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ARCHITEKTUR<br />

IN ZEICHNUNGEN, REPRODUKTIONEN UND FOTOGRAFIEN<br />

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK<br />

OLDENBURG<br />

25. MAI – 30. JUNI 1999<br />

KÜSTENMUSEUM<br />

WILHELMSHAVEN<br />

9. SEPTEMBER – 15. OKTOBER 1999<br />

JOHANNES A. LASCO - BIBLIOTHEK<br />

EMDEN<br />

30. OKTOBER – 10. DEZEMBER 1999<br />

Bibliotheks- und Informationssystem<br />

der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 1999<br />

1


2<br />

Der Druck des Kataloges wurde ermöglicht durch die<br />

Umschlagvorderseite: Fassade des Hauptbahnhofs in Oldenburg.<br />

Bestandszeichnung von 1925<br />

Umschlagrückseite: Skizze des Eingangs der alten Sparkasse in<br />

Wilhelmshaven um 1920<br />

Konzeption und Katalog: Kurt Asche<br />

Organisation und Realisation: Klaus Ritter<br />

Fotos und Reproduktion: Gisbert Kleinhalz<br />

Druck und Verlag: Bibliotheks- und Informationssystem<br />

der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

(BIS) - Verlag<br />

Postfach 25 41, 26015 Oldenburg<br />

Tel.: 0441/798-2261, Telefax: 0441/798-4040<br />

e-mail: verlag@bis.uni-oldenburg.de<br />

ISBN 3-8142-0666-5


Vorwort<br />

Ein Blick in den Katalog der Universitätsbibliothek<br />

Oldenburg zu Veröffentlichungen<br />

von Kurt Asche zeigt uns mehr als 80 Titel,<br />

nicht ausschließlich Bücher, auch Beiträge<br />

in Sammelwerken und Aufsätze in Zeitschriften.<br />

Immer aber lesen sich die Titel wie<br />

ein Lebensbild, in dessen Mittelpunkt Kunst,<br />

Architektur und immer wieder Bürgerhäuser<br />

stehen, bemerkenswerte Bauwerke aus<br />

über drei Jahrhunderten, insbesondere aus<br />

Oldenburg, aus Ostfriesland und der ganzen<br />

Nordwestregion.<br />

Neben seiner Funktion als Autor, Wissenschaftler<br />

und Architekturhistoriker ist Asche<br />

aber auch Sammler. Einen Teil seiner<br />

Sammlung von Architekturzeichnungen,<br />

Aquarellen und Vogelschauen des 19. und<br />

20. Jahrhunderts finden wir dieser Ausstellung<br />

aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums<br />

von Universität und Universitätsbibliothek<br />

wieder.<br />

Wir haben Kurt Asche zu danken, nicht nur<br />

für diese Ausstellung, sondern für seine<br />

Sammlung von Zeichnungen überhaupt, ein<br />

Bestand, der überwiegend Blätter der Jahrhundertwende<br />

und Bauaufnahmen enthält,<br />

der weit über den regionalen Raum hinausgreift<br />

und zukünftig als Sammlung Asche<br />

zum Bestand unserer Universitätsbibliothek<br />

gehören wird.<br />

Zu erinnern ist aber auch an eine andere<br />

Ausstellung, die Kurt Asche vor neun Jahren<br />

konzipierte und in unserer Bibliothek präsentierte.<br />

Anlaß war der 50. Todestag des<br />

Architekten Peter Behrens, der maßgeblich<br />

an der Planung der Oldenburgischen Landesausstellung<br />

von 1905 beteiligt war. Auch<br />

diese Sammlung von wiederentdeckten<br />

Werkplänen und Lichtpausen, aber auch Bildern,<br />

Plakaten und Gegenständen zum<br />

Werk von Peter Behrens haben wir Asche zu<br />

verdanken. Auch sie befindet sich heute in<br />

unserem Hause. Als Zitat zur Erinnerung an<br />

die Oldenburgische Landesausstellung sei<br />

auf die kubische, weißgestrichene Bank hingewiesen,<br />

die für unsere Ausstellung nach<br />

einem Entwurf von Peter Behrens rekonstruiert<br />

wurde, und die nun zum Verweilen zwischen<br />

Zeichnungen, Aquarellen und Vogelschauen<br />

einlädt.<br />

Zu danken ist auch unseren Mitarbeiter/innen,<br />

die an der Vorbereitung von Ausstellung<br />

und Katalog mitwirkten, und denen, die<br />

durch ihre Spende das Werk förderten, insbesondere<br />

der „Kulturstiftung der Öffentlichen<br />

Versicherungen Oldenburg“.<br />

H. Havekost<br />

5


Einführung<br />

Diese Ausstellung von Architekturzeichnungen<br />

aus der Bibliothek der Carl von<br />

Ossietzky Universität ist die erste Veranstaltung<br />

ihrer Art in Oldenburg und Ostfriesland.<br />

Architektur wurde in unserem Raum auf<br />

Ausstellungen bisher nur in landesgeschichtlichem<br />

Zusammenhang oder für einzelne<br />

Stilepochen und Architektenpersönlichkeiten<br />

gezeigt. Unsere Präsentation ist<br />

ein Versuch und zugleich ein Querschnitt,<br />

der sich auf fünfzig zeichnerische und fünfzehn<br />

gedruckte oder reproduzierte Objekte<br />

beschränkt. Sie stützt sich in erster Linie auf<br />

die der Bibliothek im Jahr 1991 übereignete<br />

Sammlung von Architekturzeichnungen,<br />

Lichtpausen, Bauaufnahmen und Reproduktionen,<br />

die seit 1994 in einer eigenen Datenbank<br />

erfaßt werden, sie enthält aber<br />

auch Leihgaben von Privatpersonen und öffentlichen<br />

Institutionen. Um eine allzu vordergründige<br />

Beschränkung auf die Region<br />

zu vermeiden, um den Auftrag einer heutigen<br />

Universität zu verdeutlichen und eine<br />

gewisse Weltläufigkeit zu demonstrieren,<br />

werden in dieser Ausstellung nicht nur Beispiele<br />

aus Nordwestniedersachsen, also<br />

Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven und<br />

Bremen gezeigt, sondern auch Objekte aus<br />

Italien, England, den Niederlanden und Kanada,<br />

insbesondere solche, die für die Architekturgeschichte<br />

bedeutsam oder von Interesse<br />

sind.<br />

Die Architekturzeichnung wird in Nachschlagewerken<br />

als eine zeichnerische, meist geometrisch<br />

konstruierte Darstellung baulicher<br />

Objekte definiert. Daß sie weit mehr ist, als<br />

diese trockene Feststellung deutlich macht,<br />

dafür möchten die hier präsentierten Gegenstände<br />

den Beweis liefern. Der Begriff<br />

Architekturzeichnung ist für unsere Ausstellung<br />

im weitesten Sinne interpretiert. Er um-<br />

faßt nach unserem Verständnis ebenso die<br />

nüchterne Darstellung eines Baudetails für<br />

den Handwerker wie den Originalentwurf in<br />

Tusche und Aquarell, der künstlerischen<br />

Rang beanspruchen kann, er schließt für<br />

uns auch die maschinell vervielfältigte Lichtpause<br />

als Blau-, Rot-, Schwarz-, oder Sepiapause<br />

mit ein. Aber auch die schwarzweiß<br />

wiedergegebenen gedruckten Reproduktionen<br />

von Bauaufnahmen bedeutender Bauwerke,<br />

ja selbst Stich- und Inventarwerke,<br />

die zeichnerische Abbildungen von historischen<br />

und zeitgenössischen Gebäuden,<br />

von Straßenräumen und Stadtveduten enthalten,<br />

betrachten wir als Architekturzeichnungen,<br />

weil sie Architektur darstellen.<br />

Schließlich kann auch die mit lockerer Hand<br />

hingeworfene Bleistiftskizze oder die mit<br />

Wasserfarben gehöhte Abwicklung von Innenräumen<br />

und Mobiliar als Architekturzeichnung<br />

in unserem Sinn gelten. Es ist<br />

nach unserer Definition unerheblich, ob es<br />

sich um eine orthogonale Grund-Aufriß-<br />

Schnittprojektion mittels schwarzer Umrisse<br />

und Schraffur, um eine dreidimensionale,<br />

farbige Perspektive, oder sogar um ein Luftbild,<br />

eine sogenannte Vogelschau handelt.<br />

All diese Möglichkeiten der Umsetzung eines<br />

konkreten Programms in den Entwurf,<br />

sei es durch die unanschauliche technische<br />

Zeichnung oder durch die anschauliche<br />

räumliche Bildkonstruktion, sind in dieser<br />

Ausstellung vertreten.<br />

Dabei muß einschränkend festgestellt werden,<br />

daß wir aus der Frühzeit keine Originale<br />

präsentieren können. So sind die beiden<br />

wichtigsten im Katalog aufgeführten Beispiele,<br />

das Vorwerk am Jadebusen von 1644<br />

und das Rathaus zu Emden von vor 1681,<br />

hier nur in einem Faksimile bzw. in einer<br />

Lichtpause vertreten (Kat. Nr. 2, 3).<br />

7


Wenn ich soeben das ganze Spektrum möglicher<br />

Darstellungen umrissen habe, wenn<br />

wir die konventionellen, graphisch-linearen<br />

und malerischen Techniken und Hilfsmittel<br />

herausgestellt haben, die seit über zweihundert<br />

Jahren unsere Vorstellung von einer<br />

Architekturzeichnung bestimmen - der Bleistift,<br />

die Tusche und die Wasserfarbe - so<br />

kommen wir heute nicht umhin, auf die neuen<br />

technischen Medien hinzuweisen, die<br />

schon seit fast zwei Jahrzehnten üblich und<br />

für die Präsentation architektonischer und<br />

ingenieurmässiger Projekte unverzichbar<br />

sind: auf die elektronische Visualisierung,<br />

womit hier das CAD, der Computer-Entwurf,<br />

und die Computer-Simulation gemeint sind.<br />

Die letztere, die einen wechselnden Betrachter-Standpunkt<br />

und eine Begehbarkeit<br />

von Häusern, Straßen und Plätzen suggeriert,<br />

bringt eine neue Dimension, die der<br />

Zeit nämlich, in die statische Darstellung,<br />

die unseren konventionellen Zeichnungen<br />

eigen ist. Hier, beim Erleben und Begehen<br />

von virtuellen Räumen, Häusern und Straßen,<br />

wird die Illusion total. Demgegenüber<br />

sind die in dieser Ausstellung präsentierten<br />

Blätter und Objekte ausnahmslos Handarbeit<br />

und nicht Computerprodukte, wiewohl<br />

natürlich bei Druck und Verkleinerung fotografische<br />

und fotomechanische Hilfsmittel<br />

seit über einem Jahrhundert gang und gäbe<br />

sind. Was wir hier zeigen, bediente sich traditioneller<br />

Methoden und Techniken, es läßt<br />

die manuelle Herstellung erkennen, und es<br />

läßt dabei auch die Persönlichkeit des Entwerfers<br />

ahnen, und eben das vermögen<br />

CAD und elektronische Visualisierung in ihrer<br />

mechanistischen Perfektion nicht.<br />

Aus der Vielfalt der zeichnerischen Darstellungsmöglichkeiten<br />

von Architektur seien<br />

hier die beiden augenfälligsten und schönsten,<br />

die Perspektive und die Vogelschau,<br />

etwas näher betrachtet. Sie sind neben dem<br />

Modell die aufwendigste, aber auch anschaulichste<br />

Form der Darstellung von Bauwerken,<br />

Gebäudegruppen und ganzen<br />

8<br />

Städten. Die Vogelschau bedient sich in der<br />

Regel der Perspektive mit zwei Fluchtpunkten<br />

bei hochliegendem Horizont. Sie ist<br />

zeichnerisch so konstruiert, daß die Fluchtlinien<br />

von Gebäuden mit rechtwinkligem<br />

Grundriß auf dem Horizont links und rechts<br />

an je einem Punkt zusammentreffen. Unsere<br />

Vogelschau der Oldenburgischen Glashütte<br />

aus der Zeit um 1895 illustriert das ebenso<br />

wie die Reproduktion des Sägewerks von<br />

Finke und Bünemann in Bremen-Neustadt<br />

von 1908 (Kat. Nr. 11, 21). Die Glashütte hatte<br />

um 1900 mit sechs Glasschmelzöfen ihre<br />

größte Ausdehnung erreicht, und man erkennt<br />

in der aquarellierten Federzeichnung<br />

die langgestreckten parallelen Ofenhäuser<br />

mit ihren Satteldächern, die am First offene<br />

Laternen zur Abführung der Wärme besitzen.<br />

Nicht anders als dieses Luftbild sind<br />

auch die Vogelschauen der drei Briefköpfe<br />

konstruiert, die in einer Vitrine ausliegen und<br />

von denen wir den der Firma Finke und<br />

Bünemann zusätzlich als Vergrößerung wiedergeben<br />

(Kat. Nr. 21). Er präsentiert das<br />

Dampfsäge- und Hobelwerk am Holzhafen<br />

in Bremen aus der Luft, und jenseits der<br />

Weser, auf der lebhafter Schiffsverkehr<br />

herrscht, erkennt man eine lange Reihe<br />

giebelständiger Packhäuser, wie sie bis zum<br />

Zweiten Weltkrieg für die Weserfront der<br />

Hansestadt charakteristisch waren (Kat. Nr.<br />

4), sowie ganz rechts die Zwillingstürme des<br />

Bremer Doms. Ein zweiter Briefkopf von<br />

1896 in derselben Vitrine vereint drei unterschiedliche<br />

Ansichten des Holzimport-Geschäftes<br />

Külken in Bremerhaven-Geestemünde<br />

auf weniger als dem Drittel eines<br />

Briefbogens (Kat. Nr. 21). Als Blickfang erscheint<br />

in der Mitte oben eine romantisierende<br />

Vedute mit einer langen Reihe hölzerner<br />

Lagerschuppen und einem dreimastigen<br />

Segelschiff an der Kaje. Vier Preismedaillen<br />

links, die von Bremen 1890 und die von Lübeck<br />

1895, illustrieren mit ihren Vorder- und<br />

Rückseiten, daß die Holzimportfirma Külken<br />

auf Gewerbeausstellungen erfolgreich war.


