Lueg ine, Lueg use - Seelandheim Worben
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Informationsblatt 2/2010<br />
<strong>Lueg</strong> <strong>ine</strong>, <strong>Lueg</strong> <strong>use</strong>
Editorial<br />
Annemarie Marthaler, Heimleiterin<br />
Das Lied «...oh mein Papa war<br />
e<strong>ine</strong> wunderbare Clown…»<br />
kommt mir beim Anblick e<strong>ine</strong>s<br />
Zirkuszeltes unweigerlich<br />
in den Sinn. Ein Hauch von faszinierendem<br />
Zauber und Glamour durchkreuzt<br />
me<strong>ine</strong> Alltagsgedanken. Und genau<br />
dieser unbeschreiblich, faszinierende<br />
Hauch von e<strong>ine</strong>r Zauberwelt breitet<br />
sich jeweils auf dem <strong>Seelandheim</strong>-<br />
Areal aus, wenn der Zirkus Monti mit<br />
se<strong>ine</strong>m Zelt und den vielen Wohnwagen<br />
anreist und auf der grossen Rossweide<br />
gastiert. So geheimnisvoll wie er<br />
anreist, so geheimnisvoll verschwindet<br />
er über Nacht wieder von der Rossweide,<br />
ohne grosse, wenn überhaupt<br />
Spuren auf dem Platz zu hinterlassen.<br />
Zum Glück bleibt aber ein Hauch von<br />
der Zirkuswelt noch lange bei den Besuchern<br />
zurück.<br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial/Inhaltsverzeichnis/Impressum 2<br />
Aktuelles<br />
Erfüllung e<strong>ine</strong>s lang ersehnten Wunsches 3<br />
BewohnerInnen 4<br />
MitarbeiterInnen 5<br />
Portrait<br />
Arbeit macht Spass und gibt Alltagsstruktur 6<br />
Berufsbild<br />
Buchhaltung – Ist das spannend? 8<br />
Anlässe<br />
Es geht auch ohne Tiere 9<br />
Sonvilier<br />
Mir si mit em Velo da… 10<br />
Neulich am Weiher<br />
Fussball-WM der andern Art 11<br />
Agenda 2010/2011 12<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Seelandheim</strong> <strong>Worben</strong><br />
3252 <strong>Worben</strong><br />
Telefon 032 387 96 96<br />
Telefax 032 387 96 00<br />
info@seelandheim.ch<br />
www.seelandheim.ch<br />
Redaktionsteam<br />
Annemarie Marthaler<br />
Monika Etter<br />
Adrian Baumgartner<br />
Gestaltung/Druck<br />
Schwab Druck AG<br />
3250 Lyss<br />
Redaktionsschluss 01/11:<br />
7. Dezember 2010<br />
Wir freuen uns auf Beiträge.<br />
Danke für Eure Mithilfe.<br />
Titelbild:<br />
Der Baum im Sommerkleid,<br />
fotografiert von A. Marthaler
Erfüllung e<strong>ine</strong>s lang<br />
ersehnten Wunsches<br />
Hans-Ulrich Marthaler,<br />
Heimleiter<br />
Der Zugang von der Bushaltestelle<br />
bis zur Cafeteria wurde seit fünfzig<br />
Jahren entlang des Gewerbegebäudes<br />
geführt. Das Gewerbehaus bot<br />
Raum für Schmiede, Schre<strong>ine</strong>rei,<br />
Elektro-,Sanitär- und Rollstuhlwerkstatt<br />
sowie für andere Bedürfnisse.<br />
Im Zuge der Neugestaltung des<br />
westlich gelegenen Heimbereichs,<br />
wurden im Jahr 2003 neu 26 Alterswohnungen<br />
in die Hülle der<br />
alten Viehscheune gebaut. Im Jahr<br />
2008/09 folgte der Neubau des<br />
Behindertenwohnheims TILO mit<br />
28 Wohnheimplätzen und angebauten<br />
Ateliers für die Beschäftigung.<br />
Gleichzeitig wurde der denkmalgeschützte<br />
Spycher renoviert und<br />
das Tagesstätteangebot auf 16 Plätze<br />
erhöht.<br />
Der neu gestaltete Zugangsbereich<br />
von der Busstation bis zur Cafeteria<br />
wird mit e<strong>ine</strong>r Galerie überdeckt,<br />
so dass BewohnerInnen und<br />
