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09<br />
10 Ärzte-Information<br />
Guten Tag,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich freue mich Ihnen heute den ersten Newsletter des<br />
<strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Köln</strong>-Braunsfeld präsentieren<br />
zu können. Ab sofort versorgen wir Sie durch<br />
diese Ärzte-Information regelmäßig mit Neuigkeiten<br />
aus unserem Haus.<br />
In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unseren Chefarzt<br />
mit dem Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie, Dr. med. Biren Desai, und seinen<br />
Chefarzt-Kollegen Dr. med. Stefan A. Höllriegl als Spezialisten für den Bereich der<br />
Knie- und Hüftendoprothetik vor. Beide Experten aus der Abteilung für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie stehen in einem Interview Rede und Antwort und geben Ihnen<br />
darüberhinaus wichtige Informationen zu Wechseloperationen an die Hand.<br />
Für Fragen stehen die Chefärzte als Ansprechpartner gerne telefonisch unter<br />
02 21 / 940 71 - 10 48 (Dr. med. Biren Desai) bzw. unter 02 21 / 940 71 - 228<br />
(Dr. med. Stefan A. Höllriegl) zur Verfügung.<br />
Über ein Feedback Ihrerseits zu unserem neuen Newsletter freuen wir uns.<br />
Äußern Sie gerne Wünsche, über welche Themen Sie in Zukunft informiert werden<br />
möchten. Der direkte Kontakt mit Ihnen und eine enge Zusammenarbeit liegen uns<br />
besonders am Herzen.<br />
Ihr<br />
Dr. med. Mate Ivancic, M. Sc.<br />
Klinikleitung<br />
<strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Köln</strong>-Braunsfeld GmbH<br />
Eine Einrichtung der Cherubine-Willimann-Stiftung Arenberg<br />
www.dfk-koeln.de
Wirbelsäulenchirurgie am <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-Braunsfeld<br />
Interview mit Chefarzt Dr. med. Biren Desai<br />
>> Seit wann leiten Sie die Wirbelsäulenchirurgie im<br />
<strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>? Welche Stationen haben<br />
Sie vorher in Ihrer Karriere bereits bestritten?<br />
BD: Seit dem 1. Januar 2010 bin ich als Chefarzt im Hause<br />
tätig. Vorher habe ich erst mehrere Jahre an der orthopädischen<br />
Universitäts-Klinik zu <strong>Köln</strong> gearbeitet. Im Jahr 2006<br />
wechselte ich als Wirbelsäulenspezialist an das St. Remigius-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> in Leverkusen-Opladen. Als ständiger Vertreter<br />
des Chefarztes Dr. med. Daniel Frank und geschäftsführender<br />
Oberarzt habe ich dort u. a. ein Department für Wirbelsäulenchirurgie<br />
aufgebaut und dies dreieinhalb Jahre geleitet.<br />
Sie sind ausgebildeter Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
tragen aber zusätzlich die Facharztbezeichnung<br />
für Chirurgie. Welche Vorteile birgt dies in sich?<br />
BD: Durch meine chirurgische Facharztausbildung kann ich<br />
notwendige Operationen vom Bauchraum, Brustkorb und<br />
der Halswirbelsäule her vornehmen. Eine gute allgemeinchirurgische<br />
Ausbildung ist für solche Eingriffe erforderlich.<br />
Welche Krankheitsbilder werden auf Ihrer Station behandelt?<br />
BD: Hauptsächlich behandeln wir Bandscheibenvorfälle<br />
der Hals- und Lendenwirbelsäule, degenerative Erkrankungen<br />
und Frakturen sowie Frakturfolgen. Hinzu kommt die<br />
Behandlung bei Instabilitäten/Wirbelgleiten, rheumatischer<br />
Erkrankungen und Fehlbildungen sowie die Bandscheibenprothetik<br />
an Hals- und Lendenwirbelsäule.<br />
