Virtuelle Labore - Beitrag zur Fachtagung Virtueller ... - Virtual labs
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Marco Schlattmann, Anja Hasler, Ralf Kuczewski<br />
Werkzeuge und Methoden <strong>zur</strong> Entwicklung virtueller <strong>Labore</strong><br />
Einleitung<br />
Gentechnische Praktika sind ein wesentlicher Baustein im Studium der Biologie,<br />
Biochemie, Bioinformatik, Chemie und in naher Zukunft auch in der medizinischen<br />
Ausbildung. Der hohe Bedarf an Ressourcen stellt dabei große Ansprüche<br />
an Lehrende und Lernende. Die einen müssen für große Zahlen von Studierenden<br />
akzeptable Arbeitsumgebungen schaffen, die anderen müssen oft über längere,<br />
zusammenhängende Zeiträume im Labor präsent sein. Im Oldenburger Informatik-Institut<br />
OFFIS wird deshalb schon seit mehreren Jahren die verstärkte<br />
Nutzung von IuK-Technologien <strong>zur</strong> Ausbildung in den Biotechnologien erforscht.<br />
Ausgangspunkt der Forschung war das dreijährige BMBF-Projekt "Mu ltimediales<br />
Gentechnisches Praktikum" 1 (kurz „GenLab“), das im vergangenen<br />
Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde. In Kooperation mit Gentechnologen des<br />
Instituts für Mikrobiologie der Universität Düsseldorf und Spektrum Akademischer<br />
Verlag wurde ein virtuelles Experimentalpraktikum entwickelt, das die<br />
Grundlagen des praktischen Arbeitens in der Gentechnologie vermittelt. Die<br />
Projektergebnisse bieten zahlreiche Ansatzpunkte für weitere Forschungsarbeiten.<br />
So ist die Entwicklung eines virtuellen Labors ausgesprochen aufwändig<br />
und enorm kostspielig. Im DFG-Projekt "VirtLab" 2 werden deshalb seit Ende<br />
2000 softwaretechnische Methoden und Werkzeuge für eine effizientere En twicklung<br />
erforscht. Die Erstellung virtueller <strong>Labore</strong> auch für andere Bereiche<br />
soll standardisiert und stärker automatisiert werden.<br />
Dieser <strong>Beitrag</strong> zeigt zunächst am Beispiel des virtuellen Gen-Labors, wie Studenten<br />
sich mit interaktiven Experimenten gezielter auf die praktische Laborarbeit<br />
vorbereiten können. Die Probleme bei der Entwicklung solcher Anwendungen<br />
werden diskutiert und spezielle Methoden und Werkzeuge (Vorgehensmodell,<br />
Framework, interaktive Tools) vorgestellt, die die Entwicklung virtueller<br />
<strong>Labore</strong> und Praktika quantitativ und qualitativ verbessern.<br />
1 Das Projekt „GenLab“ wurde von 1998-2000 im Rahmen des BMBF-Fördermaßnahme<br />
„Weiterentwicklung des wissenschaftlichen und technischen Buches <strong>zur</strong> multimedialen<br />
Wissensrepräsentation“ unter dem Förderkennzeichen 08 C58 34 7 gefördert.<br />
2 Das Projekt „VirtLab“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im<br />
Schwerpunktprogramm „V3D2“ (Verteilte Verarbeitung und Vermittlung digitaler Dokumente)<br />
gefördert.