BesucherInnen bei jeder Witterung<br />
geschützt auf dem Zugangsbereich<br />
flanieren können. Zum längeren<br />
Verweilen und Beobachten des Geschehens<br />
beim Zugang sind Sitzgelegenheiten<br />
vorhanden. Einladend<br />
vor der Cafeteria werden Tische<br />
und Stühle den Ort des Aufenthaltes<br />
zusätzlich verschönern.<br />
E<strong>ine</strong> neue, übersichtliche Beschriftung<br />
mit e<strong>ine</strong>m Situationsplan soll<br />
dem Suchenden hilfreich sein.<br />
Die Heimerneuerung erstreckt sich<br />
in den nächsten Jahren weiter auf<br />
den östlichen Teil mit der Erneuerung<br />
der Hä<strong>use</strong>r Zelgli und Höfe.<br />
Aktuelles<br />
3
BewohnerInnen<br />
Wir blicken zurück auf die Zeit vom<br />
1. Januar bis 31. Juli 2010 und …<br />
…wir gratulieren herzlich<br />
Mathys Albert Zelgli 98-jährig<br />
Stettler Margrit Hof 3 95-jährig<br />
Moser-Mosimann Martha Spital 4 95-jährig<br />
…wir begrüssen herzlich<br />
Affolter-Schwab Johanna Spital 4<br />
Andrey-Hofer Erika Kocherhaus<br />
Andrey-Hofer Werner Kocherhaus<br />
Arn-Gilgen Frieda Spital 2<br />
Beglinger Jakob Hof 3<br />
Burkhardt-Gerber Hans Sunnehus 1<br />
Dick Ernst Schneiderhaus<br />
Gal<strong>use</strong>r-Liechti Walter Spital 1<br />
Gla<strong>use</strong>r Rudolf Sunnehus 1<br />
Herrmann-Nobs Rosa Hof 1<br />
Jörg Walter Schneiderhaus<br />
Känel-Schwab Rosa Sunnehus 2<br />
Lehmann Robert Sunnehus 2<br />
Löffel Fritz Sunnehus 2<br />
Marolf Hans Kocherhaus<br />
Meuter Elisabeth Kocherhaus<br />
Möri Paul Kocherhaus<br />
Niedermann René Spital 1<br />
Rettich-Gisler Priska Spital 2<br />
Röthlisberger Doris Ankerhaus 1<br />
Rüedi-Zaugg Anna Schneiderhaus<br />
Salcin Amel Tilo 3<br />
Scherz-Moser Liseli Hof 1<br />
Schneeberger Vera Kocherhaus<br />
Schnyder-Brechbühl Hans Sunnehus 2<br />
Schnyder-Brechbühl Hedwig Sunnehus 2<br />
Schwab Hans Spital 1<br />
Spätig Johanna Ankerhaus 1<br />
von Arx-Fischer Erna Hof 1<br />
Weber-Schlechten Peter Sunnehus 2<br />
Zangger Werner Sunnehus 1<br />
…wir trauern um<br />
Arn-Schlumpf Ernst 1928 Nidau<br />
Basset-Bütikofer Hedwig 1928 Busswil b. Büren<br />
Baumeler-Kessler John 1923 Lyss<br />
Bayard-Platzgummer Albin 1919 Brügg<br />
Bieri Willy 1920 Kerzers<br />
Blaser-Rüfenacht Klara 1920 Herzogenbuchsee<br />
4<br />
Bosshard-Nagler Bertha 1925 <strong>Worben</strong><br />
Brügger-Goller Edith 1916 Bern (Wabern)<br />
Dauwaler-Haussener Gertrud 1930 Lyss<br />
Fink Dora 1950 Büetigen<br />
Frey-Bieri Margrit 1929 Brügg<br />
Friedli-Annaheim Walter 1922 Ammerzwil<br />
Friedrich Walter 1916 Büetigen<br />
Gfeller Berta 1919 Lyss<br />
Gnägi-Hofmann Adéle 1921 Sutz<br />
Graf-Aebersold Greti 1913 <strong>Worben</strong><br />
Gürlet Ernst 1929 Twann<br />
Gygi-Mathys Helene 1917 Kappelen<br />
Hermann-Megert Heidi 1924 Radelfingen<br />
Huber-Andres Margrit 1917 Bargen<br />
Huber-Marolf Rosa 1912 Kallnach<br />
Hügli-Fa<strong>use</strong>r Heidi 1924 Täuffelen<br />
Joss-Burri Hans 1923 Kappelen<br />
Kocher-Wälti Charles 1921 Biel<br />
Lüthi Rosmarie 1941 <strong>Worben</strong><br />
Marbot-Maurer Walter 1925 Lyss<br />
Mischler-Küenzi Elisa 1916 Kappelen<br />
Nussbaum-Bärtschi Irene 1927 Rapperswil<br />
Oppliger Margrith 1923 St. Imier<br />
Schneider-Fuhrer Luise 1912 Studen<br />
Schumacher-Balmer Ruth 1939 Brüttelen<br />
