />
dieses hochmodernen Werkes verhilft<br />
sowohl Busak+Shamban als auch <strong>Trelleborg</strong> dazu, dem<br />
wachsenden Bedarf der ch<strong>in</strong>esischen Industrie und der<br />
Industrie im übrigen Asien besser gerecht zu werden.<br />
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, <strong>in</strong> Asien zu<br />
expandieren“, so Peter Nilsson, President und CEO von<br />
<strong>Trelleborg</strong>. „Mit diesem Werk setzen wir unsere strategischen<br />
Investitionen <strong>in</strong> der Region fort.<br />
Weitere Investitionen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a sowie <strong>in</strong> anderen asiatischen<br />
Ländern werden folgen.“<br />
Busak+Shamban wird e<strong>in</strong>en Großteil se<strong>in</strong>er technologisch<br />
anspruchsvollen Dichtungsprodukte im Werk <strong>in</strong><br />
Shanghai fertigen. Damit kann das Unternehmen<br />
Schlüsselmärkte wie die Luft- und Raumfahrt, die<br />
chemische Verarbeitungs<strong>in</strong>dustrie, die Halbleiter<strong>in</strong>dustrie<br />
sowie die Öl- und Gas<strong>in</strong>dustrie bedienen. Bis zum<br />
Jahresende werden dort rund 100 Mitarbeiter beschäftigt<br />
se<strong>in</strong>. Das Werk, <strong>in</strong> dem auf die E<strong>in</strong>haltung strenger<br />
Umweltnormen geachtet wird, verfügt über e<strong>in</strong>e<br />
Gesamtfläche von 10.000 m 2 .
Idee wird zum Maß aller D<strong>in</strong>ge<br />
AGCO/Fendt: mit<br />
Ausdauer zum Erfolg<br />
MOB<br />
Special<br />
Mobilhydraulik/Mar<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong> Team für alle Fälle<br />
Weltpremiere<br />
E<strong>in</strong> Parkhaus kriecht<br />
über die Autobahn<br />
9
MOB Special<br />
Editorial<br />
10
Die Märkte für Mobilhydraulik s<strong>in</strong>d hoch <strong>in</strong>novativ und<br />
<strong>in</strong>ternational ausgerichtet. So erzielten die <strong>in</strong> Deutschland<br />
produzierenden Unternehmen der Bau- und Baustoffmasch<strong>in</strong>en<strong>in</strong>dustrie<br />
im Jahr 2005 e<strong>in</strong>en Umsatz von 9,99 Milliarden<br />
Euro und kamen auf e<strong>in</strong>en Weltmarktanteil von rund<br />
15 Prozent. Nach den USA und Japan belegt Deutschland<br />
damit den dritten Platz. Mehr als 75 Prozent der Umsätze<br />
erzielten die Unternehmen im Ausland, wobei die VR<br />
Ch<strong>in</strong>a, die USA und Russland die wichtigsten Märkte s<strong>in</strong>d.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Zuwachs von 46 Prozent im Inland und 10<br />
Prozent im Ausland hat das Jahr 2006 sehr gut angefangen,<br />
berichtet der Fachverband Bau- und Baustoffmasch<strong>in</strong>en im<br />
VDMA.<br />
Auch die Landtechnik exportiert Dreiviertel ihrer Produktion.<br />
Nach dem Rekordjahr 2004, mit e<strong>in</strong>em Umsatz von 4,53<br />
Milliarden Euro, kletterten die Umsätze der Landmasch<strong>in</strong>en<strong>in</strong>dustrie<br />
am Standort Deutschland im ersten Halbjahr<br />
2005 um 6,5 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro, wie Dr. Bernd<br />
Scherer, Geschäftsführer des Fachverbands Landtechnik im<br />
VDMA, mitteilte. Damit erreichten <strong>in</strong> Deutschland hergestellte<br />
Produkte <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>en Marktanteil von 23<br />
Prozent. Dass die Traktorenproduktion im gleichen Zeitraum<br />
um drei Prozent auf 30.849 E<strong>in</strong>heiten sank, muss vor<br />
dem H<strong>in</strong>tergrund gesehen werden, dass im Vorjahreszeitraum<br />
e<strong>in</strong>e Steigerung um 16 Prozent zu verzeichnen war.<br />
11<br />
Peter Schellenberg<br />
Segment Manager Mobilhydraulik/Mar<strong>in</strong>e<br />
An der positiven Marktentwicklung partizipiert auch unser<br />
Segment “Mobilhydraulik”, das Ihnen mit diesem Special<br />
unseres Kundenmagaz<strong>in</strong>s “<strong>in</strong> <strong>the</strong> <strong>groove</strong>” e<strong>in</strong>en Querschnitt<br />
unserer Aktivitäten <strong>in</strong> den Märkten der Mobilhydraulik<br />
aufzeigt. Diese Märkte verlangen zunehmend<br />
hochwertige und langlebige Dichtungen, zumal die Produkte<br />
weltweit e<strong>in</strong>gesetzt werden. Das gilt nicht zuletzt für<br />
das Teilsegment “Mar<strong>in</strong>e”, das ganz eigene Anforderungen<br />
an Dichtungen stellt. Wegen des weltumspannenden E<strong>in</strong>satzes<br />
der Produkte greifen immer mehr Kunden bereits im<br />
frühen Entwicklungsstadium oder im Rahmen von Projekten<br />
des Life-Cycle-Managements auf unsere Erfahrungen <strong>in</strong><br />
der Dichtungstechnik und <strong>in</strong> der Werkstoffentwicklung<br />
zurück. Über e<strong>in</strong> solches Projekt – durchgeführt mit und für<br />
AGCO/Fendt - berichtet die Titelstory ab Seite 16.<br />
Wo immer <strong>in</strong> der Mobilhydraulik technologische “Sprünge”<br />
gemacht werden, oder wo auf e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche<br />
Beschaffungslogistik Wert gelegt wird, s<strong>in</strong>d wir offen für<br />
die partnerschaftliche Suche nach <strong>in</strong>novativen Lösungen.<br />
Denn wir produzieren nicht nur Dichtungen für die Mobilhydraulik<br />
sondern wir s<strong>in</strong>d auch selbst mobil und kreativ<br />
genug <strong>in</strong> unserem Denken.
MOB Special<br />
12
Bei der Feldarbeit begegnen den Landwirten Hasen und Igel.<br />
Tugenden beider vere<strong>in</strong>en die Vario-Getriebe von AGCO/Fendt:<br />
Schnelligkeit und slow-motion<br />
Natürlich freuen wir uns, dass wir als Entwicklungspartner<br />
von AGCO/Fendt unseren Beitrag<br />
zum Erfolg der neuen Vario-Getriebe beitragen<br />
konnten. Zumal dieses Getriebe das Herz<br />
e<strong>in</strong>es jeden Masch<strong>in</strong>enbau-Ingenieurs höher<br />
schlagen lässt. Die damit ausgerüsteten Traktoren<br />
und Kommunalfahrzeuge gliedern sich auf<br />
Straßen mit bis zu Tempo 50 <strong>in</strong> den Verkehr<br />
e<strong>in</strong>, während Sie bei der Arbeit, wenn es se<strong>in</strong><br />
muss, nur 20 Meter pro Stunde zurücklegen.<br />
Das Geheimnis, sagt AGCO/Fendt, liegt <strong>in</strong> der<br />
Leistungsverzweigung und <strong>in</strong> Hydrostaten mit<br />
bisher unerreichter Effizienz. Dah<strong>in</strong>ter steckt<br />
das Konzept, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Verb<strong>in</strong>dung<br />
zwischen Mechanik und Hydrostatik zu schaf-<br />
13<br />
E<strong>in</strong> technisches Meisterwerk:<br />
das Vario-Getriebe von AGCO/Fendt, das über zwei<br />
synchronisierte Zweige verfügt: e<strong>in</strong>en mechanischen<br />
und e<strong>in</strong>en hydrostatischen Antriebsstrang. Je nach<br />
Getriebetyp tragen sechs bis neun Rotationsdichtungen<br />
von Busak+Shamban zur Zuverlässigkeit dieser<br />
Getriebe bei.<br />
Hase<br />
und Igel<br />
fen. Der vom Motor ausgehende Kraftfluss<br />
wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Planetensatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en mechanischen<br />
und e<strong>in</strong>en hydrostatischen Zweig aufgeteilt,<br />
wobei nur letzterer gesteuert wird.<br />
Anschließend werden beide Kraftflüsse wieder<br />
an e<strong>in</strong>er Summierungswelle zusammengeführt.<br />
E<strong>in</strong>e Hydropumpe und e<strong>in</strong> Hydromotor mit<br />
riesigen Verstellw<strong>in</strong>keln von bis zu 45 Grad<br />
bilden die Basis des hydraulischen Getriebeteils.<br />
Je nach W<strong>in</strong>kelstellung der synchron<br />
gesteuerten Hydrostatike<strong>in</strong>heit aus Pumpe<br />
und Hydromotor, wird die Fahrgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
verändert. Der mechanische Getriebeteil<br />
beg<strong>in</strong>nt ebenfalls am Planetensatz und überträgt<br />
die Kraft über Zahnräder und über die
MOB Special<br />
Fahrstufenschaltung auf die Summierungswelle.<br />
Was danach kommt, liest sich so, als wäre es ganz e<strong>in</strong>fach.<br />
In Wirklichkeit steckt dah<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>e jahrelange <strong>in</strong>tensive<br />
Entwicklungsarbeit: Beim Anfahren fließt die Motorkraft<br />
hauptsächlich über den Hydrostatikzweig. Je schneller das<br />
Fahrzeug fährt, desto höhere Anteile der Gesamtkraft<br />
fließen über den mechanischen Zweig. Das alles passiert<br />
stufenlos. Grandios.<br />
Seit der Erstvorstellung des Vario-Getriebes regnete es<br />
förmlich Medaillen: 1997, 1999 und 2001 auf der Agritechnica<br />
<strong>in</strong> Deutschland; 1998 <strong>in</strong> Verona; 1999 und 2001 auf der<br />
französischen Landwirtschaftsmesse Sima; 1999, 2001 und<br />
2003 auf e<strong>in</strong>er Messe im spanischen Zaragossa. 28 Auszeichnungen<br />
kamen <strong>in</strong>zwischen zusammen. Ke<strong>in</strong> Wunder,<br />
denn neben e<strong>in</strong>em besonders hohen Bedienkomfort führen<br />
die Vario-Getriebe zu erheblichen Kraftstoffe<strong>in</strong>sparungen.<br />
Gesteuert wird übrigens “by wire”, ähnlich wie bei Airbus-<br />
Flugzeugen, also mithilfe e<strong>in</strong>es Joysticks. Und das Kupplungspedal<br />
hat fast den ganzen Tag über Pause. Nur zum<br />
Anfahren aus dem Stand wird es benutzt, während es für<br />
das Reversieren von der Vorwärtsfahrt auf die Rückwärtsfahrt<br />
nicht gebraucht wird. Denn das alles wird mit dem<br />
Joystick gesteuert und vom Vario-Getriebe durch das<br />
Ausschwenken der Verstelle<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> die Gegenrichtung<br />
vollzogen.<br />
14<br />
75 Jahre alt ist das “Dieselross”<br />
von Fendt unlängst geworden.<br />
Se<strong>in</strong> Konstruktionspr<strong>in</strong>zip:<br />
Motor mit Rädern, Lenkrad und<br />
Fahrersitz. Heute s<strong>in</strong>d Traktoren,<br />
aber auch Mähdrescher und<br />
Kommunalfahrzeuge Hightech-<br />
Produkte.<br />
Ob bei der Feldarbeit<br />
oder beim W<strong>in</strong>terdienst:<br />
Dichtungen von Busak+Shamban<br />
tragen zum zuverlässigen Betrieb<br />
der neuen Vario-Getriebe von<br />
AGCO/Fendt bei.