Der älteste hier ausgestellte Briefkopf, der<br />

für die Holzhandlung Brügmann in Dortmund<br />

von 1892, unternimmt es gar, sechs<br />

winzige Perspektiven auf dem oberen Viertel<br />

eines Briefbogens unterzubringen, deren<br />

Einzelheiten nur mit einem Vergrößerungsglas<br />

genau auszumachen sind - ein Beweis<br />

für das reprotechnische Können dieser Zeit<br />

(Kat. Nr. 21). Auf keiner dieser Vogelschauen<br />

fehlt natürlich die Eisenbahn, deren Lokomotiven<br />

geschäftig volle Waggons rangieren<br />

- gleichsam als eine Metapher der Logistik<br />

des Industriezeitalters und als Hinweis auf<br />

die Schnelligkeit, mit der die Ware expediert<br />

wurde. Briefköpfe mit Fabrikansichten wie<br />

die hier vorgestellten, die als Lithographien<br />

zu Tausenden in sogenannten „Akzidenzdruckereien“<br />

und „Kunstanstalten“ hergestellt<br />

wurden, sind bestenfalls Gebrauchsgraphik,<br />

keine „Hohe Kunst”. Gleichwohl<br />

sind sie mit ihren Perspektiven durchaus<br />

Architekturzeichnungen in unserem Sinn,<br />

dabei häufig drucktechnische Meisterwerke<br />

und als solche von großem Reiz. Ihre eigentliche<br />

Bedeutung liegt aber wohl darin, daß<br />

sie unwiederbringlich verlorene Zeugnisse<br />

der Industrie-, Architektur- und Sozialgeschichte<br />

des 19. und des beginnenden<br />

20. Jahrhunderts der Nachwelt überliefern.<br />

Die Architekturzeichnung als Perspektive<br />

mit zwei Fluchtpunkten und als Vogelschau<br />

auf Briefköpfen, die wir hier beispielhaft herausgegriffen<br />

haben, ist ein Sonderfall. Sie ist<br />

kein Entwurf und keine Projektion eines geplanten,<br />

sondern die Wiedergabe eines bestehenden<br />

Zustandes, die zugleich der Werbung<br />

und der Selbstdarstellung diente. Sie<br />

steht am Ende einer Entwicklung, die in<br />

Deutschland im 16. Jahrhundert mit der<br />

Zentralperspektive begann. Das einfachste<br />

Verfahren einer räumlichen Darstellung war<br />

anfangs die Zentralperspektive mit nur einem<br />

Fluchtpunkt. Sie wurde in der italienischen<br />

Frührenaissance um die Mitte des<br />

15. Jahrhunderts, vielleicht durch Brunelleschi,<br />

entwickelt und hat in der illusionisti-<br />

schen Architekturmalerei der römischen<br />

Kunst, etwa Pompejis, ihre Vorläufer. So ist<br />

es kein Zufall, daß auch der erste architektonische<br />

Schauriß in Deutschland, der Innenraum<br />

der Fuggerkapelle in Augsburg, als<br />

Zentralperspektive konstruiert wurde (Abb.<br />

hierunter). Dieser von Sebastian Loscher<br />

1510 gefertigte Riß gilt als die früheste deutsche<br />

Architekturzeichnung, die obendrein<br />

das Innere eines der ersten deutschen Renaissancebauten<br />

wiedergibt. Diese Zentralperspektive<br />

war allerdings nicht primär ein<br />

Schaubild für den Bauherrn Jakob Fugger,<br />

wie Hans Reuther nachgewiesen hat, sondern<br />

eine sogenannte „Visierung“, eine Art<br />

Werkzeichnung für die Maler und Bildhauer,<br />

für den Orgelbauer und andere Kunsthandwerker,<br />

die an der Ausstattung der Kapelle<br />

beteiligt waren.<br />

Schaubild des Innenraums der Fuggerkapelle<br />

St. Anna in Augsburg aus dem Jahr 1510<br />

9


Der Hinweis auf dieses einzigartige, frühe<br />

Augsburger Blatt wirft die Frage auf, wann<br />

denn aus unserer Region bzw. aus Nordwestdeutschland<br />

die ersten Architekturzeichnungen<br />

überliefert sind, seien es Fassadenrisse<br />

oder Perspektiven. In unserer<br />

Ausstellung sind zwei frühe Darstellungen<br />

vertreten und mit gutem Grund auch im<br />

Katalog wiedergegeben, da sie für unseren<br />

Raum eine zentrale Bedeutung besitzen: es<br />

sind dies die bereits erwähnte Vogelschau<br />

des Vorwerks am Jadebusen von Johann<br />

Conrad Musculus, ein sogenannter isometrischer<br />

Kavalierriß, der um 1644 entstanden<br />

ist (Kat. Nr. 2), und die Ansicht des Rathauses<br />

zu Emden aus dem „Trifolium Aureum“,<br />

einer Handschrift, die auf 1681 zu datieren<br />

ist (Kat. Nr. 3). Bei der Zeichnung des Emder<br />

Rathauses handelt es sich um einen Aufriß<br />

der Fassade des ausgeführten Bauwerks,<br />

nicht etwa um einen Entwurf, die Vordächer<br />

und Klappläden der späteren Verkaufsbuden<br />

im Erdgeschoß sind nämlich zentralperspektivisch<br />

mitdargestellt. Da das Rathaus<br />

im Jahr 1576 vollendet wurde, muß ein<br />

Entwurf schon vorher existiert haben, er ist<br />

jedoch nicht erhalten. Die Bedeutung der<br />

beiden genannten Zeichnungen resultiert<br />

sowohl aus ihrer frühen zeitlichen Stellung<br />

als auch aus Ihrem dokumentarischen Wert<br />

für die Zeichnungsüberlieferung des 17.<br />

Jahrhunderts. Aber auch für die Dokumentation<br />

des ländlichen und städtischen Bauens<br />

unserer Region sind die beiden Blätter einzigartig<br />

und exemplarisch: so sind in der<br />

Zeichnung des Jader Vorwerks von Musculus<br />

erstmals niederdeutsche Bauernhäuser<br />

als „sächsische“ Hallenhäuser und als friesisches<br />

Gulfhaus wiedergegeben, und zugleich<br />

repräsentiert der Emder Fassadenriß<br />

die früheste Darstellung des ersten großen<br />

Renaissance-Rathauses in Nordwestdeutschland,<br />

dessen Entwurf ja bekanntlich<br />

auf den Antwerpener Baumeister Laurens<br />

van Steenwinkel zurückgeht.<br />

Man kann jedenfalls die beiden genannten,<br />

10<br />

1644 und 1681 datierten Dokumente durchaus<br />

als frühe deutsche Architekturdarstellungen<br />

bezeichnen. Zwar sind die süddeutschen<br />

Zeichnungen aus den großen Renaissancezentren<br />

Nürnberg und Augsburg<br />

um einige Jahrzehnte früher entstanden, so,<br />

um ein bedeutendes Beispiel zu nennen, die<br />

Entwürfe für das Augsburger Rathaus 1615<br />

bis 1620, oder ein weiteres, der Fassadenriß<br />

des Pellerhauses in Nürnberg, im Jahr 1602.<br />

Aber im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts<br />

setzt auch im Nordwesten und in der<br />

Weser-Ems Region die Überlieferung ein,<br />

so mit der Ansicht des Marktplatzes und des<br />

Rathauses zu Bremen in der Chronik von<br />

Dilich 1604, oder mit dem Fassadenriß des<br />

Anton-Günther-Baus in Oldenburg aus dem<br />

Jahr 1607. Ein so frühes und seltenes Dokument<br />

wie die Perspektive der Augsburger<br />

Fuggerkapelle aus dem Jahr 1510 haben<br />

wir zwar nicht vorzuweisen, stattdessen<br />

aber eine atmosphärische Zeichnung des<br />

<strong>Oldenburger</strong> Graf-Christopher-Hauses, das<br />

1552 erbaut und 1927 abgebrochen wurde,<br />

von der Hand des Zeichenlehrers Otto<br />

Naber (Kat. Nr. 1). Es ist das älteste hier dokumentierte<br />

lokale Gebäude.<br />

Die Entstehungszeit der in dieser Ausstellung<br />

gezeigten Bauwerke bewegt sich zwischen<br />

1150 und 1973, zwischen der St. Laurentius-Kirche<br />

in Langwarden und dem Neubau<br />

der Oldenburgischen Landesbank in<br />

dieser Stadt (Kat. Nr. 45). Die hier ausgestellten<br />

Zeichnungen repräsentieren also<br />

Architektur aus einem Zeitraum von über<br />

achthundert Jahren, wobei das 18. Jahrhundert<br />

fast gar nicht, das 19. dagegen mit einer<br />

größeren Zahl von Blättern vertreten ist. Wo<br />

immer möglich, haben wir den in Rahmen<br />

und Vitrinen präsentierten Objekten zeitgenössische<br />

oder neue Fotografien und Abbildungen<br />

beigefügt, was den Betrachter im<br />

Falle von Zerstörung und Veränderung in die<br />

Lage versetzen soll, den ursprünglichen Zustand<br />

im Geist zu rekonstruieren. Drei nie<br />

zuvor gezeigte Blätter werden an dieser


Stelle überhaupt erstmals öffentlich vorgestellt<br />

und in einem Katalog publiziert: das<br />

schon zitierte Emder Rathaus, die fotografische<br />

Vogelschau des <strong>Oldenburger</strong> Hafens<br />

vom Turm der Lambertikirche 1908 und das<br />

Geburtshaus von Karl Jaspers in der Moltkestraße<br />

zu Oldenburg. Soweit möglich und<br />

bekannt, werden zu jedem Bauwerk oder<br />

Entwurf der Name des Architekten oder<br />

Künstlers und zu jedem gedruckten oder reproduzierten<br />

Blatt relevante Informationen<br />

geliefert. Die Vorbereitungen für dieses Projekt<br />

begannen im Sommer 1989 unter Mithilfe<br />

von Studierenden des Faches Bildende<br />

Kunst/Visuelle Kommunikation im Fachbereich<br />

2. Ohne die Zurverfügungstellung von<br />

Peter Behrens: Baumkübel für die<br />

Delmenhorster Linoleumfabrik „Anker-Marke“<br />

Leihgaben durch private und offizielle Stellen,<br />

ohne die gezielte Hilfe und das Engagement<br />

der Fachleute der Universitätsbibliothek<br />

wäre die Ausstellung nicht zu verwirklichen<br />

gewesen, ich danke allen Beteiligten<br />

für ihre Kooperation. Unser besonderer<br />

Dank gilt aber der Kulturstiftung der Öffentlichen<br />

Versicherungen Oldenburg, die durch<br />

ihre großzügige Unterstützung den Druck<br />

des Kataloges in der vorliegenden Form erst<br />

ermöglicht hat. Die Organisation und Realisation<br />

der Ausstellung lag in den Händen<br />

von Klaus Ritter, die Konzeption und Gestaltung<br />

sowie das Katalogmanuskript lagen in<br />

der Verantwortung des Vortragenden.<br />

K. Asche<br />

11


Antonio Quadri<br />

Der Kanal Grande in Venedig 1834 (Ausschnitt)<br />

Katalog Nr. 51<br />

12


1 Otto<br />

Bleistift auf Karton 33 x 26 cm, 1926; Privatbesitz<br />

Die Bleistiftzeichnung von Naber entstand<br />

1926, ein Jahr vor dem Abbruch des Hauses<br />

Mühlenstrasse 22, der ältesten erhaltenen<br />

Adelsresidenz in der Stadt Oldenburg. An<br />

ihre Stelle trat 1927 der noch heute teilweise<br />

bestehende Klinkerbau des „Telegraphenamtes“<br />

mit seinem inzwischen zerstörten<br />

expressionistischen Portal. Otto Naber<br />

(1878-1951), Mitbegründer der Kunsthalle in<br />

14<br />

Naber<br />

DAS GRAF-CHRISTOPHER-HAUS VON 1552 IN OLDENBURG<br />

Aufnahme um 1920<br />

Wilhelmshaven, war seit 1919 als Zeichenlehrer<br />

in Oldenburg tätig.<br />

Lit.: Hausbuch des Burchard Christian von Münnich<br />

1766, Nds. Staatsarchiv Oldenburg; Nachruf Otto<br />

Naber in: Oldenburgischer Hauskalender 1953;<br />

W. Storkebaum: Graf Christopher von Oldenburg<br />

(Diss. Göttingen 1953), Oldenburg 1959; G. Wachtendorf:<br />

<strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch, Oldenburg 1996.


Otto Naber<br />

DAS HAUS LANGE STRASSE 14 IN OLDENBURG<br />

Bleistift und Aquarell auf Papier 17 x 13 cm, 1921;<br />

Privatbesitz<br />

Das schmale, nur drei Achsen breite Haus<br />

mit dem flachen Dreiecksgiebel an der Einmündung<br />

zum Elisengang war 1921 im Besitz<br />

des Tabakwarenhändlers Gerhard<br />

Haase. Seit der Neugestaltung des Elisengangs<br />

in den neunziger Jahren, bei der die<br />

nördliche Fachwerkwand freigelegt und<br />

1<br />

durch einen transparenten Vorbau sichtbar<br />

gemacht wurde, befindet sich hier ein Textilgeschäft.<br />

Lit.: Baudenkmale in Niedersachsen 31, Hameln<br />

1993.<br />

15


2 Johann<br />

16<br />

Conrad Musculus<br />

DAS VORWERK AN DER JADE UM 1644<br />

Vogelschau, Tusche und Deckfarben 20 x 32 cm; Deichatlas der Grafschaft Oldenburg o. J., Nds. Staatsarchiv<br />

Oldenburg<br />

Diese kolorierte Zeichnung kann für das<br />

Weser-Ems-Gebiet als eine der frühesten<br />

erhaltenen Architekturdarstellungen aus der<br />

ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelten.<br />

Sie belegt die Gleichzeitigkeit des aus Fachwerk<br />

bestehenden Hallenhauses mit zentraler<br />

„Grootdör“ und des aus Ziegeln erbauten<br />

friesischen „Gulfhauses“ mit seitlicher Einfahrt<br />

und rotem Pfannendach in der nördlichen<br />

Grafschaft Oldenburg. Die Windmühle<br />

im Vordergrund rechts repräsentiert den<br />

Mühlentypus, der bis zum Beginn des 19.<br />

Jahrhunderts vor dem Aufkommen des<br />

„Galerieholländers“, im Weser-Ems-Gebiet<br />

verbreitet war: es ist die sogenannte Bock-<br />

windmühle mit Holzschindeldach, mit hölzernem<br />

Korpus und „Steert“. Die Fotos<br />

zweier Höfe in Esenshamm dokumentieren<br />

das Nebeneinander der beiden obigen<br />

Haustypen in der Wesermarsch und ihr Weiterleben<br />

bis in die Gegenwart.<br />

Lit.: Nds. Staatsarchiv Oldenburg (Hrg.): Katalog „Graf<br />

Anton Günther von Oldenburg”, Göttingen 1967;<br />

H. Leerhoff: Niedersachsen in alten Karten, Neumünster<br />

1985; A. Eckhardt: Der Deichatlas das Johann<br />

Conrad Musculus, Faksimile Oldenburg 1985; H.<br />

Ottenjann: Zur historischen Sachkultur im <strong>Oldenburger</strong><br />

Land, in: Geschichte des Landes Oldenburg, Oldenburg<br />

1987, S. 925; K. Asche: Gulfhaus und Steinhaus<br />

im Jeverland, Wilhelmshaven 1997.


HALLENHAUS UND GULFHAUS IN DER WESERMARSCH 2<br />

Hof von 1840 in Esenshammer Oberdeich, Aufnahme 1999<br />

Hof in Esenshammer Groden, Aufnahme 1999<br />

17


3 [Laurens<br />

18<br />

van Steenwinkel]<br />

DAS RATHAUS ZU EMDEN AUS DEM „TRIFOLIUM AUREUM“<br />

Lichtpause 52 x 58 cm; Kopie von Stadtbauführer Schultz um 1900, Maßstab ca. 1:100<br />

Das 1574-1576 von Laurens van Steenwinkel<br />

(Entwurf) und Marten Arians von Delft<br />

(Turm) errichtete Renaissance-Rathaus<br />

wurde in den Jahren 1899 bis 1905 von<br />

„Stadtbauführer Schultz“ durch Grundrisse,<br />

Schnitte, Vorder- und Rückansicht sowie<br />

Details der Innenräume vollständig aufge-<br />

nommen und maßstäblich gezeichnet. Es<br />

war neben dem Rathaus in Bremen der bedeutendste<br />

Profanbau der Renaissance in<br />

Nordwestdeutschland. Das Gebäude wurde<br />

1944, wie die Emder Altstadt, ein Opfer des<br />

Krieges. Der 1962 errichtete Neubau enthält<br />

u. a. das wiederverwendete Hauptportal mit


Stadtbauführer Schultz<br />

BAUAUFNAHME DES RATHAUSES ZU EMDEN 1899 FF.<br />

Lichtpause 49 x 58 cm; Ansicht von Westen M 1:100<br />

der Inschrift CONCORDIA RES PARVAE<br />

CRESCUNT und orientiert sich in Form und<br />

Volumen am historischen Vorbild von 1576.<br />

Nach Heinrich Siebern stellt die Zeichnung<br />

im „Trifolium“ nicht den ursprünglichen Entwurf<br />

von Meister Laurens, sondern eine Fassadenaufnahme<br />

um 1681 aus der Zeit des<br />

3<br />

Bürgermeisters Timon Rudolphi dar. Das<br />

Erdgeschoß zeigt hier noch die ehedem vorhandenen<br />

Läden, in denen u.a. ein „Kräutner“<br />

und ein Zuckerbäcker ihre Waren feilboten.<br />

19


3 Willy<br />

Ölbild um 1943<br />

20<br />

Menz<br />

DIE BÜRGERHÄUSER AM RATSDELFT IN EMDEN<br />

Lit.: H. Siebern: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover,<br />

Stadt Emden, Hannover 1927 u. Nachdruck Osnabrück<br />

1980; B. Kappelhoff: Geschichte der Stadt<br />

Emden von 1611 bis 1749, Leer 1994; K. Asche: Ein<br />

Brennpunkt ostfriesischer Geschichte, in: Ostfriesland<br />

Magazin 12, 1996, S. 34ff.


DAS RATHAUS ZU EMDEN VON WESTEN 3<br />

Fotografie um 1900<br />

Fotografie um 1943<br />

21


4 Rudolf<br />

22<br />

Stein<br />

DIE STADT BREMEN VON DER WESER UM 1840<br />

Verkleinerter Druck 27 x 464 cm, M 1:450 nach der Originalzeichnung M 1:100; 1970<br />

Die Zeichnung ist dem Buch „Das Bürgerhaus<br />

in Bremen“ als Faltblatt beigefügt. Die<br />

einzigartige Abwicklung zeigt das Panorama<br />

der Hansestadt zwischen dem Zuchtund<br />

Armenhaus links und dem Marktplatz<br />

mit Rathaus und Dom sowie der Mühle am<br />

Wall rechts. Die Ansicht ist geprägt durch<br />

die für nordwesteuropäische Hafenstädte<br />

bis in das 20. Jahrhundert typischen Lagerund<br />

Packhäuser sowie durch die Türme der<br />

fünf Hauptkirchen zwischen St. Stephani<br />

und dem Dom. Dieses von R. Stein gezeich-<br />

nete Panorama ist ein norddeutsches Gegenstück<br />

zu dem über vier Meter langen,<br />

von Anton Woensam 1531 gefertigten Holzschnitt<br />

mit der Ansicht der Stadt Köln (vgl.<br />

auch Nr. 58). Die beiden Fotografien aus den<br />

dreissiger Jahren geben einen zentralen<br />

Ausschnitt aus dem Stadtpanorama mit der<br />

„Schlachte“, dem historischen Hafen, mit<br />

dem Dom und St. Martini, sowie einen Blick<br />

von der Kleinen Weser auf die Packhäuser<br />

des Teerhofs und die Giebelhäuser an der<br />

Böttcherstraße wieder.