Schwab-Känel Frieda 1913 Siselen<br />
Steiger-Hermann Esther 1932 Aarberg<br />
Süsstrunk Werner 1928 Aegerten<br />
Suter-Fankha<strong>use</strong>r Katharina 1944 Biel<br />
Tschannen Herm<strong>ine</strong> 1914 Kallnach<br />
Weber Erwin 1941 Lyss<br />
Wisler-Loosli Bertha 1926 Aarberg<br />
Wyss-Zwahlen Alfred 1916 <strong>Worben</strong><br />
Zaugg-Schelker Martha 1912 Kappelen<br />
« Wenn die Kraft zu Ende geht,<br />
ist es kein Sterben, dann ist es Erlösung.»<br />
Albert Schweitzer
Die Ausbildungen haben erfolgreich<br />
abgeschlossen<br />
Aziri Vlora Fachangestellte Gesundheit<br />
Kohler Bettina Fachfrau Betreuung, Behinderte<br />
Möri Susanne Fachangestellte Gesundheit<br />
Schlup Monika Fachangestellte Gesundheit<br />
Tüscher Jacquel<strong>ine</strong> Fachangestellte Gesundheit<br />
Herzliche Gratulation!<br />
Wir begrüssen die neuen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
Bilgischer Christ<strong>ine</strong> Krankenpflegerin FA SRK<br />
Brechbühler Raymond Begleiter Behinderte<br />
De Freitas de Gouveia<br />
de Caires Maria Jose Mitarbeiterin Hauswirtschaft<br />
Demi Nazmije Pflegefachfrau HF<br />
Ewert Monika Pflegefachfrau AKP<br />
Frieden Elisabeth Mitarbeiterin Hauswirtschaft<br />
Griwa Marianne Pflegehelferin SRK<br />
Känzig Ruth Mitarbeiterin Hauswirtschaft<br />
Krähenbühl Judith Mitarbeiterin Hauswirtschaft<br />
Leiser Tanja Lernende Fachfrau Gesundheit<br />
Mayo Claudia Pflegeassistentin<br />
Müller Marianne Krankenschwester AKP,Teamleiterin<br />
Roth Marlis Pflegehelferin SRK<br />
Schär Tanja Pflegeassistentin<br />
Schroth Pamela Fachangestellte Gesundheit<br />
Schwab-Nydegger Sylvia Nachtwache<br />
Weisflog Elisabeth Krankenpflegerin FA SRK<br />
Herzlich willkommen!<br />
Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
feierten ein Dienstjubiläum<br />
Bälli Brigitte 10<br />
Bigler Machiko 10<br />
Christen Roland 10<br />
Hirschi-Hugi Gabriela 10<br />
Kaufmann-Brawand Therese 10<br />
Kunz Bruno 10<br />
Marti Franziska 10<br />
Narr Barbara 10<br />
MitarbeiterInnen<br />
Ste<strong>ine</strong>r Ruth 10<br />
Studer Daniela 10<br />
Vonlanthen-Rytz Andrea Dania 10<br />
Fellmann Sibille 15<br />
Salaj Andjelko 15<br />
Brönnimann Andreas 20<br />
Duymaz-Sanal Huriye 20<br />
Grieder Patrick 20<br />
Hert Doris 20<br />
Hiltbrand Marianne 20<br />
Hunziker Verena 20<br />
Schaffer Renate 20<br />
Scheurer Elisabeth 20<br />
Weibel Kurt 20<br />
Jörg Samuel 25<br />
Berger Madele<strong>ine</strong> 30<br />
Niggeler Elisabeth 30<br />
Thomi Hedwig 30<br />
Lüthi Andreas 35<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
In Pension gegangen sind<br />
Hunziker Verena Betreuung/Pflege<br />
Kunz Bruno WAB<br />
Marti Hannelore Betreuung/Pflege<br />
Wir wünschen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt!<br />
Wir freuen uns, Ihnen die Geburt der<br />
Kinder unserer MitarbeiterInnen<br />
mitzuteilen<br />
Mutter/Vater Tochter/Sohn Geb.-Datum<br />
Eberhard-Brunner Esther Alicia Emily 31.01.2010<br />
Thaqi-Alidemi Albulena Dorentina Thapi 23.02.2010<br />
Strasser Nadia Julia 10.03.2010<br />
Vonlanthen Andrea Dania Ljana Chiara 04.04.2010<br />
Ellankeeran Narmatha Saheena 06.06.2010<br />
Pfammatter Andrea Lian Wayne 21.07.2010<br />
Wir gratulieren herzlich!<br />
5
Portrait<br />