Angepasst an Motorleistungen zwischen 70 kW (95 PS) und<br />
221 kW (310 PS) werden die Fendt-Vario-Getriebe <strong>in</strong> mehreren<br />
Baugrößen hergestellt. In jedem der Getriebe bef<strong>in</strong>den<br />
sich zwischen sechs und neun Dichtungen mit zwei<br />
verschiedenen Durchmessern. E<strong>in</strong>e Rotationsdichtung<br />
besteht aus drei E<strong>in</strong>zelkomponenten: e<strong>in</strong>em PTFE-Antifriktionsr<strong>in</strong>g,<br />
zwei Stützr<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong>er Vorspanne<strong>in</strong>heit.<br />
Hohe Drücke und Temperaturen bis 130°C, aber auch niedrige<br />
Leerlaufdrehzahlen stellten hohe Anforderungen an<br />
das Europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum von<br />
Busak+Shamban, das se<strong>in</strong>en Sitz <strong>in</strong> Stuttgart hat. Schnell<br />
zeigte sich, dass die Aufgabe nicht alle<strong>in</strong> durch die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er speziellen Dichtungsgeometrie gelöst<br />
werden kann, sondern zusätzlich neue Dichtungswerkstoffe<br />
gefunden werden mussten. Denn AGCO/Fendt war natürlich<br />
sehr darauf bedacht, dass die Getriebe sehr zuverlässig<br />
arbeiten, um so im Markt neben den Lorbeeren für den<br />
Bedienkomfort auch noch die Früchte e<strong>in</strong>er hohen Verfügbarkeit<br />
ernten zu können.<br />
15<br />
Vario-Getriebe stellen die Kraft der Hydrostatik für die<br />
Feldarbeit bereit, aber auch die der Mechanik für die<br />
schnelle Straßenfahrt.<br />
"Dichtungswerkstoffe s<strong>in</strong>d ganz wesentlich an der<br />
Verschleißfestigkeit und damit an der Lebensdauer von<br />
Dichtungen beteiligt", betont Rolf Poethig, Technischer<br />
Direktor bei Busak+Shamban. Er sagt das vor dem H<strong>in</strong>tergrund,<br />
dass jede radiale oder axiale Bewegung e<strong>in</strong>em<br />
materialabtragenden Prozess an beiden Reibpartnern<br />
gleichkommt. Meist jedoch werden die Dichtungen stärker<br />
belastet als Wellen oder Kolbenstangen aus Stahl.<br />
Da Standardwerkstoffe der großen Volumenhersteller oft<br />
nicht allen Anforderungen – Medien- und Temperaturbeständigkeit,<br />
Druckfestigkeit, ger<strong>in</strong>ger Reibungskoeffizient,<br />
Langlebigkeit – gerecht werden, kommen immer mehr<br />
Dichtungswerkstoffe aus den eigenen Werkstofflabors von<br />
Busak+Shamban. Speziell <strong>in</strong> die Forschungslabors für PTFE<br />
und PU hat das Unternehmen deshalb <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
viel Geld <strong>in</strong>vestiert und e<strong>in</strong>en hoch kompetenten Mitarbeiterstab<br />
aufgebaut. Diesen Teams steht e<strong>in</strong>e bei weitem<br />
nicht alltägliche Prozesskette zur Verfügung. Diese beg<strong>in</strong>nt<br />
bei der Mischung der Basis-Chemikalien bzw. Polymerisation<br />
nach eigenen Rezepturen und reicht über die Herstellung<br />
von Werkstoffproben bis h<strong>in</strong> zur Erstellung von Prototypen-<br />
Dichtungen im Spritzguß. Diese gehen anschließend “e<strong>in</strong><br />
paar Türen weiter” <strong>in</strong> das Versuchsfeld, das von der Klimakammer<br />
bis zu Prüfständen für die Langzeiterprobung alles<br />
besitzt, was für die Überprüfung von Forschungsergebnissen<br />
und der Serientauglichkeit erforderlich ist. Nicht selten landen<br />
Werkstoffe und Versuchsmuster nach den Versuchen<br />
wieder bei den Entwicklern – um <strong>in</strong> Iterationsschleifen die<br />
Ergebnisse weiter zu verbessern. Alle<strong>in</strong> die Tatsache, dass<br />
die gesamte Prozesskette an e<strong>in</strong>em Standort verfügbar ist,<br />
lässt solche Rückkopplungen zu. Sonst würden die Entwicklungszeiten<br />
zu lang.<br />
Dass AGCO/Fendt <strong>in</strong>zwischen rund 40.000 Vario-Getriebe<br />
gebaut hat – auch für andere Marken des AGCO-Konzerns<br />
– freut uns natürlich. So wie es uns auch freut, dass die<br />
neuen Dichtungen im Ersatzteilgeschäft ausgesprochene<br />
Langsamdreher darstellen. Denn das ist der beste Indikator<br />
dafür, dass unser F+E-Team gut gearbeitet hat.
MOB Special<br />
Idee wird zum<br />
Maß aller D<strong>in</strong>ge<br />
Ideen zu haben, reicht nicht aus. E<strong>in</strong> Unternehmen braucht auch<br />
Ausdauer, um Innovationen zum Erfolg zu führen<br />
Herr Weixler, AGCO/Fendt hatte die Idee, Vario-Getriebe zu<br />
entwickeln und die Ausdauer, dieser Getriebe zur<br />
Serienreife zu führen. Wie weit war dieser Weg?<br />
Bereits <strong>in</strong> den Siebzigerjahren hatte der Entwicklungs<strong>in</strong>genieur<br />
Hans Marschall die Idee e<strong>in</strong>es stufenlosen Antriebs<br />
mit Leistungsverzweigung. Nach zahlreichen konzeptionellen<br />
Vorarbeiten wurde 1988 entschieden, dieses Vario-<br />
Getriebe zur Serienreife zu entwickeln. 1995 feierte es auf<br />
der Agritechnica Premiere, doch damit war die Entwicklung<br />
noch nicht abgeschlossen. Fortan galt es, den Wartungsbedarf<br />
immer weiter zu senken. Voraussetzung dafür war die<br />
stetige Steigerung der Zuverlässigkeit – wofür wir alle<br />
Erfahrungen aus dem E<strong>in</strong>satz der Vario-Getriebe <strong>in</strong> die<br />
Entwicklung zurückführten.<br />
Daraus lässt sich ableiten, dass der heutige Leistungsstand<br />
dieses Getriebetyps nicht vom ersten Tag an gegeben war...<br />
Dass technische Hürden genommen werden mussten, ist<br />
weder e<strong>in</strong> Geheimnis noch ungewöhnlich. Schließlich<br />
haben wir mit diesem Getriebe nicht e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Schritt<br />
der Weiterentwicklung e<strong>in</strong>er bestehenden Lösung genommen,<br />
sondern mit e<strong>in</strong>em Riesenschritt Neuland betreten. Da<br />
konnte es kaum ausbleiben, dass am e<strong>in</strong>en oder anderen<br />
Bauteil noch Veränderungen vorgenommen werden mussten<br />
– Verbesserungen. Doch dank unserer Beharrlichkeit<br />
steht heute den Landwirten, aber auch vielen Kommunalbetrieben<br />
e<strong>in</strong>e Getriebetechnik zur Verfügung, die niemand<br />
mehr missen will, der jemals e<strong>in</strong> Fahrzeug mit dieser<br />
Antriebstechnik gefahren hat.<br />
1.900 Mitarbeiter produzieren im Stammwerk Marktoberdorf<br />
Traktoren und Mähdrescher, weitere 740 stellen <strong>in</strong> Asbach-<br />
Bäumenheim Komfortkab<strong>in</strong>en und Karosserieteile her.<br />
16<br />
Interview mit Johann Weixler,<br />
E<strong>in</strong>kaufsleiter bei AGCO/Fendt<br />
Auf der Agritechnica 1999 wurden erstmals drei Baureihen<br />
mit dem neuen Getriebe vorgestellt. Zwei Jahre später<br />
meldete AGCO/Fendt schon die Übergabe des 10.000sten<br />
Vario-Getriebes. Im Jahr 2003 lief Nummer 30.000 vom<br />
Band und jetzt s<strong>in</strong>d es schon fast 50.000. Die beste Bestätigung<br />
des Konzepts?<br />
Ja, schon. Es gibt nur e<strong>in</strong>e noch deutlichere Zustimmung<br />
seitens unserer Kunden. Das s<strong>in</strong>d die Landwirte oder Agrarunternehmen<br />
bzw. Kommunalbetriebe, die zunächst e<strong>in</strong><br />
Fahrzeug mit dem Vario-Getriebe gekauft haben und <strong>in</strong>zwischen<br />
ganze Fahrzeugflotten <strong>in</strong> Dienst gestellt haben. So<br />
sehr wir uns darüber freuen, so sehr setzt uns das<br />
Kundenecho unter Druck, denn wir müssen die neue Getriebetechnik<br />
möglichst schnell für das gesamte Fahrzeugprogramm<br />
verfügbar machen.<br />
Im Rahmen des KVP-Prozesses, also der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Verbesserung der neuen Getriebetechnik, wurde auch e<strong>in</strong><br />
Projekt zusammen mit Busak+Shamban gestartet. Vor welchem<br />
H<strong>in</strong>tergrund?<br />
Fakt ist, dass wir damals mit den Standzeiten der Wellendichtr<strong>in</strong>ge<br />
<strong>in</strong> den Getrieben nicht zufrieden waren. Immerh<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>d hohe Drücke von bis zu 500 bar und Temperaturen<br />
bis zu 130°C im Spiel, was auch damit zusammenhängt, dass
die neue Technik e<strong>in</strong>e wesentlich <strong>in</strong>tensivere Nutzung der<br />
Masch<strong>in</strong>en zuließ. Hierzu e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Beispiel: E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Traktor<br />
mit Vario-Technik leistet heute soviel, wie e<strong>in</strong>ige Jahrzehnte<br />
zurück 20 Masch<strong>in</strong>en. Da wir bei Produkte<strong>in</strong>führungen alle<br />
technischen Probleme systematisch durchleuchten, erkannten<br />
wir schnell, dass die damals e<strong>in</strong>gesetzten Wellendichtr<strong>in</strong>ge zu<br />
verbessern waren. Deshalb diskutierten wir mit mehreren Dichtungsherstellern<br />
die Möglichkeiten und entschieden uns<br />
danach, auf der Basis der Vorschläge Ihres Unternehmens die<br />
Dichtungen im Rahmen e<strong>in</strong>er Entwicklungspartnerschaft zur<br />
Serienreife zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Hat sich diese Form der Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em Lieferanten<br />
bewährt?<br />
Wir hätten das Ziel sicher nicht so schnell erreicht, wenn wir<br />
den klassischen Weg gegangen wären, wobei wir für uns an der<br />
Aufgabe herumgedoktert hätten und Busak+Shamban stets nur<br />
auf unsere konkreten Wünsche h<strong>in</strong> aktiv geworden wäre. Das<br />
kann sich heute fast niemand mehr erlauben, denn der Vertrieb<br />
fordert e<strong>in</strong>e immer kürzere Time-to-Market. Insofern hat die<br />
Partnerschaft dazu geführt, dass der Dichtungshersteller<br />
permanent am Ball geblieben ist und statt zu jeder neuen<br />
Werkstoffformulierung unsere Expertise abzuwarten, hat er die<br />
Werkstoffproben und Prototypen sofort selbst Tests unterzogen<br />
und Schleife um Schleife gedreht, um die vorgegebenen Anforderungen<br />
zu erreichen. Zugegeben, ich hätte mir e<strong>in</strong> noch<br />
schnelleres Durchlaufen der Ziell<strong>in</strong>ie gewünscht, doch muss<br />
man fairerweise zugestehen, dass das Ermitteln der Langzeitbeständigkeit<br />
se<strong>in</strong>e Zeit dauert.<br />
Jetzt werden die neuen Dichtungen schon seit über e<strong>in</strong>em Jahr<br />
e<strong>in</strong>gebaut. Erfüllen sie Ihre Erwartungen?<br />
Lassen Sie mich diese Frage bitte dah<strong>in</strong>gehend beantworten,<br />
dass nach unserer Überzeugung ke<strong>in</strong> anderer Landmasch<strong>in</strong>enhersteller<br />
e<strong>in</strong> zuverlässigeres Automatikgetriebe auf dem<br />
Markt hat. Dass unser Vario-System <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e sehr hohe<br />
technische Verfügbarkeit aufweist, liegt natürlich nicht alle<strong>in</strong><br />
an den Dichtungen. Dennoch s<strong>in</strong>d diese wesentlich daran<br />
beteiligt, dass die Vario-Technik heute so überzeugend gut<br />
funktioniert.<br />
17<br />
Zum AGCO-Konzern gehören<br />
unter anderem die Traktorenmarken<br />
Fendt, Massey Ferguson und<br />
Valtra.<br />
Bild oben: Peter Schellenberg und<br />
Sebastian Re<strong>in</strong>er (rechts)<br />
Traktoren mit Vario-Getriebe<br />
im Dreierpack.
