Publik. - Jg. 11.1988, Nr. 9 - KOBRA

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Seite 2 GhK-PUBLIK 13. Juli 1988 Termine Wissenschaftliches Zentrum Mensch-Umwelt-Technik (WZ 1/1) 15.7. Workshop "Konzepte einer zukünftigen und Energieversorgung" ab 14 Uhr, Nora-Pla- 16. 7 tiel-Str. 9, R.. 0401. Fachbereich Mathematik 5.9. Vortrag von Prof. Dr. Bimal Kumar Sinha, University of Maryland, Baltimore: .Estimation of Variance-Covariance Matrix, Precision Matrix and Generalized Variance: A Decision- Theoretic Approach" 16 Uhr c.t., AVZ, Heinrich-Plett-Str. 40, R. 1403. Kasseler Hochschulbund 9. 9. Einladung des KHB an alle Dekane der GhK um 17 Uhr in den ,,AUGARDEN" (gesonderte Einladung erfolgt Anfang September). XVII. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie 22. 9. Thema "Die neuen Alten" - Örtliche Orgabis nisation: Prof. Dr. Harmut Radebold , Prof. 24. 9. Dr. Reinhard Schmitz-Scherzer, Dr. Klaus Ostermann, Dr. Walter Tokarski, Gesamthochschule, Fachbereich Sozialwesen und ASG, Arnold-Bode-Str. 10. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie 3.10. Festkolloquium zum 75. Geburtstag von bis Prof. G. Pfefferkorn - Thema "Mikromor 6. 10. phologie und Mikrobereichsanalyse von Oberflächen" Beginn 14 Uhr, Ende am 6. Oktober ca. 13 Uhr, AVZ, Heinrich Plett-Str. 40, Hörsaal 100. Örtliche Organisation: Prof. Dr. Rainer Kassing, Technische Physik, FB 18. Offene Frauenhochschule 9.10. Thema "Irgendwo im Nirgendwo? Frauen bis und Öffentlichkeit" - Beginn am Sonntag, 14.10. 9. Oktober, um 19 Uhr mit einer Podiumsdiskussion über Frauen in den Medien. Im Laufe der Woche folgen Seminare, Workshops, Vorträge, Diskussionen und Ausstellungen. Weitere kulturelle Veranstaltungen finden im Filmladen Kassel e. V. und dem Staatstheater statt. IGhK-Forum: Briefe I "Schluß mit dem Kochen im eigenen Saft" Im Rahmen des studienübergreifenden Fremdsprachenangebots haben Studierende und Mitarbeiter/innen der GhK seit dem Wintersemester 1985/86 die Möglichkeit, eine Fremdsprache zu erlernen. "Dabei geht es sowohl um den Erwerb von Sprachkenntnissen für den Eigenbedarf als auch um die Förderung von interkulturellen Kontakten zwischen ausländischen (Partner-)Universitäten, von Auslandsstudien und Austauschprogrammen" (Lehrveranstaltungsverzeichnis SS 1988, S.428). "Die Worte hör' ich wohl" jedoch bleibt es mir unverständlich, wie diese Kontakte vertieft werden Das GhK-Forum von "Publik" steht jedem offen, der in und mit der Hochschulöffentlichkeit Informationen und Meinungen austauschen möchte. Je knapper solche Beiträge sind" desto gröBer ist die Chance ihrer Veröffentlichung. Die Redaktion behält es sich vor, Zuschriftel"! zu kürzen. Anonyme oder beleidigende Zuschriften werden nicht veröffentlicht. können, wenn der 3. Fortsetzungskurs das AUS für das Erlernen einer Sprache bedeutet? Oder aber, um es positiv zu sehen, nach 4 Semestern bin ich in der Lage zu interkulturellen Kontakten? Zur Sache: Wir, eine Gruppe von 16 Studierenden und Mitarbeiter/innen der GhK erfuhren durch unseren "insegnante" Signore Perlungo, daß für das WS 1988/89 aus finanziellen Gründen kein Sprach kurs Italienisch V angeboten werden kann. Beabsichtigt ist, daß sich die Sprachkurse an der GhK fest etablieren, aber kaum beginnt trau/ man die Sprachbarriere zu überklettern, wird der "Boden unter den Füßen weggezogen" Schluß mit dem Kochen im eigenen Saft - oder: zum Schluß im eigenen Saft weiterkochen ? Dipl.-Ing. Ulla Lustig IRafe und Professuren I Ruf an die GhK erhalten: Dr. Manfred Jürgen Matschke, C 4 für "Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt Betriebliche Finanzund Investitionstheorie" (bisher Professor an der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld), FB 7. Gastprofessuren: Dr. Andrzey Zajaczkowski, Polska Akademia Nauk, WarszawaiPolen, FB 21 ; Dr. Abilio Abilio Baeta Neves, Porto Alegre/RS, Brasilien zum Thema "Sozialarbeit in Brasilien , Subkulturelle Bewegungen in brasilianischen Großstädten, Ökologie - Bewegung in Brasilien". FB 4; Dr. Mahmoud A. EI-Shahat, Universität EI MinialÄgypten, FB 21, Dozent Liu, Jing-Jiang, Agrar-Universität Shandong TeaianNR China, FB 7 und Huang Dongshan, SuzhouNR China, FB 24. Promotionen Im Fachbereich Sozialwesen hat Alfred Karl den Grad eines Dr. rer. pol. erworben . Seine Gutachter waren Prof. Dr. Reinhard Schmitz Scherzer und Prof. Dr. Harmut Radebold. Er legte eine Dissertation vor zum Thema "Alte Menschen im Stadtteil - Sozialstatistische Analyse von Lebensverhältnissen Älterer im Rahmen eines Projektes zugehender Altenarbeit" p. Verlag und Herausgeber: Gesamthochschule Kassel Universität, Redaktion: Dr. Bemt Armbruster (verantwortlich), Ingrid Zimmermann, Referat für Öffentlichkeitsarbeit der GhK, 3500 Kassel, Mönchebergstr. 