Rudolf Stein<br />

4<br />

DIE STADT BREMEN VON DER WESER UM 1840<br />

Lit.: H. Knittermeyer/D. Steilen: Bremen, Lebenskreis<br />

einer Hansestadt, Bremen 1942; R. Stein: Das Bürger-<br />

haus in Bremen, Tübingen 1970; C. Dette/A. u. R.<br />

Großmann: Der Teerhof in Bremen, Bremen 1992.<br />

23


5<br />

24<br />

DER RATHAUSPLATZ IN ELSFLETH<br />

[Franz Körner]<br />

MEDAILLON MIT DEM RELIEF DES HERZOGS VON BRAUNSCHWEIG-OELS<br />

1859<br />

Fachhochschule Oldenburg - Fachbereich Architektur,<br />

Lageplan und Vogelschau des Rathausplatzes in Elsfleth um 1962


5<br />

[Heinrich Müller]<br />

DAS DENKMAL FÜR DEN „SCHWARZEN HERZOG“ VON 1859 IN ELSFLETH<br />

Fotografie 1975;<br />

Im Jahr 1809 schiffte sich Herzog Friedrich<br />

von Braunschweig-Oels mit zweitausend<br />

seiner schwarzen Dragoner nach England<br />

ein, um sich dem Zugriff Napoleons zu entziehen<br />

und um den Engländern zum Kampf<br />

auf dem Festland zur Verfügung zu stehen.<br />

Das 1859 zur Erinnerung daran errichtete<br />

Denkmal markiert die Grenze zwischen<br />

Marktplatz und Kaje am Elsflether Hafen,<br />

von wo die Einschiffung erfolgte. Die kunsthistorische<br />

Bedeutung des Denkmals, das<br />

Zeichnung von August Oetken 1891<br />

von dem Architekten der Bremer Börse,<br />

Heinrich Müller, entworfen wurde, liegt in der<br />

Tatsache, daß es das größte neugotische<br />

Erinnerungsmal in der Nachfolge von Schinkels<br />

Berliner Kreuzberg-Denkmal darstellt,<br />

das nach 1870/71 zwischen Weser und Ems<br />

zum Vorbild für zahlreiche kleinere Monumente<br />

wurde.<br />

Lit.: Elsfleth 100 Jahre Stadt, Elsfleth 1956; K. Asche:<br />

Das Bürgerhaus in Oldenburg, Tübingen 1982.<br />

25


6 Fachhochschule<br />

26<br />

Oldenburg, Fachbereich Architektur<br />

BAUAUFNAHME DES EHRENMALS VON 1872 ZU BERNE<br />

Lichtpause DIN A2; Grundriß und Ansicht M 1:10


6<br />

Fachhochschule Oldenburg, Fachbereich Architektur<br />

BAUAUFNAHME DES EHRENMALS VON 1872 ZU BERNE<br />

Aufnahme 1980<br />

Das für die Gefallenen des deutsch-französischen<br />

Krieges von 1870/71 errichtete Ehrenmal<br />

wurde nach einem Entwurf des Bildhauers<br />

Warslerb 1872 ausgeführt; es bildet<br />

zugleich die Einfriedigung für eine aus dem<br />

gleichen Anlaß gepflanzte Eiche. Es stellt<br />

ein Beispiel für die Verwendung neugotischer<br />

Stilelemente an „nationalen“ und „vaterländischen“<br />

Denkmalen des 19. Jahrhunderts<br />

dar und ist in dieser Form in ganz<br />

Nordwestdeutschland einzigartig. In der Verwendung<br />

von Gußeisen als Werkstoff hat es<br />

ein Vorbild in Schinkels Berliner Kreuzberg-<br />

Denkmal sowie stilistisch eine Parallele in<br />

dem dreizehn Jahre früheren Denkmal des<br />

„Schwarzen Herzogs“ in Elsfleth. Die Einfriedigung<br />

wurde wohl von der Eisengiesserei<br />

Uthhoff in Vegesack, von der sich zahlreiche<br />

Erzeugnisse in Bremen, Oldenburg und an<br />

der Unterweser nachweisen lassen, gefertigt.<br />

Lit.: Bremische Biographie I, Bremen 1912 Stichwort<br />

„Uthhoff“; R. Stein: Klassizismus und Romantik in der<br />

Baukunst Bremens I, Bremen 1964; K. Asche:<br />

Schmiede- und Gußeisen des hohen und späten Klassizismus,<br />

in: E. Gäßler (Hrg.), Klassizismus, Oldenburg<br />

1991.<br />

27


7 Wilhelm<br />

28<br />

Wegener<br />

DIE HÄUSER MARKT 6 UND 7 IN OLDENBURG<br />

Bleistiftzeichnung, 30 x 50 cm, 1873; Leihgabe der Bremer Landesbank


Fotografie 1927<br />

Der Autor dieser Zeichnung, der Amateur<br />

Wilhelm Wegener, dokumentiert in diesem<br />

Blatt in naiver Manier einen Ausschnitt der<br />

Nordseite des Marktplatzes in Oldenburg<br />

mit der 1872 erbauten „Spar- und Leihbank“<br />

und dem Haus Nr. 7, das den Eingang zur<br />

Achternstraße markierte. Die von Ludwig<br />

Klingenberg entworfene „Spar- und Leihbank“<br />

stellt mit ihrer Klinker- und Kunststeinfassade<br />

ein bezeichnendes Frühwerk dieses<br />

Architekten dar. Sie wurde nach einer<br />

stilistisch unpassenden Aufstockung der<br />

fünfziger Jahre 1970 abgebrochen. Eine In-<br />

August Oetken<br />

Die Häuser Markt 5 und 6<br />

7<br />

schriftplatte von 1654 mit Hinweis auf ein im<br />

Hinterhaus befindliches „Steinwerk“ der Familie<br />

Schwechhausen wurde im Treppenhaus<br />

des Neubaus wiedereingesetzt. Die<br />

Fotografie zeigt das Haus um 1927.<br />

Lit. und Quellen: Th. Goerlitz: Die Landeshauptstadt<br />

Oldenburg, Berlin 1927, S. 117; G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong><br />

Häuserbuch 1996; J. Rohlmann: Das<br />

Landeshaus der Provinz Westfalen (von L. Klingenberg),<br />

Magisterarbeit Münster 1998; Zeichnung von<br />

A. Oetken in der Festschrift des Gewerbe- und<br />

Handelsvereins, Oldenburg 1891; Lithographie von<br />

H. Schilking um 1875.<br />

29


8 F.<br />

30<br />

W. Adels<br />

WOHNHAUS MOLTKESTRASSE 19 IN OLDENBURG 1879<br />

Tusche auf Ölpapier 44 x 62 cm; Ansicht M 1:75, Grundriß M 1:100; Nds. Staatsarchiv Oldenburg,<br />

Best. 262-1 K 165


Das in Tusche auf Ölpapier gezeichnete Original<br />

ist oben betitelt „Zeichnung zu einem<br />

Wohnhaus für Herrn Obergerichtsrat Niemöller“.<br />

Es enthält alle Grundrisse und<br />

Schnitte im Maßstab 1:100 sowie die Fassade<br />

im Maßstab 1:75 und den Lageplan<br />

M 1:1000. Das gefaltete Original mit seinen<br />

brüchigen Knickfalten ist mehrfach zerrissen<br />

und wurde für diese Ausstellung restauriert.<br />

Das Haus ist im seitlichen Eingangsbereich<br />

aufgestockt und im Erdgeschoß durch einen<br />

Wintergartenvorbau stark verändert worden.<br />

Obwohl es als Geburtshaus des Philosophen<br />

Karl Jaspers in der Niedersächsischen<br />

Denkmalkartei schon 1977 erfaßt wurde und<br />

von mehr als nur lokaler Bedeutung ist, blieb<br />

es bis heute so gut wie unbekannt; eine Publikation<br />

ist zurzeit in Vorbereitung. Das Gebäude<br />

gehört zu den im Dobbenviertel seltener<br />

vertretenen Halbgiebelhäusern, bei denen<br />

der giebelständige Trakt zu zwei Achsen<br />

zweigeschossig und der traufständige,<br />

gleichfalls zweiachsige Bauteil entweder mit<br />

Drempel oder zweitem Vollgeschoß aufgeführt<br />

ist.<br />

Moltkestraße 19 in Oldenburg<br />

8<br />

Lit.: K. Jaspers / H. Saner (Hrg.): Schicksal und Wille,<br />

München 1967; Niedersächsische Denkmalkartei,<br />

Gemeinde Oldenburg, Hannover 1977 Nr. 812000;<br />

M. Neumann: Stadtplanung und Wohnungsbau in Oldenburg,<br />

Oldenburg 1982; Baudenkmale in Niedersachsen<br />

31, Hameln 1993.<br />

31


9 [Heinrich<br />

32<br />

Schelling]<br />

ENTWURF FÜR EIN RATHAUS IN WILHELMSHAVEN-BANT UM 1890<br />

Nichtausgeführter Wettbewerbsentwurf, Tusche und Aquarell auf Karton 46 x 62 cm; Grundrisse, Ansichten,<br />

Schnitt M 1:100<br />

Für das Rathaus der auf ehemals oldenburgischem<br />

Gebiet liegenden Gemeinde Bant<br />

wurde in den neunziger Jahren ein Architekturwettbewerb<br />

ausgeschrieben, an dem sich<br />

auch Johann Diedrich und Heinrich Schelling<br />

(Vater und Sohn) mit einem Entwurf unter<br />

dem Motto „Ein Recht eine Wahrheit“ beteiligten.<br />

Die Zeichnung gibt ein dreige-<br />

schossiges Gebäude in historisierenden<br />

Formen mit dem für ein Rathaus damals unverzichtbaren<br />

Turm wieder. Der Erste Preis<br />

und die Ausführung wurden einem anderen<br />

Architekten zuerkannt. Das danach am<br />

15. Oktober 1895 an der Ecke Bordum-/<br />

Marktstraße fertiggestellte Gebäude wurde<br />

im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört.


Grundgriß Obergeschoß<br />

Lit.: Plan der Stadt Wilhelmshaven und der oldenburgischen<br />

Vororte Bant, Heppens und Neuende 1899;<br />

9<br />

W. Brune (Hrg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon, Wilhelmshaven<br />

1986, Stichwort „Banter Rathaus“.<br />

33


10<br />

34<br />

[?] Kühn<br />

WARTEHALLE FÜR DIE BAHNHÖFE OHMSTEDE UND LOY 1895<br />

Blaupause 57 x 76 cm, hier als Umkehrung; Schnitt und Ansicht M 1:10


Der Bahnhof Großenmeer um 1980<br />

Die für die „Oldenburgische Staatseisenbahn“<br />

an der 1896 eröffneten Strecke Oldenburg-Brake<br />

erbauten Bahnhöfe gehen<br />

zumeist auf Entwürfe des „Königlichen<br />

Regierungsbaumeisters“ Kühn zurück und<br />

waren stilistisch einem norddeutschen Historismus,<br />

mit Ziegel- oder Klinkerverblendung<br />

und einem flachgeneigten Schieferdach,<br />

verpflichtet. Die hier wiedergegebene<br />

Wartehalle mit ihrer hölzernen Brüstung und<br />

dem durch Sprossen unterteilten Glaswandabschluß<br />

läßt sich formal noch auf die<br />

Schwarzwald- und Schweizerhausmanier<br />

10<br />

der achtziger Jahre zurückführen und wurde<br />

dem bestehenden Bahnhof nachträglich angefügt.<br />

Die Bahnhöfe Loy und Ohmstede<br />

wurden Ende der siebziger Jahre abgebrochen,<br />

lediglich der von Großenmeer mit seinem<br />

holzverkleideten Obergeschoß blieb<br />

erhalten, da er für private Zwecke genutzt<br />

werden konnte.<br />

Lit.: G. A. Breymann: Allgemeine Baukonstruktionslehre<br />

Bd. II, Leipzig 1885; E. Berg/L. Meyer/U. Steitz:<br />

Moderne Zeiten - Industrie und Arbeiterkultur in Oldenburg,<br />

Oldenburg 1989.<br />

35


11<br />

36<br />

A. & C. Westerholt [und A. Baum]<br />

VOGELSCHAU DER OLDENBURGISCHEN GLASHÜTTE UM 1895<br />

Tusche und Aquarell auf Karton 40 x 60,5 cm<br />

Die vermutlich von A. Baum gezeichnete<br />

Ansicht der Glashütte gibt die Gesamtanlage<br />

als Vogelschau von Südwesten mit dem<br />

Hafenbecken, mit fünf Ofenhäusern und der<br />

Heizzentrale wieder. Vor dem Ersten Weltkrieg<br />

hatte die 1845 gegründete Fabrik, die<br />

in der dargestellten Form bis zum Jahr 1957<br />

bestand, mit sechs Glasschmelzöfen ihre<br />

größte Ausdehnung erreicht. Sie besaß<br />

schon um die Jahrhundertwende einen eigenen<br />

Hafen mit einer Kailänge von zweihundert<br />

Meter und hochseetüchtige Schiffe,<br />

welche die produzierten Flaschen bis nach<br />

Übersee transportierten. Die historische Fotografie<br />

gibt die Glashütte mit dem Hafenbecken<br />

in einer Aufnahme von 1908 wieder.


Unbekannter Fotograf<br />

11<br />

VOGELSCHAU DER OLDENBURGISCHEN GLASHÜTTE 1908<br />

Lit.: NWZ (Hrg.): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm II, Oldenburg<br />