MOB Special<br />
Masch<strong>in</strong>en, die<br />
vor Kraft strotzen<br />
Gute Dichtungen s<strong>in</strong>d und bleiben das beste Mittel gegen<br />
Leckagen. Vorausgesetzt, die Dichtung und die E<strong>in</strong>baustelle<br />
s<strong>in</strong>d exakt aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt<br />
Baumasch<strong>in</strong>en haben es nicht leicht. Bei W<strong>in</strong>d und Wetter<br />
werden sie geschruppt und nicht selten stärker beansprucht<br />
als die Bedienungsanleitung erlaubt. Masch<strong>in</strong>en,<br />
die Tag für Tag beweisen, dass sie ebenso hart im Nehmen<br />
s<strong>in</strong>d wie die “Burschen”, die sie bedienen, das wünscht sich<br />
die Baubranche. E<strong>in</strong> hartes Los für den Masch<strong>in</strong>enbau.<br />
Aber zugleich e<strong>in</strong> Markt, der von E<strong>in</strong>sätzen geprägt ist, an<br />
die man sich e<strong>in</strong> Leben lang er<strong>in</strong>nert. E<strong>in</strong> Stück Abenteuer<br />
ist hier oft mit von der Partie. Die Mobilhydraulik ist das<br />
zentrale Element, das Baumasch<strong>in</strong>en und Fahrzeugkränen<br />
die immense Kraft verleiht, 150 Tonnen schwere Dachkonstruktionen<br />
millimetergenau zu platzieren oder mit e<strong>in</strong>em<br />
“Biss” <strong>in</strong> die Erde e<strong>in</strong> paar Kubikmeter Erde und Geste<strong>in</strong> zu<br />
verschl<strong>in</strong>gen. Ähnlich hart werden natürlich auch Betonpumpen<br />
und Gabelstapler beansprucht und nicht zuletzt<br />
auch Ladebordwände und Hydrauliksysteme im militärischen<br />
E<strong>in</strong>satz.<br />
Daraus zu schließen, die Mobilhydraulik sei ausschließlich<br />
das Anwendungsfeld der “Schwarz-Weiß-Hydraulik” ist<br />
weit gefehlt. Zunehmend kommen auch hier geregelte<br />
Systeme zum E<strong>in</strong>satz: Proportionalhydraulik ebenso wie<br />
Servohydraulik. Insofern haben <strong>in</strong> den letzten Jahren die<br />
Anforderungen stark zugenommen, die an die Dichtungen<br />
für mobilhydraulische Systeme gestellt werden. Dich<strong>the</strong>it<br />
ist im Mobilbereich besonders wichtig, da viele Systeme –<br />
zum<strong>in</strong>dest zeitweise – <strong>in</strong> umweltsensibler Umgebung ihre<br />
Arbeit verrichten. Doch <strong>in</strong>folge der verstärkt e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Regelhydraulik wird auf ger<strong>in</strong>ge Losbrechkräfte und<br />
hervorragende Gleiteigenschaften der Dichtung Wert<br />
gelegt.<br />
Hierzu e<strong>in</strong> Beispiel aus der Praxis: E<strong>in</strong> bekannter Hersteller<br />
von Betonpumpen hat e<strong>in</strong> Entwicklungsprojekt gestartet,<br />
das zum Ziel hatte, beim Pumpen das Schw<strong>in</strong>gen des<br />
Auslegers möglichst zu unterb<strong>in</strong>den. Die Lösung fand er<br />
zusammen mit e<strong>in</strong>em Hersteller hydraulischer Systeme, der<br />
diese Aufgabe weitgehend mithilfe der Servohydraulik<br />
löste. Aber auch der E<strong>in</strong>satz reibungsm<strong>in</strong>imierter Kolben-<br />
und Zyl<strong>in</strong>derdichtungen half mit, das Schw<strong>in</strong>gen drastisch<br />
zu m<strong>in</strong>imieren.<br />
18<br />
Eng am Puls der Mobilhydraulik arbeitend, hat<br />
Busak+Shamban <strong>in</strong> jüngster Zeit zahlreiche neue Dichtungssysteme<br />
und Dichtungswerkstoffe entwickelt. E<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>d<br />
hier stellvertretend für viele <strong>in</strong> Stichworten beschrieben:<br />
Kolbenstangendichtungen Zurcon ® U-Cup RU9<br />
Hervorragendes Gleitverhalten durch Mikrostrukturierung<br />
der Gleitsegmente. Neu entwickelter Polyurethanwerkstoff<br />
für hohe Verschleißfestigkeit. Sehr gute Dich<strong>the</strong>it und<br />
Extrusionsfestigkeit durch FEM-optimierte Dichtungsgeometrie.<br />
Hydrodynamische Restölrückförderung. Bei steigendem<br />
Systemdruck (bis 40 MPa) nehmen die Kontaktpressung<br />
und die Wärmeentwicklung unterproportional zu.<br />
Die Werkstoffe s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> natürlichen und syn<strong>the</strong>tischen<br />
Estern, wie auch <strong>in</strong> wasserbasierten Druckmedien (HFA<br />
und HFB) e<strong>in</strong>setzbar – bei angepassten Temperaturen.<br />
Kolbenstangendichtungen Turcon ® Stepseal 2K<br />
Niedrige Reibung durch stick-slip-freie Werkstoffe, die<br />
durch hohe Formstabilität und Verschleißfestigkeit bestechen.<br />
Die Dichtungsgeometrie ist patentiert und erlaubt<br />
z.B. e<strong>in</strong> wesentlich vergrößertes Gehäusespiel. Nutzen für<br />
den Kunden: niedrigere Herstellkosten.
Zurcon ® Roto Glyd R<strong>in</strong>g ® S<br />
Zur Abdichtung von Wellen, Zapfen und Drehdurchführungen<br />
bei langsamen Dreh- oder Schwenkbewegungen – auch<br />
bei hohen Beschleunigungswerten. Komb<strong>in</strong>ation aus PU-<br />
Profilr<strong>in</strong>g und Elastomer-Vorspannr<strong>in</strong>g. Ger<strong>in</strong>ge Reibung<br />
auch bei hohen Drücken durch hydraulische Druckentlastung.<br />
Hohe Verschleißfestigkeit und ger<strong>in</strong>ges Beschädigungsrisiko<br />
beim E<strong>in</strong>bau durch neue PU-Werkstoffe. Für<br />
<strong>in</strong>nen oder außen dichtende Anwendungen. Entscheidend<br />
für die Funktion e<strong>in</strong>es Dichtungssystems ist aber auch der<br />
passende Abstreifer, so dass B+S eigens für die Mobylhydraulik<br />
den DA24 entwickelt hat.<br />
Zurcon DA 24<br />
Durch se<strong>in</strong>e spezielle Geometrie besitzt der doppeltwirkende<br />
Abstreifer aus Polyurethan e<strong>in</strong>e optimale Dicht- und<br />
Abstreifwirkung. Starker Schmutz oder Wasser kann über<br />
die Außenkontur des Abstreifers nicht e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen, da dieser<br />
mit e<strong>in</strong>em Haltesteg über die Kontaktpressung abdichtet.<br />
Auch Querauslenkungen der Kolbenstange werden klaglos<br />
bewältigt.<br />
E<strong>in</strong> besonderes Thema bei Busak und Shamban ist sicherlich<br />
die Werkstoffentwicklung. Vor allem die e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Öle trotzen dem Dichtungshersteller immer wieder <strong>in</strong>novative<br />
Lösungen ab. Öle, Gegenlaufoberflächen und nicht<br />
zuletzt die steigenden Betriebsanforderungen treiben die<br />
Entwicklung an.<br />
Wo immer Sie der Schuh drückt, sprich e<strong>in</strong> Dichtungsproblem<br />
besteht, bei Busak+Shamban f<strong>in</strong>den Sie kompetente<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>gpartner, die zusammen mit Ihnen e<strong>in</strong>e Problemlösung<br />
f<strong>in</strong>den.<br />
19<br />
Semicon
MOB Special<br />
Neue Namen<br />
für alte Hüte?<br />
Natürlich gibt es die Qualitätssicherung nicht erst, seit sich<br />
Unternehmen mit dem Schlagwort des “Qualitätsmanagements”<br />
befassen. Auch mit der Lebenserwartung von<br />
Produkten hat man sich schon befasst, bevor überall das<br />
“Life-Cycle-Management” diskutiert wurde. Doch daraus<br />
zu folgern, dass all diese Begriffe nur neue Namen für alte<br />
Hüte s<strong>in</strong>d, wäre grundlegend falsch. Denn <strong>in</strong> aller Regel<br />
geht mit der Prägung der Schlagworte die Erarbeitung<br />
klarer Regeln durch Durchführung von Maßnahmen<br />
oder zur Erreichung von Zielen e<strong>in</strong>her. Insofern hat<br />
Busak+Shamban stets e<strong>in</strong> offenes Ohr gehabt, für die<br />
Inhalte, die mit den Schlagworten verbunden s<strong>in</strong>d. Und<br />
hat im eigenen Unternehmen das umgesetzt, was allzu oft<br />
von der Automobil<strong>in</strong>dustrie ausg<strong>in</strong>g, wie die folgenden<br />
Beispiele zeigen.<br />
20<br />
Supply Cha<strong>in</strong> Management<br />
E<strong>in</strong>e weit verzweigte Informationskette verb<strong>in</strong>det seit<br />
fünf Jahren die marktnah operierenden Ländergesellschaften<br />
von Busak+Shamban mit den weltweit verteilten<br />
Entwicklungszentren und Produktionswerken. Aber auch<br />
die Market<strong>in</strong>ggesellschaften mit Kunden und Logistik-<br />
Dienstleistern. Damit Lieferterm<strong>in</strong>e besser denn je e<strong>in</strong>gehalten<br />
werden und der Verbleib von Sendungen blitzschnell<br />
festgestellt werden kann. Oder dass beim Ausfall<br />
e<strong>in</strong>er Produktionsl<strong>in</strong>ie unverzüglich e<strong>in</strong>e Bestellung auf<br />
e<strong>in</strong> anderes Lieferwerk umgeleitet werden kann.