Arbeit macht Spass<br />
und gibt Alltagsstruktur<br />
Aufgezeichnet von Monika Etter,<br />
Leiterin Wohn-, Arbeits-,<br />
Beschäftigungsgruppen<br />
Ich erinnere mich gut daran,als Peter<br />
Eichenberger mit se<strong>ine</strong>m Vormund<br />
und mir e<strong>ine</strong> Besichtigungstour<br />
durch das Areal des <strong>Seelandheim</strong>es<br />
unternahm. Peter stand der neuen<br />
Situation sehr skeptisch gegenüber<br />
und so überhäufte er mich mit spannenden<br />
Fragen zur Landwirtschaft,<br />
zur Gärtnerei und zur Wäscherei.<br />
Am Schluss der Besichtigung sagte<br />
er mit Entschlossenheit, dass er<br />
nun nach Ha<strong>use</strong> gehe, se<strong>ine</strong> Sachen<br />
packen und am nächsten Montag<br />
einziehen wolle.Wie ich erfuhr, waren<br />
damals die Wäscherei und die<br />
grosse Küche ausschlaggebend für<br />
se<strong>ine</strong>n positiven Sinneswandel. Ich<br />
freute mich sehr, dass es Peter gefiel.<br />
Mit dem Zügeln musste er sich<br />
aber noch etwas gedulden. Anfang<br />
6<br />
August 2005, unmittelbar nach se<strong>ine</strong>m<br />
Geburtstag, war es dann soweit.<br />
Peter zog in die Wohngruppe<br />
Sans-Souci (heute Ankerhaus 2)<br />
ein. Er bezog ein Zimmer im ersten<br />
Stock und richtete es mit se<strong>ine</strong>n<br />
Angehörigen gemütlich ein.<br />
Natürlich durfte sein «Töggelikasten»<br />
nicht fehlen, und dieser nahm<br />
auch beträchtlichen Platz in se<strong>ine</strong>m<br />
Zimmer ein. Peter liebt die Fussballmatches<br />
mit dem «Töggelikasten»<br />
und da einige se<strong>ine</strong>r Angehörigen<br />
in der Nähe wohnen, spielen sie<br />
abends oft zusammen. Peter hat e<strong>ine</strong><br />
grosse Familie mit e<strong>ine</strong>m starken<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl. Voller<br />
Freude zeigt er jeweils dem Team<br />
die Karten, die er erhält – Karten zu<br />
Hochzeitseinladungen, Geburtsanzeigen,<br />
Geburtstagsfeiern, etc. Letztes<br />
Jahr hat er se<strong>ine</strong>n 50. Geburtstag<br />
mit se<strong>ine</strong>r Familie gefeiert.<br />
Der «Töggelikasten» ist zwar sein<br />
liebstes Hobby, aber Fan ist er nicht<br />
von e<strong>ine</strong>m Fussballclub, sondern<br />
von e<strong>ine</strong>m Eishockeyclub, nämlich<br />
den SCL Tigers. In der Wintersaison<br />
trägt er oft se<strong>ine</strong>n SCL-Pullover<br />
und se<strong>ine</strong> SCL-Bettwäsche ziert<br />
vermehrt sein Bett. Er lässt, wenn<br />
möglich, ke<strong>ine</strong>n Match am Fernseher<br />
aus und fiebert eifrig mit. Fernsehen<br />
ist ein weiteres Hobby von<br />
Peter. Er liebt Sportsendungen und<br />
die vorabendliche Quizsendung «5<br />
gegen 5». Er mag es auch ordentlich<br />
und so sieht sein Zimmer immer<br />
vorbildlich aus.<br />
Seit längerem ist Peter im Redaktionsteam<br />
der «Schnäggepost»-Zeitung<br />
tätig. Dies ist e<strong>ine</strong> Zeitung, die<br />
von behinderten Personen erstellt<br />
wird. Nebst den Redaktionssitzungen<br />
treffen sie sich auch regelmässig<br />
zu gemeinsamen Aktivitäten wie
Bräteln, Spaghettiplausch, Fondue-<br />
Abend und Disco. An Festen sieht<br />
man Peter oft tanzen. Er bewegt<br />
sich gerne zu Musik, vor allem die<br />
Volksmusik hat es ihm angetan.<br />
Doch Peters Arbeitsalltag besteht<br />
