Tool-Evaluierung - Software Quality Lab

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Seite 4 � 27.12.2006 Eclipse TPTP improve your quality Eclipse ist ein Open Source Framework für die Erstellung von Rich Client Applikationen. Unter Eclipse gibt es mehrere Top-Level Projekte, so auch Eclipse TPTP. TPTP steht für Test and Performance Tools Project. Namhafte Unternehmen, wie Compuware, IBM, Intel, SAP (als strategischer Kunde) und Scapa Technologies arbeiten zusammen, um eine offene Plattform für verschiedenste Arten des Testens zu entwickeln. Diese Unternehmen bauen auf TPTP teilweise auch ihre eigenen, kommerziellen Produkte auf. Beispiele hierfür sind IBM Rational Functional Tester und IBM Manual Tester. Auf der Homepage www.eclipse.org/tptp/ wird das Ziel wie folgt beschrieben: The mission of the Eclipse Test & Performance Tools Project is to build a generic, extensible, standards-based tool platform upon which software developers can create specialized, differentiated, and interoperable offerings for world class test and performance tools. Bei der Benutzung von Eclipse TPTP bemerkt man, dass die Hersteller gewisse Funktionalitäten hinten anstellen, um durch TPTP nicht Konkurrenz zu eigenen kommerziellen Produkten zu erzeugen. Ein Beispiel hierfür ist das Fehlen einer Anbindung an andere Softwareentwicklungsaktivitäten, wie etwa Werkzeugen zur Anforderungsanalyse. Ein weiteres Beispiel ist die oft karge Benutzeroberfläche. Unter der Fassade verbirgt sich jedoch eine mächtige Plattform. Die Datenmodelle entsprechen weit verbreiteten Standards. Der Agent Controller ermöglicht die Ausführung von Tests lokal, als auch remote auf verschiedensten Plattfor- Software Quality Lab GmbH A-4222 Langenstein / Linz Fliederstrasse 8 www.software-quality-lab.at � � Testautomatisierungswerkzeuge von Dipl.-Ing. Johannes Hochrainer und Dipl.-Ing. Johannes Bergsmann K Quality nowledge Letter www.software-quality-lab.at Viele Firmen führen Tests ad hoc oder rein manuell aus. Testautomatisierungs-Werkzeuge bieten heute viele Möglichkeiten, manuelle Tests umfangreich zu unterstützen oder Tests völlig zu automatisieren. Somit können mehr Tests in kürzerer Zeit ausgeführt werden. In diesem Artikel wird beispielhaft ein kurzer Einblick in einige* Testautomatisierungs-Anbieter/Werkzeuge gegeben, um überblicksmäßig zu zeigen, welche Funktionalitäten diese Werkzeuge heute liefern. Der Fokus liegt dabei auf dem funktionalen Systemtest. * Diese und weitere Test-Werkzeuge werden in künftigen Newslettern oder Studien zum Thema Test-Aufomatisierung detaillierter vorgestellt. Abb.3: Automatisierte GUI Tests in TPTP men. Firmen, die langfristig selbst ein Testautomatisierungswerkzeug entwickeln wollen, finden in Eclipse TPTP ein sehr gutes Framework. TPTP besteht aus vier Teilen: TPTP Platform, Testing Tools, Monitoring Tools und Tracing und Profiling Tools. TPTP Plattform stellt die gemeinsame Infrastruktur bereit, wie etwa Benutzeroberfläche, Datenmodelle, Protokolle (z.B. Kommunikation) und ein Remote Execution Framework. Besonders interessant ist der Agent Controller von TPTP. Es können Tests sowohl lokal, als auch auf anderen Systemen ausgeführt werden. Es existieren eigenständige Agenten für verschiedenste Plattformen, wie z.B. AIX, HP-UX, Linux, OS, Solaris und Windows. Diese Agenten laufen als eigene Prozesse auf dem Remote-System und werden von einem zentralen Computer gesteuert. Testing Tools basieren auf der TPTP Plattform und bieten konkrete Werkzeuge für das Testen an. So z.B. JUnit, Werkzeuge für das manuelle Testen, URL Testing, und statische Codeanalyse. Monitoring Tools werden verwendet, um Informationen über Systeme oder Applikationen zu sammeln, zu analysieren und aufzubereiten. Die Tracing und Profiling Tools bieten Werkzeuge, um die Performance von Applikationen zu analysieren. Darunter fallen auch verteilte Java Anwendungen. Das Tracing von C/C++ Anwendungen ist derzeit in Entwicklung. Bei den funktionalen Systemtests bietet TPTP Werkzeuge sowohl für die manuelle, als auch die automatisierte Testausführung: Manuelle Testausführung: TPTP beinhaltet einfache Editoren, um manuelle Testfälle zu definieren, auszuführen und zu analysieren. Testfälle werden als simpler Text spezifiziert und können durch Schleifen mehrere Male ausgeführt werden. Bei der Ausführung wird auf den Agent Controller zurückgegriffen. Egal, ob der Test lokal oder auf einem anderen Rechner ausgeführt wird – in beiden Fällen öffnet sich ein Fenster, das durch den manuellen Test leitet. Der Tester bekommt so Schritt für (Fortsetzung auf Seite 5) Telefon +43-(0)7237-4941-20 � FAX -11 � info@software-quality-lab.at Firmenbuch: Landesgericht Linz, FN 274343 x � UID: ATU62264668
