Deilmann-Haniel Shaft Sinking

Sie erinnern sich, daß wir vor mehr als einem Jahr vom
»Tunnelbau in Kalabrien« berichteten. Inzwischen sind unsere
Arbeiten beendet. Lassen Sie uns noch einmal zurücksenden auf
das »Italienische Ereignis«! Was war geschehen?
In Kalabrien — ganz unten im Fuß des Italienischen Stiefels —,
das noch nie in seiner Geschichte so viel staatliche Fürsorge
erfahren hat wie heute, soll eine neue Eisenbahnlinie gebaut
werden, die Cosenza direkt an die am Tyrrhenischen Meer ent-
langführende Haupteisenbahnlinie anschließt. 12 Mrd. Lire, das
sind rd. 80 Mio. DM, wurden dem Ministerium für öffentliche
Arbeiten für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. 80 Mio. DM
für 20,5 km einspurige Eisenbahn, von denen jedoch 15,39 km
Tunnel sind, der durch die bis zu 1200 m hohe Catena Costiera,
einen der zahlreichen Apenninen-Ausläufer, führt, erscheinen
ungeheuer viel, und doch ist der Weg zur Befriedigung aller
Bedürfnisse noch weit. Denn in Kalabrien, der auch heute noch
ärmsten Region Italiens, geht es nicht um die Verbesserung
bereits bestehender Fakten, sondern um eine neue wirtschaft-
liche und soziale Struktur.
Die Wurzel allen Übels war noch vor wenigen Jahren das jähr-
lich wachsende Mißverhältnis zwischen Bevölkerungszunahme
und wirtschaftlicher Entwicklung. Die Wirtschaft trat auf der
Stelle, die Bevölkerung nahm zu. In vielen Gemeinden gab und