Entwicklungspartnerschaften, Life-Cycle-Management, QM,<br />
Ramp-up-Management. Dass das nicht nur Schlagworte<br />
s<strong>in</strong>d, haben wir von der Automobil<strong>in</strong>dustrie gelernt.<br />
Entwicklungspartnerschaften<br />
Weder die Automobil<strong>in</strong>dustrie, noch deren Zulieferer oder der Masch<strong>in</strong>enbau verfügt<br />
heute noch über die personellen Ressourcen zur selbstständigen Lösung aller<br />
Detailaufgaben. Deshalb werden auch Dichtungen längst nicht mehr anhand von<br />
Detailzeichnungen und Werkstoffspezifikationen ausgeschrieben, sondern anhand<br />
e<strong>in</strong>facher Funktionsbeschreibungen. Wo wird die Dichtung e<strong>in</strong>gebaut, welche Aufgaben<br />
muss sie erfüllen, gegen welche Drücke und Chemikalien muss sie beständig<br />
se<strong>in</strong>? H<strong>in</strong>zu kommen Wünsche h<strong>in</strong>sichtlich preiswert herzustellender E<strong>in</strong>bauräume,<br />
ger<strong>in</strong>gen Montagekosten und hoher Lebensdauer. Wie die Aufgabe im Detail gelöst<br />
wird, erarbeitet Busak+Shamban auf der Basis von breit gefächerten Erfahrungen.<br />
Oft wird auch e<strong>in</strong>e projektbezogene Liaison geschmiedet – mit dem Ziel, e<strong>in</strong> bestehendes<br />
Dichtungsproblem nachhaltig zu lösen oder Kosten-Nutzen-Optimum zu<br />
erzielen. So wie zum Beispiel zusammen mit AGCO/Fendt (Seiten MOB 3 bis MOB 6)<br />
Ramp-up-Management<br />
Die Entwicklungsabteilungen stehen unter dem Druck sehr kurzer Zeitspannen zwischen<br />
dem Projektstart und der Time-to-Market. Deshalb wird zunehmend nicht<br />
mehr ausschließlich über Lieferterm<strong>in</strong>e gesprochen, sondern die Meilenste<strong>in</strong>e des<br />
gesamten Produktentstehungsprozess def<strong>in</strong>iert und term<strong>in</strong>iert. Dabei bewährt sich<br />
das Ramp-up-Management besonders dadurch, dass für alle Prozessbeteiligten die<br />
mitunter weit reichenden Konsequenzen e<strong>in</strong>er Verzögerung sichtbar s<strong>in</strong>d. Das Rampup-Management<br />
macht deutlich, dass e<strong>in</strong> Prototyp bereits <strong>in</strong> wenigen Wochen geliefert<br />
werden muss, obwohl der Serienstart sche<strong>in</strong>bar noch <strong>in</strong> weiter Ferne liegt. Die<br />
Vorteile s<strong>in</strong>d paritätisch auf beide Seiten verteilt: Für die Serienfertiger s<strong>in</strong>ken die<br />
Risiken, nach dem Produktionsstart noch allerlei Veränderungen vornehmen zu<br />
müssen. Die Zulieferer können ihre Aufgaben besser planen und werden von<br />
Feuerwehraktionen weitgehend verschont. Siehe Artikel “Global frame contract -<br />
Combi-Glyd R<strong>in</strong>g ®...”<br />
Qualitätsmanagement<br />
E<strong>in</strong> gut e<strong>in</strong>geführtes Qualitätsmanagementsystem ist die Voraussetzung für<br />
reibungslos funktionierende Prozesse. Die Verpflichtung zu Kundenorientierung,<br />
Null-Fehler und ständiger Verbesserung setzt die Eckpunkte mit denen die Unternehmenslenker<br />
zum Nutzen von Kunden, Eigentümer und Mitarbeiter, das Unternehmen<br />
erfolgreich steuern. Vor dreizehn Jahren begann Busak+Shamban mit dem Aufbau<br />
e<strong>in</strong>es QM-Systems, das nach ISO 90<strong>02</strong>, dann QS 9000/VDA 6.1 und aktuell mit<br />
ISO9001:2000/ISO/TS16949 stets den höchsten Markenanspruch gerecht wurde. Das<br />
streben nach 0-Fehlerprozessen fordert (und fördert) die gesamte TSS-Organisation,<br />
Market<strong>in</strong>g, SCM und Herstellwerke.<br />
21
Semicon MOB Special<br />
MOB ist top<br />
Interview mit Peter Schellenberg,<br />
der das Segment “Mobilhydraulik<br />
und Mar<strong>in</strong>e” leitet<br />
Natürlich hat jeder Zweig des Masch<strong>in</strong>en- und<br />
Anlagenbaus se<strong>in</strong>e Reize, die Mobilhydraulik jedoch ganz<br />
besonders, oder?<br />
Nun, ich will ke<strong>in</strong>esfalls die Anwendungsfelder der<br />
Stationärhydraulik für weniger <strong>in</strong>teressant erklären, als die<br />
der Mobilhydraulik. Doch e<strong>in</strong>es ist sicher, Projekte zum<br />
Staunen gibt es <strong>in</strong> der Mobilhydraulik <strong>in</strong> besonders großer<br />
Zahl. Schließlich ist die Mobilhydraulik die Hydraulik, die<br />
immer wieder zu e<strong>in</strong>em kommt, der man hier und da<br />
begegnet. Ganz zufällig, wenn im Fernsehen gezeigt wird,<br />
wie das letzte Concorde-Flugzeug von Paris zum Technikmuseum<br />
<strong>in</strong> S<strong>in</strong>sheim transportiert wurde. Zu Wasser und zu<br />
Lande, nicht <strong>in</strong> der Luft. Und auch nicht mit der Kraft se<strong>in</strong>er<br />
Turb<strong>in</strong>en sondern mit der Kraft der Mobilhydraulik <strong>in</strong> den<br />
Fahrzeugkranen und <strong>in</strong> den Spezialtiefladern. Oder nehmen<br />
Sie das Beispiel des neuen Viadukts im südfranzösischen<br />
Millau. Mit Hydrauliksystemen aus Spanien und den<br />
Niederlanden wurden 30.000 Tonnen schwere und 1,7 km<br />
lange Brückenteile Zentimeter um Zentimeter über das Tal<br />
geschoben.<br />
Die im Hydrauliksystem <strong>in</strong>tegierten Zyl<strong>in</strong>der aus Bayern<br />
wurden abgedichtet mit Dichtungen von Busak+Shamban.<br />
Über e<strong>in</strong>e ganz aktuelle “Attraktion” berichten wir <strong>in</strong> dieser<br />
Ausgabe: Die Verschiebung des Parkhauses der Neuen<br />
Messe Stuttgart über die Autobahn A8. Das gefällt auch<br />
me<strong>in</strong>en Kollegen vom Segment “Stationärhydraulik”, die<br />
im übrigen gleichermaßen <strong>in</strong>teressante Projekte begleiten<br />
und sich ähnlichen Aufgaben gegenübergestellt sehen, wie<br />
wir Mobilhydrauliker.<br />
22<br />
Warum dann die Trennung <strong>in</strong> zwei Segmente?<br />
Dah<strong>in</strong>ter steckt das Wissen, dass beide Anwendungsbereiche<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Überschneidungsbereich die gleichen Kenntnisse<br />
erfordern, <strong>in</strong> Teilbereichen jedoch ganz spezifisches,<br />
stark abweichendes Know-how. Dieses kann durch die Trennung<br />
mit deutlich höherer Spezialisierungstiefe aufgebaut<br />
werden. Die Kollegen von der Stationärhydraulik kennen<br />
alle Besonderheiten, die der E<strong>in</strong>satz von Dichtungen <strong>in</strong><br />
Hydraulikpressen mit sich br<strong>in</strong>gt, zum Beispiel die Auswirkungen<br />
sehr schneller Taktfolgen, bei denen die Kolben nur<br />
über e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teil ihres Maximalhubs bewegt werden.<br />
Oder des E<strong>in</strong>satzes von Dichtungen <strong>in</strong> Schmiedeprozessen<br />
unter sehr hohen Temperaturen. Wir von der Mobilhydraulik<br />
kennen uns andererseits mit biologisch abbaubaren<br />
Medien hervorragend aus, da die Anwendung von Bioölen<br />
im Mobilbereich stärker verbreitet ist. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />
man sich durch die Segmentierung bessere Branchenkenntnisse<br />
aufbauen kann, da das eigene Anwendungsfeld überschaubar<br />
ist.<br />
Wie hoch ist der Umsatz Ihres Segments und wie viel davon<br />
geht <strong>in</strong> den Export?<br />
Für das Jahr 2006 haben wir uns e<strong>in</strong> Umsatzziel von rd. 30<br />
Millionen Euro vorgenommen. Wie viel davon <strong>in</strong> den Export<br />
geht, ist schwer zu sagen, da e<strong>in</strong> erheblicher Teil des Umsatzes<br />
mit Unternehmen erzielt wird, die mit hohen Exportanteilen<br />
<strong>in</strong> Deutschland produzieren. Da die beiden großen<br />
Marktsegmente “Baumasch<strong>in</strong>en” und “Landtechnik”<br />
jeweils e<strong>in</strong>e Exportquote von rund 75 Prozent ausweisen,<br />
färbt dies auch auf unser Geschäft ab. Außerdem gibt es<br />
e<strong>in</strong>e Art “Technologieexport”. Darunter verstehe ich die
Fälle, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> deutsches Unternehmen das Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
betreibt und dazu uns als Spezialist für Dichtungstechnologie<br />
mit <strong>in</strong>s Boot nimmt, während die Produkte im europäischen,<br />
asiatischen oder amerikanischen Ausland hergestellt<br />
werden. In solchen Fällen kann es durchaus se<strong>in</strong>, dass wir<br />
weiterh<strong>in</strong> für den deutschen Kunden Ansprechpartner fürs<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g bleiben, während wir die Produktion an e<strong>in</strong>es<br />
unserer dortigen Produktionswerke abgeben, das dann die<br />
Verantwortung für Produktion und Logistik übernimmt.<br />
Berücksichtigt man diese Gegebenheiten, liegt unsere<br />
Exportquote sicher deutlich über 60 Prozent.<br />
Sie haben das Thema “Bioöle” kurz angesprochen. E<strong>in</strong>e<br />
Mode-Ersche<strong>in</strong>ung oder e<strong>in</strong> unumstößlicher Trend?<br />
Selbstverständlich gibt es E<strong>in</strong>satzbereiche, die ohne biologisch<br />
abbaubare Druckflüssigkeiten nicht mehr auskommen.<br />
Nehmen Sie nur Baumasch<strong>in</strong>en, die <strong>in</strong> Gewässerschutzgebieten<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. In anderen Bereichen<br />
setzt man stärker auf die M<strong>in</strong>imierung von Leckagen, wozu<br />
wir mit vielen Neuentwicklungen sehr stark beitragen. Dort<br />
bleibt das M<strong>in</strong>eralöl auf Sicht die unumstrittene Nummer 1.<br />
Das verdeutlicht auch die Tatsache, dass die öffentliche Förderung<br />
für die Umstellung auf Bioöl bei weitem nicht so<br />
stark <strong>in</strong> Anspruch genommen wurde, wie der Gesetzgeber<br />
sich das vorgestellt hat.<br />
Doch ob alle Hydrauliksysteme oder nur e<strong>in</strong> Zehntel davon<br />
mit Bioöl betrieben werden, ändert für uns nichts. Denn wir<br />
mussten uns auf neue Druckflüssigkeiten e<strong>in</strong>stellen und<br />
haben dies getan. Deshalb können wir heute Dichtungen<br />
23<br />
Semicon<br />
für alle Druckflüssigkeiten liefern – auch angepasst an die<br />
verschiedensten Beschichtungswerkstoffe für Kolbenstangen.<br />
Die Werkstoffvielfalt hat durch diese Gegebenheit<br />
natürlich stark zugenommen; h<strong>in</strong>sichtlich der Serienlieferungen<br />
ist das ke<strong>in</strong> Problem, eher schon im Ersatzteilgeschäft.<br />
Das MOB-Team betreut auch Hersteller bzw. Betreiber von<br />
Yachten, Kreuzfahrt- und Conta<strong>in</strong>erschiffen sowie von<br />
Bohrplattformen und anderen maritimen E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Wie passt das zur Mobilhydraulik?<br />
Das ist traditionell so gewachsen und hat damit angefangen,<br />
dass bei den maritimen Anwendungen meist beschichtete<br />
Kolbenstangen zum E<strong>in</strong>satz kommen, wie das auch bei<br />
vielen Baumasch<strong>in</strong>en der Fall ist. Die überdurchschnittlich<br />
hohen Anforderungen an die Korrosionsfestigkeit der<br />
Hydrauliksysteme und der starke E<strong>in</strong>fluss von W<strong>in</strong>d und<br />
Wetter – auch auf Dichtungen – stellt praktisch den<br />
geme<strong>in</strong>samen Nenner dar, der das Angliedern der maritimen<br />
Kunden an die Mobilhydraulik nahe legt. Inzwischen<br />
ist bei me<strong>in</strong>en Kollegen jedoch längst auch e<strong>in</strong> spezifisches<br />
“Mar<strong>in</strong>ewissen” gewachsen, das <strong>in</strong> der Mobilhydraulik<br />
ke<strong>in</strong>e Parallele f<strong>in</strong>det. So bieten wir dieser Branche neben<br />
Dichtungen auch faserverstärkte Lager für Turrets und Fairleads<br />
– bekannt unter dem Namen “ORKOT ®”. Das neue<br />
Schiff des ehemaligen BDI-Präsidenten und Geschäftsführers<br />
von Sauer Danfoss, die ABM AMBRO, die unlängst<br />
spektakuläre Erfolge erzielte, ist übrigens mit diesen<br />
Produkten ausgerüstet.<br />
Die Yacht des Teams ABN<br />
AMRO, <strong>in</strong> deren Schwerter<br />
schmierungsfreie Lagergehäuse<br />
aus dem Verbund-<br />
Werkstoff ORKOT® TLM<br />
Mar<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegriert wurden.