19, Tel.: (0561) 8042216, 8042474, Telex: GhK-KS 99572. Erscheinunqsweise: 15mal Jährlich (14täglich während der Vorlesungsmonate) unentgeltlich. Namentlich gezeichnete oder signierte Beiträge stimmen nicht unbedingt mit der Auffassung der Redaktion überein. Bei Nachdruck Belegexemplar erwünscht. Druck: Druckhaus Thiele & Schwarz GmbH, Kassel-Waldau. 2. Deutsche Beto'nkanu-Regatta: GhK-Studenten siegen mit "Unsinkbar" Wanderpokal zwei Jahre in Kassel Vom 3. bis 5. Juni fand in Ulm/Donau die 2. Deutsche Betonkanu-Regatta statt, an der auch Studenten der GhK im Rahmen eines vom Fachgebiet Baustoffkunde (Prof. Schneider) betreuten Projektes teilnahmen. Das 109 kg schwere Kasseler Betonboot, getauft auf den Namen "Unsinkbar 11", wurde im Betonlabor der Amtlichen Baustoffund Betonprüfstelle F unter Anleitung von Dr. E. Nägele von den Studenten selbst gebaut. Dank großzügiger Unterstützung durch die Stadtsparkasse Kassel konnte sich das GhK-Team - die Studenten E. Lenk, H. Müller, P. KÜllmer, A. Bektas und H. Hofmeister, betreut von Dr. Nägele - optimal auf den Wettkampf vorbereiten, zumal Dr. Nägele und Mannschaftskapitän E. Lenk bereits bei der 1. Betonkanu-Regatta vor zwei Jahren, damals wurde der 4. Platz belegt, einschlägige Erfahrungen sammeln konnten. Diese Erfahrungen zahlten sich diesmal aus. Das Team der GhK gewann sämtliche Vor- und Zwischenläufe des Rennens sowie das Finale und belegte auch im Slalom-Wettbewerb den 1, Platz. Als Gesamtsieger der Regatta konnte die Mannschaft den Wanderpokal des Vereins Deutscher Zementwerke für zwei Jahre nach Kassel holen. In zwei Jahren soll der Pokal in Hamburg, bei der 3. Regatta, verteidigt werden. en DEN WANDERPOKAL des Vereins Deutscher Zementwerke präsentieren hier stolz GhK-Mannschaftskapitän E. Lenk und P. Küllmer zusammen mit dem selbst gebauten Beton-Kanu: Das GhK-Team gewann die zweite Deutsche Betonkanu-Regatta überlegen (siehe Bericht). Bild: Privat Untersuchung und Beratung: Hilfe für Höfe Projekt der AG ländliche Entwicklung Seit März '88 arbeitet am FB 13 (Stadtplanung/Landschaftsplanung) eine neue Mitarbeitergruppe der AG für ländliche Entwicklung an einem für die GhK und die Region Nordhessen neuartigen Vorhaben. Das Projekt "Untersuchung und Beratung wirtschaftlicher, tier- und umweltgerechter Formen der Milchviehhaltung in bäuerlichen Betrieben Nordhessens" arbeitet mit kleinen und mittelbäuerlichen Höfen zusammen. Auf der Grundlage intensiver Erhebungen auf den interessierten landwirtschaftlichen Betrieben soU eine einzelbetriebliche Beratung aufgebaut werden, die auf die spezielle Situation und Interessenlage der Betriebe ausgerichtet ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen aber möglicherweise auch Handlungsalternativen für andere nordhessische Milchviehbetriebe aufzeigen können. Im Vordergrund steht damit die Absicht, wissenschaftliche Arbeit den bäuerlichen Betrieben der Region auf direktem Wege zugute kommen zu lassen. Die im Rahmen einer AB-Maßnahme finanzierten Stellen sind von jeweils zwei Agrarin§enieuren und -ingenieurinnen sowie einem Energietechniker besetzt. Zusätzlich wurde eine PraktikantinnensteIle eingerichtet und zwei halbe SekretärinnensteIlen geschaffen. Durch verschiedene Schwerpunktbereiche 5011 eine umfassende, sich inhaltlich ergänzende Arbeit ermöglicht werden. Im einzelnen werden auf den Betrieben pflanzensoziologische Aufnahmen auf den Hauptfutterflächen vorgenommen, sowie deren Bewirtschaftungsformen erfaßt und Ertragserhebungen durchgeführt. In Ergänzung dazu werden Qualität von Fütterung und Haltung und deren Einfluß auf die Tiergesundheit ermittelt sowie auf der Basis der Ergebnisse Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt. Beratungsvorschläge im Hinblick auf den Energieeinsatz und dessen Effektivität für den Betrieb sollen auf der Grundlage einer umfassenden Energiebilanz erfolgen. Neben der vom Arbeitsamt Kassel geförderten Qualifikationsmöglichkeit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden zusätzlich positive Impulse für die Landwirtschaft in der Region erwartet. p. Ergebnisse der PersonalratswahI Nach den Personalratswahlen vom 28. und 29. Juni setzt sich der neue Personalrat der GhK wie folgt zusammen: Monika Reiß und Erhard Guth als Vertreter der Beamten, für die wissenschaftlichen Beschäftigten Helmut Thiel, Ralf Schaper, Rainer Manske, als Vertreter der Angestellten Horst Ravior, Evelyn Errichiello, Lucia Stabik, Birgit Auerswald und Günther Leber, als Vertreter der Arbeiter Klaus Hobert, Frank Thaller und Frank Beck. Zur neuen Jugend- und Auszubildendenvertretung wurden gewählt: Thorsten Ravior, Heinrich Hülbusch, Tino Schurrat. Monika Schreiber und Ralph Berndt. p. ZUR "BEACH-PARTY" lud der Fachbereich Bauingenieurwesen hinter das blaue "Tor des irdischen Friedens" in und um die Cafeteria. Und die Fete hielt (wie unsere Bilder zeigen), was