Wie viele Operationen führen Sie jährlich durch?<br />
BD: In diesem Jahr werden in unserem Haus etwa 400 operative<br />
Versorgungen an der Wirbelsäule vorgenommen.<br />
Behandeln Sie auch viele Patienten konservativ?<br />
BD: Ja. Wird uns ein Patient zugewiesen, versuchen wir<br />
zunächst möglichst eine konservative Behandlung. Nicht<br />
selten können so Operationen vermieden werden.<br />
Was ist Ihnen bei der Führung Ihrer Abteilung wichtig?<br />
BD: Ich lege besonderen Wert auf eine solide Ausbildung.<br />
Neben der Möglichkeit entsprechend dem Ausbildungsstand<br />
verschiedene OP-Verfahren zu erlernen, animiere ich mein<br />
Team neben hausinternen Fortbildungen externe Lehrgänge<br />
zu besuchen und so über den Tellerrand zu schauen.<br />
Wie bilden Sie sich selbst weiter?<br />
BD: Ich besuche die meisten nationalen und internationalen<br />
Kongresse der Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie. Zudem<br />
halte ich regelmäßig Workshops, bei denen ich meine Erfahrung<br />
in speziellen OP-Techniken weitergebe.<br />
Wie verläuft die interne Zusammenarbeit<br />
in Ihrem Haus?<br />
BD: Die interne Zusammenarbeit<br />
funktioniert seit Beginn sehr gut<br />
und wird immer weiter optimiert.<br />
Vor Kurzem haben wir bspw. ein<br />
neues Konzept zur konservativen<br />
Behandlung etabliert – die multimodale<br />
Schmerztherapie. Durch<br />
diese Neuerung schließen wir andere Fachbereiche direkt<br />
in die Behandlung mit ein: Masseure, Diplomsportlehrer,<br />
Schmerz-, Physio- und Psychotherapeuten. Alle Beteiligten<br />
treffen sich wöchentlich zur gemeinsamen Konferenz, um die<br />
Behandlungsabläufe der Patienten zu besprechen. In unserer<br />
Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie arbeiten wir<br />
spezialitätenübergreifend und gemeinschaftlich zusammen.<br />
Kooperieren Sie auch mit anderen Krankenhäusern?<br />
BD: Ja. Häufig weisen uns andere Krankenhäuser Patienten<br />
zu, bei denen revisions-chirurgische Eingriffe durchgeführt<br />
werden müssen. Wir bedienen uns Operationstechniken, die<br />
andere Häuser nicht anbieten, z. B. bei thorakalen Eingriffen<br />
oder Wirbelkörperersatz sowie komplexen degenerativen<br />
Fällen oder Frakturfolgen. Nicht selten werden Patienten<br />
auch für spezielle Operationen wie Bandscheibenprothetik<br />
oder minimalinvasive OP-Verfahren geschickt.<br />
Durch welche Leistungen heben Sie sich von anderen<br />
Kliniken ab?<br />
BD: Wir zeichnen uns aus durch unsere persönliche, individuelle<br />
Betreuung. Zudem ist eine Chefarztbehandlung in<br />
unserem Haus nicht vom Versicherungsstatus des Patienten,<br />
sondern vom Schwierigkeitsgrad der Verletzung bzw. des<br />
Krankheitsbildes abhängig.<br />
Haben Sie besondere Angebote für niedergelassene Ärzte?<br />
BD: Ich schätze die direkte Kooperation und stehe niedergelassenen<br />
Kollegen jederzeit bei dringlichen Fällen oder<br />
Spezialfragen mit meiner jahrelangen Erfahrung beratend<br />
zur Verfügung.<br />
Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Wirbelsäulenchirurgie?<br />
BD: Für die Zukunft ist im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie<br />
aufgrund der demografischen Entwicklung mit<br />
deutlichem Zuwachs der Versorgungszahlen zu rechnen.<br />
Die stetige Zunahme unterschiedlicher Erkrankungen der<br />
Wirbelsäule bedarf mehr denn je einer differenzierten Diagnostik<br />
und Therapie. Dafür sind wir hier gerüstet.