nicht nur aus Lieblingsbeschäftigungen.<br />
Peter ist ein «Chrampfer».<br />
Er ist auf e<strong>ine</strong>m Bauernhof im Emmental<br />
aufgewachsen und hat vielerlei<br />
Arbeiten ausgeführt. Er half<br />
im Garten und auf dem Feld. Mit<br />
se<strong>ine</strong>m Onkel hat er oft Most aus<br />
den eigenen Äpfeln gemacht. Bildlich<br />
erklärt er mir, wie er jeweils<br />
mit se<strong>ine</strong>r ganzen Kraft die Mostpresse<br />
gedreht hat. Manchmal hatte<br />
er auch mit den Tieren zu tun. Auf<br />
dem Bauernhof lebten viele Kühe,<br />
einige Katzen, ein Pferd und e<strong>ine</strong>n<br />
Hund. Nach getaner Arbeit säuberte<br />
er jeweils mit grosser Freude die<br />
benutzten Werkzeuge. Es war ihm<br />
wichtig, dass die Werkzeuge sauber<br />
weggestellt wurden.<br />
Peter, der «Chrampfer» kennen wir<br />
auch im <strong>Seelandheim</strong>. Er hat viele<br />
verschiedene Arbeiten ausgeführt.<br />
Er arbeitete in der Rüstküche und<br />
am Essensverteilband. Aktuell arbeitet<br />
er Montag, Donnerstag und<br />
Freitag in der Wäscherei, ab und<br />
zu im Garten beim Ankerhaus und<br />
regelmässig in der Wohngruppenküche<br />
beim Abtrocknen des Geschirrs.<br />
Peter geht sehr gerne in die<br />
Wäscherei und legt grossen Wert<br />
darauf, dass er se<strong>ine</strong> Arbeiten exakt<br />
ausführt. Nach getaner Arbeit sieht<br />
man Peter häufig in der Cafeteria,<br />
wo er gerne e<strong>ine</strong>n Blick in die Zeitungen<br />
wirft und über alltägliche<br />
Geschehnisse mit anderen BewohnerInnen<br />
diskutiert. Manchmal geniesst<br />
er auch alle<strong>ine</strong> se<strong>ine</strong>n Feierabend<br />
bei e<strong>ine</strong>m Glas M<strong>ine</strong>ral.<br />
Arbeiten ist für Peter sehr wichtig<br />
und er ist immer motiviert, Neues<br />
anzupacken. Manchmal muss ihn das<br />
Wohngruppenteam auch ermahnen,<br />
etwas weniger zu arbeiten,vor allem<br />
dann, wenn er sich selbst Arbeiten<br />
zuteilt, wie z.B. das spontane Jäten<br />
im Ankerhaus-Garten und es dann<br />
geschieht, dass die Pflanzen anstatt<br />
Portrait<br />
das Unkraut auf dem Kompost landen.<br />
Nun, zum Glück kann immer<br />
wieder gesät werden.<br />
Wer viel arbeitet braucht auch zwischendurch<br />
Erholung und Ferien.<br />
Peter reist gerne in die Ferien. Er<br />
liebt sowohl das Meer als auch die<br />
Berge. Er verbrachte bereits Ferien<br />
in Follonica in Italien, und in den<br />
letzten Ferien weilte er in Aeschiried<br />
oberhalb Spiez.<br />
Aber das ist eben Peter – er freute<br />
sich, aus den Ferien zurückzukehren<br />
und wieder in die Wäscherei arbeiten<br />
zu gehen.<br />
7
Berufsbild<br />
Buchhaltung –<br />
ist das spannend?<br />
8<br />
Marc Fankha<strong>use</strong>r,<br />
Leiter Verwaltung<br />
Ein wesentlicher Anteil me<strong>ine</strong>r täglichen<br />
Arbeit liegt im Bereich der<br />
Finanzen. Die Betriebsgrösse ist ein<br />
massgeblicher Faktor für das konkrete<br />
Aufgabengebiet e<strong>ine</strong>s Buchhalters.<br />
In Grosskonzernen führt<br />
die Spezialisierung zu e<strong>ine</strong>r andern<br />
Aufgabenzuteilung als in KMU-<br />
Betrieben. In kle<strong>ine</strong>ren Betrieben<br />
sind Generalisten gefragt. Dabei hat<br />
sich das Berufsbild im Laufe der Zeit<br />
stark verändert. Früher stand die<br />