Semicon MOB Special<br />
Das MOB-Team<br />
Acht Frauen, dreizehn Männer; fünf Technische Anwendungsberater, drei<br />
Gebietsverkaufsleiter und dreizehn Personen für die Auftragsbearbeitung<br />
haben sich die Kundenorientierung aufs Papier geschrieben<br />
Das Kürzel “MOB” steht bei Busak+Shamban<br />
für Mobilhydraulik. MOB steht auch für e<strong>in</strong><br />
hoch mobiles Team das gut aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt<br />
arbeitet – wie die Zahnräder e<strong>in</strong>es<br />
Getriebes. Mit m<strong>in</strong>imalen Reibungsverlusten,<br />
schließlich soll die gesamte Energie unseren<br />
Kunden zugute kommen. Dank der klaren<br />
Aufgabenteilung besteht e<strong>in</strong> solider Unterbau,<br />
der es erlaubt, jeden Kundenwunsch<br />
kompetent und schnell zu erfüllen.<br />
Ferd<strong>in</strong>and Zumbach Christ<strong>in</strong>a Maier-Diaz<br />
Im Team teilen sich Ferd<strong>in</strong>and Zumbach als<br />
Technischer Leiter, Ra<strong>in</strong>er Ansel, Mart<strong>in</strong> Franz,<br />
Hans-Dieter Hermann und Markus Mauch die<br />
technische Anwendungsberatung. Unterstützt<br />
werden sie – wie auch der Teamchef, Peter<br />
Schellenberg, von Christ<strong>in</strong>a Maier-Diaz.<br />
Zahlenmäßig gut dreimal so stark wie die<br />
Technische Anwendungsberatung ist der Kaufmännische<br />
Innendienst, der von Ilona Riemenschneider<br />
gemanagt wird. Dass diese Gruppe<br />
mehr Personen umfasst, als die Technik ist klar.<br />
Denn die Techniker werden hauptsächlich<br />
gebraucht, wenn neue Aufgaben gelöst werden<br />
müssen. Oder wenn sich <strong>in</strong> der Anwendungspraxis<br />
zeigt, dass e<strong>in</strong>e Dichtungslösung<br />
nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht.<br />
Da jedoch viele Lösungen von unseren<br />
Kunden über viele Jahre h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong> Serien hergestellt<br />
werden, erfordert die Betreuung des<br />
Bestandes mehr Personen als die technische<br />
Beratung – wenngleich diese im E<strong>in</strong>zelfall<br />
meist zeitaufwändiger ist.<br />
Zu den Aufgaben des kaufmännischen Innendienstes<br />
gehören die Bestellannahme, die Verwaltung<br />
von Abrufaufträgen, die Überwachung<br />
der vere<strong>in</strong>barten Lieferterm<strong>in</strong>e, Fragen<br />
der Qualitätskontrolle, die E<strong>in</strong>holung von Lieferfreigaben<br />
und natürlich auch die Kundenbetreuung<br />
im Reklamationsfall. Dort kommt<br />
es darauf an, dem betroffenen Kunden schnell<br />
und unbürokratisch zu helfen. Wenn es se<strong>in</strong><br />
muss mit e<strong>in</strong>er superschnellen Ersatzlieferung,<br />
wofür das MOB-Team auch schon e<strong>in</strong>mal selbst<br />
aktiv und Logistiker wurde, damit unser<br />
Kunde se<strong>in</strong>en Lieferverpflichtungen nachkommen<br />
konnte. So etwas ist natürlich nicht die<br />
Regel, aber es zeigt, dass “Kundenorientierung”<br />
für das MOB-Team – und natürlich auch<br />
für alle anderen Vertriebsmitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und –mitarbeiter ke<strong>in</strong> Modewort ist, sondern<br />
gelebt wird.<br />
Selbst im Multimedia-Zeitalter ist es sehr wichtig,<br />
Aufgaben mit Kunden vor Ort zu besprechen.<br />
Da fördert das Gespräch am Objekt das<br />
Verstehen der Aufgabe sehr stark. Zumal die<br />
Gebietsverkaufsleiter Ideen sofort mit dem<br />
Kunden besprechen können und sich mögliche<br />
Lösungswege zielführend e<strong>in</strong>grenzen lassen.<br />
24<br />
Ilona Riemenschneider
Polyurethan-Werkstoffe (PU) lösen immer mehr Dichtungsaufgaben,<br />
<strong>in</strong> der Mobilhydraulik und <strong>in</strong> der Pneumatik. Mit<br />
e<strong>in</strong>er außergewöhnlichen Anwendungsbreite, die vom<br />
Apparatebau über die Land- und Forstwirtschaft bis zum<br />
Zyl<strong>in</strong>derbau reicht.<br />
Die steigende Belieb<strong>the</strong>it von PU fußt auf dem ger<strong>in</strong>gen<br />
Verschleiß, der Gleitfreudigkeit und den damit verbundenen<br />
niedrigen Losbrechkräften – aber auch die immer<br />
breitere Medien- und Temperaturbeständigkeit bescheren<br />
diesem Dichtungswerkstoff e<strong>in</strong> überdurchschnittliches<br />
Wachstum.<br />
25<br />
Semicon<br />
PU – Professionelle<br />
Unterstützung<br />
Polyurethan, e<strong>in</strong> Werkstoff mit Potenzialen<br />
für Heute und <strong>in</strong> der Zukunft!<br />
Das Segment baut diesen Kompetenzbereich<br />
gezielt weiter aus.<br />
Neue Werkstoffe und deren neue mögliche E<strong>in</strong>satzbereiche<br />
werfen aber auch Fragen auf. Um unseren Kunden diese<br />
kompetent zu beantworten, widmet sich Simone Marek als<br />
“Account Manager Polyurethane” dieser neuen Aufgabe<br />
und unterstützt das MOB-Team.<br />
Als B<strong>in</strong>deglied zwischen Kunden und unseren technischen<br />
Abteilungen moderiert sie alle Fragen der PU-Anwendung,<br />
beg<strong>in</strong>nend mit dem Umsteigen von anderen Dichtungswerkstoffen<br />
auf PU bis h<strong>in</strong> zur Abklärung direkt mit den<br />
Produktionsstätten h<strong>in</strong>sichtlich Machbarkeit und Diskussion<br />
von neuen Lösungsansätzen. Dadurch erfahren unsere<br />
Kunden schnell und sicher, welche Vorteile ihnen PU <strong>in</strong><br />
bestimmten Anwendungen bieten kann. Und damit stehen<br />
für die Erprobung der Serienreife schnell die richtigen<br />
Prototypen bereit.<br />
Das Segment Mobilhydraulik/Mar<strong>in</strong>e ist mehr als e<strong>in</strong> Konglomerat<br />
aus Technikern und Kaufleuten. Vielmehr ist es e<strong>in</strong> kollegiales Team,<br />
welches se<strong>in</strong>en Kunden nicht nur Kompetenz und Begeisterung<br />
vermitteln will, sondern auch die Freude hat, namhafte Unternehmen<br />
beraten und betreuen zu dürfen.
Semicon MOB Special<br />
Die Chemie muss<br />
Dr. Rolf Galle-Gutbrecht leitet die PU-Entwicklung <strong>in</strong><br />
Stuttgart. Dabei steht ihm e<strong>in</strong> eigener Polymerisationsreaktor,<br />
e<strong>in</strong>e 80t Kunststoff-Spritzgießmasch<strong>in</strong>e samt<br />
Peripherie , umfangreiche Materialprüfe<strong>in</strong>richtungen<br />
und bei den Kollegen von R&D e<strong>in</strong> hervorragend<br />
ausgestattetes Versuchsfeld zur Verfügung.<br />
Herr Dr. Galle-Gutbrecht, die meisten Dichtungen s<strong>in</strong>d eher<br />
kle<strong>in</strong> als groß. Kommt da überhaupt die Tonnage zusammen,<br />
die e<strong>in</strong>e eigene Werkstoffentwicklung rechtfertigt?<br />
Noch heute verne<strong>in</strong>t so mancher Dichtungshersteller diese<br />
Frage und die großen Werkstoffhersteller können sich<br />
natürlich nicht mit der Formulierung von Compounds befassen,<br />
von denen später nur e<strong>in</strong> paar Hundert Kilogramm produziert<br />
werden. Andererseits verlangen Hightech-Anwendungen<br />
und spezielle Kundenanforderungen nach Dichtungen<br />
mit Eigenschaften, die bei der Verarbeitung von Volumenwerkstoffen<br />
nicht erreicht werden können. Denn diese<br />
Volumenwerkstoffe s<strong>in</strong>d auch auf die Produktion billiger<br />
Konsumartikel ausgerichtet. Also wird man nie e<strong>in</strong>e sehr<br />
teure Basischemikalie verarbeiten, nur um die Temperaturbeständigkeit<br />
um 20°C anzuheben. Braucht jedoch e<strong>in</strong><br />
Zulieferer für e<strong>in</strong>en Flugzeughersteller Dichtungen, die<br />
noch bei sehr tiefen Temperaturen unter –50°C flexibel s<strong>in</strong>d<br />
und trotzdem hohen Temperaturen widerstehen und<br />
zudem extrem abriebfest s<strong>in</strong>d, tritt der Preis der Zutaten<br />
h<strong>in</strong>ter die technologischen Anforderungen zurück. Wir<br />
entwickeln und produzieren unsere eigenen Werkstoffe,<br />
die gezielt auf die Anforderungen an e<strong>in</strong>en Dichtungswerkstoff<br />
und die Kundenanforderung optimiert s<strong>in</strong>d.<br />
26<br />
stimmen<br />
Der Chemiker Dr. Rolf Galle-Gutbrecht leitet seit drei Jahren<br />
die PU-Entwicklung von Busak+Shamban <strong>in</strong> Stuttgart.<br />
Polyurethanwerkstoffe besitzen e<strong>in</strong>e hohe Relevanz für<br />
die Mobilhydraulik<br />
Das gilt seit Jahrzehnten für PTFE- und Gummiwerkstoffe,<br />
doch erst seit gut e<strong>in</strong>er Dekade für PU, warum?<br />
Das liegt daran, dass der Werkstoff PU für die Dichtungstechnik<br />
immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Wegen<br />
se<strong>in</strong>er physikalischen und chemischen Eigenschaften, aber<br />
auch aufgrund der vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten:<br />
PU lässt sich gießen, schäumen oder auch im Spritzgießverfahren<br />
verarbeiten. Der Chemiebaukasten lässt also<br />
die Abdeckung breit gefächerter Eigenschaftenprofile zu<br />
und zugleich auch die wirtschaftliche Serienfertigung im<br />
Kunststoff-Spritzgießverfahren. Das wäre natürlich auch<br />
der Wunschtraum für die Produktion von PTFE-Dichtungen,<br />
dies kommt aber wegen dessen Verarbeitungseigenschaften<br />
nicht <strong>in</strong>frage. Aber auch wegen der sehr hohen<br />
Verschleißfestigkeit von PU-Dichtungen, gehören diese seit<br />
Jahren zu den Senkrechtstartern der Dichtungsbranche.<br />
Können Sie diese Aussage vielleicht konkretisieren?<br />
Mehr denn je ermitteln Kunden die Lebenszykluskosten.<br />
Denn es ist nicht e<strong>in</strong>zusehen, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pneumatikzyl<strong>in</strong>der<br />
e<strong>in</strong>e Dichtung mit e<strong>in</strong>er mittelmäßigen Zyklenfestigkeit<br />
e<strong>in</strong>gebaut wird, nur weil diese e<strong>in</strong> paar Cent billiger ist, als<br />
e<strong>in</strong>e PU-Dichtung, die zehn, zwanzig oder gar dreißig<br />
Millionen Arbeitszyklen aushält. Schließlich übersteigen die<br />
Kosten für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Austausch e<strong>in</strong>er Kolben- oder<br />
Stangendichtung die der teureren PU-Dichtung um e<strong>in</strong><br />
Vielfaches.