Schwerpunkt Bandscheibenprothetik<br />
Fachliche Informationen auf einen Blick<br />
>> Die Implantation von Bandscheibenprothesen hat sich<br />
erst in den vergangenen zehn Jahren in besonderen Fällen<br />
als Alternative zur Wirbelkörperversteifung bei Bandscheibendegenerationen<br />
und chronischen Rückenschmerzen<br />
immer mehr durchgesetzt.<br />
Dabei liegen die eigentlichen Anfänge der Bandscheiben<br />
endoprothetik an der Lendenwirbelsäule schon fast 50<br />
Jahre zurück. Bereits US-Präsident John F. Kennedy wurde<br />
mit dem Vorläufer der Bandscheibenprothese, der sogenannten<br />
„Fernström-Kugel“ operiert. Erwähnt sei auch die<br />
erste Prothese aus den frühen 80er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts: Deren Entwicklung war sogar ein DDR-Parteiauftrag.<br />
Minimalinvasive Operationstechniken<br />
Die Ära der modernen Implantate ist erst etwa zehn Jahre<br />
alt. Die heute gebräuchlichen Implantate sind konsequent<br />
auf minimalinvasive Operationstechniken hin entwickelt. In<br />
ihnen steckt ein fundiertes biomechanisches Wissen über<br />
die Bandscheibenfunktion, weshalb diese Implantate aus<br />
der modernen Wirbelsäulenchirurgie nicht mehr wegzudenken<br />
sind.<br />
In unserem Haus verwenden wir für den Ersatz von degenerierten<br />
Bandscheiben an der Lendenwirbelsäule Implantate,<br />
die sich aus zwei Metallplatten und einem aus Kunststoff<br />
bestehenden Kern zusammensetzen (siehe Abb. 1). Die Platten<br />
weisen eine raue und beschichtete Oberflächenbeschaffenheit<br />
auf, die das optimale Anwachsen des Implantats an<br />
die Wirbelkörper ermöglicht. Damit sich die Prothese vor<br />
dem Anwachsen nicht verschiebt, verfügen die Implantate<br />
über verschiedene metallene Fortsätze, die eine Primärstabilität<br />
herstellt. Durch den besonderen Aufbau passt sich<br />
die Prothese an die Bewegungen der Wirbelsäule an und die<br />
Mobilität der Segmente bleibt erhalten.<br />
Abbildung 1: Bandscheibenprothese<br />
Von der Studie zur Routine<br />
Was vor 40 Jahren im Rahmen von Studien noch experimentellen<br />
Charakter hatte, ist heute zur Routine geworden.<br />
Die Ergebnisse innerhalb der Bandscheibenprothetik konnten<br />
die Hoffnungen in die neue Technologie bestätigen;<br />
Erfolgsraten von 70-90 % sind ermutigend. Sowohl Hobbyals<br />
auch Profisportler, die in einer Vielzahl zu den Patienten<br />
des <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Köln</strong>-Braunsfeld zählen,<br />
konnten in der Regel nur wenige Wochen nach dem Eingriff<br />
wieder in ihr gewohntes Trainingsprogramm einsteigen.<br />
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der sehr sorgfältigen<br />
Auswahl der geeigneten Patienten. Oft führen bereits konservative<br />
Behandlungsmethoden, wie gezielte Bewegungsoder<br />
Physiotherapie sowie die gezielte Injektionstherapie,<br />
zu einer Besserung. Bei Patienten, die an einer Wirbelsäulenverkrümmung,<br />
Wirbelkanalstenose, Instabilitäten oder<br />
Wirbelgleiten leiden, nehmen wir in der Regel eine Stabilisierungsoperation<br />
vor. Bei diesen Krankheitsbildern ist die<br />
Implantation einer Prothese nicht sinnvoll, da durch diese<br />
lediglich der Schmerz beseitigt wird, der durch die erkrankte<br />
Bandscheibe selbst und nicht durch andere verschleißbedingte<br />
Erkrankungen der Wirbelsäule hervorgerufen wird.<br />
Die enge Indikationsstellung hat sich seit den ersten<br />
Patienten vor 10 Jahren für uns praktisch nicht verändert;<br />
sicher ein wesentliches Merkmal für den Erfolg der Bandscheibenprothetik<br />
im <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-<br />
Braunsfeld.