versprochen wurde: Erfrischung, innerlich wie äußerlich, mit fröhlichen Spielen, Live-Musik, selbst inszenierter Kleinkunst und Schwof bis zum Morgengrauen. So nach und nach leben sie wieder auf an der GhK, die Hochschulfe- Dr. Jürgen Schäfer, FB 18 (Physik), verbrachte auf Einladung des Physikalischen Instituts der Universität von Modena Ende März in Modena einen zweiwöchigen Forschungsaufenthalt. In dieser Zeit hielt er einen Vortrag mit dem Thema "Vibrational and electronic properties of semiconductor surfaces" In der Zeit vom 21. bis 24. Juni nahm Dr. Schäfer an der 5. Arbeitstagung ,,Angewandte Oberflächenanalytik" in Jülich teil und präsentierte einen Beitrag mit dem Titel "A new local probe for surface characterization" Prof. Dr. Karl-Jörg Langenberg, FB 16 (Elektrotechnik), hielt auf Einladung des Instituts für Geophysik der Universität Karlsruhe am 27. Juni einen Kolloquiumsvortrag mit dem Titel "Elastodynamische inverse Beugungstheorie" Prof. Dr. Niels Beckenbach, FB 6 (Angewandte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaft), hielt am 20. Juni auf Einladung des Soziologischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster einen Vortrag zum Thema: "In der Umbruchsituation: Zur Arbeitspolitik westeuropäischer Gewerkschaften." Dr. Gerhard Kühnhold (Referat Schulpraktische Studien), leitete vom 16. bis 20. Mai in Freiburg die XII. Bundestagung des ,,Arbeitskreises Schulpraktische Studien an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland" Die Tagung beschäftigte sich vor allem mit der Stellung der Fachdidaktiken innerhalb der Schulpraktischen Studien. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit zur Hospitation bei den Mittwoch-Praktika in Freiburger Schulen , so daß die baden-württembergischen Gegebenheiten in die Diskussionen mit aufgenommen werden konnten. (In diesem Bundesland gibt es 6 verpflichtende Praktika, von denen 4 benotet werden!). Eine Arbeitsgruppe "Europäische Hochschulkooperation im Rahmen schulpraktischer Lehrveranstaltungen" wird es sich künftig zur Aufgabe machen, die Verbindung mit den Nachbarländern aufzunehmen. Es ist geplant, zur nächsten Bundestagung Vertreter der Universität Groningen (Niederlande) einzuladen. Prof. Dr. Horst Lademacher, FB 5 (Gesellschaftswissenschaften), hat am 24. Juni an der Universität Nijmegen im Rahmen einer akademischen Feier anläßlich der Verabschiedung eines niederländischen Historikerkollegen die Laudatio gehalten und zum Problem der Neutralitätspolitik von Kleinstaaten gesprochen. Dr. Martin Loiperdinger, FB 5 (Gesellschaftswissenschaften), hat auf Einladung des Pädagogischen Instituts der Stadt Nürnberg am 28. April ein Tagesseminar über die Parteitagsfilme von Leni Riefenstahl geleitet. Am 28.129. Mai hat er im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main über das Gesamtspektrum der NSDAP-Parteitagsfilme ein Wochenendseminar "Rituale der Mobilmachung" durchgeführt. In der Veranstaltungsreihe "offener mittwoch" der Hochschule für Fernsehen und Film in München hat er am 8. Juni den Parteitagsfilm "Sieg des Glaubens" quellenkritisch vorgestellt und erläutert. Wer, wo, was? Prof. Dr. Wolf-Jürgen Becker, FB 16 (Elektrotechnik), wurde in das nationale Programm- und Organisationskommitee der 5. FLOMEKO-Konferenz berufen. Diese internationale Konferenz für Durchfluß-Meßtechnik veranstaltet die Internationale Meßtechnische Konföderation (IMEKO) am 9. und 10. Oktober 1989 während der INTERKA MA-Ausstellung im Messe-Congress-Zentrum Düsseldorf. Dr. Georg Christoph Tholen, (WZ 11 und lAG Philosophie), referierte am 3. Juni auf der von der italienischen Zeitschrift ,Psicoterapia e Science Umane' in Mailand veranstalteten 3. Internationalen Psychoanalytischen Vemetzungstagung zum Thema "Psychoanalyse der Macht" und leitete am Philosophischen Institut der Universität für Bildungswissenschaften Klagenfurt (Österreich) ein Seminar zum Thema .Psycho-Semioloqie und Medienanalyse" am 11. und 12. Juni. J. Deckers, Landw.-Meister und Betriebsleiter am Versuchshof der GhK in Eichenberg, und J. Walter, Dlpl, Ing. agr., Wissenschaft!. Mitarbeiter am FB 20 (Landwirtschaft), hielten auf Einladung der European Conference Group on the Protection of Farm Animals am 25. Mai in Brüssel einen Vortrag zum Thema .Protectinq Profits and Animals" Prof. Dr. B. Fricke, Theoretische Physik, FB 18 (Physik), wurde von der Gesellschaft für Sch\Yerionenforschung (GSI) in den Forschungsausschuß gewählt. Dieser Ausschuß nimmt die Verteilung der von der GSI ausgeschütteten DrittmitteIgelder vor. Außerdem wurde Prof. Fricke in den Beirat der Technischen Informationsbibliothek Hannover wiedergewählt. Prof. Dr. Harun Parlar, FB 19 (Biologie/Chemie), nahm vom 8. bis 10. Juni am Internationalen Symposium für Umweltfragen in IzmirlTürkei teil und hielt einen