Geschichtsschreibung in Zahlenform<br />
im Vordergrund.Vor 20 Jahren<br />
war die Informationstechnologie auf<br />
e<strong>ine</strong>m viel bescheideneren Niveau.<br />
Der Zeitaufwand für das Zusammentragen<br />
der Zahlen war grösser.<br />
Mit den aktuellen, technischen Mitteln<br />
können die Daten effizienter<br />
verarbeitet und die notwendigen<br />
Informationen schneller beschafft<br />
werden. Heute hat das Controlling<br />
e<strong>ine</strong>n viel höheren Stellenwert im<br />
Aufgabengebiet des Buchhalters.<br />
Zu me<strong>ine</strong>n Aufgaben gehören das<br />
Führen der Finanz- und der Betriebsbuchhaltung,<br />
das Erstellen von Jahres-<br />
und Halbjahresabschlüssen, die<br />
Erarbeitung von Budgetgrundlagen<br />
und die Abrechnung der Mehrwertsteuer.<br />
Budget und Jahresabschluss<br />
werden für alle Betriebszweige hier<br />
am Standort <strong>Worben</strong> (Heimbetrieb,<br />
Alters-, Personalwohnungen<br />
und Landwirtschaft) erstellt. Zusätzlich<br />
bin ich verantwortlich für die<br />
Sicherstellung der Fakturierung, des<br />
Zahlungsverkehrs und des Mahnwesens.<br />
Die Fakturen an BewohnerInnen<br />
und Dritte werden monatlich<br />
erstellt. Der Zahlungsverkehr ist<br />
in hohem Mass automatisiert. Die<br />
Debitorenzahlungen werden mittels<br />
BESR-Einzahlungssche<strong>ine</strong>n eingelesen.<br />
Die Lieferanten-Rechnungen<br />
werden onl<strong>ine</strong> über ein spezielles<br />
Zahlungsprogramm bezahlt.<br />
Als weitere Aufgabe kommt die<br />
Betreuung der Informatik dazu. In<br />
diesem Bereich ist vor allem die Koordination<br />
und Abstimmung mit den<br />
entsprechenden Spezialisten gefragt.<br />
Das Controlling gehört ebenfalls<br />
zu me<strong>ine</strong>m Aufgabengebiet. Controlling<br />
kommt aus dem englischen<br />
to control für steuern und regeln.<br />
Controlling bedeutet nicht kontrollieren!<br />
Ein funktionierendes Controlling<br />
beinhaltet ein umfassendes<br />
Planungs- und Steuerungssystem<br />
für die betrieblichen Prozesse. Insbesondere<br />
muss entschieden werden,<br />
wann welche Daten erfasst<br />
und wie diese ausgewertet werden.<br />
Entscheidend ist aber vor allem, wie<br />
bzw. in welcher Form diese Daten<br />
den Entscheidungsträgern zur Verfügung<br />
gestellt werden. Oft reduzieren<br />
sich die notwendigen Führungsgrundlagen<br />
auf einige wenige<br />
Kennzahlen. Für die Beurteilung der<br />
Wirtschaftlichkeit sind zum Beispiel<br />
im <strong>Seelandheim</strong> <strong>Worben</strong> die geleisteten<br />
Betreuungstage und die dafür<br />
notwendigen Stellen wichtig.<br />
Das Thema Controlling wird in unserer<br />
Branche in Zukunft wichtiger<br />
werden. Der finanzielle Druck wird<br />
steigen und der Spielraum enger<br />
werden. Von den Veränderungsprozessen<br />
sind wir alle (Mitarbeiter,<br />
Heimleitung, Vorstand, Trägergemeinden,<br />
Revisionsstelle, Kanton<br />
Bern usw.) betroffen. Entsprechend<br />
besteht ein Informationsbedarf, der<br />
oft auf Zahlen beruht. Für das Zusammentragen,Auswerten,Interpretieren<br />
und Erklären dieser Zahlen<br />
ist der Kontakt mit allen Beteiligten<br />
wichtig. Das sich verändernde Umfeld<br />
und die daraus entstehenden<br />
Herausforderungen für me<strong>ine</strong> Arbeit<br />
finde ich sehr spannend.
