05.02.2013 Aufrufe

KLASSE! - STREICHER?KLASSE!: Prof. Dr. Ludwig Striegel

KLASSE! - STREICHER?KLASSE!: Prof. Dr. Ludwig Striegel

KLASSE! - STREICHER?KLASSE!: Prof. Dr. Ludwig Striegel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Streicher-, Percussion-, Keyboard-, Steckbundmonochord- oder Singklassen (um nur einige<br />

zu nennen) bieten andere Möglichkeiten, besitzen aber derzeit noch nicht so große<br />

Breitenwirkung.<br />

Unter einer Bläserklasse verstehe ich eine Klasse, in der jede Schülerin und jeder Schüler 2 ein<br />

Blasinstrument spielt. Die Verteilung der Instrumente orientiert sich am Symphonischen<br />

Blasorchester oder einem modernen Blasorchester in erweiterter Big-Band-Besetzung und<br />

umfasst im besten Fall:<br />

Querflöte, Klarinette, Oboe, Fagott, Waldhorn, Trompete, Posaune, Alt-, Tenor- und<br />

Baritonsaxophon, Tenorhorn, Baritonhorn oder Euphonium, Tuba, dazu Percussion.<br />

Je nach den Gegebenheiten vor Ort können einige Instrumente nicht besetzt sein, wegen der<br />

schwierigeren Spielbarkeit sind das oft die Doppelrohrblattinstrumente.<br />

Alle Schüler erhalten Unterricht auf einem dieser Instrumente; das kann je nach den<br />

bestehenden Kooperationen im Klassenverband, aber auch in Kleingruppen, unter Anleitung<br />

einer Lehrkraft oder auch in Zusammenarbeit zweier oder mehrerer Lehrkräfte geschehen.<br />

Gemeinsam musiziert wird in jedem Fall im Klassenverband, wobei ein Schwerpunkt hierbei<br />

auf der Ausbildung musikalischer Grundkompetenzen liegt.<br />

Der Verteilung der (Leih-)Instrumente auf die Schüler geht eine längere Phase des<br />

Ausprobierens voraus, das auch physiologische Gegebenheiten berücksichtigt. Am Ende<br />

dieser Phase sollte jeder Schüler eines seiner Wunschinstrumente, das auch für ihn geeignet<br />

ist, erhalten. Mit Hilfe von bewährten Instrumentalschulen 3 und unter dauernder Kontrolle<br />

durch den oder die Lehrer sollen nun alle Schüler über den immer problematischen Anfang<br />

des Instrumentlernens rasch zu einem gut klingenden gemeinsamen Spiel geführt werden.<br />

Nach zwei Jahren beständiger gemeinsamer Übung endet dieser Basiskurs und kann in<br />

Arbeitsgemeinschaften oder auch in fortgeführte Bläserklassen übergeleitet werden. Nach<br />

Auskünften von Bläserklassenleitern erwirbt ein Großteil der Teilnehmer ein eigenes<br />

Instrument und nimmt Unterricht an der Musikschule 4 .<br />

Wenn dermaßen viele Schüler – bzw. ihre Eltern - nach zwei Jahren gemeinsamen Unterrichts<br />

tatsächlich einen kostspieligen Instrumentenkauf und höhere Unterrichtskosten nicht scheuen,<br />

dann spricht das ebenso für den Erfolg des Modells wie die derzeitige Ausbreitung, die man<br />

durchaus als „Boom“ bezeichnen kann.<br />

2 Ich bitte um Nachsicht, wenn aus Gründen besserer Lesbarkeit an manchen Stellen auf geschlechtsgerechte<br />

Formulierung verzichtet wird. Gemeint sind in jedem Fall, ob bei Schülern oder Lehrern, beide Geschlechter.<br />

3 Weit verbreitet ist: Bruce Pearson: Best in Class. Eine umfassende Orchester Methode. San Diego: Neil A.<br />

Kjos 1982. Deutsche Ausgabe: Mörfelden-Walldorf: Siebenhüner 1989<br />

4 Exakte Zahlen dazu liegen derzeit leider noch nicht vor; nach Angaben einiger Bläserklassenleiter aus dem<br />

Mainzer und <strong>Ludwig</strong>shafener Raum sind es etwa 70-80% der Schüler, manchmal auch erheblich mehr, die nach<br />

dem Basiskurs weitermachen.<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!