Vortrag über .Photochemlsche Reaktionen von Umweltchemikalien" Am 13. und 14. Juni referierte er beim Workshop on Dyes, Bayreuth, über das "Verhalten von Farbstoffen in aquatischen Systemen" Prof. Dr. Karl-Jörg Langenberg, FB 16 (Elektrotechnik) hielt auf der gemeinsamen Jahrestagung der Antennas and Propagation Society des IEEE und der International Union ot Radio Science in Syracuse/New York vom 6. bis 9. Juni einen Vortrag mit dem Titel "Multidimensional electromagnetic vector inverse scattering" Er leitete ferner die Sitzung über "'nverse Scattering and Tomography" Anläßlich dieses USA-Besuches hielt er des weiteren am Polytechnic Institute in WorcesterlMassachusetts einen Seminarvortrag über "Inverse scattering with elastic waves" Sein 40jähriges Dienstjubiläum feierte am 27. Juni Prof. Dr. Horst-Günter Ptak, FB 7. Sein 25jähriges Dienstjubiläum feiert am 13. September Prof. Dr.-lng. Hartmut Bossei, FB 17: am 1. Oktober Prof. Dipl.-Ing. Klaus Hueter, FB 16, und am 2. Oktober Prof. Dr.-Ing. Peter Wolf, FB 14. Zum Tod von Dr. Michael Ewers Er wird nicht mehr an der Forschüng in der Arbeitsgruppe "Naturphilosophie" teilnehmen. Auch werden uns seine pointiert, manchmal apodiktisch vorgetragenen Thesen nicht mehr zur Stellungnahme herausfordern. Und Lehrende wie Lernende am Fachbereich 1 werden auf einen kompetenten und insistierenden Gesprächspartner zu verzichten haben. Privatdozent Dr. Michael Ewers ist tot. Als er 1983 für den Schwerpunkt "Wissenschaftstheoretische Grundlegung der Didaktik unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der Naturwissenschaften" am Fachbereich 1 der GhK habilitiert wurde, hatte er Arbeiten vorgelegt, die auf ein - zumal an einer Hochschule wie der unsrigen - konfliktträchtiges Problem zusteuerten: der sich wissenschaftstheoretisch gegen ihr gesellschaftliches Umfeld immunisierenden Naturwissenschaft, insbesondere der Biologie, müsse ihr verborgener sozialer wie ökonomischer Interessengehalt vergegenwärtigt werden, um in und durch sie hindurch wieder eine holistisch bestimmte Beziehung des Menschen zur Natur zur Geltung zu bringen . Damit war der Problemzusammenhang von wissenschaftstheoretischen Ansprüchen, deren ,,Ausgrenzungsbefestigungen und Denkverbotsschilder" (M. Ewers) für die Naturwissenschaft selbst, sowie der Didaktik als Raum zur Wiedergewinnung des systematischen Ortes der Gesellschaftswissenschaft zum Horizont der Argumentation geworden . Daß diese AufgabensteIlung eine integrative ist, aber nur bei genauer Kenntnis der jeweiligen fachspezifischen Thematik bewältigt werden kann, war M. Ewers bewußt; daß damit Gefahren der fachdisziplinären Heimatlosigkeit und der Ausgesetztheit gegenüber Vollständigkeitsansprüchen der betroffenen Fächer erwuchsen, ebenfalls. Diesen Gefahren steuerte er durch eine präzise Aufarbeitung und Verarbeitung der zentralen Fragen wissenschaftstheoretischer, didaktischer und vorzugsweise biologischer Forschung entgegen. Nur dadurch schien ihm garantierbar, die Glaubwürdigkeit seiner integrativen Perspektive zu sichern. Daß ihm dies gelang , läßt sich an seinen Arbeiten belegen: "Biologie und Erziehungswissenschaft" (1977), "Menschliche Natur und Umwelterziehung" (1981), .Beqabunqstheorie, Gesellschaft und Erziehung" (1987) sowie "Philosophie des Organismus in teleologischer und dialek- tischer Sicht" (1986) - um die wichtigsten zu nennen - bestechen nicht nur durch den Umfang des verarbeiteten Materials, sondern vor allem durch ihre programmatischen Entwürfe, an denen keine ernsthafte Diskussion im Interesse einer ökologisch orientierten Forschung vorbeigehen kann. Wir konnten M. Ewers ebensowenig halten, d. h. seine Entscheidung verhindern, wie die Institution Hochschule in der Lage war, ihm eine angemessene materielle Lebensgrundlage zu geben . Betroffenheit allein hilft hier nicht weiter: wir müssen daraus lernen. Christian Gremmels/Hans-Georg Flickinger BPS anglophon Am Fachbereich Landwirtschaft (20) wurde im Sommersemester 1988 zum ersten Mal ein BPS li-Seminar in englischer Sprache veranstaltet: Studenten/Studentinnen berichteten von ihren berufspraktischen Studien (BPS) in anglophonen Ländern. Folgende Referate wurden gehalten: Australien - Harald Bekker: Sheep husbandry in West Australia, Karin Matt: Breeding of Santa Gertrudis beef cattle in Queensland. New Zealand - Manfred Linker: Dairy tarming in New Zealand, Christina Sjögren: Mohair production in New Zealand, Cornelia Scheinköning und Brigitte Purrmann: Shearing and wool handling in New Zealand. USA und Canada - Lydia Schwarz: Fattening of beef cattle in feetlots in the USA, Ingo Hüsing: Human-animal relations in agriculture, Elisabeth Ellwanger: The effect of bacterial cultures and organic acid preservatives on storage losses and feeding values of baled hay, Roger Schumacher: Working on a grain farm in Canada. Afrika Andreas Koch: Pig husbandry in Sierra Leone. Schweden - Sabine Braun: Crosssuckling behaviour in loose housed sow groups. Das Seminar wurde von Prof. Dr. Engelhard Boehncke betreut. p. ste. Und je nach Branche und Disziplin entwickelt sich so etwas wie ein eigener Stil: Sinnlich-ästhetisch bei den Künstlern in der Menzelstraße, locker mit exotischen Mix Drinks bei den Wirtschaftswissenschaftlern und fröhlich, zünftig bei den Bau Ingenieuren p.lBilder: Knobel