Endoprothetik am <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-Braunsfeld<br />
Interview mit Chefarzt Dr. med. Stefan A. Höllriegl<br />
>> Sie sind seit dem 1. April 2010 als Chefarzt für den<br />
Bereich Endoprothetik des <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
verantwortlich. Auf welche beruflichen Stationen blicken<br />
Sie zurück?<br />
Geprägt haben mich die Erfahrungen in meiner Facharztausbildung<br />
am St. Franziskus-Hospital <strong>Köln</strong> bei Prof.<br />
Dr. med. G. Biehl, PD Dr. R. Wenzel (1997-2000) und am<br />
Severins-Klösterchen unter Leitung von Prof. Dr. med. A.<br />
Karbowski (2000-2004), zuletzt als Funktionsoberarzt.<br />
2004 wechselte ich als Spezialist für minimalinvasive Primär-<br />
und Wechselendoprothetik an das Marienkrankenhaus<br />
Kaiserswerth, Fachkrankenhaus für Orthopädie. Seit 2006<br />
war ich dort ständiger Vertreter des Chefarztes PD Dr. med.<br />
R. Steffen und geschäftsführender Oberarzt.<br />
Welche Krankheitsbilder fallen in Ihren Aufgabenbereich?<br />
Jährlich setze ich persönlich mehrere hundert primäre Endoprothesen,<br />
vorwiegend an Hüft- und Kniegelenk, ein. Insgesamt<br />
implantieren wir im <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> an<br />
die 1.000 Endoprothesen an allen großen Gelenken. Durch<br />
den überregional hervorragenden Ruf der Klinik bekommen<br />
wir viele Patienten zur Prothesenwechseloperation zugewiesen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit bilden die<br />
Umstellungsoperationen bei O- oder X-Beinen und korrigierende<br />
Eingriffe bei Fehlstellungen des Hüftgelenkes. Viele<br />
Beschwerdebilder am Hüftgelenk können mit der besonders<br />
schonenden Hüftarthroskopie nachhaltig behoben werden.<br />
Welche Prothesentypen verwenden Sie?<br />
Im Bereich der Hüftendoprothetik favorisieren wir zementfreie<br />
Titanprothesen mit den abriebärmsten Gleitpartnern aus<br />
Keramik. Je nach Patient, Anatomie und auch der Knochenqualität<br />
stehen für jeden Patienten individuell angepasste<br />
Prothesen zur Verfügung. Besonders erfolgreich ist der<br />
Eingriff unter Vermeidung jeglicher Muskelablösung. Die<br />
Patienten sind damit sehr schnell wieder mobil. Durch die<br />
große Fallzahl unserer orthopädischen Fachklinik können wir<br />
umfangreiche Erfahrung auch für schwierige Fälle vorweisen.<br />
Die Knieendoprothetik hat im letzten Jahrzehnt große Fortschritte<br />
gemacht. Die Optimierung ist u. a. erkennbar bei der<br />
Beugefähigkeit, dem Komfort beim Gehen und der großen<br />
Stabilität. Auch Form und Haltbarkeit der Inlays wurden<br />
optimiert.<br />
Wie heben Sie sich von anderen Kliniken ab?<br />
Als Fachklinik für Orthopädie und Sporttraumatologie können<br />
wir für jedes Teilgebiet (Endoprothetik, Fußchirurgie,<br />
Sporttraumatologie, Wirbelsäule<br />
u. a.) einen hochqualifizierten<br />
Spezialisten vorweisen. Neben<br />
unseren Chef- und Oberärzten,<br />
besitzen auch viele unserer<br />
Assistenzärzte einen hohen<br />
Facharztstandard mit diversen<br />
Zusatzqualifikationen. Kaum<br />
eine Klinik kann auf eine derartig<br />
umfangreiche und geschulte physiotherapeutische<br />
Abteilung zurückgreifen. Dass unsere bei Patienten äußerst<br />
beliebte ambulante und stationäre Rehabilitationseinrichtung<br />
dem Haus unmittelbar angeschlossen ist, sehe ich als<br />
großen Vorteil. Als ein <strong>Krankenhaus</strong> mit kurzen Wegen sind<br />
wir in der Lage schnelle Behandlungspfade einzuschlagen.<br />
Als internationales Referenzzentrum unterweisen Sie andere<br />
Fachärzte in minimalinvasiven Techniken. Wie läuft das ab?<br />
Wir bieten Gastärzten aus aller Welt die Möglichkeit in<br />
unserem Haus zu hospitieren und so etwas über verschiedene<br />
OP-Techniken zu lernen. Dieses Angebot wird regelmäßig<br />
wöchentlich genutzt. Die Betreuung wird in Personalunion<br />
mit dem jeweiligen Spezialisten und dem Vertreter der Herstellerfirma<br />
ausgeführt.<br />
Was ist Ihnen bei der Führung Ihrer Abteilung wichtig?<br />
Unter den Mitarbeitern meiner Abteilung erachte ich Teamgeist<br />
als elementar. Auch wenn der Chefarzt die Arbeitsrichtung und<br />
Qualitätsstandards vorgibt, bin ich auf die motivierte, qualifizierte<br />
Arbeitsleistung aller Mitarbeiter angewiesen. Jeder Einzelne<br />
erhält Aufgaben, die er nach dem Stand seiner Ausbildung<br />
erfolgreich ausführen und durch die er sich weiterentwickeln<br />
kann.<br />
Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung Ihrer Abteilung?<br />
Bei steigender Zahl der Operationen muss eine konstant<br />
gleichbleibende Qualität gewährleistet werden. In Bezug<br />
auf neueste Entwicklungen in der Orthopädie setzen wir<br />
Prothesen nur ein, wenn deren nachhaltige Zuverlässigkeit<br />
geklärt ist bzw. sie einen objektiven Vorteil für den Patienten<br />
liefern. Es ist von Bedeutung, dass uns ein großes<br />
Portfolio an Prothesen zur Verfügung steht, damit wir allen<br />
anatomischen Besonderheiten und auch den unterschiedlichen<br />
Ansprüchen der Patienten gerecht werden können.<br />
Die konstante eigene Weiterbildung und die der Fachkollegen<br />
bildet eine ständige Säule der Klinik. Der Fortschritt in der<br />
Medizin zwingt den Arzt dazu, nie aufzuhören dazuzulernen.
