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report Salzburg 2012 - Neustart

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eport<br />

Der Anstoß zur Schulsozialarbeit kam von der Beratungslehrerin<br />

Hannelore Fiedler. Im September 1997 warb sie bei<br />

Georg Zwinger (dem damaligen Regionalkoordinator von<br />

NEUSTART) um sozialarbeiterische Unterstützung an der<br />

Polytechnischen Schule <strong>Salzburg</strong>. Die Ausgangslage war,<br />

dass sich die Lehrer dieser Schule seit Jahren mit einer<br />

wachsenden Anzahl von Schülern (vor allem Burschen) mit<br />

erheblichen psychosozialen Problemlagen und Verhaltensauffälligkeiten<br />

konfrontiert sahen – bis hin zu Kriminalität,<br />

Drogenmissbrauch und Aggressionshandlungen.<br />

Die Anfrage des damaligen Schuldirektors Veit Österreicher<br />

bewirkte dann die Beschäftigung mit einem neuen Schulprojekt.<br />

Es wurde ein zweijähriger Modellversuch ab Herbst<br />

1998 angedacht. Ein Konfliktregler und ein Bewährungshelfer<br />

wurden als Projektbeauftragte entsandt, um in enger Zusammenarbeit<br />

mit Beratungslehrern Ideen zu sammeln und<br />

eine Projektbeschreibung zu formulieren. Im März 1998 war<br />

das Konzept „Modellversuch Kriminalitätsprävention in der<br />

Polytechnischen Schule <strong>Salzburg</strong>“ ausformuliert. Während<br />

der Finanzierungsverhandlungen wurden die Vorbereitungen<br />

intern fortgeführt. Der Start des Pilotprojekts unter der Leitung<br />

von Georg Zwinger erfolgte am 15.2.1999 und war vorerst<br />

mit Juni 2000 befristet.<br />

Mit zehn Wochenstunden betraten die beiden Sozialarbeiter<br />

das Neuland Schule und boten den rund 250 Schülern<br />

niederschwellige professionelle Hilfe in schwierigen Lebenssituationen<br />

an. Von Anfang an wurde das Angebot, das<br />

von Einzel- und Konfliktberatungen bis zur Gruppenarbeit<br />

reicht, von den Schülern rege in Anspruch genommen. Im<br />

zweiten Projektjahr wurden fast 50 Schüler im Rahmen von<br />

face2face betreut.<br />

Der Projektverlauf wurde laufend evaluiert und die Methoden<br />

weiterentwickelt. Aus dem sogenannten „Burschenprojekt“<br />

wurde ein Angebot für alle Schülerinnen und Schüler.<br />

„Das Projekt nützt nicht nur den Schülern, sondern auch den<br />

Lehrern. Wir können dadurch auf die Schüler ganz anders<br />

4 |<br />

face2face hat Schule gemacht<br />

Raimund Kainz ist Schulsozialarbeiter der ersten Stunde und verfügt über umfassendes methodisches<br />

und historisches Wissen auf diesem Gebiet. Er schildert hier die Anfänge und die<br />

Etablierung dieser Methode der Sozialarbeit in <strong>Salzburg</strong>.<br />

eingehen und das Schulklima hat sich ganz wesentlich verbessert“<br />

stellte Direktor Veit Österreicher im Juli 2000 im<br />

ORF zur erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Schule<br />

und Sozialarbeit fest.<br />

Quelle: <strong>Salzburg</strong>er Nachrichten, 22.6.1999, Seite 3<br />

Die Fortsetzung des Vorzeigeprojekts mit neuen Projektbeauftragten<br />

erfolgte unter Kostenteilung von Stadt und Land<br />

<strong>Salzburg</strong>. Ab 2001 kam es zu einer Ausweitung auf die Polytechnischen<br />

Schulen an den Standorten Hallein und<br />

Oberndorf und ab 2002 Neumarkt. Abgesehen von einer Unterbrechung<br />

in Hallein hat sich die Schulsozialarbeit von<br />

NEUSTART durchgängig etabliert. Ab dem Schuljahr 2009 /<br />

2010 wurde eine spezifische Form der Schulsozialarbeit in<br />

den Sonderpädagogische Zentren Köstendorf, Oberndorf<br />

und Thalgau verankert.<br />

Damit ist NEUSTART mit Ausnahme eines Trägers in Niederösterreich<br />

der älteste Anbieter von Schulsozialarbeit in<br />

Österreich.<br />

– raimund.kainz@neustart.at –

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