13. Juli 1988 GhK-PUBLIK Seite 3 Im Endausbau: Zehn Jahre Umformtechnik Das Laboratorium für Verfahren und Werkzeugmaschinen der Umformtechnik (LVWU) im Fachbereich Maschinenbau der GhK feierte am 24. Juni sein zehnjähriges Bestehen. Laborleiter Prof. Dr.-lng. Hans-Wilfried Wagener und seine Mitarbeiter stellten in einem umformtechnischen Seminar die Schwerpunkte ihrer Forschungstätigkeiten in einem Kolloquium der Öffentlichkeit vor. Dipl.-Ing. Peter Bogon berichtete im "Gießhaus" über die "Entwicklung eines Meßwertverarbeitungssystems für Personal Computer" Dipl.-Ing. Heinz-Jürgen Engel stellte "Das Kaltfließpressen von Automatenstählen" vor, ein DFG-Projekt. Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen Pahl berichtete über .Energieumsatz beim Betrieb hydraulischer und mechanischer Pressen ", ein DFB-Projekt. Bei der anschließenden Feier im Labor unterstrich Prof. Wagener die Bedeutung der Verknüpfung von "Theorie" und "Praxis" von Universität und Industriebetrieb, für die nordhessische Region. Insbesondere erläuterte er die Bedeutung der Werkzeugmaschinen für den technischen Fortschritt und den Export unseres Landes. Die Bundesrepublik ist der zweitgrößte Produzent und der größte Exporteur von Werkzeugmaschinen. Der Schlüsselrolle dieses bedeutenden Anteils des Maschinenbaus entsprechend sollte der Ausbau der GhK auf diesem Sektor beschleunigt werden, wie Wagener betonte. Vor den zahlreichen Gästen aus Hochschule , Behörden und Industrie überreichte VW-Werksleiter Fritz Zorn den Schlüssel für ein "gewichtiges" Geburtstagsgeschenk an GhK-Präsident Prof. Dr. F. Neumann.Elne hydraulische 5000 kN-Karosseriepresse, eine Werkzeugmaschine der Umformtechnik, die im Zuge der Zusammenarbeit zwischen VW und GhK auf dem Sektor der Blechumformung für Lehre und Forschung zur Verfügung gestellt. Mit der Inbetriebnahme dieser Presse ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Endausbau des LVWU getan worden. hww Meisterliche Silke Heyser Mit einem erneuten Titelgewinn bei den Internationalen Deutschen Hochschulmeisterschaften im Orientierungslauf am 1.12. Juni in Karlsruhe konnte Silke Heyser (GhK) ihren letztjährigen Erfolg wiederholen. Ein Sieg bahnte sich auch in der Kasseler Frauenstaffel an, als die beiden ersten Läuferinnen bereits einen Vorsprung von 12 Minuten herausgelaufen hatten. Eine Fußverletzung der dritten Läuferin verhinderte dann jedoch einen weiteren Sieg. gb Offene Frauenhochschule: Weitere Beiträge sind willkommen "Irgendwo im Nirgendwo? Frauen und Öffentlichkeit." So lautet das Motto der diesjährigen Offenen Frauenhochschule der Gesamthochschule Kassel (GhK). Schwerpunkte der Konzeption liegen in Auseinandersetzungen mit den Bereichen Arbeit (z. B. HausarbeitlErwerbsarbeit; Teilzeitarbeit; Verhältnis von Frauen zu Naturwissenschaft und Technik; berufliche Förderung von Frauen), Körperpolitik (z. B. Gen- und Reproduktionstechnologien; Sozialgeschichte des weiblichen Körpers; § 218) und Utopien (z. B. frauenpolitische Zielvorstellungen; feministische Gesellschaftsentwürfe ; Perspektiven der Frauenbewegung). Außerdem soll auch die Auseinandersetzung mit den Studien- und Arbeitsbedingungen für Frauen an der Gesamthochschule Kassel fortgeführt werden. Geplant sind : diskutieren, gemeinsam arbeiten, sich kennenlernen, Konzepte entwickeln , an der Hochschule einen Raum für Frauen schaffen Gesucht werden weiterhin: Vorschläge für Vorträge , Workshops, Ausstellungen, Theatervorführungen Anmeldung bzw. Anfragen an Petra Wiebusch, Mönchebergstr. 19, Tel. . 804-21 97 (dienstags und donnerstags). Ein Faltblatt mit dem Programm der Offenen Frauenhochschule wird ab Mitte Juli fertiggestellt sein. p. Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Wiemann: Der Reflexion folgte stets die Tat Bleibende Verdienste um deutsche Berufspädagogik m 6. Juli wurde Professor Dr. phil. h. c. AGünter Wiemann durch den Fachbereich .Berufspädaqoqik, Polytechnik, Arbeitswissenschaft" der Gesamthochschule Kassel (GhK) die akademische Würde eines Doktors der Philosophie Ehren halber verliehen. Günter Wiemann wurde damit zum zweiten Mal Ehrendoktor' Die Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Hannover hatte ihm 1987 "in Anerkennung und Würdigung seiner Verdienste um die Innovation und Reform des beruflichen Schulwesens und der Berufsschullehrerbildung in Theorie und Praxis, insbesondere auf dem Gebiet der Förderung benachteiligter Jugendlicher" den Grad Doktor der Philosophie Ehren halber (Dr. phil. h. c.) verliehen. Den Kasseler Berufspädagogen, Polytechnikern und Arbeitswissenschaftlern haben an Wiemanns Persönlichkeit neben seiner wissenschaftlichen Dignität besonders sein sozialpolitisches Engagement und seine bildungspolitische Beharrlichkeit imponiert. Sie fühlen sich Günter Wiemann in vielfältiger Weise verbunden, weil er mehrfach an Veranstaltungen ihres Fachbereichs mitgew irkt, den wissenschaftlichen Diskurs gefördert und zur Konsolidierung des Fachbereichs beigetragen hat. Wiemann vereinigt , wie sonst kaum ein Berufspädagoge im Bundesgebiet, in seiner Person berufliche Kompetenzen und Erfahrungen , die allen drei Fachgebieten des Fachbereichs - gleichsam als Schnittmengen - zugehören: Als vielseitig ausgewiesener Berufspädagoge, der sich arbeitswissenschaftlicher Forschungsergebnisse gründlich vergewissert und diesen fachwissenschaftlichen Bezug in seinen Publikationen explizit ausweist und der die PolytechnikJArbeitslehre-Diskussion nachhaltig befruchtete, indem er ihr eine berufspädagogische Perspektive erschlossen hat, schien er - wie kein anderer Fachkollege - dafür prädestiniert zu sein, der erste Ehrendoktor des Fachbereichs Berufspädagogik, Polytechn ik, Arbeitswissenschaft zu werden . Günter Wiemann kann auf eine bemerkenswert vielgleisige Laufbahn zurückschauen. Er war Berufsschullehrer in Wolfenbüttel , Schulleiter in Salzgitter, Hochschullehrer an der Technischen Universität Hannover, Ministerialdirigent im Niedersächsischen Kultusministerium und schließlich Präsident des Niedersächsischen Landesinstituts für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung in Hildesheim. Die Chance eines unge- EIN STARKES GEBURTSTAGSGESCHENK machte VW-Werksleiter Fritz Zorn dem LVWU mit einer SOo-Tonnen-Karosseriepresse (im Hintergrund), deren Schlüssel er GhK-Präsident Prof. Dr. Neumann (links) übergab. laborleiter Prof. Dr.-lng. Hans Wilfried Wagener (Mitte) revanchierte sich mit einer 11Weltpremiere": einer selbsthergesteIlten, kalt gepreßten Gedenkmünze aus Titan (siehe Bericht). Bild: Knobel wöhnlichen Zuwachses an immer neuer Erfahrung nutzte Wiemann und verband sie mit seiner großen wissenschaftlichen Kreativität. So gelang es ihm - stets in Diskussion mit den führenden berufspädagogischen Geistern - seine konzeptionellen Entwürfe immer wieder in die Praxis umzusetzen. Berufspädagogik ist für Günter Wiemann nicht nur Hilfe zur Analyse und Aufklärung, sondern Instrument zur Veränderung von Verhältnissen zugunsten benachteiligter Jugendlicher. Der wissenschaftlichen Reflexion folgte stets die reformerische Tat. Der Fachbereich Berufspädagogik, Polytechnik, Arbeitswissenschaft hat mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde die hervorragenden Verdienste Günter Wiemanns um die berufliche Grundbildung ausgezeichnet. Der Fachbereich würdigt damit die wissenschaftlichen Arbeiten von Günter Wiemann zur Berufsgrundbildung als bleibenden Bestandteil der veröffentlichten Berufspädagogik unserer Zeit. Professor Dr. phil. h. c. mult. Günter Wiemann bedankte sich vor der festlichen Versammlung mit seinem Vortrag "Didaktische Figurationen in der industriellen Lehrlingsausbildung" p. Frauenförderplan bricht kein Recht Die Vertrauensfrau für Schwerbehinderte an der GhK hat darauf hingewiesen, daß in den "Richtlinien zur beruflichen Förderung von Frauen an der Gesamthochschule Kassel (Frauenförderplan-GhK)" vom 30. 12. 87 gesetzliche Regelungen des Schwerbehindertenrechts außer acht gelassen worden seien, auch im Hinblick darauf, daß es im Frauenförderplan des Landes ausdrücklich heißt: "Besondere Regelungen über die Fürsorge für schwerbehinderte Angehörige des öffentlichen Dienstes bleiben unberührt." In der Tat sind die Regelungen des Schwerbehindertenrechts ebenso zu beachten wie andere rechtliche Bestimmungen einschließlich der Regelungen im Grundgesetz. So ist beispielsweise aufgrund des Art. 3 GG im Zusammenhang mit Einstellungen und Beförderungen (Nr." Frauenförderplan-GhK) jeweils eine Einzelfallprüfung erforderlich, wobei im Ausnahmefall auch die Berücksichtigung eines männlichen Bewerbers erfolgen kann . Ähnliches gilt für die von der Regelarbeitszeit abweichende Arbeitszeitregelung (Nr. 111) zum Beispiel wegen Kindererziehung und Pflege von Haushaltsangehörigen. p. Ammoniak als Leistungshemmer identifiziert Experimentielle Forschungsergebnisse mit Folgen für Trainingssteuerung as Thema Ammoniak kommt in Mode" DSo las man vor kurzem in SPORTS INTERNATIONAL im Zusammenhang mit einer geplanten Doktorarbeit des angehenden Mediziners und Weltklassezehnkämpfers Siggi Wentz von dem Kasseler Sportwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Lehnertz