Das GenLab-System<br />
Gentechnische Versuche erfordern viel Betreuung und erhebliche Ressourcen,<br />
sowohl an Reagenzien als auch an Geräten und Laborplätzen. Ein Praktikum in<br />
einer virtuellen, multimedialen Rechnerumgebung erlaubt es Studierenden demgegenüber,<br />
Erfahrungen im Umgang mit Geräten und Reagenzien zu gewinnen<br />
und den Ablauf der Versuche zu erlernen, ohne materielle Ressourcen zu<br />
verbrauchen. Die Durchführung realer Praktika kann damit effizienter gestaltet,<br />
teuren Fehlversuchen kann vorgebeugt werden. Kernpunkt des "Multimedialen<br />
Gentechnischen Praktikums" (GenLab) ist dabei die möglichst realitätsnahe<br />
Repräsentation der Laborumgebung und der Arbeitsweise. Nur so können Studierende<br />
die Praxis im Umgang mit Geräten und Reagenzien bereits am Rechner<br />
einüben und gleichzeitig ein tiefes Verständnis für die gentechnischen Abläufe<br />
entwickeln. Das GenLab-System besteht strukturell aus zwei Teilen, die inhaltlich<br />
miteinander verbunden sind:<br />
?? dem virtuellen Seminarraum und<br />
?? dem virtuellen Gen-Labor.<br />
Nach dem Start betritt ein Nutzer zunächst den Seminarraum. Hier befindet sich<br />
u.a. ein Computerarbeitsplatz, eine Leinwand und eine Bibliothek. Mit dem „virtuellen“<br />
Computer lassen sich Experimentergebnisse auswerten. Auf der Leinwand<br />
können zeitabhängige Medien präsentiert werden: Animationen die die<br />
Grundlagen der Gentechnologie veranschaulichen oder interaktive Lerneinheiten.<br />
In der Bibliothek befinden sich vier virtuelle Aktenordner. Die Ordner enthalten<br />
textuell-graphische Informationen zu chemischen Substanzen, Laborzubehör,<br />
Laborgeräten und den Grundlagen der Gentechnologie (Abb.1).<br />
Abb. 1: Elektronischer Aktenordner mit Informationen zu Arbeitsgeräten im Labor
Kernstück der Anwendung ist aber das eigentliche „virtuelle“ Labor, das über<br />
den Seminarraum betreten werden kann. Hierbei handelt es sich um die virtuelle<br />
Umsetzung eines realen Gen-Labors. Das Labor inklusive der benötigten Geräte<br />
und Chemikalien ist im Rechner modelliert und wird grafisch auf dem Bildschirm<br />
präsentiert (Abb. 2). Benutzern wird die Möglichkeit gegeben, per<br />
Maussteuerung gentechnische Experimente analog zu den Abläufen im realen<br />
Labor durchzuführen. Nutzer können sich z.B. im Labor bewegen, Geräte bedienen<br />
und Chemikalien pipettieren.<br />
Abb. 2: Eine Arbeitsfläche im virtuellen Gen-Labor<br />
Dabei kommen die Vorteile gegenüber realen Praktika in Form einer ständigen<br />
Fehlerüberwachung, Steuerungs- und Korrekturmöglichkeiten sowie einer engen<br />
Verknüpfung <strong>zur</strong> Informationskomponente zum Tragen. So kann die richtige<br />
Bedienung der Geräte z.B. zuvor in einer interaktiven Bedienungsanleitung<br />
Schritt für Schritt gelernt werden. Und um die in Aktenordnern im Seminarraum<br />
abgelegten Informationen zu Geräten und Zubehör zu erreichen, genügt ein<br />
Klick mit der rechten Maustaste auf einen Laborgegenstand. Damit der Nutzer<br />
das angestrebte Versuchsergebnis erzielen kann, können bei Bedarf weitere<br />
Ratschläge und Hinweise vom System eingeholt werden: Schwierige Arbeitsschritte<br />
können z.B. animiert vorgeführt werden. Ist der Nutzer selbst aktiv, so<br />
informiert die Fehlerüberwachung über den Stand des Experiments und verhindert<br />
grobe Verstöße.<br />
Technisches Konzept<br />
GenLab wurde auf PCs unter Windows NT bzw. Windows 2000 entwickelt.<br />
Von zentraler Bedeutung bei der Implementierung war das verwendete Autorensystem<br />
Macromedia Director. Director, das derzeit verbreitetste Autorensystem,<br />