Zum<strong>in</strong>dest bei der Verarbeitung besitzt PU aber auch Nachteile<br />
gegenüber andern Dichtungswerkstoffen...<br />
Das stimmt, doch das betrifft unsere eigenen Probleme, mit<br />
denen wir unsere Kunden nicht belasten. Zu nennen ist<br />
hier, dass PU-Teile nach dem Spritzgießen nicht wie Gummiartikel<br />
“kaltentgratet” werden können. Ergo müssen<br />
unser eigener Werkzeug- und Formenbau oder unsere diesbezüglichen<br />
externen Partner sehr präzise arbeiten, damit<br />
weder Angussnasen noch Austriebsfahnen entstehen. Doch<br />
ich kann Sie beruhigen, unsere Produktionsstätten und<br />
unsere Formenbauer haben diese Probleme gut im Griff.<br />
Verlangsamt e<strong>in</strong>e eigene Werkstoffentwicklung nicht den<br />
gesamten Entstehungsprozess neuer Produkte?<br />
Das Gegenteil ist der Fall. Wir gehen nicht nach der “Probieren-wir-mal-Methode”<br />
an die Arbeit heran. Erkennen<br />
wir, dass <strong>in</strong> unserer Werkstoffdatenbank ke<strong>in</strong> Werkstoff<br />
enthalten ist, der das Pflichtenheft e<strong>in</strong>es neuen Produktes<br />
vollständig abdeckt, stellen wir uns sofort die Frage, ob das<br />
mit e<strong>in</strong>er kundenspezifischen Werkstoffentwicklung möglich<br />
ist. Ersche<strong>in</strong>t uns diese als zielführend und stimmt der<br />
Kunde dem zu, geht alles sehr schnell. Wir formulieren die<br />
Mischung, bestimmen das Vernetzungsverfahren und die<br />
Prozessparameter und produzieren <strong>in</strong> unserem eigenen<br />
Polymerisationsreaktor die nötige Menge zur Herstellung<br />
von Prüfplatten und gegebenenfalls der ersten Musterdichtungen.<br />
Diese werden ohne Zeitverluste analysiert:<br />
Temperaturbeständigkeit, Reißfestigkeit, E-Modul, Chemikalienbeständigkeit,<br />
Gleiteigenschaften, Abriebfestigkeit<br />
etc. Alles <strong>in</strong> unserem eigenen PU-Labor. Entspricht e<strong>in</strong> Parameter<br />
nicht den Kundenvorgaben, geht es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en zweiten<br />
oder dritten Ansatz. Hernach produzieren wir auf e<strong>in</strong>er 80t<br />
Spritzgießmasch<strong>in</strong>e, die ebenfalls zum PU-Technikum<br />
gehört, Prototypen für den Kunden. Natürlich können wir<br />
nicht jede Entwicklung <strong>in</strong> sechs Wochen durchziehen, doch<br />
wenn Not am Mann ist schaffen wir das.<br />
Irgendwo habe ich gelesen, dass man Dichtr<strong>in</strong>ge aus PU<br />
auch auf Bearbeitungszentren oder Drehautomaten herstellen<br />
kann...<br />
Das trifft zu. Dabei bedienen wir uns e<strong>in</strong>es Tricks und<br />
gießen zunächst Halbzeuge aus PU: Rohre oder Stangen.<br />
Diese werden anschließen spangebend zu Dichtr<strong>in</strong>gen oder<br />
frei geformten Dichtungen verarbeitet. Die Kunst besteht<br />
vor allem dar<strong>in</strong>, mit den gedrehten Dichtungen die gleiche<br />
Performance wie mit gespritzten Dichtungen zu erzielen.<br />
Wie wir das h<strong>in</strong>bekommen, verraten wir natürlich niemand.<br />
Doch mit diesem Produktionsverfahren s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der Lage,<br />
<strong>in</strong>nerhalb von 48 Stunden Prototypen von PU-Dichtungen<br />
herzustellen. Haben diese ihre Serientauglichkeit bewiesen,<br />
wird anschließend meist die Produktion auf das großserientaugliche<br />
und kostengünstigere Spritzgießverfahren umgestellt.<br />
27<br />
Semicon<br />
Wie läuft die Entwicklung von PU-Dichtungen ab, wenn die<br />
Werkstoffentwicklung alle<strong>in</strong> nicht ausreicht?<br />
Die Zusammenhänge zwischen den Werkstoffen und deren<br />
Verarbeitung s<strong>in</strong>d wirklich sehr komplex. Deshalb kommt es<br />
immer wieder vor, dass e<strong>in</strong>e Werkstoffprobe vollständig<br />
den Entwicklungsvorgaben entspricht und das Material<br />
anschließend beim Spritzgießen zu Problemen führt. Deshalb<br />
haben wir Mitarbeiter speziell h<strong>in</strong>sichtlich der fertigungs-optimierten<br />
Designgestaltung qualifiziert, die dann<br />
am CAD-Arbeitsplatz die Form prozessoptimiert verändern<br />
– natürlich <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit unseren Produktentwicklern.<br />
Ähnliches gilt h<strong>in</strong>sichtlich des Designs von Werkzeugen<br />
und Formen, auch hier diskutieren wir direkt mit<br />
Konstrukteur und Formbauer. Da wir im Technikum den<br />
Durchgriff auf alle Funktionen der Produktentstehung<br />
haben und hierbei von ke<strong>in</strong>em Zulieferer abhängig s<strong>in</strong>d,<br />
können wir extrem schnell reagieren, wenn es um kundenspezifische<br />
Entwicklungen geht.
Semicon MOB Special<br />
Global frame contract -<br />
Combi-Glyd R<strong>in</strong>g ®…<br />
18 Millionen Ch<strong>in</strong>esen (besser Shanghai-nesen, denn<br />
sie haben e<strong>in</strong>en Sonderstatus) leben hier. Die Stadt<br />
wächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unheimlichen Geschw<strong>in</strong>digkeit, man<br />
spürt überall Aufbruchstimmung, den Drang sich<br />
weiter zu entwickeln. Riesige Bauprojekte, die bei<br />
uns <strong>in</strong> bürokratischer Umklammerung ersticken würden,<br />
setzt man hier <strong>in</strong>klusive Planung <strong>in</strong>nerhalb<br />
weniger Monate um. Für uns e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende,<br />
fremde Welt. Ke<strong>in</strong> Schriftzeichen, das e<strong>in</strong>em weiterhelfen<br />
könnte, so gut wie niemand, den man fragen<br />
könnte. (Englisch ist kaum verbreitet.)<br />
Zum Glück gibt es auch <strong>in</strong> Shanghai Busak+Shamban.<br />
Mit unseren ch<strong>in</strong>esischen Kollegen verstanden wir<br />
uns von Anfang an ganz hervorragend. Nicht nur,<br />
dass alle unsere Kollegen sehr gut ausgebildet s<strong>in</strong>d<br />
und natürlich Englisch sprechen, sondern auch dieselbe<br />
Firmenphilosophie verband uns sofort. Wir<br />
wurden mit der tollen sprichwörtlich asiatischen<br />
Gastfreundlichkeit aufgenommen und während des<br />
ganzen Aufenthaltes begleitet.<br />
28
…oder: “Was machen Busak+Shamban-Langnasen <strong>in</strong><br />
Shanghai?” Wo unsere Kunden s<strong>in</strong>d – da s<strong>in</strong>d auch wir!<br />
Bereits im Jahr 2003 wurden wir von Sauer-Danfoss <strong>in</strong><br />
Deutschland angesprochen, ob wir <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong><br />
Projekt <strong>in</strong>ternational zu begleiten.<br />
Geme<strong>in</strong>t war damit, Entwicklungsarbeit für e<strong>in</strong>e Dichtungslösung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Pumpen- und Motorengeneration <strong>in</strong><br />
Deutschland zu leisten und später die Teile eventuell <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em anderen Land an die dortige Produktionsstätte zu<br />
liefern, denn die Produktionsstandorte standen zum<br />
damaligen Zeitpunkt nicht fest.<br />
Die genaue Frage war: “Könnt Ihr überall auf der Welt<br />
dasselbe Qualitäts- und Preisniveau, das wir von Euch <strong>in</strong><br />
Deutschland gewohnt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s umsetzen? Kann<br />
Busak+Shamban uns folgen, wo immer wir auch produzieren/montieren<br />
wollen, <strong>in</strong> bestehender Qualität und mit<br />
globalem Pric<strong>in</strong>g?”<br />
Unsere Antwort: “Ja das können wir!”<br />
Von 2003 an arbeiteten wir an der Entwicklung von drei<br />
Pumpen-Baugrößen <strong>in</strong> Deutschland und e<strong>in</strong>er weiteren <strong>in</strong><br />
den USA mit, zwei weitere bef<strong>in</strong>den sich derzeit <strong>in</strong> Deutschland<br />
<strong>in</strong> der Entwicklung. Von uns s<strong>in</strong>d O-R<strong>in</strong>ge, Formteile<br />
und auch spezielle Glyd R<strong>in</strong>g ® <strong>in</strong> dieser Neuentwicklung<br />
enthalten. Um Platz zu sparen, haben wir dabei Dichtungen<br />
und Führungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Element vere<strong>in</strong>t und dafür den<br />
Namen “Combi-Glyd R<strong>in</strong>g ®” vergeben.<br />
Es folgten ausgiebige Tests mit mehreren hunderttausend<br />
Lastwechseln, die unsere Dichtungen ohne Probleme überstanden<br />
haben.<br />
Im Jahr 2005 wurde dann im Sauer-Danfoss Konzern die<br />
Entscheidung getroffen, dass das Servo-Control <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
produziert werden soll, im Werk Shanghai. Diese Baugruppen<br />
werden dann <strong>in</strong> den USA und <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> der<br />
jeweiligen Pumpe verbaut. Der Wunsch unserer Partner <strong>in</strong><br />
Neumünster war es, sie bei der Seriene<strong>in</strong>führung dieser<br />
Teile zu unterstützen und sicherzustellen, dass die oben<br />
bereits erwähnten Qualitätsansprüche von Anfang an reibungslos<br />
<strong>in</strong> Shanghai umgesetzt werden können.<br />
29<br />
Semicon<br />
Noch im selben Jahr konnten – nach e<strong>in</strong>em Besuch im Produktionswerk<br />
<strong>in</strong> Shanghai und umfangreichen Vorbereitungen<br />
– der Abschluss e<strong>in</strong>es globalen Rahmenabkommens<br />
unterzeichnet werden.<br />
Auf Grund der positiven Erfahrungen, die man mit uns<br />
gesammelt hat, plant Sauer-Danfoss, weitere Projekte mit<br />
uns umzusetzen.Wir arbeiten <strong>in</strong> Deutschland bereits an<br />
weiteren Themen, die <strong>in</strong> den kommenden Jahren sowohl <strong>in</strong><br />
den USA als auch <strong>in</strong> Asien bei Sauer-Danfoss und anderen<br />
Kunden umgesetzt werden.
MOB Special<br />
Parkhaus kriecht<br />
über die<br />
Autobahn<br />
440 Meter s<strong>in</strong>d die beiden Riegel lang, die als<br />
Parkhaus die Autobahn auf e<strong>in</strong>er Länge von<br />
100 Metern frei überspannen.<br />
Kernstück e<strong>in</strong>es jeden Litzenhebers ist der Hydraulikzyl<strong>in</strong>der<br />
mit dessen Kraft die “Parkhausbrücke”<br />
der Neuen Messe Stuttgart ohne Straßensperrung<br />
über die Autobahn gezogen wurde.<br />
30
Weltpremiere. Das Darmstädter Stahlbau-Unternehmen Donges hat <strong>in</strong><br />
Stuttgart neben der Autobahn e<strong>in</strong> 440 Meter langes Parkhaus gebaut,<br />
das zugleich als Autobahnbrücke dient. Mit Hydraulikpower wurde<br />
der 13.500 Tonnen schwere Stahlkoloss über die stark befahrene Magi-<br />
strale gezogen. Ke<strong>in</strong>e zehn Kilometer von unserem Firmensitz entfernt,<br />
halfen hochwertige Dichtungen beim Brückenschlag mit.<br />
31<br />
Die Stuttgarter “Neue Messe” ist e<strong>in</strong> Bauwerk der Superlative.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Bausumme von 806 Millionen Euro gehört<br />
das Projekt zu den größten Baustellen Europas. Zwischen<br />
dem Flughafen Stuttgart und der täglich von 120.000 Fahrzeugen<br />
befahrenen Autobahn stehen die modernen<br />
Messehallen. Aus Platzmangel legte das Architektenteam<br />
von Professor Tobias Wulf die beiden 100 Meter breiten<br />
und bis zu 22 Meter hohen “Parkhaus-Riegel” kurzerhand<br />
über die Autobahn.<br />
Doch wie konnte das Parkhaus dort entstehen? Selbst e<strong>in</strong>e<br />
stundenweise Sperrung der wichtigen Nord-Süd-Verb<strong>in</strong>dung<br />
schied aus. Also mussten die Stahlbauer von Donges<br />
die Brücke neben der Autobahn bauen und segmentweise<br />
über die Autobahn schieben. Im Kriechgang mit maximal<br />
sechs Metern pro Stunde bei rollendem Verkehr. Im<br />
Schneckentempo also, jedoch mit enorm viel Kraft. Diese<br />
stellten zwei Kunden von Busak+Shamban bereit: die<br />
Eberspächer GmbH, e<strong>in</strong> bekannter Spezialist für Hochdruckhydraulik.<br />
Und die Schweizer Hebetec AG. E<strong>in</strong>er<br />
steuerte die Flachzyl<strong>in</strong>der zum Heben der Brücke und zum<br />
Ausgleichen von Höhenunterschieden bei, der andere die<br />
Litzenheber für das Ziehen.
