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Die Szene war schon bezeichnend.
Beim Fototermin
der Hannover Scorpions
wurde nicht etwa einfach
ein Foto von der Mannschaft
der Saison 2008/09 „geschossen“.
Nein, Hans Zach hat das
Teamfoto geradezu „komponiert“.
Wie Karajan dirigierte
Sport in Niedersachsen
Spannende Saison für die Scorpions
Hannovers Eishockey-Erstligist startet mit LOTTO Niedersachsen in die 13. DEL-Saison
Von Helmut Anschütz
der wohl bekannteste deutsche
Eishockey-Trainer die Spieler
für das Bild an die richtige Stelle.
Was wiederum dokumentierte:
Zach hat die Zügel und das
Zepter bei den Scorpions fest
im Griff.
Nach der vergangenen, eher enttäuschenden
Saison lief Zachs
Vertrag nach zwei Jahren aus.
Beizeiten hat der ehemals als
„Alpenvulkan“ titulierte Bayer
aus Bad Tölz aber seinen
Kontrakt verlängert. Wieder um
zwei Jahre. Um nochmals anzugreifen
mit den Scorpions in der
Deutschen Eishockey-Liga. Ob
das in der 13. Saison der höchs -
ten Spielklasse gelingt, wird man
sehen.
Nun gibt es Stimmen, die meinen,
es werde diesmal sportlich
schwer für die Hannoveraner,
die seit einigen Jahren wieder
von LOTTO Niedersachsen un -
ter stützt werden.
Im Kader gab es so wenige Veränderungen
wie seit langem
nicht mehr. Mit Klaus Kathan
(153 Länderspiele für Deutschland)
und dem Norweger Tore
Vikingstad kamen ausgerechnet
zwei Stürmer von der Mannschaft
in die niedersächsische
Landeshauptstadt, die die Scorpions
in der vergangenen Serie
aus den „Pre-Play-offs“ eliminierte.
Nun soll das bei den
DEG Metro Stars aus Düsseldorf
langjährig eingespielte
Duo die Torquote des Zach-
Teams aufbessern helfen. Die
zu wenigen Treffer waren in der
abgelaufenen Spielzeit einmal
mehr das Manko des hannoverschen
DEL-Teams.
VERLETZTER NEUZUGANG
Das Problem ist aber jetzt: Vikingstad
fiel in der Vorbereitung
aus, weil er sich in der
Sommerpause zum zweiten Mal
an seiner lädierten Schulter
operieren lassen musste. Die
Mit nur fünf Neuen gehen Scorpions-Coach Hans Zach (stehend, re.) und Co-Trainer Christian Künast
(stehend, li.) in die Saison 2008/09: Oben zwischen den Trainern Klaus Kathan und Tore Vikingstad,
unten von links Marian Dejdar, Thomas Holzmann und Garrett Festerling. (Foto: haz/gsd)
Verletzung resultierte aus Düsseldorf,
wurde allem Anschein
nach nicht optimal behandelt.
Zeit zum Einspielen bestand also
für das einst bei der DEG
kongeniale Duo nicht.
Große Stücke setzen die Scorpions
auf Garrett Festerling. Wie
Kathan und Vikingstad ebenfalls
ein Stürmer – nur aus der Oberliga
Süd gekommen. Beim EV
Füssen war der kleine, junge Kanadier
die „Tormaschine“, scorte
50 Tore und 70 Vorlagen. Mit
Eric Schneider und Adam Mitchell
haben die Hannoveraner
nun aber bereits zweimal
Glücksgriffe aus unterklassigen
Ligen gelandet. Nun soll auch
Festerling die Hoffnungen (und
Erwartungen) erfüllen.
Dazu kommen mit Marian Dejdar
und Thomas Holzmann zwei
weitere Talente, bei denen man
jedoch erst abwarten muss, wie
sie sich zurechtfinden. Holzmann
zumindest konnte bei der
stressigen Vorbereitungstour
der Scorpions in die Schweiz
mit vier Spielen in fünf Tagen
durchaus (auch als Torschütze)
überzeugen.
WENIGE ECKPFEILER
Zurück zur Skepsis, was die Saison-Erwartungen
anbelangt.
Der zahlenmäßig große Kader
scheint dennoch eher dünn besetzt
– vor allem auf den Schlüsselpositionen.
In der Defensive
steht und fällt Vieles mit dem
Gesundheitszustand von Sascha
Goc. Genauer gesagt mit
seinem rechten Knie. Statt für
die Nationalmannschaft zu spielen,
in der der Schwabe Kapitän
war, kurierte er sich im Sommer
aus, um für seinen Klub fit zu
sein. „Alles in Ordnung, keine
Probleme“, meldete Goc bei der
Mannschaftsvorstellung zuversichtlich.
Jetzt hoffen alle, dass
es so bleibt ...
Im Angriff fehlte den Scorpions
in der zweiten Hälfte der vergangenen
Saison Regisseur
Chris Herperger unübersehbar.
Der Denker und Lenker laborierte
an einem Syndesmoseband -
riss, fiel für die Pre-Play-offs
aus, so dass die Scorpions gegen
die DEG vorzeitig ausschieden.
„Wir waren sehr unzufrieden
mit der letzten Saison. Da
zählten auch die vielen Verletzungen
nicht“, räumte Geschäftsführer
Marco Stichnoth
ungewohnt offen ein.
Die Korsettstangen bei den
Scorpions erscheinen demnach
rar. Zumal es auch ein „Sommertheater“
um die Torwartposition
gab. Alexander Jung
stand nach durchwachsener
Saison in der Diskussion. Von
einer Verpflichtung eines neuen
ausländischen Schlussmanns
nahmen Zach und Stichnoth
dennoch Abstand. Nun gilt das
gesamte Vertrauen wieder Jung,
der sich von den Zweifeln an
seiner Person nach außen hin
unbeeindruckt zeigt.
So erwarten denn die Fans die
neue Saison mit einiger Spannung.
Es ist die 13. DEL-Serie.
Aber wer wird denn abergläubisch
sein, wenn man vom
„Unternehmen Glück“ gespon -
sert wird …
I M P R E S S U M
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