1977; E. Berg/L. Meyer/U. Steitz: Moderne Zeiten<br />

- Industrie- und Arbeiterkultur in Oldenburg, Oldenburg<br />

1989.<br />

37


12<br />

38<br />

[Paul Zimmer] [und Johann Diedrich Schelling?]<br />

GESCHÄFTSHAUS LANGE STRASSE 53 IN OLDENBURG 1895<br />

Blaupause 62 x 43 cm, hier als Umkehrung; Ansicht von der Langen Strasse M 1:50


GESCHÄFTSHAUS LANGE STRASSE 53 IN OLDENBURG 12<br />

Aufnahme um 1900 Aufnahme um 1980<br />

Der Entwurf von Zimmer repräsentiert ein<br />

typisches Wohn- und Geschäftshaus der<br />

neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts,<br />

wie es im Stadtkern noch heute mehrfach zu<br />

finden ist. Mit seiner Ziegelverblendung und<br />

dem üppigen bauplastischen Dekor an Fenstern,<br />

Türen und Gesimsen zeigt es den Historismus<br />

auf seinem Höhepunkt und steht<br />

stilistisch der damals vorbildhaften „norddeutsch-niederländischen“<br />

Renaissance<br />

nahe. Wegen seiner „Point de vue“-Wirkung<br />

in der Achse der Langen Straße und an der<br />

Ecke zur Bergstraße erhielt das dreigeschossige<br />

Haus über dem Eckeingang einen<br />

auf Konsolen auskragenden dreigeschossigen<br />

Turmerker mit spitzem Turm-<br />

helm, der nach 1945 entfernt und durch ein<br />

banales Zeltdach ersetzt wurde. Die städtebaulich<br />

und stilistisch vergleichbaren Geschäftshäuser<br />

Lange Strasse 61/Ecke Gaststraße<br />

und Achternstraße 31/Ecke Ritterstraße<br />

besaßen ursprünglich ähnliche<br />

Erkertürme, die beseitigt oder verstümmelt<br />

wurden. Dagegen wurde der Eckturm des<br />

Hauses Haarenstraße 56 im Zuge denkmalpflegerischer<br />

Maßnahmen 1998 wieder mit<br />

einer zwiebelförmigen Haube versehen.<br />

Lit.: Baudenkmale in Niedersachsen 31, Hameln<br />

1993; G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch, Oldenburg<br />

1996.<br />

39


13<br />

40<br />

Heinrich Schelling<br />

ENTWURF EINES WOHNHAUSES 1896<br />

Tusche auf Karton 194 x 96 cm; Ansicht M 1:20,<br />

rechts unten signiert: H. Schelling


Speisezimmer aus einem Möbelkatalog um 1890<br />

Diese Fassade mit ihren Bossenquadern<br />

kann als exemplarisch für die plastische<br />

Neorenaissance der neunziger Jahre des<br />

19. Jahrhunderts gelten. Die aus dem Nachlaß<br />

der Firma Schelling in Oldenburg stammende<br />

Zeichnung befand sich in einer<br />

Papprolle, die an Heinrich Schelling adressiert<br />

und von der Technischen Hochschule<br />

Hannover an den Architekten zurückgeschickt<br />

worden war. Sie war, wie zwei weitere<br />

aquarellierte Entwürfe aus dem Jahr<br />

1893, Voraussetzung für die in den neun-<br />

13<br />

ziger Jahren erfolgte Zulassung von Schelling<br />

als Gasthörer an der Technischen Hochschule<br />

in Hannover. Die obige Abbildung<br />

aus einem „Möbelmusterbuch“ vermittelt einen<br />

Eindruck von der Möblierung der Räume<br />

eines städtischen Wohnhauses um<br />

1890.<br />

Lit.: Baudenkmale in Niedersachsen 31, Hameln<br />

1993; Fr. Schelling: Kurzbiographien von J. D., H. u. D.<br />

Schelling, Manuskript 1974, i.d. Oldenburgischen<br />

Landschaft, Oldenburg.<br />

41


14<br />

Blaupause 63 x 84 cm; Ansicht und Querschnitt M 1:100<br />

42<br />

[Johann] Koopmann<br />

LOKOMOTIVSCHUPPEN IN OLDENBURG 1897


Aufnahme um 1898<br />

Bis zum Jahr 1897 war das Schienennetz<br />

der „oldenburgischen Staatsbahn” so stark<br />

ausgebaut worden, daß neben dem vor der<br />

Drehscheibe befindlichen halbkreisförmigen<br />

Schuppen eine weitere Halle mit Abstellmöglichkeit<br />

für 30 Lokomotiven geschaffen<br />

werden mußte. Die parallel nebeneinander<br />

liegenden Hallen mit einer Spannweite von<br />

je 16 und 19 Meter besaßen genietete Stahlfachwerkbinder<br />

mit Satteldächern und zentralen<br />

Laternen. Die Blaupause trägt die<br />

Überschrift „Rechteckiger Locomotivschuppen<br />

mit 30 Ständen”, sie ist links oben bezeichnet<br />

„Oldenburgische Staatsbahn. Cen-<br />

14<br />

tralbahnhof Oldenburg“ sowie rechts unten<br />

„Oldenburg den 2. September 1897 Technisches<br />

Büro gez. Koopmann“. Die Fotografie<br />

zeigt die östliche Traufseite der im Bau befindlichen<br />

Halle mit den Einfahrtsöffnungen<br />

für Lokomotiven.<br />

Lit.: Die Großherzoglich oldenburgischen Staatseisenbahnen<br />

(1867-1917), Oldenburg 1917; E. Berg/<br />

L. Meyer/U. Steitz: Moderne Zeiten - Industrie- und<br />

Arbeiterkultur in Oldenburg, Oldenburg 1989; H. J.<br />

Gaida: Dampf zwischen Weser und Ems. Geschichte<br />

der Grhzl. oldenburgischen Eisenbahn, Stuttgart<br />

1979.<br />

43


15<br />

44<br />

[Friedrich Adler]<br />

DIE CHRISTUSKIRCHE IN WILHELMSHAVEN 1897<br />

Tusche auf Karton 77 x 46 cm;<br />

Fassade und Grundriß M 1:100


15<br />

[Friedrich Adler]<br />

DIE CHRISTUSKIRCHE IN WILHELMSHAVEN 1897<br />

Die in neoromanischen Formen gestaltete<br />

Christuskirche wurde 1897 bis 1901 nach<br />

einem Entwurf des Berliner Architekten<br />

Friedrich Adler (s.a. Nr. 19) an der städtebaulich<br />

repräsentativsten Straßenachse Wilhelmshavens,<br />

der Adalbertstraße, aus Ziegeln<br />

errichtet. Sie war eine typisch protestantische<br />

Emporenkirche mit drei Schiffen<br />

und einem polygonalen Chor. Nach ihrer<br />

Zerstörung 1944 wurden die noch vorhandenen<br />

Umfassungsmauern vorschnell abgetragen.<br />

Lediglich ein Sandsteinmedaillon<br />

mit einem Christusrelief blieb erhalten und<br />

wurde über dem Westportal der ebenfalls<br />

von Adler entworfenen Elisabethkirche, der<br />

heutigen Christus-Garnisonkirche, wieder<br />

eingebaut. Bei der links wiedergegebenen<br />

Fassade handelt es sich um den Entwurf<br />

Nr. 6, der ausgeführt wurde.<br />

Lit.: W. Brune (Hrg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon,<br />

Wilhelmshaven 1986, Stichwort „Christuskirche”;<br />

R. Beckershaus: Der Architekt Friedrich Adler und seine<br />

Garnisonkirche, Typoskript Wilhelmshaven 1994;<br />

K. Asche (Hrg.): Wilhelmshaven - Kultur und Geschichte<br />

am Jadebusen, Oldenburg 1994.<br />

45


16<br />

46<br />

Adolf Rauchheld<br />

ENTWURF DER „ERSPARUNGSKASSE“ ZU OLDENBURG 1898<br />

Xerokopien DIN A3; Ansicht Eingang, M 1:100; (Nds. Staatsarchiv<br />

Oldenburg, Best. 298, A 738)


Ansicht vom Markt<br />

Adolf Rauchheld (1868-1932) entfaltete um<br />

die Jahrhundertwende und in den zwanziger<br />

Jahren eine vielseitige Tätigkeit als Architekt<br />

und staatlicher Denkmalpfleger. Er war nicht<br />

nur Mitarbeiter an dem mehrbändigen Werk<br />

der „Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums<br />

Oldenburg“, er schuf auch ein Verzeichnis<br />

der Kirchenglocken für Oldenburg<br />

und Ostfriesland mit Zeichnungen historischer<br />

Glocken sowie einen Atlas der bäuerlichen<br />

Hausmarken des Landes Oldenburg.<br />

Der hier wiedergegebene Entwurf, der über<br />

16<br />

dem Eckeingang einen neugotischen Dachreiter<br />

mit Kuppel und Laterne vorsah, wurde<br />

nicht angenommen. Stattdessen kam eine<br />

Neorenaissancefassade mit Ziegelmauerwerk<br />

und einem Sandsteinportal zur Ausführung,<br />

die ihrerseits in den dreißiger Jahren<br />

einem Putzbau geopfert wurde und die nur<br />

in Fotografien überliefert ist.<br />

Lit.: Th. Goerlitz. (Bearb.): Die Landeshauptstadt<br />

Oldenburg, Berlin 1927; H. Friedl / W. Günther (Hrg.):<br />

Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes<br />

Oldenburg, Oldenburg 1992, Stichwort „Rauchheld”.<br />

47


17<br />

48<br />

A. & C. Westerholt<br />

DAS „FELDSCHLÖSSCHEN“ IN OLDENBURG-WECHLOY 1899<br />

Bleistift und Aquarell auf Karton 48 x 66 und 68 x 44 cm; Grundrisse Ansicht, Schnitt, Balkenlage M 1:100,<br />

Eingangstor M 1:10<br />

Die von der Brauerei Johann Diedrich Ehlers<br />

in Wechloy 1899/1900 errichtete Gaststätte<br />

„Feldschlößchen“ war vor und nach dem Ersten<br />

Weltkrieg eines der bekanntesten vorstädtischen<br />

Bier- und Ausflugslokale. Die<br />

ausgedehnte, mit einer Veranda, mit Billardräumen<br />

und Pferdestall ausgestattete Anlage<br />

firmierte in den zwanziger Jahren unter<br />

dem Namen „Haus Wittekind“ und wurde in<br />

den dreißiger Jahren von dem Gastwirt Daniel<br />

Denker übernommen, der das Unternehmen<br />

bis Mitte der siebziger Jahre führte.<br />

Zur Zeit befindet sich in dem Gebäude, das<br />

1999 einhundert Jahre alt wird, das Brauhaus<br />

„Zum Hengelbräu“, das dort ein Restaurant<br />

und einen Ausschank von hausgemachten<br />

Bieren betreibt.<br />

Lit.: Th. Goerlitz: Die Landeshauptstadt Oldenburg,<br />

Berlin 1927, Annoncenanhang; K. Asche: Wirtschaften,<br />

Gasthäuser und Ausflugslokale im Weser-Ems-<br />

Gebiet, in: Jubiläumsschrift „Fachhochschule Oldenburg<br />

1877-1977“, Oldenburg 1977.


Entwurf Eingangstor<br />

Zustand um 1975<br />

17<br />

49


18<br />

50<br />

A. & C. Westerholt und A. Baum<br />

DIE WOHNHÄUSER ULMENSTRASSE 11/13 IN OLDENBURG<br />

Tusche und Aquarell auf Karton 63 x 92 cm, Grundrisse, Ansichten, Schnitte M 1:100


Aufnahme 1980<br />

Die beiden von dem Zeichner A. Baum für<br />

die Osternburger Firma A. & C. Westerholt<br />

entworfenen, spiegelbildlich identischen<br />

Wohnhäuser, die um 1900 errichtet wurden,<br />

können als späte Vertreter der Neorenaissance<br />

in Oldenburg gelten. Die zweigeschossigen<br />

verputzten Gebäude sind mit ihren<br />

Souterrains und Seitenrisaliten den<br />

Häusern des Dobbenviertels verwandt und<br />

für die vorstädtische Ulmenstraße eher untypisch;<br />

ihre Bauherren waren hohe Beamte<br />

und Offiziere der benachbarten Militärverwaltung.<br />

Ein Vergleich von Entwurf und Fotografie<br />

von 1980 illustriert die Veränderun-<br />

18<br />

gen, von denen insbesondere die beiden<br />

Giebel mit ihrem plastischen Dekor betroffen<br />

sind. Sie wurden begradigt und verstümmelt.<br />

Die Glockengiebel und Kugelaufsätze führten<br />

die lokale Renaissance-Tradition bis in<br />

das 20. Jahrhundert fort, wofür das abgebrochene<br />

Graf-Christopher-Haus von 1552 (s.a.<br />

Nr. 1) und die Hofapotheke von 1677 den<br />

Beweis liefern.<br />

Lit.: Baudenkmale in Niedersachsen 31, Hameln 1993<br />

S. 233f.<br />

51


19<br />

52<br />

[?] Rohne<br />

ENTWÜRFE FÜR EINEN ORGELPROSPEKT DER CHRISTUSKIRCHE IN<br />

WILHELMSHAVEN 1900<br />

Bleistift auf Transparentpapier 87 x 39 cm, Ansichten<br />

M 1:10<br />

Für die von dem Berliner Architekten Friedrich<br />

Adler in den Jahren 1897 bis 1901 geschaffene<br />

evangelische Christuskirche (vgl.<br />

Nr. 15) entwarf der preußische Regierungsbaumeister<br />

Rohne zwei Orgelprospekte. Da<br />

keine zeitgenössische Fotografie der 1944<br />

zerstörten Orgel vorliegt, ist nicht bekannt,<br />

welcher der beiden Entwürfe ausgeführt<br />

wurde. Beide Prospekte waren in ihren neoromanischen<br />

Formen dem Stil des aus Zie-<br />

geln errichteten Kirchenbaus angeglichen<br />

und standen mit ihren hohen Pedalpfeifen<br />

und dem zentralen Kreuz vor dem großen<br />

Rundbogen der Turmloge. Die Entwürfe sind<br />

unten rechts bezeichnet: „Rohne, 2. 1. 1900“;<br />

das Blatt ist oben links stark beschädigt.<br />

Lit. : Siehe Nr. 15


DIE CHRISTUSKIRCHE IN WILHELMSHAVEN UM 1901/1902 19<br />

Die Christuskirche von Südwesten<br />

53


20<br />

54<br />

Heinrich Schelling<br />

WOHNHAUS KASTANIENALLEE 38 IN OLDENBURG 1903<br />

Tusche und Aquarell auf Karton<br />

51 x 72 cm; Grundrisse, Ansicht, Schnitt,<br />

Sparrenlage M 1:100


Das für den Kapitän Biet entworfene Haus<br />

besitzt eine Frontbreite von fünf Achsen,<br />

zwei Vollgeschosse mit Souterrain, einen<br />

stark vortretenden Seitenrisalit und ein Mansarddach.<br />

Es stellt sich äußerlich historisierend<br />

mit einer gelblichen Ziegelverblendung<br />

gotisierenden Details in Form von Fialen<br />

und Kreuzblumen dar. Das Schiffsrelief im<br />

20<br />

Giebel links gibt einen Hinweis auf den Beruf<br />

des Hausherrn. Über dem Eingang<br />

rechts in einer historisierenden Bekrönung<br />

das Jahr der Fertigstellung: „Anno 1904“.<br />

Lit.: Baudenkmale in Niedersachsen 31, Hameln<br />

1993.<br />

55


21 Anonym<br />

FIRMENBRIEFKÖPFE MIT VOGELSCHAUEN, 1892, 1896, 1904<br />

56


Lithographien auf Briefbogen 28,5 x 22 cm<br />

Die abgebildeten Briefköpfe präsentieren<br />

perspektivische Ansichten von Sägewerken<br />

und Lagerhallen aus der Luft, zumeist in Verbindung<br />

mit einem Flußhafen. Der Briefkopf<br />

für das Holzgeschäft Christian Külken in<br />

Bremerhaven-Geestemünde vereint drei<br />

Ansichten des „Dampfsägewerks“, zwei von<br />

der Wasser und eine von der Landseite, zu<br />

einer minutiösen Gesamtschau, in der auch<br />

die logistischen Medien des Straßen-, Eisenbahn-<br />

und Schiffsverkehrs und die auf<br />

Industrieausstellungen errungenen Preismedaillen<br />

nicht fehlen. Der zweite der Firma<br />

Finke und Bünemann in Bremen gibt ein imponierendes<br />

Panorama der Werksanlagen<br />

am Bremer Holzhafen wieder, mit Schiffen,<br />

21<br />

Baggern und Schleppzügen auf der Weser<br />

sowie mit einem Blick auf die Packhäuser<br />

und die Altstadt am Horizont. Die Urheber<br />

der Zeichnungen sind unbekannt, und die<br />

Briefköpfe tragen bis auf einen, der bei Edler<br />

& Krische in Hannover gedruckt wurde, keinen<br />

Druckvermerk.<br />

Lit.: IHK Münster/Dortmund/Bochum (Hrg.): Kataloge<br />

„Fabrik im Ornament“, 3 Bände, Dortmund 1980/83;<br />

A. Föhl: Fabriken aus der Luft, Vogelschau-Ansichten<br />

auf Geschäftsdrucksachen, DAIDALOS 11, Berlin<br />

1984; K. Asche: Die Ziegelei als Fabriktypus auf Briefköpfen<br />

um 1900, in: Festschrift Marian Arszynski,<br />

Torun/Thorn 1999.<br />

57


22<br />

Das von dem Architekten Adolf Rauchheld<br />

entworfene Weinrestaurant, das unmittelbar<br />

neben der von Peter Behrens geschaffenen<br />

Kunsthalle lag, war eines der markantesten<br />

Gebäude der <strong>Oldenburger</strong> Landesausstellung.<br />

Unter dem Eindruck der Bauten auf der<br />

Darmstädter Mathildenhöhe entwickelte<br />

Rauchheld hier einen eigenständigen, konzessionslosen<br />

Jugendstil ohne historisie-<br />

58<br />

[Adolf Rauchheld]<br />

WEINRESTAURANT DER OLDENBURGER LANDESAUSSTELLUNG 1905<br />

Tusche und Aquarell auf Transparentpapier 37 x 55,2 cm; Ansichten und Schnitte M 1:100<br />

rende oder „bodenständige“ Anspielungen.<br />

Durch flachgeneigte Dächer und einen kubischen<br />

Vorbau im Osten stellt sich der kleine<br />

Bau zugleich japanisierend und sezessionistisch<br />

dar, er spiegelt sowohl die Einflüsse<br />

von Olbrich und Hoffmann wie den der flachgedeckten<br />

Seitenpavillons der Kunsthalle<br />

von Behrens (s.a. Nr. 23).