MOB Special<br />
Bei e<strong>in</strong>em Öldruck von 34,1 MPa entwickelt jeder Litzenheber<br />
e<strong>in</strong>e Kraft von 1.400 kN. Diese Zugkraft wird über 14 Litzen auf<br />
das Bauwerk übertragen und bewegt es Zentimeter um Zentimeter<br />
nach vorne. Mit e<strong>in</strong>em Kolbenhub um jeweils 28 Zentimeter.<br />
Da vier dieser Schwerlastzyl<strong>in</strong>der gleichzeitig an der<br />
Brücke ziehen, müssen die Hydraulikaggregate synchron geschaltet<br />
werden. Dazu hat Donges eigens e<strong>in</strong>e Steuerzentrale<br />
e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Gefährlich wird das Verschieben, wenn die Brücke nicht sanft<br />
über die Haupt- und Hilfsstützen gleitet. So haben sich beim<br />
weltweit ersten Verschieben e<strong>in</strong>es Parkhauses <strong>in</strong> der Tat zwei<br />
Teflonplatten übere<strong>in</strong>andergeschoben und verkeilt. Sofort<br />
wurde das Ziehen e<strong>in</strong>gestellt und die Brücke mithilfe e<strong>in</strong>es<br />
Hydroflachzyl<strong>in</strong>ders so weit angehoben, dass die Monteure die<br />
Lage der Gleitplatten korrigieren konnten. Zwölf Stunden dauerte<br />
der erste Verschub von 1.837 Tonnen Stahl über e<strong>in</strong>e<br />
Strecke von 75 Metern. Im zweiten Akt g<strong>in</strong>g es dann sogar um<br />
e<strong>in</strong> 5.369 Tonnen schweres Stahlfachwerk, das teilweise bereits<br />
mit Beton verbunden war. Auch diesen schweren Brocken<br />
brachten die Spezialisten von Donges mit Hydraulikausrüstungen<br />
von Hebetec und Eberspächer sicher auf se<strong>in</strong>e Soll-Position<br />
- ohne besondere Vorkommnisse und ohne Leckagen.<br />
32<br />
Busak+Shamban - <strong>in</strong> <strong>the</strong> <strong>groove</strong> - deutsche Ausgabe <strong>02</strong>/<strong>2006DE</strong><br />
© Busak+Shamban, 2006. Alle Rechte vorbehalten.<br />
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70565 Stuttgart, Germany<br />
Email: bsdeutschland@busakshamban.com<br />
Web: www.busakshamban.de<br />
Autoren:<br />
Dr. Rolf Galle-Gutbrecht, Hans-Dieter Hermann, Detlef<br />
Maercher, Simone Marek, Gisela Mayer-Marc, Sebastian Re<strong>in</strong>er,<br />
Peter Schellenberg<br />
Redaktion:<br />
Gisela Mayer-Marc<br />
Telefon: 0711 7864 368<br />
Fax: 0711 7864 344<br />
E-Mail: gisela.mayer-marc@busakshamban.com<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Matthias Keck, Manager Product Development Europe<br />
Gisela Mayer-Marc, Leiter<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>g Deutschland<br />
Friedrich Mezger, Geschäftsführer Vertrieb Industrial<br />
Rolf Poethig, Technical Director<br />
Peter Schellenberg, Segmentmanager Mobilhydraulik/Mar<strong>in</strong>e<br />
Gerhard Vogel, energy press<br />
Gestaltung: dialogart, Stuttgart, Germany<br />
Druck: W. Kohlhammer, Stuttgart, Germany<br />
*Ausschluss: *Die Angaben <strong>in</strong> diesem Magaz<strong>in</strong> sollen der allgeme<strong>in</strong>en<br />
Referenz dienen und nicht als spezifische Empfehlung<br />
für e<strong>in</strong>zelne Anwendungen. Die angegebenen E<strong>in</strong>satzgrenzwerte<br />
für Druck, Temperatur, Geschw<strong>in</strong>digkeit und<br />
Medien s<strong>in</strong>d Höchstwerte, die unter Laborbed<strong>in</strong>gungen<br />
ermittelt wurden. Bei der Anwendung werden die Höchstwerte<br />
auf Grund der wechselseitigen Bee<strong>in</strong>flussung der<br />
Betriebsparameter möglicherweise nicht erreicht. Deshalb ist<br />
es wichtig, dass die Kunden selbst herausf<strong>in</strong>den, ob Produkt<br />
und Werkstoff für die e<strong>in</strong>zelnen Anwendungen geeignet<br />
s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz der Produkte ohne eigene Prüfung und nur<br />
auf Grund der hier angegebenen Informationen erfolgt deshalb<br />
auf eigenes Risiko. Wir haben uns zwar bemüht, die Korrek<strong>the</strong>it<br />
der <strong>in</strong> dieser Broschüre enthaltenen Informationen<br />
zu gewährleisten, können aber trotzdem ke<strong>in</strong>e Garantie für<br />
Korrek<strong>the</strong>it oder Vollständigkeit geben. Im Fall von außergewöhnlichen<br />
Betriebsbed<strong>in</strong>gungen wenden Sie sich bitte an<br />
Ihren Ansprechpartner bei Busak+Shamban.
ILA mit<br />
Besucherrekord<br />
Veranstaltet wurde die ILA2006 vom Bundesverband der Deutschen Luftund<br />
Raumfahrt<strong>in</strong>dustrie e. V. (BDLI) und der Messe Berl<strong>in</strong>. Die nächste ILA<br />
f<strong>in</strong>det vom 27. Mai bis 1. Juni 2008 auf dem Südgelände des Flughafens<br />
Berl<strong>in</strong>-Schönefeld statt, dem zukünftigen Flughafen Berl<strong>in</strong> Brandenburg<br />
International (BBI).<br />
33
Zum zweiten Male auf der ILA vertreten, konnten<br />
sich die Besucher e<strong>in</strong> umfangreiches Bild über das<br />
gesamte Produktportfolio von Busak+Shamban<br />
Aerospace <strong>in</strong> Sachen Dichtungssysteme machen.<br />
Dieser Geschäftsbereich besitz e<strong>in</strong> hoher Stellenwert<br />
<strong>in</strong> unserem Unternehmen. Mit markgerechten Neuentwicklungen<br />
von Werkstoffen und Dichtungssystemen<br />
zählt Busak+Shamban zu den Technologieträgern<br />
<strong>in</strong> der nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Luftfahrtbranche.<br />
Für Wolfgang Keim, der über den Bereich Automotive<br />
h<strong>in</strong>aus auch für den Bereich Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Aerospace<br />
verantwortlich ist, ist die ILA nicht nur die wichtigste<br />
Plattform für den deutschen Markt, sondern auch<br />
von zunehmender Bedeutung für die osteuropäische<br />
Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie. Die Zusammenarbeit mit unseren<br />
lokalen Kunden erfolgt mehr und mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
globalen Netzwerk. Die ILA bietet unter Anderem<br />
e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit, die weltweite Präsenz von<br />
Busak+Shamban über Grenzen h<strong>in</strong>aus zu repräsentieren.<br />
Zu den 115.000 Fachbesuchern reisten auch<br />
viele luftfahrt<strong>in</strong>teressierte Besucher zur ILA nach<br />
Berl<strong>in</strong>.<br />
34<br />
Wenngleich der neue Airbus A380 schon mehrmals <strong>in</strong><br />
Deutschland gesehen wurde, se<strong>in</strong>e offizielle Deutschlandpremiere<br />
gab der Riese auf der ILA Internationale Luft- und<br />
Raumfahrtausstellung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Mit e<strong>in</strong>er Kapazität von<br />
555 bis 853 Passagieren ist der A380 nicht nur das größte,<br />
sondern auch modernste Langstreckenflugzeug der Welt,<br />
das mit se<strong>in</strong>er Markte<strong>in</strong>führung neue Standards im Luftverkehr<br />
setzen soll. Viele neue Technologien und Werkstoffe<br />
s<strong>in</strong>d für diese Masch<strong>in</strong>e entwickelt und verarbeitet<br />
worden, auch Dichtungen und Dichtungswerkstoffe von<br />
Busak+Shamban.<br />
Dass Boe<strong>in</strong>g auf der ILA nicht vertreten war, darüber konnten<br />
auch diese beiden Exponate nicht h<strong>in</strong>wegtäuschen: Das<br />
Radarflugzeug AWACS der Bundesluftwaffe und die<br />
Boe<strong>in</strong>g C-17A Globemaster III, die 1998 von Bill Cl<strong>in</strong>ton im<br />
Beise<strong>in</strong> von Helmut Kohl auf den Namen “Spirit of Berl<strong>in</strong>”<br />
getauft wurde. Hätte Bo<strong>in</strong>g der Welt se<strong>in</strong>en neuen<br />
gewebeverstärkten “Dreaml<strong>in</strong>er” zur Schau gestellt, wäre<br />
der Besucherrekord wohl noch e<strong>in</strong> wenig höher ausgefallen.
E<strong>in</strong>e russische MIG 29 dreht am Himmel Pirouetten. Kommt fast zum<br />
Stillstand und rast nach der Schubablenkung unter ohrenbetäubendem<br />
Lärm davon. Wie leise flüstert dagegen der Besuchermagnet Airbus<br />
A380, den e<strong>in</strong>e Viertelmillion Besucher bestaunten<br />
Obwohl wir Dichtungen an die meisten Luft- und Raumfahrtproduzenten liefern,<br />
die Begeisterung über die Technik des A380 hat auch uns erfasst. Diese Masch<strong>in</strong>e<br />
ist so groß, dass sich e<strong>in</strong> Airbus A318 daneben wie e<strong>in</strong> Spielzeug ausnimmt. Die<br />
Größe des Rumpfs, die Spannweite der Flügel, die gewaltigen vier Fahrwerke.<br />
Doch vieles ist nicht nur größer, sondern auch technologisch anspruchsvoller<br />
geworden. Schließlich muss der A380 nicht nur das größte Passagierflugzeug der<br />
Welt werden, sondern auch das sicherste.<br />
Dazu tragen unsere Dichtungen mit bei. In den riesigen Rolls Royce Strahltriebwerken<br />
vom Typ Trent 900, die zu viert mehr Kraft freisetzen als 3.500 Personenkraftwagen.<br />
Aber auch <strong>in</strong> der Fahrwerkshydraulik, deren Druck von 3.000 psi<br />
auf 5.000 psi (34,5 MPa) gesteigert wurde, damit schlanke und zugleich leichte<br />
Hydraulikzyl<strong>in</strong>der ausreichen, um die hohen Kräfte aufzubr<strong>in</strong>gen, die zum E<strong>in</strong>und<br />
Ausfahren der groß dimensionierten Fahrwerke erforderlich s<strong>in</strong>d. Manche<br />
der Dichtungen s<strong>in</strong>d sogar von außen zu sehen: h<strong>in</strong>ten an den Tragflächen<br />
zeigen sich im Bereich der Klappen spezielle Dichtungsprofile aus unserem Werk<br />
im britischen Cadley Hill - bitte beachten Sie das Werksprofil auf Seite 10. Diese<br />
“Airframes Seals” verbessern die Aerodynamik. E<strong>in</strong>e hohe Verantwortung<br />
kommt auch den Dichtungen <strong>in</strong> den Triebwerken zu, die zum Teil Temperaturen<br />
bis zu 1.100°C ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Das ist nur noch mit eigens von uns entwickelten<br />
Spezialwerkstoffen zu realisieren.<br />
Der E<strong>in</strong>satzbereich unserer Dichtungen für die Luft- und Raumfahrt ist sehr<br />
breit: Hydraulikzyl<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Fahrwerken und für die Klappenverstellung; Ausrüstungen<br />
zur Flugsteuerung; Dichtungen für Türen; Komplette Dichtungssysteme<br />
für Hydraulikzyl<strong>in</strong>der, die hohen Anforderungen ausgesetzt s<strong>in</strong>d und viele Funktionse<strong>in</strong>heiten,<br />
die mangels geeigneter deutscher Begriffe weltweit mit englischen<br />
Fachbegriffen bezeichnet werden: fabricated sw<strong>in</strong>g-w<strong>in</strong>g fuselage<br />
fair<strong>in</strong>gs, <strong>in</strong>flatable cockpit canopy seals, fan blade annlus fillers, fan cowls und<br />
andere mehr.<br />
35<br />
340 Fluggeräte konnten Fans und Fachbesucher auf<br />
der ILA 2006 bestaunen. Die weitaus meisten davon<br />
s<strong>in</strong>d mit Dichtungen von Busak+Shamban ausgerüstet:<br />
Der neue Bus<strong>in</strong>ess-Jet “SPn” von Grob, der<br />
Firmenjet Embraer Legacy 600, der Eurofighter, der<br />
Kampfhubschrauber Tiger, zivile Eurocopter-Hubschrauber,<br />
Masch<strong>in</strong>en von Agusta sowie die gesamte<br />
Airbusfamilie.<br />
Hier zeigt sich, wie wichtig und richtig es war, <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren hohe Beträge <strong>in</strong> Forschung und<br />
Entwicklung zu <strong>in</strong>vestieren und die Werkstoffkompetenz<br />
noch stärker auszubauen. Denn das gewonnene<br />
Know-how fließt nicht nur <strong>in</strong> Anwendungen<br />
der Luft- und Raumfahrt sondern auch <strong>in</strong> den Fahrzeugbau<br />
und <strong>in</strong> viele Zweige des Masch<strong>in</strong>enbaus mit<br />
e<strong>in</strong>. Denn auch hier stehen Dichtungen hoch im<br />
Kurs, die sehr zuverlässig und langlebig s<strong>in</strong>d.
