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Lueg ine, Lueg use - Seelandheim Worben

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Adrian Baumgartner,<br />

Stv. Leiter Betreuung/Pflege<br />

Jedes Jahr im Verlauf des Monats<br />

August geht im <strong>Seelandheim</strong> <strong>Worben</strong><br />

während zwei Tagen der Zirkuszauber<br />

um.<br />

Unterwegs auf me<strong>ine</strong>m Wohngruppen-Rundgang<br />

begegne ich zwei<br />

jungen, freundlichen und äusserst<br />

gut trainierten Herren mit Wasserflaschen<br />

in der Hand. Ihre farbigen<br />

Kleider und verrückten Frisuren<br />

rufen mir sofort in Erinnerung: «Ah,<br />

der Zirkus Monti hat den Weg nach<br />

<strong>Worben</strong> ein weiteres Mal gefunden.»<br />

Dieses Jahr habe ich die Gelegenheit<br />

gepackt und mit me<strong>ine</strong>n Kindern<br />

den ersten Ausflug in den Zirkus<br />

gewagt. Natürlich freuten sich<br />

die Kle<strong>ine</strong>n in erster Linie auf die<br />

Tiere, welche sie als erstes mit dem<br />

Stichwort «Zirkus» assoziieren.<br />

Mir war bewusst, dass der Zirkus<br />

Monti ke<strong>ine</strong> Tiere in der Vorstellung<br />

hat, erwähnte dies jedoch gegenüber<br />

me<strong>ine</strong>n Kindern noch nicht. So<br />

machten wir uns auf und begaben<br />

uns in das knallgelbe, grosse und<br />

reich geschmückte Zirkuszelt.<br />

Beim Eintreten bemerkte me<strong>ine</strong><br />

fünfjährige Tochter Naemi: «Ig<br />

schmöcke ömu scho Rössli.» Im<br />

Wissen, dass sie den Geruch vom<br />

Pferdestall des <strong>Seelandheim</strong>es wahrnahm,<br />

lächelte ich sie unsicher und<br />

mit schlechtem Gewissen an.<br />

Die Vorstellung begann mit e<strong>ine</strong>m<br />

grossen Aufmarsch der Akrobaten.<br />

Allen voran ein schwarz gekleideter<br />

Japaner. Mein dreijähriger Sohn<br />

Mael war derart erschrocken, weil<br />

auch die Musik für ihn ungewohnt<br />

laut war, dass er mir fast unter das<br />

Hemd kroch. Naemi meinte nur:<br />

«So gseht ä richtigä Röiber us.»<br />

Der «Chlupf» und die anfängliche<br />

Unsicherheit ob der Dinge, die da<br />

geschahen, wichen bei me<strong>ine</strong>n Kindern<br />

jedoch schnell. Die Musik, der<br />

Humor, die kreativen Ideen und der<br />

Nervenkitzel sorgten dafür, dass<br />

dieser Ausflug für uns alle zum<br />

amüsanten Erlebnis wurde. Die fehlenden<br />

Tiere wurden nicht einmal<br />

erwähnt. Und der Geruch des Pferdestalls<br />

rückte in den Hintergrund.<br />

Auch die Bewohner und Bewohnerinnen<br />

dieser Nachmittagsvorstellung<br />

waren sichtlich begeistert<br />

und nur selten wich ihr Lächeln von<br />

den Gesichtern, etwa dann, wenn<br />

die Musik (zu) laut wurde oder die<br />

Artisten wagemutig hoch in die Luft<br />

sprangen, um wieder sicher auf dem<br />

Boden zu landen.<br />

Mein Sohn meinte am Schluss: «Das<br />

isch schön gfährlech,was die gmacht<br />

hei, aber ig wett ou mou im Zirkus<br />

mithäufe.»<br />

Wir werden sehen...<br />

Anlässe<br />

Es geht<br />

auch ohne Tiere<br />

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