ist aufgrund seines zeitachsen-basierten Ansatzes in Kombination mit der ob-
jektorientierten Programmiersprache Lingo hervorragend für die Erstellung<br />
hochgradig interaktiver dynamischer multimedialer Anwendungen geeignet. Zur<br />
Produktion bzw. Bearbeitung der Medienobjekte für die virtuelle 3D-Welt wurden<br />
insbesondere die Produkte Adobe Photoshop und Maxon Cinema 4D eingesetzt.<br />
Um umfangreiches, hochwertiges und schnell zugängliches Medienmaterial (Fotos,<br />
Quicktime-VR Objekte, Animationen) in GenLab integrieren zu können,<br />
wurde das System in erster Linie als CD-ROM-Anwendung entworfen. Macromedia<br />
Director unterstützt mit Hilfe der Shockwave-Technologie jedoch auch<br />
die Integration von Director-Anwendungen in WWW-Dokumente. Im Hinblick<br />
auf eine optionale Online-Nutzung der GenLab-Inhalte – die insbesondere durch<br />
die Anbindung der Universitäten an leistungsfähige Breitbandnetze auch für<br />
Multimedia-Inhalte möglich ist - wurde dieser Aspekt bei der Konzeption und<br />
Implementierung des Systems bereits berücksichtigt. So sind die enthaltenen<br />
Lerneinheiten (Experimente, Animationen, interaktive Bedienungsanleitungen,...)<br />
modular aufgebaut, einzeln lauffähig und Online distributierbar.<br />
Bei der technischen Konzeption wurde zudem berücksichtigt, dass an den Universitäten<br />
keine Hochleistungs-Multimedia-PCs <strong>zur</strong> Visualisierung virtueller<br />
Welten für die Studenten <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Mit Hilfe vorgerenderter 3D-<br />
Bilder und dem Einsatz von Datenreduktionstechniken ist das System deshalb<br />
auch auf Standardrechnern bereits uneingeschränkt einsatzfähig. Das Programm<br />
kann weiterhin ohne Installation direkt von der CD gestartet werden und erlaubt<br />
so eine unproblematische Bereitstellung der Software.<br />
Werkzeuge und Methoden<br />
Interaktivität, Freiheitsgrade und eine fotorealistische Darstellung der Umgebung<br />
sind wesentliche Eigenschaften des virtuellen Gen-Labors. Die Entwicklung<br />
einer solchen multimedialen Anwendung ist aufwändig und enorm kostspielig.<br />
Die Wiederverwendbarkeit bestehender Komponenten, die leichte Erweiterbarkeit<br />
um neue Lerninhalte sowie die Übertragbarkeit des gewählten Lösungsansatzes<br />
auf andere Naturwissenschaften aber auch auf andere Programmiersprachen<br />
oder Distributionsmedien wie das Internet waren deshalb wichtige<br />
Ziele beim softwaretechnischen Entwurf des virtuellen Gen-Labors. Es wurden<br />
spezielle Entwurfs- und Implementierungshilfsmittel entwickelt und eingesetzt,<br />
die den Entwicklungsaufwand reduzieren:
Framework für virtuelle <strong>Labore</strong><br />
Die Realisierung eines hochgradig interaktiven virtuellen Labors ist nicht mit<br />
Hilfe von Director-Zeitleiste und Skriptprogrammierung sondern nur unter Einsatz<br />
eines objektorientierten Programmieransatzes zu bewältigen. In objektorientiertem<br />
Lingo wurde deshalb ein Framework entwickelt, das auf einer abstrakten<br />
Ebene den Implementierungsrahmen eines virtuellen Labors vorgibt und so z.B.<br />
die Erstellung und den Austausch von Laborgeräten und die Einbindung neuer<br />
Experimente erleichtert (Abb. 3).<br />
Abb. 3: Schichtenmodell des Frameworks<br />
Das Framework beruht auf dem Model-View-Controller-Konzept (MVC, vgl.<br />
[Gamma u. a. 1995]). Kernpunkt dieses Konzepts ist die Teilung der Anwendung<br />
in Eingabe (Controller), Verarbeitung (Model) und Ausgabe (View). Der<br />
Controller nimmt Benutzereingaben an, das Objekt Model speichert und<br />
bearbeitet Daten unabhängig von ihrer Darstellung. Der View ist für die<br />
