Für mich ist das menschliche Antlitz das aufregendste und spannendste Sujet. Gesichter ziehen mich magisch an und ich kann stundenlang Menschen beobachten und mein Interesse, neues zu entdecken, hört nicht auf. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Schuler</strong>
<strong>Wolfgang</strong> <strong>Schuler</strong> – der Porträtist Das Gesicht des Menschen ist jener Ort, wo sich die innere und äußere Welt des Menschen offenbart. Unsere Taten, Gedanken, Erfahrungen prägen uns und unser Gesicht spiegelt all das wieder, was sich in unserem Inneren, in Geist und Seele abspielt. Das Gesicht wird so zur Landschaft und spiegelt unser Leben. Und so gibt es unzählige Aspekte: Blühende Gärten, zarte Knospen und poetische Farben und Stimmungen, Orte der Stille und des Friedens oder gewaltige Felsen, tosende Flüsse, karge Wüsten und Steppen. Eine Person zu porträtieren heißt ihr Gesicht zu erforschen, es wie eine unbekannte Landschaft zu entdecken und zu durchwandern. Wenn wir dabei aufmerksam sind, werden wir immer wieder von Neuem überrascht und entdecken oft im Unscheinbaren Berührendes, wie wenn in kargen Felsritzen Leben empor keimt und zarte Blüten darin sprießen. „Ein Portrait zu malen ist für mich wie die Landkarte eines Menschen anzufertigen. Als Kartograf kann ich nicht oberflächlich sein, ich muss vielmehr eine überprüfbare Topografie schaffen. Das Aufregende ist, dass ich dabei den Kartenleser zu all jenen Orten führen kann, die ich für bemerkenswert halte. Ich kann dabei Prioritäten der Aufmerksamkeit in der menschlichen Topografie schaffen. Dadurch kann ich den Betrachter miterleben lassen, was mir selbst begegnet.“ Manchmal beginnt der Künstler ein Portrait und während der Arbeit tun sich in der Auseinandersetzung mit dem Gegenüber überraschende, völlig neue Aspekte im Ausdruck und in den Emotionen des Modells auf. Dann beginnt sich auch das Bild zu verändern und die bereits auf der Leinwand festgehaltenen Gesichtszüge werden vielschichtiger, facettenreicher. Neue, noch unbekannte Wesenszüge und Emotionen machen sich bemerkbar und wollen sich im Bild ausdrücken und manifestieren. So kann es sein, dass das ursprüngliche Kompositionskonzept verlassen wird, Teile oder das gesamte Bild umgruppiert und ein neuer Zugang zum Modell gefunden wird. „Ich verstehe mich bei meiner Arbeit wie ein Anatom, der Schicht für Schicht eines Körpers freilegt und durch das Sezieren immer tiefere Schichten der Persönlichkeit meines Modells in Erfahrung bringt. Dabei entfalte ich eine fast grenzenlose Ausdauer und Geduld und kann mich stundenlang mit winzigen Details auseinandersetzen. Allein der Ausdruck der Augen eines Menschen kann so vielschichtig und mehrdimensional sein. Sein Blick kann eine Lebensgeschichte erzählen. Das zu ergründen, zu hinterfragen, darin sehe ich meine Herausforderung, meine Aufgabe.“ <strong>Schuler</strong> malt <strong>Portraits</strong>, aus denen die Seele spricht, die mit dem Betrachter in einen Dialog treten. Er sucht den Menschen, wie immer er ist – in seiner Spannung, Tiefe oder Oberflächlichkeit, in seinen menschlichen Emotionen und in seiner Schönheit. Dabei lässt er sich völlig auf die Welt seines Gegenübers ein. So entstehen psychologische <strong>Portraits</strong>, die im Augenblick die innere Welt des Menschen festhalten.
- Seite 4 und 5: Im Atelier von Wolfgang Schuler
- Seite 6 und 7: Dr. Walter Waitzer 68 x 90 cm, Öl
- Seite 8 und 9: Gernot Langes 100 x 120 cm, Öl auf
- Seite 10 und 11: Alexander Solschenizyn 95 x 110 cm,
- Seite 12 und 13: Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchsc
- Seite 14 und 15: Viktor Frankl 120 x 86 cm, Öl auf
- Seite 16 und 17: Sir Karl Popper 110 x 75 cm, Öl au
- Seite 18 und 19: Arztportrait 68 x 90 cm, Öl auf Le
- Seite 20 und 21: Viktoria und Pauline Gerin-Swarovsk
- Seite 22 und 23: Kopfstudie 30 x 45 cm, Öl auf Kart
- Seite 24 und 25: Geschwister Kleewein 72 x 90 cm, Ö
- Seite 26 und 27: Mädchenportrait 32 x 45 cm, Öl au
- Seite 28 und 29: Feldarbeit (1978 ) 85 x 80 cm, Öl
- Seite 30: Wolfgang Schuler Biographie Geboren