Virtuelle Labore - Beitrag zur Fachtagung Virtueller ... - Virtual labs
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Vorgehensmodell<br />
Ein Hauptproblem bei der Entwicklung virtueller <strong>Labore</strong> ist die Heterogenität<br />
des Entwicklungsteams:<br />
Informatiker sind für den technischen Entwurf und die Implementierung zuständig.<br />
Fachexperten (Chemiker, Physiker, Gentechniker, ...) bringen ihr Wissen<br />
über die Inhalte, die Laborausstattung und -benutzung sowie die teilweise sehr<br />
komplexen Experimentabläufe ein. Weiterhin sind Didaktiker verantwortlich für<br />
eine qualitativ hochwertige didaktische Aufbereitung und Nutzungsweise des<br />
Inhalts. Besondere Probleme, die hier berücksichtigt werden müssen, sind die<br />
Freiheiten der späteren Nutzer beim virtuellen Experimentieren: Inwieweit und<br />
wann soll das System Hilfestellung geben? Sollen die Nutzer Fehler machen<br />
dürfen und wie und wann reagiert das System darauf? Und Medien-Spezialisten<br />
schließlich sorgen für eine ansprechende Gestaltung. Insbesondere sind 3D-<br />
Modellierungsspezialisten für die Abbildung realer <strong>Labore</strong> in die virtuelle Realität<br />
erforderlich. Animationsspezialisten kommt die Aufgabe zu, naturwissenschaftliche<br />
Prinzipien und Vorgänge zu visualisieren und damit die Brücke zw ischen<br />
Praxis und Theorie zu schlagen.<br />
Im Rahmen des GenLab-Projektes wurde die Erfahrung gemacht, dass Monate<br />
vergehen, ehe dieses interdisziplinäre Team eine gemeinsame Vorstellung vom<br />
Entwicklungsprozess und dem geplanten Produkt hat. Es fehlen Modelle, die<br />
definieren, wann welche Personen welche Aufgaben zu erledigen haben, und<br />
spezielle einheitliche Notationen, die die Ergebnisse der Aktivitäten in einer für<br />
alle Beteiligten verständlichen Form festhalten. In der ersten Teilphase des<br />
VirtLab-Projekts wird deshalb zunächst auf Grundlage des Rational Unified<br />
Process [Kruchten 2000] ein Vorgehensmodell <strong>zur</strong> Entwicklung virtueller <strong>Labore</strong><br />
erarbeitet, das den speziellen Anforderungen der Entwicklung solcher Softwaresysteme<br />
gerecht wird. Das Vorgehensmodell erfüllt die folgende Anforderungen:<br />
?? Unterteilung des Entwicklungsprozesses in mehrere Phasen mit fest<br />
definierten Meilensteinen,<br />
?? Identifikation der durchzuführenden Aktivitäten und der zu erzielenden Ergebnissen<br />
(Dokumente, Software),<br />
?? Zuordnen von Rollen zu den einzelnen Aktivitäten,<br />
?? Bereitstellen von Anleitungen, Richtlinien und Methoden für die einzelnen<br />
Aktivitäten,<br />
?? Definition und Koordination von Workflows,<br />
?? Integration einer Notation <strong>zur</strong> Repräsentation von Ergebnissen, Bereitstellen<br />
von Guidelines, Templates, Handbüchern und Beispielen <strong>zur</strong> Anwendung<br />
des Vorgehensmodells.