Schwerpunkt Minimalinvasive Hüftendoprothetik<br />
Fachliche Informationen auf einen Blick<br />
>> Minimalinvasive Verfahren sind ein Trend in vielen<br />
Bereichen der Chirurgie und Orthopädie. In der Hüftendoprothetik<br />
führen verkleinerte Zugänge unter vollständigem<br />
Erhalt der Muskulatur mit Hilfe von speziell angepassten<br />
Instrumenten und Lagerungstechniken zu einer Verminderung<br />
des Weichteiltraumas. Aus der fehlenden Muskelablösung<br />
ergibt sich für den Patienten eine beschleunigte Erlangung<br />
der Muskelkraft bei verkürzter Rehabilitationsphase.<br />
Modularer Kurzschaft<br />
Ein minimalinvasives Vorgehen stellt<br />
nicht nur neue Anforderungen an<br />
die Zugangs- und Implantationsinstrumente,<br />
sondern auch an die<br />
verwendeten Implantatkonzepte.<br />
So eignen sich großvolumige<br />
Prothesen oder Oberflächenersatzprothesen<br />
nur bedingt für minimalinvasive<br />
Eingriffe. Kurzschaftprothesen hingegen sind<br />
bei minimalinvasiven Zugängen von Vorteil und<br />
unterstützen diese Operationstechniken. Neben<br />
dem Erhalt von proximalen Knochenstrukturen sind<br />
diese Modelle über einen kleineren Zugang leichter<br />
einzubringen, da die Vorbereitung des Implantatlagers<br />
und die Implantation der Prothese medial über<br />
den erhaltenen Schenkelhals erfolgt und speziell<br />
im Bereich des Trochanter major weniger Knochen – und<br />
vor allem Muskelstrukturen – angetastet werden. Die<br />
zunehmend verfügbaren, in CCD-Winkel und Antetorsion<br />
verschiedenen modularen Halsteile lassen ein optimales<br />
Feintuning an anatomischen Gegebenheiten zu. Diese<br />
Abstimmungsmöglichkeit hat sich u. a. bei starken anatomischen<br />
Deformationen als nützlich erwiesen. Als Ausschlusskriterien<br />
zur Verwendung einer Kurzschaftprothese<br />
sind ein BMI von mehr als 35, eine schwere Osteoporose<br />
oder bestimmte Fehlstellungen des proximalen Femurs und<br />
Schenkelhalsbereiches nach Frakturen zu sehen.<br />
Bei der im <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-Braunsfeld<br />
angewandten Technik wird ein verkleinerter (6 cm bis 8 cm)<br />
antero-lateraler Zugang nach Watson und Jones vorgenommen.<br />
Dabei wird der Patient auf der Seite oder dem Rücken<br />
gelagert, ein Teil des OP-Tisches entfernt und so eine freie<br />
Beweglichkeit des zu operierenden Beins gewährleistet. Je<br />
nach Operationsschritt können so gezielt einzelne Muskelanteile<br />
entspannt werden. Zur Unterstützung der stabilen,<br />
reproduzierbaren und druckschonenden Lagerung wird bei<br />
allen Patienten eine röntgendurchlässige Vakuummatratze<br />
verwendet. Der Hautschnitt verläuft – je nach Größe des<br />
Abbildung 2: Einblick in das Gelenk mit einer eingesetzten Hüftprothese<br />
vor der finalen Platzierung<br />
Patienten – von ca. 3 cm ventral des Tuberculum innominatum<br />
des Trochanter major und zielt in Richtung der Spina<br />
iliaca anterior. Nach Darstellung und Eröffnung der Fascia<br />
lata wird die Muskellücke zwischen M. gluteus medius und<br />
M. tensor fasciae latae stumpf separiert und es werden<br />
zwei speziell geformte Haken um den Schenkelhals gesetzt.<br />
Die Wundhaken sind gegenüber konventionellen Modellen<br />
deutlich verlängert, um die Hand des Assistenten weiter aus<br />
dem Sichtfeld des Operateurs zu rücken. Auch die Krümmung<br />
und Rückfläche der Haken ist verändert. Zum einen<br />
sind sie dem verkleinerten Situs angepasst, zum anderen ist<br />
die Rückfläche bauchig gestaltet, um die Weichteile und die<br />
Haut zu schonen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,<br />