selbst ehemaliger Spitzensportler, der sich bereits seit einigen Jahren mit der Wirkung des Ammoniaks auf die psychophysische Leistungsfähigkeit beschäftigt. Inzwischen ist es Lehnertz in enger Zusammenarbeit mit seinen Kollegen Prof. Dr. Dietrich Martin und Prof. Dr. Eide Lübs gelungen, an der Gesamthochschule Kassel (GhK) innerhalb eines vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekts zum Thema "Ermüdung und Regeneration" seine Vermutungen experimentell zu belegen . Danach hemmt Ammoniak die Verarbeitung des Sauerstoffs in den Zellen der Arbeits-, Atmungs- und Herzmuskulatur und setzt damit die Leistungsfähigkeit herab. Die forschungspraktischen Arbeiten an der Kasseler Universität waren nur durch das große Engagement der Doktoranden der Fachrichtung Sportwissenschaft und eine außergewöhnliche Motivation der untersuchten Sportler möglich . So wurde von Ausdauersportlern beispielsweise verlangt, nicht nur hart zu trainieren, sondern zur Klärung einer bestimmten Fragestellung zeitweise auf den Genuß von Kohlenhydraten zu verzichten. Dadurch sollte gewährlei- Für kleinere Betriebe stellt die Emtuhrung der CNC-Technik (computergesteuerte Werkzeugmaschinen) eine relativ hohe wirtschaftliche Belastung dar, die zudem Risiken beinhaltet: der Markt ist schwer zu überschauen, eine Vielzahl von CNC-Steuerungen werden angeboten, die CNC-Steuerungstechnik ursprünglich für große Industriebetriebe mit stark arbeitsteiligen Strukturen entwickelt - ist den Erfordernissen kleinerer Werkstätten teilweise noch zu wenig angepaßt. Zudem bewirkt die Einführung von CNC-Steuerungen einen erheblichen Qualifizierungsbedarf. Mit dem Ziel, insbesondere den metallverarbeitenden Klein- und Mittelbetrieben Nordhessens eine verbesserte Informationsgrundlage für die Einführung der CNC-Technik zu ermöglichen, stet sein, daß unter sogenannten Ermüdungsbedingungen die Kohlenhydratreserven weitgehend erschöpft sind. Prof. Lehnertz hatte nämlich vermutet, daß mit abnehmenden Kohlenhydratreserven die Ammoniakkonzentrationen in Blut und Zellen steigen. Diese Vermutung hat sich in allen bislang durchgeführten Experimenten bestätigt. Darüber hinaus wird mit den Ergebnissen eine Lehrmeinung aus dem Bereich der Arbeits- und Leistungsphysiologie widerlegt, die auch noch in neuesten Ausgaben von Standardwerken über die Physiologie des Menschen publiziert wird. Danach soll die bei schwerer Arbeit gegenüber dem Sauerstoffverbrauch überproportionale Vergrößerung des Atemminutenvolumens über eine Säuerung des Blutes als Folge der im Muskel gebildeten Milchsäure bewirkt werden. Dagegen sprechen nicht nur die von der Kasseler Forschungsgruppe erhobenen Daten. Eine solche Auffassung über die Wirkung von Milchsäure bzw. Laktat (das Salz der Milchsäure) widerspricht nach Meinung von Lehnertz auch dem Kenntnisstand über grundlegende biochemische Prozesse. Das Kasseler Professorentrio Lehnertz, Lübs und Martin ist davon überzeugt, daß die Ergebnisse des in dieser Form zumindest in der Bundesrepublik erstmalig durchgeführten Forschungsprojekts sowohl den Lehrbuchstand der physiologischen Litera- tur aktualisieren, als auch die Steuerung des sportlichen Trainings optimieren wird. Inzwischen arbeiten andere sportwissenschaftliche und -medizinische Institute in der Bundesrepublik ebenfalls - teilweise angeregt durch die Publikationen von Lehnertz - über die Entstehung des Ammoniaks bei sportlicher Betätigung. Anläßlich eines internationalen Symposiums in Baden bei Wien mit dem Thema "Die Bedeutung des Ammoniakstoffwechsels für Leber und Muskulatur" berichteten Institute aus Freiburg, Heidelberg, Kassel und Saarbrücken über ihre Untersuchungsergebnisse. Mit einem ,,Ammoniakehecker" ist es inzwischen möglich , ohne größeren personellen und sachlichen Aufwand Ammoniakkonzentrationen im Blut zu messen. Die in Wien anwesenden Sportwissenschaftler und -mediziner waren sich weitgehend darüber einig, daß mit Ammoniakmessungen die schon seit langem zur Trainingssteuerung analysierten Blutlaktatwerte zur Ermittlung optimaler Trainingsintensitäten zutreffender gedeutet werden können. Dies ist ein wichtiger Fortschritt für die Leistungsdiagnostik, da - wie die Kasseler Befunde zeigen - Schlüsse allein aufgrund von Laktatanalysen zu Fehleinschätzungen und daraus verursachten negativen Folgerungen für die Trainingspraxis führen. So ist beispielsweise Prof. Martin - ehemaliger Sportwart des Deutschen Skiverbandes für den nordischen Bereich und Streckenchef Informationsveranstaltung: CNC-Technik im Betrieb hat das Fachgebiet Arbeitswissenschaft in Kooperation mit der Handwerkskammer Kassel am 22. Juni eine Präsentationsveranstaltung : "CNC-Technik im Betrieb " durchgeführt. Beide Veranstalter - die Handwerkskammer als regionaler Anbieter von CNC-Weiterbildung und das