Das Weinrestaurant von Nordwesten nach einer zeitgenössischen Postkarte<br />

Lit.: K. Schaefer: Die Architektur der Ausstellung in:<br />

Festschrift Landesausstellung, Oldenburg 1905;<br />

22<br />

K. Asche: Peter Behrens und die <strong>Oldenburger</strong> Ausstellung<br />

1905, Berlin 1992.<br />

59


23<br />

60<br />

Peter Behrens<br />

OLDENBURGER LANDESAUSSTELLUNG 1905 - LAGEPLAN<br />

Skulpturengarten<br />

Kunsthalle<br />

Musikpavillon<br />

Festplatz<br />

Tusche auf Lichtpause 57 x 47 cm; Lageplan mit Großraster M 1:200


Peter Behrens<br />

23<br />

DIE KUNSTHALLE DER LANDESAUSSTELLUNG 1905<br />

Die Kunsthalle vor der Baumkulisse des „Everstenholz“<br />

Der Architekt Peter Behrens ist in erster Linie<br />

durch die Turbinenhalle, die er für die<br />

AEG in Berlin schuf, berühmt geworden.<br />

Behrens legte allen Gebäuden, die er in Oldenburg<br />

für die Landesausstellung entwarf,<br />

konsequente Proportionsregeln und ein<br />

übergeordnetes Planungsraster zugrunde.<br />

Alle Öffnungen und Unterteilungen der Fassaden,<br />

alle Gegenstände wie Kandelaber<br />

und Gartenbänke fügten sich einem verbindlichen<br />

Großraster, dessen Seiten 4,62 x<br />

4,62 Meter maßen, ein. Mit der Erfindung<br />

und Anwendung des Rasters in Lageplänen,<br />

Grund- und Aufrissen legte Behrens den<br />

Grundstein für das wohl wichtigste Ent-<br />

wurfsprinzip des 20. Jahrhunderts. Zur ausgeführten<br />

Anlage vgl. auch das Großfoto<br />

und die rekonstruierte Gartenbank von<br />

Behrens. Der Nachbau der Bank wurde<br />

durch eine großzügige Spende von Dr. G.A.<br />

Asche aus Hope B.C., Kanada, ermöglicht.<br />

Für das Jahr 2005 ist eine Rekonstruktion<br />

der Kunsthalle und eine Wiederholung der<br />

Kunstausstellung von 1905 in Oldenburg geplant.<br />

Lit.: K. Schaefer: Die Architektur der Ausstellung, in:<br />

Festschrift Landesausstellung, Oldenburg 1905;<br />

F. Hoeber: Peter Behrens, München 1913; K. Asche:<br />

Peter Behrens und die <strong>Oldenburger</strong> Ausstellung 1905,<br />

Berlin 1992.<br />

61


24<br />

62<br />

[Heinrich] Flügel<br />

SÄNGEREMPORE DER ST. PETERKIRCHE IN OLDENBURG 1907<br />

Blaupause 69 x 90 cm; Vorder- und Seitenansicht M 1:10


Die von Xaver Lütz aus Osnabrück geplante<br />

und ausgeführte neugotische St. Peterkirche<br />

in Oldenburg erhielt 1907 eine Sänger-<br />

und Orgelempore nach einem Entwurf<br />

von Heinrich Flügel aus Bremen. Die in<br />

braunem Eichenholz ausgeführte Empore<br />

mit ihrer geschnitzten Brüstung, ihrem gotisierenden<br />

Maßwerk und den Skulpturen an<br />

den Ecken kann sich in der dreischiffigen<br />

Hallenkirche nicht voll entfalten: die Rundsäulen<br />

des Mittelschiffs beschneiden den<br />

Blick auf die Gesamtheit der Empore, die<br />

gleichwohl so geräumig angelegt ist, daß sie<br />

die vor einigen Jahren installierte Orgel mühelos<br />

aufnehmen konnte. Der Entwerfer<br />

24<br />

Heinrich Flügel (1839-1916) studierte Architektur<br />

an der Königlich Polytechnischen<br />

Schule in Hannover, war ab 1874 Bauinspektor<br />

bei der Hochbaudeputation in Bremen<br />

und seit dem Ende der neunziger Jahre<br />

selbständiger Architekt in dieser Stadt. Das<br />

Gebälk unter der Brüstung trägt die Inschrift:<br />

„Gloria in excelsis Deo.“<br />

Lit.: Kath. Kirchengemeinde St. Peter (Hrg.): Faltprospekt<br />

„Pfarrkirche St. Peter“, Oldenburg 1992; Baudenkmale<br />

in Niedersachsen 31, Hameln 1993; G. u. M.<br />

Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland - Architektur<br />

und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850-<br />

1900, Hannover 1998.<br />

63


25<br />

64<br />

Peter Behrens<br />

PROJEKT FÜR EIN BISMARCK-DENKMAL 1908<br />

Farbkopie des Entwurfs von 1908 DIN A3<br />

Aufgrund seiner Arbeiten für die Oldenburgische<br />

Landesausstellung 1905 erhielt Behrens<br />

1908 vom Delmenhorster „Bismarck-<br />

Denkmalverein“ den Auftrag, für den Bookholzberg<br />

ein Bismarck-Denkmal zu entwerfen.<br />

Das Projekt wurde wegen zu hoher Kosten<br />

mehrfach modifiziert und schließlich im<br />

Ersten Weltkrieg ganz aufgegeben. Der<br />

Fund eines Protokollheftes des Denkmalvereins<br />

in den siebziger Jahren ermöglichte<br />

aufgrund exakter Beschreibungen die Rekonstruktion<br />

der zweiten Fassung von 1914.<br />

Die Reproduktion oben gibt den ersten Entwurf<br />

von 1908 wieder.


Rekonstruktion des Entwurfs von 1914; Aquarell und Deckweiß auf Lichtpause 22 x 43 cm<br />

Lit.: F. Hoeber: Peter Behrens, München 1913;<br />

K. Asche: Peter Behrens und die <strong>Oldenburger</strong> Aus-<br />

25<br />

stellung 1905, Berlin 1992; M. Löhr: Rezension in der<br />

FAZ Frankfurt Nr. 34/1993.<br />

65


26<br />

66<br />

Unbekannter Fotograf<br />

DAS STAU- UND BAHNHOFSVIERTEL IN OLDENBURG 1908<br />

Aufnahme vom Hauptturm der Lambertikirche 1908; Bild von Bild-Vergrösserung nach Platten-Abzug<br />

10 x 15 cm<br />

Die Fotografie ist mit einer Plattenkamera<br />

von der obersten der damals noch vorhandenen<br />

Turmluken in der Spitze des Hauptturms<br />

der Lambertikirche aufgenommen<br />

worden. Links am Bildrand ist die Gruppe<br />

der Häuser Stau 1 bis 5 mit dem noch vorhandenen<br />

Packhaus in der Mitte (Staatshochbauamt<br />

Stau 3) zu erkennen. Den Mittelgrund<br />

beherrscht der 1902 fertiggestellte<br />

Gebäudekomplex der Hauptpost, die damalige<br />

Oberpostdirektion, davor erscheint das<br />

Graf-Christopher-Haus von 1552 mit seinen<br />

beiden geschwungenen Giebeln. Vom<br />

Dachfirst der Hauptpost bis zur rechten oberen<br />

Bildecke erstreckten sich der als „Stau”<br />

bezeichnete Hafen und die Hunte mit einigen<br />

an der Kaje ankernden Fluß- und<br />

Küstenseglern, und das markante zweigeschossige<br />

Haus an der Ecke zur Straße<br />

Stau und Kaiserstraße beherbergt heute die<br />

Gaststätte „Der Schwan“. Unmittelbar darüber<br />

erscheint an der Straßenbiegung das<br />

Satteldach der großen Fachwerkscheune<br />

am Stau, die in den achtziger Jahren einem<br />

Neubau weichen mußte, und ganz links am<br />

Horizont erkennt man bei genauer Betrachtung<br />

zwei Giebel des 1877/79 von Conrad<br />

Wilhelm Hase geschaffenen neugotischen<br />

ersten Bahnhofs.


Cord Asche<br />

26<br />

DAS STAU- UND BAHNHOFSVIERTEL IN OLDENBURG 1989<br />

Aufnahme vom Hauptturm der Lambertikirche 1989<br />

Die Vogelschau von 1989 dokumentiert die<br />

Veränderungen im Verkauf von 80 Jahren<br />

anhand markanter Bauwerke, insbesondere<br />

durch das Kaufhaus Horten im Vordergrund<br />

und das Volkswohlbund-Haus links. Der<br />

Turm des Postgebäudes beweist die Identität<br />

der Aufnahmestandpunkte.<br />

Lit.: NWZ (Hrg.): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm I und II, Oldenburg<br />

1976/77; Baudenkmale in Niedersachsen 31,<br />

Hameln 1993.<br />

67


27<br />

68<br />

Albert Köhler und Ernst Schmitt<br />

EMPFANGSGEBÄUDE DES BAHNHOFS OCHOLT 1908<br />

Schwarzweißpause 52 x 72,5 cm;<br />

Nord und Westansicht M 1:50, Lageplan M 1:1000


Aufnahme 1976<br />

Die Hochbauten des Bahnhofs Ocholt wurden<br />

seit 1908 nach Entwürfen des „Eisenbahnarchitekten“<br />

Albert Köhler in Bockhorner<br />

Klinkern ausgeführt, die technische Oberleitung<br />

und die Planung der Gleisanlagen lagen<br />

in den Händen des Oberbaurats<br />

Schmitt. Das Relief über dem Haupteingang,<br />

das neben dem oldenburgischen<br />

Wappen und den geflügelten Rädern zwei<br />

allegorische Figuren mit Sensenattribut aufweist,<br />

kam in dieser Form nicht zur Ausführung;<br />

an seine Stelle trat eine weniger aufwendige<br />

Dekoration mit pflanzlichen Jugendstilmotiven.<br />

27<br />

Ende der siebziger Jahre wurden das Empfangsgebäude<br />

und die Schutzdächer der<br />

Bahnsteige im Zuge der Rationalisierung<br />

der Deutschen Bundesbahn abgebrochen.<br />

Lit. : Offizieller Katalog der Deutschen Werkbundausstellung,<br />

Köln 1914, Bahnhofsentwürfe im Bremen-<strong>Oldenburger</strong>-Haus;<br />

P. Schlodtmann: Nachruf Ernst<br />

Schmitt, Nachrichten für Stadt und Land (Oldenburg)<br />

v. 19.11.1931; K. Asche: Denkmalliste der Gemeinde<br />

Westerstede 1977.<br />

69


28<br />

70<br />

Heinrich Schelling<br />

GESCHÄFTSHAUS LANGE STRASSE 91 IN OLDENBURG 1910<br />

Sepiapause 52 x 57 cm; Ansichten und Schnitt M 1:100


Aufnahme um 1914<br />

Bei dem Umbau des Teppich- und Dekorationsgeschäftes<br />

für Max Ullmann an der<br />

Lange Straße/Ecke Heiligengeistwall handelte<br />

es sich um die Aufstockung eines bestehenden<br />

Hauses, wie aus dem Schnitt ersichtlich<br />

ist. Die Form der Fenster ist offensichtlich<br />

von Alfred Messels Berliner Warenhäusern<br />

beeinflußt. Den Eingang an der<br />

Ecke zierte eine preziosenhafte Jugendstilumrahmung<br />

mit einem Balkon darüber. Das<br />

Gebäude ist im Erdgeschoß völlig umgebaut<br />

28<br />

und im Inneren durch den Einbau einer neuen<br />

Treppe und eines Fahrstuhls stark verändert.<br />

Das Geschäft wurde 1836 von dem<br />

Kaufmann Gerhard Schauenburg am Markt<br />

gegründet und seit der Jahrhundertwende<br />

von Max Ullmann weitergeführt.<br />

Lit.: Jubiläumsschrift „150 Jahre Ullmann“, Oldenburg<br />

1986; Baudenkmale in Niedersachsen, Hameln 1993;<br />

G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch, Oldenburg<br />

1996.<br />

71


29<br />

72<br />

Heinrich Schelling<br />

PERSPEKTIVISCHE ANSICHT DES TEXTILKAUFHAUSES<br />

A. G. GEHRELS IN OLDENBURG 1912<br />

Aquarell auf Karton 56 x 86 cm<br />

Die Perspektive verdeutlicht den ursprünglich<br />

geplanten Umfang des Kaufhauses<br />

Gehrels an der Staustraße/Ecke Achternstraße,<br />

das in dieser Form nicht ausgeführt<br />

wurde. Trotz seiner Verkürzung um sechs<br />

Achsen an der Achternstraße und um drei<br />

an der Staustraße war das aus Stahlbeton<br />

errichtete Gebäude mit seiner Kunststeinfassade<br />

um die Jahrhundertwende das<br />

größte Textilkaufhaus in Oldenburg. Als Vorbild<br />

kann das von Alfred Messel 1904 fertig-<br />

gestellte Kaufhaus Wertheim in Berlin gelten.<br />

Der Abbruch des Hauses Gehrels erfolgte<br />

1964/65. An seine Stelle trat das Kaufhaus<br />

Neckermann, heute Hennes und Mauritz.<br />

Lit.: Fr. Schelling: Kurzbiographien von J. D., H. u. D.<br />

Schelling, Manuskript 1974, i. d. Old. Landschaft Oldenburg;<br />

NWZ Oldenburg (Hrg.): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm<br />

I, 1976; K. Asche: Jugendstil in Oldenburg I, Oldenburg<br />

1985.


Aufnahme um 1950<br />

29<br />

73


30<br />

74<br />

Stadtbauamt Emden<br />

DIE HÄUSER AM RATSDELFT IN EMDEN 1914<br />

Lichtpause 66,5 x 112,5 cm; Fassaden-Abwicklung und Neuplanung M 1:100<br />

Die von den technischen Angestellten<br />

Wenke und Schwoon 1914 gezeichnete Abwicklung<br />

dokumentiert unten die Rückseite<br />

der Häuser an der Faldernstraße vom Ratsdelft<br />

aus gesehen und gibt oben die geplante<br />

Neugestaltung wieder. Sie kam in dieser<br />

Form nicht zur Ausführung. Die Schönheit<br />

dieses Ensembles, das links mit dem kleinen<br />

Walmdachgebäude der Wache von<br />

1692 beginnt, resultiert aus dem einheitlichen<br />

Maßstab und der Giebelstellung der<br />

Häuser. Die gesamte Häuserreihe wurde<br />

1944 zerstört. Die fotografischen Abbildungen<br />

geben den Ratsdelft mit dem Rathaus<br />

sowie zwei Packhäuser am Ende der<br />

Westerbutvenne in frühen Agfacolor-Aufnahmen<br />

aus dem Jahr 1943 wieder.


Die Packhäuser an der Westerbutvenne Der Ratsdelft 1943<br />

Lit.: H. Siebern: Stadt Emden, Hannover 1927;<br />

K. Asche: Ein Brennpunkt ostfriesischer Geschichte,<br />

in: Ostfriesland Magazin 12, 1996, S. 34ff.<br />

30<br />

75


31<br />

Die von Heinrich Früstück entworfene Oldenburgische<br />

Landesbank, der 1914 das<br />

von Ludwig Klingenberg geschaffene Museumsgebäude<br />

des Kunstgewerbevereins<br />

weichen mußte, steht mit ihren Quadern und<br />

Halbsäulen in der Tradition des Neoklassizismus<br />

der Jahrhundertwende. Sie hat in der<br />

drei Jahre früheren, von Peter Behrens entworfenen<br />

deutschen Botschaft zu St. Petersburg<br />

eine bemerkenswerte stilistische Parallele<br />

und ist bezeichnend für die offizielle Architektur<br />

des späten deutschen Kaiserreichs.<br />

Die Blaupause gibt die Hauptfassade an der<br />

Gottorpstraße mit den Eingängen wieder<br />

76<br />

Heinrich Früstück<br />

OLDENBURGISCHE LANDESBANK 1914<br />

Blaupause 48 x 73 cm; Ansicht Gottorpstraße M 1:100<br />

(siehe Foto rechts). Das Gebäude ist im wesentlichen<br />

unverändert erhalten und wurde<br />

in den Jahren 1968-73 am Stau um den Anbau<br />

von Meckseper und Salomon (vgl. Nr.<br />

45) sowie 1982-84 um den Neubau von<br />

Eilers und Berk erweitert.<br />

Lit.: o.V.: Baurat Früstück Oldenburg i. Gr., Abdruck<br />

aus: Monatshefte für neuzeitliche Architektur und<br />

Wohnungskunst, 1918, H. 4; J. Deuter: Oldenburg, Ein<br />

norddeutsches Stadtbild, Oldenburg 1988; P. Reinig/<br />

K. A. Zugermeier: Architektur in Oldenburg seit der<br />

Jahrhundertwende, Oldenburg 1986.