Seite 5 � 27.12.2006 improve your quality (Fortsetzung von Seite 4) Schritt Aufgaben zugeteilt und kann nach der Ausführung neben dem Erfolg des Testschrittes und Kommentaren auch Dateien abspeichern (Screenshots, Log-Files). Nach der Testausführung wird das Ergebnis graphisch und in einer Baumstruktur dargestellt. Es gibt auch eine Anbindung an das Bugzilla Web Interface, um gefundene Fehler zu dokumentieren. Für die Automatisierte Testausführung bietet Eclipse TPTP ein Capture&Replay Werkzeug. User Interface Ereignisse werden als XML aufgezeichnet und können danach wieder abgespielt werden. Diese Funktionalität beschränkt sich jedoch auf Applikationen, die auf der Oberflächen-Bibliothek von Eclipse aufgebaut sind. Referenzen auf Objekte werden nicht direkt in die Testfälle aufgenommen, sondern zentral in einem Register gespeichert. Ändert sich nun ein Objekt, so müssen nicht alle Testfälle geändert werden, sondern nur das zentrale Register. Weiters unterstützt TPTP auch Data-Driven Testing. Testfälle werden dabei mit Tabellen verbunden. Bei der Testausführung wird dann je Datensatz der Testfall einmal ausgeführt. Fazit Viele Werkzeuge von Eclipse TPTP sind sehr einfach gehalten. Unter der Fassade versteckt sich jedoch eine mächtige Plattform, auf der man seine eigenen Testwerkzeuge aufbauen kann. Mercury QuickTest Professional Mercury bietet für den funktionalen Systemtest Mercury QuickTest Professional an. Es erlaubt die Testautomatisierung von Windows Applikationen, Webseiten, ActiveX Controls und Visual Basic Applikationen. Zusätzlich gibt es noch Erweiterungen für das Testen von Anwendungen basierend auf Java, .NET, Oracle, SAP, Web Forms, Siebel, PeopleSoft, Web Services und Terminal Emulator Applikationen. Interessant ist, dass Mercury derzeit als einer der wenigen Anbieter auf Keyword-Driven Testing setzt. Testfälle werden dabei nicht als Ganzes automatisiert, sondern werden aus teils wieder verwendbaren Bausteinen zusammengesetzt. Diese Bausteine erscheinen in den Testfällen nicht als Code, sondern haben eine kurz intuitive Bezeichnung, womit auch Nichttechniker Testfälle lesen könne. Hinter einem Keyword (Mercury nennt sie Actions) steht Automatisierungscode. Die Actions in den Testfällen sagen somit, was zu machen ist. Der Automatisierungscode hingegen spezifiziert, wie ein Action mit dem System interagieren soll. Keyword-driven testing hat einen positiven Effekt auf die Wartbarkeit von Testfällen. Ändern sich Schnittstellen des zu testenden Systems, so muss man nicht die Testfälle selber ändern, sondern nur den Automatisierungscode hinter den Software Quality Lab GmbH A-4222 Langenstein / Linz Fliederstrasse 8 www.software-quality-lab.at � � K Quality nowledge Letter www.software-quality-lab.at einzelnen Actions. Wird ein Action in mehreren Testfällen verwendet, vermindert sich auch der Änderungsaufwand. Ein Beispiel zu Keyword-Driven Testing: Beim Testen von vielen Systemen taucht immer wieder ein Testschritt zum Anmelden am System auf. Anstatt die einzelnen Interaktionen mit den Schnittstellen in jeden Testfall aufzunehmen (click here, enter text there, ….), erzeugt man eine Action mit der Bezeichnung login und spezifiziert die Inputparameter username und password. Erst der Automatisierungscode hinter dieser Action weiß, wie das Action login auszuführen ist. Ändert sich die Eingabemaske für den Login-Vorgang, so muss man nicht alle Testfälle, die den Login-Schritt beinhalten, ändern, sondern man ändert nur den Automatisierungscode an einer Stelle. Actions können auch geschachtelt werden und können Werte zurückliefern, die nachfolgenden Actions als Eingabewerte dienen. QuickTest unterstützt auch Keyword-Driven Testing und kennt Datentabellen für einzelne Actions, als auch für ganze Testfälle. Actions können mit der Capture&Replay Funktionalität von QuickTest erzeugt werden, oder ein Programmierer automatisiert sie manuell. QuickTest Professional arbeitet mit anderen Mercury Produkten zusammen, wie z.B. WinRunner, Business Process Testing, Mercury Performance Testing, den Business Availability Center Produkten und dem Quality Center. Letzteres kann als zentrale Servicestelle für verschiedenste Testarten verwendet werden (manuelle und automatisierte funktionale Tests, Performance Tests,…). Quality Center dient u.a. zur Verwaltung von zentralen Testdatenbanken, Ausführung und Analyse von Tests und zur Erzeugung von Fehlerberichten. Fazit Wartbarkeit und Widerverwendbarkeit ist ein wesentliches Erfolgskriterium für langfristige Testautomatisierungsprojekte. Die Erzeugung von wieder verwendbaren Actions bedarf zwar eines höheren Aufwands, doch vermindert man dadurch später den hohen Wartungsaufwand. Mercury geht mit QuickTest Professional weg von reinen Data-Driven Capture&Replay Werkzeugen hin zu Keyword- Driven Testing. Abb.4: Keyword-Driven Testing in Mercury QuickTest (Fortsetzung auf Seite 6) Telefon +43-(0)7237-4941-20 � FAX -11 � info@software-quality-lab.at Firmenbuch: Landesgericht Linz, FN 274343 x � UID: ATU62264668
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