grafische Ausgabe des Modelinhalts auf dem Bildschirm zuständig. Durch die<br />
Entkopplung der drei Komponenten erhöht das MVC-Konzept die Flexibilität<br />
und Wiederverwendbarkeit der Software. Das Framework ist nicht auf die<br />
Realisierung gentechnischer <strong>Labore</strong> beschränkt sondern stellt ein Metamodell<br />
für alle Arten naturwissenschaftlich-technischer <strong>Labore</strong> da und erlaubt somit<br />
auch die Entwicklung neuer Labortypen etwa für die Physik oder Chemie.<br />
[Elfreich 1999] konnte nachweisen, dass sich der gewählte Ansatz auch auf<br />
andere Programmiersprachen übertragen lässt. Folgende Aspekte sind im<br />
Genlab-Framework berücksichtigt:<br />
?? Simulation molekularbiologischer Prozesse<br />
?? Animierte Vorführung vs. Freie Versuchsdurchführung<br />
?? Basis GUI-Elemente<br />
?? Transport von Objekten<br />
?? Übernahme von Ergebnissen aus Teilversuchen<br />
?? Drag & Drop<br />
?? Konfigurieren von Interaktionsbeziehungen
?? Z-Order<br />
?? Kollisionserkennung<br />
?? Schwerkraft, Beleuchtung<br />
?? Containment-Beziehungen<br />
Aus Gründen der Performance verwendet der aktuelle GenLab-Prototyp ausschließlich<br />
2D-Sprites und vorgerenderte Bitmaps, um einen dreidimensionalen<br />
Eindruck der virtuellen Laborumgebung zu erzielen. Eine prototypischen Erweiterung<br />
des Genlab-Frameworks unter Verwendung von in Echtzeit gerenderten<br />
3D-Modellen wurde jedoch bereits entwickelt [Heuten 2001]. Bei der 3D-<br />
Darstellung werden im Gegensatz zu der 2D-Darstellung erheblich höhere Anforderungen<br />
an die Ressourcen des verwendeten Computer-Systems gestellt.<br />
Dafür ist mit der 3D-Darstellung eine höhere Flexibilität in der Darstellung der<br />
Laborgegenstände möglich.<br />
Autorenwerkzeuge und Templates für den virtuellen Seminarraum<br />
Die Erstellung des virtuellen Seminarraums ließ sich mit deutlich weniger Programmieraufwand<br />
bewältigen. Hier ging es primär darum, Animationen zu<br />
erstellen und die verschiedene Medien wie Bild, Ton und Text zu einem multimedialen<br />
Beziehungsnetzwerk zusammenzufügen; ein Prozess der bereits durch<br />
die Entwicklungshilfen und Konzepte von Multimedia Autorensysteme stärker<br />
unterstützt wird. Dennoch wurde auch hier nach Möglichkeiten gesucht, diese<br />
Vorgänge methodisch weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen.<br />
Bei der Verarbeitung von Text wurde insbesondere wurde auf den Einsatz und<br />
die Verarbeitung der Standardformate HTML und XML gesetzt. Hier wurde mit<br />
der „HTML-Toolbox“ eine Erweiterung für Macromedia Director entwickelt,<br />
die u.a. Seitenumbruch und Layoutkontrolle, die Verwaltung von Hyperlinks<br />
sowie die Aufbereitung des Buchmaterials für Drucker und CD-ROM automatisiert<br />
und so die Erstellung und Integration elektronischer Bücher in den virtuellen<br />
Seminarraum erheblich vereinfacht.<br />
Weiterhin wurde <strong>zur</strong> Erstellung neuer Animationen für die virtuelle Leinwand<br />
ein Template entwickelt. Das Template enthält bereits alle Grafiken und Skripte,<br />
die für die Darstellung des Projektionsflächen-Hintergrundes und die Steuerung<br />
der Animation mittels der virtuellen Fernbedienung nötig sind. Die eigentlichen<br />
Inhalte der Animation können leicht in das bestehende Template eingefügt werden.<br />
Dabei können vorgefertigte Grafiken <strong>zur</strong> Darstellung molekularbiologischer<br />
Prozesse verwendet werden. Ziel dieses Ansatzes war es, Biologen mit<br />
Grundkenntnissen der Multimedia-Entwicklung stärker in den Erstellungsprozess<br />
mit einzubeziehen.