Stau 3, 5 und 15/17 um 1975<br />

Eingang Gottorpstraße<br />

31<br />

77


32<br />

78<br />

Karl Hegeler<br />

WOHNHAUS UND GÄRTNEREI AN DER HARPSTEDTER STRASSE IN<br />

WILDESHAUSEN UM 1914<br />

Tusche auf Transparentpapier 50 x 61,5 cm; Grundrisse, Ansichten, Schnitt M 1:100<br />

Das für den Gärtner August Oehlmann entworfene<br />

Wohnhaus ist charakteristisch für<br />

den von Heimatbewegung und Werkbund<br />

beeinflußten Landhausstil der Zeit um 1914,<br />

der sich an den Fassaden durch Fachwerk,<br />

Fensterläden und geschnitzte Holzstützen<br />

manifestiert. Auch die freihändig gezeichneten<br />

Linien des Daches und die Kursiv-


schrift bezeugen diesen Einfluß. Die sogenannte<br />

„Gute Stube“ an der Straßenseite,<br />

die nur zu besonderen Anlässen benutzt<br />

wurde, reflektiert das bürgerliche Selbstver-<br />

32<br />

ständnis der Zeit, und die „Cisterne“ im Keller<br />

war ein unentbehrliches Requisit in einer<br />

weitgehend auf Selbstversorgung und Vorratshaltung<br />

angewiesenen Hauswirtschaft.<br />

79


33<br />

80<br />

Heinrich Biebel<br />

DIE SIEDLUNG RAUHEHORST IN OLDENBURG 1919<br />

Schwarzweißdruck und Aquarell 76,5 x 93 cm<br />

Die 1919 begonnene „Kriegerheimstättensiedlung“<br />

am Rauhehorst war die erste größere<br />

Baumaßnahme der Stadt zur Behebung<br />

der Wohnungsnot nach dem Ersten<br />

Weltkrieg. Sie war von Gartenstadt- und<br />

Werkbundideen beeinflußt und sie besteht<br />

aus Einfamilien- und Doppelhäusern in städtebaulich<br />

vorbildlicher Gestaltung. Die Eingangssituation<br />

an der Straße Vahlenhorst ist<br />

durch zwei Winkelbauten mit hohen Giebeln<br />

charakterisiert, die einen U-förmigen Hof bilden.<br />

Die zentrale Kreuzung erweitert sich zu<br />

einem quadratischen, baumbestandenen<br />

Platz mit einem Giebelhaus als Blickpunkt;<br />

statt des hohen Giebels wurde ein querstehender<br />

Baukörper mit Krüppelwalm ausgeführt<br />

(siehe Foto).


Eingangssituation am Vahlenhorst<br />

Lit.: o.V.: Kriegerheimstätten-Siedlung am Rauhehorst<br />

in Oldenburg in: Haus-Wohnung-Garten Nr. 11, 1919,<br />

S. 109/110; Th. Goerlitz (Bearb.): Die Landeshauptstadt<br />

Oldenburg, Berlin 1927; P. Reinig/K. A. Zugermeier:<br />

Architektur in Oldenburg seit der Jahrhundert-<br />

33<br />

wende, Oldenburg 1986; Chr. Reinders Düselder et al.:<br />

Geschichte der Stadt Oldenburg Bd. 2, 1996 S. 308.<br />

K. Asche: Die Architekten Heinrich Biebel und Hermann<br />

Sandeck - Kurzbiographien und Werkverzeichnisse,<br />

Typoskript Oldenburg 1998.<br />

81


34<br />

82<br />

Adolf Rauchheld<br />

DER SCHLOSSPLATZ IN OLDENBURG 1922<br />

Bleistift und Aquarell auf Karton 40 x 66 cm<br />

Das Aquarell des Schlossplatzes entstand<br />

im Winter 1921/22, wenige Monate nach der<br />

Enthüllung des Löwen-Denkmals für die Gefallenen<br />

des Infanterie-Regiments 91. Den<br />

Entwurf des Denkmals, das als Silhouette<br />

vor der Schloßwache links zu erkennen ist,<br />

schuf der Bildhauer Hugo Lederer, der durch<br />

das Hamburger Bismarck-Denkmal größere<br />

Bekanntheit erlangt hat. Rauchheld war<br />

staatlicher Baurat, Architekt, Denkmalpfleger<br />

und im übrigen ein hervorragender<br />

Zeichner. Auf ihn gehen zahlreiche öffentliche<br />

Bauten in Oldenburg, Wilhelmshaven<br />

und Nordenham zurück. Er begann im Historismus<br />

(vgl. Nr. 16) und schuf am Ende seines<br />

Lebens Klinkerbauten im Sinne eines<br />

dekorativen Expressionismus, wofür das<br />

Amtsgericht in Nordenham und die Cäcilienbrücke<br />

in Oldenburg stehen. Das Löwen-<br />

Denkmal wurde anläßlich der Neugestaltung<br />

des Schlossplatzes 1968 zum Theodor-Tantzen-Platz<br />

versetzt.


Der Schlossplatz um 1930 nach einer Aufnahme von Gustav Geerdes<br />

Lit.: NWZ Oldenburg (Hrg.): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm<br />

II, 1977; P. Springer: Oldenburg - Kunst in der Stadt,<br />

Oldenburg 1981; I. Jochum-Bohrmann: Hugo Lederer<br />

- Ein deutschnationaler Bildhauer des 20. Jahrhun-<br />

34<br />

derts, Diss. Heidelberg 1988; H. Friedl et al. (Hrg.): Biographisches<br />

Handbuch zur Geschichte des Landes<br />

Oldenburg, 1992, Stichwort „Rauchheld“.<br />

83


35<br />

84<br />

[August Töbelmann]<br />

LANGE STRASSE 49 IN OLDENBURG 1886<br />

Tusche und Aquarell auf Karton 49,5 x 37 cm; Ansicht M 1:75


Dreigeschossiges verputztes Geschäftshaus<br />

zu 4 Achsen in Neorenaissanceformen<br />

mit Mezzanin, Konsolengesims und Attika.<br />

Das Erdgeschoß ist mehrfach umgebaut<br />

35<br />

worden, die Obergeschosse sind erhalten.<br />

Lit.: G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch, Oldenburg<br />

1996.<br />

85


36<br />

86<br />

Fichtner und [Hermann] Sandeck<br />

GASTSTRASSE 16 IN OLDENBURG [1925]<br />

Rotpause 51 x 39 cm mit Stempel des Deutschen Werkbundes in grüner Farbe; Grundriß Ansicht,<br />

Schnitt M 1:50<br />

Zweigeschossiges verputztes Geschäftshaus<br />

mit Schaufenster links, Ladeneingang<br />

und Durchgang zum Hof rechts. Im Obergeschoß<br />

durchlaufendes Fensterband mit dreieckig<br />

vorspringendem Reklameträger. Darüber<br />

verputzte Attika mit der Inschrift<br />

„Sarotti“.<br />

Lit.: W. Bast: Aus der Tätigkeit der Architekten D. W. B.<br />

Fichtner & Sandeck Oldenburg i. O., Oldenburg 1927;<br />

G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch, Oldenburg<br />

1996.


In den Abbildungen der Nummern 35 und 36<br />

ist die chronologische Ordnung des Katalogs<br />

aufgegeben, um einen direkten Vergleich<br />

der Fassaden von 1886 und 1925 zu<br />

36<br />

ermöglichen und um den Stilwandel innerhalb<br />

von vierzig Jahren - zwischen Neorenaissance<br />

und Neuer Sachlichkeit - zu illustrieren.<br />

87


37<br />

88<br />

Dietrich Schelling<br />

ACHTERNSTRASSE 18 IN OLDENBURG 1925/26<br />

Bleistift auf Transparentpapier DIN A4 und DIN A3; vier Fassadenentwürfe


Die Entwürfe für das frühere Weinhaus<br />

Herterich, das 1925/26 aus Bockhorner<br />

Klinkern „zweiter Wahl“ errichtet wurde, weisen<br />

vier Achsen und drei Geschosse in geometrisierenden<br />

und Neobiedermeierformen<br />

mit Art Deco-Details an Tür und Erker auf.<br />

Von den projektierten vier Varianten, die alle<br />

einen Erker im 1. Obergeschoß vorsahen,<br />

kam keine zur Ausführung. Die Oberge-<br />

37<br />

schosse sind erhalten, das Erdgeschoß<br />

wurde 1966 entkernt und zu einem Ladengeschäft<br />

umgebaut, wobei die Art Deco-<br />

Ausstattung verloren ging.<br />

Lit.: Th. Goerlitz (Bearb.): Die Landeshauptstadt Oldenburg,<br />

Berlin 1927, Zeichnung im Reklameanhang;<br />

G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch, Oldenburg<br />

1996.<br />

89


38<br />

90<br />

R. B. Brook-Greaves und W. G. Allen<br />

DIE ST. PAULS KATHEDRALE IN LONDON MIT AUFGESCHNITTENER KUPPEL<br />

UND BLICK IN LANG- UND QUERHAUS - 1928<br />

Schwarzweißdruck 61 x 42 cm


Die St. Pauls-Kathedrale in einer Luftaufnahme von 1945<br />

Diese Axonometrie wurde während der Reparaturarbeiten<br />

an der Londoner St. Pauls-<br />

Kathedrale in den Jahren 1923 bis 1928 von<br />

den Architekten R.B. Brook-Greaves und<br />

W.G. Allen angefertigt.<br />

Die Kirche wurde nach dem großen Brand<br />

des Jahres 1666 durch den Architekten<br />

38<br />

Christopher Wren (1632-1723) anstelle einer<br />

gotischen Kathedrale in den Jahren<br />

1675 bis 1709 von Grund auf neu errichtet.<br />

Lit.: Harold P. Clunn: London marches on, London<br />

1947; Sidney R. Jones: London Triumphant, London/<br />

New York 1949.<br />

91


39<br />

92<br />

A. & C. Westerholt<br />

LANGE STRASSE 16 IN OLDENBURG - DER STEDINGER HOF<br />

Bleistift und Tusche auf Transparentpapier 55 x 48 und 50 x 32 cm;<br />

Entwürfe von 1935 für Eingang M 1:10 und Beleuchtungskörper M 1:5


Die zuletzt 1987 umgebaute Gaststätte war<br />

seit der durchgreifenden Erneuerung von<br />

1935/36 als „Stedinger Hof“ eines der bekanntesten<br />

Lokale der Stadt, das ständig<br />

acht Biersorten im Ausschank hatte und als<br />

Honoratiorentreffpunkt sehr beliebt war. Die<br />

historisierende Fassade der Obergeschosse<br />

blieb bei der jüngsten Umgestaltung von<br />

Stedinger Zimmer im “Stedinger Hof” um 1950<br />

39<br />

1987 unverändert. Die Postkarte zeigt das<br />

Innere des „Stedinger“ Zimmers mit Zeichnungen<br />

von Bernhard Winter in seinem Zustand<br />

bis 1973.<br />

Lit.: Baudenkmale in Niedersachsen 31, Hameln<br />

1993; G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch<br />

1996; NWZ Oldenburg Nr. 23/1973<br />

93


40<br />

94<br />

Museo della Civiltà Romana - Italo Gismondi<br />

DIE STADT ROM UNTER KAISER AUGUSTUS<br />

Vogelschau des Gipsmodells M 1:250 von 1936; Plakat 70 x 100 cm<br />

Für die vom faschistischen Italien 1942 geplante<br />

Weltausstellung, die wegen des Zweiten<br />

Weltkrieges nicht stattfand, wurde von<br />

dem Archäologen Italo Gismondi ein gigantisches<br />

Modell des kaiserzeitlichen Rom entworfen.<br />

Das schon 1936 begonnene Gipsmodell im<br />

„Museo della Civiltà Romana“, das eine Fläche<br />

von ca. 400 Quadratmeter bedeckt, wird<br />

entsprechend dem Forschungsstand ständig<br />

aktualisiert, so daß es ein zuverlässiges<br />

Bild vom Rom der Kaiserzeit bietet. Das<br />

neoklassizistische Museumsgebäude und<br />

sein Inhalt wurden der Stadt von den FIAT-<br />

Werken zum Geschenk gemacht. Bemerkenswert<br />

ist die Aqua Claudia unten rechts,<br />

die das Wasser von den Albaner-Bergen mit<br />

natürlichem Gefälle nach Rom leitete.


Nigel Leach<br />

ROM AUS DER VOGELSCHAU<br />

VOM PANTHEON IN RICHTUNG WESTEN 1987 41<br />

Schwarzweißdruck auf Karton 43 x 62,5 cm<br />

Der in Berlin ansässige Architekt und Architekturzeichner<br />

Leach hat sich auf Vogelschauen<br />

großer europäischer Städte spezialisiert.<br />

Seit 1980 hat er 21 wichtige Metropolen<br />

als Strichzeichnungen aus der Luft<br />

dargestellt, darunter Wien, Hamburg, Köln<br />

und München. Die hier reproduzierte Ansicht<br />

von Rom illustriert die außergewöhnliche<br />

Verkleinerungsfähigkeit seiner Tuschezeichnungen.<br />

95


42<br />

96<br />

Viljo Revell und John B. Parkin Associates<br />

DAS RATHAUS IN TORONTO 1961<br />

Lichtpause 82 x 122 cm; Ansicht von Süden mit Bürotürmen und Sitzungssaal M 1/4”=1’


Vogelschau des Rathauses 1964<br />

Der Ende der fünfziger Jahre ausgeschriebene<br />

internationale Wettbewerb für das<br />

neue Rathaus in Toronto ergab als Preisträger<br />

den finnischen Architekten Viljo Revell,<br />

der den Neubau von 1959 bis 1965 gemeinsam<br />

mit dem kanadischen Architekturbüro<br />

John B. Parkin Associates ausführte. Das<br />

unmittelbar benachbarte neoromanische<br />

Grundriß Bürotürme und Sitzungssaal<br />

42<br />

alte Rathaus mit dem mächtigen Sandsteinturm<br />

blieb erhalten. Der Neubau wurde zum<br />

Symbol des Anspruchs des englischsprachigen<br />

gegenüber dem frankophonen Kanada<br />

in den sechziger und siebziger Jahren.<br />

Lit.: H. Kalman: A History of Canadian Architecture<br />

Bd. 2, Toronto/New York/Oxford 1994.<br />

97


43<br />

98<br />

Reinhard Fritsch<br />

STAU 1 IN OLDENBURG - DAS VOLKSWOHLBUND-HAUS 1968/69<br />

Tusche auf Transparentpapier<br />

85 x 66 cm; Ansicht vom Stautorplatz<br />

M 1:50, Grundrisse und Schnitt M 1:500


Reinhard Fritsch<br />

43<br />

STAU 1 IN OLDENBURG - DAS VOLKSWOHLBUND-HAUS 1968/69<br />

Das 1968/69 für die Volkswohlbund-Versicherung<br />

errichtete Bürohaus ist das erste<br />

Verwaltungsgebäude der sechziger Jahre in<br />

Oldenburg, in dem der Beton in derartiger<br />

Konsequenz eine ihm gemäße skulpturale<br />

Form gefunden hat. Die beispielhafte Bedeutung<br />

des Baus resultiert sowohl aus seiner<br />

plastisch-konstruktiven Gestaltung, die<br />

es gegenüber gleichzeitigen Bürohäusern<br />

auszeichnet, als auch aus seiner exponierten<br />

Stellung und seiner städtebaulichen Sig-<br />

nalfunktion am Stautorkreisel. Die scheinbar<br />

willkürliche Umrißform des Daches ist in<br />

Wahrheit eine sensible kontrapunktische<br />

Wiederaufnahme der Giebel und Steildächer<br />

der Umgebung. Die in Edelstahl und<br />

Ziegeln gestaltete Treppe ist von ausgesprochener<br />

Eleganz, die geknickten Seitenfenster<br />

spiegeln den Verlauf der Treppe.<br />

Lit.: NWZ Oldenburg (Hrg.): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm<br />

I, 1976; NWZ Oldenburg Nr. 106/1970 und Nr. 16/<br />

1999.<br />

99


44<br />

100<br />

Fachhochschule Oldenburg - Fachbereich Architektur<br />

HAUSTÜR DES HAUSES DAMM 8 IN OLDENBURG<br />

Bauaufnahme 1971 M 1:10, Lichtpause 42 x 29,5 cm


Das Haus Damm 8 in Oldenburg wurde<br />

nach Ausweis des Brandkassenregisters im<br />

Jahr 1792 erbaut. Es wurde 1973 abgebrochen.<br />

Die qualitätvolle Haustür ging beim<br />

Abbruch verloren. Sie besaß seitliche Pilaster<br />

und ein profiliertes Gebälk aus Holz.<br />

Ihre Details und ihr Dekor, die Blattrosetten,<br />

Mäander und Eierstäbe, die ovalen Kränze<br />

mit Girlanden und Schleifen, sind charakteri-<br />

44<br />

stisch für den sogenannten Zopfstil, das<br />

„Louis Seize”. Die zeichnerische Aufnahme<br />

enthält über dem Oberlicht nur 11 statt der<br />

tatsächlich vorhandenen 12 Mäander!<br />

Lit. : NWZ Oldenburg (Hrg. ): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm<br />

I, 1976; E. Gäßler (Hrg.): Klassizismus - Baukunst in<br />

Oldenburg 1785-1860, Oldenburg 1991.<br />

101


45<br />

102<br />

Gustav Meckseper und Peter Salomon<br />

STAU 15 IN OLDENBURG - DIE OLDENBURGISCHE LANDESBANK<br />

1968/1973<br />

Tusche auf Transparentpapier 65 x 89 cm, Ansicht von Süden M 1:100; Abwicklung des Stau zwischen<br />

Staulinie und Kaiserstraße M 1:500<br />

Der aus Beton, Edelstahl und Glas errichtete<br />

Neubau der OLB ist mit seinen schlanken<br />

Doppelstützen, seinen horizontalen Brüstungen<br />

und eleganten Details zeittypisch<br />

für die Architektur der siebziger Jahre. Obwohl<br />

als Skelettkonstruktion in Grund- und<br />

Aufriß konsequent, stellt er sich städtebaulich<br />

als Solitär dar, der Form und Maßstab<br />

des Altbaus negiert, der aber zugleich für<br />

die Blickachse der Huntestraße und für die<br />

Ostseite des Stadtkerns neue Maßstäbe<br />

setzt.<br />

Lit.: NWZ Oldenburg (Hrg.): <strong>Oldenburger</strong> Pulverturm I,<br />

1976; P. Reinig/K. A. Zugermeier: Architektur in Oldenburg<br />

seit der Jahrhundertwende, Oldenburg 1986.


