05.02.2013 Aufrufe

Warum EDELDRUCK? - Andreas Emmel

Warum EDELDRUCK? - Andreas Emmel

Warum EDELDRUCK? - Andreas Emmel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dabei spielte es auch eine große Rolle, dass die Silberfotografie sehr detailgetreu abbildet<br />

und durch das industrielle Fertigen der Papiere erschwinglich wurde.<br />

Die Fotografie war jetzt nicht mehr den wohlhabenden Kreisen und Berufsfotografen<br />

vorbehalten, sondern es bildeten sich viele Amateur-Clubs und Vereine, in denen das<br />

Wissen um die Fotografie gelehrt und weitergegeben wurde -und in denen man darauf<br />

bedacht war, die Fotografie im technischen, sowie im künstlerischen Sinne weiter zu<br />

entwickeln.<br />

Doch die Erfindung der Fotografie wurde nicht von allen Seiten begrüßt. Ihr wurde das<br />

Fehlen des künstlerischen Genius vorgeworfen. Im Kunstverständnis des 19. Jahr-Hunderts<br />

rangierten die graphischen Künste, wie Kupferstich und Radierung bereits unter der<br />

„richtigen“ Kunst.<br />

Die „schöpferische Hand“, die man bei den graphischen Künsten noch erkennen konnte, hat<br />

man bei der Fotografie vermisst.<br />

Sie wurde scheinbar durch mechanische Abbildung und chemische Entwicklung ersetzt und<br />

musste sich in der Hierarchie noch darunter einreihen.<br />

Von Anerkennung als Kunst konnte nicht die Rede sein und die Fotografie befand sich somit<br />

unter Legitimationsdruck.<br />

Die Verbreitung der Fotografie, die anfangs gebildeten und wohlhabenden Kreisen<br />

vorbehalten war, wurde zunehmend von „Händlern ohne viel Sinn für Kunst“ ausgeübt, was<br />

zur Verflachung des Geschmackes geführt haben soll.<br />

Weitere Feinde machte sich die Fotografie, indem sie den Malern ihre Porträtkunden<br />

abwarb. Porträts, die für die meisten Maler Grundlage ihrer wirtschaftlichen Existenz als<br />

Künstler waren, konnten von den Fotografen wesentlich billiger angeboten werden.<br />

Die Nichtanerkennung der Fotografien als Kunstobjekt wurde u.a. damit argumentiert, dass<br />

sie zu detailgenau abbildet und zu wahrheitsgetreu seien. Eine zu detailreiche Darstellung<br />

wurde als unkünstlerisch empfunden, (da die Fotografien plötzlich detailreicher als die Bilder<br />

des Realismus waren)<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!