Fachgebiet Arbeitswissenschaft als in diesem Bereich tätige Forschungsgruppe - verfügen über langjährige Erfahrungen mit der CNC Technik. Vor ca. 50 Teilnehmern - Inhabern kleinerer Metallbetriebe, weiteren betrieblichen Entscheidungsträgern und Betriebsräten - haben die CNC-Herstellerfirmen Bosch, Traub, Maho, Philips und Gildemeister auf vernetzten PC's der Fa. Nixdorf im Wechsel mit der Fa. Keller aus Wuppertal (Hersteller von CNC-Schulungssoftware und eines CNC-Programmiersystems) ihre eNC Steuerungen bzw. Steuerungssoftware an Hand zweier von den Veranstaltern vorgegebenen, zu programmierenden Teile (ein Dreh- und ein Frästeil) vorge- Neuer Forschungsbericht liegt vor Würde man nur Quantitäten zum Maßstab nehmen, so würde man den neuen "Bericht zur Forschung und künstlerischen Entwicklung 1986-1987" befriedigt zur Kenntnis nehmen: Mehr Projekte , eine größere Seitenzahl. Nun soll der Bericht keineswegs den Eindruck erwecken, daß mit Zahlen allein Forschung und künstlerische Entwicklung zu erfassen ist. Er soll vor allem ihre inhaltliche Entwicklung an der GhK in den letzten Jahren aufzeigen . Auch diese Seite des Berichts hat Fortschritte gemacht. Um inhaltliche Entwicklungen aufzuzeigen, bedarf es nicht zuletzt der Vollständigkeit des Berichts. Die Öffentlichkeit registriert sehr aufmerksam, wenn zwar eine große Fülle von Fachgebieten im Fachbereichsteil aufgeführt werden, diese im Projektanteil aber nicht auftauchen. Auch hier ist der 5. Forschungsbericht ein Stück weiter gekommen. Wünsche offen läßt hingegen die Aufgabe, die inhaltliche Entwicklung im eigenen Bereich selbstkritisch zu reflektie ren. Zwar gibt es nur noch einen Fachbereich , der überhaupt keine Angaben zu seiner Entwicklung gemacht hat, zu oft aber kommt es noch zu einer schematischen Wiederholung des alten Textes (aufgefrischt mit wenigen aktualisierten zahlen), oder es wird ausführlich auf Studiengänge verwiesen und die Forschung kaum noch erwähnt. Allzu beliebt ist auch noch das einfache.Aneinanderreihen von vorhandenen Fachgebieten mit der Aufzählung von Projekten, die diese durchgeführt haben. Daß kritische Worte nicht nur zum eigenen Bereich, sondern auch an die Adresse der Hochschule als Institution dabei nicht fehlen brauchen, das zeigt der neue Bericht durchaus. Für einen schnellen Zugang zum Forschungsbericht sorgen Schlagwort- und Personenregister. Vor allem sorgt aber dafür die erfreuliche Aktualität des Berichts. Es gibt kaum eine Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland, die ein halbes Jahr nach Berichtsschluß ihren Forschungsbericht der Öffentlichkeit vorlegt. wad Die nächste Ausgabe von GhK PUBLIK erscheint erst wieder zu Beginn des Wintersemesters. für die olympischen Landlaufwettbewerbe in Ca/gary - der Meinung, daß die deutsche Mannschaft, die aufgrund der überragenden Sprungleistungen eine Goldmedaille in der Nordischen Kombination gewann, deshalb im Langlaufwettbewerb fast ihren gesamten Vorsprung verloren hat, weil sie auf ausschließlich an Laktatwerten orientierte Trainingssteuerung vertraute. Lehnertz und Martin als Sportwissenschaftler wünschen sich deshalb, daß ihre Ergebnisse möglichst bald in größerem Umfang als bisher von der Sportmedizin wahrgenommen und genutzt werden. In Zusammenarbeit mit dem sportmedizinischen Labor von Prof. Lübs werden durch das Kasseler Team bereits mehrere Sportlergruppen - zum Beispiel eine Trainingsgruppe des Marathonbundestrainers Wilfried Aufenanger - auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse betreut und beraten. Neben der praktischen Umsetzung wissenschaftlicher Ergebn isse soll in Kassel aber auch weiter im Grundlagenbereich geforscht werden. So sieht Klaus Lehnertz - der permanenten Blutentnahmen zur Verbesserung sportlicher Leistungen sehr skeptisch gegenübersteht und sie nur zum Zweck der Forschung und Gesundheitskontrolle akzeptiert - eine wesentliche Aufgabe darin, Verfahren zu suchen, mit denen auf unblutigem Wege auf den Ammoniakstatus des Organismus geschlossen werden kann. p. stellt. Einleitend referierte Prof. Dr.-Ing. Hans Martin unter dem Titel ,,Angepaßte CNC-Technik - Einsatzbedingungen und Auswahlkriterien" zusammenfassend über Forschungsergebnisse des Fachgebiets Arbeitswissenschaft. Zum Abschluß der Präsentation stellte die Handwerkskammer Kassel ihr CNC Schulungskonzept mit der Fa. Deckel (Münchner CNC-Steuerungshersteller) vor . Am Abend gab es unter dem Titel "Die zukünftige Bedeutung der CNC-Technik für Klein- und Mittelbetriebe" eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Forschung, Technologieberatung und Praxis. Die Veranstaltung wurde von der IHK Kassel und der IG Metall Kassel unterstützt. p.
Seite 1: GhK GhK Pt. 101380 3500 Kassel GhK

Publik. - Jg. 11.1988, Nr. 9 - KOBRA

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