Vorgehensmodell<br />
Ein Hauptproblem bei der Entwicklung virtueller <strong>Labore</strong> ist die Heterogenität<br />
des Entwicklungsteams:<br />
Informatiker sind für den technischen Entwurf und die Implementierung zuständig.<br />
Fachexperten (Chemiker, Physiker, Gentechniker, ...) bringen ihr Wissen<br />
über die Inhalte, die Laborausstattung und -benutzung sowie die teilweise sehr<br />
komplexen Experimentabläufe ein. Weiterhin sind Didaktiker verantwortlich für<br />
eine qualitativ hochwertige didaktische Aufbereitung und Nutzungsweise des<br />
Inhalts. Besondere Probleme, die hier berücksichtigt werden müssen, sind die<br />
Freiheiten der späteren Nutzer beim virtuellen Experimentieren: Inwieweit und<br />
wann soll das System Hilfestellung geben? Sollen die Nutzer Fehler machen<br />
dürfen und wie und wann reagiert das System darauf? Und Medien-Spezialisten<br />
schließlich sorgen für eine ansprechende Gestaltung. Insbesondere sind 3D-<br />
Modellierungsspezialisten für die Abbildung realer <strong>Labore</strong> in die virtuelle Realität<br />
erforderlich. Animationsspezialisten kommt die Aufgabe zu, naturwissenschaftliche<br />
Prinzipien und Vorgänge zu visualisieren und damit die Brücke zw ischen<br />
Praxis und Theorie zu schlagen.<br />
Im Rahmen des GenLab-Projektes wurde die Erfahrung gemacht, dass Monate<br />
vergehen, ehe dieses interdisziplinäre Team eine gemeinsame Vorstellung vom<br />
Entwicklungsprozess und dem geplanten Produkt hat. Es fehlen Modelle, die<br />
definieren, wann welche Personen welche Aufgaben zu erledigen haben, und<br />
spezielle einheitliche Notationen, die die Ergebnisse der Aktivitäten in einer für<br />
alle Beteiligten verständlichen Form festhalten. In der ersten Teilphase des<br />
VirtLab-Projekts wird deshalb zunächst auf Grundlage des Rational Unified<br />
Process [Kruchten 2000] ein Vorgehensmodell <strong>zur</strong> Entwicklung virtueller <strong>Labore</strong><br />
erarbeitet, das den speziellen Anforderungen der Entwicklung solcher Softwaresysteme<br />
gerecht wird. Das Vorgehensmodell erfüllt die folgende Anforderungen:<br />
?? Unterteilung des Entwicklungsprozesses in mehrere Phasen mit fest<br />
definierten Meilensteinen,<br />
?? Identifikation der durchzuführenden Aktivitäten und der zu erzielenden Ergebnissen<br />
(Dokumente, Software),<br />
?? Zuordnen von Rollen zu den einzelnen Aktivitäten,<br />
?? Bereitstellen von Anleitungen, Richtlinien und Methoden für die einzelnen<br />
Aktivitäten,<br />
?? Definition und Koordination von Workflows,<br />
?? Integration einer Notation <strong>zur</strong> Repräsentation von Ergebnissen, Bereitstellen<br />
von Guidelines, Templates, Handbüchern und Beispielen <strong>zur</strong> Anwendung<br />
des Vorgehensmodells.
Ausblick<br />
Mit unserem Ansatz, den Entwicklungsprozess für virtuelle <strong>Labore</strong> mit Werkzeugen<br />
und Methoden stärker zu unterstützen und so die Produktion innovativer<br />
Lernsoftware auch für sehr spezielle Zielgruppen für die Verlage wirtschaftlicher<br />
und attraktiver zu machen, stehen wir noch am Anfang. Auf der Programmierebene<br />
konnte der Entwicklungsprozess durch den Einsatz von Design-<br />
Patterns und einem objektorientiertes Framework bereits handhabbarer gemacht<br />
werden. Templates und Autorenhilfen erleichtern bereits die Integration von<br />
theoretischen Hintergrundwissen in die Anwendung. Auf dieser Grundlage müssen<br />
nun weitere visuelle Programmierumgebungen mit graphisch-interaktiven<br />
Tools geschaffen werden, die den Naturwissenschaftlern selbst auch die Anpassung,<br />
Erweiterung und Definition von Experimenten erlauben. So kann der Einsatz<br />
virtueller Praktika in anderen Naturwissenschaften schneller ermöglicht<br />
werden.<br />
Literatur<br />
[Elfreich 1999] Elfreich, Sigurd: Entwicklung eines Java-basierten objektorientierten Frameworks<br />
für virtuelle naturwissenschaftliche Experimente im Internet. Oldenburg: Carl<br />
von Ossietzky Universität Oldenburg, Fachbereich Informatik, Dezember 1999. Diplomarbeit.<br />
[Gamma u. a. 1995] Gamma, Erich ; Helm, Richard ; Johnson, Ralph ; Vlissides, John: Design<br />
Patterns : elements of reusable object-oriented software. Addison Wesley Longman,<br />
Inc., 1995 (Addison-Wesley professional computing series).<br />
[Heuten 2001] Heuten, Wilko: 3D Visualisierungskonzepte für virtuelle <strong>Labore</strong>. Oldenburg:<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fachbereich Informatik, Februar 2001.<br />
Diplomarbeit<br />
[Kruchten 2000] Kruchten, Philippe: The Rational Unified Process : an introduction. 2nd<br />
printing. Addison Wesley, 2000 (Addison-Wesley Object Technology Series)<br />
Kontakt:<br />
Marco Schlattmann<br />
OFFIS e.V.<br />
Escherweg 2<br />
26121 Oldenburg<br />
E-Mail: schlattmann@offis.de<br />
URL: http://www.offis.de/genlab