Gustav Meckseper und Peter Salomon<br />

STAU 15 IN OLDENBURG - DIE OLDENBURGISCHE LANDESBANK<br />

1968/1973 45<br />

Aufnahme 1998<br />

103


46<br />

104<br />

Fachhochschule Oldenburg - Fachbereich Architektur<br />

QUERSCHNITT DER KUPPEL VON SANTA MARIA DEL FIORE<br />

IN FLORENZ UND ANSICHT DER FACHHOCHSCHULE OLDENBURG MIT<br />

VERMESSUNGSTURM<br />

Lichtpause 133 x 118 cm auf Spanplatte montiert; Umzeichnung M 1:50, 1975/76


Die von Prof. Dipl. Ing. Klaus Bannier unter<br />

Assistenz des Architekturstudenten Eilert<br />

Ihnken in den Jahren 1975/76 ausgeführte<br />

Zeichnung der Florentiner Domkuppel mit<br />

der Ansicht der Fachhochschule Oldenburg<br />

sollte den Studierenden die Größe der von<br />

Filippo Brunelleschi konzipierten Zweischalenkonstruktion<br />

anschaulich machen. Der<br />

Grabstein des Architekten trägt die Inschrift:<br />

CORPUS MAGNI INGENII VIRI PHILIPPI<br />

BRUNELLESCHI FLORENTINI. Der einfache<br />

schmucklose Stein mit der Inschrift in<br />

eleganten Renaissance-Majuskeln wurde in<br />

den sechziger Jahren bei Ausgrabungen in<br />

Santa Reparata gefunden und zum Dom<br />

transloziert, wo er jetzt im Seitenschiff hinter<br />

dem rechten Eingang in den Fußboden eingelassen<br />

ist.<br />

Zeichnung rechts: Theorie des Kuppelbaus<br />

ohne Lehrgerüst. Über dem Tambour a = inneres<br />

Kraggerüst, b = äußeres Kraggerüst,<br />

c = freitragendes zentrales Fachwerkgerüst<br />

bis zum Ansatz der Laterne.<br />

Lit.: Zeitschrift für Bauwesen Jg. 37/1887, Tafel 43;<br />

Eugenio Battisti: Filippo Brunelleschi, Milano 1976.<br />

46<br />

105


47<br />

Lichtpausen DIN A0; Ostansicht mit Chor und Querschnitt mit Orgel M 1:100<br />

106<br />

Fachhochschule Oldenburg - Fachbereich Architektur<br />

BAUAUFNAHME DER KIRCHE IN LANGWARDEN 1975


Fachhochschule Oldenburg - Fachbereich Architektur<br />

BAUAUFNAHME DER KIRCHE IN LANGWARDEN 1975<br />

Die aus Tuffstein im 12. Jahrhundert errichtete<br />

romanische Kirche war ursprünglich ein<br />

T-förmiger Saalbau mit Ostapsis, der im 19.<br />

Jahrhundert verkürzt wurde und 1903 einen<br />

neuromanischen Turm aus Ziegeln erhielt.<br />

Der seit frühestens dem 9. Jahrhundert besiedelte<br />

Ort Langwarden, der einst drei Kirchen<br />

besaß, war im 13. Jahrhundert der bedeutendste<br />

Hafen für das friesische Butja-<br />

47<br />

dingen. Die von Prof. Dipl. Ing. Hans Jargstorf<br />

unter Assistenz einer Studentengruppe<br />

durchgeführte Bauaufnahme war die Voraussetzung<br />

für eine Erneuerung und Modernisierung<br />

der Kirche durch den Architekten<br />

Gustav Meckseper.<br />

Lit.: H. Neidthardt (Bearb.): Baudenkmäler im <strong>Oldenburger</strong><br />

Land, Oldenburg 1980.<br />

107


48<br />

108<br />

Brian Suters und Kurt Asche<br />

AUSSTELLUNG „FRIEDRICH BERNHARDT MENKENS“ IN NEWCASTLE,<br />

SYDNEY UND OLDENBURG 1978/1980<br />

Druck auf farbigem Karton DIN A2; Ausstellungsplakat mit Aufriß von „Woods Chambers“, Newcastle 1892<br />

und Lagerhaus Cohen von 1901.


F.B. Menkens 1901, Lagerhaus Cohen in Newcastle.<br />

Der im Jahr 1876 nach Australien ausgewanderte,<br />

in Holzminden und Hannover<br />

ausgebildete Architekt Friedrich Bernhardt<br />

Menkens aus Varel entfaltete in Südostaustralien<br />

und speziell in der Stadt Newcastle<br />

eine vielseitige Tätigkeit. Hierzu wurde<br />

1976 von dem australischen Architekten<br />

B. Suters eine Biographie mit Werkverzeichnis<br />

erarbeitet. Die Fotos zeigen das „Cohen<br />

Warehouse“ in Newcastle. Die Dokumentati-<br />

48<br />

on von Suters bildete die Grundlage für die<br />

von den obengenannten Autoren veranstaltete<br />

Ausstellung, die 1980 in der Bremer<br />

Landesbank in Oldenburg zu sehen war. Die<br />

Holzkonstruktion des Lagerhauses Cohen<br />

bestand aus Eukalyptusholz.<br />

Lit.: B. Suters: Menkens Centenary Exhibition, Newcastle<br />

1978; K. Asche/W. Janssen: Friedrich Bernhard<br />

Menkens (1854-1910), Katalogtyposkript, Oldenburg<br />

1980.<br />

109


49<br />

110<br />

A. Madter<br />

PARLIAMENT STREET IN TORONTO UM 1985<br />

Druck auf Karton; Plakat 55 x 66 cm


A. Madter<br />

PARLIAMENT STREET IN TORONTO UM 1985<br />

Häuser an der Wellesley Street 1989<br />

Parliament Street liegt in einem auch als<br />

„Cabbage Town“ bekannten zentrumsnahen<br />

Stadtviertel im Osten der Kanadischen Metropole.<br />

In den Ost-West verlaufenden Seitenstraßen<br />

der Parliament Street, die im 19.<br />

Jahrhundert von erfolgreichen Einwanderern<br />

und vom Mittelstand bewohnt wurden,<br />

haben sich Einzel- und Doppelhäuser, sogenannte<br />

„semidetached houses“, erhalten,<br />

die inzwischen erneuert wurden und die wegen<br />

ihrer verkehrsgünstigen, ruhigen Lage<br />

hoch gehandelt werden. Das vorherrschen-<br />

49<br />

de Material ist der Ziegel, zumeist nur als<br />

äußere Verblendung. Städtebaulich bezeichnend<br />

sind traufständige Häuser mit zentralen<br />

oder seitlichem Giebel und Dachgauben<br />

sowie horizontale Attiken und Traufgesimse<br />

vor flachgeneigten Pultdächern.<br />

Lit.: K. Asche: Bürgerhausarchitektur in Ontario und<br />

den maritimen Provinzen, Typoskript Oldenburg/Toronto<br />

1990; H. Kalman: A History of Canadian<br />

Architecture Bd. 2, Toronto/New York/Oxford 1994.<br />

111


50<br />

112<br />

Wolfram Blenk<br />

LANGE STRASSE 76 IN OLDENBURG - ANSICHT VON NORDEN 1989/1994<br />

Lichtpause 59 x 110 cm; Bauaufnahme und Bestand nach Umbau 1989/94<br />

Klingenberg und Weber, Entwurf von 1894


Lange Straße 76<br />

Giebel und Nordwand um 1965<br />

Das Giebelhaus Lange Straße 76, das frühere<br />

Hotel „Zum Grafen Anton Günther“,<br />

wurde wohl wenige Jahre nach dem großen<br />

Brand von 1676 von Grund auf neu errichtet,<br />

zwei Tafeln mit der Jahreszahl 1682 liefern<br />

einen Hinweis darauf. Im Jahr 1894 wurde<br />

das Haus von den Architekten Klingenberg<br />

und Weber zu einem Hotel umgebaut und im<br />

Sinne der Neorenaissance gestaltet. Dabei<br />

blieb die nördliche Traufwand an der Kurwickstraße,<br />

deren eiserne Ankersplinte und<br />

August Oetken<br />

Wandbild des Grafen Anton Günther 1894<br />

50<br />

schmale Fenster die Höhe der früheren Diele<br />

bezeichnen, weitgehend erhalten und erhielt<br />

durch den Kirchenmaler August Oetken<br />

das geschoßhohe monumentale Wandbild<br />

des Grafen Anton Günther auf seinem<br />

Hengst „Kranich”.<br />

Lit.: o.V.: Die Bau und Kunstdenkmäler des Herzogtums<br />

Oldenburg IV, 1907; K. Asche: Das Bürgerhaus in<br />

Oldenburg, Tübingen 1982; G. Wachtendorf: <strong>Oldenburger</strong><br />

Häuserbuch, Oldenburg 1996.<br />

113


Reproduktionen und Bücher<br />

51<br />

52<br />

Die seit 1830 herausgegebene Serie „London Street Views“ des Verlags John Tallis enthält<br />

Abwicklungen der wichtigsten Straßen Londons als Stahlstiche in querformatigen Ansichten<br />

beider Straßenseiten. Die Blätter geben außer den Aufrissen der Häuser auch den perspektivisch<br />

verkürzten Blick in die Querstraßen und einen Grundriß des Stadtteils wieder. Die<br />

obere Ansicht zeigt den Trafalgar Square vor der Errichtung des Monuments für Lord Nelson<br />

mit der Kuppel der „National Gallery“ im Hintergrund. Vgl. hierzu auch die Abbildungen in<br />

Nr. 61<br />

53<br />

Die von F. L. Haarmann begründete „Zeitschrift für Bauhandwerker“, die von der Baugewerkschule<br />

in Holzminden, der heutigen Fachhochschule, herausgegeben wurde, sollte Rechenschaft<br />

ablegen über Lehre und Studium an der damals einzigen Institution dieser Art im<br />

Herzogtum Braunschweig. Die monatlich erscheinenden Hefte enthielten neben theoretischen<br />

Beiträgen über Fragen der Statik, Mechanik und des Maschinenbaus vor allem architektonische<br />

Entwürfe der Studierenden, die den Heften als lithographierte Faltblätter beigebunden<br />

waren, wie das hier wiedergegebene „Wohngebäude in Hamburg“.<br />

114<br />

Antonio Quadri<br />

IL CANAL GRANDE DI VENEZIA, Venedig 1834<br />

Das Buch enthält Abwicklungen beider Seiten des Canal Grande als Stahlstiche, hier des<br />

linken Ufers. Aufgeschlagen ist die erste Seite mit dem Blick von der Piazetta di San Marco<br />

auf die Kirche San Giorgio Maggiore von Palladio (1565) und auf die „Dogana“ mit ihren<br />

Zollspeichern.<br />

Lit.: Alvise Zorzi: Venezia Scomparsa, Milano 1977; Lionello Puppi: Andrea Palladio - Das Gesamtwerk, Stuttgart<br />

1977.<br />

John Tallis<br />

TRAFALGAR SQUARE UND THE STRAND IN LONDON, London um 1865<br />

Gustav Haarmann<br />

ZEITSCHRIFT FÜR BAUHANDWERKER, Holzminden 1869


Heinrich Biebel<br />

GEZIMMERTE GLOCKENSTÜHLE, Berlin 1921<br />

Der in Oldenburg geborene Heinrich Biebel, der an der Baugewerkschule in<br />

Höxter sowie an den Technischen Hochschulen Darmstadt und München Architektur<br />

studiert hatte, wurde 1919 in Darmstadt mit einer Arbeit über „Gezimmerte<br />

Glockenstühle“ zum Dr.-Ing. promoviert. Die Originalfassung der Dissertation ist<br />

verschollen, es gibt nur noch die hier gezeigte Kurzfassung von 1921 aus der<br />

„Zeitschrift für Bauwesen“. Biebel entwarf 1919 den Lageplan und die Wohnungen<br />

für die Siedlung „Rauhehorst“ (vgl. Nr. 33) sowie 1933/34 das Luftschifferdenkmal<br />

in Oldenburg, das ohne das von den Nationalsozialisten gewünschte Hakenkreuz<br />

ausgeführt wurde.<br />

Aufgeschlagen: die Seiten 94/95 sowie die rechte Hälfte der Tafel 1, ausgelegt<br />

Postkarte mit Entwurf des Denkmals.<br />

54<br />

Heinrich Knittermeyer und Diedrich Steilen<br />

55<br />

BREMEN - LEBENSKREIS EINER HANSESTADT, Bremen 1942<br />

Im Kriegsjahr 1942, zu einer Zeit, als das Debakel von Stalingrad bereits die Wende<br />

eingeleitet hatte, erschien im Bremer NS-Gauverlag eine umfangreiche Monographie<br />

über Stadt und Land Bremen, die, ganz im Sinne der NS-Ideologie, ein<br />

optimistisches Zukunftsbild zeichnete und die politische Wirklichkeit und die ersten<br />

Luftangriffe auf deutsche Städte ignorierte. Ein Verdienst des Buches ist sein<br />

Abbildungsteil, in dem erstmals die frühen Ansichten des Bremer Rathauses aus<br />

den Jahren 1609 und 1612 wiedergegeben sind.<br />

Aufgeschlagen: Tafel 12 und 13.<br />

Hans Fleischmann und Hans von Seggern<br />

56<br />

ALTE AMMERLÄNDER DORFKIRCHEN, Westerstede 1957<br />

Das von dem Architekten Hans Fleischmann und dem Pastor Hans von Seggern<br />

herausgegebene Heft enthält neben einer kirchengeschichtlichen Einführung vor<br />

allem verkleinerte Reproduktionen der in den fünfziger Jahren von Studenten der<br />

früheren Staatsbauschule und der späteren Ingenieurakademie Oldenburg angefertigten<br />

Bauaufnahmen. Die Broschüre kann als die erste derartige Publikation<br />

seit dem Zweiten Weltkrieg gelten; sie ist nicht nur für die regionale kirchliche<br />

Denkmalpflege relevant, sie ist auch der erste Versuch einer Bestandsaufnahme<br />

seit den 1896 bis 1909 erschienenen Inventarbänden der „Bau- und Kunstdenkmäler<br />

des Herzogtums Oldenburg“.<br />

Ausgelegt sind der Umschlagtitel mit der St. Petri-Kirche in Westerstede und die<br />

Reproduktion der St. Johannes-Kirche in Bad Zwischenahn. Die Fotografien geben<br />

das Innere der Zwischenahner Kirche um 1908 wieder.<br />

115


57<br />

Das von dem Volkskundler Josef Schepers veröffentlichte Buch über „Haus und Hof Westfälischer<br />

Bauern“, das nach jahrzehntelanger Forschung 1960 erschien, gilt als die eigentliche<br />

Leistung des Münsteraner Hochschullehrers. Das grundlegende Werk hat einen Umfang<br />

von 544 Seiten und enthält 135 Textabbildungen sowie 289 Tafeln mit Architekturzeichnungen.<br />

Schepers ist zugleich der Initiator und Begründer des Westfälischen Freilichtmuseums<br />

in Detmold und der Nestor der Bauernhaus- und Gefügeforschung in Westfalen.<br />

Aufgeschlagen: die Seiten 302/303 mit Backöfen, Feldkellern und Speichern aus dem<br />

Tecklenburger Land.<br />

58<br />

116<br />

Josef Schepers<br />

HAUS UND HOF WESTFÄLISCHER BAUERN, Münster 1960<br />

Rudolf Stein<br />

DAS BÜRGERHAUS IN BREMEN, Tübingen 1970<br />

Der Breslauer Architekt und Denkmalpfleger Rudolf Stein hatte vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

maßgeblichen Anteil an der Wiederherstellung des Rathauses und des „Ring“ zu Breslau. Er<br />

kam als Vertriebener nach Bremen und initiierte als Landeskonservator hier nicht nur den<br />

Wiederaufbau der Nordwestseite des Marktplatzes unter Verwendung originaler Barockund<br />

Renaissancegiebel; er führte auch eine grundlegende Dokumentation aller erhaltenen<br />

Bürgerhäuser, Bauernhöfe und Kirchen im Lande Bremen durch. Auf ihn geht auch die unter<br />

Nr. 4 gezeigte zeichnerische Rekonstruktion der Weserfront im Jahre 1840 zurück. Die Abbildung<br />

21 gibt das einzige erhaltene gotische Bürgerhaus in Bremen wieder, in dem sich<br />

jetzt die Gaststätte „Ton Spitzen Gebel“ befindet.<br />

Ausgelegt: Fünf spätgotische Backsteingiebel in Bremen. Lithographien nach Bauaufnahmen<br />

von Simon Loschen 1850/70.<br />

59<br />

Jan Jans<br />

Ländliche Baukunst in den östlichen Niederlanden, Münster 1970<br />

Der niederländische Architekt Jan Jans begann 1920 mit dem Aufmessen und Skizzieren<br />

von Bauernhäusern in den östlichen Niederlanden und in Westfalen und arbeitete seit 1934<br />

mit dem „Rijksdienst voor de Monumentenzorg“ zusammen. Im Jahr 1936 stellte er seine<br />

Zeichnungen erstmals im Westfälischen Landesmuseum zu Münster aus. Aus seinem<br />

Nachlaß wurde 1970 der obige Band, der auch Hallenhäuser des Kreises Bersenbrück und<br />

der Grafschaft Bentheim enthält, mit den virtuosen Zeichnungen von Jans herausgegeben.<br />

Aufgeschlagen: die Seiten 128/129 mit höhenverstellbaren Schutzdächern für Heu und<br />

Stroh, einem sogenannten „Kapberg“ und einem „Vierrutenberg“.