Adrian Baumgartner,<br />
Stv. Leiter Betreuung/Pflege<br />
Jedes Jahr im Verlauf des Monats<br />
August geht im <strong>Seelandheim</strong> <strong>Worben</strong><br />
während zwei Tagen der Zirkuszauber<br />
um.<br />
Unterwegs auf me<strong>ine</strong>m Wohngruppen-Rundgang<br />
begegne ich zwei<br />
jungen, freundlichen und äusserst<br />
gut trainierten Herren mit Wasserflaschen<br />
in der Hand. Ihre farbigen<br />
Kleider und verrückten Frisuren<br />
rufen mir sofort in Erinnerung: «Ah,<br />
der Zirkus Monti hat den Weg nach<br />
<strong>Worben</strong> ein weiteres Mal gefunden.»<br />
Dieses Jahr habe ich die Gelegenheit<br />
gepackt und mit me<strong>ine</strong>n Kindern<br />
den ersten Ausflug in den Zirkus<br />
gewagt. Natürlich freuten sich<br />
die Kle<strong>ine</strong>n in erster Linie auf die<br />
Tiere, welche sie als erstes mit dem<br />
Stichwort «Zirkus» assoziieren.<br />
Mir war bewusst, dass der Zirkus<br />
Monti ke<strong>ine</strong> Tiere in der Vorstellung<br />
hat, erwähnte dies jedoch gegenüber<br />
me<strong>ine</strong>n Kindern noch nicht. So<br />
machten wir uns auf und begaben<br />
uns in das knallgelbe, grosse und<br />
reich geschmückte Zirkuszelt.<br />
Beim Eintreten bemerkte me<strong>ine</strong><br />
fünfjährige Tochter Naemi: «Ig<br />
schmöcke ömu scho Rössli.» Im<br />
Wissen, dass sie den Geruch vom<br />
Pferdestall des <strong>Seelandheim</strong>es wahrnahm,<br />
lächelte ich sie unsicher und<br />
mit schlechtem Gewissen an.<br />
Die Vorstellung begann mit e<strong>ine</strong>m<br />
grossen Aufmarsch der Akrobaten.<br />
Allen voran ein schwarz gekleideter<br />
Japaner. Mein dreijähriger Sohn<br />
Mael war derart erschrocken, weil<br />
auch die Musik für ihn ungewohnt<br />
laut war, dass er mir fast unter das<br />
Hemd kroch. Naemi meinte nur:<br />
«So gseht ä richtigä Röiber us.»<br />
Der «Chlupf» und die anfängliche<br />
Unsicherheit ob der Dinge, die da<br />
geschahen, wichen bei me<strong>ine</strong>n Kindern<br />
jedoch schnell. Die Musik, der<br />
Humor, die kreativen Ideen und der<br />
Nervenkitzel sorgten dafür, dass<br />
dieser Ausflug für uns alle zum<br />
amüsanten Erlebnis wurde. Die fehlenden<br />
Tiere wurden nicht einmal<br />
erwähnt. Und der Geruch des Pferdestalls<br />
rückte in den Hintergrund.<br />
Auch die Bewohner und Bewohnerinnen<br />
dieser Nachmittagsvorstellung<br />
waren sichtlich begeistert<br />
und nur selten wich ihr Lächeln von<br />
den Gesichtern, etwa dann, wenn<br />
die Musik (zu) laut wurde oder die<br />
Artisten wagemutig hoch in die Luft<br />
sprangen, um wieder sicher auf dem<br />
Boden zu landen.<br />
Mein Sohn meinte am Schluss: «Das<br />
isch schön gfährlech,was die gmacht<br />
hei, aber ig wett ou mou im Zirkus<br />
mithäufe.»<br />
Wir werden sehen...<br />
Anlässe<br />
Es geht<br />
auch ohne Tiere<br />
9
Sonvilier<br />
Mir si mit em<br />
Velo da…<br />
Velo fahren<br />
Velo,Velo wo bist du geblieben.<br />
Mein Fahrrad trug mich zum<br />
Arbeitsplatz. Ich fuhr durch die<br />
Landschaft und bis zum Wald,<br />
wo ich ein Reh sah.<br />
Weiter ging es nicht, da die<br />
Polizei mich blockierte. Das<br />
Fahrrad war gestohlen, ei, ei, ei,<br />
was für e<strong>ine</strong> Aufregung. Ab ging<br />
es in den Knast, bis sich die<br />
Besitzerin meldete. Busse 150<br />
Franken. Ich biss auf die Zähne,<br />
bis ich alles abbezahlt hatte.<br />
Später kaufte ich ein Auto, der<br />
Fortschritt hat sich gelohnt.<br />