Werksprofil<br />
Highlights aus den<br />
Midlands<br />
Das Werk Cadley Hill liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der schönsten Regionen des<br />
britischen Königsreichs: <strong>in</strong> der Grafschaft Derbyshire, die zu den<br />
Midlands gehört. So beschaulich das kl<strong>in</strong>gt – hergestellt wird<br />
dort Hightech.<br />
Die Grafschaft Derbyshire ist umgeben vom bekanntesten<br />
britischen Nationalpark “Peak-District”. Dessen nördlicher<br />
Teil ist gewissermaßen der Schwarzwald der Insel und trägt<br />
den Namen “Dark Peak”. Neben waldreichen Gebieten<br />
f<strong>in</strong>den sich dort ausgedehnte Hochmoore. Im südlichen<br />
“White Peak” liegen die Grafschafen Staffordshire, Derbyshire<br />
und Cheshire. Graslandschaften, auf denen unzählige<br />
Schafe weiden, prägen das Bild dieses Teils ebenso wie ausgetrocknete<br />
Flussläufe und Höhlen. Die rund 150 Personen<br />
zählende Belegschaft unseres Werks “<strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g<br />
<strong>Solutions</strong> Cadley Hill” arbeitet so gesehen dort, wo andere<br />
Urlaub machen – das beflügelt.<br />
Mit Flügeln im S<strong>in</strong>ne von Flugzeugen haben Dichtungen<br />
aus dieser Produktionsstätte <strong>in</strong> der Tat e<strong>in</strong>e ganze Menge<br />
zu tun. Zumal Airframe Seals und Dichtungen aus gewebeverstärktem<br />
Silikon-Material vorwiegend für den<br />
Flugzeug- und Triebwerkbau gefertigt werden.<br />
Mit höchster Präzision werden <strong>in</strong> Cadley Hill zurzeit Dichtungen<br />
aus Silikonwerkstoffen für die Flaps zur Flugsteuerung<br />
des Airbus A380 und für die passenden Triebwerke<br />
von Rolls Royce hergestellt. Manche der Spezialdichtungen<br />
werden im Bereich der “Trent 1.000”-Turb<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gebaut,<br />
wo sich al<strong>the</strong>rgebrachte Dichtungswerkstoffe <strong>in</strong>nerhalb<br />
kürzester Zeit <strong>in</strong> schwarze Rauchwolken verwandeln<br />
würden. Andere nehmen an Flügeln, Fenstern und Türen<br />
wichtige Aufgaben wahr.<br />
36<br />
Natürlich produziert Cadley Hill nicht ausschließlich für den<br />
Airbus A380, sondern auch für viele andere Flugzeuge,<br />
Hubschrauber und Raumfahrt-Objekte. Selbst im neuen<br />
Jo<strong>in</strong>t-Strike-Fighter, den es auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Version für Kurzstarts<br />
und Senkrechtlandung geben wird, s<strong>in</strong>d Produkte aus<br />
Cadley Hill im E<strong>in</strong>satz. Angesichts der hohen Sicherheitsanforderungen<br />
der Aerospace-Unternehmen ist das britische<br />
Werk natürlich sehr stark auf die E<strong>in</strong>haltung höchster Qualitätsstandards<br />
ausgerichtet. E<strong>in</strong> modernes Qualitätsmanagement<br />
stellt sicher, dass alle Prozessbed<strong>in</strong>gungen stimmen<br />
und jedes Stück mit Akribie geprüft wird, bevor es zur<br />
Auslieferung freigegeben wird.<br />
E<strong>in</strong> Flap Seal für die Landeklappen des Airbus A380 ist<br />
immerh<strong>in</strong> 3,14 Meter breit und trägt zur Strömungsoptimierung<br />
an den Flaps und Fair<strong>in</strong>gs bei.
Kundenspezifische Dichtungen für die Luft- und<br />
Raumfahrt produziert das Werk Cadley Hill – auch für<br />
den neuen US-Jo<strong>in</strong>t-Strike-Fighter und den Airbus A380.<br />
37<br />
Schwerpunkte bilden Airframe Seals aus gewebeverstärktem<br />
Silikon-Material, die mitunter Temperaturen<br />
bis weit über 1.000°C aushalten müssen – auch im<br />
Bereich der Strahlablenkung des senkrecht startenden<br />
Jo<strong>in</strong>t-Strike-Fighters.
Impressionen von<br />
drei Messen<br />
Auf drei Frühjahrsmessen hat Busak+Shamban <strong>in</strong> diesem Jahr ausgestellt. Auf der<br />
Semicon <strong>in</strong> München, auf der Automotive-Ausstellung EACE <strong>in</strong> Stuttgart und als<br />
Partner des Handelsunternehmens RALA auf der Achema <strong>in</strong> Frankfurt<br />
Genau genommen s<strong>in</strong>d es vier Messen, die <strong>in</strong> diesem Frühjahr<br />
beschickt wurden. Schließlich war Busak+Shamban<br />
auch auf der Luftfahrtmesse ILA <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> vertreten. Da sich<br />
so große Flugzeuge wie der Airbus A380 nicht gut kle<strong>in</strong><br />
darstellen lassen, hat die Redaktion der ILA zwei Extraseiten<br />
gewidmet. Soweit die Erklärung, warum die ILA <strong>in</strong> der<br />
obigen Aufzählung nicht enthalten ist.<br />
SEMICON<br />
Den Auftakt bildete die Semicon Europa, die vom 4. bis<br />
zum 6. April <strong>in</strong> München mehr als 15.000 Fachbesucher<br />
verzeichnen konnte. Das ist angesichts der Branchenstruktur<br />
mit Segmenten, <strong>in</strong> denen oft nur ganz wenige Spezialisten<br />
agieren, recht viel – und zugleich fünf Prozent mehr als im<br />
Vorjahr. Die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen unserer “Semicon-<br />
Taskforce” hätten weit reisen müssen, um vergleichbar<br />
viele weltumspannende Kontakte zu knüpfen, denn die<br />
Besucher kamen aus 49 Staaten.<br />
Wer den Messestand besuchte, musste nicht mit leeren<br />
Händen nach Hause gehen. Denn für Kunden und Interessenten<br />
hatte Busak+Shamban e<strong>in</strong> pfiffiges Paket geschnürt,<br />
namens “Dicht + Kompakt”. Dar<strong>in</strong> enthalten unser praktisches<br />
O-R<strong>in</strong>g-Berechnungsprogramm, e<strong>in</strong> Halbleiter-Glossar,<br />
Gutsche<strong>in</strong>e für e<strong>in</strong>e Beratung und e<strong>in</strong>e Schulung <strong>in</strong>klusive<br />
Verpflegung – aber auch Druckschriften, bis h<strong>in</strong> zum Semicon<br />
spezial unseres Kundenmagaz<strong>in</strong>s “<strong>in</strong> <strong>the</strong> <strong>groove</strong>”. Dass<br />
das Produktmanagement den Elektronikfertigern und<br />
Halbleiterspezialisten immer mehr Produkte auf den Leib<br />
schneidert, hat gute Gründe. Denn diese Branche braucht<br />
Dichtungen mit niedriger Permeation, hoher Re<strong>in</strong>heit und<br />
sehr niedrigen TOC-Werten. Sonst würden die Chemikalien<br />
des Naßprozesses, die energiereichen Plasmen und die<br />
Vakuumbed<strong>in</strong>gungen Dichtungen zerstören oder die<br />
Prozesse würden durch Emissionen bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />
38<br />
Präsentiert wurden e<strong>in</strong>ige neue Dichtungsgeometrien,<br />
aber auch neue aufblasbare Dichtungen, die je nach<br />
Kundenanforderung gefertigt werden. Die große Auswahl<br />
an Profilen und Werkstoffen ermöglicht den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />
den unterschiedlichsten Anwendungen, so z.B. Türen-<br />
und Schleusendichtungen <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>räumen der Halbleiter<strong>in</strong>dustrie<br />
u.v.m..
EACE<br />
Zum ersten Mal stellte Busak+Shamban auf der jährlich<br />
durchgeführten European Automotive Components Exhihibition<br />
(EACE) aus. Dort treffen sich namhafte Automobilbauer<br />
und deren Zulieferer. Der zum <strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g<br />
<strong>Solutions</strong> (TSS) gehörende Geschäftsbereich Busak+Shamban<br />
Automotive präsentierte während der Messe Dichtungssysteme<br />
für die Bereiche Fuel & Common Rail, Eng<strong>in</strong>e und<br />
Ride Control. Unsere Messestandbesucher konnten sich bei<br />
den vielen Fachgesprächen über das Leistungsspektrum<br />
und die Aufstellung von TSS am Markt e<strong>in</strong> umfassendes Bild<br />
machen.<br />
Wolfgang Keim, der über die Luft- und Raumfahrt h<strong>in</strong>aus<br />
auch für den Bereich Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Automotive verantwortlich<br />
ist, hält die EACE für sehr erfolgreich, da <strong>in</strong>nerhalb der<br />
drei Messetage sowohl nationale als auch <strong>in</strong>ternationalen<br />
Besucher sich über die globale Präsenz von Busak+Shamban<br />
Automotive <strong>in</strong>formierten. Busak+Shamban gehört <strong>in</strong> den<br />
Bereichen Masch<strong>in</strong>enbau, Automobil und Luft- und Raumfahrttechnik<br />
zu den Marktführern <strong>in</strong> Sachen Dichtungssysteme.<br />
Und so mancher Besucher staunte nicht schlecht, als<br />
er hörte, dass wir alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserem maltesischen Werk pro<br />
Woche 25 Millionen O-R<strong>in</strong>ge überwiegend für die Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />
produzieren.<br />
ACHEMA<br />
Auf dem Stand unseres Handelspartners RALA – dem Chemie-<br />
Spezialisten im Technischen Handel – präsentieren wir<br />
Spezialitäten für die Branche. So auch die beiden<br />
Perfluorelastomere Isolast ® J9503 und Isolast ® J8325. Diese<br />
g<strong>in</strong>gen vor kurzem als Sieger aus e<strong>in</strong>em herstellerübergreifenden<br />
Vergleichstest hervor, welchen e<strong>in</strong> bedeutendes<br />
Chemie-Großunternehmen durchgeführt hat.<br />
Ziel war, e<strong>in</strong>en Werksstandard als Grundlage für schlanke<br />
Beschaffungsprozesse zu ermitteln. Das <strong>in</strong>terne Rank<strong>in</strong>g<br />
der verschiedenen Werkstoffe hat gezeigt, dass die<br />
beiden genannten Perfluorelastomer-Werkstoffe über die<br />
breiteste Chemikalienbeständigkeit aller geprüften<br />
Perfluorelastomere verfügen und obendre<strong>in</strong> auch im S<strong>in</strong>ne<br />
der Lebenszykluskosten sehr <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d. Für Mart<strong>in</strong><br />
Böhmler, der seit kurzen das Handelssegment von unserem<br />
Ruheständler Gerd Geiger übernahm, bot die “Wohngeme<strong>in</strong>schaft”<br />
mit RALA außerdem e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit, zu<br />
diskutieren, wie die Zusammenarbeit mit dem Technischen<br />
Handel weiter <strong>in</strong>tensiviert werden kann.<br />
39<br />
Semicon
Busak+Shamban<br />
Busak+Shamban Deutschland, mit Sitz <strong>in</strong> Stuttgart,<br />
ist e<strong>in</strong> Unternehmen der <strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong><br />
<strong>Trelleborg</strong> Seal<strong>in</strong>g <strong>Solutions</strong> (TSS) ist der zweitgrößte<br />
Geschäftsbereich des schwedischen <strong>Trelleborg</strong> Konzerns<br />
Mitarbeiter: 5.700 (TSS)<br />
Eigene F+E-Zentren <strong>in</strong> Europa, Asien und Amerika<br />
30 eigene Fertigungen weltweit<br />
Zertifizierungen: ISO 9001:2000, ISO/TS 16949:20<strong>02</strong><br />
Eigene PTFE- und Polyurethanentwicklung<br />
Eigene Elastomerentwicklung<br />
Über 2000 Werkstoffrezepturen<br />
Weltweites Vertriebsnetz<br />
www.busakshamban.de