Karl Dillschneider<br />

DER SCHNOOR, Bremen 1972<br />

60<br />

Karl Dillschneider, langjähriger Leiter des Amtes für Denkmalpflege in Bremen, legte mit<br />

dem obigen Buch einen Rechenschaftsbericht über den Wiederaufbau des Schnoorviertels<br />

der Hansestadt vor. Dieses von den Zerstörungen des Krieges weitgehend verschonte<br />

Stadtquartier gilt heute neben dem historischen Marktplatz und der Böttcherstraße alstouristische<br />

Attraktion und als exemplarisch für das alte Bremen. Dillschneider, der in den<br />

neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Baugewerkschule in Höxter absolvierte, schloß<br />

sein Studium in den zwanziger Jahren an der TH Berlin-Charlottenburg mit dem Diplom ab<br />

und war danach u. a. in Potsdam, Eberswalde, Wilhelmshaven und im Ruhrgebiet als freischaffender<br />

Architekt tätig. Der zeichnerische Nachlaß von Karl Dillschneider gelangte im<br />

Jahr 1998 als Schenkung an die Universitätbibliothek Oldenburg.<br />

Aufgeschlagen: Seite 184/85 mit zweigeschossigen Fachwerkhäusern und einem verkleinerten<br />

Stich der St. Johanniskirche in Bremen.<br />

Greater London Council<br />

SURVEY OF LONDON 1919-1975<br />

Genootschap Amstelodamum<br />

VIER EEUWEN HEERENGRACHT, Amsterdam 1975<br />

61<br />

Band 38: The Museums Area of South Kensington and Westminster, London 1975.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg begann in London die systematische Aufnahme historischer<br />

Bauten der einzelnen Stadtviertel durch den Greater London Council, die nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg fortgesetzt wurde und die bis 1975 auf 38 Bände anwuchs. Es war dies das erste<br />

Beispiel der architektonischen Bestandsaufnahme einer westeuropäischen Metropole, das<br />

in Deutschland einen Vorläufer in den seit der Jahrhundertwende erscheinenden Inventarbänden<br />

der „Bau- und Kunstdenkmäler“ der Provinzen und Länder hat.<br />

Aufgeschlagen: Seite 310f. mit Aufrissen Londoner Wohnhäuser der Zeit um 1850.<br />

Ausgelegt: Schutzumschlag mit Klappentext und Hinweis auf das Europäische Denkmalschutzjahr<br />

1975.<br />

62<br />

Das zum 700-jährigen Jubiläum der Stadt Amsterdam herausgegebene Grachtenbuch enthält<br />

Giebelzeichnungen der Häuser an der Heerengracht, die in den Jahren 1942-1948 angefertigt<br />

und mit den historischen Zeichnungen aus dem Jahr 1770 in Vergleich gesetzt<br />

wurden. Das von einem größeren Autorenkollektiv zusammengestellte und bibliophil ausgestattete<br />

Buch enthält im zweiten Teil detaillierte Angaben über Eigentümer, Architekten und<br />

Baugeschichte jedes einzelnen Hauses.<br />

Aufgeschlagen: Seite 74f. mit dem Durchbruch der Rathausstraße von 1895 und dem Blick<br />

auf die Westerkerk.<br />

117


63<br />

Das Buch über die Bergstraße in Oldenburg trägt den Untertitel „Eine denkmalpflegerische<br />

und städtebauliche Studie“, es bildet gleichsam einen <strong>Oldenburger</strong> Beitrag zum Europäischen<br />

Denkmalschutzjahr 1975. Die Planungsstudie stellt den Versuch dar, das durch den<br />

Neubau der Nürnberger Versicherung in der Langen Straße bedrohte kleinteilige<br />

Bergstraßenviertel durch einen neuen Innenhof mit niedriger Bebauung für Geschäfts- und<br />

Wohnzwecke zu erschließen und aufzuwerten. Den Anstoß für die Studie gaben die Fertigstellung<br />

des Schnoorviertels in Bremen und die hierzu veröffentlichte Monographie von Karl<br />

Dillschneider aus dem Jahr 1972 (siehe Nr. 60).<br />

Aufgeschlagen die Seiten 16/17 mit Skizzen der Bergstraße und die Abbildungen 11/12 mit<br />

den Vogelschauen des vorhandenen und des geplanten Zustandes.<br />

64<br />

118<br />

Kurt Asche<br />

DIE BERGSTRASSE IN OLDENBURG, Oldenburg 1975<br />

Arthur W. Wallace<br />

AN ALBUM OF DRAWINGS OF EARLY BUILDINGS IN NOVA SCOTIA,<br />

Halifax 1976<br />

Die historischen Wohnhäuser und öffentlichen Gebäude der kanadischen Provinz Neuschottland<br />

sind seit dem Jahr 1924 von dem Architekten Arthur W. Wallace, der an der<br />

McGill-Universität in Montreal Architektur studiert hatte, systematisch aufgenommen und<br />

gezeichnet worden. Das Buch umfaßt Aufnahmen bis zum Jahr 1933. Der 1903 geborene<br />

Wallace war bis in die siebziger Jahre in der Denkmalpflege und Inventarisation von Nova<br />

Scotia und Ontario tätig, insbesondere in der Stadt Hamilton/Ontario.<br />

Ausgelegt: Vordere Umschlagseite und Kopie der Tafel 42 mit Haus „Gorsebrook“ in Halifax.<br />

65<br />

Marie-Noël Denis und Marie-Claude Groshens<br />

ALSACE, Paris 1978<br />

Schutzumschlag der vom französischen Nationalmuseum und dem Centre national de la<br />

recherche scientifique herausgegebenen Reihe „l’architecture rurale française“, hier des<br />

Bandes „Elsaß“, mit einem typisch fränkisch-oberrheinischen Fachwerkhaus, dessen<br />

Krüppelwalmdach mit Biberschwänzen gedeckt ist.<br />

Aufgeschlagen: Seite 180 f. mit einem Winzerhaus.


Literaturauswahl<br />

Architekturzeichnung, in: Reallexikon zur<br />

deutschen Kunstgeschichte I, Stuttgart<br />

1937<br />

Kunsthalle Hamburg: Revolutionsarchitektur<br />

- Boullee, Ledoux, Lequeu -, Hamburg<br />

1971<br />

Berckenhagen, Ekhart (Hrg.): Von Schinkel<br />

bis Mies van der Rohe, Kunstbibliothek,<br />

Berlin 1974<br />

Koepf, Hans: Die gotischen Planrisse der Ulmer<br />

Sammlungen, Ulm 1977<br />

Binding, Günther: Lexikon des Mittelalters<br />

Bd. 1, 1977, Stichwort „Architekturzeichnung“<br />

Dortmunder Architekturhefte 4 (Gilly/Schinkel/Weinbrenner/Klenze/Laves),Dortmund<br />

1977<br />

Berckenhagen, Ekhart: Fritz Höger, Baumeister-Zeichnungen,<br />

Berlin/Elmshorn<br />

1977<br />

Dortmunder Architekturhefte 15 (Museumsbauten<br />

- Entwürfe und Projekte) Dortmund<br />

1979<br />

Berckenhagen, Ekhart (Hrg.): Architektenzeichnungen<br />

1479-1979, Berlin 1979<br />

Nachweis der Abbildungen<br />

Stadtbauamt Emden: Nr. 3, 30<br />

Wolfram Blenk, Oldenburg: Nr. 50<br />

Bremer Landesbank Oldenburg: Nr. 7<br />

Fachhhochschule Oldenburg: Nr. 5, 6, 44,<br />

46, 47<br />

Reinhard Fritsch, Oldenburg: Nr. 43<br />

Nds. Staatsarchiv Oldenburg: Nr. 2, 8, 16<br />

Bott, Gerhard (Hrg.): Idee und Anspruch der<br />

Architektur, Köln 1980<br />

Richardson, Margaret: Architectural Drawings<br />

- Problems of Status and Value, in:<br />

The Oxford Art Journal 2/1983<br />

Nerdinger, Winfried: Die Architekturzeichnung<br />

- Vom barocken Idealplan zur Axonometrie,<br />

München 1986<br />

Nerdinger, W./ Philipp, K. J. /Schwarz, H. P.:<br />

Revolutionsarchitektur, München 1990<br />

Cooper, William: The Architectural Collections<br />

at the Archives of Ontario in Toronto,<br />

in: Festschrift Kurt Asche, Blumenthal<br />

1990<br />

Universitätsbibliothek Hannover (Hrg.): Architektonische<br />

Streifzüge - Skizzen und<br />

Zeichnungen von Albrecht Haupt, Hannover<br />

1992<br />

Segers-Glocke, Christiane (Hrg.) und Böker,<br />

Doris (Bearb.): Baudenkmale in Niedersachsen,<br />

Bd. 31 (Stadt Oldenburg), Hameln<br />

1993<br />

Wachtendorf, Günther: <strong>Oldenburger</strong> Häuserbuch,<br />

Oldenburg 1996<br />

Peter Salomon, Oldenburg: Nr. 45<br />

Universitätsbibliothek Oldenburg: Nr. 3, 9-<br />

15, 17-20, 22-25, 27-29, 31-33, 35-42, 46,<br />

48-49<br />

Wasmuth-Verlag, Tübingen: Nr. 4<br />

Verfasser: Alle übrigen und Frontispiz<br />

119


120<br />

Aus dem Skizzenbuch<br />

des Architekten Albert Köhler


Register<br />

der Architekten/Künstler/Zeichner/Bauherren/Autoren/Herausgeber.<br />

Die Ziffern geben die Nummern der ausgestellten Objekte und die Katalognummern an.<br />

Anonym 21, 26<br />

Adels, Friedrich Wilhelm 8<br />

Adler, Friedrich 15, 19<br />

Allen, W. G. 38<br />

Anton Günther, Graf von Oldenburg 50<br />

Asche, Kurt 48, 63<br />

Bannier, Klaus 44, 46<br />

Baum, Albert 11,18<br />

Behrens, Peter 23, 25<br />

Biebel, Heinrich 33, 54<br />

Blenk, Wolfram 50<br />

Brook-Greaves, R. B. 38<br />

Brunelleschi, Filippo 46<br />

Denis, Marie-Noele 65<br />

Dillschneider, Karl 60<br />

Edler & Krische 21<br />

Ehlers, Johann Dietrich 17<br />

Emden, Stadt 3, 30<br />

Fichtner 36<br />

Fleischmann, Hans 56<br />

Flügel, Heinrich 24<br />

Fritsch, Reinhard 43<br />

Früstück, Heinrich 31<br />

Gehrels, A. G. 29<br />

Genootschap Amstelodamum 62<br />

Gismondi, Italo 40<br />

Greater London Council 61<br />

Groshens, Marie-Claude 65<br />

Haarmann, Gustav 53<br />

Hase, Conrad Wilhelm 26<br />

Hegeler, Karl 32<br />

Herterich, Karl 37<br />

Ihnken, Eilert 46<br />

Jans, Jan 59<br />

Jargstorf, Hans 47<br />

Jaspers, Karl 8<br />

Klingenberg, Ludwig 7, 31, 50<br />

Knittermeyer, Hinrich 55<br />

Köhler, Albert 27<br />

Körner, Franz 5<br />

Koopmann, Johann 14<br />

Kühn 10<br />

Leach, Nigel 41<br />

Lederer, Hugo 34<br />

Madter, A. 49<br />

Meckseper, Gustav 45, 47<br />

Menkens, Friedrich Bernhardt 48<br />

Menz, Willy 3<br />

Messel, Alfred 28, 29<br />

Müller, Heinrich 5<br />

Musculus, Johann Conrad 2<br />

Museo della Civiltà Romana 40<br />

Naber, Otto 1<br />

Oehlmann, A. 32<br />

Oetken, August 5, 7, 50<br />

Oldenburg, Fachhochschule 5, 6, 44,<br />

46, 47<br />

Palladio, Andrea 51<br />

Parkin Associates, John B. 42<br />

Quadri, Antonio 51<br />

Rauchheld, Adolf 16, 22, 34<br />

Revell, Viljo 42<br />

Rohne 19<br />

Salomon, Peter 45<br />

Sandeck, Hermann 36, 37<br />

Schelling, Johann Diedrich 9, 12<br />

Schelling, Heinrich 9, 13, 20, 28, 29, 37<br />

Schepers, Josef 57<br />

Schmitt, Ernst 27<br />

Schultz, Stadtbauführer 3<br />

Schwoon 30<br />

Seggern, Hans von 56<br />

Steenwinkel, Laurens van 3<br />

Steilen, Diedrich 55<br />

Stein, Rudolf 4, 58<br />

Suters, Brian 48<br />

Tallis, John 52<br />

Töbelmann, August 35<br />

121


Ullmann, Max 28<br />

Uthhoff, Andreas Friedrich 6<br />

Wallace, Arthur W. 64<br />

Wegener, Wilhelm 7<br />

Wenke 30<br />

Register der Orte<br />

Amsterdam 62<br />

Bentheim 59<br />

Berlin 60<br />

Berne 6<br />

Bersenbrück 59<br />

Bookholzberg 25<br />

Bremen 4, 21, 55, 58, 60<br />

Bremerhaven 21<br />

Darmstadt 54<br />

Detmold 57<br />

Eberswalde 60<br />

Elsaß 65<br />

Elsfleth 5<br />

Emden 3, 30<br />

Florenz 46<br />

Halifax 64<br />

Hamburg 53<br />

Hamilton 64<br />

Hannover 13, 21, 48<br />

Höxter 54, 60<br />

Holzminden 48, 53<br />

Jade 2<br />

Langwarden 47<br />

Fassadenelement für die Kaufhäuser der<br />

Helmut Horten AG 1958/62<br />

Architekt Egon Eiermann<br />

122<br />

Westerholt, A. & C. 11, 17 18, 24, 39<br />

Winter, Bernhard 39<br />

Wren, Christopher 38<br />

Zimmer, Paul 12<br />

London 38, 52, 61<br />

Loy 10<br />

München 54<br />

Münster 57, 59<br />

Newcastle 48<br />

Nova Scotia 64<br />

Ocholt 27<br />

Ohmstede 10<br />

Oldenburg 1, 2, 7, 8, 11, 12, 14, 16-18, 20,<br />

22-24, 26, 28, 29, 31, 33-37, 39, 43-45,<br />

50, 54, 63<br />

Ontario 64<br />

Potsdam 60<br />

Rom 40, 41<br />

Sydney 48<br />

Tecklenburg 57<br />

Toronto 42, 49<br />

Varel 48<br />

Venedig 51<br />

Westerstede 56<br />

Wildeshausen 32<br />

Wilhelmshaven 9, 15, 19, 60


123


124<br />

Ludwig Kittel: Alter Hausgiebel in Dornum

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