Saugvorrichtungen oder Lichtquellen in den Haken selbst<br />
zu integrieren.<br />
Durch das minimalinvasive und gewebeschonende Vorgehen<br />
können bei guter intraoperativer Übersicht sowohl<br />
zementfreie als auch zementierte Hüfttotalendoprothesen<br />
standardisiert implantiert und nachbehandelt werden.<br />
Ausblick<br />
Es wird diskutiert, ob Blutverlust und postoperativer<br />
Schmerz verringert sind. Navigationssysteme können bei<br />
der präzisen Ausrichtung der Implantate bei schwersten<br />
posttraumatischen Fehlstellungen eine Hilfe sein. Die wesentlichen<br />
Ziele der Versorgung mit einer Gelenkendoprothese<br />
müssen im Mittelpunkt bleiben. Dazu gehört in erster<br />
Linie die Wiederherstellung der stabilen und schmerzfreien<br />
Gelenkfunktion mit einem lange haltbaren, abriebarmen<br />
Implantat. Der erfahrene Operateur muss mit dem richtigen<br />
Verfahren beim richtigen Patienten die richtige Endoprothese<br />
implantieren.
Sonstige News aus dem <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-Braunsfeld<br />
Prof. Dr. med. Thomas Schneider referierte über minimalinvasive<br />
Operationstechniken.<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig<br />
In unserem nächsten Newsletter stellen wir Ihnen unseren<br />
langjährigen Chefarzt und Spezialisten für die Bereiche<br />
Schulter- und Kniegelenk vor.<br />
Prof. Dr. med. Thomas Schneider steht in einem Interview<br />
Rede und Antwort und informiert Sie über das Leistungsspektrum,<br />
das von ihm und seinem professionellen Team<br />
angeboten wird.<br />
Gibt es Themen, die Sie besonders interessieren?<br />
Wir freuen uns über Ihre Anregungen zu unserem<br />
Newsletter:<br />
Impressum<br />
<strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Köln</strong>-Braunsfeld GmbH<br />
Eine Einrichtung der Cherubine-Willimann-Stiftung Arenberg<br />
Aachener Straße 445-449• 50933 <strong>Köln</strong><br />
Telefon 02 21 / 940 71 - 0 • Telefax 02 21 / 40 95 52<br />
E-Mail info@dfk-koeln.de • www.dfk-koeln.de<br />
Ärzte-Fortbildung im Deutschen Sport & Olympia Museum<br />
>> Im sportlichen Ambiente des Deutschen Sport & Olympia<br />
Museums <strong>Köln</strong> stellte das <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-<br />
Braunsfeld am 26. Mai 2010 sein neues Chefarzt-Team der<br />
Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie vor.<br />
Gemeinsam mit dem langjährigen Chefarzt unseres Hauses,<br />
Dr. med. Thomas Schneider, gaben die neuen „Mitspieler“,<br />
Dr. med. Biren Desai und Dr. med. Stefan A. Höllriegl, vor<br />
einem Fachpublikum aus niedergelassenen Orthopäden und<br />
Unfallchirurgen aus <strong>Köln</strong> und Umgebung einen Einblick in<br />
ihre Spezialgebiete. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden<br />
auch die Gäste aktiv. Ob beim Torwandschießen oder<br />
der interaktiven Führung durch das Museum - so mancher<br />
stellte sein sportliches Können unter Beweis.<br />
Das <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-Braunsfeld bietet in<br />
regelmäßigen Abständen Fortbildungsveranstaltungen für<br />
niedergelassene Ärzte an. Die aktuellen Termine finden Sie<br />
auf unserer Internetseite!<br />
Unser Newsletter auch per Mail<br />
Damit Sie in Zukunft schneller und einfacher unsere<br />
aktuellen News erhalten, freuen wir uns über die Zusendung<br />
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Meine E-Mail-Adresse:<br />
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Praxisstempel/Anschrift (bitte in Druckbuchstaben)<br />
www.dfk-koeln.de