Gedanken von Claude Ringier,<br />
Bewohner in Pré-aux-Boeufs<br />
Renate Gäumann, Heimleiterin<br />
Hospice le Pré-aux-Boeufs<br />
Das Velofahren in den sanften Jurahügeln<br />
ist etwas steil und zeitweise<br />
auch steinig und trotzdem wird<br />
mit Freude geradelt.Vermehrt besitzen<br />
die Bewohner sogar ein eigenes<br />
Fahrrad. Gelegentlich wird auch ein<br />
Fahrrad zum Gebrauch in der Nachbarschaft<br />
oder in den umliegenden<br />
Dörfern entwendet.<br />
Velos werden gebraucht, um<br />
• körperlich fit zu bleiben<br />
• Vergnügungsfahrten in der Umgebung<br />
zu machen<br />
• das Anschleppen von diversen alkoholischen<br />
Getränken zu tätigen<br />
• unerlaubt in den Ausgang zu «radeln»<br />
Aber... um richtig Radfahren zu<br />
können, kommen wir ins Unterland!<br />
So nahm je e<strong>ine</strong> kle<strong>ine</strong> Gruppe von<br />
BewohnerInnen und MitarbeiterInnen<br />
an zwei wichtigen Anlässen teil.<br />
Für die Gemütlichen lud der Slowup,<br />
rund um den Murtensee zur<br />
Radwanderung ein.Bei wunderschönem,<br />
warmem Frühlingswetter starteten<br />
Claudia und Markus Ste<strong>ine</strong>r<br />
mit einigen BewohnerInnen zu diesem<br />
Event. Das Pic-Nic im Rucksack,<br />
die Sonnenbrille auf den Nasen, die<br />
Mützen auf den Köpfen und die gute<br />
Laune auf den Gesichtern abzulesen,<br />
radelte, schwatzte und wanderte<br />
die kle<strong>ine</strong> Gruppe gemütlich um den<br />
Murtensee. Nur die Sonnencrème<br />
fehlte, dies bewies am Abend das<br />
rote Gesicht von Herrn L.<br />
Die Radprofis vom Hospice le<br />
Pré-aux-Boeufs radelten mit dem<br />
Schweizermeister Cancellara anlässlich<br />
der Berner Rundfahrt um<br />
die Wette. Da waren Schnelligkeit,<br />
eng anliegende Sportbekleidung<br />
und durchtrainierte Muskeln gefragt.<br />
Kopf runter und radeln, das<br />
war hier die Devise. Auf das Gruppenfoto<br />
mit dem beliebten und berühmten<br />
Radprofi Fabian Cancellara<br />
sind wir alle stolz.
Fussball-WM<br />
der anderen Art<br />
Annemarie Marthaler,<br />
Heimleiterin<br />
Anlässlich der Fussball-WM packte<br />
auch uns das Fussballfieber, so dass<br />
wir intern ein Fussballturnier organisierten,<br />
das mit ebensoviel Ehrgeiz,<br />
Emotionen, Freude und Eifer<br />
ausgetragen wurde.<br />
Neulich am Weiher
Agenda 2010/2011<br />
Wann Zeit Wo Was Wer<br />
September/Oktober Cafeteria Bilderausstellung WAB-Bereich, <strong>Seelandheim</strong><br />
10.10. 10.00 Saal Gottesdienst H.U. Germann<br />
12.10. 14.30 Saal Herbststubete Oesch’s die Dritten<br />
17.10. 14.00 am Weiher Auswassern Schiffsmodellclub<br />
20.10. 15.00 Saal Andacht mit Abendmahl Jürg Fürholz<br />
29.10. 15.00 Zelgli Kath. Predigt Simon Lippuner<br />
November Cafeteria Bilderausstellung Frau Stöcklin,Allschwil<br />
07.11. 10.00 Saal Panflötenkonzert Pan-Magic<br />
10.11. 15.00 Saal Andacht<br />
19.11. 15.00 Zelgli Kath. Predigt Thomas Weber<br />
21.11. 10.00 Saal Gottesdienst<br />
26.11. 14.00 Saal Weihnachtsmarkt<br />
27.11. 09.00 Saal Weihnachtsmarkt<br />
Dezember Cafeteria Bilderausstellung Frau Stöcklin, Allschwil<br />
07.12. 17.00 Saal Abgeordnetenversammlung<br />
17.12. 15.00 Zelgli Kath. Predigt Simon Lippuner<br />
25.12. 10.00 Saal Gottesdienst<br />
Januar/Februar Cafeteria Bilderausstellung Ruth Ste<strong>ine</strong>r (Mitarbeiterin)<br />
30.01. 10.00 Saal Gottesdienst<br />
Spontane Anlässe werden intern mitgeteilt und bereichern das bereits vorhandene Angebot.